Die Kreuzberger von Bürgern aus Lokalzeitung SO 36 Südost Express Nr 11/79 SEITE November 16-17 Zwischen Falckenstein - 60 Pf SEITE 6-7 Intel'VIGWS undCuvrystraBe ^ p0,itikern Spielplatz für zum Spekulanten? Görlitzer i CUVRY STRASSE Thema Bad Razzia NaziPropaganda bei den Neonazis "Da kommen ja Wieder schöne Zei¬ ten auf uns zu!" meinte ein so un¬ gefähr fünfzig Jahre alter Kreuz¬ berger, als er inmitten einer auf¬ gebrachten Menschenmenge vor der Gitschiner Str. 91 stand. Es war samstagabends am 20. Oktober. Vor dem Haus, in der die faschis¬ tische WIKING-Jugend ihren Kreuz¬ berger Treffpunkt hat, standen meh¬ rere Polizeifahrzeuge. Die Menge beobachtete eine Razzia bei den Neonazis, bei der ca. 35 in schwar¬ zes Leder oder grüne Kampfanzü¬ ge gekleidete WIKING-Jugend Schlä¬ ger festgenommen wurden - leider wieder einmal nur vorübergehend. Viele Menschen in Kreuzberg müssen sich zur Zeit bedroht fühlen. Da sind zuerst junge Türken zu nennen, die als Mitglieder von Jugendvereinen, z.B. dem am Kottbusser Damm, von türkischen Faschisten und re¬ ligiösen Fanatikern mit Messern, Ketten und Knüppeln angegriffen werden, Drohbriefe mit Morddro¬ hungen erhalten und denen man Born benatrappen ins Haus schickt. Da sind die Jugendlichen aus dem Thomas Weisbecker-Haus in der Wilhelmstraße zu erwähnen, auf die Neonazis einen Anschlag ver¬ übten. Der Laden "Treffpunkt und Beratung" in der Lausitzer Str. ist laufend Ziel für Steinwürfe und Schierereien. Seine Mitarbeiter und Besucher werden angepöbelt. Lehrer und Erzieher berichten vom immer frecher werdenden Auftre¬ ten von Neonazis in Schulen und Jugendfreizeitheimen. Ihr ekel¬ haftes Meisterstück lieferten diese Leute, als sie Cera W., einer tür¬ kischen Sozialdemokratin, die in der Naunynstr. wohnt, so in den Unterleib traten, daß die schwan¬ gere Frau im sechsten Monat eine Fehlgeburt erlitt. Doch nun zu¬ rück zu den Ereignissen in der itschin er Str.. Am selben Tag atte es vor diesem Haus eine Pro¬ estkundgebung gegeben. Eine Ini¬ tiative , die sich gegen die Grauen fölfe"(so nennt sich die Jugend¬ organisation der türkischen Fa■ chisten) zusammengefunden hat, veranstaltete diese Demonstration, die bekannt machen sollte, in wel¬ chen Häusern Kreuzbergs Treffs der Faschisten sind. Schon morgens stand im Hausein¬ gang der Gitschin erstr. 91 ein Haufen von vermummten NaziSchlägern, die die Forderung der Demonstranten "Nazis raus aus diesem Haus" nur mit höhnischem Gelächter beantworteten. Ähnlich sicher fühlten sich die türkischen Schläger in ihrer Kampfsport¬ schule Chikara am Kottbusser Tor und in ihrem "Türk Ocagi" - Laden in der Wiener Straße, an denen der Demonstrationszug später vorbei¬ kam. Noch am Aben des gleichen Tages fiel dann eine Nazi-Meute direkt vor ihrem Laden in der Gitschiner Str. über zwei Jugendliche her, schlug diese brutal zusammen. Die An¬ wohner riefen die Polizei. Die Nach¬ richt vom Überfall der Jungfaschistensprach sich unter uns wie ein Lauffeuer herum. Nach einer halber Stunde warteten rund sechzig Leute, die teilweise ihre Fotoapparate mitgebracht hatten, vor dem Haus¬ eingang auf den Abtransport der WIKING-Jugend. Wir haben unsere Polizei bei anderen Gele¬ genheiten schon viel weniger "geduldig" erlebt. Schließlich be¬ gann der Abtransport. WIKING JUGEND Volkstreue Jugendpfle¬ ge und Notgemeinschaft volkstreuer Familien mit dem Erziehungsziel „Gesunder Geist im ge¬ sunden Korper Buna«»vO'»iU*A4<M WotltfarM) Die meisten waren um 2o Jahre alt, in Ledermontur oder Tarnjacke ge¬ kleidet, den Kopf kurz geschoren Was bleibt nun nach der ganzen Ge¬ schichte? Ein kleiner Artikel im Tagesspiegel, daß 35 Jugendliche, davon einige aus Westdeutschland vorübergehend festgenommen wurden und man bei ihnen Schlag¬ werkzeuge, Übungshandgranaten und Bajonette gefunden hätte. Es bleiben die Nazis, nämlich auf freiem Fuß und in ihrem Laden der immer noch nicht geschlossen wurde. Und es bleibt bei uns ein wütendes Gefühl allein gelassen zu werden, mit der Gefahr leben zu müssen, eines schönen Abends selbst an einen solchen Schläger¬ trupp zu geraten. Muß erst jemand umgebracht wer¬ den, bevor die Senatspolitiker und /die Polizei wach werden? AHieUHs Bäreneck Eisenbahn.Ecke Muskauer Straße Bei Bernd und Monika ++ Telefon 612 43 07 ++ Inhaber E. Werdin Die gemütliche Gaststätte für Jung und Alt +++ Guter Imbiß , Billard , Music-Box +++ kleiner Raum für Festlichkeiten bis 20 Personen +++ Viel Stimmung und duftes Publikum +++ täglich geöffnet von 900-200+++ Freitag bis Sonntags durphgehend geöffnet äfedWfajam® Kulturpreis BÜRGERINITIATIVE und Inhalt: 79 an SO 36 VEREMS036 Die Kulturpolitische Gesellschaft Bonn hat ihren diesjährigen Kultur¬ preis nach Kreuzberg vergeben: Die Gesellschaft, die in Berlin ge¬ gründet wurde, beschloß im Sep¬ tember einstimmig, den Preis an die Bürgerinitiative SO 36 und an den Verein SO 36 zu vergeben. Den Geldbetrag von DM 2.000.-, der mit dem Kulturpreis verbunden ist, erhält der SÜDOST EXPRESS. In der Mitteilung der Gesellschaft an BI und Verein heißt es: "Die Kulturpolitische Gesellschaft will mit ihrem Preis auf das für Berlin und die Bundesrepublik richtungsweisende Projekt der "Strategien für Kreuzberg" auf¬ merksam machen und den Verein SO 36 sowie die Bürgerinitiative SO 36 in ihren Aufgaben und Unter¬ nehmungen zugunsten des Sanier¬ ungsgebietes und seiner Bewohner LIEBE LESER ! Im Dezember wird der SÜDOST-EX PRESS zwei Jahre alt. Das wollen wir mit einem Pressefest feiern. (Näheres wird noch bekanntgegeben) Doch haben wir Grund zu feiern? Dazu interessiert uns Eure Mein¬ ung: was Euch am SÜDOST-EXPRESS ermutigen. Für die Vergabe des Preises war nicht zuletzt die Leistung ausschlaggebend, die die Bürgerinitiative SO 36 mit der Publikation der Kreuzberger Lo¬ kalzeitung SÜDOST EXPRESS bis¬ her schon erbracht hat.'' Die öffentliche Preisverleihung findet am Montag, den 26. Novem¬ ber 79 in der Aula des neuen Schul¬ zentrums in der ehemaligen Wrangelkaserne statt. (18 Uhr) S. 2 Kulturpreis an Bürger¬ initiative und Verein SO 36 S. 3 Senat verschenkt Steuer¬ gelder an Pleitegeier S. 4 Vor zwei Jahren wurde der Preis übrigens an eine Frankfurter Ini¬ tiative vergeben, im vergangenen Jahr erhielt ihn die Siedlungsini¬ tiative in Eisenheim. Wohnen im Bauschutt S. 5 Interviews mit Politikern zum Görlitzer Bad S. 6-7 Das neue "SO 36" S. 8 Dem Vorstand der Gesellschaft ge¬ hören Kulturdezernenten verschie¬ dener Großstädte, Professoren, Schauspieler und Theatermacher an. Einziges Berliner Mitglied im Vor¬ stand ist der Leiter des Künstler¬ hauses Bethanien. V erkehrsberuhigung: Sorauer Straße S. 9 mißfällt, was Ihr gut findet, was Ihr besser machen würdet. Für Ein¬ sendungen (besonders bis zum 23. 11. 79, aber auch danach!) wären wir dankbar. Und was gibt' s als Preis? .. .daß die Zeitung dadurch besser wird! Ihr Fachgeschäft für VjfiB - Porzellan Eisenwaren" Werkzeiige Schlüsselservice Razzia bei den Neonazis E. BOT IN ER & CO SKAUTZER STRASSE 62 Inh. Dirk-K Werner ECKE WRANGELSTRASSE Tel. öis 12 »2 Jugendladen Falckensteins.io Straße Klassenzusammenlegung an der Gerhart- Haupt¬ mann-Schule S. 10/11 F otoseiten: Die Oberbaumbrücke S.12/13 Schutz vor Winterschäden S. 14 Kneipenreport: Wirtschaft zum Hecker S. 15 Block 133: Spielplatz für Spekulanten? S.16/17 Sanierungsgebiet Oranienstraße S.18/19 Es tut sich was am Mariannenplatz-Nord S. 19 Kurzinformationen S. 20 BI SO 36: Wir über uns S. 21 Tips S. 22 f Die Vorletzte Seite S. 23 Neuigkeiten aus dem Kietz S. 24 Impressum S. 24 II a a Senat verschenkt Steuergelder an Wir sind sicherlich schon einiges gewohnt hier in S0 36,aber was sich zur Zeit in der Liegnitzer Straße 7-8 abspielt, das schlägt nicht nur dem Faß den Boden aus, das sollte vielleicht auch Senator Ristock, sei¬ nen Mitarbeitern und einigen andere en ZIP-Enthusiasten in SO 36 zu denken geben. Da schafft es die GBV ( = Gesell¬ schaft für Baubetreuung und Verwal tung)doch tatsächlich, ZIP-Mittel zu bekommen. Dies, obwohl die Mieter auf zwei Mieterversamm¬ lungen klarmachten, daß sie mit dei geplanten Modernisierung nicht ein¬ verstanden sind. Stattdessen woll¬ ten sie, daß die schon früher ein¬ gebaute Zentralheizung auch funk¬ tioniert und alfee sonstigen Instand¬ setzungsmängel erledigt weiden. Zwar versprechen Vertreter der GBV dies auf den Mieterversammlungen( wahrscheinlich weil Vertre¬ ter vom Senat und Bezirksamt an¬ wesend waren), gehalten wird aber nichts.Stattdessen rücken i m Sep¬ tember die ersten Bauarbeiter an. Reißen Küchen und Toiletten, Gasund Wasserleitungen raus, machen das Haus praktisch imbewohnbar, obwohl mehr als die Hälfte der Woh¬ nungen noch bewohnt sind.Es liegt weder eine Baugenehmigung vor, noch die Zustimmung der Mieter. Erst jetzt wird die Bezirks Verwal¬ tung unruhig. Moralische Empörung überall. Man verhandelt mit der GBV, man gewährt ihr Aufschub, droht mit Ersatzvornahme( Wieder¬ instandsetzung der Toiletten, Küchei und Heizung), aber verändern tut sich nichts.Dann versucht man ERsatzwohnungen für die Bewohner zu finden, was bisher aber erst für 4 Parteien erfolgreich war. Auch Strafanzeige wird erstattet, aber Fehlanzeige: es liegt angeblich kein strafbarer Tatbestand vor. Nach Aussagen der Kriminalpolizei muß erst jemand erfroren, sich was ge¬ brochen haben, oder auf andere Wei se nachweisbar zu Schaden gekom¬ men sein, bevor strafrechtlich vor¬ gegangen werden kann. (Makabra* Neb«neffekt der Krimi¬ nalistenarbeit : es wurden einige nichtangemeldete Ausländer ent¬ deckt) So ist es also mit unserer Justiz.Wie hat schon Zille gesagt: Man kann einen Menschen mit einer Wohnung erschlagen, wie mit einer Axt. Vergessen hat er dabei hinzuzufüger daß nur das Erschlagen mit einer Axt strafbar ist. Pleitegeier auch schob längst pleite war, heißt das auf gut deutsch: Die Zerstörung der Wohnungen wurde mit Steuergeldern vorge¬ nommen, denn über 200.000.