AN DER ARCHE UM ACHT Spielzeit 2015/2016 Drinnen ist draußen Begleitmaterial 1 Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer, liebe Leserin, lieber Leser! Als große Produktion in der Vorweihnachtszeit für Schulen und Familien (Altersempfehlung für Menschen ab 6 Jahren) spielen wir in der Spielzeit 2015/2016 mit dem Stück „An der Arche um acht“ einen modernen Klassiker des Theaters für junges Publikum. Autor Ulrich Hub erzählt die bekannte Geschichte von Noah und der Arche (die im Alten Testament genauso wie im Koran – also in allen Überlieferungen der großen monotheistischen Weltreligionen – ihren Platz hat), als Tierparabel. Zwei Pinguine, von einer weißen Taube mit Tickets für die Arche ausgestattet, wollen ihren Freund nicht im Stich lassen und schmuggeln ihn als dritten Pinguin im Koffer mit auf die Arche. Das Stück ist abenteuerlich, spannend, musikalisch und unterhaltsam, gleichzeitig stellt es große Fragen über die Welt, über unser Zusammenleben und unser Verhältnis zu Gott: Ist er unsichtbar? Streng? Sieht er alles? Steckt er vielleicht in jedem von uns? Fragen, die nach den Anschlägen von Paris und im Bezug auf das Thema „Heimat“ (die die Pinguine verlassen müssen - wie alle Tiere auf der Arche und hunderttausende Flüchtlinge, die nach Europa kommen) aktueller sind denn je. Trotzdem ist „An der Arche um acht“ zuallererst Theater. Mit fantasievollen Kostümen, aufwändigem Bühnenbild, vier Schauspielern und zwei Livemusikern ist die Produktion Augen- und Ohrenschmaus und ein Erlebnis für Jung und Alt. Mit unserem Begleitmaterial für die Schule sowie alle Interessierten wollen wir Ihnen zudem Hintergrundinformationen zu Stück und Inszenierung, Texte und praktische Anregungen an die Hand geben, um den Theaterbesuch im Unterricht vor- und nachzubereiten und ggfs. die angesprochenen Themen zu vertiefen*. Viel Spaß beim Lesen, Schauen und Spielen! Winfried Tobias (Ltg. Kinder- und Anne Klöcker (Theaterpädagogik) Eva Haenschke (Theaterpädagogik) * Um sich mit dem Stück ausführlicher zu beschäftigen, empfehlen wir außerdem die Buch- Ausgabe des Stückes beim Klett-Verlag mit ausführlichem Begleitmaterial. Eine weitere Ausgabe des Textes ist beim Verlag der Autoren in der Reihe „Spielplatz“ (Spielplatz 19 – Fünf Theaterstücke über Gott) erschienen. Ulrich Hub hat zudem eine Prosafassung der Geschichte geschrieben, die als Lesebuch ebenfalls in einer preiswerten Taschenbuchausgabe (dtv Junior) erhältlich ist. 2 Jugendtheater, Dramaturgie) > INHALTSVERZEICHNIS Liebe Leserin, lieber Leser! 2 > zu Stück und Autor Besetzung 4 Zu Autor und Stück 5 Laudatio zu „An der Arche um acht“ von Andreas Steudtner 6 > Hintergrundinformationen Die Geschichte von der Arche 8 Pinguine 9 > Spielvorschläge Themen, Fragen und Spiele für die Vor- und Nachbereitung 11 (inkl. 2 Songs mit Akkorden aus der Inszenierung 14) > Allgemeines / Impressum 17 3 > BESETZUNG AN DER ARCHE UM ACHT von Ulrich Hub für Menschen ab 6 Jahren Besetzung: Erster Pinguin Zweiter Pinguin Dritter Pinguin Taube Marcus Krone Philipp Dürschmied Alice Katharina Schmidt Alessandra Ehrlich Musiker Axel Nagel & Matthias Kehrle Inszenierung & Bühne Dramaturgie Kostümbild Komposition & Einstudierung Assistenz Kevin Osenau Winfried Tobias Franziska Smolarek Axel Nagel & Matthias Kehrle Hanja Schneider & Johannes Scherer Bühne, Licht, Ton Fred Wahl (Ltg.), Martin Obele, Holger Fried, Heinz Rieger, Kevin Sierra-Eifert Schneiderei