Der Organmarkt - Filme für eine Welt

Impulse für den Unterricht
Anregungen und Kopiervorlagen zu
Der Organmarkt
Dokumentarfilm von Rama Rau
55 Minuten, ab 16 Jahren
Themen: Krankheit, Organhandel, Globalisierung, Menschenrechte, Transplantationsmedizin
Schulstufe: Sekundarstufe II, Berufsschule, Erwachsenenbildung
Produktion: Ed Barreveld, Kanada 2011
Kamera: Paul Kell, Iris Ng, Nagaraj Diwakar, Neil Oakshott, Mike Rae, Samir Sakar
Schnitt: Ricardo Acosta, Elma Bello, Geoff Raffan
Musik: Ken Myhr
Ton: Rama Rau, Peter Sawade, P. Murugan
Sprachen: Hindi-Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Französisch
Der Organmarkt
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Inhalt
Der Film thematisiert den illegalen internationalen Organhandel. Im Zentrum steht
die nierenkranke Sandra aus Kanada, die verzweifelt auf eine Spenderniere wartet. Sie
sieht sich als ‚Sklavin der Dialyse’, da sie viermal pro Tag ihren Körper mit einer Lösung
entgiften muss, was ihre Lebensqualität massiv einschränkt. Deshalb wird von ihren
Töchtern die Option, sich eine Niere in Indien zu beschaffen, immer wieder thematisiert.
Die ethischen Bedenken von Sandra können sie dabei nur schwer einordnen.
Parallel dazu begleitet der Film Prabha, eine in einem indischen Slum lebende Zwischen­
händlerin, die einst selbst eine Niere verkaufte und heute hoffnungslose Landsleute an
die entsprechenden Stellen vermittelt. Sie lebt vom Verkauf von Gemüse und Nieren, um
ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Als ihre jüngere Schwester Hema
ebenfalls keine andere Lösung für ihre finanziellen Probleme sieht, schreckt Prabha nicht
davor zurück, ihr eine Provision für die Vermittlung eines Käufers zu verrechnen. Exis­
tentielle Not und lukrative Verdienstmöglichkeiten stehen moralischen Bedenken und
Verachtung durch Landsleute gegenüber.
Gegen Ende des Films treffen die Frauen aus beiden Ländern in Indien aufeinander. In
einem offenen Gespräch können die Kanadierinnen ihre Fragen stellen und erfahren aus
erster Hand vom Los der Spenderinnen. Diese Begegnung berührt beide Seiten und schafft
zugleich Klarheit: Während Sandra ihre Befürchtungen bestätigt sieht und sich gegen den
Kauf einer Niere entscheidet, bewirkt das Gespräch auch bei Sandras Angehörigen eine
Wende.
Nebst den Protagonistinnen kommen im Film weitere Personen zu Wort, so der in
Indien führende Transplantationsmediziner Dr. Kesava Chandra Reddy, sowie zahlreiche
namenlose Inderinnen und Inder, die eine Niere verkauft haben, um ihren Schuldenberg
abzubauen.
Zum Film
Die Transplantationsmedizin hat in den vergangen Jahrzehnten beträchtliche Fortschritte
erzielt und bietet mit ihren Möglichkeiten neue Wege in gesundheitlichen Sackgassen.
Ungelöst aber ist die wachsende Diskrepanz zwischen der beträchtlichen Nachfrage nach
Organen und der geringen Spendenbereitschaft gerade in hoch entwickelten Industrie­
ländern.
Der Film, dessen Dreh in Kanada und in Indien erfolgte und sich über drei Jahre
erstreckte, dokumentiert den auf dieser Grundlage florierenden illegalen internationalen
Organ­handel. Er beleuchtet die komplexen Strukturen eines profitablen Marktes, in dem
zahlungskräftige Patienten westlicher Staaten Organe von zumeist jungen Menschen
in weniger privilegierten Ländern kaufen und dafür beträchtliche Summen zahlen. Das
grosse Geschäft machen dabei nicht die hoch verschuldeten, von der Armut existentiell
bedrohten Spender, sondern lokale Zwischenhändler, Ärzte und Agenturen.
