Leipziger Gartenfreund 23. Jg. (Nr. 260) Mitteilungsblatt des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. Juli 2015 60 Jahre Vogelschutzlehrstätte des SLK K laus Rost, ehrenamtlicher Leiter der Vogelschutzlehrstätte, redete zuerst über das Wetter: „Vor 60 Jahren, am 5. Juni 1955, war es genauso schön wie heute”, eröffnete er seine Ausführungen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen dieser Lehrstätte. Strahlender Sonnenschein und 30 Grad im Schatten dominierten den Tag. Klaus Rost erinnerte daran, wie die Geschichte begann. Das heutige Gebäude der Vogelschutzlehrstätte befand sich bis 1953 auf dem Augustusplatz und beherbergte ein Tageskino. Nach dem Abriss wurde es in die Kleingartenanlage (KGA) „Am Kärrnerweg” transportiert, dort mühsam wieder aufgebaut und schließlich am sommerlichen 5. Juni 1955 offiziell als Vogelschutzlehrstätte der Leipziger Kleingärtner übergeben. Das war für den Begründer des Vogelschutzes der Aus dem Inhalt : Seite 3: Drei Fragen an … Wolfgang Voigt, Gartenfreund und Kunstmaler. : Seite 4: Sicherheitstechnik im Fokus. : Seite 5: 1.000 Kinder feierten 1.000 Jahre Leipzig. : Seite 6: Chronisten im Erfahrungsaustausch. : Seite 8: Gartenfreunde auf Wanderschaft. : Seite 11: Illegales Verbrennen kann teuer werden. : Seite 12: Beratungsangebot zu Nutria, Waschbär & Co. : Seite 16: Garten-Olafs Kalendergedanken im Juli. Die nächste Ausgabe des „Leipziger Gartenfreundes” liegt am 4.8.2015 zur Abholung bereit. Oben: Robby Müller würdigte in der Festrede besonders das ehrenamtliche Engagement der Hobbyornithologen. Rechts: Zum 60. Geburtstag erstrahlt die Lehrstätte in neuem Glanz. Fotos: SLK Leipziger Kleingärtner, Andreas Hohmann, ein bedeutender Höhepunkt. Dank der unermüdlichen aktiven Arbeit der ehrenamtlichen „Vogelschützer“ und Hobbyornithologen sowie des Engagements des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner hat sich daraus eine Lehreinrichtung entwickelt, die im deutschen (vielleicht sogar im europäischen) Kleingar- tenwesen einmalig ist. Das würdigte der Vorsitzende des Stadtverbandes, Robby Müller, in seiner Festrede ganz besonders. Zur Geburtstagsveranstaltung waren ca. 45 Personen in die KGA „Am Kärrnerweg” gekommen, darunter auch Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport, sowie Karin Haberkern, Fachbe- reichsleiterin Gärten im Amt für Stadtgrün und Gewässer. Robby Müller hob die guten Partnerschaften und Kontakte zum NABU, zum Ornithologischen Verein zu Leipzig, zum Naturkundemuseum Leipzig, der AG Kranichschutz Dübener Heide, der AG Naturschutzinstitut Leipzig e.V. sowie dem IgelschutzFortsetzung auf Seite 2 1.000 Jahre Leipzig im „Mariental” Die Feierlichkeiten anlässlich der Ersterwähnung der Stadt Leipzig vor 1.000 Jahren hatten mit der Festwoche, die Ende Mai und Anfang Juni stattfand, ihren unbestrittenen Höhepunkt. Viele Tausend Leipziger Bürger und sicher auch nicht wenige Gäste feierten mit und zollten den Organisatoren Lob und Anerkennung. Die Medien waren mit dabei und berichteten über das bedeutende Ereignis. Es gab aber auch Initiativen im Zusammenhang mit 1.000 Jahre Leipzig, die gut waren, von der Öffentlichkeit aber kaum wahrgenommen wurden. In der Kleingarten- Leipzig und Kleingartenwesen – Hauptthemen von Wolfgang Voigt. anlage „Mariental” kann so etwas in Augenschein genommen werden. Gleich hinter dem Haupt- eingang in der Probstheidaer Straße, fällt das schmuck Fortsetzung auf Seite 3 Vereins- und Verbandsleben / Termine Fortsetzung von Seite 1 „60 Jahre …” zentrum hervor. Er lobte die aktive Unterstützung durch die Stadt Leipzig, das Regierungspräsidium, die Sparkasse Leipzig, die Verbundnetz Gas AG, die Generali Versicherungen, den LehrerVerein, den Landesverband Sachsen der Kleingärtner, die Universität Leipzig sowie das Engagement von privaten Sponsoren. Sie alle haben Anteil daran, dass gegenwärtig über 1.000 Exponate rund um die heimische Vogelwelt in der Lehrstätte zu sehen sind. Allein 409 davon sind Vogelstopfpräparate. Als Geburtstagsgeschenk des Stadtverbandes kamen zwei weitere, ein Raubwürger und ein Raufußkautz, dazu. In diesem Zusammenhang gab es auch anerkennende Worte für die wertvolle Zusammenarbeit mit dem Präparator René Diebitz. Obwohl sich jedes Jahr fast 1.100 Besucher in der Vogelschutzlehrstätte des Stadtverbandes über die heimische Vogelwelt informieren, suchen immer weniger Kinder diese interessante Lehreinrichtung auf, bedauerte Robby Müller. Peter Schädlich im Gespräch mit Präparator René Diebitz (r.) In der Ausstellung gab es interessante Gespräche. Damit befasste sich auch Heiko Rosenthal in seinem Grußwort. Er beurteilte die Lehrstätte als eine Einrichtung, die für aktuelle und künftige Generationen attraktiv und zeitgemäß weiter entwickelt werden sollte. In diesem Zusammenhang verwies der Bürgermeister auf die Arbeit mit Fördermitteln und die Investition in audio-visuelle Arbeitsmittel. Behörden und Pädagogen müssen die einmalige Einrichtung wirksamer als Lehrstätte verstehen und nutzen, meinte er dazu. Fotos: SLK Für ihren unermüdlichen Einsatz in der Vogelschutzlehrstätte wurden die Hobbyornithologen Jürgen Pfauder, Gerhard Schulz, Peter Schädlich und Klaus Rost mit Präsenten ausgezeichnet. Der anschließende Rundgang durch Räume der Ausstellung beeindruckte die Gäste und animierte zu interessanten Gesprächen. Diese wurden bei Bratwurst, Steak und kühlen Getränken auf der Vereinswiese weitergeführt. Fortsetzung auf S. 3 unten Klaus Rost erinnerte an die Anfänge und die Entstehung der Vogelschutzlehrstätte +++ Termine +++ Termine +++ Termine +++ Termine +++ Sprechzeiten d. Geschäftsstelle Dienstags 8.00 bis 12.00 u. 13.00 bis 17.30 Uhr, donnerstags 8.00 bis 12.00 und 13.00 bis 16.30 Uhr, montags nach Vereinbarung. Gesprächstermine mit dem Vorsitzenden und der Schatzmeisterin des SLK bitte tel. vereinbaren. Mittwochs und freitags bleibt die Geschäftsstelle für den Publikumsverkehr geschlossen. Sprechstunde zur Traditionspflege Nur nach Terminabsprache unter 0341/ 4 77 27 53. Gartenfachberatersprechstunde Jeden 3. Di. im Monat, 21.7. und 18.8., 9-11.30 Uhr. Di 8.30-17 Uhr, Fr 9-14.30 Uhr, allg. Tel. 0341/ 212 09 49-68 & -25, Wintergartenstr. 11, 04103 Leipzig; Schadendienst Irene Lemm, 0341/ 212 09 49 64. • 3. Do. im Monat, 14 bis 17 Uhr, „Haus der Kleingärtner”. Rechtssprechstunde für Vereinsvorstände 16.7. u. 20.8., 14 - 17 Uhr. Gartenfachberaterstammtische Süd: 7.8., 17 Uhr, Begehung in KGA „Gartenfreunde Süd”. Südwest: 6.8., 17.45 Uhr, Begehung in KGA „Einigkeit”. Alle anderen: Fortsetzung September 2015. Fachberatung Vogelschutz • 12.7., Vortrag „45 Jahre Vogel des Jahres”, 9.30 Uhr. • 16.8., 9.30 Uhr, Filmvortrag „Seltene und weniger seltene Vögel Deutschlands”. (Beide in der Vogelschutzlehrstätte des SLK, Leitung Klaus Rost) Sprechstunde der Schlichtergruppe 6.8., 14-16 Uhr, Anmeldung unter 0341/ 4 77 27 53. Kleingärtner-Schadendienst der Generali Versicherung • Mo, Mi, Do 8.30-15.30 Uhr, Vogelschutzlehrstätte am Kärrnerweg Sonntags 9-12 Uhr, außer an Feiertagen. Indiv. Termine 24. Tag des Gartens 4.7., KGV „Leinestraße” für Gruppen bitte tel. unter 0341/ 4 77 27 53 vereinbaren. Deutsches Kleingärtnermuseum (Aachener Str. 7, 04109 Leipzig): Di bis Do, 10 bis 16 Uhr. Führungen (ab 20 Pers.) nach tel. Anmeldung unter Rufnummer 0341/ 2 11 11 94 zu anderen Zeiten möglich. Umweltgarten Marschnerstr. 22, 04109 Leipzig Mo bis Fr, 9 bis 16 Uhr, Termine bitte tel. unter 0341/ 1 49 17 35 vereinbaren. Veranstaltungen ohne Ortsangabe finden im „Haus der Kleingärtner” in der Zschocherschen Straße 62, 04229 Leipzig, statt. Aktuelle Informationen und Hinweise auf Terminänderungen finden Sie unter www.stadtverband-leipzig.de 2 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben Fortsetzung von Seite 1 „Tag des Gartens …” gestaltete Vereinshaus auf. Frische Farben zu Motiven der Stadt Leipzig und dem „1000-jährigen”, mit künstlerischer Hand zusammengefügt, zieren die Wände des ehrwürdigen Hauses. Der Leipziger Künstler Wolfgang Voigt (71) und seine Kollegin Anna Schewtschenko (40) hatten die fünf Bilder restauriert und teilweise neu gestaltet. Rund 50 Stunden waren dafür notwendig. Wolfgang Voigt hatte ursprünglich Maler gelernt und sich im Verlaufe eines bewegten Berufslebens, das ihn u.a. bis zu einer Tätigkeit als Lehrer führte, ständig weiterentwickelt. Seiner Liebe zur Wand- und Plakatmalerei tat das allerdings keinen Abbruch. Heute ist er ausschließlich als Kunstmaler tätig, Wandbilder sind seine Spezialität. Am 26. Mai war die feierliche Übergabe der Werke im KGV „Mariental”, wo Wolfgang Voigt auch eine Parzelle bewirtschaftet. Es war sein 1.000. Projekt im Kleingartenwesen und passte somit zu dem Stadtjubiläum. In der Kleingartenanlage hatten sich etwa 30 Personen eingefunden. Neben Gartenfreunden aus dem Verein waren u.a. der Leipziger Finanzbürgermeister, Torsten Bonew, und der Vorsitzende des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner, Robby Müller, dabei. Es gab viele anerkennende Worte für die gelungenen Bilder. Torsten Bonew lobte in seinen Ausführungen besonders das Engagement der beiden Künstler im Zusammenhang mit dem Leip- 3 Kleingärtnerin Dr. Christa Focke lobt die schöne Gestaltung des Vereinshauses. Fortsetzung von Seite 2 „60 Jahre …” Wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Vogelschutzlehrstätte hat der Verein der Kleingärtner „Am Kärrnerweg”, in dessen Anlage die Einrichtung von Anfang an steht. Begonnen hatte alles im Garten von Andreas Hohmann mit einer ersten Sammlung. Später ging es dann in einen Schuppen des Vereins und 1955 in das heutige Gebäude, das aus Anlass des 60. Geburtstages in neuem Glanz erstrahlt. Ein Besuch lohnt sich immer. Die Lehrstätte ist im Sommer jeden Sonntag (außer feiertags) von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Für ein evtl. anschließendes Mittagessen in der Vereinsgaststätte sollten allerdings