Kay Linke Premiere (für Schulen): Donnerstag, 26.11.2015, 10 Uhr, Theater im Wi.Z Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, FfM Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten (inkl. einer Pause) 4 Der Autor Ulrich Hub, Jahrgang 1963, absolvierte eine Schauspielausbildung in Hamburg und war anschließend an verschiedenen Häusern engagiert. Er arbeitet als Schauspieler, Regisseur und Autor, schreibt Drehbücher, Theaterstücke und Hörspiele für Kinder und auch für Erwachsene. „An der Arche um acht“ entstand als Auftragsarbeit für das Badische Staatstheater Karlsruhe, wo Hub 2006 auch die Uraufführung inszenierte. Das Stück wurde mit dem Deutschen Kindertheaterpreis (siehe Laudatio in diesem Material), die gleichnamige Hörspielfassung mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis, die Buchfassung mit dem KinderLITERAturpreis und dem National Jewish Book Award ausgezeichnet. Hub lebt in Berlin. Zum Stück Das Theaterstück ist ein Zweiakter: Der erste Akt hat sieben, der zweite sechs Szenen. Der Text beginnt mit der Vorstellung der Personen (Erster Pinguin; Zweiter Pinguin; Dritter Pinguin; Eine weiße Taube; Ein alter Mann). Das Theaterstück endet mit einem Epilog. Die Regieanweisungen sind sparsam gesetzt. Sie stehen meist kursiv im Textblock in einer separaten Zeile, z.B. Der Erste Pinguin tritt den zweiten Pinguin. Seltener befinden sie sich hinter einer Figur, z.B. Erster singt Ich bin, was ich bin … Letzteres ermöglicht einen großen Freiraum für das freie Spielen und Gestalten durch die Schülerinnen und Schüler. Zu Beginn des Stücks treten drei Pinguine auf, zwischen denen ein Streit über existenzielle Themen entbrennt: Ist das Töten eines Schmetterlings eine Sünde? Wo ist eigentlich Gott, schließlich bekommt ihn nie jemand zu Gesicht? Infolgedessen geht der Dritte Pinguin beleidigt ab. Eine Taube informiert kurz darauf die beiden anderen, dass Gott eine Sintflut schicken wird, um die Erde zu reinigen. Von jeder Gattung sollen zwei Tiere stellvertretend an Bord einer Arche gehen. Die beiden erhalten also diese zwei Tickets mit dem Hinweis, sich pünktlich um acht Uhr an der Anlegestelle des Schiffes einzufinden. Die Taube ist recht durcheinander und gehetzt, sie steht unter großem Zeitdruck. Wie sich später herausstellt, hat sie darüber vergessen, einen zweiten Vertreter ihrer Art einzuladen. Das schlechte Gewissen meldet sich bei den beiden Pinguinen. Sie beschließen, ihren Freund – den dritten Pinguin – in einem Koffer an Bord der Arche zu schmuggeln. Um das zu bewerkstelligen, müssen sie ihn allerdings bewusstlos schlagen. (Frage: Heiligt der Zweck die Mittel?) Auf der Arche selbst ist es eng und riecht nicht gut. Die Pinguine lassen ihren Gefährten frei. Ab und an schaut die Taube nach dem Rechten. Zwischen den drei Pinguinen kommt es zu Gespräche rund um die „großen Fragen“. Eine davon lautet: Wie schwer wiegt es, sich der Anweisung Gottes zu widersetzen? Die Taube ist gern bei den Pinguinen. Als sie den Verdacht schöpft, es gäbe einen dritten Pinguin, behaupten sie, die Geräusche aus dem Koffer kämen von Gott. – Er sei dort drin. Kurz glaubt sie es ihnen. Schließlich kommt die Taube mit einem Ölzweig im Schnabel zurück, der Wasserspiegel sinkt, die Sintflut ist überstanden. Da die Taube ihren Partner vergessen hatte und der Ausstieg der Tiere beobachtet wird, verkleidet sich einer der Pinguine als Taube, um unbemerkt das Schiff zu verlassen. Am