Bericht von der letzten Gemeinderatssitzung Die letzte Gemeinderatsitzung fand statt am Montag, 30.11.2015 im Rathaus. In der Bürgerfrageviertelstunde konnte Bürgermeister Dr. Maier eine Reihe von Eltern begrüßen, die Fragen zur Schülerzahl an der Friedensschule hatten. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, dass die derzeitigen zweiten Klassen übervoll seien, sodass der Klassenteiler überschritten sei. Hier wurde gefragt, wie hiermit umgegangen werden könne, um genügend Räume für diese Klassen im Falle einer Teilung der zweiten Klassen vorzuhalten. Bürgermeister Dr. Maier berichtete, dass er deswegen mit der Rektorin Frau Lehmann im Gespräch sei, um in der Friedensschule für den Fall, dass es zu einer Klassenteilung der zweiten Klassen komme, Räume vorhalten zu können. Er sei zuversichtlich, dass dies gelingen werde. Allerdings könne es passieren, dass dann, wenn eine Vorbereitungsklasse zur Deutschförderung fremdsprachiger Schüler eingerichtet werde, auch Schüler aus den zweiten Klassen dort hingingen, sodass die Zahlen der Schüler in der zweiten Klasse leicht sinken würden, sodass eine Teilung nicht nötig werde. Für die Vorbereitungsklasse sei ein Raum vorhanden, der dann von der VHS zur Verfügung gestellt werde. Die VHS in andere Räume in der Stadt zu verlagern, sei aktuell nicht möglich. Es seien nirgends Räume in dieser Größe vorhanden. Auch habe die VHS gerade aktuell wichtige Aufgaben im Bereich der Deutschsprachkurse für Asylbewerber und Flüchtlinge in unserer Stadt. Weiter wies Bürgermeister Dr. Maier daraufhin, dass für die Zukunft ein Neuzuschnitt der Schulbezirke geplant sei, um die jetzige Situation nicht nochmals zu erleben. Es sei wichtig, Schüler aus dem Stadtgebiet nach Trossingen zu bringen, damit die dort leerstehenden Schulräume genutzt würden und die Schülerzahlen an den Grundschulen in der Stadt sinken würden. Dies sei auch im Interesse einer gleichmäßigen Verteilung der Schüler und geringerer Klassengrößen im Stadtgebiet wichtig. Öffentliche Sitzung 1. Asylbewerberunterbringung Der Gemeinderat hatte sich am Samstag vor einer Woche zu einer Klausursitzung im Rathaus getroffen. Dabei waren die wichtigen Punkte Flüchtlingsunterbringung im Rahmen der vorläufigen Unterbringung sowie Anschlussunterbringung diskutiert worden. Bürgermeister Dr. Maier wies daraufhin, dass die Zahlen, die einer Prognose der Stadt zugrunde legen, wenig belastbar seien. Denn nicht einmal die Bundesregierung wisse, wie viele Flüchtlinge sich genau im Bundesgebiet aufhalten würden, sei es auch für eine Stadt kaum möglich, hier verlässliche Zahlen zu liefern. Ausgangspunkt für eine Prognose war die Annahme, dass der Zugang bis auf weiteres gleich bleibe und deshalb die Stadt Trossingen für die nächsten Monate pro Monat rund 33 Flüchtlinge neu aufnehmen müsse. Dies entspricht der Quote der Einwohnerzahl im Vergleich zur Größe des Landkreises. Wenn man diese Zahlen dann hochrechnet, so ergebe sich, dass bis Mitte nächsten Jahres im Bereich der vorläufigen Unterbringung, also der Unterbringung von Asylbewerbern, über deren Antrag noch nicht entschieden sei, und 400 Plätze im Stadtgebiet eingerichtet werden müssten. Vorhanden seien derzeit nur lediglich 190 Plätze. Wenn die Gemeinschaftsunterkunft Im Grubäcker im September diesen Jahres dazukomme, seien rund 290 Plätze in der Stadt vorhanden, sodass eine Lücke von rund 115 Plätzen bestehe. Der Gemeinderat beschloss, hierfür mit dem Kreis zu vereinbaren, dass dieser eine Gemeinschaftsunterkunft auf einem städtischen Grundstück in der Stadt errichte. Diese solle dann in einigen Jahren von der Stadt