Reformen sind manchmal schmerzhaft

Psychiatrische Dienste
Chefarzt weg, CEO weg, Personalchefin weg: Was ist nur los
«Reformen sind
manchmal
schmerzhaft»
Erneut gibt es prominente Abgänge in der Klinik
Königsfelden. Nach nur anderthalb Jahren ist
der CEO der Psychiatrischen Dienste Aargau AG,
Markus Gautschi, bereits wieder weg. Ebenfalls
gekündigt hat die Personalchefin. Verwaltungsratspräsidentin Christiane Roth nimmt Stellung.
VON HANS FAHRLÄNDER
Frau Roth, die Psychiatrischen
Dienste kommen nicht zur Ruhe,
die Reihe von relativ abrupten
Abgängen bei Spitzenkadern reisst
nicht ab.
Christiane Roth: Ich bin seit 2012 Verwaltungsratspräsidentin der Psychiatrischen Dienste. Über das, was vorher
passiert ist, kann und will ich mich nicht
äussern. Ich glaube aber nicht, dass die
früheren Abgänge und die jüngsten viel
miteinander zu haben. Man sollte hier
nicht eine «Serie» konstruieren.
Ende 2014 hat Chefarzt Daniel Bielinski die Klinik verlassen – und jetzt
CEO Markus Gautschi, nach bloss anderthalb jähriger Amtszeit, ebenso
die Personalchefin. Die Öffentlichkeit stellt sich Fragen.
Das kann ich verstehen. Die Psychiatrischen Dienste befinden sich organisatorisch in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Ausgelöst wurde er im
Jahr 2012 – genau bei meinem Amtsantritt – durch die Neuordnung der Spitalfinanzierung. Der Kanton hat seine Kliniken, die Kantonsspitäler Aarau und
Baden und die Klinik Königsfelden, in
die unternehmerische Selbstständigkeit
entlassen. Seither müssen wir unsere Investitionen selber tragen. Wir haben einen Leistungsauftrag vom Kanton, aber
wir können bei ihm nicht mehr die hoh-
«Die Psychiatrischen Dienste
befinden sich organisatorisch in einem tiefgreifenden
Veränderungsprozess.»
le Hand machen. Wir bekommen lediglich eine Entschädigung für die Erbringung gemeinwirtschaftlicher Leistungen.
Und dieser Wechsel kam ausgerechnet in dem Zeitpunkt, in welchem
die Psychiatrischen Dienste vor einer teuren Gesamtsanierung standen ...
Genau. Vor der Verselbstständigung
geisterte die Zahl von 200 Millionen
Franken Investitionen durch die Medien. Wir haben dann eine Auslegeordnung gemacht und festgestellt: Es geht
auch mit 125 Millionen. Aber das ist
ebenfalls viel Geld. Wir haben das Projekt verschlankt, ohne dabei auf die
Kernpunkte zu verzichten. Und es gelang uns, die Betriebsergebnisse der
letzten Jahre so positiv zu gestalten, dass
wir das Grossprojekt gestärkt in Angriff
nehmen können.
Zurück zur Frage: Warum die Abgänge eines Chefarztes und des CEO?
Ein Reformprozess ist immer anspruchsvoll, manchmal schmerzhaft. Wir haben
die Organisation vereinfacht, bei einem
solchen Prozess gibt es notgedrungen
Verlierer. Es gibt jetzt noch vier Bereiche: Psychiatrie und Psychotherapie, Alters- und Neuropsychiatrie, Forensische
Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Psychiatrie in Königsfelden
und der Externe Psychiatrische Dienst
wurden zusammengelegt. Damit war ein
Chefarzt überzählig. Deshalb hat Daniel
Bielinski die Klinik verlassen.
Die Pflege ist kein selbstständiger
Bereich mehr. Das Pflegepersonal
hat darauf im letzten Winter mit
Protestaktionen reagiert.
Die Pflege ist jetzt eine Querschnittsaufgabe über alle vier Bereiche. Sie ist dadurch aber keinesfalls abgewertet. Aber
es gab Änderungen – und Änderungen
können Angst machen und verunsichern.
War CEO Markus Gautschi nicht
einverstanden mit der neuen
Organisation?
