tactile Deutschschweiz Selbsthilfe hörsehbehinderter und taubblinder Menschen JAHRESBERICHT tactile Deutschschweiz 2014 1. Das erste DBS-Office der Selbsthilfevereine taubblinder / hörsehbehinderer Menschen kommt zum "Tragen" Inbetriebnahme des DBS-Office durch Frau Danielle Mercier Das Vereinsjahr beginnt am 1. Januar 2014 just mit dem Start des 3-jährigen Projektes DBS-Office (Deafblind Swiss-Office) für die Selbsthilfevereine tactile DS und GERSAM. Das Projekt konnte dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung durch den SZB erfolgreich gestartet werden und dient in erster Linie zur Entlastung der Präsidien beider Selbsthilfevereine. Wir haben in Frau Danielle Mercier eine kompetente, mehrsprachige Sekretariatsfachfrau gewinnen können, die sich an den gemeinsamen DBS-Office Sitzungen mit tactile DS und GERSAM erfolgreich in die Vereinsstrukturen einarbeitete und die Bedürfnisse gezielt anging. Sie, liebe Mitglieder, fragen sich sicher, was genau lief denn im DBS-Office? Hierzu lesen sie bitte in unserer Beilage zum Jahresbericht 2014 den interessanten und umfangreichen Funktions- und Evaluationsbericht über das DBS-Office für das Projektjahr 2014, den wir Präsidentinnen von tactile DS und GERSAM zusammen mit Frau Danielle Mercier verfasst haben und pflichtgemäss jährlich an den SZB abgeben müssen. 2. Wenn keine Präsidiumnachfolge - wie weiter? In erster Linie gehen wir natürlich davon aus, dass unser Wunsch der Präsidiumnachfolge unbedingt in Erfüllung gehen möge. Nun ist es aber allgemein bekannt, dass gerade die Präsidien- und gleich nachfolgend die Vorstandsnachfolgen sogar in namhaften Organisationen heutzutage vermehrt ein grosses Problem sind. Auch tactile DS steht nun vor dieser grossen Herausforderung. Der Vorstand, die Mitglieder, die DBSC und das DBS-Office waren und sind aufgefordert, sich mit der Situation eingehend auseinanderzusetzen. 1 So ergab die Anfrage an zwei potentielle Kandidaten keine positiven Rückmeldungen. Sie fühlten sich von der Präsidiumaufgabe zwar angesprochen, jedoch aus Gründen wie Weiterbildung und Projektfunktion hätten sie leider die Amtsnachfolge nicht übernehmen können. Bevor wir unsere Nachfolgesuche über ein Inserat fortsetzten, beschlossen wir im Vorstand, das Präsidiumamt strukturiert zu entlasten. Wir richteten nämlich den Fokus auf die Leitungsfunktionen in den bestehenden Ressorts durch Vorstandsmitglieder und das DBS-Office. Unsere Ressorts mit ihren jeweiligen Leitungen umfassen nun z.Z. die folgenden Bereiche: Projektarbeit Kommunikation: Anita Rothenbühler und Suzanne Kunz (Schreibdolmetscher-Konzept mit dem SZB) / Vorstand Öffentlichkeitsarbeit: Anita Rothenbühler / Vorstand Aktivitäten: Lisbeth Bachmann / Vorstand Kurse und Weiterbildung: Danielle Mercier / DBS-Office Finanzen / Sponsoring: Peter Beck / Vorstand, Kassier tactile DS und DBS-Office Danach richteten wir unser Inserat zur Präsidiumnachfolge an alle unsere Mitglieder und schalteten es auf unsere Homepage. Im weiteren sandten wir es zur Publikation an folgende Organisationen: tactuel / Fachzeitschrift des SZB, Info-Express SZB / Frau Muriel Blommaert, Retina Suisse / Christina Fasser, SBb / Ernst Koch, SBV Sektion Zentralschweiz / Isabella Plüss und CAB / Geschäftsleitung ZH. Bis zum jetzigen Zeitpunkt, Mitte Januar 2015, sind leider keine Bewerbungen eingegangen. Es bleibt die GV 2015 abzuwarten, um sich dann allenfalls definitiv mit Alternativmöglichkeiten zu befassen. Behält die Aussage in der Managementslehre recht, so besagt diese, dass sich für ein Problem fünf theoretische Lösungsmöglichkeiten anbieten. Von diesen fünf liegen drei im machbaren Bereich. Und von diesen drei ist eine die umsetzbare Lösung des Problems. Ich hoffe sehr, dass diese Aussage auch für tactile DS zutrifft bzw. geltend gemacht werden kann. Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir die Präsidiumnachfolge mit vereinten Kräften schaffen werden! 