gesundpflegen Pflegen wieProfis Nana Baumgarten Hier lerne ich, wie es besser geht, das spart eine Menge Kraft“. HanneloreMolenda Kostenfreie AOK-PflegeHotline: 0800 2658888 Hannelore Molenda Mit dem neuen AOK-Programm „PfiFf“ erlernen Angehörige das Abc der Pflege. Fotos: Margit Wild E igentlich ist Hannelore Molenda ein „alter Hase“ in Sachen Pflege. Erst hat sie ihre krebskranke Mutter betreut, später die demenzkranke Nachbarin und jetzt kümmert sie sich um ihren Stiefvater. Braucht man da noch einen Pflegekurs? „Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, weil ich weiß, was man alles falsch machen kann“, sagt sie. Pflege zu Hause sei schließlich kein Spaziergang. Damit alles gut klappt, besucht die 57-Jährige einen Pflegekurs an der Rostocker Uniklink. Auch, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. In Deutschland sind derzeit rund 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig – Tendenz steigend. Die meisten von ihnen werden zu Hause von Angehörigen, Freunden oder Nachbarn betreut. Dieses Engagement kostet Kraft in jeder Hinsicht – organisatorisch, psychisch und körperlich. Um Betroffenen die fordernde Aufgabe zu erleichtern, hat die AOK Nordost das Projekt „PfiFf“ ins Leben gerufen. „PfiFf“ steht für „Pflege in Familien fördern“: Angehörigen wird praxisnah das Einmaleins der häuslichen Krankenpflege vermittelt. Wer auf eine Pflegesituation zusteuert, kann sich schon vor der Entlassung des PatientenausderKlinikanmelden.Experten übernehmen dann bereits am Krankenbett die praktische Schulung der Pflegenden. Eine von ihnen ist Nana Baumgarten, die an der Unimedizin Rostock als Krankenschwester in der Abteilung Hämatologie und Onkologie arbeitet und die Pflegekurse leitet. „Natürlich ist es ein Schock, wenn ein Angehöriger plötzlich zum Pflegefall wird“, sagt sie. Darum sind einfühlsame Beratungsgespräche und individuelle Pflegeanleitungen so wichtig. Die 28-jährige Rostockerin wurde eigens für das Programm geschult. „Was Pflege zu Hause bedeutet, merken die meisten Angehörigen erst, wenn sich Stress und Überforderung breitmachen“, weiß die Krankenschwester aus Erfahrung. Lagern, waschen, Dekubitusprophylaxe, also Vorsorge gegen das Wundliegen, oder kraftsparende Handgriffe beim Aufrichten oder Aufstehen – alles wird unter Anleitung geübt. Das entlastet Pflegende im Alltag deutlich. „Das Anziehen der Stützstrümpfe habe ich früher nie hinbekommen“, erzählt Hannelore Molenda. Jetzt ist es kein Problem mehr. Zu Beginn des Kurses stehen LockerungsübungenfürSchulternundRücken auf dem Programm. Schließlich geht es auch darum, sich selbst etwas Gutes zu tun. „Keinem Pflegebedürftigen ist damit geholfen, wenn sein Helfer irgendwann in die Knie geht“, betont Nana Baumgarten. Deshalb gibt die junge Frau nicht nur Entspannungstipps für den Alltag, sondern klärt auch darüber auf, wie Pflegende durch technische Hilfsmittel oder ehrenamtliche Pflegekräfte entlastet werden können. Oder wie man besser auf sich selbst achtet. Pflege ist immer auch eine enorme emotionale Belastung, weil sie häufig mit dem drohenden Verlust eines nahestehenden Menschen verbunden ist. „Auch darüber sprechen wir in unseren Runden“, berichtet Schwester Nana. Das von der AOK Nordost entwickelte Programm besteht aus aufeinander aufbauenden Modulen. Die erste Beratung findet bereits am Krankenbett statt. Darüber hinaus werden in der Klinik Pflegekurse angeboten, auch Hausbesuche sind möglich. Die meisten dieser Aufgaben übernehmen Pflegefachkräfte im jeweiligen Klinikum, aber auch Kooperationspartner wie die Alzheimer-Gesellschaft. Parallel werden die Beantragung einer Pflegestufe, die Organisation von Hilfsmitteln oder Fragen zur Patientenverfügung geklärt. Auch die örtlichen Pflegestützpunkte sind eingebunden. So entsteht ein Netzwerk für Pflegende. Niemand wird allein gelassen. „Und das ist gut so“, lautet das Fazit von Hannelore Molenda. SilkeSchimanski KOSTENFREIE KURSE: PfiFf –Pflegein Familienfördern ImProgramm„PfiFf“wirdMenschen, diesichineinerPflegesituationbefindenoderdaraufvorbereiten,das kleine Pflege-Abc vermittelt.DieTeilnahmeistkostenlos.Anmeldenkann mansichinteilnehmendenKrankenhäusern. InBerlin und Brandenburg beteiligensich11Klinken.InMecklenburgVorpommern nimmt„PfiFf“ebenfalls Fahrtauf:AktuellsinddieHeliosklinikenSchwerin,dieUnimedizininRostockundGreifswaldsowiedasKreiskrankenhausWolgastdabei.Neu: VieleKlinikenbildenPflegefachkräfte jetztauchzuDemenzexperten aus. MehrInfoszumProgrammsowie rundumdiePflegeundmedizinische Hintergründe: aok-pfiff.de Leichterpflegen InAOK-Kursen*inBerlingebenProfis TippszurhäuslichenKrankenpflege. Kostenfreifüralle,diezuHauseAngehörigebetreuen. AnmeldungundInfosunterTelefon0800 2653333 (kostenfrei)und aok.de/nordost/pflegekurse *GibteskeinAngebotinderNähe,kanndieAOK Nordostggf.dieKursgebühreneinesexternenAnbieters erstatten.EinfachbeiderAOKvorOrtnachfragen! aok.de/nordost 33
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