- DM wurden bereits an die Firma aus¬ gezahlt !!! Es kommt aber noch schlimmer: Obwohl die GBV den ZIP-Vertrag ständig bricht, will der Senat den Vertrag trotzdem nicht lösen ! An¬ geblich mit Rücksicht auf die Mie¬ ter, die noch im Haus wohnen. Frage: Was kann den Mietern ei¬ gentlich noch Schlimmeres passier¬ en, als daß die GBV weiter in die¬ sem Haus wütet, und das noch mit unseren Steuergeldern ? Wie kann bei solchen Schweinereien der Senat eigentlich mit dieser Sor¬ te Hausbesitzer einen Modernisier¬ ungsvertrag abschließen? Und das Dollste: Die Firma GBV ist bereits seit über einem Jahr pleite !! Schon vor einem Jahr pfändete das Finanzamt die Mieten, weil die GBV ihre Steuerschulden nicht be¬ zahlte. Und vor zwei Wochen er¬ klärte die GBV, daß sie nicht in der Lage ist, die Wohnungen wie¬ der in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen. Weil sie eben pleite ist. Trotzdem wurde der Vertrag zwischen dem Senat und der GBV abgeschlossen, der besagt, daß die GBV etwa 850.000.- DM an Steuergeldern erhält, die sie nie wieder zurückzuzahlen braucht. Und da die GBV zu dem Zeitpunkt, als die noch bewohnten Wohnungen in ihrem Auftrag zerstört wurden. Wrang«lstraB* 44 Tal. 612 74 44 < \\ <. \^ <k OG os»1 Skalitzer Straße 70: Wohnen Um ein bewohnbares Miethaus han¬ delt es sich kaum. Überall liegt Bauschutt. Im Treppenhaus muß dei Besucher gestapelte Heizkörper um gehen. Der Hof gleicht einer Abfall¬ halde. In den Außenmauern zur Hof¬ seite klaffen Löcher für die Außen¬ wandlüftung der vorgesehenen Gas¬ heizung. Offensichtlich sind die Rauchkanäle der Kamine nicht mehi dicht. Die Öfen sind aus einigen Wohnungen herausgerissen worden. Bei den anderen Mietern stehen zwar die Öfen noch, zum Heizen taugen sie nicht mehr. Über die weitere Dauer der Moder¬ nisierungsarbeiten machen Hausbe¬ wohner sich keine Illusionen. "Erst hat der Hausbesitzer uns gesagt,es wären nur zwei, drei Monate. Die Hoffnung haben wir aufgegeben. Im¬ mer wieder werden die Bauarbeiten unterbrochen." Der Putz bröckelt schon ab, Duschbecken stehen lose herum. Die Monatsmiete für eine Zweiein¬ halb-Zimmer-Wohnung beträgt 480 Mark. Nach Beendigung der Moder¬ nisierungsarbeiten wird die Miete auf etwa 700 Mark im Monat steigen wie der Hausbesitzer es dem Mieten und seinen Nachbarn angekündigt haben soll. Daß sie, solange die Bauarbeiter zu tun haben, keine Miete zu zahlen haben, ist den Mie¬ tern bislang noch nicht bekannt ge¬ wesen. Eine Mieterin hat sich bereits bei der Mietpreisstelle erkundigt. Ihr wurde beschieden, daß der Haus¬ wirt Hinz ihr etwa 300 Mark im Mo¬ nat zuviel abnahm. im Bauschutt Mieter, die eine Modernisierung ab¬ greifen können. Auch die Kreuz¬ lehnten, mußten sich eine neue Woh¬ berger Bauaufsicht stellte wieder nung suchen. Für die neuen Mieter mal ihre Unfähigkeit unter Beweis: hat sich Hauswirt Hinz bei der Ab¬ Ein Mitarbeiter dieses Amtes be¬ fassung der Mietverträge raffinier¬ suchte das Haus, konnte aber te Zusatzparagraphen einfallen las¬ nichts Schlimmes ermitteln. Ver¬ sen, wodurch die Mieter gezwungen mutlich hat er sich wieder nur mit waren, ihr Einverständnis zu den dem Hauseigentümer unterhalten. Modernisierungsarbeiten zu geben. AM ZEIGEN Im eben angeführten Zusatzvertrag ist, mit der Schreibmaschine hinzu¬ vormalsTarantel gefügt, der Passus zu lesen: "Die Wohnung wird teilmöbliert vermie¬ rffaBüTIRD tet." Auf die Frage nach den "Teil¬ möbeln" antwortete ein Mieter: "In meiner Wohnung hatte ich nicht ein¬ mal einen Küchenherd, sie war völ¬ lig leer. Es sah grausam aus." Eine skandalöse Erpressung und Ausnutzung der Notlage der Mieter, die dringend Wohnraum brauchen! Es gilt jetzt, den Brachialmethoden des Hauswirts seitens der betroffe¬ nen Mieter des Hauses, der Bür¬ gerinitiative und des Vereins SO 36 Kneipe • Kultur < ein Ende zu setzen. Einige der vom Hauswirt bedrohten Mieter wollen live-Musik sich jetzt nicht mehr einschüchtern Sonntag, ab 10 Uhr: lassen und sind bereit, sich gegen die Hausbesitzerwillkür zu wehren. Frühstück"1 teic Wie uns Mieter des Hauses be¬ richteten, hat der Hauseigen¬ 1-36 Köpenickerstraße 174 • tümer sogar die Wohnungstüren einiger Mieter eingetreten, um und 3.12. GoeU^sh". Hl in die Wohnungen zu gelangen. Oram'ensh: 181 j*; Senat und Bezirksamt sind über die Vorgänge in der Skalitzer 70 informiert, sehen aber kei¬ ne Möglichkeit zum Eingreifen. ^ichhirnchen Wie im Fall Liegnitzer 7-8 muß wohl erst Schlimmeres pass¬ ieren, bevor die Behörden ein¬ y.-: mKi tfrödel TAPETEN IN KREUZBERG ZU KREUZBERGER HARTMUT MATTHIESEN 1000 BERLIN 36 Biter ii im £ch m UCk Tfcersen, Hrnna, usu. Eeetjeschirr Wrangelstr. 45 Tel. 612 21 93 Wiener Str. 60 Tel. 618 23 32 Manteuffelstr. 91 Tel. 612 69 91 4. Privat: Wiener Str r aii5 ffnßebot: ^IZon/faHne Im. ^Cnjas, 618 68 14 611 68 14 CDCD^S QOi Fortsetzungsgeschichte Gorlitzer Bad (21. Jahr) Mitte Oktober verteilten wir 3000 Exemplare einer Sonderausgabe des SÜDOST EXPRESS mit der Überschrift: WAHLBETRUG - Senat streicht Spreewaldbad". Der Grund: Finanzsenator Riebschläger wollte die errechnet¬ en 61 Mill. DM, die das Bad kosten sollte, nicht bewilligen, sondern nur 50 Mill. DM für ein anderes Bad. Vor den Wahlen hatten wir das anders gehört. Wir befragten deshalb Bausenator Ristock, Bezirksbürgermeister Pietschker und den Kreuzberger Stadtrat für Jugend und Spcrt, König, ob sie immer noch zu ihrem Versprechen stehen, den preisgekrönten ersten Entwurf zu bauen anstelle eines minderwertigen Bades. ich bleibe dabei, daß dieses Gebiet in SO 36 rings müßten auf Teufel komm raus das um den Gorlitzer Bahnhof seinen entscheidenden Anstoß für die Wiederbelebung haben wird, wenn Höchstmaß an Angebot bringen. Es wir dieses Bad bauen. Es ist zwischendurch Streit bedarf nicht immer der aufwendi¬ aufgekommen über die Höhe der Kosten, die der gen Projekte. prämierte Entwurf verursacht. Für diesen Entwurf halte es eine große Mehrheit gegeben. Aber er ist Vielleicht werden wir ab 1990, wenn wir alle In¬ auch mehr als die sogenannten Normalbäder, die frastruktureinrichtungen in dieser Stadt haben, jetzt in unserer Stadt gebaut werden. Sie kosten auch aufwendige Projekte bauen. Deshalb müssen rund 35 Millionen DM. Hier aber wird später nicht wir bei diesem Bad einen Kompromiß machen nur der Zweck eines Bades, also schwimmen und zwischen dem, was der Architekt meiner Meinung baden zu können, erfüllt, sondern hier ist auch ein nach auch gelungen, ich sage auch gelungen, Stück Architektur drin, es gibt ein Wellenbad, es entworfen hat und dem, was bezahlbar ist. Und ist aufwendiger, wesentlich aufwendiger. wenn sich das um die 50 Millionen einpendelt,wird Als Mitglied des Senats gehe ich davon aus, daß in das eine sinnvolle Lösung sein. dem Moment, wo die geprüften Bauplanungsunter¬ SOE: Es könnte also passieren, daß lagen vorliegen, der Senat mit dem Bau dieses Bades in Kreuzberg beginnen wird. Allerdings mit Abstriche an der Innenausstattung einem Jahr Verzögerung, weil die Unterlageneben gemacht werden? noch nicht vorliegen. Ich gehe davon aus, daß wir RISTOCK: Das haben Architekten sie im Frühjahr nächsten Jahres haben und daß wir dann zügig und schnell bauen. und Verwaltung miteinander zu SOE:Der Finanzsenator hat in ei¬ prüfen und auszuhandeln. Ich habe als ein Senator, der "Hand- und Spann¬ nem Schreiben an das Bezirksamt BAUSENATOR dienste" leistet, der also Vorgaben bekommt von Kreuzberg die Höchstsumme von HARRY RISTOCK denen, die das Programm machen, und der ein¬ 50 Millionen DM genannt, die er gebettet ist in seiner Verantwortung gegenüber dem Finanzsenator und dem Parlament, ich habe bewilligen wird. Was würde der zu versuchen, ordentliche Mittellösungen herbei¬ SOE: Herr Senator, Sie haben uns Bausenator sagen, wenn sich her¬ zuführen. bei einer Veranstaltung vor der ausstellen würde, daß das Bad doch Ich bin voll für dieses Bad, aber Wahl schon zum Eröffnungsschwim60 Millionen kostet? ich bin nicht unbedingt für die letzte men 1983 ins Görlitzer Bad einge¬ RISTOCK: Ich glaube nicht, daß das großartigste Ausführung, sondern laden. Bleibt es dabei? Bad 60 Millionen kosten sollte. Ich für die normale. RISTOCK: Der Zeitpunkt wird sich Und wenn wir 50 Millionen dort ausgeben, mit streite insofern mit einigen in der Index wird es sowieso teurer, bis'es fertig ist, höchstwahrscheinlich um ein Jahr Stadt, es mögen selbst engste dann wird das immer noch herausragen in der verschieben. Bäderwelt. Freunde sein, die nun glauben, wir BEZIRKSBÜRGERMEISTER RUDI PIETSCHKER SOE: Herr Bürgermeister, Sie ha¬ ben eine Woche vor der Wahl auf