besser Plätze bestellt werden. -r Wolfgang Voigt (r.) stellt Bürgermeister Torsten Bonew (2.v.r.) sein Werk vor. ziger Stadtjubiläum. Dr. Christa Focke (87), seit 1939 Kleingärtnerin im „Mariental”, sagte u.a. dazu: „Es ist einfach herrlich, wenn man in die Gartenanlage kommt und sieht das schöne Vereinshaus.” Die von Wolfgang Voigt geschaffenen Wandbilder fallen auf, weil sie farbenfroh gestaltet und auf passende Motive ausgerichtet sind. Sei- ?? Fragen an … … Wolfgang Voigt, Kunstmaler und Gartenfreund Herr Voigt, Sie sind mit 71 An vielen Vereinshäusern längst Rentner. Warum be- unserer KGV sind Ihre Werschäftigen Sie sich noch ke zu sehen. Was verbinmit der Gestaltung von det Sie mit dem KleingarWandbildern? tenwesen? Wandbilder sind ein Ich bin seit vielen JahHobby von mir, das ren Kleingärtner und haich auch zu meinem be mich entsprechend Beruf gemacht habe. engagiert. So war ich Als Rentner kann und z.B. zehn Jahre lang will ich ganz einfach Verantwortlicher für Kulnicht damit aufhören. turarbeit im KGV „GrüDen ganzen Tag zune Aue”. Danach hathause rumsitzen ist Wolfgang te ich einen Garten im Voigt nicht mein Ding. Ich KGV „Kultur” und seit brauche eine Beschäftigung, 2000 im „Mariental”. So bin die mir Spaß und Freude ich mit dem Stadtverband macht. Deswegen male ich Leipzig der Kleingärtner in weiter. Dabei geht es mir Kontakt gekommen und hatnicht vordergründig ums te einige Aufträge für meine Geldverdienen. Ich möchte damals noch selbstständige am gesellschaftlichen Le- Tätigkeit erhalten. Die Quaben teilnehmen, anderen lität der Werke sprach sich eine Freude machen und auch über die Grenzen von vor allem die Bürger errei- Leipzig hinaus herum. Die chen. Das geht mit gut ge- Öffentlichkeitsarbeit des Verstalteten, aussagefähigen bandes wirkte dabei unterWandbildern am besten. Sie stützend. Inzwischen sind sind Gebrauchskunst. Da- etwa 1.000 Gebäude in Kleinfür braucht man keinen Ka- gartenanlagen mit meinen talog und kein Museum. Bildern geschmückt. www.stadtverband-leipzig.de ne enge Verbundenheit mit der Stadt Leipzig und zum Kleingartenwesen spiegeln sich darin wider. Es sei eben Gebrauchskunst, meinte der Künstler in diesem Zusammenhang. Um das zu sehen, werden kein Katalog und kein Museum gebraucht. Man muss nur mit offenen Augen durch die Kleingartenanlagen gehen. -r ? Woher nehmen Sie die Anregungen für Ihre Arbeiten? Ich habe mich schon von Kindheit an mit der Natur beschäftigt. Das Kleingartenwesen ist ein Stück Natur mit hervorragenden Motiven für meine Kunst. Man muss nur mit offenen Augen durch die Anlagen gehen und sich natürlich auch etwas mit der Geschichte und Entwicklung der Vereine befassen. Der soziale Charakter des Kleingartenwesens und unsere schöne Stadt Leipzig passen hervorragend zusammen und sind mein bestimmendes Thema. All das lässt sich gut miteinander verbinden, künstlerisch bearbeiten und bildlich darstellen. So sind z.B. in mehreren Bildern zu kleingärtnerischen Themen, die ich in letzter Zeit gestaltet habe, auch einige Hinweise auf 1.000 Jahre Leipzig zu sehen. Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 3 Vereins- und Verbandsleben Tag der offenen Tür zur Sicherheit in Kleingartenanlagen E s hat sich bewährt, dass der Tag der offenen Tür zum Thema „Sicherheit in Kleingartenanlagen” in diesem Jahr erstmals nicht im September, sondern bereits am 2. Juni stattfand. Damit steht den Vereinen wesentlich mehr Zeit zur Verfügung, um bei Bedarf Förderanträge einzureichen. Etwa 30 Kleingärtner aus 23 KGV, meistens Vorsitzende und Sicherheitsbeauftragte der Vorstände, hatten die Gelegenheit genutzt und sich über aktuelle Angebote und Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit in ihren Kleingartenanlagen informiert. Im Mittelpunkt stand der Einsatz technischer Präventionsmittel. Neben den Hinweisen aus der Arbeitsgruppe „Sicherheit in Kleingartenanlagen” des Kriminalpräventiven Rates der Stadt und passendem Informationsmaterial war die Leipziger „Ultra Secure GmbH” mit einer Auswahl geeigneter Sicherheitstechnik präsent. Das Angebot richtet sich besonders an Kleingärtner und bietet Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit in der Parzelle, kann jedoch 4 Für Kleingartenanlagen geeignete Sicherheitstechnik stand im Fokus der Fachleute und Interessenten. Foto: SLK auch in Vereinsräumen angewendet werden. Die gezeigten Produkte sind preislich günstig und können auch in Eigenregie installiert werden. Vertreter der Firma sind auch zu ausführlichen Beratungen bereit (Kontakt: [email protected]). Matthias Bradtke von der Kriminalpolizeilichen Bera- Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 tungsstelle hatte jede Menge interessantes Informationsmaterial zu Sicherheits- problemen dabei und konnte dank seiner Erfahrungen viele Fragen beantworten. Diese drehten sich zum einen um die Zweckmäßigkeit des Einsatzes technischer Präventionsmittel, zum anderen über Möglichkeiten zu deren Förderung. Da auch für 2016 die finanzielle Förderung des Einsatzes technischer Präventionsmittel in Kleingartenanlagen in Aussicht gestellt wurde, müssen die dazu erforderlichen Förderanträge bis spätestens 30. September 2015 beim Ordnungsamt der Stadt Leipzig vorliegen. Die Interessenten haben eine ausführliche Beratung und Informationsmaterial bekommen. Weitere Auskünfte zum Thema „Einsatz technischer Präventionsmittel in Kleingartenanlagen” gibt es bei Bedarf in der Geschäftsstelle des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner. -r Besonnener Kleingärtner macht zwei Einbrecher dingfest Da musste der Kleingärtner zweimal hingucken: Als er am Morgen des 19. Mai seinen Garten in der Kleingartenanlage „Schöne Heimat” betreten wollte, war schon jemand da. Zwei unbekannte Männer beschäftigten sich in seiner Parzelle. Beide trugen einen auffälligen Koffer und eine Tasche des Kleingärtners bei sich, womit sie das Diebesgut wegschleppen wollten. Der Gartenfreund handelte richtig und stellte das bepackte Duo. Es gelang ihm, die Täter bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die beiden Leipziger hatten zudem noch eine weitere Tasche mit entwendeten Gegenständen bei sich. Einer trug ein Pfefferspray am Gürtel. Im Zug der Ermittlung stellte sich heraus, dass die Täter in sieben Lauben eingedrungen waren und daraus diverse Werkzeuge, wie Akkuschrauber, Handkreissäge, Tacker, Stichsäge, Bol- zenschneider, Ladegeräte, Taschenmesser usw. sowie verschiedene Lebensmittel und einige Kleidungsstücke gestohlen hatten. Die geschädigten Kleingärtner erstatteten Anzeige. Die Diebe, beide wegen gleichartiger Delikte polizeibekannt und einer erst Anfang des Jahres aus der Haft entlassen, wurden festgenommen. Gegen beide gab es Haftbefehle. -r Anmerkung der Redaktion: Der Kleingärtner war mutig und hat richtig gehandelt. Dazu war er auch berechtigt. Man sollte das jedoch nur dann tun, wenn man in der Lage ist, die Aktion erfolgreich durchzuführen, ohne selbst zu Schaden zu kommen. Ansonsten gilt: Schnell die Polizei informieren, eine möglichst genaue Personenbeschreibung abliefern und die Fluchtrichtung sowie evtl. vorhandene besondere Merkmale der Täter an die Polizei übermitteln. www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben 1.000 begeisterte Kinder feierten 1.000 Jahre Leipzig S icher hat sie niemand genau gezählt, aber es war ein wirklich buntes Gewimmel am 1. Juni auf dem Markt vor dem Alten Rathaus. Die Stadt hatte aus Anlass ihrer 1000-Jahrfeier Leipziger Kinder aus Kitas, Vorschulen, Grundschulen und Horten oder mit ihren Familien zum Internationalen Kindertag eingeladen. Die ließen sich auch von der seltenen Witterungserscheinung, Dauerregen, die Lust nicht vermiesen. Unter dem Sky-Dach war allerhand los. Bekannte Leipziger Maskottchen sorgten für lustige Kontakte. Es gab jede Menge Möglichkeiten für Spiele und kreative Aktivitäten. Dazu gehörte auch die gelungene Präsentation des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner. Inmitten des Trubels stand das Zelt mit einer ausgesuchten Besetzung. Die Gartenfreunde Karsten Kleine, Klaus Günther sowie Detlef Ackermann waren für den Nistkastenbau zuständig. Die Gartenfreundin Charlene Kempa betreute künstlerische Aktivitäten und malte mit den Kindern. SLK-Chef Robby Müller war für alles zuständig und verteilte die begehrten Luftballons an Groß und Klein, wobei die Kinder natürlich bevorzugt wurden. Der SLK-Stand war ständig dicht umlagert, denn nicht nur die Kinder interessierten sich sehr für die Nistkästen. Unsere für den Bau der Vogelherbergen zuständigen Gartenfreunde hatten alle Hände voll zu tun. Insgesamt bauten sie mit den Kindern 95 Nisthilfen. Die Kinder waren begeistert und gaben sich große Mühe. Mit dem Häus- Links: Charlene Kempa betreute die künstlerischen Aktivitäten und malte mit den Kindern. Oben: Karsten Kleine in Aktion. Insgesamt wurden 95 Nisthilfen gebaut. Fotos: SLK Kindertag im Kleingärtnerverein „Freundschaft” Vielen Gartenfreunden ist der Vogelschutz ein Bedürfnis. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass der Nachwuchs zielgerichtet an die Welt der gefiederten Flieger herangeführt wird. Das war das Anliegen am Kindertag 2015 in unserem KGV „Freundschaft”. Fleißige Helfer hatten den Bau von Nisthilfen organisiert. Dieses Mal jedoch etwas anders, als sonst, denn die größeren Kinder und Jugendlichen sollten auch einbezogen werden. Die kompletten Bauteile inkl. Schrauben für je ein Vogelhaus mit Anleitung befanden sich in einer Verpackung. Mit Akkuschrauber und Anleitung ging der Nachwuchs mit Elan ans Werk; Löcher vorbohren, Einzelteile richtig platzieren und ordentlich verschrauben. Es machte allen sichtlich Freude. Wenn etwas nicht gleich klappte, halfen die Erwachsenen. Sogar ältere Gartenfreunde baten die Kinder, ihnen einen Nistkasten zusammenzubauen und gaben einen kleinen Obolus als Spende. Die Kinder lernten beim Unter sachkundiger Anleitung und mit Hilfe der Erwachsenen bauten die Kinder und Jugendlichen begeistert ihre Nistkästen. Foto: Verein. www.stadtverband-leipzig.de Zusammenbau auch, wie das Häuschen richtig aufzuhängen ist, damit Vögel dort einziehen, wie man richtig füttert und wie wichtig die kleinen „Piepser” nicht nur für den Kleingärtner sind. Jedes der Kinder nahm sein Häuschen mit in den Garten der Eltern oder Großeltern. Nun sind wir gespannt darauf, wann der erste Knirps freudig berichtet, dass sein Vogelhaus bewohnt ist. Nach der anstrengenden Arbeit stärkten sich unsere Kinder bei allerhand Leckereien und Getränken. Kleine Preise gab es ebenso für den Nachwuchs. Es war ein rundum gelungener Nachmittag; ein großer Dank allen, die den Kindertag zum Erlebnis werden ließen. Evelyn Jupe KGV „Freundschaft“ chen unter dem Arm und einem Luftballon in der Hand ging es dann weiter. Eltern und Kindern steckten rund 200 Euro in unsere Spendenbüchse. Der Erlös wurde an „Bärenherz“ weitergeleitet, recht herzlichen Dank dafür. -r Kinder- und Sommerfeste in Leipziger KGV 2015 • noch bis 5.7.: „Neuer Weg“ (Festwoche) • 3.-5.7.: „Nordostvorstadt“ • 3.-5.7.: „Phönix 1894“ • 4.7.: „Am Hopfenberg“ • 4.7.: „Kultur“ • 4.7.: „Leinestraße“ (35-Jahr-Feier mit „Tag des Gartens“) • 4.7.: „Leipzig-Eutritzsch, An der Thaerstraße“ • 4.7.: „Leipzig-West“ • 4.7.: „Neuer Weg“ (90 Jahre) • 4.7.: „Priessnitz-Morgenröte“ • 4.7.: „Seilbahn“ • 4.7.: „Wahren 1901“ • 4.7.: „Westendgärten“ • 4.7.: „Wettinbrücke“ • 4.-5.7.: „Sonnenglück“ • 11.7.: „Bach'sche Erben“ • 11.7.: „Brands Aue“ • 11.7.: „Heimatscholle 1893“ • 11.7.: „Leipzig-Leutzsch“ (Weinberggärten) • 11.7.: „Leutzscher Aue“ • 11.7.: „Schwylst“ • 11.7.: „Vorwärts“ • 11.-12.7.: „Gartenfreunde Südwest“ (40 Jahre) • 11.-12.7.: „Leipzig-Sellerhausen“ • 11.-12.7.: „Naturheilkunde Eutritzsch“ • 11.-12.7.: „Neu Brasilien“ • 11.-12.7.: „Neues Leben“ • 17.-18.7.: „Volkshain Anger“ • 18.7.: „An der Krätzbergstraße“ • 18.-19.7.: „Elstertal 1905“ • 18.-19.7.: „Erholung“ • 25.7.: „Leipzig-Stünz“ • 25.-26.7.: „Osthöhe“ (90 Jahre Vereinshaus) • 25.-26.7.: „Schreber-Hauschild“ • 25.-26.7.: „Volksgesundung“ • 31.7.-2.8.: „Alt Schönefeld“ • 1.8.: „Am Friederikenschacht“ • 1.8.: „Einigkeit“ • 1.-2.8.: „Am Kärrnerweg“ • 1.-2.8.: „Fortschritt“ • 1.-2.8.: „Leipzig-Lindenau“ (Friesengärten) • 8.-9.8.: „Hoffnung-West 1926“ • 8.-9.8.: „Verein für naturgemäße Gesundheitspflege“ • 15.8.: „An der Dammstraße“ • 15.8.: „Theklaer Höhe“ • 15.8.: „Trommelholz“ • 15.8.: „Vergißmeinnicht“ • 5.9.: „Denkmalsblick“ • 5.9.: „Gartenfreunde LößnigDölitz 1899“ Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 5 Vereins- und Verbandsleben” Chronisten aus Leipzig und Dresden im Erfahrungsaustausch T radition bewahren, sie erweitern und Neues hinzufügen, das ist sowohl Motto als auch übergreifende Aufgabenstellung für die Arbeit der Chronisten im Kleingartenwesen. Das zeigte sich beim Erfahrungsaustausch der Dresdner und Leipziger Chronisten am 6. Juni im Dresdner KGV „Erholungsheim”. Die Leipziger Delegation bestand aus Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Traditionspflege” des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner mit Verbandschef Robby Müller an der Spitze und war einer Einladung zum „5. Tag der Chronisten” des Stadtverbandes Dresden gefolgt. Die Fahrt hat sich gelohnt. Es war sehr interessant und eine Fortsetzung der Diskussionen, die bei einem Besuch der Dresdner Chronisten im Juni 2014 in Leipzig geführt wurden. Die Verbandschefs Frank Die Leipziger Teilnehmer des 5. Tages der Chronisten beim Stadtverband Dresden. F: SLK Hoffmann, Dresden, und Robby Müller, Leipzig, verwiesen in ihren Ausführungen vor allem auf den sozialen Charakter und das gesellschaftliche Anliegen des Kleingartenwesens. Beide betonten u.a., dass die kleingärtnerische Nutzung die wichtigste Voraussetzung für den Erhalt des Kleingartenwesens sei. Vereinsarbeit als ein soziales Anliegen sollte noch Ankauf von Eisen, Schrott, Buntmetall, Kabelschrott und Altpapier Wir haben dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr für Sie geöffnet. Leipzig-Paunsdorf, Einfahrt Hohentichelnstraße Firma Wagner, Tel. (0341) 2527860 wirksamer durch die Pflege der Tradition bewusst gemacht werden. Besonders interessant waren die Erfahrungen mit dem Dresdener Kleingartenpark „Hansastraße”. Er besteht aus 16 Vereinen mit insgesamt 1.600 Parzellen und ist der einzige Kleingartenpark in Dresden. Die Entwicklungskonzeption ist auf 30 Jahre ausgelegt und wird kontinuierlich umgesetzt. Da gibt es auch gute Arbeitsbedingungen für die Chronisten. Denn eine bekannte Weisheit besagt: „Wer die Zukunft erfolgreich gestalten will, muss seine Wurzeln kennen.” Erschwerend sei allerdings, dass es in Dresden seit 2014 keinen Kleingartenbeirat mehr gibt, meinte Frank Hoffmann. Mit Stolz verwies der Verbandschef auf eine vielseitige Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, den Dresdner Bürgern das Kleingartenwesen noch besser bekannt zu machen. Lobend äußerte er sich zur Traditionsarbeit der Leipziger Chronisten, besonders zu den Ausstellungen historischer Dokumente, Urkunden und Fotos in vielen Vereinen. Das wäre sicher auch in einigen Dresdner Vereinen möglich, meinte er dazu. In den Diskussionsbeiträgen ging es besonders um unterschiedliche Erfahrungen und Probleme der chronistischen Arbeit. Dabei wurde u.a. wiederum deutlich, dass sich die Chronisten oft „alleingelassen” fühlen und die Vorstände sich zu wenig damit beschäftigen. Christine Forkert, KGV „Rudolphia”, schlug vor, die Herkunft der Vereinsnamen zu erforschen und damit einen wichtigen Beitrag zur Traditionspflege zu leisten. Da konnte Werner Pfützner, VdK „Am Kärrnerweg”, schon etwas dazu sagen und auf die Namensgebung seines Vereins verweisen. Robby Müller und Eleonore Hennig bedankten sich für die Einladung und lobten die gute Zusammenarbeit. Sie wird sicher zu einer guten Tradition im Kleingartenwesen unserer beiden Städte werden. Eine Uhr mit Leipziger Motiven, die wir übergeben haben, wird die Dresdner Gartenfreunde daran erinnern. Eleonore Hennig Leiterin der AG „Traditionspflege“ Fuhrbetrieb Frank Gäbler Baustoffe und Transporte Wir fahren auch für Sie … • • • • • • Sand, Kies, Schotter, Splitt, Erde, Rindenmulch, und auch Beton. Baustofftransporte bis 7,5 Tonnen mit Kranentladung Mit Multicar auch Kleinstmengen lieferbar Liefertermine, Beratung und Preisangebote zur angegebenen Bürozeit Frank Gäbler • 04425 Taucha • Auguste-Renoir-Straße 5 Tel. 034298 - 6 83 80 Fax: 034298 - 6 83 42 Funk 0171 - 62 01 896 Bürozeit: Montag bis Freitag 16 bis 18 Uhr 6 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben” Mein Baum: Gedanken von Olaf Pöschel E ine Japanische Zierkirsche, rot-weiß blühend und mit einer Herbstfärbung des Laubes in Rot wurde am 17. April von Bürgermeister Heiko Rosenthal im KGV „Kultur” angegossen. Er kam dazu nicht allein; ASG, Stadtverband, Kreisverband und Kleingartenbeirat waren mit dabei. Eine Ehrung für meine jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit im KGV „Kultur”, neuerdings auch im Kleingartenpark Südost und ganz neuerdings auch im Arbeitskreis Parkbogen Ost. Und doch war es eine Ehrung, die mich peinlich berührte. Ein Streiter im Kleingartenwesen, egal in welcher Position, kann nichts alleine bewegen. Altruismus und Empathie zeichnen die Mitwirkenden aus – d.h. in einer kleinen Gemeinschaft für die Masse der Gemeinschaft. Die Tafel am Baum müsste eine Auflistung vieler Namen, die aktiv die Geschicke des Vereines „Kultur“ managen, umfassen. Immerhin sind wir von einem unbedeutenden zu einem stadtbekannten KGV, der unter anderen zur „Leipziger Kleingartenanlage des Jahres 2014” avancierte, empor gestiegen. Das geht nur mit einem klaren „Wir”. Das „Wir” entscheidet. Das sind Kleingärtner, die sich mit ihrer Aufgabe zum Wohl der Gemeinschaft identifizieren. Jedoch das „Wir” wird immer kleiner. Auf der HGF 2015 konnte treiben, sondern den Gleich- ziehung selbstverständlich ich mich mit vielen Kleingärt- behandlungsgrundsatz an- • Ökonom sein – jede Hausnern unterhalten. Tenor: Un- wenden. frau erledigt dies täglich. ser Vorstand besteht aus alt- • Eigenständigkeit – heißt • Zutrauen – mit der Aufgaehrwürdigen Personen. Jung- auch Arbeit verteilen, nicht be wächst der Mensch. ehrwürdige Personen wollen alles selbst machen. Es ist eigentlich gar nicht sich für eine verantwortliche • Vorbild sein – bei guter Er- so schwer, beim „Wir” mitzuPosition im KGV nicht machen. Gefragt ist finden lassen; schon Selbstvertrauen, nicht gar nicht als Vorsitzensein Selbstwertgefühl der und schon gar „unter den Scheffel stelnicht als Schatzmeislen”. ter. Aber daran hängt All die theoretischen das Wohl und Wehe Lehren aus allerlei Seeiner jeden Gemeinminaren, Nachwuchsschaft. kader rechtzeitig zu suEntscheidend ist vor chen und in die Vorallem der Wille, etwas standsarbeit einzubefür meinen Verein zu ziehen, sind jedem Vortun und das „FEFEstand bewusst. NatürVÖZ” zu durchdenken: lich auch, dass eine Ver• Freizeit – gut, die viejüngung stattfinden solllen Stunden sollte man te. nicht berechnen. Sie Die praktischen Lehsind dem ideellen Beren aus unserem Lereich zuzuordnen. ben gegriffen: Der Par• Engagement zeigen cours liegt eher in Hin– wer sich mit seinem dernissen wie z.B. weit Verein identifiziert, lässt entfernte Arbeit und Fadiesen nicht im Stich. milienleben, weniger in • Führungsqualitäten Faulheit, Nicht-Wollen – wer respektvoll mit oder gar einer gesellanderen umgeht, dem schaftlichen Abstinenz. wird auch respektvoll Oder? begegnet. Auf keinen Olaf Pöschel (l.) meint: „Auf der Tafel müssOlaf Pöschel Fall „Nasenpolitik” be- ten noch viel mehr Namen stehen.” KGV „Kultur” Neuauflage des Praktiker-Kommentars erschienen Vier Jahre nach dem Erscheinen der bisher letzten Auflage ist nun die 11. Auflage des Praktiker-Kommentars zum Bundeskleingartengesetz (BKleingG) zum Preis von 39,99 Euro