angekauft und zu Wohnungen umgebaut werden. Auch wenn baurechtlich noch nicht ganz klar ist, ob das Grundstück dafür auch in Frage kommt, so war sich der Gemeinderat einig, dass das städtische Grundstück Am Bogen zwischen Heinz-Mecherlein- und Tuninger Straße der bestgeeignete Standort sei. Dieses Grundstück sei relativ nah am Schwabenpark und einer Bushaltestelle und nicht in einem Gewerbegebiet, das eine Nachnutzung zu Wohnzwecken an diesem Platz sinnvoll und gut sei. Weiter beriet der Gemeinderat über die Frage, wie für Flüchtlinge, deren Asylantrag genehmigt wurde, oder die eine Duldung des Aufenthalts zugesprochen bekommen haben, Wohnraum geschaffen werden könne. Bis in zweieinhalb Jahren müssten nach wenig belastbaren Prognosen allerdings, rund 336 Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. Dies gäbe der Wohnungsmarkt in der Stadt aktuell nicht her. Zwar seien einige Bauträger mit neuen Bauprojekten befasst, doch könne dies nie den ganzen Bedarf abdecken. Aus diesem Grund beschloss der Gemeinderat, die städtische Wohnbau GmbH mit einem Betrag von 2 Mio. € auszustatten, um ihr verstärkt den Bau von sozialem Wohnraum zu ermöglichen. Weiter wurde beschlossen, dass, um den privaten Wohnungsmarkt zu beleben und mehr Familienhäuser zu ermöglichen, im dritten und vierten Bauabschnitt des Baugebietes Albblick eine Bebauungsplanänderung erfolgen soll, um dort bis zu zweieinhalbgeschossige Wohnungen und Häuser zuzulassen. Aus dem Gemeinderat wurde betont, dass die derzeitige Förderung des sozialen Wohnungsbaus von Seiten des Landes völlig unzureichend sei. Im Jahr 2015 standen hierfür lediglich 30 Mio. € für das ganze Land zur Verfügung, was heruntergerechnet auf die einzelne Gemeinde einen wenig hilfreichen Beitrag darstellt. Um bereits kurzfristig Wohnraum zur Verfügung zu haben, beschloss der Gemeinderat weiterhin die Stadtverwaltung zu beauftragen, ab sofort Wohnungen in der Stadt anzumieten, um für das Überwechseln von Asylbewerbern in die Anschlussunterbringung gerüstet zu sein. Dies gäbe Vermietern die Sicherheit, dass die Stadt als Mieter für Ordnung sorge und sich um die Wohnung kümmere, allerdings werden solche Anmietungen nicht um jeden Preis erfolgen, und auch nur von Wohnungen, die für die genannten Zwecke geeignet erscheinen. Insgesamt begrüßte der Gemeinderat die nun festgelegte Strategie, wie Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften und der Anschlussunterbringung untergebracht werden können, er betonte aber auch die Schwierigkeit auf dem durch den starken Zuzug von Rumänen sehr angespannten Wohnungsmarkt genügend Unterkünfte gefunden werden können. Es werde sehr schwierig, hier für jeden passenden Wohnraum zu finden. 2. Harmonikamuseum – Vergabe von Bauleistungen Bürgermeister Dr. Maier begrüßte in der Sitzung den Leiter des Harmonikamuseums Herrn Häffner, der über den Stand der Umbaumaßnahmen und der Planungen berichtete. Geplant ist offensichtlich, dass das Harmonikamuseum bis Ende April in den neuen Räumen im Untergeschoss des Bau V eröffnen soll. Die Planungsarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, sodass nun die ersten Arbeiten zur Einrichtung der Elektroinstallation erfolgen können. Der Gemeinderat beschloss, den Auftrag zur Fristung der Elektroinstallation an die Firma Elektro Moser aus Deißlingen zum Betrag von 55.000 € zu vergeben. 