KBL10#0023_Muster_Erzbistum 26.02.16 09:06 Seite 3 Konradsblatt in der Schule 23 Foto: Luciana Dehl Bei der Arbeit: Layouter Wolfgang Weigold erklärt den Schülerinnen und Schülern aus Karlsbad, wie das Konradsblatt gemacht wird. Zweiter von rechts: Redakteur Thomas Arzner. Konradsblatt inside – wir fragen nach Die Klasse 10 des Gymnasiums Karlsbad auf Recherche bei der Kirchenzeitung Woher kommen die Themen? Wie verläuft eine Redaktionssitzung? Wie finanziert sich das Konradsblatt? Besteht eine Abhängigkeit vom Erzbistum? Gibt es Unterschiede zwischen kirchlichen und weltlichen Journalisten? Das waren Fragen der Klasse 10 des Gymnasiums Karlsbad beim Besuch des Konradsblatts. Nach der Begrüßung durch Chefredakteur Klaus Nientiedt konnte die Klasse 10 des Gymnasiums Karlsbad Thomas Arzner, Redakteur der Kultur- und Medienseiten und Siegfried Fernschild, Leiter der Anzeigen- und Vertriebsabteilung, mit Fragen löchern. Organisation und Redaktion Für das Konradsblatt arbeiten derzeit 22 Mitarbeiter, davon sind fünf Redakteure. Jeder von ihnen hat sein festes Ressort. Viele Redakteure haben Theologie oder, wie im Fall von Thomas Arzner, Religionspädagogik studiert. Um den Journalistenberuf auszuüben, müsse man nämlich nicht unbedingt Journalistik studiert haben, sagte Thomas Arzner. Wenn man Journalist werden wolle, müsse man vor allem eins sein: neugierig. Auch wenn das Konradsblatt eine katholische Kirchenzeitung ist, gibt es auch nichtkatholische Mitarbeiter. Für eine Ausgabe des Konrads- Zur Geschichte Das Konradsblatt wurde 1916 vom damaligen Erzbischof Thomas Nörber in Karlsruhe gegründet. Der Gründungsname, der übrigens früher noch St. Konradsblatt war, geht auf den heiligen Konrad, einen der Bistumspatrone zurück. 2002 wurde das Konradsblatt farbig. Heutzutage ist es auch online und auf Facebook vertreten und versucht somit, mehr junge Leser einzubeziehen. Dieses Jahr ist der 100. Geburtstag des Konradsblattes und eine Feier sowie Sonderhefte seien schon in Planung, hieß es beim Redaktionsgespräch. blattes, das im ganzen Erzbistum Freiburg verteilt wird, arbeiten ungefähr 2000 Menschen, davon allein etwa 1800 Zusteller. Gedruckt wird das Blatt in Würzburg. Um eine Ausgabe fertigzustellen, hat das ganze Team etwa eine Woche Zeit. Montag ist Redaktionsschluss, sodass noch genug Zeit für den Druck bleibt. Am Tag darauf, dienstags, findet eine Redaktionssitzung statt, bei der die fertiggestellte Ausgabe angeschaut und analysiert wird, um zu klären, was man vielleicht bei der nächsten besser machen könnte. Außerdem plant man schon die neue Ausgabe, insbesondere das Titelthema. In der Redaktion hat jeder Redakteur sein festes Ressort, deshalb ist meist klar, wer welche Seiten übernimmt. Die Klasse erhielt außerdem noch viele Fakten über die Leserschaft. So hat das Bistumsblatt etwa 46 000 Abonnenten und ist damit die zweitgrößte Bistumszeitung Deutschlands. Man geht davon aus, dass man pro Ausgabe 3,7 Leser erreicht. Das heißt, insgesamt hat das Konradsblatt eine Leserschaft von etwa 165 000 Lesern. 60 Prozent davon sind weiblich und 85 Prozent über 50 Jahre alt. Das Konradsblatt finanziert sich hauptsächlich durch Abo-Erlöse, aber auch durch Werbeanzeigen und Werbebeilagen. Das Blatt wird nicht am Kiosk verkauft, da sich eine Bistumszeitung nur schwer in diesem Markt durchsetzen könnte. Die Themen Natürlich haben sich die Schülerinnen und Schüler gefragt, woher die Themen kommen und ob die Redakteure bei allen Anlässen immer vor Ort sein müssen. Sie erfuhren, dass die Redakteure selbst zu Themen recherchieren und Informationen von der KNA (Katholische Nachrichten-Agentur) beziehen. Aber nicht alle Titel oder Bilder, die die KNA schickt, werden übernommen. Außerdem kommen auch immer wieder Artikel von freien Mitarbeitern. „Der Job eines Redakteurs ist auch, die Themen für Artikel auszuwählen“, erzählte Thomas Arzner. Es ist nämlich wichtig, die Themen nach der Leserschaft auszuwählen und deren Interessen zu berücksichtigen. Nach der ausgiebigen Fragerunde ging es noch zum Layouter Wolfgang Weigold. Er zeigte, wie er das Konradsblatt zusammenstellt und die Bilder bearbeitet. Auch Redakteurin Kirsten Anders, die sich um den Onlineauftritt kümmert, berichtete von ihrer Arbeit. Alles in allem hat der Redaktionsbesuch, so zieht die Klasse das Fazit, nicht nur den „Geburtsort“ des Konradsblattes gezeigt, sondern auch die Arbeit der Journalisten näher gebracht. Mit freundlicher Unterstützung durch Baden-Baden 10 · 2016 Konradsblatt
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