Von Thomas Schrader und Dirk Dujesiefken Die Schaden und Krankheiten an der Gemeinen Esche, Fraxinus excelsior L., haben im Forstbereich, im urbanen Grun oder den Baumschulen unterschiedliche Auswirkungen und Bedeutungen. Wahrend im Forst aufgrund der Holzproduktion die Stammdeformationen von besonderem lnteresse sind, werden im urbanen Grun vor allem unter Verkehrssicherungsaspekten Defektsymptome bzw. Holzfaulen betrachtet. In Baumschulen sowie bei Jungbaumen stehen dagegen fast ausschliefilich die Blatt- oder Wuchsschaden im Vordergrund. Die Esche wachst meist auf tiefgrundigen, frischen bis feuchten, nahrstoff- und basenreichen Lehm- und Tonboden sowie auf flachgrundigen, trockenen Kalkstandorten [27, 351. Sie zahlt zu den wertvollsten Laubholzern der heimischen Walder [36] und ist nicht zuletzt auch aus diesem Grund vom Kuratorium ,,Baum des Jahres" zum Baum des Jahres 2001 gewahlt worden. In der Literatur werden viele Schadorganismen an der Esche beschrieben, aber nur wenige davon erlangen wirtschaftliche Bedeutung oder verursachen Probleme fur die Verkehrssicherheit von Stadtbaumen [42]. Im Folgenden werden die wichtigsten Schaden und Schaderreger nach ihrem uberwiegenden Vorkommen fur die Bereiche ,,Forst", ,,Offentliches Grun" sowie ,,Baumschule und JungpflanZen" naher erlautert. Erganzend werden auch einige weniger haufig auftretende Schadorganismen kurz skizziert (Tab. 1). Forstreievante Schaden Als Waldbaum zeichnet sich die Esche im Allgemeinen durch eine geringe Anfalligkeit gegenuber pathogenen Mikroorganis- Abb. 2: Bakterienkrebs rnit gekr6seartigen Wundrandern Foto: Butid') men und lnsekten aus. Trotz ihres spaten Austreibens ist sie jedoch insbesondere in der Jugend stark spatfrostgefahrdet [35]. Die auffalligsten Erkrankungen der Esche im Wald sind der von dem Pilz Nectria galligena Bres. erzeugte NectriaKrebs und der Bakterienkrebs (Pseudomonas syringae subsp. savastanoi pv. fraxini Janse) [24]. Der Nectria-Krebs (Abb. 1) erlangt sein symmetrisches Aussehen durch die jahrliche Wiederholung von Ausbreitung des Pilzes mit Absterben der befallenen Kambialbereiche, gefolgt von Wundgewebebildung und Uberwallungsversuchen des Wirtsbaumes. Die Anzahl freiliegender Jahrringwulste, der bis zu 30 cm breit werdenden offenen Krebse, lassen auf das Alter der Erkrankung schlieOen. Die Fruchtkorper des Pilzes N. galligena, der auch an anderen Laubbaumen vorkommt, sind als stecknadelkopfgrone rote kugelige Gebilde (Perithezien) auf den abgetoteten Uberwallungsrandern zu finden. Als wichtigste Bekampfungsmannahme dient die Vermeidung von Wunden und der Aushieb erkrankter Baume. Im Gegensatz zu einem symmetrischen Nectria-Krebs zeichnet sich das Befallsbild des Bakterienkrebses durch verkorktes, gekroseartiges Rindengewebe aus (Abb. 2), wobei hauptsachlich Eschen auf suboptimalen Standorten befallen werden. Diese unregelmanige Wucherung ist die Folge eines immer wieder durch die Bakterien gestorten Wundheilungsprozesses des Baumes [24]. In den Lucken des verkorkten