Ausgang steht Noah, den die Pinguine für Gott halten. Dieser weiß um das Gottesbild – alter Mann mit weißem Bart. Er spricht zu ihnen daher von einem liebenden und gerechten Gott, der in allen Dingen ist. Der am Himmel stehende strahlende Regenbogen soll dieses liebevolle Bündnis zwischen Gott und allen Lebewesen symbolisieren. Impulse für die Arbeit mit dem Theaterstück: 1. Was glaubt ihr, wird das Besondere an einem Theaterstück sein, in dem Tiere statt Menschen die Hauptdarsteller sind? (→ Fabeln) 2. Wie lässt sich ein solches Theaterstück aufführen? 3. Wie könnte ein Theaterstück über den lieben Gott „funktionieren“? → Quelle: Lektürekommentar von Karin Pohle, Ernst Klett Verlag http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/262741_0000_an_der_arche.pdf 5 Laudatio für "An der Arche um Acht" von Ulrich Hub von Andreas Steudtner (zum Deutscher Kindertheaterpreis 2006) Ulrich Hub war der Zeit voraus. Schon lang bevor die Tiere, von denen jetzt die Rede sein wird, Filmstars und die Lieblinge von uns allen wurden, waren sie schon Helden und Hauptfiguren in Ulrich Hubs Stücken. In dem ersten Stück stehen sie im ewigen Eis und träumen von einem Liegestuhl in der Sonne, im nächsten sind sie besessen von einer bestimmten Sorte Kuchen, in seinem neusten und hier ausgezeichneten Theaterstück „An der Arche um Acht“ sind unsere Freunde im Frack, zu Dritt: Dritter Pinguin Erster Pinguin Zweiter Pinguin Dritter Zweiter Dritter Erster Dritter Du stinkst. Du auch. Hört auf zu streiten. Aber er stinkt. Alle Pinguine riechen ein bisschen nach Fisch. Dieser Pinguin stinkt nicht nach Fisch. Sondern nach was? Sag ich nicht. In Ulrich Hubs Stück stinkt es nicht nur nach Fisch sondern vor allem nach Komödie. Eine Seltenheit in der dramatischen Literatur für Kinder und somit ein Glücksfall. Auch, weil der Autor sich auf die dramatische Form verlässt. Einmal kein Erzähltheater, die momentan für junge Kinder häufig gewählte Form. Ulrich Hub erzählt seine Geschichte in wunderbaren Szenen mit pointiert en Konflikten. Ein Beispiel? Ziemlich am Anfang des Stückes stellt sich heraus, dass drei Pinguine einer zuviel ist für die Reise auf der Arche Noah. Den Freund sitzen lassen? Oder kann eine List helfen? Zum Verreisen braucht es schließlich Gepäck, und ein Pinguin im Koffer hat noch keinem geschadet. Eine existentielle Frage, nämlich die nach Leben und Tod, einfach gelöst und der Ausgangspunkt für eine Komödie, die mit allen Regeln ihrer Gattung spielt, vor allem natürlich mit der Komik, die Verzweiflung, Angst vor Entdeckung und aus der Not geborene Lügen eben ausstrahlen. Die Hauptfiguren in „An der Arche um Acht“ – die drei Pinguine – sind einerseits Typen, der Besserwisser, der Schlichter und der Verlierer und andererseits noch viel mehr, nämlich drei liebenswerte, chaotische und immer ein wenig naive Charaktere. Komplettiert wird die Besetzung durch eine Taube, die vollkommen überfordert, aber ihrem Chef Noah treu ergeben, die Rettungsaktion vor der Sinnflut organisiert. So weit, so gut, so amüsant. Aber das Stück hat, wie alle wirklichen Komödien, einen ernsten Kern: Erster Lass diesen Schmetterling in Frieden. Der dritte Pinguin will den Schmetterling fangen. Zweiter Hast du nicht gehört? Dritter Ich will den jetzt aber abmurksen. Erster Du sollst nicht töten. Dritter Wer hat das gesagt? Erster Ich. Zweiter Nein, Gott. Erster Stimmt. Zweiter Gott hat gesagt, man soll nicht töten. Dritter Wer ist das? Zweiter Gott? Erster Schwierige Frage. Zweiter Erkläre du es ihm. Erster Oh, Gott Zweiter Gott ist freundlich. 