Die Differenzen lagen eher beim Tempo:
Soll man die Reform in einem Schritt
machen oder in mehreren Etappen.
ZUR PERSON
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
Christiane Roth
Dr. med. Christiane Roth besitzt die Fachtitel in Pathologie und klinischer Zytologie.
In den 90er-Jahren hat sie berufsbegleitend das Nachdiplomstudium «Management im
Gesundheitswesen» erfolgreich abgeschlossen. Während 18 Jahren war sie in leitenden Funktionen im Management von Schweizer Universitätsspitälern tätig. Von
1995 bis 2000 hat sie als Direktionspräsidentin die Universitären Psychiatrischen
Dienste in Bern geleitet, von
2000 bis 2008 war sie Direktorin des Universitätsspitals
Zürich. Seither ist sie selbstständig und beschäftigt sich
vor allem mit strategischen
Aufgaben und Fragestellungen des Gesundheitswesens,
auch im Bereich der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin. Seit 2012 ist
Christiane Roth Verwaltungsratspräsidentin der Psychiatrischen Dienste Aargau AG. Sie
wohnt in Gockhausen.
Aber mit seinem Abgang ist der
Reformprozess nicht gefährdet?
Nein.
Es gibt kritische Stimmen, die sagen:
Es wird zu viel Geld in die Klinik Königsfelden investiert und zu wenig in
die externen Institutionen. Moderne
Psychiatrie spielt sich möglichst
wenig mehr hinter Mauern ab.
Damit bin ich vollständig einverstanden.
Wir verfolgen strikt den Grundsatz «Ambulant vor stationär». Wir unternehmen
viel, damit die Patienten so lange als
möglich in ihrem Umfeld verbleiben
können. So haben wir Anfang Jahr das
Pilotprojekt «Hometreatment» (Behandlung zu Hause) lanciert. Ebenso betreiben wir ein Netz von Aussenstationen,
mit den Ambulatorien in Aarau, Baden,
«Es gab Änderungen
in der Pflege – und das
kann Angst machen und
verunsichern.»
Wohlen und Rheinfelden. Das entbindet
uns aber nicht davon, die «Zentrale» in
Königsfelden an die modernen Bedürfnisse anzupassen. Und das verschlingt
halt viel Geld.
Andere kritische Stimmen sagen:
Dass der historische Altbau – im
«Kampf» mit der Fachhochschule
Nordwestschweiz – schliesslich bei
den Psychiatrischen Diensten verblieben ist, war eher ein Erschwernis. In so einem Bau lässt sich kaum
moderne Psychiatrie betreiben.
Im Altbau wird es nach der Gesamtsanierung Psychiatrie Königsfelden keine
Patientenzimmer mehr geben. Für andere Bedürfnisse, Therapieräume, Verwaltungs- und Schulungsräume etc., eignet er sich aber bestens. Wir renovieren
den Altbau im Übrigen nur sanft. Die
Angst, hier werde zu viel Geld gebunden, ist unbegründet.
Nochmals andere kritische Stimmen
sagen: Die Psychiatrischen Dienste
haben zu wenig Privatpatienten.
Diese werten die Rechnung jeder
Klinik auf.
Das Problem ist erkannt. Als ich mein
Amt vor gut drei Jahren antrat, betrug
der Anteil der Privatpatienten fünf Prozent. Heute sind es mehr als doppelt so
viele. Bevor wir aber eine zusätzliche
Privatstation eröffnen können, müssen
wir die Voraussetzungen dafür schaffen,
auch baulich.
Die Akutspitäler stöhnen unter den
nach wie vor provisorischen Tarifen.
Wie sieht es mit den Tarifen in der
Psychiatrie aus?
In der Psychiatrie soll ein System analog zum DRG-Tarif in der Somatik eingeführt werden: der «Tarpsy». Es soll
künftig Pauschalen für Diagnosegruppen geben. Wir beteiligen uns an einem
Pilotversuch für «Tarpsy». In den somatischen Akutspitälern sind die Kosten
seit der Einführung von DRG und der
neuen Spitalfinanzierung gestiegen
statt gesunken. Es ist nicht auszuschliessen, dass das bei uns auch passiert. Wir müssen uns im Budgetprozess vorsehen.