Gewebes findet sich ein mit Bakterien durchsetzter Schleim [34]. Der Erreger des Bakterienkrebses kommt haufig vergesellschaftet mit Pilzen vor, die die weitere Krankheitsentwicklung fordern konnen [13, 341. Die Befallsausbreitung kann durch die Beseitigung erkrankter Baume und moglicherweise den Anbau resistenter Eschenklone [I51 reduziert werden. Als Verwechslungsmoglichkeit mit dem Bakterienkrebs kommen die durch wiederholten AFZ-DerWald 6/2001 Abb. 1: Nectria-Krebs mit symmetrischem, mehtjahrigem, offenem Wundaufbau ReifungsfraO des Bunten Eschenbastkafers (Leperesinus varius F.) hervorgerufenen Missbildungen der Rinde infrage, die als ,,Kafergrind" oder ,,Eschenrosen" bezeichnet werden [I g]. Weitere auffallige Stammschaden sind Stammrisse, auch ,,Falsche Frostrisse" genannt (Abb. 3a). Dabei handelt es sich um Radialrisse im Holz (Abb. 3b), die von alteren, uberwallten Wunden oder zentralen Faulstellen ausgehen [14]. Bis ein Riss von innen nach aunen zur Rinde weiterreiBt, vergehen oft mehrere Jahre [I 31. Durch Frost konnen uberwallte Risse erneut aufplatzen und es bilden sich nach mehreren Zyklen von Aufplatzen und Uberwallen die typischen wulstartigen WundI eiste n, auch ,,FrostI e isten" ge nannt . Frost vergronert die Wundleisten, die eigentliche Ursache sind jedoch lange zuruckliegende Ve rIetzu nge n. Die Ve rmeidung von Stammschaden bereits im fruhen Baumleben beugt daher der Entstehung solcher Risse vor. Schalschaden (Stammschale) vor allem von Rotwild (Cervus elaphus L.) sowie Fege-, Schlag- und Verbissschaden [17] auch anderer Wildtiere, wie Reh-, Dam- oder Muffelwild, fuhren zu VerletDr. Th. Schrijder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im lnstitut fur Pflanzenschutz im Forst der Biologischen Bundesanstalt fur Land- und Forstwirtschaft, Braunschweig. Dr. D. Dujesiefken ist Leiter des lnstituts fur Baumpflege, Hamburg, und Mitglied des Kuratoriums Baum des Jahres. 1) Prof. Dr. HElNz BUTINsei fur die kritische Durchsicht des Manuskripts sowie fur die Bereitstellung der Abbildungen 2, 9 und 12 gedankt. Die Abbildungen 3, 5 und 10 wurden dankenswertenveise vom lnstitut fur Pflanzenschutz irn Forst zur Verfugung gestellt. mungen unterworfen und solches Holz wird teilweise von der Furnierindustrie besonders gesucht. An ehemaligen Blutenstanden hangende ,,Klunkern" werden haufig erst im Winter bemerkt. Die Eschengallmilbe (Aceria fraxinivora Nal.) induziert diese Verkummerung der Blutenstande mrt anfangs grune n, spater braunen, blumenkohlartigen , hockerigen Gewebewucherungen [l 01, den so genannten ,,Eschenklunkern"(Abb. 4), in denen sich die nachste Milbengeneration entwickelt. Dieser Schaden verursacht lediglich einen verringerten Samene rt rag. Schaden an Stadtbaumen A66. 