C104_Biomechanik Wurf

Modul C - Wurf
Grundlagen Biomechanik
Wurf
Bundesamt für Sport
J+S Leichtathletik
C113
1
Grundlagen der Biomechanik - Wurf
Formel Wurfweite v0
Disziplin
v0
Kugel
14m/sec
Diskus
26m/sec
Hammer
29m/sec
Speer
32m/sec
Erkenntnis: die Abfluggeschwindigkeit ist der wichtigste Faktor.
Bei der Wahl des Techniktrainings müssen die Zielsetzungen also in erster
Linie auf die Verbesserung dieses Faktors ausgerichtet werden.
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2
Kennzeichen der Biomechanik der Würfe:
die Dreidimensionalität
Vertikal
Wurfgerät in gute Ausgangslage bringen
Von hinten nach vorne
Optimierung des Beschleunigungsweges
Seitwärts
Körperverwringungen, Bogenspannung
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Biomechanische Gemeinsamkeiten
 Deutliche Körperrücklage beim Abwurfbeginn
(ausser Hammerwerfen)
 Hüftschub vorwärts-aufwärts durch eine energische
Dreh-Stossbewegung des rechten Beines (ausser
Speerwurf: vorwärts abwärts)
 Aufrechte Oberkörperhaltung beim Abwurf
 Beinstreckung: v.a. durchgestrecktes Stemmbein
beim Abwurf
 Blockierte linke Körperseite beim Abwurf
(Stemmbein, Oberkörper, linke Schulter,
Schwungarm (ausser Hammerwerfen))
 Blick in Wurfrichtung
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Körperhaltung und Abflugwinkel im Vergleich
Kugelstossen
Der relativ steile Abflugwinkel der Kugel von 40 – 43° wird erreicht durch
eine tiefe Körperhaltung nach dem Angleiten, das Aufrichten des
Oberkörpers, die Hubbewegung des Stossbeines, das Herausspringen der
Kugel und das schräg-aufwärts gerichtete Ausstossen des Stossarmes.
Diskuswerfen
Um den Diskus auf eine optimale Flugbahn von 33 – 36° zu bringen,
braucht es weniger Hubbewegung als beim Kugelstossen. Die
Körperhaltung nach dem Drehumsprung ist deshalb aufrechter und höher
als beim Kugelstossen. Der Diskus wird durch das Herausspringen auf die
richtige Flugbahn gebracht.
Speerwerfen
Beim Speerwerfen ist ein Abflugwinkel von 33 – 35° optimal. Ein solcher
Winkel wird nicht wie beim Kugelstossen und Diskuswerfen über ein
Herausspringen, sondern über die Armführung (unter den Speer kommen)
erreicht. Das Stemmbein bleibt beim Abwurf am Boden stehen, der
Wurfarm wird von weit hinten hoch über den Kopf geführt
Hammerwerfen
Beim Hammerwerfen ist der Abflugwinkel mit 42 – 44° am steilsten. Ein
solcher Winkel kann erreicht werden durch die zunehmend steilere
Hammerbahn, die tiefe Position beim Abwurfbeginn und die totale
Beinstreckung bei der Abgabe des Hammers aus dem sicheren Stand
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Grundlagen der Biomechanik - Wurf
Erkenntnisse aus der Biomechanik für die Wurftechnik
• Möglichst langer Beschleunigungsweg
• Möglichst viele Segmente an der Wurfbewegung beteiligen um den
bestmöglichen Impuls zu erhalten
• Optimale Impulsübertragung und –erhaltung. Minimierung der
Bremskräfte. Maximierung der Winkelgeschwindigkeit.
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Biomechanische Messgrössen Kugelstossen
Biomechanische Komponenten:
• Abfluggeschwindigkeit
• Abflughöhe [Körpergrösse, Technik]
• Abflugwinkel (40-43 Grad)
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7
Biomechanische Messgrössen Diskuswurf
Biomechanische Komponenten:
•
•
•
•
•
•
Abfluggeschwindigkeit
Abflughöhe (Körpergrösse, Technik)
Abflugwinkel (33-36 Grad)
Diskuswinkeldifferenz (10-15 Grad)
Abwurfhöhe
Aerodynamik
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8
Biomechanische Messgrössen Hammerwurf
Biomechanische Komponenten:
• Abfluggeschwindigkeit
• Abflugwinkel (42-44 Grad)
• Abwurfhöhe
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Biomechanische Messgrössen Speerwurf
Biomechanische Komponenten:
•
•
•
•
•
Abfluggeschwindigkeit
Abflughöhe (Körpergrösse, Technik)
Abflugwinkel (33-35 Grad)
Speerwinkeldifferenz (möglichst klein)
Aerodynamik
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Grundlagen der Biomechanik - Speerwerfen
So gelingt (wissenschaftlich) ein weiter Wurf mit dem Speer
■ Abfluggeschwindigkeit maximieren
- Optimal langer Beschleunigungsweg
- Beschleunigung des Komplexes „Werfer-Gerät“ zum Abwurf hin
 Trainiere Schnellkraft + Technik
■ Optimaler Abflugwinkel des Geräts treffen
- Abflug des Geräts im optimalen Winkel (ca. 33-35°)
- wenig bedeutend: Abwurfhöhe
■ Aerodynamik
- Winkel-Differenzen beim Abwurf minimieren (Angriffswinkel)
- wenig bedeutend: Angepasster Speer
 Technik + Verfügbarkeit/Geld
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