im Handel erhältlich. Erstmals hat bei dieser Ausgabe Rechtsan- walt Patrick R. Nessler, Mitglied der Arbeitsgruppe Recht des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde, mitgewirkt. Der Kommentar unterrichtet wie bisher zuverlässig und verständlich über das geltende Kleingarten-Recht und die mit dem BKleingG in der Praxis eng verknüpften anderen rechtlichen Vorschriften. Vorrangiges Ziel des Praktiker-Kommentars ist es, geltendes Recht verständlich zu erläutern. Ein ausführliches Stichwortverzeichnis ist dabei sehr hilfreich. -r Ob Laube Baum und Gartenbeet für einen Anruf ist es nie zu spät www.stadtverband-leipzig.de Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 7 Vereins- und Verbandsleben Ein Leben für das Leipziger Kleingartenwesen M it 80 noch topfit, so ist unser Gartenfreund Holger Sonntag allen Kleingärtnern im KGV „Am Weidenweg“ bekannt. Das kommt nicht von ungefähr, denn er ist immer dort zu sehen, wo es um Arbeit geht. Seine Erfahrungen als Gartenfachberater und Verantwortlicher für Gemeinschaftsarbeit sind im Verein stets gefragt. Auch in anderen Kleingärt- Kalenderblatt Vom 26. bis 28. Juli 1935 findet der 2. Reichskleingärtnerund Kleinsiedlertag statt. Dabei betont Reichsbundleiter Hans Kammler mit martialischen Worten die Rolle der Kleingärtner in der „Ernährungsschlacht”. Der Sanierung alter und Erschließung neuer Gartenanlagen komme eine doppelte Bedeutung zu: Zum einen als Arbeitsbeschaffung, zum anderen, um „gesunde und wertvolle Volksgenossen in großer Anzahl mit dem Boden zu verbinden”. Per Rundschreiben werden die Kleingärtner am 12. Juli 1940 aufgefordert, Verwundete in den Lazaretten der Stadt mit Obst und Blumen zu erfreuen. Ärgerlich wird wenig später bemängelt, dass die meisten Vereine ihrer Berichtspflicht nicht nachkommen. Lobend erwähnt wird die „Goldene Höhe”. Dieser Verein hat ordnungsgemäß die Übergabe von zwei Zentner Beeren und 50 Blumensträußen gemeldet. Am 8. Juli 2000 findet der 9. „Tag des Gartens” im KGV „Naturheilkunde Eutritzsch” statt. Der Verein begeht sein 111jähriges Bestehen. Als Sieger im Wettbewerb um die Leipziger Kleingartenanlage des Jahres wird der KGV „Seilbahn” ausgezeichnet, Platz 2 und 3 belegen die KGV „Am Hopfenberg” und „Leutz-ad scher Aue”. 8 Holger Sonntag ist dem Leipziger Kleingartenwesen sein Leben lang verbunden. Foto: Verein nervereinen unserer Stadt hat Holger Sonntag aktiv gewirkt. So war er z.B. von 1966 bis 1976 im Vorstand des KGV „Gartenfreunde Parkfrieden” tätig. Im März 1984 war er maßgeblich an der Gründung des KGV „Am Badeweg” beteiligt und leitete die Geschicke des Vereins bis 1996 als 1. Vorsitzender und wirkte später als 2. Vorsitzender weiter im Vorstand. In Würdigung seiner Leistungen für das Leipziger Kleingartenwesen wurde Holger Sonntag im Rahmen unserer Mitgliederversammlung vom 30. Mai dieses Jahres vom Vorsitzenden des Stadtverbandes, Robby Müller, mit der Ehrennadel des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner in Gold ausgezeichnet. Wir freuen uns mit ihm und wünschen vor allem weiterhin gute Gesundheit. Reinhard Peter Vorsitzender KGV „Nordostvorstadt”: Gartenfreunde auf Tour Zu einer Wanderung unter dem Motto „Mit Freunden unterwegs” hatte der Verein Leipziger Wanderer e.V. eingeladen. Zur Tour ins Erzgebirge brachen am 14. Juni acht Mitglieder unseres Vereins auf, nachdem zuvor der Vorstand kräftig die Werbetrommel im Sinne „1000 km wandern für Leipzig“ als Beitrag zur 1000-Jahr-Feier unserer Stadt gerührt hatte. In aller Herrgottsfrühe trafen wir uns am Hauptbahnhof. Das Ziel hieß Erlabrunn. Wanderleiter Klaus Sieben- Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 eichner, der auch Vereinsmitglied ist und aktiv in der Revisionskommission mitwirkt, erläuterte uns den Ablauf der Wanderung. Wir erfuhren viele Einzelheiten über die Bergbauregion. Von Erlabrunn ging es mit 13 weiteren Wanderlustigen zu Fuß 9,6 km bergan nach Johanngeorgenstadt auf fast 900 m Höhe über dem Meeresspiegel. Von der „Stadt des Schwibbogens” sind es nur ein paar Schritte über die Grenze ins tschechische Potucky (Breitenbach). Dort hatten wir zwei Stunden zur freien Verfügung. Bei Schweinebraten, Sauerkraut, Knödel und einem leckeren Palatschinken stärkten wir uns für die Rücktour. Danach sind wir weitere 8,5 km gewandert und lernten durch unseren Wanderleiter Details über die Stadtgründung und den Beginn des Erzbergbaus in der Region. Alle Wanderfreunde waren sich bei der Fahrt zurück nach Leipzig einig, dass dies trotz der enormen Wegstrecke ein wunderschöner Tag war. Gegen 21.30 Uhr hatten uns der Hauptbahnhof und die Messestadt wieder. Ingrid Enke KGV „Nordostvorstadt” Beim Wandern im Erzgebirge waren die Waden besonders gefordert. Wohl dem, der nicht unvorbereitet auf die Strecke ging. Foto: Verein www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben +++ Geburtstagsglückwünsche im Monat Juli +++ her zum 80., Klaus Pleißner z. 75., Hans-Jürgen Kleinert z. 70., Monika Böer, Veronika Huber, Ursula Pelz u. Bernd Enge zum 65. Gartenfreunde Südost: Dieter Günther z. 84., Ursula Heinrich zum 83., Steffi Friedrich u. Rolf Grabo z. 65. Germanus: Irmgard Käppel, Rolf Scharsig u. Dieter Schräber zum 80., Christine Helmstedt zum 70. Goldene Höhe: Lothar Degner zum 82., Lothar Küch zum 75., Christa Ohndorf zum 60. Hoff- z. 70. Leipzig-Sellerhausen: Ilse Vogel z. 85., Renate Münzenberg z. 65. Leipzig-Stünz: Arndt Reimer z. 80., Karin Stahlmann z. 70., Andreas Döring u. Udo Plantz z. 60. LeipzigWest: Irmgard Dietze z. 86., Günter Pelzl u. Lothar Rudolph z. 75., Sigrid Vogel z. 70., Almut Knof z. 65. Leutzscher Aue: Thomas Kögler z. 65. Mariengrund: Ingeborg Essert-Otto z. 86. Marienhöhe: Dieter Möckel z. 80., Ursula Puphal z.75. Morgen- nung West 1926: Werner Prautzsch zum 84. Immerglück: Steffi Pfauder zum 65. Johannistal 1832: Burghard Klingenschmid z. 70. Kastanienallee: Friedbert Große zum 85., Ursula Graichen zum 75. Kultur: Winfried Otremba u. Rudi Thielemann zum 81., Klaus Booch zum 75., Gitta Becker u. Jürgen Brandt zum 65. Landfrieden: Heiner König z. 70., Bernd Hummitzsch zum 65. Leipzig-Eutritzsch An der Thaerstraße: Waltraud Heyne zum 89., Sonja Pillwitz zum 85., Rosemarie Berger zum 84., Wolfgang Schulz zum 83., Ruth Giersemehl zum 82., Hannelore Neundorf zum 81., Ursula Pohlmann z. 80., Burkhardt Nixdorf sonne: Hermine Beckmann z. 80. Naturheilverein III: Petra Gläser u. Rüdiger Kropp z. 60. Neu-Brasilien: Gerhard Hille z. 85., Thea Dolata z. 75. Neu-Lindenau: Ingeborg Graichen z. 89., Elsbeth Falkenstein zum 87., Helmut Tust z. 82., Horst Saupe u. Peter Teichmüller z. 80. Nordstern: Otto Weiß z. 80., Edith Jonas z. 75., Elke Findeklee z. 70. Ostende: Susanne Schumann z. 87., Marianne Soba z. 82., Gerda Genzmer u. Sigrid Menzel z. 81., Martin Bachmann z. 80., Claus-Dieter Graetz, Wolfgang Kirchhof u. Dieter Zerbster z. 75., Karin Cwikla z. 60. Osthöhe: Rolf Müller z. 85., Ilse Lange z. 80., Heinz Böttcher z. 75., Ingrid Kolbe z. 65. Pa- Foto: birgitH/pixelio Wir gratulieren in den KGV: AltProbstheida: Elke Kendzia u. Michael Kendzia zum 60. Alt-Schönefeld: Walter Engelstätter zum 96., Rudolf Flögel zum 88., Ingeburg Peter zum 82., Lothar Braun zum 81., Marlis Balas u. Bärbel Schmidt zum 75., Kerstin Eichel zum 65., Martina Jahn u. Jochen Ramisch zum 60. Am Birkenwäldchen: Erika Bendorf zum 80., Ursula Reichert, Achim Winkler zum 70. Am Hopfenberg: Heinrich Klyta zum 80. Am Rietzschkestrand 1932: Annelies Hauck z. 88., Margit Dietze u. Karl Lorenz zum 83., Josef Hansel zum 82., Achim Franke u. Klaus Meißner zum 80., Sonja Boeck zum 60. Am Schillerhain: Rolf Bendix z. 83. Am Wasserwerk: Amalie Lachmund z. 81., Heinz Ziliack z. 80. An der Albrechtshainer Straße: Roland Kupke zum 70. An der großen Eiche: Christa Scharf u. Edith Tanger zum 65. An der Schule: Larisa Erokhina zum 70., Lothar Paps zum 60. Brandts Aue: Günter Mayer u. Dieter Schwarzkopf zum 75., Dieter Neuendorf zum 60. Buren: Günter Neundorf z. 83., Monika Eibold zum 75., Andreas Weißenborn zum 65. Dahlie: Otto Weilandt zum 88., Heinz Feige zum 87., Heinz Preiss zum 75. Diesterweg: Ruth Bonne zum 84. Dr. Schreber: Dr. Peter Fischer zum 75. Erholung: Helmut Hönig zum 82., Rolf Bergner zum 81., Wilfried Kleinfeld zum 65. Fortschritt: Wolfgang Keller zum 84., Siegfried Breitenborn zum 80., Dieter Krah zum 65. Freie Scholle: Dr. Horst Beigang zum 75. Freundschaft: Horst Waschke zum 83., Hatam Hamoudi Saleh zum 81. Frohe Stunde: Ruth Fischer zum 75. Gartenfreunde Lößnig-Dölitz 1899: Ingrid Weißbach u. Theresia Zeh zum 88., Annelies Werner zum 84., Elvira Wagner zum 81., Maria Rot- radies: Elfriede Kelber z. 85. Phönix 1894: Fritz Schreck z. 86. PriessnitzMorgenröte: Jane Moros u. Helga Walther z. 84., Lothar Lerm z. 70. Probstheida: H. Syrbe u. G. Winterlich z. 84., W. Gentsch z. 81., M. Neumann u. K. Fischer z. 75., A.