Zum Schluss: Im jüngsten Jahresbericht findet sich der Satz: «Leider hat
die Psychiatrie keine sehr machtvolle und einflussreiche Lobby.» Wie
könnte man das ändern?
Ich will nicht auf andere zeigen – «Die
anerkennen unsere Arbeit zu wenig».
Ich finde, die Schuldigkeit liegt primär
bei uns selber. Wir müssen uns vernetzen, Kontakte schaffen, um Verständnis
werben, beim Kanton, bei den Gemeinden, bei den Partnerinstitutionen, in der
Gesellschaft – und wir müssen unseren
Ruf als Dienstleister, der effizient und
mit hoher Qualität arbeitet, durch Kommunikation weiter verbessern. Das ist
nicht zuletzt auch meine ganz persönliche Arbeit als Präsidentin.
21 AARGAU
AARGAUER ZEITUNG
DIENSTAG, 21. JULI 2015
«Viele zehren schon
von den Reserven«
in Königsfelden?
Christiane Roth ist seit
2012 Verwaltungsratspräsidentin der Psychiatrischen Dienste Aargau
AG. Über das, was vorher passiert ist, will sie
sich nicht äussern.
HO
Gewerbe Umfrage zeigt düstere Wolken am Horizont
VON MATHIAS KÜNG
Seit 2008 erhebt der Aargauische Gewerbeverband halbjährlich in einem KMUBarometer die Erwartungen des Gewerbes. Dabei zeigte sich immer wieder, wie
robust die Binnenwirtschaft aufgestellt
ist. Doch in der neusten, Ende Mai/
Anfang Juni durchgeführten Umfrage,
zeigen sich erstmals durchweg schlechtere Erwartungen (vgl. Grafiken rechts).
Gewerbeverbandspräsident
Kurt
Schmid bestätigt dies. Probleme sieht
er bei Detaillisten, im Gastrobereich,
bei den exportierenden Fabrikationsunternehmen und besonders bei Tankstellen in Grenznähe. «Einigen Tankstellen, die vor wenigen Jahren massiv
investiert haben, weil es gut lief, droht
die Schliessung. So brutal trifft sie die
Aufhebung des Euro-Mindestkurses.
Auch nehmen die Baugesuche ab. Bei
bewilligten und baureifen Vorhaben
höre ich jetzt öfter, dass die Bauherrin
die Ausführung zurückstellt und die
weitere Entwicklung abwartet.» Dafür
gingen leider immer mehr Schweizer in
Deutschland einkaufen, verbinden das
mit einem Restaurantbesuch und tanken auch noch dort. Aufgrund der höheren Lohn- und Beschaffungskosten
sowie enormer Regelungsdichte könnten Schweizer Wettbewerber ihre Kosten nur noch sehr beschränkt senken.
AKTUELLE AUFTRAGSLAGE
4,8
4,7
Dez. 13
Juni 14
Dez. 14
QUELLE: AGV
AUFTRAGSLAGE NÄCHSTES JAHR
3,9
3,5
Dez. 13
Juni 14
Dez. 14
QUELLE: AGV
Spitäler verkaufen?
Ein realistisches Szenario
Spitalversorgung Der Kanton
steckt im Gesundheitswesen
in einem Interessenskonflikt –
und es gibt eigentlich nur einen
Weg, sich daraus zu befreien.
VON URS MOSER
Wenn es um seine Spitäler geht, gerät der
Kanton wegen der Mehrfachrolle als Eigentümer, Leistungsbesteller und Tarifgenehmigungsinstanz automatisch in einen Interessenskonflikt. Da er die stationären Behandlungen mitfinanziert, ist er
an möglichst tiefen Kosten, sprich möglichst niedrigen Spitaltarifen interessiert.