«Der Organmarkt» besticht durch seine Nähe zu den Protagonistinnen und fördert eine
Auseinandersetzung, die nicht nur intellektuell, sondern auch emotional erfolgt. Indem
verschiedene Geschichten und Schicksale zunächst einzeln beleuchtet, im Verlauf des
Films aber miteinander verknüpft werden, wird die Vielschichtigkeit des Themas ein­
drücklich veranschaulicht.
Der Organmarkt
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Zur Regisseurin
Rama Rau ist bekannt für ihre Filme, die, angesiedelt zwischen verschiedenen Kontinen­
ten, einen intimen Blick auf globale Zusammenhänge und damit verbundene Spannungs­
felder erlauben. In Indien aufgewachsen, hat die heute in Kanada lebende Filme­macherin
schon als Kind verräterische Narben bei jungen Mädchen entdeckt. Mit ihrem Film «Der
Organhandel» ist ihr ein eindrückliches Werk über die Strukturen des ­Organhandels
gelungen, in welchem nicht nur Spender und Empfänger, sondern auch Händler ein
Gesicht und vielleicht sogar ein Motiv bekommen.
Zielpublikum
Sekundarstufe II, Berufsschule, Erwachsenenbildung
Fächer
Gymnasium: Philosophie, Religion, Ethik, Wirtschaft, Geographie
Berufsschule: Allgemein bildender Unterricht; Ausbildung Gesundheitsberufe
Kompetenzen
Die vorgeschlagenen Aktivitäten tragen zum Erwerb verschiedener überfachlicher
Kompetenzen bei, u.a. in den Bereichen Selbstreflexion (eigene Position gegenüber
­
Körperbild, Krankheit, Umgang mit Krankheit), kritische Reflexion (medizinische
Versorgung bei uns und in Ländern des Südens, Organspendenbereitschaft, Armut, Organ­
handel), Perspektivenwechsel (sich in andere Personen versetzen, Auseinandersetzung
mit der Verzweiflung, die zum Verkauf von eigenen Organen führt), Wertediskurs (eigene
und fremde Werthaltungen einander gegenüberstellen und kritisch hinterfragen) oder
methodische Kompetenzen (Zusammenarbeit und Partizipation).
Lernziele
Die Teilnehmenden
• reflektieren ihr eigenes Körperbild und denken über Gesundheit als Wert nach;
• setzen sich mit eigenen Sichtweisen und Werthaltungen auseinander;
• analysieren die unterschiedlichen Positionen der verschiedenen Protagonistinnen im
Film;
• kennen Folgen und Behandlung von Nierenerkrankungen;
• realisieren, dass das Thema Organhandel komplex und moralisch vielschichtig ist.
Arbeitsblätter und Kopiervorlagen
Arbeitsblatt 1
Mein Körperbild
Arbeitsblatt 2
Gesundheit und Krankheit
Kopiervorlage 1
Zitate aus Filmen und Büchern
Der Organmarkt
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Didaktische Impulse
Vorbemerkung
Die nachfolgenden Impulse können modular oder als Gesamtkonzept eingesetzt werden.
Über die persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper soll in der Ein­leitung
(Teil 1, 1 Lektion) eine Brücke zum Thema Nierentransplantation und Organhandel
geschlagen werden. In der Auseinandersetzung mit dem Film «Der Organmarkt» (Teil 2,
2 Lektionen) gilt als Zielsetzung, dass die Teilnehmenden eine differenzierte Sichtweise
auf ein komplexes und vielschichtiges Thema entwickeln und dabei eigene Meinungen
und Werte erstmals oder neu überdenken.