einer Veranstaltung im Bethanien gesagt, daß das Bezirksamt Kreuz¬ berg "wild entschlossen" sei, das prämierte Bad zu bauen. Ist nach den Meldungen der letzten Wochen diese Entschlossenheit immer noch da? PIETSCHKER: Diese wilde Ent¬ schlossenheit ist immer noch da. Und zwar bei allen Parteien und insbesondere bei der stärksten politischen Partei in diesem Bezirk. Wir haben in der ganzen Zeit der Diskussion nie einen Abstrich gemacht an dem Willen, ein Bad zu bauen, und zwar dieses Bad zu bauen nach der Kon zeption der ersten Preisträger. Unserp Bejahung des Baus dieses Bades in seiner jetzigen Konzep¬ tion beruht praktisch auf drei Perspektiven, auf einer inhaltlichen, d.h. Struktur des Bades, auf einer finanziellen und auch - Sie sagten es - auf einer politischen. Inhaltlich: Dieses Bad hat den 1. Preis gewonnen. Wir dürfen auch feststellen, daß Kreuzberg ein Bad in dieser Ideal¬ vorstellung verdient hat, einfach wegen unserer speziellen Bausitua¬ tion, wegen unserer speziellen So¬ zial- und Altersstruktur in diesem Bezirk, wegen der vielen Dinge, die unsere Situation schwieriger machen als in jedem anderen Be¬ zirk. SOE: Wie sehen Sie nach dem Brief des Finanzsenators die Chancen, daß das Bad doch noch in seiner ursprünglich geplanten Form ge¬ baut wird? PIETSCHKER: Der Finanzsenator argumentiert mit einer zu hohen Kostensumme. Diese Kostensumme ist ja tatsächlich errechnet worden durch verschiedene Institutionen. Hauptsächlich aber durch bestimm¬ te Direktiven des Senators für Bauund Wohnungswesen. Wir haben es jetzt in zwei Gremien unabhängig voneinander nochmals auf seine preisliche Gestaltungsmöglichkeit überprüft. Und zwar durch die Ar- GUNTER KONIG, STADTRAT FÜR JUGEND UND SPORT KONIG: Ich bin nach wie vor der Meinung, daß nicht irgendein Bad auf dem Spreewal dpiatz gebaut werden muß, sondern daß dieses Bad gebaut wird, daß wir in einem schwierigen Wettbewerbsverfahren als Nummer 1 ausgewählt haben und das wir unter - nach meiner Aufffassung - ziemlich vorbildlich¬ er Bürgerbeteiligung auch vorge¬ stellt und dargestellt haben.Es ist sicher richtig, daß man über einen Mehrbetrag von 10 Millionen DM nicht so ohne weiteres hinweggehen kann.Aber, erst wenn die genauen Bauplanun gsunterlagen erstellt sind, wird man wissen, was das Bad kostet. Wir werden uns nach wie vor mit aller Energie dafür einsetzen, daß dieser erste Preis mit seiner Innenausstattung und auch mit seiner äußeren Gestaltung so verwirklicht wird, wie wir es chitektengemeinschaft und durch unsere Bauabteilung. Beide sind jetzt zu dem Ergebnis gekommen, daß das Bad für etwa 10 Millionen DM weniger gebaut werden kann als es der Bausenator befürchtet. Bei¬ de unabhängig voneinander, ohne an der Funktionstüchtigkeit, der Struktur des Bades und an der Ide¬ alvorstellung von diesem Bad ir¬ gendwelche großen Abstriche zu machen. SOE: Senator Ristock sagte uns, daß sich der Baubeginn um ein Jahr verzögern wird. PIETSCHKER: Ich glaube und hoffe, daß der Herr Senator hier noch nach alten Informationen fehlur¬ teilt. Das, was wir bereits an Ausschachtungsarbeiten und Lei¬ tungsverlegungen begonnen haben, seit Monaten fordern und wollen. SOE: Aber was wäre, wenn das Bad tatsächlich 60 Millionen DM kostet ? Würden nicht zwei Tatsach¬ en die höheren Baukosten recht¬ fertigen, nämlich die Tatsachen, daß 1. wir ein bisher sehr vernach¬ lässigter Bezirk sind und daß 2. ein energiesparendes Bad, wie es gebaut werden soll, ja auch niedrigere Folgekosten nach sich ziehen würde ? KÖNIG: Das würde es sehr recht¬ fertigen, daß die Baukosten höher werden als bei den Normalbädern, wie wir sie überall in der Stadt ha¬ ben. Es gab für die Verwirklichung gerade dieses Entwurfes drei wich¬ tige Gründe: 1. Die Innenausstattung ist ein Er¬ satz für die noch fehlenden Frei¬ flächen in diesem Gebiet. 2. Die städtebaulich außerordent¬ lich behutsame Lösung, die es er¬ möglicht, durch eine Dachbegrün¬ ung sogar eine zusätzliche Freiund Grünfläche zu schaffen. 3. Ein normales Bad ist ein un¬ glaublicher Energiefresser, was in der heutigen Zeit kaum noch zu ver antworten ist. Die Fachleute haben errechnet, daß durch diese Bau¬ weise jährlich für 200.000 DM Energie eingespart wird. Wenn das Bad also 50 Jahre in Betrieb ist, sind sind die Mehrkosten von 10 Millionen DM als Ersparnis wieder drin. Ist eine Milchmädchenrechnung, gebe ich zu, aber es kommt ja bei der Energieersparnis nicht so sehr auf Mark und Pfennig an. läuft bisher so günstig, daß wir an sich keinen Grund dafür sehen, daß der vorgesehene Zeitablauf irgendwie ins Rutschen kommt. SOE: Ist das, was Sie uns hier sa¬ gen, auch die Meinung des gesamtei Kreüzberger Bezirksamtes? PIETSCHKER: Das ist die Meinung des gesamten Bezirksamtes. Wir glauben, daß die Bevölkerung des Südostens um eine wesentliche Hoffnung und um einen Einstieg in den Glauben an eine bessere Zukunft dieses Gebiets betrogen wäre, wenn ihr jetzt auf einmal etwas anderes, etwas Minderwer¬ tigeres angeboten würde. Wir haben diese Hoff¬ nung geweckt, haben sie bewußt gefördert, wir haben auch politische Durchsetzungsfähigkeit ver¬ sprochen. Es ist ganz sicher, daß wir davon keinen Abstrich machen, sondern intensiv bis aggressiv auf alle Stel¬ len einwirken werden, die auf die Verwirklichung dieses Bauprojekts Einfluß haben sondern einfach auf die Tatsache , daß Energie gespart wird. Abge¬ sehen von den klimatischen Ver¬ besserungen, die diese Bauweise für die Benutzer des Bades mit sich bringen würde. SOE: An Ihren früheren Aussagen zu diesem Bad hat sich also nichts geändert ? KÖNIG: Manche werden wissen,daß ich mich als Mitglied des Preisge¬ richts von Anfang an für diesen Entwurf sehr stark eingesetzt habe. Ich habe mich - ich sage es ganz deutlich - vor den Wahlen mit die¬ sem Projekt persönlich identifi¬ ziert, und wenn dieses Bad nicht gebaut würde, würde ich das auch als persönlichen Fehlschlag meiner Politik ansehen. h Wo UNS der Schuh drückt... Was wir nach diesen Interviews wissen: Das Görlitzer Bad wird ge¬ baut. Was wir nicht wissen: Wie wird es gebaut? So, wie es uns ver¬ sprochen wurde ? Senator Ristock meint, daß sich die Verwaltung und die Architekten über die Innenausstattung einigen müßten. Da sind wir ganz anderer Meinung. Bei dieser Auseinandersetzung sind wir nämlich feste mit bei. Schließlich ist uns ein bestimmtes Bad mit einer bestimmten Innen¬ ausstattung vor den Wahlen ver¬ sprochen worden und nicht irgend¬ ein Bad. Die Leute in SO 36 sind wach geworden. Wir werden auf¬ passen, ob wir beschissen werden, und wir werden uns wehren, wenn's so ist.So ist man schon zu lange mit uns umgesprungen. Wir haben übrigens, nicht nur aus Platzgründen, einige Passagen aus den Interviews etwas kleiner ge¬ druckt. Mit Ausnahme des Ge¬ sprächs mit Stadtrat König, dessen Ausssagen wir als aufrichtiges Engagement werten für eine Sache, für die er sich eingesetzt hat wie kaum ein anderer Politiker. So konkret hätten wir uns auch die Aussagen von Senator Ristock und Bürgermeister Pietschker ge¬ wünscht . AMBir.e Das neue «SO 36» Sei lieb zu Deiner kleinen Maus, schenk ihr recht oft 'nen bunten Strauß! 1 - GROSSE AUSWAHL AH Das alte'SO 36* in der Oranienstr. ist tot - es lebe das neue'SO 36 Merhaba. (Merhaba ist türkisch unc bedeutet Guten Tag). Vier türkische Arbeiter haben aus der kühlen, sachlichen Imbißstuben¬ atmosphäre des ehemaligen 'SO 36' eine durchaus akzptable Diskothek geschaffen. Im Gegensatz zu einiget anderen Diskotheken sind hier Aus¬ länder (der Name Merhaba deutet e! schon an) ebenso willkommen wie Deutsche. Ohne großen Werberummel, allein SCHNAPSNASE, r J/ra nge/r/ra/e G-otinness ßuol weise*- y 2 j SO Pilsner- Clt-^iiell v.fassj curch Mundpropaganda, hat sich das so schnell herumgesprochen, so daß das 'SO 36 - Merhaba' in kür¬ zester Zeit zu einem beliebten Treff- und Tanzpunkt wurde.Doch Disco gelt nicht über alles.Seit der Eijffnung im Juli 79 bis jetzt haben über lo Hochzeits- und andere Fei¬ ern dort stattgefunden. Die Mieten dafür sind im Vergleich zu manchen Vereinsräumen herkömmlicher Kneipen relativ gering. Mit diesen Angeboten geben sich die Macher des ' Merhaba' allerdings noch nicht zufrieden. Ihre Pläne und Ideen gehen von einer Zusammen¬ arbeit mit der ' Interessengemein¬ schaft (IG) Rock' ( unbekannte Rockgruppen sollen im ' Merhaba' ein Forum bekommen), der Schaf'fung von Folklore-und Theatergrup¬ pen bis hin zu Ausstellungen und Sonntagnachmittag- Treffs für Frau¬ en. Mit anderen Worten sie wollen oin Zentrum für die Bewohner von SO 36 schaffen, in der j eder aktiv mitwirken und seinen Spaß haben kann. Wer sich also das 'SO 36 Merhaba' mal von innen anschauen will, kann das außer Montag, an je¬ dem Dienstag bis Sonntag von 8 Uhr bis 4 Uhr. Der Samstag ist den gro¬ ßen Festen vorbehalten, von 14 Uhr bis 21 Uhr, anschließend ist dann wieder Disco. Der Preis dafür ist nicht sehr hoch. Der Eintritt be¬ trägt 2 DM , darin sind 1.5o Dm füi ein Getränk (Cola, Fanta) enthalten Bier, Wein kosten 2.5o DM. ! schnitt- und Topfpflanzen- 1 *? S X ❖ ßlumenVious 1 Becker ' ■" ii ❖ teCHENÖEROB? STRIZi looo BERUH 36 ? V ! S •> Ajvzette BUCHER i KDTTBUSSERIOR .R VON 10-18 UHR SAMSTAGS VON W M UHR ★ ★ ★ ★ ★ ★ Sorauer Straße: Umbau An einem sonnigen