Auftakt im Quartier 8 in Drewitz

wgkarlmarx.de
KM
5/2015
magazin
Auftakt im Quartier 8 in Drewitz
Nach dem Abschluss des Gestaltungswettbewerbs beginnen
jetzt die Planungen und die
Abstimmung zwischen Planern
und den drei Bauherren des sogenannten Quartiers 8 am Konrad-Wolf-Park in Drewitz. Baubeginn ist 2017. Das Besondere
an der Umgestaltung des Quartiers mit seinen 270 Wohnungen ist das Zusammenwirken
von drei Eigentümern, denen
jeweils einzelne Abschnitte des
schneckenförmigen Gebäuderiegels gegenüber der sogenannten
Rolle gehören. Die ProPotsdam
sowie die Genossenschaften
PWG 1956 und Karl Marx haben
sich einen gemeinsamen Beitrag
zur Modernisierung der Gartenstadt Drewitz auf die Fahnen
geschrieben und streben eine
eng abgestimmte Gestaltung der
Fassaden und Außenanlagen
an. Denn der Gebäudekomplex
beginnt quasi wie ein Eingangstor unmittelbar gegenüber dem
zentralen Ernst-Busch-Platz und
wird neben dem inzwischen
umgestalteten Konrad-Wolf-Park
künftig wichtiger Teil der Visitenkarten der Gartenstadt. Nach
den Plänen der gemeinsam
beauftragten Architekturbüros
Kopperroth (Berlin) und Bilf
(Potsdam) sollen die Außenfassaden dank großzügiger Balkone
einen besonders urbanen Charakter bekommen, der im Erdgeschoss anstelle von Vorgärten
durch eingefasste Terrassen ausgeprägt wird. Die Innenhofseite
dagegen wird etwas privater und
wohnlicher gestaltet. Hier werden ein weitläufiger Rasentep-
pich, Freizeitmöglichkeiten, Abstellflächen für Fahrräder und
E-Bikes zu finden sein. Die Wohnungen werden teilweise über
bis zu fünf Aufzüge erschlossen,
sodass zahlreiche Wohnungen
barrierefrei erreichbar sind.
„Die von den Balkonen dominierten Außenfassaden erhalten
eine eigene Optik, die bislang bei
keinem anderen modernisierten
Plattenbau in Potsdam praktiziert
wurde“, sagt Bodo Jablonowski,
Vorstand der Karl Marx. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant.
02 (H)ausblick
Sebastian Krause tritt im Januar sein Amt als Technischer Vorstand der Karl Marx an
Vertreter bestellten neuen
Technischen Vorstand
Der Bauingenieur Sebastian
Krause tritt sein neues Amt
zum 1. Januar 2016 an.
Auf Einladung vom Aufsichtsrat trafen sich am 28. September die Vertreter der Karl Marx
zu einer außerordentlichen Versammlung in der Geschäftsstelle in der Saarmunder Straße.
Einziger Tagesordnungspunkt
war die Beschlussfassung über
die Bestellung eines neuen
Technischen Vorstandes. Die
Entscheidung war nach dem
Ausscheiden von Ulf Hahn zu
Beginn dieses Jahres notwendig
geworden. Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Elke Marek konnte 36
der eingeladenen 50 Vertreter
an diesem Abend begrüßen und
schlug den Stimmberechtigten
vor, den 39-jährigen DiplomBauingenieur Sebastian Krause
zum 1. Januar 2016 für die ausgeschriebene Aufgabe zu bestellen. Sebastian Krause hatte sich
am Ende eines mehrmonatigen
Auswahlverfahrens in einem
Bewerberfeld von zunächst 23
Interessenten durchgesetzt und
den Aufsichtsrat von seiner Eignung überzeugt. Vor der Entscheidung beschrieb Ron Gösel,
Mitglied des Aufsichtsrates, den
Anwesenden das mehrstufige
Auswahlverfahren. Demnach
war zunächst ein Kriterienkatalog für das Amt des Technischen Vorstandes zusammengestellt worden. Anschließend
wurde die Stellenausschreibung
im April 2015 auf der Internetseite der Karl Marx, in den Onli-
Aus der Diskussion
Nach der persönlichen Vorstellung des Kandidaten Sebastian
Krause hatten die Vertreter die
Gelegenheit, dem Kandidaten
und dem Aufsichtsrat Fragen
zu stellen. So erkundigte sich
Vertreterin Beate Busack nach
den Gründen für die befristete
Bestellung. Darauf antwortete
die Aufsichtsratsvorsitzende
Dr. Elke Marek, dass man
zwar eine langfristige Zusammenarbeit anstrebe, aber Vorstandsbestellungen einerseits
generell einer Befristung unterliegen, andererseits eine
längere Bindung nach einer
absolvierten Strecke der vertrauensvollen Zusammenarbeit
besser einzuschätzen sei. Der
nestellenanzeigen vom Verband
der Berlin-Brandenburgischen
Wohnungsunternehmen (BBU),
in den BBU-Nachrichten sowie
im Tagesspiegel veröffentlicht.
Die eingehenden Bewerbungen, die im wesentlichen aus
der Region Berlin-Brandenburg,
aber auch aus München und
Düsseldorf stammten, wurden
von einer Auswahlkommission
gesichtet und nach verschiedenen Kriterien auf einen Bewerberkreis von zunächst 13 und in
einer weiteren Stufe dann auf
sechs Männer und eine Frau
eingegrenzt, mit denen im Juli
schließlich persönliche Gespräche stattfanden. Wie Ron Gösel
erläuterte, informierte sich die
Kommission aus Aufsichtsrat
und Vorstand dabei über die
Vertreter Wolfgang Paul wollte
von Sebastian Krause wissen,
wie er sich um bezahlbaren
Wohnraum für die Mitglieder
kümmern wolle? In seiner Antwort sagte Sebastian Krause,
dass er alle Hebel nutzen wolle, die Betriebskosten niedrig
zu halten und der Energieeffizienz der Gebäude große Aufmerksamkeit schenken werde.
Der Vertreter Manfred Bielert
bautechnischen Berufserfahrungen der Bewerber, deren
Personalführungsqualitäten
sowie ihre Vorstellungen zur
Genossenschaft. In der im August dann mit nur noch drei
Kandidaten
durchgeführten
zweiten Gesprächsrunde konnte Sebastian Krause das Auswahlgremium am deutlichsten
von sich überzeugen. Auf einer
gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am 4.
September fiel schließlich die
Entscheidung, diesen Bewerber
den Vertretern für eine Bestellung als Technischer Vorstand
der Karl Marx vorzuschlagen.
Im Anschluss an die Erläuterungen zur Auswahl erfolgte
die persönliche Vorstellung. Dabei konnten sich auch die Vertreter ein eigenes Bild über den
Kandidaten machen. Der 1976
in Magdeburg geborene Sebastian Krause lebt mit Partnerin
und zwei Kindern in Berlin und
plant unabhängig von der anstehenden Entscheidung für Mitte
nächsten Jahres seinen Umzug
nach Potsdam. In Berlin arbeitet er derzeit als Spezialist für
bauliche Bedarfsplanung und
Standortentwicklungsplanung
an der Technischen Universität
Berlin. Die 36 stimmberechtigten Vertreter stimmten nach einer Fragerunde einstimmig für
Sebastian Krause, der nun mit
Beginn des kommenden Jahres
sein neues Amt zunächst befristet auf drei Jahre antreten kann.
interessierte sich für dessen Erfahrungen mit DDR-Plattenbauten. Darauf antwortete Sebastian Krause mit seiner großen
Wertschätzung für die in Cottbus gemachten Erfahrungen
mit Plattenbauten. Dabei zeigte
sich ein beträchtlicher Gestaltungsspielraum.