6 Erster Gott ist klug. Zweiter Gott ist groß. Erster Und sehr, sehr mächtig. Zweiter Er hat nur einen kleinen Nachteil. Dritter Und der wäre? Zweiter Man sieht ihn nicht. Erster Gott ist unsichtbar. Dritter Das ist aber ein gewaltiger Nachteil. Wenn man ihn nicht sieht, kann man nicht mit Sicherheit wissen, ob es ihn wirklich gibt. „An der Arche um acht“ verhandelt die Frage des Glaubens an Gott, eine Frage, die nicht nur für Kinder immer wieder virulent ist. Dem Autor helfen bei der Suche nach Gott seine Figuren – die Pinguine. Mit ihrer Naivität – vielleicht der von Kindern vergleichbar – gehen sie an die Fragen des Glaubens heran und finden dadurch immer wieder einfache und überzeugende Antworten. Und es gelingt dem Stück auf einer philosophischen Ebene auch noch eine wunderbare Parallele aufzuzeigen: Wer an Gott glaubt, kann Gott erleben – wer an die Illusion des Theaters glaubt, kann Theater genießen. → Quelle: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der BRD, http://www.jugendtheater.net/fileadmin/inhalt/preise/pdf/preise2006laudatiosteudtner.pdf 7 > HINTERGRUNDINFORMATIONEN Die Geschichte von der Arche Noah Die Geschichte von der Arche Noah findet sich im Alten Testament (1. Buch Mose, Kapitel 6 -9 http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/1_mose/ ) im Neuen Testament wird sie von Jesus erwähnt (Mt 24,38-39), sie steht aber auch im Koran (11. Sure, Vers 25 ff. je nach Übersetzung ist mal von Noah, mal von Nūḥ die Rede, siehe z.B. http://islam.de/13827.php?sura=11 ) Die Arche hatte dem biblischen Bericht zufolge, da sie von innen durch zwei zusätzliche Böden verstärkt war, drei Decks und verfügte dadurch über eine Bodenfläche von ungefähr 8.900 Quadratmeter. Als Holz für die Arche wurde gopher (hebräisch )גפרverwendet. Um welche Baumart es sich handelte, ist heute nicht mehr bekannt. Man nimmt aber an, dass es sich um die Zypresse handelt. Dieses Holz ist sehr wasserbeständig und dauerhaft. (Quelle: wikipedia u.a.) Nachfolgend eine kurze Version der Geschichte in einfacher Sprache: >> Die Menschen kümmerten sich schon lange nicht mehr darum, was Gott von ihnen erwartete. Sie waren boshaft, neidisch und gewalttätig. Doch es gab einen, der gut und gerecht war. Er hieß Noah. Gott war zornig über die verdorbenen, bösen Menschen und sagte zu Noah: „Die Menschen haben mit ihrer Grausamkeit meine Welt verdorben. Ich werde deshalb eine Flut schicken, die alles zerstören soll. Du aber liebst mich und bist gut zu deiner Familie. Deshalb möchte ich mit dir einen Bund schließen und dich und deine Familie schützen.“ Gott beauftragte Noah, ein großes Schiff zu bauen, eine Arche. Noah sollte es aus festem Holz herstellen und es mit wasserdichtem Erdpech versiegeln. Dann trug Gott Noah auf, Gehege und Ställe für alle Landtiere und Vögel zu bauen und zwei von jeder Art mit auf die Arche zu nehmen. Viele Menschen, die vorbeikamen, machten sich über das riesige Schiff auf dem Land lustig. Doch Noah warnte sie vor der großen Flut. Und er riet ihnen, umzukehren und Gott wieder zu gehorchen. Doch niemand hörte auf ihn. Das Wasser stieg immer höher. Als die Arche fertig war, brachten Noah, seine Frau, ihre drei Söhne und deren Frauen Nahrung für sich und die vielen Tiere aufs Schiff. Gott trug Noah auf, mit seiner Familie und allen Tieren