Freitagmorgen, dem 28. September, hielten einige Kleinlastwagen in der Mitte der Sorauer Straße. Männer im Arbeits¬ zeug sperrten einen Abschnitt der Straße bis auf eine schmale Durch¬ fahrt. Sie begrenzten die Geschwin¬ digkeit auf 10 km/h, stellten Blu¬ menkästen auf die Fahrbahn und da¬ zu einen ganzen Wald von Verkehrs¬ schildern. Dann malte jemand weiße Linien auf s Pflaster: schräggestel te Parkplätze. - Was war in der Sorauer Straße geschehen? Der Verein SO 36 mit seiner Ar¬ beitsgruppe "Verkehrsberuhigung" hatte mit Unterstützung der Bürger¬ initiative und verschiedenen Stellen des Bezirksamtes diese Teilsper¬ rung veranlaßt. Für ein paar Tage sollte mit bescheidenen Mitteln ge¬ zeigt werden, wie die Sorauer Stra¬ ße sein könnte ohne Druchgangsverkehr. Schon vor dieser Aktion wurden die Anwohner in Faltblättern auf die Probleme der Verkehrsberuhigung aufmerksam gemacht. Sie wurden aufgefordert, ihre Meinung zu äußern: - Gefällt Ihnen der Vorschlag, die Sorauer.Straße umzubauen? - Oder halten Sie die Idee für Un¬ sinn? - Haben Sie vielleicht selbst Ideen und Vorschläge? Schon während des Aufbaus konnte man dann auch einige spontane Äu¬ ßerungen von Anwohnern und Gewer¬ betreibenden hören. Der Kohlenhändler sprach von Ge¬ schäftsschädigung - die schmalen Durchfahrten behinderten seinen Lieferverkehr - war aber nicht grundsätzlich gegen Verkehrsberu¬ higung. Eine Frau sprach von Ver¬ schwendung von Steuergeldern, an¬ dere wiesen auf den schlechten Zu¬ stand der Häuser hin. Ein alter Mann auf der Straße wollte den "Parkplatzmaler" gar arbeiten schicken. Die meisten begrüßten aber die Ver¬ kehrsberuhigung. Besonders die dicken Brummer lassen beim schnei lenj Durchfahren der Straße die Häu¬ ser zittern und verursachen einen nächstes Heidenlärm. Die Gefährdung der Kinder wurde genannt. Man freute sich auch an den Blumen, die die Aktion in die Straße gebracht hatte - so wenig es auch waren. Anwohne: boten auch an, die Blumen zu gie¬ ßen. Mancher war enttäuscht, daß die ganze Maßnahme so klein war. Am Samstag fand dann der "offizi¬ elle Teil" der Aktion statt. Einige Informationsstände, Spielmöglichkeiten, Musik und Bier erregten die Aufmerksamkeit. Viele kamen, ließen sich den Sinn der Aktion er¬ läutern, sagten ihre Meinung und gingen weiter. Die Äußerungen wa¬ ren fast durchweg positiv. Auch die oft gehörte Befürchtung, die Kinder würden den Blumen schnell den Garaus machen, erwies sich zum Glück nur in geringem Umfang als richtig. Daß in einer Straße mit so wenig Pflanzen noch Ende Oktober der größte Teil der Blumen noch vorhanden ist, ist doch ein gutes Jahr Zeichen. Als am folgenden Mittwoch die Sper¬ ren wieder beseitigt wurden, war manch einer enttäuscht. Auch das Schrägparken war bei den Autofah¬ rern so gut angekommen, daß sie nur mit Mühe auf ihren alten Platz am Bordstein zurückfanden. Es ist eigentlich nicht einzusehen, warum bis zu einer endgültigen Um¬ gestaltung der Straße der Durch¬ gangsverkehr nicht weiterhin einge¬ schränkt werden soll, mit einfacher Mitteln - Geschwindigkeitsbegren¬ zung, Barrieren, Halteverbotszo¬ nen, Schrägparken, Blumenkübeln. Wie wir inzwischen erfahren haber\ soll die Sorauer Straße bereits im nächsten Frühjahr umgebaut wer¬ den. Die Einzelheiten werden vor| her noch mit den Anwohnern abge¬ sprochen. Auch die Falckensteinstraße soll schon 1980 umgebaut werden. 9 Seit dem 1. Oktober 1979 kämpfen die Schüler einer achten Klasse an der Gerhart -Hauptmann-Oberschuh in Kreuzberg gegen die Auflösung ihrer Klasse mit 21 Schülern. Seit diesem Tag gehen sie täglich in die Schule, bleiben aber geschlossen aus Protest in ihrer alten Klasse. JUGENDLADEN FALCKENSTEINSTRASSE: Wie lange hält man uns noch hin? Seit ll/2 Jahren besteht unser Ju¬ gendladen in der Falckensteinstr. 45. Besucher des Jugendladens sind Schüler und ehemalige Schüler der Gerhart-Haupt mann-Oberschu¬ le. Gemeinsam versuchen wir, Schüler und Studenten, Alternativen zu den üblichen Freizeitmöglich¬ keiten in Kreuzberg zu finden. Wir Studenten führen auch eine Bera¬ tung bei der Lehrstellensuche durch. Bisher finanzierten wir uns selbst. So geht es jedoch nicht mehr wei¬ ter. Noch im Sommer erfuhren wir aus dem Rathaus, daß unsere Finanz¬ ierung gesichert und alles nur noch eine Formsache sei. So stand es auch im letzten Mitgliederbrief des Vereins SO 36, dem wir uns ange¬ schlossen haben. Aber bis heute haben wir vom Be¬ ® COSINUS COPY Adalbertstr. 3, 1-36, Tel.: 614 lO 24 Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa. 8-13 Uhr Kopien: A3, A4 Verkleinerungen: O-H Folien IBM-Kugelkopf-Schreibmaschinen-Verleih 10 zirksamt noch keine feste Zusage erhalten. Uber unseren Antrag, den wir im Februar gestellt haben, ist immer noch nicht entschieden wor¬ den. Falls wir in nächster Zeit kei¬ ne finanzielle Unterstützung erhal¬ ten, ist die Existenz des Ladens ernsthaft gefährdet. Zur Sicherung unserer Weiterar¬ beit brauchen wir: 1. die finanzielle Absicherung, d.h. die Übernahme der laufenden Kosten wie Miete usw. und der Materialkosten. 2. Um sinnvoll arbeiten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrern der GerhartHauptmann-Oberschule unerlä߬ lich. Das bedeutet, daß die Lehr¬ er für diese Arbeit Ermäßigungs¬ stunden bekommen müssen. KREUZBERGER ^ TEEKISTE Adalbertstr. 3, 1-36 TeL 614 36 91 $ Uber lOO arcmatisierte und trad. Teesorten Diverses Teezubehör; Keramik, Gewürze, Kandis, Kerzen, Henna, Duftöle usw Die betroffenen Eltern und Schüler erklären: 1. Grundsätzlich sind wir der Mei¬ nung, daß jede Klassenzusammen¬ legung zur Zerstörung gewachsenei sozialer Bindungen der Kinder un¬ tereinander führt, die pädagogische Situation zusätzlich erschwert und die Lernbedingungen verschlechtert Wenn wir uns gegen diese Sparpo¬ litik des Senats jetzt nicht wehren, können auch andere Schüler von Klassenzusammenlegungen betrof¬ fen werden. 2. Volksbildungsstadtrat Gericke (SPD) erklärt in der Öffentlichkeit immer wieder: die vorgeschriebe¬ ne Klassenfrequenz für Hauptschu¬ len liege bei 29,3 Schülern pro Klasse. Da könne der Bezirk keine Ausnahme machen, eine Bevorzu¬ gung gegenüber anderen Bezirken sei nicht möglich. Wir meinen: Die Schulsituation im Arbeiterbe¬ zirk Kreuzberg ist seit Jahren schlecht, in den letzten Monaten kann sie aber nur noch als kata¬ strophal bezeichnet werden! -Im Vergleich zu anderen Bezirker hat Kreuzberg den höchsten Anteil an Hauptschülern, von denen sehr viele die Hauptschule ohne Ab¬ schluß verlassen! - Der Anteil ausländischer Schüler an Grund-, Haupt- und Sonderschu len steigt ständig; allein an der Gerhart-Hauptmann-Oberschule sind 70% Ausländer, an der AdolfDamaschke-Schule sogar 77%! - Es werden viel zuwenig auslän¬ dische Lehrer eingestellt! - Seit September dieses Jahres herrscht an fast allen Kreuzber¬ ger Schulen großer Raummangel, bedingt durch Sparmaßnahmen, Umbauten und eine chaotische 'Pia' nung'. - Ungefähr 500 ausländische Schü¬ ler können deshalb trotz Schul¬ pflicht nicht unterrichtet werden und sitzen auf der Straße. - Diese sozial benachteiligten Kin¬ der brauchen eine intensive päda1 gogische Förderung. Den Bemühur Klassenzusammenlegung an der Gerhart-Hauptmann-Schule gen der Lehrer stehen zu hohe Klassenfrequenzen entgegen. Die Situation zeigt, daß die Kreuz¬ berger Schüler nidit bevorzugt, son dern benachteiligt sind! Wir meinen: Eltern, Schüler und Lehrer müssen ihr demokratisches Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben können. Wie sollen unsere Kinder zu freien Menschen erzogen werden, wenn den Lehrern der Mund verboten wird??? Aus all diesen Gründen wenden wir uns jetzt an die Öffentlichkeit und bitten Sie, unsere Forderungen zu unterstützen: 1. RÜCKNAHME DER KLASSEN¬ AUFLÖSUNG AN DER GERHARD¬ HAUPTMANN-OBERSCHULE ! 2. SCHLUß-MIT ALLEN KLASSEN¬ AUFLÖSUNGEN ' KEINE KLASSE DARF ÜBER 20 SCHÜLER HABEN! 3. DAS RECHT AUF MEINUNGS' FREIHEIT MUP FÜR ALLE SCHÜIH ELTERN UND LEHRER GELTEN! r t Lesen Sie bitte hierzu auch auf der letzten Seite: PARLAMENTAR¬ ISCHES TRAUERSPIEL. 3. Als Schüler und Eltern mußten wir wiederholt die Erfahrung ma¬ chen, daß Lehrer, die unsere For¬ derungen an sich richtig finden, Angst haben, ihre Meinung offen zu äußern. Wir konnten selbst mehr¬ fach erleben, wie Volksbildungs¬ stadtrat Gericke als Dienstherr vei suchte, Lehrer einzuschüchtern, die sich auf unsere Seite stellten! Liebe Eltern, Schüler und Lehrer! 1 Wir haben nicht vor, so einfach aufzugeben. Bisher haben wir vieles ver¬ sucht: Am 3.10.79 schickten wir eine Presseerklärung an die Tageszei¬ tung und wollten am 5.10. zum Rathaus ziehen. Um dem zuvorzukommen, kam Stadtrat Gericke in die Schule, wollte die Lehrer auf die Meinung des Bezirksamtes verpflichten und diskutierte mit Schülern und Eltern über die Auflösung unserer achten Klasse. Obwohl Herr Gericke darauf besteht, wehren wir uns entschieden, auch wenn Schulsenator Rasch un¬ seren Brief negativ beantworten ließ. Deshalb wenden wir uns jetzt an Sie. Wir brauchen die Unterstützung eines jeden einzelnen, damit Stadtrat Gericke nicht glaubt, wir stehen mit unserer Meinung allein da. Lesen Sie sich bitte den offenen Brief in Ruhe durch; wir hoffen, daß Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Unterschrift einverstanden sind. Die Lehrergewerkschaft hat ihre Unterstützung ebenfalls zugesagt, wie auch Geldspenden, die wir für die Veröffentlichung des offenen Briefes brauchen. Bei Rückfragen bzw. Überbringung von Unterschriften können Sie sich an unsere Elternsprecherin Frau Ursula Grabowski, Lausitzer Platz 2 1000 Berlin 36, Tel. 612 21 08 täglich in der Zeit von 18-20 Uhr wenden. gez. Ursula Grabowski Kegler- Eck bei Inge und. Hans Tel. 612 33 88 ++ BILLARD +++ KEGELBAHN ++ Eisenbahn- Ecke Muskauer Straße ► '»uuberg, Oramenttr. 