Potsdam 03
Kosten mit untergebracht werden. Ich schöpfe etwas Hoffnung aus der Tatsache, dass die
Abfallgebührensatzung noch
nicht beschlossen, sondern
noch mal in die Ausschüsse
verwiesen wurde. So könnte
dieser im Konzept vorgesehene
sogenannte Wohnkostencheck
unter Umständen noch nachgeholt werden.
Dr. Rainer Radloff, Vorsitzender des Brandenburger Mieterbundes und Vorstand des Potsdamer Mietervereins
Das Wohnungspolitische
Konzept ist kein Selbstläufer
Anfang Oktober haben die
Potsdamer Stadtverordneten
das Wohnungspolitische
Konzept für die Stadt beschlossen. Welchen Nutzen
es haben könnte und wie
glücklich der Start verlief,
darüber sprach KM mit Dr.
Rainer Radloff, Vorsitzender des Brandenburger Mieterbundes und Vorstand des
Potsdamer Mietervereins,
der an der Erarbeitung maßgeblich beteiligt war.
Die Stadtverordneten haben nun
das Wohnungspolitische Konzept beschlossen. Ist das für die
Mieter ein Gewinn?
Ja, ich bin davon überzeugt,
dass es für die Mieter, für die
Stadt und übrigens auch für die
Vermieter ein Gewinn ist, denn
das Konzept liefert die Rahmenbedingungen für eine wirksame Wohnungspolitik zwischen
Neubau, Bestandsentwicklung
bei gleichzeitiger Eindämmung
der Wohnkostenentwicklung.
Wohnen ist ein so wichtiges
Gut, als dass man es dem Markt
allein nicht überlassen darf. Daher braucht es geeignete Rahmenbedingungen, damit sich
der Wohnungsmarkt vernünftig entwickeln kann.
In welcher Weise kann denn das
Konzept Einfluss auf die Kostenentwicklung nehmen?
Wir haben bei der Erarbeitung des Papiers eine Reihe
von Stellschrauben identifiziert und verankert, die dazu
beitragen können den Kostenanstieg bei den Grundmieten und den Nebenkosten zu
verlangsamen. Das sind zum
Beispiel städtische Gebühren,
die die Stadtverordneten mit
ihren Beschlüssen selbst beeinflussen können, sich dazu aber
vorher mit den Auswirkungen
beschäftigen müssen.
Das könnten sie grundsätzlich
auch ohne das Konzept tun. Die
Frage ist, sind die Stadtverordneten nun in besonderer Weise
dazu veranlasst?
Ja, denn das Konzept ist der Rahmen für deren wohnungspolitisches Handeln. Ob das gelingt,
muss die Praxis zeigen, jedenfalls kann man die Verantwortungsträger nun an den eigenen
Beschlüssen messen. Der Auftakt dafür verläuft nicht so ganz
glücklich. Denn parallel zur
Verabschiedung des Wohnungspolitischen Konzeptes gibt es
Pläne für eine Abfallgebührenerhöhung im kommenden Jahr,
bei denen es, jedenfalls für mich
nicht erkennbar, keinen vorherigen Abgleich mit bestehenden
Kosten gegeben hat. Das ist bedauerlich und zeigt, dass das
Konzept kein Selbstläufer sein
wird. Stattdessen zeigen sich andere Konflikte.
Welche?
Die Pläne zur neuen Abfallgebührensatzung sehen z.B. für
Eigenheimbesitzer eine Befreiung von den Kosten für die
Bio-Tonne vor, weil diese ja
selber kompostieren. Das ist in
Ordnung. Aber warum schlägt
die Stadtverwaltung in den
Kostenplänen für die Allgemeinheit der Mieter jenen Kosten obenauf, die für das Vorhalten von Ressourcen entstehen,
falls sich der eine oder andere
Eigenheimbesitzer die Sache
später anders überlegt. Das ist
eine Begründung, bei der mich
das Gefühl beschleicht, bei
der Einführung der Bio-Tonne
sollen noch andere versteckte
Wie müsste denn so ein Wohnkostencheck im Vorfeld aussehen?
Es müsste in so einer Beschlussvorlage eben nicht nur drinstehen, um welche Gesamtsumme
oder welchen prozentualen
Anteil die Kosten steigen. Vielmehr müsste für den einzelnen
Stadtverordneten
ersichtlich
sein, welche zusätzlichen Belastungen dadurch auf einen
durchschnittlichen Mieter in
einer durchschnittlichen Wohnung im Jahr zukommen.
Aber eine Kostenerhöhung, wie
klein oder groß sie auch ausfällt,
wirkt sich nicht auf jeden Haushalt gleichermaßen aus. Das
Wohnungspolitische
Konzept
sieht doch auch vor, dass das
Wohnen bezahlbar bleiben soll.
Die Wohnkosten sollen ein
Drittel des Haushaltseinkommens nicht übersteigen, dann
gilt das Wohnen noch als bezahlbar. Das ist zwar nicht
im Sinne eines individuellen
Rechtsanspruches zu verstehen, aber im wohnungspolitischen Sinne müssen sich die
Verantwortungsträger die Frage stellen: Wie viele Bürger
werden durch so eine Erhöhung
über die Belastbarkeitsgrenze
hinaus betroffen sein? Wollen
wir das, und was heißt das für
die Stadt? Lässt sich das unter
Umständen durch Wohngeld
oder andere Mittel kompensieren? Das muss man errechnen,
selbst wenn es bei der Abfallgebührensatzung vermutlich um
eher kleine Beträge geht.
04 Genossenschaft
Potsdam
wächst
schneller
4
Potsdams Einwohnerzahl wird
deutlicher steigen, als bisher
angenommen. Das zeigen die
jüngsten Berechnungen des
Bereichs Statistik und Wahlen im Rathaus. Demnach
werden 2020 voraussichtlich
177 750 Einwohner in Potsdam
leben – 14 100 mehr als 2014.
2030 sollen es 193 000 Einwohner und im Jahr 2035 rund
198 300 Einwohner sein. Das
entspricht einem Zuwachs von
34 600 Personen. Die bisherige
Prognose aus dem Jahr 2012
hatte für 2020 einen Anstieg
auf 170 448 und im Jahr 2030
auf 178 745 Einwohner vorhergesehen. Die jetzige Korrektur
wurde durch die beschleunigte
Zuwanderung der letzten Jahre notwendig, berücksichtigt
aber noch keine denkbaren Zuwächse durch Flüchtlinge, die
die Stadt in den kommenden
Jahren aufnehmen wird. Ihre
Zahl könnte nach Angaben des
Oberbürgermeisters am Ende
Jahres bei etwa 1 600 liegen,
wobei der Aufenthaltsstatus
zunächst auf drei Jahre befristet ist.