Als Eigentümer ist der Kanton aber auch
daran interessiert, dass seine Spitäler
rentabel sind und dass sie nicht durch zu
tief angesetzte Tarife in finanzielle Schieflage geraten. «Mittel- und langfristig wird
der Rollenkonflikt aufzulösen sein.» Dieser Satz löste in den ersten Stellungnahmen keine Reaktionen aus, als Regierungsrätin Susanne Hochuli vor den
Sommerferien die neue gesundheitspolitische Gesamtplanung präsentierte. Das
ist eigentlich erstaunlich, denn er ist
hoch brisant. Auflösen lässt sich der Rollenkonflikt im Prinzip nämlich nur, wenn
sich der Kanton von seinen Spitälern
trennt, sie an private Betreiber verkauft.
Ohne weiteres ist das zwar nicht möglich: Wohl sind die Kantonsspitäler Aarau
und Baden sowie die psychiatrischen
Dienste als Aktiengesellschaften organisiert, das Gesetz schreibt aber eine Kantonsbeteiligung von mindestens 70 Prozent vor. Hingegen könnte die Total-Privatisierung schon bald auf die politische
«Es gibt auch in
anderen Bereichen
Grundversorgungsbedürfnisse, die
von Privaten sichergestellt werden.»
Philip Funk VR-Präsident
Kantonsspital Aarau AG
«Ich begrüsse eine
offene Diskussion
der Frage, sie wird
den Sinn für die
Zusammenhänge
schärfen.»
Daniel Heller VR-Präsident
Kantonsspital Baden AG
Traktandenliste gesetzt werden: Ein Vorstoss der FDP-Fraktion im Grossen Rat
verlangt Klarheit darüber, wie sich die
Regierung zu dieser Frage stellt.
Bei den Kantonsspitälern selbst zeigt
man sich zurückhaltend in der politischen Beurteilung, scheint einen Verkauf
aber für eine realistische Option zu halten. Er könne sich durchaus vorstellen,
dass man einen Käufer finden würde,
meint Philip Funk, Verwaltungsratspräsident der Kantonsspital Aarau AG. Im Verbund einer grossen privaten Gruppe sähe
er auch Vorteile für die beiden Kantonsspitäler bezüglich Spezialisierungen an
den Standorten und Einkaufsmacht. Die
Rahmenbedingungen habe aber die Politik zu setzen, deren Entscheide man akzeptiere. Und er würde doch eher staunen, wenn der Grosse Rat zu einem Verkauf Hand bieten würde, meint Funk.
Keine Bedenken hätte er bei einer Privatisierung bezüglich der Versorgungssicherheit: «Es gibt auch in anderen Bereichen Grundversorgungsbedürfnisse, die
nicht vom Staat, sondern von Privaten
sichergestellt werden.»
Daniel Heller, VR-Präsident der Kantonsspital Baden AG, sieht das ähnlich: Ob
die Zeit reif ist, sei eine andere Frage, mittelfristig sei eine Privatisierung aber ein
realistisches Szenario. «Ich begrüsse eine
offene Diskussion der Frage, sie wird den
Sinn für die Zusammenhänge schärfen»,
so Heller. Er verweist auf das Nachbarland
Deutschland, wo heute fast die ganze Spital-Grundversorgung durch grosse private
Ketten erbracht werde, welche die Spitäler effizient betreiben. Dies sei eine Folge
des Fallpauschalen-Systems, hierzulande
stehe man nach drei Jahren erst am
Anfang dieses Prozesses.
«In der Krise brauchen
die Firmen gute Fachkräfte
noch dringender, um sie
gut überstehen zu können.»
Kurt Schmid
Präsident Aargauischer Gewerbeverband
den überhaupt noch glaubwürdig vertreten? Nein, wir müssen uns dem Markt
stellen, daran führt kein Weg vorbei.»
