Die Kaiserübung

Die Kaiserübung
Eine Übung in 21 Sequenzen, 5 Abschnitten, 5 Armbewegungen und 4 Verweilungen
Abschnitt 1 – die Meridiane wecken
1. Ausgangsposition: Pfahlstand
2. Hände beleben
3. Handrücken nach vorne
4. Finger heben (Fingerspitzen nach vorne), beginnend mit dem kleinen Finger
(Meridian: Herz-Dünndarm)
5. …dann den Ringfinger (Meridian: dreifacher Erwärmer)
6. …den Mittelfinger (Meridian: Perikard, Herzbeutelgefäß)
7. …den Zeigefinger (Meridian: Dickdarm)
8. …den Daumen (Meridian: Lunge)
9. Die Finger führen den Körper nach vorne, die Handwurzeln dann wieder zurück
(„Schwanken“, Yin Und Yang ausgleichen)
10. fünfmal (m) bzw. sechsmal (w) wiederholen, dann in die Ausgangsposition
zurück. Die Finger dabei einzeln wieder in ihre normale Position, beginnend mit
dem Daumen
11. Handrücken zu den Seiten drehen, im Pfahlstand nachspüren
Abschnitt 2 – sich verbinden
1. die Daumen führen die Hände an der
(Handflächen/Laogong-Punkte zum Körper)
Körpervorderseite
nach
oben
2. während die Hände nach oben geführt werden, Gewicht leicht auf den Ballen und
dann auf die Ferse verlagern (leichtes Schwanken)
3. wenn am unteren Zentrum angekommen, kurz verweilen (nicht schwanken), dann
die Hände weiter nach oben (wieder leicht schwanken)
4. wenn am mittleren Zentrum angekommen, kurz verweilen (nicht schwanken),
dann die Hände weiter nach oben (wieder leicht schwanken)
5. wenn am oberen Zentrum angekommen, kurz verweilen (nicht schwanken)
6. oben drehen die Hände in die Horizontale (Handrücken zum Himmel, LaogongPunkte zur Erde), die kleinen Finger führen die Arme nach Außen („die
Schwingen ausbreiten“)
7. kurz in dieser Position verweilen
8. dann die Hände 90 Grad anstellen („Winglets“) und die Arme zum Körper führen,
dann wieder ausbreiten. Die Ellbogen dabei beugen und strecken.
9. beim Führen zum Körper sinken, beim Ausbreiten wachsen
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10. fünfmal (m) bzw. sechsmal (w) wiederholen, dann in die Position mit
ausgebreiteten Schwingen zurück. Kurz nachspüren
Abschnitt 3 – die Verweilungen
1. aus der Position mit ausgebreiteten Schwingen die Arme nach hinten zur Niere
führen. Die Hände dazu etwa 45 Grad drehen, die Handkante führt dann zur
Niere, die Ellbogen dabei beugen
2. während die Arme sich zur Niere hinbewegen, leicht schwanken (immer vor und
zurück)
3. an der Niere angekommen (Laogong-Punkte zur Niere) verweilen und
entspannen
4. während der Verweilung nicht schwanken
5. dann Arme um das Gürtelgefäß herum nach vorne zum unteren Zentrum führen.
Die Laogong-Punkte dabei immer zum Körper. Dabei leicht schwanken
6. am unteren Zentrum angekommen, verweilen und den Ringfinger (dreifacher
Erwärmer) zum unteren Zentrum hin einknicken, so dass die Fingerspitze zum
unteren Zentrum zeigt. Nicht schwanken.
7. den Ringfinger wieder in die Ausgangsposition und die Arme zum mittleren
Zentrum hin bewegen, dabei leicht schwanken
8. am mittleren Zentrum angekommen, verweilen und den Mittelfinger (Perikard)
zum mittleren Zentrum hin einknicken. Nicht schwanken
9. den Mittelfinger wieder in Ausgangsposition und die Arme zum oberen Zentrum
hin führen, dabei leicht schwanken
10. am oberen Zentrum angekommen, verweilen und den Zeigefinger (Dickdarm)
zum oberen Zentrum hin einknicken, nicht schwanken
11. danach, zurück in die Ausgangsposition (ausgebreitete Schwingen), dazu den
Zeigefinger wieder zurück, die Hände etwa in die Horizontale drehen und die
Arme „mit der Handkante“ nach Außen führen
12. Verweilen und nachspüren
Abschnitt 4 – Himmel und Erde, vorne und hinten verbinden
1. die Arme in der Position belassen, Hände an der Handwurzel abknicken
(„Winglets“)
2. beide Arme nach vorne führen, dabei mit dem Körper gegenläufig ausgleichen
(„mit dem Rücken nach hinten“)
3. dann beide Arme nach hinten führen, mit dem Körper gegenläufig
4. fünfmal (m) bzw. sechsmal (w) wiederholen, dann in die Position mit
ausgebreiteten Schwingen zurück. Kurz nachspüren
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5. Hände wieder abknicken („Winglets“) und mit den Armen Kreise ziehen, erst nach
vorne. Dabei klein anfangen und größer werden
6. Wenn die Arme nach vorne kreisen, bewegt sich der Körper etwas zurück, wenn
die Arme nach hinten kreisen bewegt er sich nach vorne (Fersen-BallenGewichtsverlagerung)
7. fünfmal (m) bzw. sechsmal (w) wiederholen, dann die Richtung des Kreisens
wechseln und die Kreise wieder kleiner machen
8. auch hier bewegt sich der Körper, wie für das Vorwärtskreisen beschrieben,
gegenläufig
9. fünfmal (m) bzw. sechsmal (w) wiederholen, dann in die Position mit
ausgebreiteten Schwingen zurück. Kurz nachspüren
Abschnitt 5 – das Qi einsammeln
1. sich auf den Dantien (unteres Zentrum) konzentrieren
2. die Arme „in den Orbit“ führen (Einsammel-Bewegung)
3. Hände über dem Kopf zusammen führen (erstes Glied der Finger verschränken)
und das Qi am Mittelkanal nach unten bringen (evtl. mit „Schraub-Bewegung“)
4. Verschränkung der Fingerglieder etwa in Höhe des oberen Zentrums auslösen
(„betende Hände“) und das Qi weiter nach unten führen
5. etwa in Höhe des mittleren Zentrums die Hände drehen (jetzt zeigen statt der
Handwurzeln die Fingerspitzen nach unten) und das Qi weiter zum Dantien
führen
6. am Dantien angekommen, die Hände ablegen und nachspüren
7. idealerweise einige Minuten verweilen
8. wenn bis dahin mit geschlossenen Augen geübt wurde, die Augen nun öffnen,
aber nichts fokussieren (Blick in die Breite)
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