Teil 1/Einleitung: Körper(bild) im Kontext von Gesundheit und Krankheit
Ziel
Die Teilnehmenden setzen sich mit dem eigenen Körperbild auseinander unter besonde­
rer Beachtung der Dimensionen Gesundheit und Krankheit.
Dauer: 1 Lektion
Material: Arbeitsblatt 1: «Mein Körperbild», Arbeitsblatt 2: «Gesundheit und Krankheit»
Einstieg
Diskussion: Wo und in welcher Art sind die Teilnehmenden in den vergangenen Tagen
dem Thema Körper begegnet (Gespräche mit Kollegen, Zahnarzt­besuch, Werbeplakate,
Filme)? Welche Erfahrungen wurden gemacht? Welchen Aussagen über den Körper sind
sie begegnet? Welche Werte wurden vermittelt oder betont?
(Plenum/10’)
Auftrag
Die Teilnehmenden setzen sich mit den Arbeitsblättern «Mein Körperbild» und «Gesund­
heit und Krankheit» auseinander und notieren ihre Gedanken dazu.
(Einzelarbeit/20’)
Abschluss
Diskussion im Plenum:
• Hat jemand kein Organ erwähnt beim Punkt «Was ich an meinem Körper mag»?
Warum?
• Zählt Gesundheit – ein funktionierender Körper mit funktionierenden Organen – im
Vergleich zu Schönheit und Aussehen weniger? Warum?
• Vorwissen zum Thema Organe, Organversagen und Organtransplantation?
(Plenum/15’)
Der Organmarkt
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Teil 2/Film: Auseinandersetzung mit dem Film «Der Organmarkt»
Ziel
Die Teilnehmenden lernen die Sichtweisen der unterschiedlichen Protagonisten im Film
kennen, übernehmen fremde Perspektiven und setzen sich unter Berücksichtigung eige­
ner Erfahrungen und Werte mit verschiedenen Aspekten des Organhandels auseinander.
Dauer: 2 Lektionen
– Variante 1 –
Material: Pausenplatz, Korridor oder grosser Raum sowie farbige Tücher o.ä. für die
Werte­skala, Kopiervorlage 1: Zitate aus Büchern und Filmen, Film «Der Organmarkt»
Lektion 1
Einleitung
Standortbestimmung vor der inhaltlichen Auseinandersetzung
(Umsetzung auf dem Pausenplatz, in einem langen Korridor oder einem grossen Zimmer):
«Davor»-Positionierung: Die Teilnehmenden positionieren sich auf einer Werteskala mit
den beiden Polen «Organe zu kaufen ist gerechtfertigt» und «Organe zu kaufen ist ein
Verbrechen» (zwischen den Extremen sollten ca. 8-10 Meter liegen). Die unterschied­
lichen Positionen werden symbolisch mit farbigen Tüchern o.ä. visualisiert, wobei die
Pro-Seite mit einem grünen, der mittlere Bereich der Skala mit einem orangen und die
Contra-Seite mit einem roten Tuch o.ä. markiert wird (Ampelsystem). Die gewählten
Positionen werden weder gewertet noch diskutiert.
(Plenum/5’)
Entlang des Weges zurück ins Klassenzimmer liegen oder hängen diverse Zitate aus
Filmen und Büchern, welche Pro- und Contra-Argumente zum Organhandel beinhalten.
Wichtig: Zitate beim Hinauslaufen deponieren bzw. anbringen (Kopiervorlage 1)!
Aufgabe
Die Teilnehmenden gehen schweigend zurück ins Klassenzimmer und lassen die Aus­
sagen am Wegesrand auf sich wirken (keine Diskussionen!).
(Einzelarbeit/10’)
Auftrag
Die Teilnehmenden sehen sich gemeinsam Teil 1 des Films «Der Organmarkt» bis ca.
Minute 30 an.
Aufgabe
Jede Person achtet darauf, was der Film in ihr auslöst: Wo berührt der Film meine persön­
lichen Werte bzw. Wertvorstellungen? Verändert er meine Sichtweise? Wie?