Im Zusammenhang mit den
neuen Berechnungen hat die
Stadtverwaltung auch Prognosen für die einzelnen Wohngebiete vorgestellt. Sie zeigen,
dass die Einwohnerzahl auch
in sämtlichen Wohngebieten,
in denen die Karl Marx vertreten ist, wachsen wird; am
stärksten in Potsdam-West,
am wenigsten im Wohngebiet
Am Stern. Allerdings weisen
die Statistiker auf einen höheren Unsicherheitsfaktor dieser
Vorhersagen als bei den Aussagen für die Gesamtstadt hin.
In Potsdam Nord (+ 8 000) und
in der Waldstadt, dem Schlaatz
und Potsdam Süd (+ 6 500)
rechnen die Experten, begründet mit den Wohnungsbaumöglichkeiten, mit den größten Neubaupotenzialen.
Innenstadt
303
402
Zentrum
Ost
403
Potsdam-West
Stern
Schlaatz
601
603
Waldstadt
Drewitz
503
Wachsende
Einwohnerzahl
Dynamischste Einwohnergruppe bis 2035*
2014
2020
2035
*Angaben in Prozent im Vergleich mit 2014
Innenstadt
Landeshauptstadt Potsdam, Statistischer Informationsdienst 5/2015
13 457
13 603
15 195
unter 18-Jährige
Zentrum Ost Innenstadt
+3,4
+2,4
18 bis 65-Jährige
Zentrum Ost
5 040
5 898
6 083
Drewitz
6 017
6 493
6 745
16 153
16 753
8 101
9 072
Am Stern
16 179
Am Stern
-1,7
Potsdam-West +3,9
Waldstadt II
-5,6
Potsdam-West
7 567
Waldstadt II
über 65-Jährige
9 642
9 946
10 553
Am Schlaatz
+11,8
Drewitz
+6,0
Am Schlaatz
9 056
9 136
9 778
Stadtgeschehen 05
Lio Marvin mit seinen Eltern Peggy Schulz und Sebastian Hanusch
Wo Lio Marvin Laufen lernt
Im Erlenhof 24 und 26 ziehen
die neuen Mieter in die modernisierten Wohnungen
Möbelwagen vor der Haustür
sind derzeit die typische Eingangssituation im Erlenhof 24
im Schlaatz. Das modernisierte
Haus, dessen Umgestaltung das
KM-Magazin von Anbeginn begleitet, hat inzwischen auf jeder
Etage neue Mieter. Nach und
nach wird es auf den Fluren und
in den Wohnungen zusehends
lebendiger. Bei Familie Peggy
Schulz/Sebastian Hanusch trifft
das sogar in doppeltem Sinne
zu. Wenige Wochen vor dem
Einzug am 26. September kam
Söhnchen Lio Marvin auf die
Welt. Derzeit erblinzelt er sich
sein Kinderzimmer. Während
seine Eltern und die große
Schwester Lilly Sophia im neuen Zuhause noch täglich ein
bisschen mehr ankommen, sind
für ihn die vier Zimmer im Erlenhof bald jener Ort, an dem er
in den nächsten Monaten Laufen lernt und Zähne bekommt.
Die Familie wohnte zuvor im
unweit gelegenen Wiesenhof in
drei Zimmern und ist mit Beginn der Modernisierungsarbei-
ten auf das Bauschild der Karl
Marx aufmerksam geworden.
„Wir haben uns anfangs noch
ein bisschen Bedenkzeit erbeten“, erzählt Peggy Schulz, weil
sie sich auch noch andere Möglichkeiten anschauen wollten,
„dann aber passte der Erlenhof
doch am besten zu unseren Familienplänen.“ Der viel größere
Balkon, das vom Tageslicht
durchflutete Bad, das deutlich
größere Schlafzimmer und die
breiteren Türen auf den rund
100 Quadratmetern stehen auf
der Habenseite ihres Ortswechsels. Dafür, dass ja eigentlich Lio
Der Dreifacheffekt an der Mülltonne
Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (230 Kilogramm) liegt das
Müllaufkommen in Potsdam pro
Einwohner und Jahr mit 180 Kilogramm an sich nicht schlecht.
Und dennoch gibt es keinen
Grund sich in der Frage zurückzulehnen. Noch viel zu wenig
von dem, was in der Tonne landet, kommt zu der Ehre, die ihm
eigentlich gebührt. Gemessen an
ihrer Bedeutung ist die schnöde
Mülltonne (Restmüll) viel besser
mit dem Begriff Wertstoffbehälter beschrieben. Die Bundesregierung trägt diesem Umstand
demnächst mit dem sogenannten Wertstoffgesetz Rechnung.
Es soll dafür sorgen, dass mehr
der wertvollen Bestandteile des
Haushaltsmülls effizienter in
den Produktionszyklus zurückfließen und wieder verwandt
werden. Nach Berechnungen des
Umweltbundesamtes ließen sich
pro Einwohner und Jahr fünf
Kilogramm solcher Wertstoffe
mehr als bisher gewinnen. Eine
der Voraussetzungen dafür ist,
dass der Restmüll in den Haushalten besser vorsortiert wird.
Derzeit geschieht das etwas
lustlos, auch bei der Karl Marx.
Wie eine Untersuchung etwa in
einem Hausaufgang in Zentrum
Ost zeigte, ließen sich dreieinhalb
der vorhandenen fünf Restmüllcontainer einsparen, würde alles,
was nicht in die Restmülltonne
gehört, in den viel geeigneteren
Behältern der Gelben, Blauen
oder der Bio-Tonne landen. Das
hätte auch noch weitere begrüßenswerte Effekte. Die Müllgebühren, die von der Stadt für die
Entsorgung des Restmülls erhoben werden und die die Mitglieder mit den Betriebskosten be-
Marvin den Tagesablauf diktiert,
sieht man bei unserem Besuch
Mitte Oktober nicht mehr viele
Spuren des Umzugs. Die neue
Küche ist längst zu Diensten.
Nun warten sie noch auf eine
bestellte Wohnzimmercouch
und ein paar andere ergänzende
Möbelstücke. Demnächst soll
die weiße Wohnzimmertapete
einen eisblauen Ton erhalten.
Spätestens Silvester wollen sie
empfangsbereit für ihre Gäste
sein. Die Feier ist schon verabredet. „Ich bin ja während meiner
Elternzeit in den nächsten Monaten viel zuhause“, sagt Peggy
Schulz, „kann mir aber gut vorstellen, dass wir uns hier sehr
wohlfühlen werden.“ So wird es
hoffentlich auch allen anderen
Mietern in Nummer 24 ergehen
und auch jenen, die im November für das dann einzugsfertige
Nachbarhaus Erlenhof 26 ihre
Wohnungsschlüssel
erhalten.
Auch dort unterschrieb in diesen Tagen der letzte neue Mieter
seinen Vertrag. Noch ein paar
Wochen gehören weiterhin die
Bauleute zur Szene. Insbesondere die Außenanlagen müssen
noch fertiggestellt werden. Dann
aber haben die neuen Nachbarn
Zeit, sich nach und nach ein bisschen besser kennen zu lernen.
Wetterlage
zahlen, könnten sich verringern.
Zum anderen würde schon die
Einsparung eines einzigen Restmüllcontainers dafür sorgen,
dass die Genossenschaft vielerorts auf die aufwendige Erweiterung der Müllstandsflächen
verzichten könnte, die durch
die Einführung der Bio-Tonne
demnächst notwendig wird. Ein
Dreifach-Effekt.