-S. Fritzsche z. 70., S. Gralapp z. 65. Reichsbahn Engelsdorf/Paunsdorf: Horst Schmidt z. 80. Russenstraße: Sylvia Reichardt z. 65. Schönauer Lachen: Gerd Zöllner z. 70. Schwylst: Norbert Reich z. 80., Fred Müller z. 70. Seilbahn: Günter Haufe z. 83., Elisabeth Engler u. Renate Stauch z. 81., Horst Bringezu z. 80. Siegismund: Kurt Lange z. 85., Heidi Gößner, Karl Katzer u. Siegfried Polland z. 75. Sommerheim: Ingeborg Hampel z. 90., Karl Neutzsch zum 65. Sonnenglück: Elfriedelore Schneider z. 88., Margot Lier z. 83., Heinz Baunack z. 82. Stünzer Blick: Veronika Herrmann z. 84. Stünzer Hain: Ingeborg Ziehm zum 87., Steffen Kleber z. 60. Theklaer Höhe: Christa Grabowski z. 81., Hans-Ulrich Gründel z. 65. Tunnelwiese: Bernd Gettler z. 65. Verein f.naturgem. Ges.pflege (Nat´l): Wolfgang Lehmann z. 80., Margarete Keller u. Peter Erdmann z. 70., Barbara Herrmann z. 60. Volkshain Anger: Siegfried Schmidt z. 81., Sylvia Stöhr z. 60. Volkshain Stünz: Irmgard Schöne z. 82. Wahren 1901: Peter Kuba z. 70. Waldessaum: Christa Doerffer u. Renate Pauli z. 83., Ehrhardt Adler z. 82., Edith Fischer z. 75., Karin Döhler u. Evelin Mechold z. 70. Waldfrieden: Udo Gemballa z. 88., Horst Bernsdorf u. Siegfried Wyzisk z. 82. Westgohliser Gartenkolonie 1921: Jutta Wagner z. 88., Inge Ziegler z. 84., Werner Völkel z. 81., Ruth Jäger z. 80. Wettinbrücke: Renate Gilch z. 75. Zum Stausee: Herbert Blaensdorf zum 82., Klaus Hoffmann zum 70. Wir gratulieren sehr herzlich unseren Gartenfreunden Peter Unger, 1. Vorsitzender des KGV „Am Birkenwäldchen” e.V. , zum 70. Geburtstag, und Ernst-Jürgen Schwank, 1. Vorsitzender des KGV „Waldessaum” e.V. , zum 65. Geburtstag. Wir wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit und Glück sowie weiterhin viel Freude an der Vereins- und Vorstandsarbeit und verbinden dies mit einem herzlichen Dankeschön für ihren jahrelangen, aktiven Einsatz für Verein und Stadtverband. Vorstand und Mitglieder der KGV „Am Birkenwäldchen” e.V. und „Waldessaum” e.V. sowie der Vorstand des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. www.stadtverband-leipzig.de Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 9 Vereins- und Kleingartenrecht § Sie fragen – wir antworten: Rechte und Pflichten Muss ich an der Mitgliederversammlung teilnehmen? Bin ich als Vereinsmitglied verpflichtet, an Mitgliederversammlungen teilzunehmen? Kann der Verein bei Nichtteilnahme Sanktionen gegen mich anwenden? Schaut man sich diese Problematik näher an, werden oft kritikwürdige Einstellungen und Verhaltensweisen eines kleinen Teils der Vereinsmitglieder deutlich, die das Vereinsleben belasten. Man sollte auch nicht übersehen, dass es genau jene Mitglieder sind, die auch die Freude an der Ausübung ehrenamtlicher (!) Vorstandstätigkeit schmälern. Die Bewertung derartiger Einstellungen und Verhaltensweisen und ihre Umkehr ins Positive ist vordergründig kein rechtliches, sondern vielmehr ein moralisch-ethisches Problem. Die Praxis zeigt, dass der Stellenwert der Mitgliederversammlung (MV) als bedeutendstes und höchstes Vereinsorgan nicht von allen Vereinsmitgliedern als solches betrachtet und somit auch nicht zum Motivator eigenen Handelns wird. Insofern stehen nicht jene Vereinsmitglieder im Blickfeld, die aus altersbedingten und/ oder gesundheitlichen oder anderen Gründen (wie Urlaub, Familienfeierlichkeiten) nicht an der MV teilnehmen, sondern jene, die es mit der Wahrnehmung der mit ihrem freiwilligen (!) Eintritt in den Kleingärtnerverein (KGV) verbundenen Rechte und der Erfüllung anerkannter und übernommener Pflichten nicht so ernst nehmen, ihnen teils offen ablehnend gegenüberstehen. Nicht selten ist das auf Unverständnis und Ablehnung stoßende Verhalten dieser Vereinsmitglieder auch in ihrem Auftreten als Kleingartenpächter anzutreffen. Da der Gesetzgeber im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in seinen Vereinsregelungen keine Pflichten eines Vereinsmitgliedes begründet, ergeben sich ihre Grundpflichten unmittelbar aus der Vereinssatzung und aus satzungsgemäß zustande gekommenen Beschlüssen der MV. Es ist herrschende Rechtsmeinung, dass der Beitrittswillige zum KGV, wenn in der Vereinssatzung vorgesehen, verpflichtet ist, einen Aufnahmebeitrag zu entrichten. Das Vereinsmitglied ist verpflichtet, einen Mitgliedsbeitrag zu entrichten, Umlagen und andere finanzielle Zahlungen zu leisten. Darüber hinaus hat jedes Vereinsmitglied persönlich Gemeinschaftsleistungen zu erbringen, die für das Vereinsleben, für den Erhalt und die Verschönerung der Kleingartenanlage (KGA) notwendig sind. Für nicht erbrachte Gemeinschaftsleistungen hat er ersatzweise den dafür vorgesehenen Geldbetrag zu entrichten. Übernehme Dach- und Baumfällarbeiten 0341/ 94 56 450 0177/ 14 19 200 10 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 Diese Pflichten können mit vereinsrechtlichen Mitteln wie Vereinsstrafe - aber auch mit zivilrechtlichen Mitteln – wie Mahn-/Vollstreckungsbescheid oder Leistungsklage – geahndet und durchgesetzt werden. Diesem „Pflichtenkatalog” werden die Pflicht zur Teilnahme an der MV und zur Stimmenabgabe bei Abstimmungen den demokratischen Entscheidungsfreiheiten der Menschen in einem Rechtstaat folgend nicht zugeordnet. Folglich gibt es keine rechtlich haltbare Basis, aber anzutreffende Positionen und Praktiken, Geldstrafen oder zusätzliche Gemeinschaftsstunden bei Nichtteilnahme an der MV oder fehlender mündlicher oder schriftlicher Entschuldigung anzudrohen und anzuwenden. Eine zu bejahende moralische Pflicht zur aktiven Teilnahme am Vereinsleben, so auch zur aktiven Teilnahme an der MV – wozu auch die Teilnahme am Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess zu zählen sind – ergibt sich für jedes Vereinsmitglied aus den ihm obliegenden Treue- und Förderpflichten. Jedes Vereinsmitglied trägt eine Mitverantwortung dafür, dass die in der Vereinssatzung bestimmten Zwecke, Ziele und Aufgaben des KGV mit ihren vielseitigen Inhalten und Gewichtungen durch kollektives Handeln ebenso er- • Baumfällarbeiten/Baumschnitt mit Seilklettertechnik • Schredderarbeiten m. Entsorgung • Einfräsen von Wurzelstümpfen • Heckenschnitt und -rodung • Wildwuchsbeseitigung Dr. Wolfgang Rößger Fachberater Recht des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. füllt werden, wie auch die zum Erhalt und der Entwicklung des KGV und der KGA gefassten Beschlüsse der MV und/oder des Vorstandes. Eine kritische Haltung zur Vorstandstätigkeit, zum Versammlungsinhalt und -ablauf u.ä., die sich abhebt von bloßer Besserwisserei und Nörgelei, ist kein Rechtfertigungsgrund für eine teils jahrelange unentschuldigte oder „fadenscheinig” begründete Nichtteilnahme an der Mitgliederversammlung. Vielmehr sollten die das Vereinsmitglied bewegenden Probleme in der MV oder gegenüber dem Vorstand in angemessener Weise kundgetan werden. Aber auch die Vorstände sind gehalten, die Stimmungslage unter den Vereinsmitgliedern zu kennen, diese zu analysieren und daraus Rückschlüsse für die Vorstandstätigkeit zu ziehen. • Fräsen von Mutterboden • Großflächenmahd mit Rasentraktor (auch Kleinflächen) • Hochgrasmahd • Rasensanierung, Sanden, Kalken, Düngen, Rasenansaat • Vertikutierung v. Groß-/Kleinflächen • Aerifizieren von Rasenflächen (Bodenlockerung und Belüftung) Mike Widera Altenburger Straße 15 • 04275 Leipzig Tel. 0341 / 8672 0202 Mail [email protected] www.stadtverband-leipzig.de Vereins- und Verbandsleben / Fachberatung Vereinsmitgliedschaft – nur ein Erfordernis für den Kleingarten? V ereinsmitgliedschaft ist stets freiwillig, denn lt. Gesetz ist ein Verein eine freiwillige … Vereinigung natürlicher und/oder juristischer Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zweckes, die in ihrem Bestand vom Wechsel der Mitglieder unabhängig ist. In Deutschland ist das Vereinswesen ausgeprägt, hier gibt es zz. rund 600.000 Vereine. Davon sind ca. 15.000 Kleingärtnervereine (KGV) mit ca. einer Million Kleingärten. Die KGV sind eingetragene Vereine. Sie werden ins Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichts eingetragen und verfolgen keinen wirtschaftlichen Zweck, somit sind sie Idealvereine. Eingetragene Vereine sind juristische Personen. Sie sind vollrechtfähig, d.h., sie können als Rechtssubjekte Träger von Rechten und Pflichten sein, können klagen und verklagt werden. Der Vorstand vertritt den Verein nach außen. Es ist üblich, dass die KGV Parzellen nur an Vereinsmitglieder verpachten. Das erleichtert den Vereinen die Die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements festigt die Bindung zum Verein. Foto: SLK Arbeit und ist rechtens. Denn der KGV ist Zwischenpächter der gesamten Kleingartenanlage (KGA) und verpachtet die Parzellenflächen zur kleingärtnerischen Nutzung an die Pächter. Damit ist er Verwalter der KGA. In diesem Zusammenhang ist er für die ordnungsgemäße Gestaltung, Bewirtschaftung und Sicherung ihrer Existenz zuständig. In den Satzungen der KGV ist der Zweck des Vereins festgelegt. Er bezieht sich vor allem auf das Betreiben und Verwalten der jeweiligen KGA, die fachliche Betreuung seiner Mitglieder und die Förderung des Kleingartenwesens. Durch Eintritt in den Verein wird das neue Mitglied Träger von Rechten und Pflichten. Diese ergeben sich aus der Satzung und entsprechenden Ordnungen (z.B. der Kleingartenordnung). Mit Erfüllung dieser Pflichten wird der Gartenfreund seiner Verantwortung als Vereinsmitglied formal gerecht. Das allein reicht jedoch nicht aus, um den KGV arbeitsfähig zu gestalten. Dazu ist die freiwillige ehrenamtliche Mitwirkung dringend erforderlich. Das Vereinsleben läuft nicht automatisch, es muss organisiert werden. In diesem Zusammenhang engagieren sich viele Mitglieder in verschie- denen Funktionen und Arbeitsgruppen oder auch „nur so“ für ihren Verein. Die gewählten Vorstände organisieren alles und tragen die Verantwortung. Die Würdigung ehrenamtlichen Engagements macht Dank und Anerkennung deutlich, fördert aber auch weitere Initiativen. Wenn die Satzung es zulässt, ist die Verwendung finanzieller Mittel dafür legitim (z.B. Ehrenamtspauschale). Wo das funktioniert, gibt es ein interessantes Vereinsleben und die KGA sind wahre Schmuckstücke, die im Territorium entsprechende Beachtung finden. Bei den Kleingärtnern, die daran aktiv mitwirken, festigt sich die Bindung zu ihrem KGV und sie reden stolz von „Meinem Verein”. Das ist es, was wir im Leipziger Kleingartenwesen noch stärker brauchen. Die Mitgliedschaft im KGV ist also wesentlich mehr, als nur ein Erfordernis für einen Garten. Sie ist ein Stück aktives Leben, zu dem sich jedes Vereinsmitglied freiwillig entschieden hat. -r Illegales Verbrennen kann teuer werden Das Verbrennen von Gartenabfällen und anderen Abfallmaterialien ist verboten. In der Kleingartenordnung des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner heißt es unter Punkt 10.7.: „Für das Abund Verbrennen von behandeltem Holz, Abfällen, Wiesen- und Gartengut wie Reisig, Laub, Holzverschnitt u.