5: Zottiger Schillerporling mit typischem schwarzen abgestorbenem Fruchtkorper zungen des Stammes und damit zu Nachteilen in der Wertholzerzeugung. Starke Schalschaden konnen bis zur Ringelung des Baumes fuhren. Uberwallte Schaden konnen durch Missbildung des Stammes, Sekundarbefall mit Pilzen [25, 461 oder der oben diskutierten Pradisposition fur Stammrisse zu verringerter Holzgute fuhren. Von forstlichem lnteresse ist zudem die als ,,Olivkern" oder ,,Falschkern" bezeichnete braunliche Verfarbung im Stamminnern besonders alterer Eschen auf Kalkstandorten [29]. Es handelt sich dabei um eine fakultative Verkernung, die sich unregelmaOig uber den Stammquerschnitt entwickelt und die naturliche Resistenz des Holzes im Gegensatz zu obligat kernholzbildenden Baumarten nicht erhoht [3, 211. Entgegen der vielverbreiteten Meinung ist das dunkle Kernholz in seinen technischen Eigenschaften dem hellen Holz gleichwertig [5, 471. Vielmehr ist die Bewertung des ,,Olivkerns" modischen Stro- Die unter forstlichen Gesichtspunkten beschriebenen Krebserkrankungen und Stammrisse konnen grundsatzlich auch an StraOen- und Parkbaumen auftreten. Da auf diesen Standorten Eschen sehr alt werden konnen und zudem im Bereich offentlicher StraOen und Wege eine Verkehrssicherungspflicht besteht, sind hier die holzzerstorenden Pilze von besonderer Bedeutung, die Einfluss auf die Standund Bruchsicherheit haben konnen [39, 481. Die Esche zahlt zudem zu den schwachen Kompartimentierern, d.h. bereits relativ kleine Wunden fuhren zu umfangreichen Verfarbungen und nachfolgend zu Pilzbefall [I 61. Die pilzlichen Erreger der Holzfaulen gehoren zu den stammburtigen Basidiomyceten, die bei der Baumkontrolle haufig erst durch ihre im fortgeschrittenen Befallsstadium erscheinenden Fruchtkorper auffallen. Einer der haufigsten Fauleerreger (WeiOfaule) an Esche ist der Zottige Schillerporling (Inonotus hispidus (9uk:Fr.) P. Karsten) [23, 391. Die einjahrigent(Ju1i bis September), 10 bis 30 cm breiten, konsolenformigen Fruchtkorper befinden sich in unterschiedlichen Stammhohen, haufig auch an starkeren Asten (Abb. 6). lhre Oberseite ist schwach wellig bis hockerig, mit wolligem bis zottigem Filz, anfangs lebhaft gelb-rostrot, spater rost- bis dunkelbraun und nach dem Absterben im Winter schwarz [13]. Ein wichtiges Diag- Abb. 6 (links): Fruchtkorper des Schuppigen Porlings am Stamm einer Esche Abb. 4 (rechts): ,,Eschenklunkern durch Gallmilbenbefall hduzierte Bliitendeformation. - Id Foto: BBA, Butin Abb. 3a: Wundleiste 6,Falscher Frostriss'7 in folge einer Stammfaule nach Astungsma/3nahme;36: Radial von alterer Wunde ausgehende Risse als eigentliche Ursache von ,,Falschen Foto: BBA, Butin, Kehr Frostrissen" nosemerkmal sind die Poren der Rohrenschicht, die sich bei Beruhrung verfarben. Aufgrund der Unterschiede im Holzabbau und der wirtsspezifischen Abwehrreaktionen ist ein Befall der Esche mit dem Zottigen Schillerporling verglichen mit der Platane hinsichtlich seiner Auswirkung auf die Bruchsicherheit als wesentlich gefahrlicher einzustufen [39, 481. Ein weiterer, vor allem an alteren Eschen als Wundparasit vorkommender Fauleerreger (WeiOfaule) ist der Schuppige Porling (Polyporus squamosus Fr.) [8, 381. Die ebenfalls einjahrigen, blass- bis ockergelben Fruchtkorper (Mai bis Juni) werden bis zu 50 cm breit und wachsen einzeln oder dachziegelig ubereinander [8] (Abb. 6). Auf der Hutoberseite befinden sich konzentrisch angeordnete, flach anliegende klebrige braune Schuppen. Die ziell an Asten, die zunachst wahrend bei anderen Exemplaren dieses waagerecht vom Stamm ab- Phanomen nicht auftritt. Grunastabbruche zweigen und sich anschlienend werden auch fur einige andere Gattungen, stark nach oben krummen und wie z.B. Pappel und Rosskastanie, berelativ senkrecht weiterwach- schrieben. sen, ist die auf den gebogenen Astbereich einwirkende Last Schaden an Baumschulsehr groB, sodass es zu waagerechten Schubrissen kom- und Jungpflanzen men kann, die die Bruchsicher- Ziel von Baumschulen ist die Erziehung heit des Baumes erheblich von gesunden Jungpflanzen, die in ihrem ' mindern konnen. Liegt eine Wuchs bestimmten Anforderungen standRissbildung vor, mussen zur halten. Blatt- und Triebschaden oder Herst e IIung d er Ve rkeh rss i- Wuchsdeformationen sind speziell bei der Abb. 7: Typischer Unglucksbalken an einer c he rhe it baumpf Iege risc he Anzucht und beim Verkauf ein Problem. freistehenden, breitkronigen Esche MaBnahmen, beispielsweise Blattschaden der Esche werden meist der Einbau einer Kronensiche- durch Insekten-, weniger durch Pilze hergelbblasse Porenschicht ist nicht vom Hut rung, erfolgen. vorgerufen [41, 61. ablosbar. Im Holzkorper wird das AusmaO Die Esche neigt weiterhin in den SomDie EschengaI ImUcke (Dasineura fraxider Holzzersetzung durch schwarze De- mermonaten vereinzelt zum Abwurf be- nea Kieffer) verursacht auf der Blattuntermarkationslinien begrenzt, wobei das infi- laubter Aste. Diese so genannten Gru- seite hervorstehende rundliche, kaum zierte Holz eine weiche bis faserige Kon- nastabbruche erfolgen vorwiegend in Peri- 1 mm hohe Parenchymgallen, in denen sistenz aufweist [39]. Die durch den Pilz oden warmer, trockener Witterung, und die Larve lebt [lO]. Die bereits Ende Mai hervorgerufene Weif3faule kann zu einer zwar meist in der Mittagszeit. An den be- verlassenen Gallen vertrocknen mitsamt erheblichen Beeintrachtigung der Bruchsi- treffenden Asten sind keine Symptome er- ihrer Umgebung sehr bald, wobei betroffecherheit fuhren [48]. kennbar, die auf derartige Schaden hin- ne Gewebe oft aus dem Blatt herausfallen Als Schwache- oder Wundparasit deuten, d.h. Grunastabbruche sind nicht (Abb. 8). Massenvermehrungen der Gall(Weinfaule) befallen auch Ganoderma-Ar- vorhersehbar. Als Ursache wird die Anato- mucke konnen an jungeren Eschen ernste ten, zum Beispiel der Flache Lackporling mie des Holzes im Zusammenhang rnit ei- Schaden bewirken, die bis zum Absterben (Ganoderma applanatum (Pers.: Wallr.) nem Wasserdefizit im Ast bei trocken-war- der Baume nach einem mehrere Jahre Pat.), zuweilen alte und beschadigte mer Witterung angesehen. Auffallend ist, anhaltendem, starkem Befall fuhren [40]. In Zusammenhang mit dem Befall der Eschen in Stadtgebieten [45]. Haufig ist dass einige Exemplare offenbar individuell der