auf die Arche zu gehen. Denn bald würde der große Regen einsetzen. Als die Menschen und Tiere sicher an Bord waren, begann es zu regnen – viele Tage und Nächte lang. Bäche und Flüsse schwollen an, und das Wasser stieg höher und höher. Schließlich schwamm die Arche. Bald reichte das Wasser bis an die höchsten Berge heran. Für die unvernünftigen Menschen, die nicht auf Noahs Rat gehört hatten, gab es keine Rettung mehr. Endlich hörte es auf zu regnen. Als der Regen nach sechs Wochen aufhörte, begann der Wasserspiegel allmählich zu sinken. Und eines Tages fand die Arche wieder Grund. Sie stand auf einem Berg. Noah schickte eine Taube los. Sie sollte auskundschaften, ob das Land schon trocken war. Doch über der ganzen Erde stand noch Wasser. Nach sieben Tagen flog die Taube wieder aus. Und diesmal kam sie mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zurück. Nach weiteren sieben Tagen kehrte die Taube nicht mehr zur Arche zurück. Da wusste Noah, dass die Flut vorbei war und Menschen und Tiere das große Schiff verlassen konnten. Wie freuten sich die vielen Tiere und Noahs Familie, endlich wieder an Land zu sein. Sie dankten Gott. Er hatte sie beschützt und ihnen einen neuen Anfang geschenkt. Gott segnete Noah und seine Familie und sprach: Bevölkert die ganze Erde! Geht gut mit meiner Schöpfung um und sorgt für Mensch und Tier. Ich verspreche euch, dass ich nie wieder eine Flut schicken werde. Solange die Erde besteht, sollen Tag und Nacht, Hitze und Kälte, Sommer und Winter wechseln. Im Frühling sollt ihr säen und im Herbst ernten.“ Dann ließ Gott am Himmel einen wunderschönen Regenbogen erscheinen und sagte: „Immer, wenn ihr einen Regenbogen seht, sollt ihr an mein Versprechen denken.“ << → Quelle: Evangelisches Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland http://u00957910010.user.hostingagency.de/wp-ekjb/wordpress/wp-content/uploads 8 Die Pinguine Pinguine leben südlich des Äquators. Pinguine sind Vögel, die nicht fliegen können. Pinguine hüpfen, laufen oder rutschen. Pinguine suchen im Meer nach Nahrung. Pinguine fressen Fisch, Krebstiere und Tintenfische. Pinguine nisten an Land. Sie bauen ihre Nester aus kleinen Steinchen. Pinguine sind exzellente Taucher und Schwimmer. Pinguine haben eine dicke Fettschicht unter ihrer Haut. Das Weibchen legt das Ei. Das Männchen legt das Ei auf seine Füße. Es beugt sich nach unten, so dass seine Haut das Ei bedeckt und wärmt. Pinguine ziehen ihre Jungen in großen Gruppenverbänden, sogenannten Kolonien, auf; eine Kolonie kann aus mehreren tausend Pinguinen bestehen. Quelle: www.https://www.kindersuppe.de/Pinguin/pinguin-basteln.html „Alle Pinguine sehen (nicht) gleich aus.“ Die Behauptung des zweiten Pinguins, alle Pinguine sähen gleich aus, stimmt auch in der Natur nicht. Welchen Pinguin-Arten sind die Kostüme der drei Pinguine auf der Bühne nachempfunden? Kaiserpinguin Brillenpinguin Felsenpinguin 9 > Diesen Pinguin kannst Du selber ausmalen, bzw. neu „kostümieren“, z.B. indem Du ihm eine Frisur oder Kleider malst. 