Unterbruch nach dem Gespräch zwischen Grossmutter Christina und Enkelin Kylie kurz
nach Minute 30 (die Szene endet damit, dass die beiden Frauen sich umarmen).
(Plenum/30’)
Der Organmarkt
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Lektion 2
Auftrag
Die Teilnehmenden sehen sich gemeinsam Teil 2 des Films «Der Organmarkt» ab ca.
Minute 30 an.
Die Aufgabe bleibt dieselbe.
(Plenum/25’)
Abschluss
«Danach»-Positionierung: Die vier Ecken des Klassenzimmers werden als Zonen defi­
niert (Zettel mit entsprechenden Symbolen an die Wand hängen).
Zone 1 = keine Veränderung der eigenen Position bzw. Einstellung (Zettel mit «=»)
Zone 2 = Verschiebung von Pro in Richtung Contra (Zettel mit «+ ---> –»)
Zone 3 = Verschiebung von Contra in Richtung Pro (Zettel mit «– ---> +»)
Zone 4 = Enthaltung/keine Positionierung (Zettel mit «0»)
Die Teilnehmenden wählen jene Ecke, die ihrem Erleben am ehesten entspricht.
Die anschliessende Werte-Diskussion wird in dieser Raumaufteilung geführt:
• Welche Aspekte bzw. Aussagen haben welche Veränderung bewirkt? Warum?
• Welche Erkenntnisse wurden gewonnen? Wie wirken sie sich auf das eigene Leben aus?
(Plenum/ 5’ Positionierung, 15’ Diskussion oder 20’ Diskussion, Positionierung weg­lassen)
– Variante 2 –
Material: Film «Der Organmarkt»
Lektion 1
Vorbereitung: Die Teilnehmenden werden folgenden vier Gruppen zugeteilt (z.B. auf Vier
durchzählen):
Gruppe 1: Patientin auf der Warteliste (Sandra)
Gruppe 2: Zwischenhändlerin (Prabha)
Gruppe 3: Spenderinnen (Hema & weitere Frauen)
Gruppe 4: Angehörige (Kylie, Christina, Ehemann von Prabha)
Aufgabe
Jeder Teilnehmer fokussiert während des Films auf seine Person(engruppe) und notiert
die für ihn bedeutsamen Aussagen.
(Plenum/5’)
Auftrag
Die Teilnehmenden sehen sich gemeinsam den Film «Der Organmarkt» an.
(Plenum/55’)
Der Organmarkt
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Lektion 2
Auftrag
Die Teilnehmenden analysieren den Film in ihrer jeweiligen Gruppe mit spezifischem
Fokus (vgl. Lektion 1), indem sie anhand ihrer persönlichen Notizen folgende Fragen
diskutieren:
• Spielt die Person (z.B. Sandra) eine Rolle im internationalen Organhandel? Welche?
• Spielt der Organhandel im Leben der Person (z.B. bei Sandra) eine Rolle? Welche?
• Welche Ausgangslange hat die Person (z.B. Sandra) im Hinblick auf Lebensqualität,
Gesundheit, familiäre Unterstützung?
• Welche Perspektive hat die Person (z.B. Sandra) im Hinblick auf ihre Zukunft?
(Gruppenarbeit/15’)
Abschluss
Diskussion im Plenum:
• Welche Erkenntnisse wurden durch den Film gewonnen?
• Inwiefern hat der Film die eigene Einstellung bestätigt oder verändert?
• Welche Aspekte machen das Thema Organhandel so komplex?
(Plenum/15’)
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Arbeitsblatt 1
Mein Körperbild
Was ich an meinem Körper mag...
Was ich an meinem Körper nicht mag...
So würde ich meine Beziehung zu meinem Körper beschreiben...
So trage ich zu meinem Körper Sorge, so pflege ich meinen Körper...