Pilz auch als Saprophyt an Stubben zu Grunastabbruchen neigen und es hier Gallmucke kommt es haufig zu Blattfleoder liegendem Totholz zu finden. Die wiederholt zu derartigen Schaden kommt, ckungen durch den endophytisch im Blatt mehrjahrigen, meist an der Stammbasis vor kommenden Fr uc ht ko r per wac hsen konsolenformig, sind 10 bis 40 cm breit Tab. 1 : Schadorganismen und Schaden an Esche mit unregelmal3ig welliger, rotbrauner, ein- rnit geringer oder lokaler Bedeutung. druckbarer Kruste, die oft von eigenem Schadorganismus Symptome und Schaden rotbraunen Sporenstaub bestaubt ist. Charakteristisch ist der abgeflachte, Eschenmehltau I Nekrosen. seltenes Auftreten i301 weiOe Zuwachsrand E231 sowie die reinMeripilus giganteus (Pers.:Fr.) WeiOfauleerreger, rneist an alteren, wurzelgeschadigten weiOen Poren, die sich beim Eindrucken P. Karsten, Riesenporling Baumen [38], sehr selten an Esche [39] rnit dem Fingernagel braunlich verfarben. Perenniporia fraxinea (Fr.) Ryv WeiBfauleerreger, sehr selten an Esche 1351, Oft ist die Porenschicht von sog. ZitzenEschenbaumschwamm vermehrt an Robinie zu finden F261 gallen der Pilzfliege (Agathomyia wankowiczi Sc hnabl) besiedeIt , AIs w urzeIbUrt ige Pilze, die den Baum nach Verletzung starkerer Wurzeln besiedeln [39], finden Ganoderma-Arten bei StraBenbaumen reichlich Angriffsmoglichkeiten. Die Holzzersetzung, die rnit einer selektiven DeligStereonychus fraxini Degeer nifizierung einhergeht, aunert sich durch 1 LochfraO durch fuOlose mit Schleim uberzogene Larven Eschenrusselkafer von der Blattunterseite aus [ I , 28, 321 typische, allerdings erst in spaten Stadien MinenfraO in Blattern durch Raupe. Eindrinaen der 2. auftretende, auBen am Stamm sichtbare Prays fraxinella Bj e rkander Larvengeneration in Endknospe 'un'd AusfrGsen nach Symptome (Wulste), was als Warnsignale Eschenzwieselmotte Uberwinterung im Fruhjahr, Folge: Zwieselbildung [ I , bei der Baumbegutachtung genutzt wer'3Ql den kann [39],[48]. Dichte Nester gekrauselter Blatter durch BlattstielkrauProciphilus fraxini Hartig Ein Problem der Esche ist die Ausbilselung [32, 331, alternierend rnit Abies alba als Neben Eschenblattnestlaus wirt dung von so genannten Unglucksbalken .... rnit der Gefahr des Astbruchs, was eine Lockere Blattnester, stark wachsausscheidende Lause Prociphilus bumeliae Schrk. Eschenzweialaus 133.441 Beeint rachtigung der Ver kehrssic he rheit darstellt (Abb. 7). Im forstlichen Bestand Genetisch bedingte, bandartige Triebe durch Wachsbilden Eschen je nach Bestandsdichte eiVerbanderung (Fasziation) tumsstorungen des Vegetationspunktes, Esche ne sehr schlanke Krone aus, im Freistand prgdestiniert, aber selten [13, 331 wie z.6. an StraRen oder in Parks und Fur selten auftretende Schadorganismen geben Lehr- und Bestimmungsbucher [ I , 4, 6, 7, 13, Garten neigt diese Art dazu, breite, weit 28, 32, 33, 40, 41, 43,] Auskunft. ausladende Kronen zu entwickeln. SpeI . 