ä. gelten in den aktuellen Fassungen die Kommunalvorschriften der Stadt Leipzig sowie die Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über die Entsorgung von pflanzlichen Abfällen (Pflanzenabfallverordnung – PflanzAbfV, §2 Abs. 1 und 2) und der Bundesimmissionsschutzverordnung.” Auf der Grundlage dieser Bestimmungen ist im Interesse der Umwelt und Luftreinhaltung das Verbrennen pflanzlicher Abfälle in Leipzig nicht gestattet. Das Verbot betrifft auch das Verbrennen anderer Abfälle (behandeltes Holz, Zaunmaterial, Möbelteile, Dachpappe usw.) Das bezieht sich nicht nur auf offene Feuer. Auch in Feuerschalen, Grillkaminen und festen Brennstellen in Gebäuden sowie im Rahmen sogenannter Brauchtumsfeuer ist das Verbrennen dieser Abfälle verboten. Die gesetzlichen Bestimmungen lassen die Benutzung von Feuerschalen zu, wenn ausschließlich übliche Brennmaterialien (unbehandeltes trockenes Holz, Holzkohle, Grillbriketts usw.) verwendet werden. Sie dürfen Nachbarn und angrenzende Grundstücke nicht belästigen. In Kleingartenordnungen oder Beschlüssen von Mitgliederversammlungen können die KGV jedoch spezifische Regelungen (z.B. strikte Verbote) dazu festlegen. Das Betreiben fester Feuerstellen in Lauben ist nur gestattet, wenn die jährliche Überprüfung durch den zuständigen Bezirksschornsteinfeger nachgewiesen wird und übliche Brennmaterialien verwendet werden. Das Verbrennen von Abfällen aller Art ist nicht gestattet. Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen zum Verbrennen von Gartenabfällen usw. sind Ordnungswidrigkeiten und können gemäß „Polizeiverordnung über öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Stadt Leipzig” mit einer Geldbuße von 5 bis 1000 Euro, bei fahrlässiger Zuwiderhandlung bis 500 Euro geahndet werden. Auch „Liebe ist das große Amulett, das diese Welt in einen Garten verwandelt.” www.stadtverband-leipzig.de Auch in „Brauchtums- und Lagerfeuern” darf kein Abfall verbrannt werden. Foto: SLK ein evtl. ausgelöster Einsatz der Feuerwehr kann nach der gültigen Gebührenordnung berechnet und durchaus teuer werden. -r Robert Louis Stevenson, 1850 - 1894 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 11 Fachberatung Raritäten für Kleingarten, Terrasse und Balkon (5) Litchi-Tomate – (Solanum siymbriifoli) D ie einjährige LitchiTomate (Solanum sisymbriifolia) kommt aus Mittelamerika und ist – wie Kartoffel, Tomate und Paprika – ein Nachtschattengewächs. Ihr Geschmack ist etwas sonderbar. Genießbar sind nur die reifen, orangebis knallroten Früchte. Obwohl es sich um eine Tomate handelt, die wie eine Litschi aussieht, schmeckt sie wie eine Kirsche. Deshalb eignen sich die reifen Früchte auch prima zur Herstellung von Marmelade, Fruchtsaft oder Likör. Eine Besonderheit ist der für Tomaten ungewöhnliche Stachelwuchs an Blättern, Stängeln und Fruchtkapseln. Dies hat aber den Vorteil, dass sich Katzen und Vögel von den Pflanzen fernhalten. Litchi-Tomaten haben attraktiv weiße, teilweise auch zart fliederfarbene Blüten wie Kartoffeln und Früchte wie Kir- Die Früchte der Litchi-Tomate. F: Marlies Schwarzin_pixelio.de schen, eingehüllt in eine stachelige Hülle. Sie wachsen an kräftigen, bis zu eineinhalb Meter großen Pflanzen, die den Tomaten ähneln. Haltung und Pflege entspricht herkömmlichen Tomatensorten. Sie können dieses Nachtschattengewächs ebenfalls schon recht früh an einem hellen Standort heranziehen, bevor die Pflan- zen nach den Eisheiligen einen windgeschützten Sonnenplatz im Freiland erhalten. Kultiviert werden LitchiTomaten wie Tomaten, also sonnig und warm, nahrhafte, leicht feuchte Erde und später an Stäben gestützt. Da Litchi-Tomaten, anders als „normale”, nicht ausgegeizt werden müssen, sind sie auch bestens für Anfänger-Gärtner geeignet. Allerdings sollten Sie die Pflanze möglichst aller vier Wochen mit Dünger versorgen, wozu sich auch organische Düngemittel wie z.B. Kompost oder Hornspäne, sehr gut eignen. Gießen dürfen Sie die Litchi-Tomate immer nur im Bodenbereich, möglichst morgens und/oder abends. Sie sollten die Pflanze jedoch niemals abbrausen! Aus Samen herangezogene Pflanzen werden mittlerweile auch im gut sortierten Gartenfachhandel angebo- ten. Die einjährige Litchi-Tomate kann problemlos im Freiland eingesetzt sowie als Kübelpflanze gehalten werden. Kübelpflanzen können Sie mit etwas Glück in einem frostfreien, lichtdurchfluteten Raum überwintern. Während dieser Zeit müssen Sie die Pflanzen aber auch ab und an mäßig bewässern. Auch die Litchi-Tomaten sind vor Regen zu schützen, weshalb ein Standort mit Regenschutz zu bevorzugen ist. Die Ernte der zwei bis drei Zentimeter großen Früchte erfolgt meist ab Ende August und kann bis in den Oktober hinein anhalten. Wichtig ist dabei immer der optimale Reifezustand. Dieser lässt sich sehr gut daran erkennen, dass die Tomaten sich leicht aus den Fruchtkapseln lösen lassen. Rainer Proksch Gartenfachberater d. Fachkommission des SLK Das Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig informiert: Beratungsangebot zu Nutria, Waschbär & Co. Tiere wie Nutria und Waschbär oder Pflanzen wie Ambrosia und Riesenbärenklau sind in der Stadt Leipzig inzwischen nichts Ungewöhnliches mehr. Die sogenannten „Neobioten” können jedoch massive Probleme für die einheimischen Tier- und Pflanzenarten und auch für uns Leipziger mit sich bringen. Die Bürgersprechstunde mit Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal am 6. Juli, von 17 bis 18.30 Uhr, im Evangelischen Pfarramt Schleu- 12 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 ßig der Bethanienkirche (Stieglitzstr. 42, 04229 Leipzig) informiert zu diesem Thema und bietet Gelegenheit, Fragen an Biologen und Vertreter der Stadtverwaltung zu stellen. Weitere Informationen sind unter der Rufnummer (0341) 123-6711, im Internet unter www.leipzig.de/uiz sowie persönlich im UiZ (04317 Leipzig, Prager Straße 118 - 136, Haus A.II, Fußgängerbereich) erhältlich. Geöffnet ist jeweils Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr u. 14 bis 17 Uhr. www.stadtverband-leipzig.de Ausgewählte Veröffentlichungen des Jahres 2014Fachberatung Biologischer Pflanzenschutz (11): Mischkultur I m biologischen Gartenbau ist der Begriff „Mischkultur” in aller Munde. Gemeint ist damit eine Methode des naturgemäßen Anbaus, die sich seit vielen Jahren bewährt hat. Diese Anbaustrategie steht im Gegensatz zu den Verfahren in großen Gartenbaubetrieben oder der in der Landwirtschaft weit verbreiteten Monokultur. Warum aber macht man sich die Mühe, unterschiedliche Pflanzenarten zusammen anzubauen, immer wieder neue Kombinationen auszuprobieren, um dann die erfolgreichsten Mischkulturen beizubehalten? Vieles, was für den biologischen oder naturgemäßen Gartenbau typisch ist, haben wir uns von der Natur abgeschaut. Die einzelnen Arten dieser Pflanzengesellschaften haben sich innerhalb langer Zeiträume hinsichtlich ihrer Lebensbedürfnisse aufeinander eingestellt und bilden eine Gemeinschaft auf Basis gegenseitiger Konkurrenz um Licht und Wasser, aber auch Hilfeleistung und bestmöglicher Bodenausnutzung. Unsere Mischkulturen im Garten werden zwar nie so ideale Gemeinschaften sein wie diejenigen, die sich natürlicherweise zusammen- gefunden haben. Doch wir können von diesen Pflanzengesellschaften lernen und versuchen, unsere Nutzpflanzen im Garten ebenfalls so anzubauen, dass sie sich im Wachstum fördern und gegenseitig beim Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten unterstützen. Diese gegenseitige Beeinflussung von Pflanzen wird dabei durch arteigene, insbesondere durch Wurzelausscheidungen hervorgerufen. Manche dieser Wechselbeziehungen sind so auffällig, dass sie unter Kleingärtnern hinreichend bekannt sind. Gegenseitige Beeinflussungen bei den Gemüsepflanzen werden meist erst über einen längeren Zeitraum hinweg deutlich. So z.B. in • einem veränderten Resistenzverhalten, so dass sich die Kulturen beim Auftreten einer Pilzinfektion nicht mehr oder kaum noch anfällig für die Krankheit zeigen, • einem veränderten Wasserhaushalt, so dass sich die Kulturen bei Trockenheit durch größere Überlebensfähigkeit auszeichnen, • veränderter Zusammensetzung von Inhaltsstoffen in der Nahrung, die sich erst beim Verzehr durch Tier oder Mensch bemerkbar machen. Andere Länder, andere Sitten: Mischkultur beim Anbau von Kaffee und Tomaten in Kolumbien. Foto: Neil Palmer Erprobte „Schutz- und Trutz”-Bündnisse gegen Schädlinge • Sellerie wehrt mit seinem Geruch Kohlfeinde ab. Tomaten halten ebenfalls Kohlfeinde in Grenzen. • Frühmöhren von Lauch und Zwiebeln die Lauchmotte fern. • Zwiebeln und Lauch wehren die Möhrenfliege ab. • Knoblauch schützt Erdbeeren vor Milbenbefall. • Salat hält Erdflöhe von jungen Kohlpanzen und Radieschen fern. Auch Spinat schützt vor Erdflöhen. • Duftgeranien halten in Gewächshäusern die Weiße Fliege ab. • Majoran kann Ameisen vertreiben. Das sind nur einige Beispiele. Was liegt also näher, als gezielt nach Pflanzenkombinationen zu suchen, die sich positiv beeinflussen und ergänzen? Schließlich können wir doch dadurch weitestgehend auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten. Erik Behrens Gartenfachberater der Fachkommission des Stadtverbandes www.die-gartenfachberater.de + kurz notiert + Exkursionen: Auf dem Plan der Stammtische Südwest und Süd stehen im August Exkursionen zu nahegelegenen Kleingartenanlagen (KGA). Besucher des Stammtisches Südwest treffen sich am 6.8, 17.45 Uhr, Eingang Küchenholzallee, KGA „Einigkeit”. Das Ziel des Stammtisches Süd am 7. August, 17 Uhr, ist die KGA „Gartenfreunde Süd”. Treffpunkt ist der Haupteingang, RichardLehmann-Str. 108 (Bereich Zufahrt zum Panometer). -r Salatvielfalt im Kleingarten (7): Radicchio Radicchio, der eher winterliche Salat, ist Gartenfreunden oft unbekannt. Andererseits kennen viele die roten Blätter in Mischsalaten, die man in südlichen Ländern genossen hat. Im „Chefsalat” der Fastfood-Ketten und in den