MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALORDNUNG, FAMILIE, FRAUEN UND SENIOREN DIE MINISTERIN Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg ∙ Postfach 103443 ∙ 70029 Stuttgart Allgemeine Einladung Datum 04.09.2015 Aktenzeichen 22-4919-1.1 (Bitte bei Antwort angeben) Veranstaltung „Sexkaufverbot“ am 7. Oktober 2015 Anlage: Einladungsflyer Sehr geehrte Damen und Herren, in Berlin wird intensiv an einem Prostituiertenschutzgesetz gearbeitet. Derweil hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit ihrer Forderung „für eine Legalisierung der Prostitution“ für heftige Reaktionen gesorgt. Auf europäischer Ebene wurde bereits im Jahr 2014 in einer Resolution gefordert, Freier, die Sex kaufen, zu bestrafen und nicht die Prostituierten. Für mich steht fest: Nur ein Sexkaufverbot wie in Schweden kann letztlich dem Kreislauf von Gewalt, Frau als Ware und Menschenverachtung Einhalt gebieten. Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere. Prostituierte sind erheblichen psychischen und physischen Gefährdungen ausgesetzt. Der Schutz der Frauen muss daher immer an erster Stelle stehen. Den Begriff der „Freiwilligkeit“ für den Sexverkauf stelle ich bewusst in Frage, da sich viele Frauen in sozial und psychisch sehr schwierigen Situationen befinden und kaum frei entscheiden können. In Schweden wurde bereits im Jahr 1999 der Sexkauf unter Strafe gestellt. Dort werden die Freier strafrechtlich verfolgt und nicht die Prostituierten. Wie könnte ein Sexkaufverbot in Deutschland aussehen? Welche Schritte müssen wir gehen, hierfür einen gesellschaftspolitischen Konsens zu erreichen? Ich freue mich, Schellingstraße 15 · 70174 Stuttgart · Telefon 0711 123-0 · Telefax 0711 123-3999 · [email protected] www.sozialministerium-bw.de · www.service-bw.de -2- dass die Schwedische Botschaft unser Anliegen unterstützt und wir gemeinsam eine Veranstaltung zum Sexkaufverbot ausrichten, bei der wir den Schwedischen Weg näher betrachten und erörtern können. Ich lade Sie herzlich ein, am 7. Oktober 2015 in Stuttgart im Hospitalhof gemeinsam mit der schwedischen Justizkanzlerin Anna Skarhed, Aussteigerinnen sowie Expertinnen und Experten aus der Sozialarbeit und der Polizei über ein Sexkaufverbot in Deutschland zu diskutieren. Im Rahmen dieser hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion werden wir den Alltag in der Prostitution, Auswirkungen der EUOsterweiterung und Menschenhandel sowie manchen „Mythos“ der „glücklichen Hure“ thematisieren. Wir bitten um Ihre Anmeldung unter [email protected]. Für Rückfragen steht Ihnen gerne Frau Nicole Härtling (Tel. 0711/123-3695; E-Mail: [email protected]) zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Katrin Altpeter MdL
© Copyright 2024 ExpyDoc