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Arbeitsblatt 2
Gesundheit und Krankheit
Auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = sehr krank / 10 = vollständig gesund) schätze ich mich so
ein:
Meine Einschätzung begründe ich folgendermassen:
Gesundheit würde ich so definieren:
In folgenden Situationen bin ich mit Krankheiten (bei mir oder bei anderen) in Berührung
gekommen:
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1/2
Kopiervorlage 1
Zitate
«Früher haben wir Fisch auf dem Markt verkauft. Heute verkaufen wir
unsere eigenen Organe. Sie haben uns zu einer Ware gemacht.»
Fischer in Indien (Film: Der Organmarkt von Rama Rau)
•
«2003 habe ich meine Niere verkauft. Wir hatten grosse Geldsorgen.
Jetzt habe ich starke Schmerzen, und ich bereue es, dass ich meine
Niere verkauft habe.»
Frau in Indien (Film: Der Organmarkt von Rama Rau)
•
«Bleibt nur die Hoffnung, dass sie eine Spenderniere bekommt, doch
das kann bis zu 10 Jahre dauern. Wenn ich das Geld hätte, dann würde
ich ihr eine Niere kaufen.»
Mutter einer nierenkranken Tochter (Film: Der Organmarkt von Rama Rau)
•
«Ich denke, unter bestimmten Umständen ist das Leben wichtiger als
Prinzipien.»
Tochter einer nierenkranken Mutter (Film: Der Organmarkt von Rama Rau)
•
«Ich träume davon, dass ich eines Tages eine Spenderniere bekomme
und meinen alten Körper wieder habe. Vielleicht habe ich dann endlich
nicht mehr das Gefühl, mich daheim verkriechen zu müssen.»
Nierenkranke Frau (Film: Der Organmarkt von Rama Rau)
•
«Ein Patient, der ein Organ benötigt, befindet sich in einer seltsamen
Situation: er ist zwar schwer erkrankt, muss aber lange auf seine
Behandlung warten. In dieser Zeit kann es durchaus auch zu einer
Verschlechterung im Zustand des Patienten kommen oder sogar zu
seinem Tod.»
Buch von Sir Peter Morris: Organtransplantationen – ethisch betrachtet, S. 19/20
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2/2
Kopiervorlage 1
«Ein Teil dessen, was es heisst, menschlich zu sein, besteht in der
Fähigkeit die Unvermeidlichkeit unserer Sterblichkeit zu erkennen und
zu akzeptieren.»
Buch von Sir Peter Morris: Organtransplantationen – ethisch betrachtet, S. 99
•
«Der Kauf und Verkauf von Spendernieren ist praktisch in allen
Ländern gesetzlich verboten und stellt eine strafbare Handlung dar.»
Buch von Sir Peter Morris: Organtransplantationen – ethisch betrachtet, S. 193
•
«Ich bin bestens mit den vielen moralischen und legalen Einwänden
vertraut, die gegen den kommerziellen Transplantationsmarkt erhoben
werden. Ich habe sie auch lange selbst geteilt. Während meiner
Krankheit stellte ich fest, in welch atemberaubendem Tempo diese
Vorbehalte an Bedeutung verloren.»
Buch von Willi Germund: Niere gegen Geld, S. 10
•
«Im Sommer steigt die Zuversicht, weil wegen vieler Motorradunfälle
die Anzahl potentieller Spender sprunghaft nach oben klettert.»
Buch von Willi Germund: Niere gegen Geld, S. 46
•
«2009 starben 69 Menschen auf der Warteliste.»
Film: Warten auf das zweite Leben. Organmangel und Transplantationen in der Schweiz,
von Belinda Sallin (2001)
•
«In der Schweiz dürfen Organe nur mit ausdrücklicher Zustimmung
des Spenders entnommen werden. Im europäischen Vergleich
liegt die Schweiz mit der Spendenbereitschaft weit hinten. Die
Auseinandersetzung mit dem Tod wird verdrängt.»