Salatmischungen der Supermärkte findet man die appetitanregenden Blätter meist auch. Radicchio ist reich an Vitaminen, vor allem Vitamin A, Mineralien (Kalium, Magnesium) und gesunden Bitterstoffen. Der auffallend rote Salat (Cichorium intybus var. foliosum) bildet faustgroße, feste Köpfe aus. Bei niedrigen Herbsttemperaturen färbt sich der Salat besonders intensiv. Der Anbau ist, wie bei Salaten üblich, problemlos, einen sonnigen Standort vorausgesetzt. In der Fruchtfolge ist Radicchio nach Spinat, Radieschen oder Schnittsalat ideal. Bei genügend Feuchtigkeit sind alle Bodenarten zu- Radicchio. www.stadtverband-leipzig.de Foto: Goldlocki träglich. Wenn zu früh ausgesät wird, kann mit Schosserbildung gerechnet werden. Gedüngt wird nur mit reifem Kompost oder/und abgelagertem Stalldung. Die Pflanzen sind sehr resistent gegenüber Krankheiten. Im Herbst wird geerntet, wenn sich Köpfchen gebildet haben. In den Gartenmärkten findet man die Sorten „Indigo” und „Granato” Neu (lange zylindrische Form) von Kiepenkerl, „Palla Rossa 2” von Chrestensen und „Palla rossa 4” von flora-frey. Die Ernte erfolgt etwa drei Monate nach der Aussaat. Radicchio, der meist in Mischsalaten verwendet wird, kann etwas lieblicher werden, wenn man ihn vor der Zubereitung wässert. Peppen Sie Ihren Salat doch mal mit Ei, Schinken, Käse, Schalotten und einem Tröpfchen Olivenöl auf. Wer eine gute Zusammenfassung zu Salatarten sucht, dem sei eine kostenlose, bebilderte Broschüre des Freistaates Sachsen empfohlen. Erhältlich z.B. auf der Landesgartenschau Sachsen (an der Laube des LSK) oder unter [email protected]. Dort gibt es Tipps für den Anbau von Salat, für die Verarbeitung, über Salatsorten und seltene Gartensalate. Guten Appetit wünscht Ihr Gartenfachberater Edgar Schmitt KGV „Alt Schönefeld“ Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 13 Fachberatung Wissenswertes aus der Vogelwelt: Greifvögel (1) – Turmfalke H äufig fliegen Beute suchende Greifvögel über unsere Gartenanlagen. In der Regel sind es Mäusebussard sowie Rotund Schwarzmilan. In dieser und den folgenden Ausgaben werden wir uns näher mit den „Greifern” befassen. Der bekannteste unter den städtischen Greifvögeln ist der Turmfalke. Er ist kleiner und schlanker als eine Krähe. Die Oberseite ist rotbraun und leicht dunkel gefleckt. Bei alten Männchen sind Oberkopf, Hinterrücken und der Schwanz aschgrau. Weibchen und Jungvögel haben eine vollkommen rotbraune Oberseite, die stark dunkel gefleckt und quer gebändert ist. Der Schwanz ist braun mit dunklen Querbändern und breiter schwarzer Endbinde. Typisch sind die langen, spitzen Flügel. Markant ist der Rüttelflug. Dabei späht er, mit heftigen Flügelschlägen und breitgefächertem Schwanz in der Luft stehend, nach kleinen Bodentieren, vor allem Mäusen, Spitzmäusen, Maulwurf, Reptilien, Kleinvögeln und Insekten, die er im Stoßflug geschickt erbeutet. Dieser Spähflug, 20 bis 40 m über dem Boden mit ständigem Drehen des Kopfes, erweitert den ohnehin großen Gesichtskreis erheblich. Die Geschwindigkeit beim Stoßflug ist relativ gering, so dass der Falke den Steilflug 14 vor Erreichen des Bodens abfangen und neu ansetzen kann. Stoßende Maulwürfe werden durch die sich bewegende Erde hindurch gegriffen. Die geringe Geschwindigkeit beim Stoßflug ist der Hauptgrund dafür, dass die Jagd auf fliegende Objekte im Allgemeinen eher geringe Bedeutung hat. Eine erfolgreiche Jagd auf fliegende Kleinvögel und Fledermäuse ist nicht selten, die Zahl der Fehlstöße dabei aber oft hoch. Vor allem Stadtfalken plündern mitunter Nester, wobei Arten bis zur Größe von Ringeltaube und Rabenkrähe sowie Höhlenbrüter nicht verschont werden. Die reichhaltige Liste der Beuteinsekten umfasst größere Käfer (Lauf-, Mist-, Mai-, Juni- und Bockkäfer), Heuschrecken, Grillen und Maulwurfsgrillen, mitunter auch Käferlarven und Raupen. Interessant ist auch, dass Turmfalken selbst aus großer Höhe die Urinspuren von Mäusen erkennen. Urin reflektiert UV-Licht und Turmfalken können – anders als wir Menschen – den ultravioletten Anteil des Sonnenlichts wahrnehmen. Wühlmäuse markieren ihre Wege ständig mit Kot und Urin. So können die Falken abschätzen, wo sich die Jagd lohnt. Der tägliche Nahrungsbedarf eines ausgewachsenen freifliegenden Falken liegt zwischen 40 bis 60 g Fleisch Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 bzw. bei 60 bis 80 g lebender Mäuse, von denen maximal fünf in einem Magen gefunden wurden. Nestlinge von 100 g Gewicht benötigen in 24 Stunden eine Feldmaus (etwa 18 g), um ihr Gewicht zu halten und zweieinhalb bis drei Mäuse, um einen Gewichtszuwachs von 15% zu erreichen. Unverdauliche Nahrungsreste, z.B. Haare, Federn, Chitin, passieren den Darm und werden als Gewölle ausgeschieden. Man unterteilt beim Turmfalken zwei Typen von Gewölle: a) größerer Typ, die Eulengewöllen ähnlich sehen und eine Größe von Scharfer Blick: der Turmfalke. Foto: Andreas Trepte 4,5 x 2,2 cm aufweisen. In diesen Gewöllen liegen in der Regel Knochenreste fest eingehüllt von Mäusehaaren. b) Viel häufiger werden die üblichen grauen Haarstöpsel gefunden, die nur ausnahmsweise Knochensplitter oder Zähne enthalten. Sie sind kleiner und im Durchschnitt ca. 3,3 x 1,4 cm groß. Finden kann man die Gewölle unter Horsten und Schlafplätzen. Die tägliche Nahrungsmenge eines Turmfalken beträgt ca. 25 % seines Körpergewichtes. Bei der Wahl seines Lebensraumes ist der Turmfalke anpassungsfähig, er brütet in Städten, Steinbrüchen, Hochgebirgen oder Feldge- hölzen und baut kein eigenes Nest. Die Eier werden in Mauerlöchern, Felsspalten, aber auch alten Krähen- und Elsternestern sowie Greifvogelhorsten abgelegt. Nistmöglichkeiten an Gebäuden werden bei Sanierungen oft beseitigt. Als Ersatz bieten sich Nistkästen, vornehmlich an der Ost- oder Westseite von Gebäuden, in ca. 6 bis 8 m Höhe, an. Etwas Torf oder Sägespäne als Einstreu reichen als Nistunterlage. Turmfalken brüten einmal pro Jahr. Die Eiablage erfolgt im April/Mai, das Gelege besteht aus 4 bis 6 Eiern mitgelblich-weißer Grundfarbe, die braunrot oder braun gefleckt sind. Das Weibchen brütet allein etwa 21 bis 27 Tage, während dieser Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Der Turmfalke jagt meist im offenen Land, auch in der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft, über Ödland, Sportplätzen usw, im Winter häufig entlang von Straßen. Bei Stadtbrütern scheint die Vogeljagd eine größere Rolle zu spielen. Der Nahrungserwerb erfolgt zu ca. 85% als Ansitzjagd und zu 15% mit Flugjagd. Bei der Flugjagd wird etwa viermal so viel Energie verbraucht wie bei der Jagd aus dem Ansitz. Wie bereits im vergangenen Monat fallen in der Natur mitunter junge, aber bereits vollständig befiederte Vögel auf, die hilflos herumsitzen. Es handelt sich dabei mit Sicherheit um Ästlinge. Sie haben das Nest im Juli schon verlassen, werden von den Eltern aber, je nach Art, noch über Wochen oder Monate, versorgt. Ein Ästling braucht keine menschliche Hilfe, daher Abstand halten! Wenn er auf der Straße sitzt, setzen sie ihn bitte vorsichtig in ein nahes Gebüsch. Da Vögel nur schlecht riechen können, werden die Eltern den Menschenkontakt des Sprösslings nicht bemerken. Klaus Rost Leiter der Vogelschutzlehrstätte des SLK www.stadtverband-leipzig.de Fachberatung / Buchtipp Heilende Pflanzen vor der Haustür: die Zwiebel D er Naturheilverein Theophrastus kürt alljährlich eine Heilpflanze. 2015 fiel die Wahl auf die Zwiebel (Allium cepa). Sie gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und der Gattung Lauch (Allium). Es soll über 400 Zwiebelsorten geben. Einige Arten sind uns vertraut, wie die Rote, Küchen-, Gemüse- und Lauchzwiebel (alle A. cepa), Schalotte (A. ascalonicum), Perlzwiebel (A. porrum, var. sectivum) oder Winterheckzwiebel (A. fistulosum). Der amerikanische Heilpflanzenspezialist J. A. Duke geht davon aus, dass man „mit präzise abgestimmter Ernährung die Symptome vieler Krankheiten reduzieren oder sogar ihr Auftreten verhindern kann”. Die Zwiebel in den Speiseplan einzubauen, ist da sinnvoll. Seit Jahrtausenden sind Zwiebeln wichtige Lebensmittel. Sie waren Hauptbestandteile der Nahrung der Sklaven. Das ist nachzulesen im Alten Testament, 4. Mose, 11,5: „Wir gedenken der Fische, die wir in Ägyp- Zwiebelpflanze. F: Dr. H. Pohl ten umsonst aßen, und der Kürbisse, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs”. Jeder Deutsche verbraucht jährlich etwa 7 kg Zwiebeln. In der Küche werden sie als Gewürz oder Gemüse, roh, gekocht, gedünstet oder gebraten genutzt. Auch als Heilpflanze hat sie große Bedeutung. Interessant sind die Inhaltsstoffe. Zu nennen sind Lauchöle, wie Alliin, Allicin und Thiopropanalsulfoxid (das die Tränen auslöst) Vitamine, Fla- vonoide, verschiedene Zucker und Mineralstoffe. Zwiebeln werden innerlich und äußerlich angewendet. So wirken sie durch Aufnahme in der Nahrung entzündungshemmend, schleimlösend, entwässernd, blutreinigend; stärken den Stoffwechsel und verbessern Herzund Nierentätigkeit. Die Senföle sind schleimlösend, stärken die Darmflora und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Die Flavonoide hindern lt. Tumorstudien die Ausbreitung der Krebszellen. Daneben kann Zwiebel als Tee getrunken werden. Zwiebelsirup oder alkoholische Auszüge sind bekannt. Auch Frischpresssaft ist empfehlenswert. Eine äußere Anwendung ist vorwiegend als Wickel, Säckchen, Socke oder Salbe bekannt. So leiten kalte Wickel Körperwärme ab und kühlen heiße Entzündungsherde. Zwiebelwickel werden gern genutzt bei Ohrenentzündungen, Kopfschmerzen, Erkältungen, Husten und Bronchitis, Blasenentzündung oder bei entzündeten Gelenken und bei verspannter Muskulatur. Bei Insektenstichen, Nagelverletzungen, Frostbeulen und Warzen fördert das Einreiben mit Zwiebel die Durchblutung und lindert auf diese Weise Schwellung und Schmerz. Neben der Zwiebel sind auch die anderen Lauchgewächse, wie Knoblauch, Porree, Bärlauch oder Schnittlauch Heil-, Hilfs- sowie Nahrungsmittel und zugleich Genussmittel. Dr. H. Pohl Termin: 11.7., 10 Uhr, Weide und Lehm, Familienbauprojekt mit Dr. Elke Freiberg und Heike Schüürmann, 15 Euro/Familie, bis 3.7. anmelden. 