Er wolle nicht schwarzmalen, sagt
Schmid. Denn viele Betriebe konnten im
vergangenen Jahr einen hervorragenden
Abschluss realisieren und Reserven anlegen: «Viele hatten vor dem jüngsten Nationalbankentscheid eine Rendite von 2, 3
oder gar 5 Prozent. Nach der Aufhebung
des Mindestkurses haben sie durchschnittlich 7 bis 8 Prozent Marge verloren. Ein Schock, auch wenn es nicht 15
Prozent sind. Schliesslich können viele
Roh- und Zwischenprodukte im Euroraum günstiger einkaufen.» Doch unter
NACHRICHTEN
WÜRENLOS
Zürcher verliert Ausweis
Mit dem Lasergerät mass die Kantonspolizei Aargau am Sonntag zwischen
Würenlos und Otelfingen ZH einen
Chevrolet Camaro mit 144 km/h. Dies
ergibt eine strafbare Überschreitung
von 60 km/h. Der 26-jährige Zürcher
musste Auto und Ausweis abgeben, es
läuft eine Strafuntersuchung. (AZ)
WOHLEN
Lernfahrerin prallt in Mauer
Am Sonntagnachmittag verunfallte in
Wohlen eine Lernfahrerin. Die 32-Jähri-
Juni 15
GRAFIK: NCH/MIA
MITARBEITER
Erwarteter Bestand im nächsten Jahr
4,0
Vielfach keine Lohnerhöhung
Für Schmid läuft es deshalb darauf hinaus, «dass viele Firmen einfach keine
Lohnerhöhungen mehr geben können,
bis sich die Kostenstruktur dem Niveau
der umliegenden EU-Länder angeglichen
hat. Hier trifft uns die Globalisierung
voll.» In den letzten Jahren habe die
Schweiz ja auch keine Teuerung gehabt,
da liesse sich dies besser verkraften, so
Schmid. Er hofft aber sehr, dass «die
grossen Motoren» wie ABB oder Alstom
möglichst volle Auftragsbücher behalten:
«Wenn nicht, bekämen das zahlreiche
Zulieferbetriebe negativ zu spüren.»
Fordert der Gewerbepräsident bei solchen Perspektiven wie die Gewerkschaften einen neuen Mindestkurs? Schmid
winkt ab: «Welchen denn? Könnte man
Juni 15
GRAFIK: NCH/MIA
3,8
Dez. 13
Juni 14
Dez. 14
QUELLE: AGV
Juni 15
GRAFIK: NCH/MIA
dem Strich seien seit dem jüngsten Frankenschock schon viele Firmen im Minus,
zehrten von den Reserven.
Produktion auslagern?
Schmid: «Die Ersten überlegen sich,
künftig im Ausland zu produzieren und
in der Schweiz nur noch Dienstleistungen zu erbringen. Das sind schlechte
Anzeichen, ich bin aber sicher, das
kommt.» Wenn der Werkplatz Schweiz
abgesehen von vielfältigen Handwerksbetrieben, für die es auch künftig ein
gutes Auskommen gebe, immer mehr
zum Dienstleistungsplatz wird, sei das
hochriskant, warnt Schmid: «Damit
wird dieser Bereich zum Klumpenrisiko. Und wo kann man dann noch
niederschwellige Arbeitsplätze anbieten, die es auch braucht?»
Was fordert das Gewerbe denn?
Schmid: «Die Wirtschaft schmerzt es
enorm, dass sie wieder 5 Prozent Steuerzuschlag in den Finanzausgleich zahlen muss.» Das macht jährlich 15 bis 20
Millionen Franken aus. Der Staat soll
Reglementierungen vereinfachen, möglichst wenig Aministration aufbürden,
fordert Schmid weiter, «die Gebühren
tief halten, beim Staatspersonal die
Löhne nicht erhöhen, keine zusätzlichen Stellen schaffen und damit der
Wirtschaft nicht noch mehr gute Fachkräfte wegschnappen, die sie dringend
braucht. Denn in der Krise brauchen
die Firmen solche noch dringender, um
sie gut überstehen zu können.»
ge kollidierte vermutlich aufgrund eines
Fahrfehlers mit einer Mauer. Sie wurde
schwer verletzt ins Spital gebracht. Zudem entstand Sachschaden von rund
22 000 Franken. (AZ)
UEKEN
Töfffahrer stürzt in Kurve
Ein 27-jähriger Motorradfahrer war am
Sonntagabend von Ueken in Richtung
Zeihen unterwegs. In einer Linkskurve
verlor er die Herrschaft über den Töff,
kollidierte mit der Leitplanke und stürzte. Er wurde mit der Ambulanz ins Spital
gebracht. Die Staatsanwaltschaft eröffnete zur Klärung des Unfallherganges
eine Untersuchung und ordnete eine
Blut- und Urinprobe an. (AZ)