1 ~ A Abb. 8: Blattgallen der Eschengallmucke Foto: Butin Llteraturhlnwelse: [l] ALFORD, D. V., 1997: Farbatlas der Schadllnge an Zierpflanzen. Enke Verlag, Stuttgart. [2] BALDER. H.; BERNHARD, N., 1991: Wildverbiss in Berliner Parkanlagen. Das Gartenarnt 40: 532-533. [3] BAUCH, 1980: Variation of wood structure due to secondary changes. Mitt. Bundesforschungsanst. ForstHolzwirtsch. Nr. 131, 69-97. [4] BENZ, G.; ZUBER, M., 1993: Die wichtigsten Forstinsekten der Schweiz und des angrenzenden Auslandes. Verlag Fachvereine, Zurich. [5]BOSSHARD, H. H., 1955: Zur Pysiologie des Eschenbraunkernes. Schweiz. Z. f. Forstwesen 9/10: 1-21. [6] BRANDENBURGER. W.. 1985: Parasitische Pike an GefaOpflanzen in Europa. Gustav Fischer, BRAUNS, A., 1964: Taschenbuch der WaldinsekStuttgart. ten.,, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart. [8] BREITENBACH, J; KRANZLIN, F., 1986: Pilze der Schweiz. Bd. 2, Verlag Mykologia, Luzern. [9] BUTTNER, C.; BANDTE, M., 2000: Virusubertragung bei Geholzen durch Saatgut und vegetative Verrnehrung. Jahrbuch der Baurnpflege 2000. Thalacker Medien, Braunschweig: 194-199. [lO]BUHR, H., 1964: Bestirnrnungstabellen der Gallen (Zoo- und Phytocecidien) an Pflanzen Mittelund Nordeuropas. Bd. 1, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena. [I 11 BUNN, D.S., 1988: Observations on the foraging habits of the hornet Vespa crabro L. (Hyrn., Vespidae). Entomologist's monthly rnagazin 124: 187-194. [12] BUTIN. H., 1992: Effects of endophytic fungi from oak (Quercus robur L.) on mortality of leaf inhabiting gall insects. Eur. J. For. Path. 22: 237-246. [13] BUTIN, H., 1996: Krankheiten der Wald- und Parkbaurne. 3. Aufl.. Georg Thierne Verlag, Stuttgart. [14] BUTIN, H.; SHIGO, A. L., 1981: Radial Shakes and ,,Frost Cracks" in Living Oak Trees. USDA Forest Service, Research Paper NE-478. [15] DAM, VAN, B.C.; VOET, VAN DER, H., 1991: Testing Fraxinus exceisior, Fraxinus arnericana and Fraxinus pensylvanica for resistance to Pseudornonas syringae, subsp. savastanoi pv. fraxini. Eur. J. For. Path. 21: 365-376. [16] DUJESIEFKEN, D.; PEYLO, A.; LIESE, W.,1991: Einfluss der Verletzungszeit auf die Wundreaktionen verschiedener Laubbaurne und der Fichte. Forstwiss. Centralblatt, 110 ( 6 ) , 371-380. [17] EIBERLE, K., 1985: Bergahorn und Esche: Belastungsgrenzen fur den Wildverbiss. Schweiz. 2. Forstwes. 136 (10): 849-856. [18] ESCHERICH, K., 1942: Die Forstinsekten Mitteleuropas. Bd. 5, Paul Parey, Berlin. [19] FISCHER, 1930: Eschensterben durch den Eschenbastkafer. Mitt. Dt. Dendrol. Ges. 42: 379-380. 2201 GIERSIEPEN, R., 1993: Untersuchungen zur Charakterisierung des Kirschenblattrollvirus (CLRV) als Ursache einer Eschenvirose. Diss. Hohe Landwirtsch. Fak. Rheinisch. Friedrich-Wilhelrns Uni Bonn. [21] HIEMSTRA, J. A., 1995: Verticilliurn-Wilt of Fraxinus excelsior. PhD Thesis Wageningen Agricultural University, The Netherlands. [22] HILLIS, W. E., 1977: Secondary changes in wood. Recent advances in Phytochern. 