Patienten-Ratgeber: „Verhaltensregeln nach Adenotomie (Polypenoperation)“ Sehr geehrte Patientin! Sehr geehrter Patient! Nach einer Polypenoperation besteht für ca. 2-3 Wochen ein Nachblutungsrisiko, welches in seltenen Fällen auch lebensbedrohlich sein kann. Gerade Kleinkinder sind im Falle einer Nachblutung infolge ihrer geringeren Gesamtblutmenge besonders gefährdet. Zudem können Kinder in diesem Alter unbemerkt viel Blut schlucken. Bitte lesen Sie daher diese Empfehlung zur Risikovermeidung sorgfältig durch, da durch das Einhalten dieser Verhaltensregeln das Nachblutungsrisiko gesenkt werden kann. Kinder müssen daher nach der Operation für einen Zeitraum von etwa 3 Wochen unter Aufsicht sein, um im Fall einer Nachblutung sofort handeln zu können. Nachts sollen Kinder in der Nähe einer Aufsichtsperson schlafen. Medikamente die Acetylsalicylsäure enthalten (z.B: Aspirin, Aspro, ...) dürfen nicht eingenommen werden, da sie die Blutungsgefahr erhöhen (bei Unklarheiten fragen Sie bitte Ihren Hausarzt). Für kleinere Kinder sind diese Medikamente zur Schmerzbekämpfung ohnedies nicht geeignet. Körperhygiene: keine heißen Vollbäder, keine Sauna oder Dampfbad, nicht heiß föhnen Körperliche Tätigkeiten: Es ist alles erlaubt, was nicht zu Blutdruckanstieg, körperlicher Belastung, Schwitzen und Kurzatmigkeit führt: kleine Spaziergänge im Schatten sind erlaubt und wenn Kinder ohne stärkere körperliche Anstrengung spielen, ist dies natürlich ebenso unbedenklich. Vermeiden Sie direkte Sonnenbestrahlung. Es dürfen keine Reisen bis zu 3 Wochen nach der Operation unternommen werden. Verhaltensregeln bei einer Nachblutung (Blutung aus Mund oder Nase oder Erbrechen von Blut oder kaffeesatzartigem Material) SOFORT DIE RETTUNG (TEL 144) VERSTÄNDIGEN UND IN DAS NÄCHSTGELEGENE KRANKENHAUS, MÖGLICHST MIT HNO-ABTEILUNG BRINGEN LASSEN ! Bei schwallartiger Blutung: Transport mit Notarztwagen! Nur im Ausnahmefall mit dem eigenen Auto transportieren! Möglichst mit Begleitperson ! Zusätzlich: Aufrecht sitzen, Blut nicht schlucken sondern ausspucken! Ein Eisbeutel im Nacken kann helfen, die Blutung zu verringern. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Wien | Pflegewissenschaftliches Ausbildungskrankenhaus der UMIT Abteilung für Hals, Nasen, Ohren & Phoniatrie | Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Formanek Johannes von Gott Platz 1 | A-1020 Wien | Tel (01) 21121 DW 3120 | Fax DW 3123 | [email protected] | www.bbwien.at 002/05.2012
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