Hintergrundinformation Hamburg, 1. Oktober 2015 Hybridantriebe auf Scandlines-Schiffen senken Treibstoffbedarf und CO2-Emissionen Auf der so genannten „Vogelfluglinie“ zwischen dem deutschen Puttgarden und dem dänischen Rödby fährt Scandlines mit diesel-elektrischer Antriebstechnik von Siemens. Die vier jeweils 142 Meter langen Fähren der deutsch-dänischen Reederei, darunter die „Schleswig-Holstein“ und „Prinsesse Benedikte“, sind damit die bis dato größten Hybrid-Fähren der Welt. Das Hybridsystem speichert überschüssig erzeugte elektrische Energie in Batterien und spart auf diese Weise einen von bisher fünf notwendigen dieselbetriebenen Generatoren auf jeder der Fähren ein. Die verbleibenden Generatoren können im Zusammenspiel mit dem Batteriesystem so wesentlich effizienter betrieben werden. • Der diesel-elektrische Antrieb jeder Fähre setzt sich aus vier dieselbetriebenen Generatorsätzen mit jeweils 3,5 Megawatt (MW) sowie vier Elektromotoren mit je 3 MWh Wellenleistung zusammen. Die Generatorleistung der „SchleswigHolstein“ wird durch das von Siemens nachgerüstete Batteriesystem mit 2,7 Megawattstunden (MWh) ergänzt. • Neben dem Batteriesystem besteht der Hybridantrieb aus Lade- und Entladetechnik sowie der notwendigen Steuerungselektronik von Siemens. Das Energie-Speicher-System (ESS) dient als Puffer für die nicht benötigte elektrische Leistung der Generatorsätze. Die gespeicherte Energie ist bei Bedarf entweder für das Bordnetz oder für die Elektromotoren nutzbar. Das ESS ist Teil des BlueDrive Plus C-Antriebssystems von Siemens. • Im Falle eines Blackouts, das heißt, wenn die für die Stromerzeugung nötigen Dieselaggregate ausfallen, steht trotzdem Energie durch das Batteriesystem zur Verfügung. Bei durchgeführten Tests auf den Scandlines-Fähren wurde nicht einmal die Beleuchtung auf dem Schiff unterbrochen. Zum Vergleich: In einem Siemens AG Communications and Government Affairs Leitung: Stephan Heimbach Wittelsbacherplatz 2 80333 München Deutschland Seite 1/2 Siemens AG Hintergrundinformation konventionellen System muss im Falle eines Blackouts ein Notdiesel hochgefahren werden, der erst nach zehn bis 30 Sekunden Energie zur Verfügung stellen kann. • Durch die umweltfreundliche hybride Antriebstechnik spart die Reederei nicht nur einen bisher benötigten Generatorsatz ein, sondern reduziert auch den Treibstoffbedarf jeder Fähre um 15 bis 20 Prozent. Außerdem sinkt der CO2Verbrauch um bis zu 15 Prozent, was etwa 15.000 Tonnen CO2 jährlich für alle vier Fähren entspricht. • Für die Strecke zwischen Rostock in Deutschland und Gedser in Dänemark wird Scandlines in wenigen Monaten zwei Schiffsneubauten in Dienst stellen, die ebenfalls mit der hybriden Antriebstechnik ausgestattet werden. Auch hier arbeitet Scandlines eng mit Siemens zusammen. Wie die Fährschiffe auf der „Vogelfluglinie“ können die Schiffe so ihren Treibstoffverbrauch optimal an die Auslastung anpassen und auf diese Weise die CO2-Emissionen wesentlich reduzieren. Dazu wird ein sogenannter Scrubber (Abgaswäscher) eingebaut, der die Motorenabgase von Schadstoffen wie Schwefel und Feinstaub reinigt und so den Emissionsausstoß um mindestens 90 Prozent reduziert. Mehr Informationen zum Schiffbau finden Sie unter www.siemens.de/marine Diese Hintergrundinformation sowie Pressebilder finden Sie unter www.siemens.com/presse/hybridantriebe-bei-scandlines Ansprechpartner für Journalisten: Ines Giovannini Tel.: +49 911 895-7946; E-Mail: [email protected] Lars Kläschen Tel.: +49 40 2889-2309; E-Mail: [email protected] Seite 2/2
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