39 I Trepp«, geöffnet ab 15 Uhr, Sonnabend und Sonntag Frühstück ab 0 Uhr ii So sah es früher in Kreuzbein Di® früher näher an den Stadtmittelpunkt gerückt, wa: und ist wohl auch heute noch Berlin längste Wasserbrücke. 1724 als hol zerne Jochbrücke auf 23 Joch er¬ richtet, hatte sie eine Länge von 15' Meter. In ihrer Mitte funktionierte ein Klappdurchlaß für die Spree¬ schiffahrt. Diese Brücke wurde 1894-96 durch eine 150 m lange unc 27,90 m breite Eisen- und Stein¬ brücke ersetzt. In der Mitte wurde sie von zwei massigen Warttürmen dominiert, die bis 32 m über den Spreespiegel aufragten. Der alte Name 'Oberbaumbrücke1 signalisiert, daß dieses Bauwerk nachts mit einem beweglichen Baun stamm geschlossen wurde, um eventuell stromab kommenden Boote den Eingang in die Stadt zu verweh¬ ren! Viel wissen wir über die Ober baumbrücke nicht, denn beide Ber¬ liner Stadtarchive (Ost und West) verfügen über so gut wie gar kein historisches Material zu dieser Brücke. Nur so viel läßt sich über dieses Bauwerk sagen: sie galt nacl Fertigstellung 1896 als Berlins schönste Brücke. Von dieser Schönheit merkt man heute kaum noch etwas - sie wurde im zweiten Weltkrieg beschädigt. Andererseits mag noch heute man¬ cher Kietzbewohner zu Haus Bilder von dieser Brücke besitzen, etwa jenes 1900 aufgenommene, das den (kilometerlangen) SPD-Trauerzug mit Wilhelm-Liebknecht auf dem Wege zur letzten Ruhestätte zeigt, auf dem Weg von Charlottenburg nach Lichterfelde, der letzten Ruhe stätte der Sozialisten. Sollte jemand weitere Daten über die Entwicklung der Oberbaumbrük ke wissen, so ist er aufgefordert, sein Wissen unserer Redaktion zur Verfügung zu stellen. E.U. ÜBRIGENS: ; aus: Das Foto auf den Mittelseiten in der letzten Ausgabe zeigte den Heinrichplatz. Weil das ziemlich leicht zu erraten war, hatten wir für richtige Einsendungen aller¬ dings kein Foto zugesagt. Auf unser Fotorätsel in der Sep¬ temberausgabe gingen 18 richtige Lösungen ein. Alle Einsender er¬ halten in diesen Tagen das ver¬ sprochene Foto. Höchste Eisenbahn LASSEN SIE IHRE WOHNUNGENJETZT REPARIEREN ! Der nächste Winter kommt be¬ stimmt. Doch das Schlimmste am Winter ist schon da. Das, was einen frieren läßt, auch wenn man noch so sehr heizt: kaputte Öfen, undichte oder zerdepperte Fenster, lecke Dächer, leerstehende, unbeheizte Wohnungen. Wenn erst mal Frost und Schnee da sind, ist es zu spät.Dann sind alle Handwerker auf Wochen belegt. Und wie schnell die Hausbesitzer rea¬ gieren, sieht man daran, wie her¬ untergekommen viele Häuser oft schon seit Jahren und Jahrzehnten sind. Besser jetzt sich rühren- anstatt später frieren. Das klingt so einfach, so schwer ist es aber auch nicht. (Ich hab' s sel¬ ber durchprobiert) Erstens den Mängelbestand aufneh¬ men. Mängellisten und Mieterbera¬ tung gibt es bei der BÜRGERINITI¬ ATIVE SO 36 in der Sorauer Str. 28, und bei den anderen Beratungsläden im Kiez.Dann ausfüllen und ankreuzen,was kaputt ist. Dem Hausbesit¬ zer schicken, der in 2 Wochen Stel¬ lung nehmen soll. Für alle Fälle Mietkürzung androhen, falls er sich nicht rührt, oder mitteilen, daß man dringende Sachen sonst selber reparieren läßt und die Rechnung von der nächsten Miete abzieht.Bei allen kniffligen Fragen zur Miet erberatung gehen? Dort wird man schlauer und es kostet nichts - nur ein bißchen Zeit.Bei der Mieterbe¬ ratung kann man überlegen, ob man erst das lahme Bau- und Wohnungsx aufsichtsamt einschaltet, oder ob es ratsam ist, direkt energisch vor zugehen. Also ob die Miete gekürzt wird* ob mehrere Mieter eines Hauses zusammen ein Sperrkonto einrichten, worauf ein Teil derMiete überwiesen wird, um davon Re¬ paraturen selber vergeben und be¬ zahlen zu können. Vielleicht(in ganz schlimmen Fällen)geht man vor's Gericht, um eine Anordnung an den Hausbesitzer zu erwirken. Doch wie gesagt, das bespricht man. am besten bei der Mieterberatung. 14 Noch was Wichtiges Wer sich für größere, auch gerichtliche, Streits mit seinem Vermieter rüsten will, sollte in die Berliner Mietergemeinschaft( 1.5oDM monatl. )und deren Mietrechts¬ schutz¬ versicherung (24DM im Jahrj eintreten. Das kostet zwar was, aber dafür kann man y EUT L U C W T El} dann einen Rechtsanwalt in Anspr Vv/ l N T El?. 0 nehmen, der einem Fragen, Sorgen und auch Schriftverkehr abnimmt das Heizen dieser leerstehenden Oft stehen andere Wohnungen im Wohnungen übernehmen könnten. So kann ein bißchen Mühe das Grob Haus leer. Gerade dort frieren dam Leitungen und Rohre ein. ste verhindern helfen. Der Vermie¬ ter sollte für die Arbeit ruhig was Fragen Sie Ihren Vermieter, ob er zahlen. (wenn er schon nicht selber dafür sorgt, daß da nichts einfriert) Koh¬ Ran an die Mängelbemängelung und len zur Verfügung stellt, mit denen dann etwas Ausdauer! Mieter oder eine Hausgemeinschaft —ftYggffrE licht-und wohnideen mawa martin wallroth oramenstraße 163. d 1000 berlm 61 telefon 030/614 20 23 Wirtschaft zum Hecker ;;;; Als über dem Eingang der Kneipe Wrangelstraße Ecke Sorauer noch das Schild "Zur Schlesischen Hei¬ mat" hing, war hier ein Treffpunkt für Nationalisten, erzkonservative Gemüter und ach, auch die Leute von Nebenan. Da konnte es einem noch passieren, daß man kurzer¬ hand auf die Straße gesetzt wurde, wenn man nicht ins "Bild" paßte. An diesem "freundlichen" Ort wäre unsereinem ja das Biertrinken so¬ wieso vergangen. Aber seit letztem Sylvester hat sich das alles gründlich geändert. Aus der Eckkneipe ist nach sorgsamer Vorbereitung und einem enormen Aufwand an eigener Arbeit die "Wirtschaft zum Hecker" geworden. Rolf und Dieter, beide keine Neu¬ linge im Kneipenmetier, haben da¬ für gesorgt, daß sich heute ganz andere Leute in der ehemaligen "Schlesischen Heimat" heimisch fühlen. Im vorderen Raum, dicht bei der Theke, spielt sich meist das 'Kreuzberg intern' ab: da sitzen sie alle; die kleinen aktiven Stadtteilarbeiter, auch die, die schon aufgegeben haben und ihre Trauer über den heruntergekomme¬ nen Kiez im Weine ertränken; der Sozialarbeiter, der nicht mehr mit versoffenen Pennern arbeiten mag; die Leute, die ewig und immer was am Südost Express zu nörgeln fin¬ den (besonders am Kneipenreport); die ewig lamentierenden und sich gegenseitig befehdenden Partei¬ gänger unterschiedlichster Couleur, die sich trotz (oder wegen) ihrer Streitereien immer wieder zur Be¬ grüßung freundschaftlich auf die — * ^5s^sriEKE so ^' D PisroLtw. ;T R UW Schulter klopfen. Zwei Stufen, und man kommt in den höher gelegenen hinteren Raum, wo die meist sitzen, die eigentlich gar nicht hierhergehören, die nur mal so reinschauen, weil Kreuzberg ja so 'in' ist.Da kann man dann die Fragen beantworten, wie es sich wohl so lebt hier. Zum Schluß dann die Frage nach der letzten U-Bahn in Richtung Schöneberg, Charlotten bürg oder sonstwohin. Zugverbin¬ dungen nach Westdeutschland haben wir noch nicht im Kopf! ! Was ist denn das nun eigentlich für eine Geschichte mit dem Hecker? Das ist nämlich der Mann, der in Federhut und großen Stiefeln seinen Zeigefinger von der Wand herab aus¬ streckt und so bedrohlich drein¬ schaut, als wollte er mit allem Übel der Welt aufräumen (die unter seinem finsteren Blick ihr Bier trinken, sehen manchmal auch - A N Z E I G E Christoph Zigaretten + Tabak + Feuerzeuge Lotto + Toto Görlitzer Str. 63 Spirituosen + Getränke Süßwaren + Eis leider nur - so aus) .Tatsächlich, das war ein großer Kämpfer für Freiheit und Republik, damals 1848/49 in Baden und der Pfalz. Wer sich dafür besonders interes¬ siert, kann sich an der Theke ein kleines rotes Buch ausleihen und darin bei badischem oder pfälzi¬ schem Wein schmökern. Überhaupt - die Weine! Da ist man von klangvollen Namen ganz ver¬ wirrt, wenn man in der Speisekarte blättert, Abteilung Weine. Die Pfal2 .ist natürlich vertreten (z.B. Ruländer), von da aus geht es weiter nach Baden z.B. zum 77er Auggenei Schäf, das Elsaß präsentiert den vielgeliebten Edelzwicker und für Liebhaber der Herben Sorte kommt der Tip aus Luxembourg: Rivaner. Na, und Bier gibt' s natürlich auch, vom ordinären Pils bis Paulaner einiges zum Ausprobieren. Wer dazu noch nie ' Bauernseufzer mit Kraut' gegessen hat, der hat was verpaßt. So eine süddeutsche Spe¬ zialitätenküche bringt so viel ge¬ nüssliches hervor, daß man hier nur die Flädlesuppe, die Leberknö¬ del und besonders die Pfälzer Ripp¬ chen zu erwähnen braucht, um den Appetit anzuregen. Übrigens - die Redakteure vom Südost Express wissen, was gut ist: nach den Sitzungen kann man uns oft im Hecker antreffen - und manchen auch öfter. Darum ist der Kneipenreport auch diesmal beson¬ ders parteiisch ausgefallen. 