10 > SPIELVORSCHLÄGE Übung 1: „Tierfangen“ – der Spielleiter bestimmt einen Fänger, der zunächst ganz normal fangen darf. – Fängt dieser Fänger einen Mitschüler, so wird der Mitschüler zum Fänger. Nun gibt der alte Fänger dem neuen Fänger ein Tier vor, das er nun beim Fangen Nachahmen muss. – Fängt dieser Fänger einen Mitschüler, so gibt er ein neues Tier vor, usw.: Die Tiere müssen nicht realistisch nachgeahmt werden. Tiere die auf allen Vieren gehen, dürfen auch auf zwei Beinen gehen. Manche Tiere wie z.B. eine Schnecke darf auch auf imaginierte Rollschuhe gestellt werden, damit sie überhaupt eine Chance hat jemanden zu fangen. Es sollte, wenn möglich, der Laut des Tieres imitiert werden. Variante: – Die Tiere müssen in alphabetischer Reihenfolge genannt werden → Quelle: http://www.adk-ulm.de/downloads/arche8.pdf Übung: 2 Pinguin-Spiel Material: So viele Stühle wie Spieler Spieleranzahl: 8 bis 25 Personen. Spieldauer: ca. 20 Minuten Altersempfehlung: ab 6 Jahre Ziel: zu erfahren, dass wir gemeinsam stark sind und dass wir zusammenhalten müssen. Alle Schüler nehmen ihren Stuhl und verteilen sich im Raum. Zu Beginn steht jeder auf seinem Stuhl. Alle miteinander stellen eine Pinguinfamilie auf einer Eisscholle dar. Die Eisscholle wird immer kleiner, d. h. die Stühle werden immer weniger. Die Kinder entscheiden gemeinsam, welcher Stuhl jeweils entfernt wird. Keiner der Pinguine darf hinunterfallen. Keiner ist stärker oder schwächer. Auf wie vielen Stühlen können wir alle gemeinsam noch stehen? (Quelle: Lesen in der Schule mit DTV Junior: Hub/Mühle “An der Arche um Acht”) Übung 3: Pinguintanz Bewegung zur 1. Zeile: Im Kreis, Beine zusammen, Fußspitzen voneinander weg drehen, Arme anlegen, Hände abspreizen. So auf der Stelle watscheln. Bewegung zur 2. Zeile: Ruhig stehen und "frieren". Bewegung zur 3. Zeile: Auf der Stelle watschend im Kreis drehen. http://home.arcor.de/mola21/00000198700c25b0c/00000198700c7892b/index.html 11 Übung 4: Die Tiere auf der Arche (Aufzählung und Bewegung wie in der Szene mit der Taube und erstem und zweitem Pinguin) Zwei Löwen (Mähne mit Händen), zwei Leoparden (Streich mit der Hand), zwei Tiger (beide Hände als Krallen vor den Körper halten), zwei Möwen (Flügel mit Armen), zwei Mehlwürmer (kleinen Finger zeigen), zwei Biber (mit Biberzähnen sprechen), zwei Mäuse (mit Fingern Mäuse Mund bilden), zwei Meerschweinchen (Hinterteil ausstrecken und wackeln), zwei Affen (unter der Achsel und am Kopf kratzen), zwei Läuse (Laus zwischen Finger vom Kopf nehmen), zwei Lamas (zwischen zwei Finger „spucken“), zwei Giraffen (Hals ausstrecken), zwei Hasen (Hasenohren mit Händen bilden), zwei Hühner (typische Hühner Gestik mit Armen), zwei Flamingos (auf einem Bein stehen), zwei Nasenbären (Nase zuhalten), zwei Nilpferde (Hintern ausstrecken und mit Armen vergrößern), zwei Dingos (in aufrechte Haltung springen und Hände als Pfoten vor den Körper strecken), zwei Esel (mit einem Bein nach hinten treten), zwei Elche (mit Armen Geweih formen), zwei Spechte (mit dem Kopf angedeutet auf den Boden picken), zwei Wiesel (eine Hand deutet wegrennendes Wiesel an), zwei Wölfe (Mond anjaulen), zwei Hechte (gespieltes Angeln), zwei Gorillas (mit Händen auf die Brust klopfen), zwei Gänse (mit Armen durch die Luft gleiten), zwei Igel (mit Fingern als Stacheln nach vorne picken), zwei Chinchillas (fiktives Tier zwischen den Händen streicheln), zwei Chamäleons (mit Händen an Ast oberhalb des Kopfes festhalten), zwei Egel (angewidert Egel von Arm entfernen), zwei Nattern (mit Arm schlängeln), zwei Nashörner (mit einer Hand Horn an der Nase bilden), zwei Ziegen (Ziegenbart streicheln), zwei Ratten (angeekelter Sprung nach hinten), zwei Rehe (stolzer Sprung nach Vorne), zwei Fliegen (Hände vor Gesicht zusammen klatschen) 12 Übung 5: “Ja – Nein” Spieleranzahl: ab 6 Personen Spieldauer: ca. 