3. Einbringung und erste Beratung des Haushaltsplans 2016 Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2016 wurde dem Gemeinderat ausgehändigt. Stadtkämmerer Armin Weiss begründete die orangefarbene Umschlagseite damit, dass die Farbe Orange mit Eigenschaften wie Energie, Optimismus, Mut und Kreativität zu tun habe. Deshalb sei diese Farbe gewählt worden. Den Optimismus habe die Stadt in den nächsten Jahren nicht nötig. Der Ergebnishaushalt weist im Entwurf ein ordentliches Ergebnis von +167.000 € aus. Das bedeutet, dass im Haushaltsjahr 2016 wahrscheinlich die Abschreibungen in voller Höhe erwirtschaftet werden können, allerdings wies Herr Weiss auch daraufhin, dass dies sich in den Folgejahren 2017 und 2018 deutlich verschlechtern werde, da dann mit geringeren Zuweisungen zu rechnen sei. Investitionen sind in Höhe von rund 4,5 Mio. € vorgesehen. Insgesamt wird nach dem ersten Entwurf ein Gesamtdefizit von 1,2 Mio. € entstehen. Zugleich legte Stadtkämmerer Weiss eine erste Änderungsliste zum Entwurf des Haushaltsplans vor, in der einige weitere Maßnahmen enthalten sind, die zu einer weiteren Verschlechterung der Situation führen werden. Insbesondere die Einbringung einer Gesellschaftereinlage die städtisch Wohnbau GmbH zum Bau von Sozialwohnungen verschlechtert das Ergebnis um weitere 2 Mio. €. Bürgermeister Dr. Maier wies daraufhin, dass dieses Geld nicht verloren sei, sondern das Vermögen der Wohnbau und damit der städtischen Beteiligung erhöhe. Allerdings handelt es sich um finanzielle Abschlüsse, die sich im Ergebnis des Haushaltsplanes niederschlagen. Wesentliche Maßnahmen im Jahr 2016 werden wahrscheinlich die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs LF16-12 sein, das rund 500.000 € Kosten wird. Diese Ausgabe steht dann aber Zuschüsse in Höhe von wahrscheinlich rund 325.000 € gegenüber. Weiter ist geplant, die Gebäude im Naturbad TROASE zu sanieren, wobei dies sich über mehrere Jahre erstrecken wird, für das Jahr 2016 ist hier ein Betrag in Höhe von 130.000 € zur Sanierung des Sanitärbereichs in den Umkleiden als erster Teil eingeplant. Ob die Tribüne im Stadion für rund 100.000 € sowie der Zaun entlang der Tuninger Straße im Stadion für 17.000 € saniert werden muss, wurde noch mit einem Fragezeichen versehen. Ein weiterer größerer Posten ist die Erschließung des Baugebiets Albblick 3. Bauabschnitt Hinterweidenstraße, die Verlängerung Stettiner Straße, dem steht aber im Bereich der Einnahmen aus Grundstücksverkäufen wieder Einnahmen entgegen. Auch soll die Zeppelinstraße zwischen der Haupt- und der Ernst-Hohner-Straße für rund 250.000 € saniert werden, da dort ohnehin Kanalarbeiten von Seiten der Stadtwerke notwendig sind. Diskutiert wurde über den Wunsch der Ortschaft Schura, den Feldweg westlich des Friedhofs zu sanieren. Hierfür sind rund 150.000 € vorgemerkt. Bürgermeister Dr. Maier wies daraufhin, dass es in der Stadt Trossingen zahlreiche Wohnstraßen gebe, die deutlich mehr befahren seien und in einem deutlich schlechteren Zustand seien, als dieser grüne Planweg. Hierüber soll in der nächsten Sitzung nochmals diskutiert werden. Der geplante Neubau am Schulzentrum für die Umsiedlung der Werkrealschule/Löhrschule ist mit einer Planungsrate mit 50.000 € vorgemerkt. Die Baukosten sind für die Folgejahre eingetragen. Weiter aufgenommen wurde vorläufig ein Anbau für zwei Kindergartengruppen am Oberlin-Kindergarten, verbunden mit einer umfassenden Fassadensanierung, da dort bei Wind und Regen das Wasser in die Räume gedrückt werde. Insgesamt sollen am Oberlin-Kindergarten rund 980.000 € investiert werden, wobei hier mit Zuschüssen mit rund 400.000 € gerechnet werden kann. Der Anbau eines zweigruppigen Kindergartens wird notwendig, da die Kinderzahlen der Kindergartenkinder und der jüngeren Jahrgänge in der Stadt in den letzten Monaten stark angestiegen sind. Bereits jetzt