KM Redaktion,
Saarmunder Straße 2,
14478 Potsdam, 0331 6458-107,
[email protected]
06 stadtgeschehen
News und Tipps
Ahnenforschung
Ein Kurs zur Einführung in die
Ahnenforschung beginnt am
3. November in der Volkshochschule. Ziel des Kurses ist das Erlernen geeigneter Arbeitsweisen
zur strukturierten Erforschung
der eigenen Familiengeschichte.
Neben einem Überblick und den
notwendigen Fachbegriffen geht
es vor allem um die wichtigsten
genealogischen Quellen. Neben
den klassischen Archivquellen
wie Kirchenbüchern und Standesamtsunterlagen wird sich der
Kurs mit der Ahnenforschung
im Internet befassen.
Anmeldungen unter: 289 45 69 /
66 / 62 und per E-Mail vhsinfo@
rathaus.potsdam.de
Tourismus-Rekordjahr
Potsdam ist bei den Touristen
beliebter denn je. 2015 wird
für die Tourismusbranche der
Havelmetropole ein Rekordjahr, schon jetzt sind steigende
Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. 2014 waren es immerhin
1.035.804 Übernachtungen.
Die beliebtesten Ausflugsziele
der Touristen sind Filmpark
Babelsberg, Schloss Sanssouci
und Schloss Cecilienhof.
Orang-Utan-Ausstellung
„Letzte Hoffnung für die
Orang-Utans“ ist der Titel einer Fotoausstellung, die bis
zum 17. Januar 2016 in der Biosphäre Potsdam zu sehen ist.
Zusammengestellt wurde die
Ausstellung vom Borneo Orangutan Survival Deutschland
e.V. aus Fotografien der BOS
Foundation. BOS betreibt zwei
Orang-Utan-Rettungsstationen
auf Borneo/Indonesien. Dort
werden mehr als 700 OrangUtans medizinisch versorgt
und auf ihre Auswilderung in
geschützte Regenwaldgebiete
vorbereitet. Den langen Weg in
die Freiheit dokumentiert die
Fotoausstellung auf 50 Bildern.
Der Besuch der Ausstellung ist
kostenfrei.
Perspektiven am Humboldtring, blau dargestellt die Häuser der Karl Marx
Ehe am Humboldtring gebaut wird
Genossenschaft prüft die Auswirkungen des städtischen
Bebauungsplanes.
Am Humboldtring soll in den
kommenden Jahren gebaut werden. 2014 wurde dazu im Auftrag der Stadt ein städtebauliches
Workshopverfahren mit drei
Planungsbüros
durchgeführt.
Die Entwürfe der Planer für das
öffentliche B-Plan-Verfahren waren drei Wochen lang für alle
Interessenten und Anrainer einsehbar. Auch die Karl Marx nutzte die Gelegenheit, sich mit den
Entwürfen auseinanderzusetzen. „Als unmittelbarer Nachbar
interessiert uns natürlich die geplante Bebauung, vor allem die
Frage, welche Auswirkungen die
Bebauung auf unsere Häuser am
Humboldtring 45/47 sowie 49/51
hat“, erläutert Sylvelin HollandMerten, Leiterin der Mietwoh-
nungsverwaltung. „Durch die
Beteiligung an diesem öffentlichen B-Plan-Verfahren können
wir rechtzeitig Einfluss nehmen
und somit unsere Interessen
wahrnehmen, wenn etwa unsere Grundstücke, unsere Häuser
und damit unsere Mitglieder zu
stark durch die geplanten Neubauten beeinträchtigt werden.“
In dem favorisierten Entwurf
für das 4,7 Hektar große Planungsgebiet, das zwischen dem
Wohngebiet Zentrum Ost und
der grünen Uferzone der Havel
liegt und direkt an die Nuthestraße grenzt, sind 270 Wohnungen
geplant. Neben Häusern mit drei
bis maximal fünf Etagen sollen
Stadtvillen sowie Townhouses
am Humboldtring entstehen.
Für die Karl Marx bringe das
keine Beeinträchtigungen mit
sich. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Humboldtring 45/47
Bücher und Filme frei Haus
Mobiler Bibliotheksdienst der
Stadtbibliothek.
Gerade älteren Menschen sowie
Personen mit körperlichen Einschränkungen fällt es mitunter
schwer, die Wohnung zu verlassen und lange Wege auf sich zu
nehmen. Die Stadt- und Landesbibliothek hält für diese Gruppe
seit einigen Wochen ein besonderes Angebot bereit – den mo-
bilen Bibliotheksdienst. Je nach
Wunsch werden Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, CDs oder
Filme auf DVD aus dem Bestand
der Bibliothek ausgewählt und
nach Hause gebracht. Um den
kostenlosen Service kümmert
sich eine Bundesfreiwillige. Die
junge Frau bringt die gewünschten Bücher, Hörbücher, Filme und
Musik-CDs oder Zeitschriften zu
Hause vorbei. Nach vier Wochen
sollen Dreigeschosser entstehen.
Der Blick zur Havel bleibt frei.
Am Uferbereich sind kleinteilige
Einrichtungen wie ein Pavillon
oder Café angedacht. Entlang
der Nutheschnellstraße soll ein
schmaler Waldstreifen bleiben,
dem sich eine Riegelbebauung
mit maximal fünf Etagen anschließt, die den Lärm etwas
schlucken könnte. Bevor jedoch
gebaut werden kann, muss der
B-Plan erstellt werden. Die Anregungen, die während des öffentlichen B-Plan-Verfahrens von
verschiedenen Seiten wie Anrainern, dem Denkmalschutz oder
von Naturschützern aufgenommen werden, fließen mit ein.
Am 4.11. informiert die Karl Marx
die Mieter vom Humboldtring
45/47 sowie 49/51 über die geplante eigene Modernisierung in
2017/2018.
holt sie die verliehenen Medien
auch wieder ab. Vor allem in der
Innenstadt, Babelsberg und Eiche
ist sie dafür im Einsatz. Der Service ist - abgesehen vom obligatorischen Jahresentgelt für die Bibliotheksbenutzung – kostenlos.
Der Bibliotheksausweis kostet im
Jahr 19 Euro, ermäßigt 11 Euro.
Wer den Service nutzen möchte,
kann in der Stadtbibliothek unter
0331/289 64 60 anrufen und Bücher oder CDs auswählen.
stadtgeschehen 07
150 Mal HelpTo
Flüchtlings-Hilfe-Portal bringt
Spender und Flüchtlinge zusammen.
Beinahe täglich kommen neue
Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten nach Potsdam. 1 600
Flüchtlinge wird die Landeshauptstadt in diesem Jahr aufnehmen. Menschen, die nicht
nur aus ihrer Heimat geflohen
sind, sondern oft auch Familienangehörige
zurücklassen
mussten. Eine gute Aufnahme
und Integration hängt von allen
ab. Doch wie kann der Einzelne
helfen? Was wird gebraucht?
HelpTo - ein Onlineportal für
die Flüchtlingshilfe - bringt seit
Anfang Oktober Flüchtlinge, Initiativen, engagierte Potsdamer,
Organisationen, Unternehmen
und Kommunen zusammen.