5 Minuten Altersempfehlung: ab 6 Jahre Ziel: zu erfahren, dass “Streit” auch ein “Wettstreit” ist. Die SpielerInnen werden in 2 Gruppen geteilt. Die Gruppen stellen sich an den gegenüberliegenden Wänden auf. Die SpielerInnen der einen Gruppe sagen immer wieder “Ja” (= Ja-Gruppe) und die der anderen Gruppe sagen immer “Nein” (=Nein-Gruppe). Am Anfang flüstern sie. Während die Gruppen abwechselnd “Ja” und “Nein” sagen, kommen sie sich Schritt für Schritt näher. Mit jedem Schritt werden ihre Stimmen lauter, bis sie zum Schluss brüllen! Variante: Die Übung kann auch umgekehrt erfolgen – d. h. die Gruppen gehen von der Mitte des Raumes aus schrittweise zurück und ihre Stimmen werden immer leiser. (Literatur: Jenny Simanowitz: 100 außergewöhnliche Stimmungsmacher. Lebendige Methoden zur Entwicklung von Offenheit, Selbstvertraune und Motivation in Seminar- und Gruppensituationen. Ökotopia Verlag Münster, 2008.) Übung 6: “Ich packe meinen Koffer” Spieleranzahl: ab 6 Personen Spieldauer: ca. 5-10 Minuten Altersempfehlung: ab 6 Jahre Ein Spieler beginnt, indem er sagt: “Ich packe meinen Koffer und nehme einen Elefanten mit. Der nächste Spieler wiederholt das Gesagte und fährt fort. Mit jedem weiteren Spieler wird ein anderes Tier eingepackt – so lange bis ein Spieler vergisst, ein Tier einzupacken. Dieser Spieler scheidet dann aus. Variante → „Heimat-Koffer“: Was würdest du in einem Koffer mitnehmen, wenn du plötzlich zu einer Reise ins Unbekannte aufbrechen müsstest? Das Spiel funktioniert wie oben, allerdings nennen die Kinder neben Gegenständen auch „unmögliche“ Dinge wie bestimmte Menschen, Erinnerungen, Landschaften o.ä., die sie 'mitnehmen' wollen. Alternativ schreiben sie dazu einen kurzen Text. → Siehe auch: http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/262741_0000_an_der_arche.pdf Übung 7: Gestalte eine Briefmarke mit den Maßen 4,5 x 2,5 cm zum Theaterstück „An der Arche um acht“. Hinweis: Fertige deine Zeichnung auf einem Bogen A5-Papier an. So kannst du sauber und genau arbeiten. Nutze dann einen Scanner und ein Bildbearbeitungsprogramm oder einen Kopierer, um deine Zeichnung auf Briefmarkengröße zu verkleinern. Führt einen Museumsrundgang durch und kürt die witzigste Briefmarke. → Siehe auch: http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/262741_0000_an_der_arche.pdf 13 Übung 8: Arche-Lieder Schreibt einen Arche-um-acht-Song. Komponiert eine kleine Melodie oder verwendet eine bekannte Melodie für euren selbstgeschriebenen Text. Entscheidet, welche Instrumente besonders geeignet sind, um die einzelnen Tiere zu präsentieren. Welche Geräusche könntet ihr zudem verwenden (Meeresrauschen)? Wie/womit könnt ihr diese erzeugen? Führt eure Songs auf. > FRAGEN ZUM THEATERBESUCH Neben den Themen des Stücks geht es bei einem Theaterbesuch auch immer um das Erlebnis an sich. Was erwartet mich? Wie funktioniert Theater eigentlich? Was braucht man dazu? Nutzen Sie die folgenden Fragen für das Gespräch über die Aufführung oder – noch besser - verteilen Sie vor dem Theaterbesuch Beobachtungsaufträge: Was passiert vor Beginn der eigentlichen Vorstellung? Was kann ich sehen? Wie sieht das Bühnenbild aus? Realistisch? Abstrakt? Wie wichtig ist es für das Stück und warum? Was für Kostüme tragen die Schauspieler? Wie charakterisieren die Kostüme die Figuren/ die Rollen? Wie wird Licht eingesetzt? Gibt es Spezialeffekte? Gibt es Toneinspielungen? Livemusik? Wie unterstützt