Duale Berufsausbildung Gestern - Heute - Morgen 1 Neuordnung von Berufen Industrie- Dual Industriemechaniker mit mechaniker gestreckt Wahl Mechaniker 49 Jahre 17 Jahre 1938 1987 3 Jahre 2004 2007 2 1 Neuordnung von Berufen am Beispiel Metalltechnik Vor 1987 Herstellung von Prüfungsmodellen (Prüfstücke) Nach 1987 Ausübung beruflicher Fertigkeiten wie Planung, Herstellung und Kontrolle. Arbeitsproben wie Fehlersuche, Montage und das Betreiben von Anlagen. NEU: Steuerungstechnik wie E-Pneumatik oder E-Hydraulik, NC-Technik IM Betriebstechnik Prüfungsmodelle (Prüfstücke) + Arbeitsproben + Montagetechnik Montagetechnik + E– E–Pneumatik oder EE-Hydraulik IM Feinwerktechnik Prüfungsmodelle (Prüfstücke) + Arbeitsproben + NCNC-Technik IM Maschinen und Systemtechnik Prüfungsmodelle (Prüfstücke) + Arbeitsproben + Montagetechnik + Pneumatik od. Hydraulik IM Produktionstechnik Prüfungsmodelle (Prüfstücke) + Arbeitsproben Arbeitsproben + Betreiben Betreiben von betrieblichen Anlagen u. Systemen 3 Neuordnung von Berufen am Beispiel Metalltechnik Berufe mit starren Fachrichtungen werden zu fünf Berufen mit betrieblichen Einsatzgebieten (flexibel): 2004 ¾ Anlagenmechaniker ¾ Industriemechaniker ¾ Konstruktionsmechaniker ¾ Werkzeugmechaniker ¾ Zerspanungsmechaniker Ein wesentlicher Teil der Ausbildung findet an Kundenaufträgen statt NEU Gestreckte Prüfung nach 1,5 Jahren TEIL 1 Kernkompetenzen nach 3,5 Jahren TEIL 2 Fachkompetenzen Die Zwischenprüfung entfällt 4 2 Herausforderungen an die Duale Ausbildung Demografische Entwicklung bringt weniger (gute) Bewerber. Konkurrenz durch die Hochschulen steigt. Anforderungen der Arbeitswelt steigen: In vielen Bereichen ist ein hohes Ausbildungsniveau nötig. Zugleich müssen auch Leistungsschwächere integriert werden. Technischer Fortschritt und zunehmende Arbeitsteilung haben zu differenzierten, häufig branchenspezifischen Berufen geführt. Differenzierung und geringere Schulabgängerzahlen machen flächendeckenden Berufschulunterricht kompliziert. Umsetzung muss rasch und pragmatisch möglich sein. ¼ Von geltender Rechtslage ausgehen! Reform muss für alle Betriebsgrößen umsetzbar sein. ¼ Keep it simple! Keine Beschränkung auf Ausbildung allein. ¼ Übergang zur Weiterbildung verbessern! 5 Zukunft der Dualen Ausbildung „Dual mit Wahl“ 6 3 Herausforderungen an das duale System „Dual mit Wahl“ gliedert die Ausbildung in zwei Abschnitte Abschnitt 1 Dauer ein bis zwei Jahre Inhalt grundlegende Qualifikationen einer Branche oder Berufsgruppe, d.h. Teile der Ausbildung sind bei verwandten Berufen gleich Abschnitt 2 Dauer bis zum Ende der Ausbildung Inhalt spezielle Qualifikationen für den einzelnen Beruf Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Modulen Abschluss bundesweit anerkannte öffentlich-rechtliche Abschlussprüfung 7 Unterschiedliche Berufsabschlüsse Berufsabschluss Module à 4-6 Monate Weiterbildung Auswahl y aus n Modulen Module können auch berufsbegleitend absolviert und es kann der höhere Abschluss erworben werden unternehmensspezifisches Modul Auswahl x aus m Modulen Module à 3-4 Monate grundlegende Qualifikationen für eine Berufsgruppe oder Branche Regelausbildungszeit 3 Jahre Berufsabschluss