11,247-309. [23] JAHN, H., 1979: Pilze, die an Hoiz wachsen. Bussesche Verlagsbuchhandlung, Herford. [24] JANSE, J.D., 1981: The bacterial disease of ash (Fraxinus excelsior), caused by Pseudornonas syringae subsp. savastanoi pv. fraxini. Eur J. For. Path. 11: 306315. [25] JONISCHKIES, T., 1985: Untersuchungen alter Starnrnwunden an Bergahorn und Esche auf Sekundarschaden. Forst- und Holzwirt 18: 480-485. [26] KEHR, R.; WOHLERS, A.; DUJESIEFKEN, D.; WULF, A., 2000: Der Eschenbaurnschwarnrn an Robinien - Diagnosernerkrnale und Kultureigenschaften. Jahrbuch der Baurnpflege 2000. Thalacker Medien, Braunschweig, 200-207. [27l KRUSSMANN. G., 1977: Handbuch der Laubgehoize. 2. Aufl., Bd. 11, Paul Parey, Berlin. [28] MENZINGER, W.; SANFTLEBEN, H., 1980: Parasitare Krankheiten und Schaden an Geholzen. Paul Parey, Berlin. [29] MOMBACHER, R., 1988: Holz-Lexikon. 3. Aufl.. Bd. 1. DRWVerlag, Stuttgart. [30] NEGER, F. W., 1924: Die Krankheiten unserer Waldbaurne. 2. Aufl., Enke Veriag, Stuttgart. [31] NIENHAUS, F.; HAMACHER, J., 1990: Virosen in, Eschen. AFZ 16: 385-386. [32] NIENHAUS, F.; BUTIN, H.; BOHMER, B., 1992: Farbatlas Geholzkrankheiten: Zierstraucher und Parkbaurne. Ulrner Verlag, Stuttgart. [33] NIENHAUS, F.; KIEWNICK, L., 1998: Pflanzenschutz bei Ziergeholzen. Ulrner Verlag, Stuttgart. [34] RIGGENBACH, A., 1956: Untersuchung uber den Eschenkrebs. Diss. ETH Zurich, Prom. Nr. 2561. Phytopathologische 2. 27 (1): 1-40. [351 ROHRIG, E., 1980: Waldbau auf okologischer Grundlage. Bd. 1, Paul Parey, Hamburg. [36] ROLOFF, A, 2001: Der Baurn des Jahres 2001: Die Gerneine Esche (Fraxinus excelsior L.). Jahrbuch der Baurnpflege 2001. Thalacker Medien, Braunschweig: 7-13. [37] SANTAMOUR, F. S.;GREENE, J R.; GREENE, A., 1986: European hornet damage to ash and birch trees. Journal of Arbiculture 12 (11): 273-279. [38] SCHMIDT, 0. 1994: Holz- und Baurnpilze. Springer Verlag, Berlin. [39] Schwarze. F.W.M.R.; Engels, J.; Mattheck, C. 1999: Holzzersetzende Pilze in Baurnbn. Rornbach Verlag, Freiburg i.B. [40] SCHWENKE, W., 1982: Die Forstschadlinge Europas. Bd. 4, Hautflugler und Zweiflugler. Paul Parey, Hamburg. [41] SCHWERDTFEGER, F., 1981: Die Waldkrankheiten. 4. Aufl., Paul Parey, Hamburg. [42] SEEHANN, G., 1979: Holzzerstorende Pike an Stranen- und Parkbaurnen in Hamburg. Mitt. Dt. Dendrol. Ges. 71: 193-221. [43]SINCLAIR, W.A.; LYON, H.H.; JOHNSON, W.T., 1987: Diseases of trees and shrubs. Cornell University Press, New York. [44] SORAUER, P., 1932: Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Bd. 5, Tierische Schadlinge an Nutzpflanzen, 2. Teil, 4. Aufi., Paul Parey, Berlin. [45] SORAUER, F!, 1962: Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Bd. 3, Pilzliche Krankheiten und Unkrauter. Paul Parey, Berlin. [46] VASILIAUSKAS, R.; STENLID, J., 1998: Discoloration following bark stripping wounds on Fraxinus excelsior. Eur. J. For. Path. 28: 383-390. [ 4 7 WAGENFUHR, R,; SCHEIBER C., 1989: Ho latlas. 3. Auk, VEB Fachbuchverlag, Leipzig. 