sind im Stadtgebiet lediglich noch drei Kindergartenplätze frei. Auch soll in der Zukunft die Mitbelegung von Kindergärten durch Kleinkinder unter drei Jahren möglich werden, die zusätzlichen Raumbedarf haben, sodass weitere Plätze erforderlich werden. Hierüber wird ebenfalls in der nächsten Woche nochmals gesprochen werden. Für Schura wurde ein Betrag von 40.000 € für den Bau einer Querungshilfe an der Bushaltestelle in der Weigheimer Straße eingeplant, da dort von Seiten des Kreises eine Belagssanierung in der Weigheimer Straße durchgeführt wird und in diesem Zuge hier auch eine Querungshilfe eingebaut werden könnte. Diese ist allerdings von der Stadt Trossingen zu bezahlen, doch angesichts der vielen Kinder, die dort diese Überquerung auf dem Weg zur Schule nutzen, wird diese Querungshilfe sicherlich sinnvoll sein. Diese und noch zahlreiche kleinere Investitionen im Jahr 2016 führen dazu, dass wir zum jetzigen Stand eine Netto-Neu-Verschuldung von rund 4,5 Mio € in Kauf nehmen müssen. Den Spielraum hierzu hat sich die Stadt in den letzten Jahren hart erarbeitet, als die städtische Verschuldung von rund 14 Mio. € auf 8 Mio. € gesenkt wurde. Dies zahlt sich nun aus, da so der Raum für weitere Investitionen unserer Stadt besteht. Doch insgesamt führt kein Weg daran vorbei, weiterhin sparsam mit den städtischen Mitteln umzugehen und Investitionen nur so weit als unbedingt notwendig zu tätigen. Die Haushaltsplanberatungen werden in der Sitzung am 7. Dezember fortgesetzt. 4. Bekanntgaben Es erfolgten keine Bekanntgaben. 5. Anfragen aus dem Gemeinderat Auf den Hinweis aus dem Gemeinderat, dass es nach der nun fertiggestellten Sanierung der Ernst-Haller-Straße schwierig sei, mit dem Auto aus der Kapfstraße in die Ernst-Haller-Straße einzufahren, weil die neu errichtete Böschungsmauer genau im Sichtfeld nach rechts sei, berichtet die Verwaltung, dass dort aus diesem Grund bereits eine Verkehrsschau stattgefunden habe, wo Möglichkeiten zur Abhilfe erörtert wurden. Wahrscheinlich müsse die Mauer in Teilen wieder abgetragen werden. Es handle sich vermutlich um einen Planungsfehler. Weiter wurde nachgefragt, was die Gespräche mit dem Landratsamt ergeben hätten, um für den Fall einer Änderung der Schulbezirke den Eltern die Busfahrkarte nach Schura zu ermöglichen. Bürgermeister Dr. Maier berichtete, dass sich das Landratsamt intensiv mit der Situation beschäftigt habe und zugesagt habe, dass den Kindern in den dunklen Monaten, also von November bis April, ein kostenloses Busticket zur Verfügung gestellt werde. In den hellen Monaten sei es den Kindern zumutbar, den Weg zurückzulegen, bzw. dann müssten die Eltern die Busfahrkarte selbst bezahlen. Dies sei ein guter Kompromissvorschlag, der hoffentlich auf die Akzeptanz der Eltern stoße. Was die Busfahrzeiten betreffe, sei der Nahverkehrsplan des Landratsamtes derzeit in der Überarbeitung, sodass es gut sei, dass bis zu diesem frühen Zeitpunkt die geplante Schulbezirksänderung dem Landkreis mitgeteilt werden konnte. So könnten die entsprechenden Schülerströme bereits in den Nahverkehrsplan eingearbeitet werden. Es wurde nachgefragt, was mit dem Knubben-Kunstwerk, den drei ineinander verschränkten Rädern auf dem Kreisverkehr der Grubäcker geschehen sei. Die Verwaltung berichtete, dass das Kunstwerk stark beschädigt worden sei und derzeit auf dem Bauhof gelagert werde. Man habe bereits Kontakt mit dem Künstler aufgenommen, um eine Reparatur der Räder in den Weg zuleiten. Dann werde das Kunstwerk wieder aufgestellt. Es schloss sich eine nichtöffentliche Sitzung an.
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