13.-17.7., 9 bis 15 Uhr, Kinderspielstadt „Leben in früherer Zeit”, für Kinder von 7 bis 13 Jahren, 40 Euro, inkl. Material, Betreuung, Verpflegung. Botanischer Garten Oberholz Störmthaler Weg 2, 04463 Großpösna-Oberholz; im Mo-Fr, 8-12 Uhr u. Sa/So/Feiertag 10-16 Uhr geöffnet. Tel.: (034297) 4 12 49 E-Mail: [email protected] www.botanischer-garten-oberholz.de Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp +++ Buch-Tipp Der goldene Grubber Nützlingsquartiere für naturnahe Gärten Es gibt Bücher, die die Welt nicht braucht. Aber ohne diese Bücher wäre die Welt ein ganzes Stück ärmer und langweiliger. Oder, anders gesagt: Dieses Buch ist kein Gartenbuch. Aber was für eines … ! Kat Menschik ist eine erfolgreiche Illustratorin. Sie lebt auf dem Land nahe Berlin, liebt ihren Garten und lässt die Leser (oder besser Anschauer) ihres Buches an dieser Liebe teilhaben. Ihre Abbildungen erinnern an Illustrationen aus den 20er-Jahren. Vorgestellt werden Pflanzen und Tiere, die im Garten leben und sterben, aber auch gärtnerisches Tun und das eine oder andere Rezept in Bildgeschichtenform. Apropos Geschichten: Wer Blattlausbekämpfung für eine ernste Sache hält, sollte sich die Erlebnisse der Autorin anschauen. „Der Goldene Grubber” ist ein Buch, das auf seine künstlerisch-skurrile Art ziemlich einzigartig sein dürfte und sich wohltuend von der im Buch- und Zeitschriftenhandel allgegenwärtigen „Landlebenwelle” unterscheidet. Fazit: Nicht jeder wird es mögen. Aber Austern und Sushi sind ja auch Geschmacksache. Noch vor einigen Jahren konnte man als stolzer Betreiber eines Insektenhotels nachbarlichen Spott ernten. Doch heute ist das anders; viele Gartenfreunde haben die Bedeutung von Nützlingen erkannt und unterstützen diese Tiere bei der „Wohnungsbeschaffung”. Außerdem ist es durchaus spannend, z.B. ein Hummelvolk zu beherbergen und dessen Entwicklung gemeinsam mit Kindern oder Enkeln zu bestaunen. Im vorliegenden Büchlein erhält der interessierte Leser eine Übersicht, welches Getier im Garten hilfreich sein kann und wie man diese Helfer auf der Parzelle heimisch machen kann. Dabei geht es nicht nur um Insekten, sondern auch allerlei Wirbeltiere bis hin zur Fledermaus. Die Nützlinge werden in Wort und Bild vorgestellt, dazu gibt es Baupläne für einfach herzustellende Quartiere. Für alle, die sich genauer über die Nützlinge informieren wollen, bietet das übersichtliche Literaturverzeichnis eine erste Anregung. Der goldene Grubber, Kat Menschik, 312 Seiten, fester Einband, 22,7 cm x 22,9 cm, farbig, Preis: 34,99 EUR, Galiani 2014, ISBN 97838697-1083-9 Nützlingsquartiere für naturnahe Gärten, Monika Biermaier, 80 Seiten, Broschur, 17,2 cm x 24,8 cm, farbig, Preis: 10,95 EUR, AV Buch 2012, ISBN 978-38404-8105-5 www.stadtverband-leipzig.de Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 15 Fachberatung / Vereins- und Verbandsleben „Garten-Olafs” Kalendergedanken für den Juli Hallo, hier meldet sich wieder der „Garten-Olaf”, im Juli braucht der Garten weiterhin viel Aufmerksamkeit. Erste Priorität hat jedoch das Gießen und das will richtig gemacht sein. Wer an heißen Tagen falsch gießt, kann den Pflanzen genauso schaden, als ließe er sie verdursten. Das sollten Kleingärtner unbedingt beachten: Wer mittags gießt, verbrennt seine Pflanzen. Wassertropfen auf den Pflanzen wirken in der Sonne wie Brenngläser! Außerdem kann während der Mittagszeit 90 % der Feuchtigkeit nach dem Beregnen einer Rasenfläche wieder verdunsten. Am Morgen werden dem Boden dagegen nur 25 bis 30 % entzogen. Eigentlich sollten wir Gärtner zu Frühaufstehern werden, denn die beste Zeit zum Gießen ist zwischen 4 und 5 Uhr, wenn der Boden sich maximal abgekühlt hat. Was ist jedoch mit dem Abend? Der Boden ist durch die Sonneneinstrahlung aufgeheizt und es verdunstet allerhand. Schlimmer ist jedoch, dass die Feuchtigkeit u. U. lange nicht abtrocknen kann. Das begünstigt Pilzkrankheiten. Außerdem lockt die Nässe die ungeliebten Schnecken an, die sich dann an den Kulturen laben. Wer von oben herab gießt, fördert auch Pilzkrankheiten, denn Feuchtigkeit auf den Blättern bietet den Sporen guten Nährboden. Werden Stauden und Gehölze z.B. mit dem Rasensprenger von oben herab beregnet, trifft sie ein harter Strahl, doch das Wasser kommt bei dichtem Bewuchs nicht bis zum Boden. Am besten immer nah am Boden wässern; ergo direkt über den Wurzeln. Obstgarten: Ein Tipp eingangs. Rechtzeitiges Stützen stark tragender Obstbäume beugt Astbruch vor. Süßkirschen sollte man sofort nach der Ernte schneiden. Der Schnitt bei oder sofort nach der Ernte ist für Süßkirschen optimal; die Wunden verheilen gut und dem lästigen Gummifluss nach starken Eingriffen wird weitgehend vorgebeugt. Schwer erreichbare Äste sollte man mit den Kirschen absägen und am Boden ernten. Pfirsiche jetzt ausgiebig wässern, um große Früchte zu ernten. 14 Tage vor der Ernte sind sie für reichlich Wasser besonders dankbar. Zwei Wochen vor der Ernte benötigen Pfirsiche viel Wasser. Foto: myself/Wikipedia Notrufe und Ansprechpartner • Polizei • Feuerwehr • Rettungsleitstelle der Feuerwehr • Komm. Wasserwerke, Leitwarte bei Störungen • Notfallaufnahme Klinikum St. Georg • Notaufnahme Kinderklinik Univ. Leipzig • Notaufnahme Unifrauenklinik / Babys im 1. Lebensjahr • Tiernothilfe Leipzig • Mobile Tiernothilfe Taucha • Reptilien- und Kleintiernotaufnahme • Univ. Leipzig, Klinik für Vögel und Reptilien • Universität Leipzig Klinik für Kleintiere • Igelschutzzentrum Leipzig • Bienenfarm Kern / Einfangen Bienenschwärme • Fachberater Bienen • Meldepfl. Pflanzenkrankheiten, z.B. Feuerbrand Landesamt für Umwelt, Referat Pflanzengesundheit 16 110 112 0341 / 49 61 70 0341 / 969 2100 0341 / 423 1614 0341 / 97 26 355 0341 / 97 23 435 0172 / 13 62 020 0177 / 83 94 775 0177 / 83 75 977 0341 / 97 38 405 0341 / 97 38 711 0341 / 42 47 662 0341 / 42 44 572 0177 / 33 87 446 035 242 / 631 9300 035 242 / 631 9301 Der Leipziger Gartenfreund – Juli 2015 Bei Wassermangel bleiben die Pfirsiche klein. Eine einmalige Gabe von 20 bis 30 l je m² ist günstiger als dieselbe Menge in mehreren kleinen Gaben. Was ist noch gegenwärtig im Kleingarten wichtig? Auf alle Fälle müssen Sie an sehr warmen Tagen Ihren Boden ständig auflockern. Das gilt nicht nur für unsere Gemüsebeete, sondern für alle (!) Teile des Kleingartens. Besonders nach einem intensiven Regenguss muss der Boden durchgehackt werden, dadurch bleibt die Feuchtigkeit länger im Boden. Wo man besonders aufpassen muss, ist das Hacken zwischen den Gurkenpflanzen. Die Pflanzen haben einen flachen Wurzelballen und können schnell beschädigt werden. Noch ein paar Ratschläge: Je eher man Gurken erntet, umso schneller entwickeln sich die nachfolgenden Früchte. Lässt man die Gurken zu lang an der Pflanze, kann es passieren, dass sie einen Teil der nachfolgenden Früchte im Jugendstadium abstößt. Ich ernte meine Gurken im frühen Stadium und lasse sie nicht in die Länge „schießen”. Der Vorteil: weniger Kerne im Inneren der Frucht; außer, man möchte sie als Senfgurke verwenden. Schneiden Sie die Gurken mit Messer oder Schere ab. Beim Abreißen ist das Beschädigen der Triebe kaum zu vermeiden. Es kann zum Absterben ganzer Ranken führen. Haben die Gurken einen bitteren Geschmack, können Wachstumsstörungen daran schuld sein (u.a. durch wechselhaftes Wetter). Vollernten von Buschbohnen aus Spätanbau kann man nur erwarten, wenn der 15. Juli als Aussaattermin nicht überschritten wird. Später ausgesäte Buschbohnen ergeben kaum noch einen Ertrag, da vor allem die Nächte zu kalt sind. Das Kraut der abgeernteten Buschbohnen sollte man nicht ausreißen, sondern dicht über dem Boden abschneiden. Auf diese Weise bleiben die Wurzeln im Boden und mit ihnen der von den Knöllchenbakterien gesammelte Stickstoff. Ziergarten: Im Juli erhalten die Rosen ihre letzten Düngergaben. So reifen die Triebe bis zum Herbst gut aus. Düngt man später im Jahr, können sich die Triebe nicht voll ausbilden und frieren oft stark zurück. Man kann beim Düngen im Juli kalireichen Volldünger, bei denen der Stickstoffanteil gering ist, oder Spezial-Rosendünger verwenden. Rosentriebe, die über Wege hängen, bitte entfernen, damit niemand Schaden nimmt. Besonders gefährdet sind spielende Kinder. Ich wünsche allen Kleingärtnern Freude beim Erleben des Wachsens und Gedeihens im Garten sowie zufriedenstellende Erträge. Dann gutes Gelingen. Bis zum nächsten Monat Der „Garten-Olaf” Leipziger Gartenfreund 260. Ausgabe – Leipzig im Juli 2015 Herausgeber: Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.V., Zschochersche Straße 62, 04229 Leipzig, Telefon 0341/4 77 27 53 & 4 77 27 54, Telefax 0341/4 77 43 06 Internet: www.stadtverband-leipzig.de E-Mail: [email protected] [email protected] Verantwortlich für den Inhalt: Redaktionsteam des Stadtverbandes Leipzig der Kleingärtner e.V. (André Dreilich, Roland Kowalski, Lothar Kurth, Günter Mayer) Endredaktion/Gestaltung: Pressebüro André Dreilich, Drosselweg 22, 04451 Borsdorf OT Panitzsch, Tel. 034291/2 26 26, Telefax 034291/2 26 27, E-Mail: [email protected] Druck: Löhnert Druck, Handelsstraße 12, 04420 Markranstädt Für unaufgefordert eingesandte Bilder, Beiträge und Leserbriefe sowie Druckfehler wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Namentlich gezeichnete Artikel drücken die Meinung des Autors aus, die nicht mit der der Redaktion übereinstimmen muss. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe von Texten und Anzeigen (auch auszugsweise) sind nur mit Genehmigung des Herausgebers bzw. der Redaktion gestattet. Redaktions- und Anzeigenschluss für die Ausgabe August 2015 ist der 15. Juli 2015. www.stadtverband-leipzig.de
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