Wohin nur mit dem ganzen Geld? – Investitionsnotstand

Wohin nur mit dem ganzen Geld? – Investitionsnotstand und Stiftungsvermögen
Am 26. November fand in den altehrwürdigen Räumlichkeiten von Jungmann & Neffe die
gemeinsame Veranstaltung von Finad und Solutio Stiftungspartner statt.
Die Podiumsdiskussion mit Dkfm. Michael Kaufmann (Frapag AG), Priv. Doz. Dr. Max
Leitner, (Leitner & Partner RA), Dr. Clemens Gregor (Finad AG) und Dr. Dominik LamezanSalins (Solutio Stiftungspartner) war gut besucht und startete mit einem
Eingangsstatement von Dkfm. Kaufmann.
Die offene und relativ detaillierte Ausführung bot tiefe Einblicke in die aktuelle
Anlagestruktur der Privatstiftung und seiner darunterliegenden Substiftungen und
Beteiligungsfirmen. Sowohl die Grundveranlagungsstrategie, für das 2004 durch den
Frantschach Verkauf an Mondi zur Verfügung stehende Vermögen, als auch die massiven
Änderungen der Rendite- und Risikoerwartungen haben die „Drittel-Regelung“ als
erfolgreiche Anlagerichtlinie bestätigt. Das Vermögen wurde dabei nicht nur zu gleichen
Teilen
in
die
Assetklassen
Immobilien,
Finanzanlagevermögen
und
Unternehmensbeteiligungen investiert, die Diversifikation fand auch im geografischen
Sinne und in Währungen statt.
Beim aktuell historisch niedrigen Zinsniveau stellt sich die Frage zur richtigen
Veranlagungsstrategie für alle Privatstiftungen gleichermaßen. Grundvoraussetzung dafür
ist, dass die Stiftungsurkunde und der Stiftungszweck eine risikoreiche Veranlagung
überhaupt zulassen. Sollte dies nicht der Fall sein, hilft Solutio Stiftungspartner dabei, die
Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Dr. Clemens Gregor konnte die Ausführungen zur Finanzkrise und den geänderten
Anforderungen an die Anlagerichtlinie nur bestätigen. Sowohl er, als auch Priv. Doz. Dr.
Max Leitner, schärften den Anwesenden eine wesentliche Grundweisheit ein: „Mache nur
das, was du verstehst – Schuster bleib bei deinen Leisten“.
Damit ist nicht nur das Finanzinstrument, in das investiert wird gemeint, sondern auch die
rechtliche Position, die man als Anleger dabei einnimmt. Als Beispiel wurden die vor 2008
von den Banken massiv beworbenen Schifffonds angeführt. Priv. Doz. Dr. Max Leitner
vertrat und vertritt sehr erfolgreich Anleger, die mangelhaft beraten wurden, beim Versuch
ihr Geld wiederzuerlangen.
Bei einer Vielzahl von alternativen Investmentmöglichkeiten sind sowohl die Struktur als
auch Rechtsposition derart undurchsichtig, dass massiv davon abzuraten ist.
Mit liquiden Mitteln, wobei er dazu auch die Finanzanlagen zählt, hat Dkfm. Kaufmann in
den letzten Jahren keine hohe Rendite erwirtschaftet, wobei er auf konservative
Veranlagung gesetzt hat und zufrieden ist, kein Geld verloren zu haben – „Liquidität ist
nichts wert“. Der Großteil des Vermögenszuwachses wurde in den risikoreicheren
Unternehmensbeteiligungen erwirtschaftet.
Hohe Renditen sind laut Dr. Gregor nach wie vor auch bei den klassischen
Investmentformen wie Aktien zu erwirtschaften, man muss sich beim aktuell niedrigen
Zinsniveau nur des steigenden Risikos bewusst sein. Besonders zu beachten sind dabei
Qualität, Rendite und Langfristigkeit – hier wurden die Nifty Fifty als gutes Beispiel dazu
angeführt.