1481 WOHLERS, A.: KOWOL, T.; DUJESIEFKEN, D.: Pilze bei der Baumkontrolle. Thalacker Medien, Braunschweig. m lebenden Pilz Kabatiella apocrypta Ellis & Ev., dessen Wachstum durch die Gallbildung stimuliert wird und im weiteren Verlauf oft ein Absterben der Gallen verursacht [12, 13, 321. Die Raupen der Fliederminiermotte (Caloptilia syringetla Fabricius), die an mehreren Wirtspflanzen vorkommt, verursachen Platzminen in Eschenblattern [I]. Im spateren Entwicklungsstadium fressen die Raupen in typisch zusammengerollten und verwebten Blattern (Abb. 9 ) . Der Schaden entsteht durch BlattfraO und -verformung sowie durch die Wuchsbeeintrachtigung neuer Triebe. Ein vergleichsweise auOergewohnlicher Schaden an Asten und jungen Stammen wird durch die Hornisse (Vespa crabro L.) hervorgerufen. In der Nahe ihrer Nester kommt es gelegentlich zu Schalen der Rinde junger Eschen Ell, 401, bis hin zur Ringelung. Man geht davon aus, dass Hornissen nur schalen, um den herausquellenden suOen Rindensaft als Nahrungsbereicherung zu nutzen [18, 37, 40, 441. Neuere Untersuchungen beschreiben an Esche eine Welkeerkrankung, die durch den Pilz Verticillium dahliae Kleb. hervorgerufen wird [21]. Dieser Erreger ist bereits bei verschiedenen Baumarten als Ursache fur Welken bekannt [43]. Als Symptome werden fruhzeitiger Blattverlust bzw. eine Welke sowie ein Zurucksterben der Kronen in verschiedenen Baumaltern beschrieben. Die lnfektion erfolgt vom Boden aus uber die Wurzeln. Durch die Ausbreitung des Myzels im Xylem konnen selbst altere Baume binnen einer Vegetationsperiode vollstandig von dem Pilz besiedelt werden [21]. Neben der Verstopfung der GefaBe durch Pilzhyphen kommt es durch Ausscheidung von Welketoxinen zu einer Storung des Wasserhaushaltes im Baum [13]. Die Verticillium-Welke ist eher ein Problem in Baumschulen, Garten und Parkanlayen, aber nicht im Forst. Weiterhin konnen Nage- und Schalschaden durch Wildkaninchen (Uryctolagus cuniculus L.) zu erheblichen Stammschaden fuhren [2]. Bei hoher Populationsdichte in Baumschulen, aber auch in Forstkulturen und Parks kann es vor allem im Winter zu starken Schaden kommen, wobei selbst altere Baume noch betroffen sein konnen [44]. Charakteristisch fur das Schadbild ist die vierteilige Zahnspur, die durch die Langsfurche in jedem der beiden Schneidezahne der Kaninchen hervorgerufen wird. Ausblick Abb. 9: Befall durch Fliederminiermotte an Esche Foto: BBA, Wulf Durch die Wahl der Esche zum Baum des Jahres werden die vielfaltigen positiven Eigenschaften dieses Geholzes ausfuhrlich vorgestellt [36]. Die genannten Schaden und Krankheiten konnen die Gesundheit, die Verkehrssicherheit des Baumes und den Wert des Holzes stark beeintrachtigen; eine Bedrohung der Esche oder eine starke Nutzungseinschrankung durch einen speziellen Schadling gibt es fur diese Baumart jedoch nicht. Bei richtiger Standortwahl und Pflege kann die Esche alt, landschaftlich pragend und aus forstlicher Sicht sehr wertvoll werden. Aus diesem Grund kann sowohl fur den Forst als auch fur das Stadtgebiet eine Forderung oder Neuanpflanzung die Esche uneingeschrankt empfohien werden. AFZ-DerWald /2001 279
© Copyright 2024 ExpyDoc