Dabei funktioniert HelpTo wie
ein digitales schwarzes Brett
im Internet. Bürger, Initiativen
Firmen können ihre Hilfsangebote auf dem Portal einstellen.
Bedürftige erfahren so, welche
Sachspenden, Fahrdienste, Beratungen, Sprachkurse und Freizeitangebote in Potsdam von
ihnen genutzt werden können.
Um Angebot und Nachfrage zu
strukturieren gibt es zehn Kategorien. „Wir haben uns zum Ziel
gesetzt, die Hilfe für Flüchtlinge
im Netz besser zu koordinieren“,
sagt Volker Gustedt, Sprecher
des Vereins Potsdamer Toleranzedikt, der gemeinsam mit der
Stadt Potsdam das FlüchtlingsHilfe-Portal ins Leben gerufen
hat. Die Plattform soll Vereine,
Flüchtlinge und Spender online
vernetzen und ihnen die Möglichkeit geben, miteinander ins
Gespräch zu kommen. Die Zahlen der ersten beiden Wochen
beweisen, dass die Idee aufgeht.
150 Angebote und Gesuche sind
in der Anlaufphase auf HelpTo eingestellt worden. Darunter
sind Sachspenden wie Fahrräder
oder Möbel, Tickets für Sportveranstaltungen von Vereinen,
Angebote für Deutschkurse oder
Sprachtandems. „Unser Portal ist
eine Ergänzung zu den bestehenden Initiativen. Darüber sollen
auch diejenigen angesprochen
werden, die helfen wollen, aber
nicht wissen, wo und wie Hilfe
gebraucht wird“, sagt Gustedt.
In Potsdam wurde der Auftakt
gemacht, weitere Städte folgen.
Königs Wusterhausen ist seit
kurzem dabei, der Landkreis Ostprignitz werde demnächst mitmachen. Im November geht es
in Berlin an den Start. Doch auch
HelpTo, ein ehrenamtliches Projekt, das kostenlos genutzt werden kann, ist auf Unterstützer angewiesen. Unter www.helpto.de
kann geholfen werden.
Ausgezeichnete Nachbarschaftsprojekte
Hip Hop
Toleranz-Theater
Stadtteil-Oper
Fairplay mit Frisbee
Zehn
Nachbarschaftsprojekte
hat die Pro Potsdam im September ausgezeichnet. Abgestimmt
„Für Potsdam 2015“ wurde online. 20 Vereine hatten sich um
die Förderung beworben. Die
meisten Stimmen, genau 892,
konnte RokkaZ e.V.“ für sein
Projekt „HipHop verbindet Generationen“ sammeln, das mit
Leuten von 6 bis 64 für Spaß am
HipHop-Tanzen sorgt. Sie treten
nicht nur zusammen auf, sondern unterstützen sich im Verein
wie eine große Familie.
Mit der Neuinszenierung von
„Nathan der Weise“ kam das Theater Poetenpack auf den zweiten
Platz. Was bedeutet Toleranz gegenüber Andersgläubigen? Wie
komme ich mit Menschen anderer Kulturkreise in meiner Nachbarschaft aus? Lessings Theaterstück “Nathan der Weise” steht
mit der berühmten Ringparabel
für Toleranz und die Kraft der
Aufklärung. 15 Aufführungen
sollen Anlass und Rahmen für
Gespräche, Diskussionen, Begegnungen schaffen.
Auch die Stadtteil-Oper, ein gemeinsames Projekt der Kammerakademie, der Grundschule
am Priesterweg und des Begegnungszentrums „oskar“ konnte
punkten. Hier entsteht eine eigene Drewitzer Opernfassung,
bei der gemeinsam geplant,
gebaut, getextet, musiziert, gesungen, getanzt wird. Beteiligt
sind Schüler, oskar-Mitarbeiter,
Drewitzer Akteure, Musiker der
Kammerakademie und weitere
Künstler. Am 3. und 4. Dezember wird die Oper aufgeführt.
Die Goldfingers sind Potsdams
einziger Ultimate Frisbee Verein. Fairplay steht beim Frisbee
an erster Stelle. Trotz des hohen
kämpferischen Einsatzes stehen
der gegenseitige Respekt und
die Freude am Spiel im Vordergrund. Es ist der einzige Teamsport, der ohne Schiedsrichter
auskommt. Frauen und Männer
trainieren und spielen gemeinsam. Die Godlfingers setzen
Fairplay und gemeinschaftliches
Miteinander auf und neben dem
Sportplatz um.
08 wissenswert
Mit Giebelbroschen wie am Milanhorst (oben links), freundlichen Farben wie an der Saarmunder Straße (oben rechts), sowie am
Niels-Bohr-Ring (unten links) und Ornamenten wie im Kiefernring (unten rechts) werden die Fassaden gestaltet
Die Außenhaut der Karl Marx
Mehr als eine Viertel Million
Quadratmeter umfasst die
Fläche aller Häuserfassaden
der Genossenschaft.
Die Fassade ist gewissermaßen
die Außenhaut eines Gebäudes.
Ihr Aussehen gibt einen ersten Eindruck über den Zustand
eines Hauses wieder. Und sie
gehört allein schon wegen ihrer Fläche zu den bestimmenden Merkmalen eines Hauses.
So hat ein Hochhaus, wie der
14-Geschosser in der Flotowstraße, eine Fassadenfläche von
ca. 4.450 m2. Bei den Fünfgeschossern, wie am Niels-BohrRing 9-15, sind es 2.085 m2.
Die Wohnscheibe in der LottePulewka-Straße kommt sogar
auf eine Fassadenfläche von
19.500 m2. Das bedeutet tausende Quadratmeter, die täglich
Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt sind. Grund genug der
Fassade die nötige Aufmerksamkeit zu widmen – immerhin gehören 136 Häuser zum Bestand
der Karl Marx, das sind hochgerechnet mehr als 250.000 m2
Fassadenfläche. Doch Fassade
ist nicht gleich Fassade. „Unsere Fassaden unterscheiden sich
vor allem in der Art der Dämmung“, erläutert Bautechniker
Bernd-Michael Stöhr. Die Fassadenaußenseite besteht stets aus
unterschiedlichen wetterfesten
Materialien. „Unsere Hochhäuser und Wohnscheiben haben
eine Wärmedämmverbundsystem-Fassade, mit Mineralwolle
als Dämmstoff, denn Mineralwolle ist nicht brennbar. Außerdem gibt es in unserem Bestand
WärmedämmverbundsystemFassaden mit einer Kombination
von Schaumpolystyrol und Mineralwolle“, sagt der Bautechniker. Auch die WBS 70 Fassaden
mit einem Anstrich und Fugenband gehören dazu. Jede Gebäudehülle besteht aus verschiedenen Materialien. Der Putz in
unterschiedlichen Körnungen
und Farben ist der sichtbare
Teil jeder Fassade. Fürs Auge
unsichtbar sind die Dämmstoffe wie Schaumpolystyrol, die
in unterschiedlichen Stärken
geklebt oder gedübelt werden,
ebenso wie die Armierung mit
Gewebe und Unterputz. Farbe
sorgt nicht nur für ein ansprechendes Äußeres, sie ist zudem
ein wichtiges Erkennungsmerkmal für jedes Haus. So hat die
Karl Marx ihre Häuser nach verschiedenen Farbkonzepten gestaltet. So bekamen die Fassaden
der vier verbundenen Häuser
am Kiefernring 39-63 eine abgestimmte Farbgebung, die von
hellem Beige bis zum warmen
Orangeton reicht. Eine ähnliche Gestaltung findet man an
der Galileistraße 41/43 bis zum
Niels-Bohr-Ring 17/19.