2 3. Unsere Expertengruppe Haptik erhielt Besuch aus Österreich Nachdem unser Haptik-Lehrbuch über die Grenze hinaus (Deutschland und Österreich) regen Anklang fand, bekam tactile DS eine interessante Anfrage aus Österreich. Frau Jana Horkava, Fachfrau im Österreichischen Hilfswerk Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte in Wien, äusserte den Wunsch, einen Einblick in die Tätigkeit unserer Expertengruppe Haptik nehmen zu dürfen. Ich nahm Rücksprache mit der Expertengruppe, wo Frau Horkavas Wunsch Zustimmung fand. So haben wir sie ganz herzlich an unseren Workshop vom 23. Juni 2014 in Bern eingeladen. Wir hiessen Jana Horkava, die mit unserer Gruppe auf Anhieb auf Augenhöhe stand, herzlich willkommen und schlossen sie während des Workshops auch gleich in unsere Arbeit mit ein. So erlebte sie mit uns einen "hautnahen" Tag voller Eindrücke, wie z.B. über die eingespielte Gruppenarbeit und über unsere beachtliche Leistung zur Erstellung des 2. Haptik-Lehrbuches als Fortsetzung zum 1. Lehrbuch. Wir überreichten Jana eine Tasche mit Geschenken (süsse Spezialität aus dem Tessin, DVD Deafblind time, HaptikPostkarten und Künstlerkarten / AR), sowie ein von allen signiertes Haptik-Handbuch. Jana bedankte sich herzlich für den schönen Tag und die bleibenden Eindrücke, die sie mitnehmen durfte. Sie dankte dem Haptik-Team für die wertvolle Arbeit und war sich sicher, dass sie nicht zum letzten Mal hier war. Sie freute sich sehr über das ganz persönliche Haptik-Lehrbuch. Abschliessend verabschiedeten wir sie mit einem gemütlichen Beisammensein im Restaurant Della Casa in Bern. 4. Im Weiteren Wichtiges in Kürze: Neumitgliedschaften im 2014 An dieser Stelle heissen wir in unserer tactile DS die Neumitglieder Frau Chistine Fiechter und Frau Heidi Peyer ganz herzlich willkommen. Hinschied: Wir nahmen Abschied von unserem Aktivmitglied Frau Hanna Weber und unserem Passivmitglied Herrn Hansruedi Gimpert. 3 Erfahrungstage der Lormlehrerinnen: Ganztägige Weiterbildung der Lormlehrerinnen und Fortsetzung der Aufbereitung von Lormlehrmittelthemen unter der Leitung von Frau Gabriele Clara Leist am 15. Mai und 25. September 2014. Seminarleitung: Anita Rothenbühler, Isabella Plüss und Gabriele Clara Leist. Für die D / F Übersetzungen sowohl mündlich während der Workshops wie auch der anfallenden Dokumente ist neu Frau Danielle Mercier beauftragt worden. Unser Lorm-Lehrmittel wird nicht wie geplant im 2015 sondern auf Ende 2016 fertig erstellt werden können. Wir hoffen somit, die dt und die fz Version gleichzeitig im Jahr 2017 herausgeben zu können. Gesellschaftliche Aktivitäten Grillplauschtag vom 12. Juli 2014: Der Grillplauschtag, welcher unter der Leitung von Christine Müller und Mithelfenden hervorragend und liebevoll gestaltet wurde, fand an den Gestaden des schönen Bodensees in Steinach statt. Suzanne Kunz gibt uns in ihrem ausgezeichnet verfassten Bericht diesen wunderschönen Tag erlebnisnah wieder. Den Bericht können sie bei Danielle Mercier, DBS-Office, anfordern oder in unserer Homepage tactile-selbsthilfe.ch einsehen. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Christine Müller und ihren Mithelfenden ganz herzlich für diesen wunderschönen Tag! Jahresauflug vom 13. September 2014: Wer könnte uns nicht besser ihre Heimat, die Flumserberge, mit ihrer Vielfalt an Wandergebieten und Panoramaaussichten näher bringen als Marianne Brandstetter. Selbst dann, als das Schönwetterprogramm "Von Sonnenterrasse zu Sonnenterrasse" buchstäblich ins Wasser fiel, hatte sie ein sehr interessantes Schlechtwetterprogramm auf Lager. Der Besuch und Einblick in das Kunsthandwerk der Weissküferei in Unterterzen und des Maskenmuseums in Flums stiessen auf grosses Interesse und grosse Begeisterung. Auch hierzu können sie den sehr interessant verfassten Bericht mit den schönen bildlichen Erinnerungen und unvergesslichen Eindrücken, aus der Feder von Dora Boller und Hans-Peter 4 Rogger, bei Danielle Mercier, DBS-Office, anfordern oder auf unserer Homepage tactile-selbsthilfe.ch einsehen. Jahresausflug "Schönwetterprogramm" vom 04. Oktober 2014: Auf Wunsch der Ausflugs-TeilnehmerInnen erklärte sich Marianne Brandstetter spontan und gerne bereit, das Schönwetterprogramm "Von Sonnenterrasse zu Sonnenterrasse" am 04. Oktober nachzuholen. Bei herrlichem Wetter genossen