15 Block 133 muß gevettet Anfang Oktober tauchte in der Cuvrystraße ein Vermessungstrupp auf^ spätestens dann war klar, daß in unserem Block was passieren soll. Die Spekulantfen Oldenburg, Mewes und Schütze, die und durch ihre ge- KMUHÖVNg- .COH&AU ABft/SS IwÄ^AfT* Ssn/wm HEubmteh XYj SePMHTB TmrtMME -lauSituzr Ifati jZL meinsame Hausverwaltung CombauBetreuungs- GmbH "betreuen" las¬ sen, besitzen mittlerweile 8 Häuser in der Cuvrystraße und 2 Häuser in der Wrangelstraße. Dem Bezärksarr amt haben sie bereits eine vage Konzeption ihrer Absichten unter breitet: o p/imfueseR soua A66ERISSE/< uerbeh HEGBi NEVSM OOER M/P werden! Für diese Neubau-Blöcke - Zangen¬ geburt genannt- sollen die Häuser in der Cuvrystraße und das Haus Wrangelstraße56, die Fabrikge¬ bäude im Blockkern und etliche Hinterhäuser der Falckensteinstr. und der Görlitzer Str. dem Abriß anheimfallen! Ein Abrißantrag für Cuvrystr. 21 und 22 wurde bereits gestellt, einem Teil der Gewerbe¬ treibenden wurde gekündigt und leerstehende Wohnungen werden nicht mehr vermietet. Um die 50 stehen schon leer, obwohl 30 da¬ von noch durchaus vermietbar wä¬ ren. Die alte Taktik: Stehen die Wohnungen und Gewerberäume erst mal leer, sind sie auch schnell verrottet uiid diese Tatsachen wer¬ den bereits geschaffen. Und das alles ohne Leerstandsgenehmigungsn ohne Rücksichtnahme auf den teil¬ weise noch guten Zustand der Wohnund Fabrikhäuser und ohne die ge¬ ringste Beachtung der Bedürf¬ nisse der hier lebenden Leute. Es war schon fünf vor zwölf, aber keinesfalls zu spät, aktiv zu wer¬ den! *■ So 3b U-'&fl. QörfiketTel. HitScS * Ab "7— Trühsluck *ah -15** M'lh.g Heaefantohe kuche Mostt * vfrüchlet/<ta.rk. * Ku.chen kaOee * Gefeiäe kattee *■ kukac ™ Tct # Kraw+erlke. >» Sajte ßir verHende*. uoKuerbüe J&Se+smfel MX Lgs geÄcMoiie* 1k 16 Von einer Werkstatt für Bautenschutz und Kulissenbau leben mehrere Leute. Sie übernehmen auch Aufträge wie Fensterreparaturen u.ä., Arbeiten, von denen in SO 36 wohl hunderte Leute ne Weile leben könnten, wenn nur die Hausbesitzer die nötigen Reparaturen auch bezahlen würden! Stärker als je zuvor müssen wir darauf bestehen, daß die Häu¬ ser instandgehalten und Schäden be¬ seitigt werden. Auch der offene Brief, der von elf betroffenen Ge¬ werbetreibenden unterzeichnet wur¬ de, ist ein wichtiger Schritt, sich gegen die voreiligen Abrißpläne zu wehren. Die Gewerbetreibenden und Mieter aus dem Block 133 treffen sich jeden Donnerstag um 18 Uhr im Laden der Bürgerinitiative SO 36 in der Sorauer Str. 28. Dort wird besprochen, wie sich die Betroffenen gegenüber den Speku¬ lanten verhalten müssen, um die weitere Entmietung und Verslumung des Blocks zu verhindern. Coabau Betreuungs-GabH Konatanzer Str. 6 1000 Berlin 15 Berlin, den 16. Okt. 79 Betr.: Cuvrystr. 20, 21, 22, 23, 25, 26 und 27 Durch die Aufierbetriebsetzung der Zentralheizungeanlage in Fabrikgebäude Cuvryetr. 23, die aoaentane Leeraletung dieses uebäudea und die bereits ausgesprochenen Kündigungen von Geuerberäuaen In der Cuvrystr. 20, 21 und 26 haben sich die BefUrchtlgungen von Kündigung, Abriß und Sanierung seitens der Slgentüner, Herrn Schütze und Herrn Hewes, bei allen Gewerbetreibenden dieser Straßenzelle verstärkt. Unsere Existenz ist aber an Standortsicherheit sowie die lang¬ fristige Eutzung unserer jetzigen Gewerberäune gebunden. Hieralt bringen wir unaißverständlich zua Ausdruck, daß wir unsere Gewerbe hier weiter betreiben wollen und hoffen, daß die ausgesprochenen Kündigungen rückgängig geaacht werden. Die Besitzer der Strick- und Wirk¬ warenfabrik in der Cuvrystr. 20 wissen nicht, wie sie einen Umzug schaffen sollten. Wegen der unsi¬ cheren Zukunft des Betriebes haben sich bereits Angestellte eine neue Arbeitsstelle gesucht und gekündigt. Das macht einen Betrieb kaputt, noch lange bevor überhaupt die Sa¬ nierungswalze kommt! Taxfbetrieb Reinhard Vogel FadMrteb Hkhael Mö,,or ■sk/bsdl »Ifflalg Herr CuvrMriB* _ ^ " 1. 612 58 31 Sind- und WMworeni ^JytcxLor €imfn 1 ßERLIN 34, «11794, Gaststätte Tel ••ie/pn tiZii Drei Taxibetriebe haben hier ihre Werkstätten eingerichtet. 17 Was passiert Vorgeschichte: in den Jahren 1976/ 1977 haben in diesem Gebiet Erör= terungsveranstealtungen, Entmie= tungsaktionen und Hausabrisse stattgefunden. Ein Sonderprojekt finanziert aus Bmdesmitteln na= mens INTEGRA (Integrierte Aufga= ben der Stadtentwicklung) war ge= plant. Bei der Veranstaltung des Mieterladens im Kant-Kino wurde im März 1979 bekannt, daß 2j 3 des Blocks schon leer war. im Block 104 ? Wie das Gebiet aber nach dem Ab= riß aussehen soll, ist bis heute nicht bekannt. Die Sanierungszeitung Nr. 13 gab einen kleinen Hinweis. Die Architek ten des Plans 6, Leist/Wittig, wie= sen zwar eine weiße Abrißfläche aus, jedoch wurde unter dem Stich= wort Integra-Bauweise gesagt, sie sei wandlungsfähig und ähnele einerr Stabilbaukasten und "die systema= tisierte Bautechnik soll gegenüber Skalitza- Str. 112, 113 und 114. Das Haus in der Mitte wird abgerissen. Sollen die Privatbesitzer rechts und links auch zum Verkauf gebracht werden? Heute sind von den 12 Häusern der Skalitzer Straße zehn in Besitz des Sanierungsträgers. Nur zwei, näm= lieh 112 und 114 , sind noch in Pri= vatbesitz und wie man hört, wollen die Eigentümer gar nicht verkaufen, denn die Häuser sind noch gut in Schuß und voll vermietet. Teilweise vermietet sind noch Wohnungen in der Nr. 120 und die beiden Eck= grundstücke 108/109 und 121 werder von Gewerbetreibenden genutzt. Wo aber wird jetzt abgerissen? Nicht etwa in der Mitte (117/118), sondern es wurde mit III und 113 begonnen, eigentümlicherweise die Häuser , die an die der standhaften Eigentümer angrenzen. Für Außen= stehende sieht das aus, als sollten diese durch die Abriß folgen gefügig gemacht werden und verkaufen, zumal ja nicht der Abreißer die neuen Brandmauern verputzen muß, sondernder so plötzlich "frei"ste¬ hende Eigentümer. 18 herkömmlichen Bauweisen rationell ler sein und das Bauen billiger ma= chen ". Das kann im Klartext doch nur hei= ßen: Im Bereich der Skalitzer Str. ! 108-121, Oranienstr. 204-207 und Mariannenstr. 43-46 werden - so= weit vorhanden - alle Häuser abge= rissen, es werden Neubauten ent= stehen von denen man hofft, daß sie billiger sein werden als "normale" Neubauten. Wie das konkret aussehen soll, weiß bis heute niemand! Es ging das Ge= nicht eine Seniorenwohnanlage sei geplant. Lt. Sanierungszeitung Nr. 13 scheinen drei Architekten zu planen. Die Betroffenenvertretung jedoch ist von diesen "bürgernah" planenden bis heute nicht ange= sprechen worden. Im Block 104 das gleiche Bild wie überall. Die Betroffenen erfahren während der Planungsphase über= haupt nichts. Erst wenn die Pläne da sind werden sie als definitiv "erörtert", dann sind jedoch die verplanten Häuser entweder leer oder schon garnicht mehr da. Die modernisierungs- oder instandset= zungswilligen Eigentümer werden durch die Abrißfirmen verschüch= tert und zum Einlenken bewegt. Wir fragen, was gedenkt die Ver= waltung zu tun, um die Neuplanung des Blocks 104 offenzulegen!?? Was gedenkt die Verwaltung zu tun, wenn die restlichen Eigentümer nicht verkaufen wollen, die rest = liehen Gewerbetreibenden das Feld nicht räumen wollen? Die Betroffenenvertretung hat am 7.11. um 19 Uhr die beteiligten Verwaltungen und Architekten zu einem Gespräch über das gesamte Sanierungsgebiet eingeladen. Sie erwartet auch Antworten auf ihre Fragen zum Block 104. AN2£|G£ Es tut sich was am Mariannenplatz- Nord ie Piore ^ARp celric oousiK BCRLIN KReuzBeRg ORANieNSTR. .J TCL6i84+4h In den letzten Wochen häufen sich im Sanierungsgebiet Oranienstraße die Brandstiftungen. Am 17.Oktober brannte es morgends um fünf Uhr gleichzeitig in drei abrißbedrohten Häusern, in der Manteuffelstr. 4o, Oranienstr.2 und in der Waldemar¬ straße. Am Freitag, dem26.10.nun das Großfeuer am Heinrichplatz. In den Hinterhäusern und einem Fabrik gebäude der Skalitzer Str. 119 und der Häuser Oranienstr. 198 und 199 brannte es lichterloh. Feuerwehr und Polizei vermuten: Brandstiftuig. Mieter mußten evakuiert werden. Zufall oder nicht? Diese Frage stdit sich dem Nachdenklichen. Eins ist klar: Nutzen tut' s den Ab¬ rißstrategen und Sanierern. Zu der Angst und dem Überdruß wegen leer stehender Wohnungen und vergamme melter Häuser, in denen seit Jahrai nichts mehr repariert wurde, komml nun noch die Angst vor' m roten ^ahn. Eine Frau sprach schon nur noch von Mordversuchen und Ver¬ folgung, denen sie ausgesetzt sei, als wir sie befragten. Also möclten die Mieter raus - so wie es SAMOG, GSG usw. sich wünschen. Zumindest indirekt sind die Sanier¬ ungsgesellschaften die Schuldigen. Denn kein bißchen tun sie dafür, die Häuser zu sichern.Treppenhäuser werden nie entrümpelt, Haustüren sind nicht abschließbar, Hauswarte fehlen. Das ermöglicht und begün¬ stigt Brandstiftung besonders. Wie sagte ein Feuerwehrmann am Heinrichplatz: "Die bereiten den Abriß vor." Während im „Strategien-Gehiefdie wenigen ZIP-Modernisierungen zur Zeit noch die Aufmerksamkeit der Bewohner in Anspruch nehmen, erregen sich ganz in der Nähe, am Kottbusser Tor und am Mariannen¬ platz die Gemüter. In der Dresde¬ ner Straße arbeitet bereits ein sehr aktiver Mieterladen, am Ma¬ riannenplatz ist gerade einer am entstehen. Hier sollen zwei Blöcke, zwischen der Köpenicker-, der Manteuffel-, der Muskauer Straße und dem Mariannenplatz, saniert werden. Da handelt es sich nicht mehr um einzelne Häuser, sondern es sollen nach den Plänen des Senats gleich 300 Mietparteien verschwinden. Verständlich, daß sich nach den ersten Erörterungs¬ veranstaltungen im Juli diesen Jahres eine Gruppe betroffener Mieter zusammengefunden hat. Mit Unterstützung einer Arbeitsgruppe im Verein SO 36, die sich speziell mit Mieterfragen beschäftigt, ent¬ stand die heutige Mietergruppe Mariannenplatz - Nord. Inzwischen haben sich die Mieter ein Grundsatzpapier erarbeitet, wo¬ rin alle Forderungen und Meinunger zu den Sanierungsplänen aufgeführt sind. Ein wichtiger Punkt hieraus: die unverzügliche Durchführung der Wahl zu einer Betroffenenvertretung. Dies ist auch im Gesetz vor¬ gesehen. Weiter benötigt die MieF. tergruppe dringend einen eigenen Mieterladen. Zu den Plänen selbst heißt es: sofortige Instandsetzungs¬ maßnahmen, damit nicht noch mehr Häuser verkommen und der Mo¬ dernisierungsaufwand zusätzlich hoch wird. Ebenfalls sollen die Abrißpläne verändert werden, da einige dafür vorgesehene Häuser gerade erst modernisiert wurden. Außerdem ist der Zustand einiger Häuser noch gut. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anfertigung eines Zeitplanes für die Bauma߬ nahmen und die Aufstellung eines Belegungsplanes für die moder¬ nisierten und neugebauten Woh¬ nungen. Es muß endlich mal Schluß sein mit den Vertreibungen der Mieter aus den Sanierungsgebie¬ ten. Die Mietergruppe fordert ein Mit¬ bestimmungsrecht nicht nur bei den Baumaßnahmen selbst, sondern will sich dafür einsetzen, daß dieje¬ nigen, die im Gebiet wohnen blei¬ ben wollen, auch eine akzeptable Wohnung angeboten bekommen... Wer im Sanierungsgebiet Marian¬ nenplatz wohnt, oder sich sonst irgendwie füe die Arbeit der Mieter¬ gruppe interessiert, kann sich beim Verein SO 36 informieren. Die Mietergruppe trifft sich; Montags,regelmäßig alle 14 Tage, um 19.00Uhr im Vereinsladen, Skalitzer Str.60, Tel.:6126030 MALLOSCHKV SKALITZER STR.69 A N z B 1 G £ FAHRRÄDER SEIT 75 0ÄHREN 19 Unter den Brücken von Berlin Wie im letzten Südost Express über die Möglichkeiten berichtet wurde, mit dem Fahrrad Berlin kennenzulernen, so gibt es noch eine weitere Möglichkeit Kreuz¬ berg und Berlin anders zu sehen. Nicht allein per Auto, U-Bahn und Bus ist Kreuzberg zu erreichen, sondern auch mit dem Schiff. Ge¬ genüber früher gibt es nur noch wenige Seefahrer, die die Kanäle noch zu Transportzwecken nutzen und davon leben. Dafür befahren heute Ausflugsdampfer die Kanäle. Während der Sommermonate kreu¬ zen sie täglich durch die Gro߬ stadt Berlin, die mit ihrer An¬ zahl von Brücken durchaus an Venedig heranreicht. Am 14.10.79 war die Saison für den fahrplanmäßigen Verkehr zwi¬ schen Kreuzberg, der Pfaueninsel, dem Schildhorn und dem Tegeler See zu Ende. Aus diesem Anlaß wurde eine Abschlußrundfahrt ver¬ anstaltet, die kostenlos war, was nur wenigen alteingesessenen Kiez¬ bewohnern bekannt war. Wir erfuh¬ ren durch Zufall davon und waren deshalb pünktlich am Sonntag um 11 Uhr am Pier amm Kottbusser Damm. Unter heftigem Beifall der Zurückgebliebenen stachai wir in See. Das Schff fuhr an den Ufern Kreuzbergs entlang, die von einer Allee bunter herbstlicher Bäume eingefaßt waren. Die Verspäteten hatten noch die Möglichkeit, zum Halleschen Tor zu sausen, um dort zuzusteigen. Bei herrlichem Sonnenschein führte uns die Fahrt quer durch den Tiergarten, vor¬ bei am Charlottenburger Schloß, durch den Tegeler See bis zur Spandauer Zitadelle, wo wir um¬ kehrten. Die Stimmung an Bord war fröhlich und ausgelassen. An den Gestaden lagen, trotz herbstlicher Witterung, einige Liebespaare, die mit'Hallo" und Beifall begrüßt wurden. Doch es gab keine Panik auf der Titanik! In vielen Gesprächen hörten wir, daß für viele Mitfahrende die Schiffahrt eine allsonntägliche Abwechslung sei. Für alle war es einfach schön, dazusitzen und die Umgebung zu beschauen. Bei herr¬ lichem Sonnenuntergang fuhren wir zurück. Einer konnte SO 36 nicht erreichen, da er kurz vor dem Halleschen Tor über Bord ging.Den krönenden Abschluß bildete ein Feuerwerk kurz vor der Endhalte¬ stelle am Kottbusser Damm. Solange das Wetter jetzt noch schön ist, wird von der Reederei jeweils sonntags noch eine Sonder¬ kreuzfahrt veranstaltet. Der Fahr¬ preis beträgt 6,50DM. <2% Ein neues Bad muß her! Wer auf den Luxus, ein eigenes Bad zu haben, verzichten mußaus Wohnungsnot oder Geldmangel, dem bleibt meist nichts anderes als ein Dusch- oder Wannenbad im Bär¬ waldbad. Besonders anheimelnd wirkt der •graue alte Steinblock schon von außen nicht. Das ganze Bad wirkt düster - außen wie innen. Ein großer Plan zeigt, welche Ba¬ degenüsse zur Verfügung stehen, z.B. steht da "Römisches Bad"u.a. Der Preis ist für mich natürlich zu hoch, - also doch lieber ein Duschbad für erschwingliche 50Pfg. Erst steht man in einer Schlange an und wartet... Nur nicht den 20 BADEN IM BÄRWALDBAD richtigen Moment versäumen! Der Bademeister winkt nicht gern zwei¬ mal. Zuteilung einer Duschzelle, die muffig riecht. Und wieder das bedrückende Gefühl, das das ganze Bad ausströmt. Nur schnell du¬ schen, föhnen und wieder raus an die Luft. Wannenbäder sind auch nicht zu teuer (1, 50DM). 30 Minuten darf man in der Wanne (einer riesigen Stahlwanne) sitzen. - Ob einem da noch ein fröhliches Badelied einfällt? Das Gefühl vom Sitzen im Blechsarg ist wahrscheinlicher. Eigentlich reichen auch 30Minuten "Sargbeklemmung"! Wer schwimmen will, wird vorher belehrt, wie er sich im Duschraum zu bekleiden hat, wie lange er du¬ schen, wie lange er schwimmen darf. Von Schwimmen kann man eigentlich kaum reden. In dem winzigen Becken wimmelt es von Leuten, jungen Kerlen, die jede Frau anstarren. Immer im Kreis herum, heißt die Devise - nur mit niemandem zusammenstoßen! Wenn ich rauskomme, überlege ich, wo ich jetzt ein Bad finde, in dem ich mich wirklich waschen kann. In Kreuzberg? An diesen Badeerlebnissen ist mir eines wirklich klargeworden: Ein neues Bad muß her! - und das bald! Wir über uns SÜDOST-EXPRESS? Was is' n das? Wer macht den, wo kommt der hei? Beim Handverkauf in den Kneipen hören wir oft diese Fragen. Im Impressum der Zeitung steht: Herausgeber - BÜRGERINITIATIVE SO 36. Die BI SO 36 - ursprünglich ein (ungewolltes)Nebenprodukt der schon legendären „Strategien für Kreuzberg" des Bausenators - ar» beitet dafür, daß das sogenannte Strategien-Gebiet (zwischen Kottbusser und Schlesischem Tor, von Paul-Linke-Ufer bis Köpenickerstr.] - allgemein gesagt - wieder lebens¬ werter und wohnlicher wird. Für die Leute, die jetzt hier leben! Was gehört dazu? Wohnungen, die in Ordnung, preiswert und halb¬ wegs ausgestattet sind, Grün¬ flächen und verkehrsberuhigte Straßen zum Spielen und Spazie¬ ren. .. und vieles, was jeder hier sonst noch dringend vermißt. Auf der anderen Seite wollen wir erhalten, was den SO 36 lebens¬ wert macht. Die Lebendigkeit auf den Straßen, die kleinen Läden und Betriebe, die persönlichen Bindungen der Leute an den Kiez, die günstigen Mieten... Wie man sieht: meist junge Leute in der BI. Die haben auch nicht mehr Zeit - sie nehmen sich mehr, Vim etwas für den Kiez zu tun. Das macht mindestens so viel Spaß wie in den Kneipen hocken. INITIATIVEN STELLEN SICH VOR : und Erhalt der Wohnungen war immer eine un¬ serer wichtigsten Forderungen an Hausbesitzer und Senat. Da helfen wir mit Mängellisten und Mieterberatung nach, daß Mieter zu ihrem Recht kommen. Wenn's ganz doll wird, muß man weiter¬ gehen. Als die BeWoGe Anfang des Jahres trotz 263 leerstehen¬ der Wohnungen keine mehr ver¬ mieten oder instandhalten wollte, besetzten wir zwei Wohnungen und erzwangen mit Unterstützung an¬ derer Kreuzberger Initiativen und der Presse die Vermietung von 50 dieser Wohnungen. Darauf werden wir bei Gelegenheit zurück¬ kommen. , Dennoch - bei vielen unserer Ziele sind wir nicht wei¬ tergekommen. Die ZIP - Moder¬ nisierung ist angelaufen. Hier haben wir bis auf Kleinigkeiten lange nichts erreicht. Die Bera¬ tung der betroffenen Mieter hat sehr viel unserer Zeit in Anspruch genommen. Von unseren Forder¬ ungen wie höchstens 3 Mark Miete pro qm für eine modernisierte Wohnung ist nichts übriggeblieben. Die Hausbesitzer sahnen ab, der Steuerzahler und danach der Mie¬ ter müssen blechen. Irgendwelche Unterstützung von "oben" kriegen wir nicht. Aber wir unterstützen die "da oben" ja auch nicht. Ganz im Gegenteil hoffen wir. Die Verwaltung ist mächtig, der Bürger allein bleibt schmächtig. Das ist der unübersehbare'Laden' der Bügerinitiative in der Sorauer Str. 28. Also, wer uns Dampf machen will, was auszusetzen hat oder Lust hat, bei uns mitzu¬ machen, die Tür steht auf. Wer den SÜDOST - EXPRESS liest, weiß um die Vielfalt der Probleme und kann sich denken, was da an Arbeit anfällt. Viel mehr als alle Aktiv-Gruppen im Kiez schaffen können. Unsere Hauptaktivitäten lassen sich an unseren Arbeitsgruppen ablesen : SÜDOST-EXPRESS ML . 