Praxistipp

Praxistipp
aus Oberbayern
Mit Blaulicht
Kitze retten
Martin Thoma aus Penzberg, mitten im
grünlandreichen Oberland, wollte nicht länger
hinnehmen, dass jedes Jahr unzählige Kitze
ausgemäht werden. Deshalb entwickelte er den
elektronischen Rehkitz-Retter/ Wildschreck KR01.
Es war jedes Jahr das Gleiche: So schnell wie die Mähmaschinen das Grünland rasierten, konnte Martin Thoma die
vielen Wiesen gar nicht absuchen. Deshalb suchte er nach
einer Lösung, die den zeitlichen und personellen Aufwand
auf ein Minimum reduziert und unabhängig vom Mähzeitpunkt macht. Seine Lösung ist eine Kombination aus akustischen und optischen blauen Signalen, die zwei bis drei
Tage vor dem Mähen die Geiß beunruhigen sollen. So holt
sie ihr Kitz aus der Wiese. Um eine Gewöhnung des Wildes
zu vermeiden, werden die Lichtsignale – durch einen Computerchip gesteuert – in unregelmäßigen Zeitabständen abgegeben, die Töne mit unterschiedlicher Dauer. Der Erfolg
gab dem Erfinder Recht. Rund 80 Prozent der Kitze konnten
gerettet werden. Mittlerweile wird der Rehkitz-Retter nicht
nur zur Kitzrettung eingesetzt, sondern auch zur Vergrämung
von Schwarzwild genutzt.
Der Computerchip registriert über einen Lichtsensor die Tageshelligkeit und schaltet das Gerät zur Abenddämmerung
automatisch ein. Bei Tagesanbruch läuft das Programm
noch zwei bis drei Stunden weiter, da viele Kitze gerade in
den frühen Morgenstunden gesetzt werden oder die Sauen
noch aktiv sind. Die relativ lange Zeitspanne zwischen den
Signalfolgen ermöglicht der Rehgeiß ihr Kitz aus der beunruhigten Fläche zu führen. Für Wildschweine sind die Signalpausen kurz genug, um sie dauerhaft von der gefährdeten
Fläche fern zu halten. Dank des geringen Stromverbrauches
und der großen Akkuleistung muss das Gerät etwa 14 Tage
lang nicht kontrolliert werden. Mit einem Solarset kann es
sogar dauerhaft betrieben werden. GeH
Technische Daten
 robustes und witterungsbeständiges Gehäuse
 Automatische Funktionskontrolle bei Inbetriebnahme
 Automatisches Ein- und Ausschalten
über einen Lichtsensor
 Computergesteuerte Ton- und Lichtsignale
 Signalfolge: zwischen 20 – 40 Minuten (Zufallsprinzip)
 Signaldauer: zwischen 1 – 4 Minuten (Zufallsprinzip)
 Betriebsdauer bis zu 14 Tage ohne Nachladung
(mit Akku aus Lieferumfang)
 Reichweite im Umkreis von über 100 m
(entspricht ca. 3 ha)
 Größe: 130 x 50 mm (L x B)
 Gewicht: 150 g
 Kosten für Gesamtpaket: 95 €
Weitere Informationen unter
www.naturtech-oberland.de, oder bei
Martin Thoma, Tel.: 08856/6088037,
Mobil: 0151/42319975
5/2015
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