Film: Warten auf das zweite Leben. Organmangel und Transplantationen in der Schweiz,
von Belinda Sallin (2001)
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Weiterführende Anregungen
Einleitung
Gruppenarbeit:
Flipchart-Bogen auf den Boden legen, den Rumpf eines TN als Silhouette nachzeichnen.
Organe identifizieren, lokalisieren und auf dem Bogen einzeichnen. Nieren rot ausmalen
(zentrale Organe im Film).
Auf einem zweiten Flipchart-Bogen Informationen zusammentragen (Internet-Recherche):
• Sinn und Funktionen der Nieren?
• Symptome bei Nierenkrankheiten?
• Therapiemöglichkeiten bei schweren Nierenschädigungen?
Diskussion im Plenum
Organspende
Plenum: Alle Teilnehmenden schauen sich gemeinsam das Youtube-Video vom BAG an:
https://www.youtube.com/watch?v=vN6NzdVa-vU
Diskussion:
• Warum ist das Spenden von Blut naheliegender als das Spenden von Organen?
• Was sind mögliche Gründe für die fehlende Organspendenbereitschaft vieler Staaten?
• Was bedeutet eine Organspende für den Menschen, der spendet?
• Was bedeutet eine Organspende für den Menschen, der ein Organ erhält?
Einzelarbeit: Jede Person liest für sich die Spendenkartenbroschüre (kostenlos bestellbar
unter www.transplantinfo.ch) durch und schreibt dann ein kurzes persönliches Fazit zu den
­erarbeiteten Themen Organhandel bzw. Organspende. Das Fazit kann, muss aber nicht im
Plenum vorgelesen.
Wichtig: Jede Person kann frei entscheiden, ob sie die Spendenkartenbroschüre mitnehmen
oder da lassen will. Die Ausweise werden nicht im Rahmen des Unterrichts ausgefüllt.
Film
Bundesamt für Gesundheit BAG (2013): Die Entscheidung. Der Kurzfilm zum Thema.
https://www.youtube.com/watch?v=vN6NzdVa-vU
Literatur
Germund, Willi (2015): Niere gegen Geld. Wie ich mir auf dem internationalen Markt ein
Organ kaufte. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH.
Informationsbroschüre von Swisstransplant: Organspende und Transplantation. Gratis
Download unter:
www.swisstransplant.org/fileadmin/user_upload/Infos_und_Material/Allg._PDF/150724_D_
Publikumsvortrag.pdf
Morris, Sir Peter (Hrsg.) (2006): Blickpunkt Ethik. Organtransplantationen – ethisch betrachtet. Berlin: LIT Verlag.
Patientenbroschüre: Hämodialyse – Ernährung und Hämodialyse? Peritonealdialyse – Ernährung und Peritonealdialyse? Roche Pharma (Schweiz) AG.
Patientenbroschüre: Wenn die Nieren versagen: Therapiemöglichkeiten bei chronischem
Nierenversagen. Fresenius Medical Care (Schweiz) AG. Gratis Download unter:
www.fmc-deutschland.com/files/KOPatBroch_D.pdf
Websites
www.swisstransplant.ch, www.transplantinfo.ch
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Impressum
Impulse für den Unterricht – Anregungen zum Film «Der Organmarkt»
Autorin: Andrea Signer
Gestaltungskonzept: pooldesign.ch
Layout: Claudia Fritzenwanker
Copyright: éducation21, Bern 2015
Bezug des Films: VOD (nur Miete): www.filmeeinewelt.ch
Weitere Informationen: éducation21, Monbijourstr. 31, 3001 Bern, Tel 031 321 00 22
éducation21 Die Stiftung éducation21 koordiniert und fördert Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Schweiz. Sie wirkt im Auftrag der
Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), des Bundes und der Zivilgesellschaft als nationales Kompetenzzentrum für die Volksschule und die Sekundarstufe II.
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