Regelausbildungszeit 2 Jahre profilgebende Kompetenzen Kernkompetenzen AUSBILDUNG Vermittlung von … 8 4 Zusatzqualifikationen nicht unternehmensspezifisches Modul Berufsabschluss Auswahl x aus m Modulen Module à 3-4 Monate grundlegende Qualifikationen für eine Berufsgruppe oder Branche Pflicht Regelausbildungszeit 3 Jahre Auswahl y aus n Modulen Regelausbildungszeit 2 Jahre profilgebende Kompetenzen Kernkompetenzen AUSBILDUNG Module à 4-6 Monate 9 gewählte Module betriebsspezifische Zusatzqualifikationen branchenspezifische Zusatzqualifikationen WEITERBILDUNG Handlungsbereich oder Basisqualifikation der Aufstiegsfortbildung Berufsabschluss FORTBILDUNG Vermittlung von … AUFSTIEGS– Verzahnung von beruflicher Aus- und Weiterbildung für unterschiedliche Berufe geeignete Zusatzqualifikationen optional Fallbeispiel Berufsgruppe: Metall 10 5 Beispiel: Industriemechaniker Auswahl von 3 aus 6 Modulen profilgebende Kompetenzen Instandhaltung Fehleranalyse und Optimierung von Produktionsabläufen Einrichten und Umrüsten von technischen Systemen Produktionstechnik Steuerungstechnik unternehmensspezifisches Modul planen, durchführen, kontrollieren, Informations- und Kommunikationssysteme nutzen Kernkompetenzen AUSBILDUNG Vermittlung von … Steuerungstechnik kennen und anwenden Sicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz beachten mit Betriebsmitteln und Hilfsstoffen umgehen Wartungsarbeiten an Werkzeugen und Maschinen durchführen Bauteile und Baugruppen montieren und demontieren einfache Bauteile herstellen 11 Neu Fallbeispiel Berufsgruppe: Einzelhandel 12 6 Neu Beispiel: Kaufmann/frau im Einzelhandel profilgebende Kompetenzen Auswahl 3 aus 7 Modulen (à 3 Monate) Kernkompetenzen A U S B I L D U N G Beschaffungsorientierte Warenwirtschaft Beratung, Ware, Verkauf Marketing Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Warenwirtschaftliche Analyse IT-Anwendungen Personal Geschäftsprozesse (Pflicht für alle) Auswahl 1 aus 4 Modulen (à 3 Monate) Warenannahme, Warenlagerung Beratung und Verkauf Kasse Marketingmaßnahmen sich selbst Warengruppen- und Warenkenntnisse aneignen können Warensortiment des Betriebes überblicken; Warenbereich darstellen und über Waren informieren Waren präsentieren; an Marketingmaßnahmen mitwirken Beschwerden und Reklamationen bearbeiten kassieren, Kassen abrechnen, weitere Zahlungsvorgänge bearbeiten Bestandskontrollen durchführen, bei Inventuren mitwirken Wareneingänge erfassen und kontrollieren, Waren lagern, Warenbestand pflegen kundenorientiert kommunizieren, beraten und verkaufen Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenbezogen einsetzen und anwenden EQ 13 Neu Beispiel: Kaufmann/frau im Einzelhandel Vermittlung von … Marketing Personal IT Anwendungen Auswahl: 3 aus 7 Modulen Kaufmann/frau im Einzelhandel Warenwirtschaftliche Analyse 3 Jahre: Beschaffungsor. Warenwirtschaft Verkäufer/in Beratung Ware Verkauf 2 Jahre: profilgebende Kompetenzen Kernkompetenzen AUSBILDUNG Kaufmann/frau im Einzelhandel Kfm. Steuerung und Kontrolle Verkäufer/in Auswahl: 1 aus 4 Modulen Warenannahme Warenlagerung Beratung und Verkauf Der Ausbildungsbetrieb Information und Kommunikation Warensortiment