wir eine rundum interessante Rundwanderung vom Maschgenkamm um den Ziger herum, über die Maschgenlücke (Mittagessen) zum Prodkamm, danach bis hinunter zum Tannenboden. Die letzten Pflanzen der Herbstlandschaft und das wunderschöne Bergpanorama machten auch diesen Ausflugstag eindrücklich und unvergesslich. Wir bedanken uns bei Marianne Brandstetter aufs herzlichste für die tipp-toppe Organisation der Ausflüge und ihr grossartiges Engagement! Einsätze in der Öffentlichkeitsarbeit ÖA 1. Sensibilisierungseinsatz an einer Projektwoche der Schule Krummenau am 06. Juni 2014 / Projektleitung: Herr Urs Bischofberger / 1. - 6. Klasse / Klassenthema: "Die fünf Sinne" / ÖA-Einsatz durch: Lisbeth Bachmann mit Blindenführhündin Venus und in Begleitung von Susanne Sperl / fMA SZB, Thomas und Monika Troxler und Anita Rothenbühler. 2. Interviews mit den Maturandinnen Frau Nandy Henriquez und Frau Michelle Lüscher zu den jeweiligen Themen: "Das Usher Syndrom" und "Hörsehbehinderung" - Eine Unterhaltung in Finsternis und Stille – oder wie sich taubblinde und hörsehbehinderte Menschen Gehör verschaffen. An den Interviews beteiligten sich folgende Personen: Thomas Troxler mit Ehefrau Monika, Lisbeth Bachmann, Franz Meierhans, Claudia und Adrian Deiss, Doris Herrmann, Nagesh Beltramini und Anita Rothenbühler. 5 3. Einen erstmaligen ÖA-Einsatz der besonderen Art durfte ich dank einem Einsatz in Zusammenarbeit mit unserem Neumitglied Heidi Peyer erleben. Heidi Peyer ist Mitglied in der Arbeitsgruppe Stadt ohne Hindernisse AGSoH in Bülach. Die AGSoH führte unter Leitung des Stadtrates Herr Ruedi Menzi am 08. November 2014 eine Infoveranstaltung mit dem Thema "Sehen - Hören Verstehen" im reformierten Kirchgemeindehaus Bülach durch. Neben den interessanten Vorträgen, an denen auch Heidi Peyer und ich beteiligt waren, konnten die Besucher an einem Erlebnisparcours mit simulierter Hörsehbehinderung teilnehmen. Unser herzlichster Dank für den erfolgreichen Einsatz geht an die Erstellerin unserer Power Point-Präsentationen, Danielle Mercier, und an die gute Koordinationsarbeit mit unseren KA Beatrice Wüst, Cornelia Neff und Bernadette Erni. 5. Verdankungen Wir vom Vorstand bedanken uns ganz herzlich bei: Unseren Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen im Vereinsjahr 2014. Rolf Signer, für die fachkompetente Arbeit als Rechnungsrevisor und für den E-Mail- und Postversand der GV Unterlagen an die Mitglieder. Zina Indermaur / SBb, für die wertvolle Übersetzungsarbeit sämtlicher GV-Unterlagen 2015 für den Versand in Punktschrift. Unser ganz speziell herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Ernst Koch für seine langjährige, mit viel Sorgfalt ausgeführte Sachbearbeitung unserer Dokumente zur Übertragung in Braille. Nun ist er in Pension gegangen, wozu wir ihm viel Glück, gute Gesundheit und Wohlergehen wünschen. Beat Marchetti, für die kompetente Führung der DBSC und für die Belange betreffend der DBS-Office Infrastruktur. Wir bedanken uns im Weiteren ganz herzlich beim: Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen SZB, für die grosszügige finanzielle Unterstützung der Infrastrukturkosten von tactile DS und der Finanzierung unseres gemeinsamen DBSOffice mit GERSAM. Ebenso für die stets gute und wertvolle Zusammenarbeit in der Ressortbegleitenden Kommission sowie in der Paritätischen AG zur Kommunikation. 6 Ebenfalls dem SZB für die kostenlosen Getränke und die kostenlose Benutzung des Sitzungsraumes an der Ausstellungsstrasse 36 in Zürich. Schweizerischen Blindenbund SBb, für die kostenlose Benützung des Sitzungsraumes in Bern und die ebenfalls kostenlose Unterstützung bei der Übersetzungsarbeit in die Punktschrift durch Ernst Koch (2014). Schweizerischen Blinden- und Sehbehinderten Verband SBV, Sektion Zentralschweiz, für die stets gute Zusammenarbeit. Abschliessend bedanke ich mich aufrichtig und herzlich bei meinen Vorstandskolleginnen und meinem Vorstandskollegen für ihr grosses Engagement und für ihre wertvolle und sehr angenehme Zusammenarbeit. Anita Rothenbühler Geuensee, im Januar 2015 7
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