Für die Havelbucht wiederum
wurde im Zusammenhang mit
der BUGA sogar ein gemeinsames Farbkonzept von allen
Eigentümern umgesetzt. An
einigen Fassaden der Genossenschaft lassen sich außerdem
künstlerische Elemente entdecken. Am Milanhorst 39 oder
am Habichthorst 1 findet man
sogenannte Giebelbroschen.
Hier zieren die Giebelseite ein
Milan bzw. ein Habicht. In der
Waldstadt II sind manche Eingangsbereiche wie am Schlangenfenn mit aufgearbeiteten Ornamenten gestaltet. Etwa 85 %
der Häuser der Genossenschaft
haben in den vergangenen 20
Jahren eine neue Außenhaut bekommen und wurden vollständig gedämmt. Die Sanierung
einer Fassade umfasst die Instandsetzung des Betons der alten Fassade, das Anbringen des
Wärmedämmverbundsystems
sowie den Farbanstrich. Etwa
220.000 Euro kostet die Fassadensanierung eines Hauses mit
40 Wohnungen. Danach ist sie
meist über Jahrzehnte makellos.
Lediglich das Wetter und hin
und wieder die Spechte machen
ihrem Aussehen zu schaffen.
Durch Moose und Algen, die an
der Fassade wachsen, bekommt
sie mitunter einen grünlichen
Schimmer. Mit Hochdruckreinigern und Wasser rücken die
Fachleute der Patina zuleibe.
„Die Fassaden werden sukzessive im Rahmen unseres Sanierungsprogramms erneuert. Die
erste Fassadensanierung stand
1993 an der Max-Volmer-Straße
11-17 an. Die frischeste Fassade hat momentan der Caputher
Heuweg vorzuweisen, der in
diesem Jahr modernisiert wurde. Bis 2019 sollen die Arbeiten
an allen Objekten abgeschlossen
sein“, sagt Bernd-Michael Stöhr.
wissenswert 09
Neu im Vertreteramt
Sybille Schob, Jahrgang 1953,
war schon in früheren Wahlperioden Vertreterin der Karl
Marx. In der vorherigen hat sie
pausiert. Daher empfindet sie
vielleicht deutlicher als andere,
dass auch das Vertreteramt in
der Genossenschaft sich weiterentwickelt hat. „Ich sehe, dass
die Vertreter noch stärker in die
Planungen und Beschlüsse einbezogen werden“, sagt sie. Sie
will sich dafür einsetzen, die
Kommunikation zwischen der
Geschäftsstelle und den Vertretern weiter zu vereinfachen. Dabei stellt sie sich eine Art „Vertretersprechstunde“ zwischen
den offiziellen Treffen vor, in der
auch die kleineren Alltagsfragen
leichter ihren Adressaten finden.
Lothar Schallnaß, Jahrgang
1959, ist, wie er sagt, Vertreter
geworden, weil er aktiv mitwirken will, günstigen Wohnraum
zu erhalten. Dabei unterstützt
er die anspruchsvolle Bestands-
Sybille Schob
pflege der Karl Marx, die er bei
manchem anderen Eigentümer
in seinem unmittelbaren Wohnumfeld eher vermisst. Jetzt als
Vertreter fühle er sich einbezogen und informiert, sammele
aber noch Erfahrungen, wie sich
die neue Aufgabe wirkungsvoll
ausfüllen lasse.
Gerhard Sellin, Jahrgang 1948,
hält den Gedanken, dass Mitglieder einer Genossenschaft
zugleich auch Miteigentümer
sind, für besonders bedeutsam.
Dieser Idee folgend möchte
er im Wohngebiet mithelfen,
berechtigte
Mieterinteressen
aufzunehmen und deren Realisierung umzusetzen. Ihm ist
wichtig, dass sichere und bezahlbare Wohnverhältnisse für
die Genossenschaftsmitglieder
erhalten bleiben. Gemeinsame
Verantwortung sowie Solidarität untereinander können dieses angestrebte Ziel mit möglich machen.
Lothar Schallnaß
Gerhard Sellin
10 geschichten
Wer richtig trennt
spart Betriebskosten
Eine Füllstandsanalyse zeigt:
In der Restmülltonne landet
viel zu viel Abfall, der da
nicht hingehört.
Jeder von uns produziert täglich Abfall – allein in Potsdam
lag 2013 der jährliche Durchschnittswert bei 180 kg pro Einwohner. Allerdings redet keiner
gern darüber und zu wenige
machen sich wirklich darüber
Gedanken. In erster Linie geht
es darum, seinen Abfall loszuwerden. Aus den Augen, aus
dem Sinn - könnte man sagen.
Für die Genossenschaft hingegen spielt die Müllfrage eine
wesentliche Rolle. Immerhin
macht die Müllentsorgung bisher 13 % der kalten Betriebskosten aus. Im Zuge der flächendeckenden Einführung der
Biotonne in Potsdam ab 2016
hat sich die Karl Marx in diesem Jahr einmal mehr intensiv
mit dem Thema Müll auseinandergesetzt.
„Wir sind gut vorbereitet auf
die Biotonne. Wir haben uns jeden der 121 Standplätze genau
angeschaut. Geprüft, wo die
braune Tonne ohne Probleme
Platz findet und wo zusätzliche Fläche bereitgestellt werden
muss“, konstatiert die Leiterin
der Mietwohnungsverwaltung
Sylvelin Holland-Merten. „In
diesem Zusammenhang haben
wir uns generell mit dem Thema Müllentsorgung befasst.
Wird ausreichend getrennt? Wo
lassen sich gegebenenfalls Mülltonnen reduzieren? Welche
Kostensteigerungen kommen
mit der neuen Abfallgebührensatzung auf uns zu? Mit all
diesen Fragen haben wir uns in
den vergangenen Monaten näher beschäftigt.“
Um konkrete Aussagen treffen
zu können, hatte die Karl Marx
die STEP mit einer Füllstandskontrolle beauftragt. Das heißt:
Ein Vierteljahr lang wurde an
verschiedenen Standorten der
Genossenschaft der Inhalt der
schwarzen, gelben, blauen und
braunen Tonne überprüft. „Das
Ergebnis ist ernüchternd: Zwei
Drittel des Abfalls, der in der
Restmülltonne landet, gehört
dort nicht hinein“, sagt Sylvelin
Holland-Merten. „Das bedeutet,
noch immer wird nicht ausreichend getrennt. Und dieses Er-
gebnis zieht sich leider durch
alle Wohngebiete.“
So fanden die Mitarbeiter der
STEP, die die Tonnen per Hand
umsortierten, in der Restmülltonne unter anderem Rasenschnitt, Laubsäcke, Sperrmüll,
Bauschutt, Pflastersteine, Bretter sogar einen Röhrenfernseher. Am Beispiel Lotte-Pulewka-Straße 11 lässt sich das
Einsparpotential zeigen: Hier
wurden fünf große Restmüllcontainer, die je 1.100 Liter
fassen, umsortiert. Nach dem
Aussortieren der Leichtverpackungen, des Bioabfalls, des Papiers und des Sperrmülls blieben nur noch 1,5 Müllcontainer
übrig.