18h Instandsetzung Do. 18h Mieterberatung Mi. u.. Do. 17.30-19.30h Dienstags findet bei uns um 16h die Rechtsberatung statt, um 19h trifft sich die ganze BI, um zu¬ sammen über die wichtigsten Profcleme im Kiez zu reden und zu überlegen, was wir tun können. Wir wollen nicht für die Kreuz¬ berger aus SO 36 sprechen, son¬ dern sind ein Zusammenschluß von Leuten, die halt bestimmte Vorstellungen über die Entwick¬ lung in SO 36 haben. Diese Vor¬ stellungen bringen wir eimgegenüber der Verwaltung, im Gespräch mit den Mitbürgern, über die Zei¬ tung. Nur wenn viele, viel mehr, ihre Vorstellungen und Wünsche auch äußern, wird sich der SO 36 so ändern, wie wir es wollen und nicht wie es Wohnungsgesellschaf¬ ten und der Senat vorhaben: Be¬ wohner raus - Häuser schick und teuer - neue Leute mit Knete rein.. Wir können nichts erhoffen, für das wir uns nicht stark machen. Wir werden stärker, wenn mehr mitmachen. Klar - oder?? WA/ GIBT7 HOCH IA /O 36 ? Tip/ * Veran/taltung/hinwei/e * Adre//en * Beratungen anzeige Ru/ztellung Ratibor-Theater spielt am 3. und 4. 11. 20.30 Uhr "Soooweit sind wir" im Theaterrraum des Forum Kreuz¬ berg, Eingang Midgard, Köpenickei /Ecke Eisenbahnstr. Original Kreuzberger Kneipe Eintritt: DM 6,— BKANmi PREST GALERIE Frauen Dresdener Str. 10, 1-36 Tel.: 614 77 04 V erkaufsausstellung Fr Aue/v - Cafe CtflGAUERSTR. 2Z "DDR-Kunst heute II" Mutter-Kind-Gruppen (Krabbelgr.) Malerei, Zeichnung, Plastik, Druckgrafik aus Dresden, Leipzig, Berlin. Mo + Do 9.30 - 12.30 Uhr (geschlossene Gruppe) Öffnungszeiten: Di - Sa 15 - 19 Uhr So 11 - 15 Uhr montags geschlossen Fr 10 - 12 Uhr neue Gruppe mit ca. 1jährigen Kindern (Eventuell neue Gruppe von ca. 2jährigen Kindern. Interessierte Mütter bitte im Catemelden) ■ Geöffnet oon 19.00 Uhr bte 3.00 Uhr (vormals Tarantel) Köpenicker Str. 174, 1-36 Nähen: Montag von 19.30 - 22 Uhr Mittwoch von 9-12 Uhr (mit Kinderbetreuung) Fr 2.11. Axel F rank "Deutsche Lieder" Basteln für Weihnachten: Freitag 15-18 Uhr (m. Kinderbetr.) Sa 3.11. Mano Mango '1 Flamenco-Duos'' Fotogruppe ab Fr, 19.10., 14tägig, 19.30-22 Fr 9.11. Wishing Dulisch Sänger und Kabarettist Lesegruppe: Montag von 20 - 22 Uhr. Wir lesen gemeinsam "Die Hausfrauengruppe1 miOGARD Sa 10.11. Hans-Gerhard Fey klassische Gitarre So 11.11., Sa 17.11., So 18.11. Pantomime der Gruppe "Fragezei¬ chen", Szenen aus dem Alltag Fr 23.11. Fliegende Blätter Deutsches Liedgut Sa 24.11. K.-P. Meysel spielt Klass. Gitarre, qualey u.a. Fr 30.11. J. Elberding Lautenmusik aus der Renaissance Beginn jeweils 24 Uhr. Eintrittspreise bitte telefonisch im MIDGARD erfragen. 22 h Donnerstag 20-22 Uhr off. Abend Jeden 1. Donnerstag im Monat von 10 - 12 Uhr: offenes Frühstück ?s£&&segs3ssee8s3sses&g&ges2e Fr 16.11. Hinz und Kunz Tucholsky, Ringelnatz, Valentin Treffpunkt und Beratung Lausitzer Str. 46, 1-36 Tel.: 612 10 11/12 Mo 9.oo - 12.oo Uhr Di 15.oo - 19.oo Uhr MilS.oo - 19.oo Uhr (ab 17.oo mit Rechtsanwalt) Do 15.oo - 19.oo Uhr (ab 17.00 mit Ärztin) Fr 9.oo - 12.oo Uhr Uavtnt Kuck* Orantrnetraßr 47a • looo Berlin 61 Kleinanzeigen KLEINANZEIGEN kosten 2.50 DM. Text bitte tele¬ fonisch (612 17 50) oder schrift¬ lich an die Redaktion. Garage in SO 36 dringend zu mie¬ ten gesucht. Tel. 612 75 43 (Rolf verlangen) Suche ruhige 1-Zimmer-Wohnung in SO 36 mit Innentoilette, Dusche, Gasetagenheizung oder ähnlichem. Geringer Abstand möglich. Verdienstbescheinigung vorhanden. Tel. 618 14 99. Frauencafd sucht Honorarkraft für Kinderbetreuung ab 1.1.1980. Tel. 612 31 12 Umzüge , Transporte, auch nach Westdeutschland, LKW mit Fahrer 17,- DM/Std., Tel.: 8 52 lo 24. 2-3 Zimmer-Wohnung in der Nähe Sorauer Str. dringend gesucht. Tel.: 61 85 83 6, ca.-5oo,- DM. SPD Berlin sucht dringend Schwimn lehrer für ihren Finanzsenator! ! ! ! Peugeot 4o4. Bj. 12/72, Tüv 81, hohlraumversiegelt,technisch und optisch einwandfrei, VB: 29oo,- DA Tel.: 618 583 2 (Oll« Auf vielfachen Wunsch eines Stammlesers vom Paul-LinkeUfer, heute wieder unsere Serie : "Aus dem Leben eines sparsamen Finanzsenators auch beliebt geworden durch den Untertitel:„Große Männer mal ganz nah." Neulich am Spreewaldplatz /. Und awnn ich bn^iwl—n«. ruh»*. fw*' „ ■l^idultiir an AuotnMick ma «ottMlIa. daB im AnWMMl NEi ITlaulan «ourdat Ul N»'^ Mare danr Hm-»- XeA«lH>r Rie.WM.i3er . sP«»*»* fc» , XPWH her, f£r ei* H.tclabeR ji ilwwer x*ß^c 6elA äocK AuRcrclem will itK jehf k/.'isen, ©b dufcs Spree, v/aldbftet gebaid" wi'M. ©der oickt !!! nicht so "^SACHVERSTÄNDIGE? HAM WERNICH recht, den Sitzungssaal _II_ZIIIZI I zu verlassen. Oben auf der Tri• •'"iBin Haus in Kreuzberg ist meist büne wußten danach viele, wen sie ■; * ^ ^ auch mit Balken gebeim nächsten Mal nicht mehr ■ -''.'laut. Ob es stehen bleibt oder fällt, wählen ^Uso Modernisierung oder Abriß, GROBER SCHERZ .jti entscheidet sich oft am Zustand —2 Sieser Holzbalken. Unser 0fen rauchu Hier ein kur_ ( Dafür werden sogenannte Holz- zes Zitat aus dem Telefongespräch - jutachten gebraucht. Das Bezirks- mit Vermieter. >mt Kreuzberg, das nun über nicht „Herr K> ich fordere Sie auf wenige Abrisse entscheiden will, den 0fen sofort instandsetzen zu unc < a ier v ^ leider keinen Fachmann, der in lassen> Schließlich haben wir schon 1er Lage ist, Holzgutachten zu le- 5 Grad Celsius und hier kann nicht - «en. Abrisse werden dennoch gern geheizt werden#„ Darauf der Ver_ -r- hwschloßen. mieten: "Aber doch 5 Grad Wärmel ; pas ich nicht weiß, macht mich ich möchte nicht wissen, wie wir nicht heiß. Oder: Dummheit re- erst bei 5 Grad Kälte aussehen! ■/ jfiert die Welt. r ie schön, daß die Abriß-Stra"(tegen des Bezirksamtes nicht so sehr auf preiswerte Wohnungen angewiesen sind wie unsereiner ( oder die Mieter des Hauses Manteuffelstr. 40, wo das näm¬ lich rauskam). SEGEN FÜR DIE STRATEGIEN ? Im Kirchturm der Emmaus-Kirche (es hätte auch das Wolkenkuckucks¬ heim sein können) fand ein 2, 5 tägiges Diskussionsforum über die Ergebnisse und Konsequenzen aus den 1 Strategien für Kreuzberg1 statt Die Leute hier nahmen insofern PARLAMENTARISCHES TRAUERSPIEL Notiz davon, als sie sich über die Flut von parkenden Autos vor dem Kirchturm wunderten. Sitzung der Kreuzberger Bezirksf'j-v" Nun, die meisten Teilnehmer waren verordnetenversammlung am 24. auch nicht von hier, sondern von Oktober: Auf der Tribüne warten Gottweißwoher.So hoch wie die Ta¬ etwa 50 Schüler, Eltern und Lehr¬ gungsräume im Turm, so abgehoben er der Gerhart-Hauptmann-Schule hörte sich die Diskussion oft an. darauf, daß das Thema "Klassen¬ Die SO 36er , von denen zwar viel zusammenlegung" endlich zur gesprochen wurde, haben nichts ver¬ Sprache kommt. Das Thema steht paßt. allerdings ganz hinten auf der Ta¬ gesordnung und unten im Sitzungs¬ IMPRESSUM: saal läßt man sich viel Zeit... Plötzlich, nach einer Unterbrech¬ SÜDOST EXPRESS ung der Sitzung, steht die CDU Herausgeber: Bezirksverordnete Barbara John BÜRGERINITIATIVE SO 36 am Rednerpult und beantragt, die beidenAnfragen von AL und SPD jetzt schon zu behandeln, die sich mit der Klassenzusammenlegung befassen. Verwirrung bei den an¬ deren Fraktionen. Dann die Ab¬ stimmung. CDU, FDP und AL stimmen dafür (21 Stimmen),die verwirrten SPD-Leute folgen ihr¬ em Fraktionsvorsitzenden, der garnichts begreift und lieber dage¬ gen ist, weil die anderen dafür sind. Die Sitzung wird abgebroch¬ en, unter dem Protest der Betroff¬ enen. Die SPD-Leute trauen sich Verlag: ELEFANTEN PRESS VERLAG GmbH Redaktion: Monika Nikolaus (v.i.S.d.P.) Kuno Haberbusch, Volker Härtig, Erich Jesse, Vera Krenz, Renate Landgraf, Angelika Reuber, Raimund Thörnig (alle: Quartiersladen der BI SO 36, Sorauer Str. 28, Tel. 612 17 50) Druck: Dieter Dressler, Oranienstraße 10 looo Berlin 36 (Repro: Dressler) OPPELNER STR. 35 - 36 Ein Artikel über das Fehl verhalten der Sanierungsverwaltungsstelle im Bezirksamt Kreuzberg in der letzten Ausgabe des SÜDOST EX¬ PRESS brachte uns heftige Proteste der Eigentümer dieser Häuser ein: Wir hatten uns in diesem Artikel so ungeschickt ausgedrückt, daß man dieses Fehlverhalten auch den Eigentümern zuschreiben konnte. Das war aber eigentlich nicht der Sinn der Sache. Bei den Häusern Oppelner 35-36 handelt es sich um das in SO 36 seltene Beispiel einer ZIP - Modernisierung, bei der fast alle Mieter im Haus wohnen ge¬ blieben sind, auch während der Bauarbeiten. Trotz erheblicher Be¬ lästigungen und trotz der gestiege¬ nen Mieten. Ein Mitarbeiter des SÜDOST EXPRESS hat die Mieter des Hauses nach ihrer Meinung zur Modernisierung gefragt. Alle äußerten sich zufrieden, teils so¬ gar begeistert über den jetzigen Zustand ihrer Wohnung, wenn auch nicht alle Mieter Auskunft geben wollten. Auf die Frage, ob man im Rück¬ blick bei einer so durchgreifenden Modernisierung nochmals im Hau¬ se verbleiben würde, gab es unter¬ schiedliche Antworten. Der eine Teil der Bewohner hielt, vor allem ältere Leute, ein Verbleiben in der Wohnung während der Modernisie¬ rung für schlichtweg unmöglich, während ein anderer Teil sich mehr in die Richtung aussprach: "Was uns nicht umbringt,macht uns nur härter." Dies gipfelte in der Ant¬ wort einer Bewohnerin, die da sagte: "Wir haben den 2. Weltkrieg mitgemacht und es konnte nicht schlimmer kommen." -1 i ■ y'. ts a? •{ ■a 'i •'^ ■-.•i ."fc •va WÄRMEKRAFTKOPPLUNGS-FILM Alternative Heizsysteme kommen >'' ^ immer mehr in die Diskussion. Zur .| Wärmekraftkopplung drehten inter¬ essierte Mieter einen Video-Film, ij z.B. für Mieterversammlungen. 'S Wer ihn mal verwenden will: „Tanz um Totem" (ca.25 Min.), Tel. 6127ooo, Gerdes ^ A
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