die Musik das Theaterstück? Bin ich für die Schauspieler anwesend? Was ist der Unterschied zum Kino? Wie nehme ich Emotionen von „echten“ Schauspielern wahr? Nach dem Theaterbesuch Stellen Sie in der Gruppe die Ergebnisse Ihrer Beobachtungsaufträge vor, gerne auch mit einer kleinen Präsentation! Und… Was hat mir an diesem Theaterstück am besten gefallen? Habe ich noch Fragen? Wenn ja welche? > BILDER zur Inszenierung unter www.theateraalen.de/go/huh 14 Freundschaftslied der Pinguine: Wir wollen niemals auseinandergehen Heimatabend und Freundschaftslied finden Sie auch als mp3-Dateien zum kostenlosen Download auf unserer Website. Theateraalen.de/go/arche > Begleitmaterial 15 Übung 9: Das Gute in Dir/ Warme Dusche “Vielleicht steckt ein bisschen von Gott in jedem von uns.” Was ist das Gute in uns, das wir entdecken und vielleicht auch stärker sichtbar machen können (“gute Vorsätze”). Was ist da Gute im Gegenüber. Die Spieler stehen im Kreis und machen reihum ihrem Nachbarn/ ihrer Nachbarin ein Kompliment dafür, was an ihm/ ihr besonders liebenswürdig ist. Altenativ wird ein Spieler/ eine Spielerin in die Mitte gestellt und bekommt von allen anderen Komplimente (“Warme Dusche”) aus: “Ein und Alles”, von Christine Nöstlinger & Juatta Bauer 16 > FRAGEN ZUM THEATERBESUCH Neben den Themen des Stücks geht es bei einem Theaterbesuch auch immer um das Erlebnis an sich. Was erwartet mich? Wie funktioniert Theater eigentlich? Was braucht man dazu? Nutzen Sie die folgenden Fragen für das Gespräch über die Aufführung oder – noch besser verteilen Sie vor dem Theaterbesuch Beobachtungsaufträge: Was passiert vor Beginn der eigentlichen Vorstellung? Was kann ich sehen? Wie sieht das Bühnenbild aus? Realistisch? Abstrakt? Wie wichtig ist es für das Stück und warum? Was für Kostüme tragen die Schauspieler? Wie charakterisieren die Kostüme die Figuren/ die Rollen? Wie wird Licht eingesetzt? Gibt es Spezialeffekte? Gibt es Toneinspielungen? Livemusik? Wie unterstützt die Musik das Theaterstück? Bin ich für die Schauspieler anwesend? Was ist der Unterschied zum Kino? Wie nehme ich Emotionen von „echten“ Schauspielern wahr? Nach dem Theaterbesuch Stellen Sie in der Gruppe die Ergebnisse Ihrer Beobachtungsaufträge vor, gerne auch mit einer kleinen Präsentation! Und… Was hat mir an diesem Theaterstück am besten gefallen? Habe ich noch Fragen? Wenn ja welche? > BILDER zur Inszenierung unter www.theateraalen.de/go/arche > THEATERPÄDAGOGISCHES ANGEBOT: Zu allen Produktionen des Kinder- und Jugendtheaters am Theater der Stadt Aalen gibt es ein umfangreiches theaterpädagogisches Angebot. Wir sind dafür da, Fragen zu beantworten, selbst Fragen zu stellen und miteinander das Gesehene nochmal zu durchleuchten. Dazu gehören Vor- und Nachbereitungen in der Schule, Workshops, aber auch diese Materialien mit Informationen und Vorschlägen zum spielerischen Umgang mit den Themen unserer Stücke. IMPRESSUM: Theater der Stadt Aalen Ulmer Str. 130 73431 Aalen Spielzeit 2015/2016 Künstlerische Leitung: Tonio Kleinnecht, Tina Brüggemann, Winfried Tobias Redaktion/ Gestaltung: Eva Haenschke, Anne Klöcker, Winfried Tobias Fotos: Pete Schlipf NICHT ZULETZT: Ihre Meinung ist uns wichtig. Wir freuen uns über Lob und Kritik... KONTAKT: Anne Klöcker > 07361. 379313 > [email protected] Übrigens: Das Begleitmaterial ist auch als Download erhältlich unter www.theateraalen.de 17
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