Das bedeutet, wenn konsequent
und sorgsam getrennt wird,
dann lassen sich allein an diesem Standort 3,5 Restmüllcontainer einsparen. “Das spart
wiederum erheblich Kosten.
Denn nur die Restmülltonne ist
kostenpflichtig. Die Entsorgung
der gelben und der blauen Tonne, genauso wie die des Sperrmülls, sind in Potsdam kostenlos“, erläutert die Leiterin der
Mietwohnungsverwaltung.
Für die Genossenschaft hätte
das eine weitere Konsequenz.
Momentan müssten einige
Müllstandplätze, die fast alle
eingebaut sind, aufwändig er-
weitert werden, so dass sich
die Biotonne noch unterbringen lässt. Können jedoch Restmülltonnen reduziert werden,
bleibt ausreichend Platz für die
Biotonne. Ein anderer Einspareffekt könnte sein, die Tonnen
anstatt zweimal pro Woche nur
noch einmal pro Woche zu leeren. Derzeit steht vieles auf dem
Prüfstand: „Wir denken neu
über die Anzahl der Müllbehälter nach, genauso wie über die
Größen der Tonnen, aber auch
über einen veränderten Entleerungszyklus. Um künftig die
Mülltrennung zu verbessern
und zu optimieren, planen wir
gemeinsam mit der STEP ein
Müllmanagement, das wir über
einen längeren Zeitraum begleiten wollen. In einem Pilotprojekt würden die Mülltonnen
regelmäßig von der STEP umsortiert werden.“
Allerdings fängt die Trennung
schon in der Wohnung an. Hier
ist jeder Einzelne gefragt. Am
Ende zahlt sich das für Jeden in
Cent und Euro aus.
Impressum
Herausgeber
Wohnungsgenossenschaft Karl Marx
Potsdam eG, Saarmunder Str. 2,
14478 Potsdam, Tel. 0331 6458-0,
wgkarlmarx.de
Redaktion
Anke Ziebell, Martin Woldt
Grafikdesign
A. Lübbe, S. Liceni
Bilder
Tina Merkau, S.1 Kopperroth-Bilf
Potsdam, S.4 fotolia, S.6 Machleidt
GmbH, S.7 2. von links Constanze
Henning, S.7 1.,3,.4. www.fürpotsdam.de, S.10 STEP, S.12 Roland
Schulze
Druck
Druckerei Gieselmann
Redaktionsschluss 20.10.2015
Redaktionsschluss KM Magazin
6/2015 27.11.2015
wissenswert 11
Mehr Wohngeld ab 2016
Leistungsverbesser ungen
kommen vor allem Familien
und Rentnern zugute.
2016 tritt die Wohngeldreform
in Kraft, die im Sommer von der
Bundesregierung
beschlossen
wurde. Damit wird das Wohngeld an die Entwicklung der
Einkommen und erstmals auch
der Warmmieten angepasst.
Denn seit der letzten Reform
2009 sind die Preise um durchschnittlich acht Prozent und die
Warmmieten um neun Prozent
gestiegen. Das Wohngeld soll ab
2016 durchschnittlich um 39 %
steigen, Miethöchstbeträge werden regional gestaffelt und die
Grundsicherung soll künftig mit
dem Wohngeld verrechnet werden. Die Leistungsverbesserungen sollen vor allem Familien
und Rentnern zugutekommen.
gut zu wissen
Für 12 Monate
Grundsätzlich wird das Wohngeld für eine Dauer von 12
Monaten bewilligt. Wichtig ist
aber, dass die Leistungen erst
ab dem Monat gezahlt werden,
in dem der Wohngeldantrag bei
der zuständigen Stelle eintrifft.
Der Wohngeldantrag ist also
nicht rückwirkend möglich. Soll
eine Weiterbewilligung nach
dem ersten Zeitraum beantragt
werden, so sollte dieser Antrag
ca. zwei Monate vor dem Ende
des Bewilligungszeitraums gestellt werden.
Was genau ist Wohngeld?
Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zu den Wohnkosten für
Haushalte oberhalb des Existenzminiums. Wohngeld, als finanzielle Unterstützung, soll angemessenes und familiengerechtes
Wohnen sichern.
Wer hat Anspruch auf Wohngeld?
Wohngeldberechtigt sind grundsätzlich alle Mieter sowie Nutzer von Wohneigentum. Auch
Untermieter haben Anspruch
darauf. Ausgenommen sind
ALG II- sowie Soziallhilfeempfänger und Personen, die Hilfe
bei einer Erwerbsminderung erhalten.
Wovon hängt die Höhe des Wohngelds ab?
Ob Anspruch auf Wohngeld besteht und wenn ja, in welcher
Höhe richtet sich nach drei Faktoren:
- der Zahl der Haushalts mitglieder
- der Höhe der zu berücksichti-
genden Miete
- dem Gesamteinkommen
Das Wohngeld berechnet sich
nach einer Formel, die diese
Faktoren berücksichtigt. Bestehendes Vermögen wird nicht
berücksichtigt. Ebenso werden
Kindergeld, Kinderzuschlag und
Mietstufen
Für die Berechnung des Wohngeldes spielen die Mietstufen
eine wichtige Rolle. Sie geben
Aufschluss über die unterschiedlichen Mietspiegel der
Städte und Gemeinden. Um
eine Art Gleichberechtigung
zu schaffen, ist der zu bezuschussende Anteil der Miete
in den höheren Mietstufen höher. Auch das zu berücksichtigende
Gesamteinkommen
fällt in den oberen Mietstufen
höher aus. Damit hat die Mietstufe unmittelbaren Einfluss
auf den Mietzuschuss. Für
Potsdam gilt die Mietstufe 4.
Geburtstage
Bildungs- und Teilhabeleistungen, wie etwa die Übernahme
der Kosten für eine Klassenfahrt,
auf das Wohngeld nicht angerechnet. Auf der Internetseite
www.mil.brandenburg.de findet
man unter Wohnen, Themen A-Z
auch einen Wohngeldrechner.
Hier kann man, ohne dass persönliche Daten gespeichert werden, seinen eigenen Anspruch
auf Wohngeld überprüfen.
Ein Rechenbeispiel:
Eine Rentnerin, die bei einer
Rente von 950 Euro eine Kaltmiete von 510 Euro zahlt, bekommt
derzeit 96 Euro Grundsicherung.
Ab 2016 hat sie stattdessen einen Wohngeldanspruch von 120
Euro und ist nicht mehr auf die
Grundsicherung
angewiesen.
Damit bekommt sie 24 Euro
mehr als bisher.
Wie beantragt man Wohngeld?
Wohngeld wird nur auf Antrag
gezahlt. Ein Antrag kann in der
Wohngeldstelle, Hegelallee 6-10,
14467 Potsdam gestellt werden
- dienstags 9 bis 12 Uhr und 13
bis 18 Uhr sowie donnerstags 9
bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr.
Das Antragsformular kann man
sich unter http://vv.potsdam.de/
vv/Antrag_auf _Wohngeld_Mietzuschuss.pdf herunterladen.