Grundlagen von Beratung und Verkauf Servicebereich Kasse Marketinggrundlagen Warenwirtschaft Grundlagen des Rechungswesens Kasse Marketingmaßnahmen P f l i c h14t 7 Neu Fallbeispiel Büroberufe 15 Neu Büroberufe derzeit Kaufmann/Kauffrau für Bürokaufmann/Bürokauffrau Bürokommunikation (3 Jahre) (3 Jahre) Fachangestellte/r für Bürokommunikation (3 Jahre) Vorschlag neu Kaufmann/-frau für Bürowirtschaft ( 3 Jahre ) Servicefachkraft für Bürowirtschaft ( 2 Jahre ) 16 8 Neu Büroberufe Vorschlag neu Kaufmann/-frau für Bürowirtschaft Auftragsbearbeitung Kaufmännische Steuerung und Kontrolle Assistenzaufgaben und Sekretariatsaufgaben Öffentlicher Dienst Einkauf und Bevorratung Personalwirtschaft Verkauf, Marketing, Kundendienst betriebsspezifische Wahlqualifikation Bereichsübergreifende Geschäftsprozesse (Pflicht für alle) Bereichsbezogene Geschäftsprozesse Produkte und Märkte Büroorganisation Information, Kommunikation, Kooperation Arbeitsorganisation Der Ausbildungsbetrieb Regelausbildungszeit 2 Jahre Servicefachkraft für Bürowirtschaft Regelausbildungszeit 3 Jahre Auswahl von 2 (à vier Monate) aus 8 Modulen 17 10 Vorteile „Dual mit Wahl" Bundesweit anerkannte Qualifikation bei transparenten bundesweit einheitlichen Abschlussprüfungen Größere Flexibilität für Betriebe und Jugendliche ¼ passgenaue Ausbildung Klarere Systematik als bislang Änderungen in einem Modul lassen andere Module unberührt ¼ schnellere Anpassung von Berufsbildern mö möglich Bündelung zu Berufsgruppen Vermeidung enggeschnittener Spezialberufe Betriebsnaher Berufsschulunterricht auch bei sinkenden AzubiAzubi-Zahlen möglich Berücksichtigung unternehmensspezifischer Interessen durch unternehmensspezifisches Modul Zusatzangebote schaffen Anreize für leistungsstärkere Jugendliche Jugendliche ¼ Start in die Weiterbildung Sofortige Umsetzung möglich, keine Änderung BBiG nötig 18 9 Andere Modelle EulerEuler-Severing / BMBFBMBF-Innovationskreis Berufliche Bildung - Zersplitterung der Ausbildung in Ausbildungsbausteine - Als Blaupause für grundlegende Reform vom Tisch, - Erprobung für Altbewerber in 10 Berufen ZDHZDH-Modell - Ähnlichkeiten mit „Dual mit Wahl“, aber bereits Bausteine in der 1. Phase der Qualifizierung - Vermittlung von KernKern- und Spezialkompetenzen von Ausbildungsbeginn an möglich - Auch die grundlegenden Qualifikationen sind als Kompetenzen / Module Module gefasst - Kein unternehmensspezifisches Modul BDABDA-Diskussionspapier - Zerlegung der gesamten Ausbildung in Bausteine - Regelausbildung 2 Jahre - Weitere betriebsnahe Qualifizierung als drittes Ausbildungsjahr oder als Fortbildung („Zwei plus x“) - Verlagerung von Prüfungskompetenz in die Betriebe 19 Umsetzung Führen der politischen Diskussion gemeinsam mit ZDH Ausloten von Kompromissmö Kompromissmöglichkeiten mit BDA Konkretisierung des Modells mit Fachleuten aus IHK‘n, Unternehmen Unternehmen und Kultusministerien der Länder, insbesondere zu Prüfungen und Fragen Fragen des Berufsschulunterrichts Überzeugungsarbeit bei Fachverbä Fachverbänden, Gewerkschaften, BMBF, BMWI und Lä Ländern und sukzessive Umsetzung in Ordnungsverfahren 20 10
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