Neues Meldegesetz
Ab November 2015 gilt bundesweit ein einheitliches Meldegesetz. Danach wird künftig eine
Meldebescheinigung
eingeführt. Wenn jemand umzieht,
muss er dies nicht nur bei der
Behörde melden, er benötigt
dafür auch eine Bestätigung
vom Vermieter. Mit der Einführung der Meldebescheinigung
sollen Scheinanmeldungen
und Adressmissbrauch vermieden werden. In Brandenburg
muss der Wohnortwechsel innerhalb von zwei Wochen bei
der zuständigen Meldebehörde
angezeigt werden.
Oktober - November 2015
90 + Jahre
Erika Baade, Regina Meyer,
Katharina Pabst, Ursula Sauermann
85 Jahre
Helga Butterweck, Gerda Fiedler, Walter Küppers, Irma May,
Gerda Rosenburg, Erika Scholz,
Herbert Stang, Peter Süring,
Lieselotte Wysk
80 Jahre
Renate Bohr, Christa Fritz, Sabine
Gerwing, Dr. Klaus Gloede,
Ilse Herrmann, Günter Jähnert,
Rosemarie Moczynski, AnnaMaria Näfe, Dr. Hans Narwardt,
Erika Rentmeister, Ruth Röhrig,
Rosetraud Schneider, Rolf Schulz,
Dieter Schuster, Marianne
Schwarz, Kurt Stümpel, Friedrich Wahlen, Wolfgang Wall,
Erich Wrede, Inge Zschockelt
75 Jahre
Christel Ambach, Doris Benn,
Renate Blaschke, Renate Boretius,
Herbert Fischer, Karl-Heinz
Hahn, Dr. Werner Hahn, Jutta
Hessedenz, Brigitte Hülsen, Brigitte Komoll, Elisabeth Kretzschmann, Christa Kußatz, Renate Libor, Lore Lorenz, Wolfgang
Losse, Harald Mahlow, Klaus
Maschmann, Günther Müller,
Heide Peter, Günter Pfeiffer,
Marina Prigova, Norman Ritter, Klaus Rocher, Losa Rocher,
Jutta Sawade, Waltraud Schaefer, Dieter Schulz, Veronika
Schwarzer, Peter Stehle, Robert
Weinheimer, Ulf Wenzel, Sieglind Werler, Peter Wollentin
Herzlichen
Glückwunsch
12 vis a vis
Die Plastik von Günther Junge stand bis 2010 am Staudenhof, 2016 soll sie wieder in die Innenstadt ziehen
Der lange Weg eines Kunstwerks
Für die Transparente Weltkugel wurde lange Zeit ein neuer Standort gesucht, auch die
Karl Marx war daran beteiligt, jetzt wurde ein Platz für
die Stahlskulptur gefunden.
Alteingesessene
Potsdamer
müssten sie noch kennen – die
Weltkugel mit dem Marxzitat.
Um den imaginären Äquator
wand sich in großen stählernen
Lettern Marx berühmte Feuerbachthese: „Die Philosophen
haben die Welt nur verschieden
interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern“. Gekreuzt wird das spiralförmige
Band von Goethes Schlusssatz
aus Faust II: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“.
Nicht nur schwer, sondern
durchaus
bedeutungsschwer
hatte Günther Junges Plastik
mehr als 30 Jahre lang unübersehbar ihren festen Platz
an der Friedrich-Ebert-Straße,
zwischen Bibliothek und dem
Gebäude der heutigen Fachhochschule. 2010 wurde die
Stahlskulptur abmontiert und
eingelagert. Das Kunstwerk
musste Bauarbeiten in der Innenstadt weichen, allerdings
mit der Option wieder ins Zentrum zurückzukehren. Seitdem
lagert die Weltkugel, etwas
vergessen, auf dem städtischen
Bauhof in Drewitz.
„Die Philosophen
haben die Welt nur
verschieden interpretiert, es kommt
aber darauf an, sie
zu verändern.“
Nach der Neugestaltung des
Quartiers am Bildungsforum
gibt es dort keinen Platz mehr
für die Skulptur, die einen beachtlichen Durchmesser von
fünf Metern hat. Also, ein neuer
Standort musste gefunden werden. So viel zur Vorgeschichte.
Nachdem die Stadtverwaltung
und der Beirat für Kunst mehrere Standorte geprüft hatten, fiel
die Wahl auf den Hof des Oberstufenzentrums im Ulanenweg. Der avisierte Platz ist weder zentral, noch öffentlich,
noch für jedermann zugänglich. Manch einer befürchtete
sogar, die Skulptur solle sozusagen auf den Hinterhof verbannt
werden. Die Standortfrage wurde noch einmal neu gestellt.
Hier kam die Karl Marx ins
Spiel. „Wir wurden auf die Diskussion aufmerksam, dass es in
der Innenstadt keinen Platz für
Junges Plastik gibt. Unsere Genossenschaft hat im Zentrum
geeignete Grundstücke, die der
Weltkugel „Asyl“ bieten würden. Und in gewisser Weise
stellt das Marxsche Zitat Assoziationen zum Namensgeber der
Notfallnummern bei Havarien Firma Wärme und Bäder, Boris Hartl, Tel. 0331 5810784, Mobil 0160 5810700
Notfallnummer bei Störungen des Fernseh- und Rundfunkempfangs Firma telecolumbus, Tel. 030 33888000
Genossenschaft her“, erläutert
Bodo Jablonowski, Vorstand der
Karl Marx, die Beweggründe
sich in die Standortsuche einzubringen. Als mögliche Standorte wurden die Grundstücke
entlang der Alten Fahrt, etwa
im Umfeld der Burgstraße 1
und 2 beziehungsweise in der
Joliot-Curie-Straße oder aber in
der Nähe der Havelbucht vorgeschlagen.
Damit wurde die zweite Runde
der Standortsuche noch einmal
neu angestoßen. Vier verschiedene Orte und Gegebenheiten
wurden in Augenschein genommen. Die schlechte Nachricht,
aus Sicht der Genossenschaft:
Die Weltkugel zieht nicht zur
Karl Marx. „Wir haben die
Standorte nach verschiedenen
Kriterien geprüft, sowohl der
Kulturausschuss als auch der
Bauausschuss waren daran beteiligt. Denn neben den ästhetischen Kriterien beeinflussen
natürlich auch die funktionalen Gegebenheiten die Entscheidung. Das Umfeld spielt eine Rolle, Rettungswege dürfen nicht
verstellt werden, der Baugrund
muss geeignet, die statische Belastung vertretbar sein. Wir haben uns dagegen entschieden,
weil der Untergrund nicht geeignet ist und sich das Kunstwerk
nicht gut einfügt“, fasst Christine Homann, Pressesprecherin
der Stadt Potsdam die Argumente dagegen zusammen.
Die gute Nachricht: Die transparente Weltkugel soll einen
Platz vor dem Marktcenter in
der Zeppelinstraße bekommen
und damit wieder ins Stadtzentrum zurückziehen. Beide
Gremien hatten sich für diesen
Standort ausgesprochen. Noch
fehlt die Baugenehmigung und
die notwendigen Mittel für die
Restaurierung der Skulptur
müssen von der Stadt bereitgestellt werden. Im nächsten
Jahr soll die Weltkugel an der
Zeppelinstraße stehen – damit
doch fast vor der Haustür der
Karl-Marx-Mitglieder.