in Reichenschwand - Evangelische Kirchengemeinde

in Reichenschwand
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde
Dezember 2015 / Januar 2016
•
Aus unserer Gemeinde
Asylbewerber sind da
•
S. 4/5
Thema
In der Landessynode
S. 8/9
2
„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im
finstern Lande, scheint es hell.“
(Jesaja 9, Vers 1)
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Tage werden kürzer, es wird immer
früher dunkel. Bald
kommt die längste
Nacht des Jahres.
Auch im übertragenen
Sinn haben wir es derzeit mit Dunkelheit zu
tun. Die Terroranschläge in Paris haben viele
von uns erschüttert
und verunsichert. Woher kommt dieser
Hass? und wie kann
man ihn stoppen? Können wir überhaupt wieder in Sicherheit leben? Die
Angehörigen der Opfer und alle, die auf
der Flucht vor Krieg und Terror bei uns
Schutz suchen, wissen, was es heißt,
„im finstern Lande“ zu wohnen.
In einem Lied heißt es:
In der Mitte der Nacht liegt der Anfang
eines neues Tags, und in ihrer dunklen
Erde blüht die Hoffnung.
Ich will Licht sehn in der Dunkelheit, die
richtigen Wege finden in der Einsamkeit.
Ich will Licht sehn.
Ich will Licht sein, wenn die Nacht dich
schreckt. Die richtigen Worte finden, die
die Liebe weckt. Ich will Licht sein.
manche Menschen in
persönlichen Krisen.
Dass nach Zeiten
des Kriegs und der
Not wieder Frieden
und gutes Leben
folgen, haben die
Älteren unter uns
noch erlebt.
Aber
von selbst versteht
sich das nicht. Es
geschieht nicht automatisch. Und manche
Finsternis
scheint endlos zu sein – wenn man mitten drin steckt.
Der Anfang des neuen Tags ist verborgen, aber er ist da. Denn in der Mitte der
Nacht hat Gott entschieden zur Welt zu
kommen in dem Kind in der Krippe. Gott
kommt zu uns in der Mitte unserer
Nacht, wenn wir von Schmerz geschüttelt sind oder von Angst gelähmt. Gott
kommt mitten in die Nacht der Welt, harrt
in Bombennächten bei den syrischen
Kindern aus, begleitet die Flüchtenden in
ihre Boote. Weil Gott mitten in der Nacht
Mensch geworden ist, blüht im Dunkeln
die Hoffnung.
Lass uns Licht sehn schon im Morgenrot.
Auf unseren Wegen gehen, wo kein Unheil droht. Lass uns Licht sehn.
Eine licht- und hoffnungsvolle
Adventszeit und frohe
Weihnachten wünscht
Ihnen
Dass es wieder aufwärts geht, nachdem
die Talsohle erreicht ist, das erfahren
Ihre Pfarrerin
Ute Böhne
3
„Meine Zeit steht in deinen Händen“
Nachruf auf Günter Greisinger
Wir trauern um Günter Greisinger. Am 9.
Oktober 2015 hat
Gott ihn im Alter von
60 Jahren zu sich in
die Ewigkeit abgerufen. Seit dem Jahr
2000 gehörte er dem
Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde an. Anfang 2007
wurde er zum Vertrauensmann des Kirchenvorstands gewählt und übte dieses
Amt bis zuletzt mit großem Engagement
aus. In der Gemeindeleitung war er mir
ein unschätzbar wertvoller Gesprächspartner.
Er hat seine Kirche geliebt und war fast
jeden Sonntag im Gottesdienst. Das heilige Abendmahl war ihm besonders wichtig. Gern hat er Gottesdienste mitgestaltet, sei es die Feierabendkirche, den
Taizégottesdienst, die Osternacht oder
den GoSpecial. Er war praktisch veranlagt, hatte Organisationsgeschick, war
bei Kirche im Grünen eine tragende Größe und hat immer wieder Projekte übernommen wie z.B. zuletzt die Holzwurmbegasung unserer Friedhofskapelle.
Wenn er sagte, ich kümmere mich darum, dann war die Sache bei ihm in besten Händen.
Günter Greisinger wusste, welchen Auftrag wir als Kirchengemeinde haben und
wer unsere Mitte ist – Jesus Christus, der
gute Hirte. In der Landeskirchlichen Gemeinschaft war er hochengagiert und
trug sehr zu dem guten, geschwisterlichen Miteinander zwischen Kirchengemeinde und LKG bei.
Günter Greisinger hatte die Gabe mit
vielen Menschen in freundschaftlicher
Verbindung zu stehen. Ein Lebensmotto
von ihm lautete: „Geh durch die Welt und
sprich mit jedem.“ Er war hervorragend
vernetzt, auch durch sein Amt als Gemeinderat und sein Engagement im
Backofenverein. Er war bestrebt Beziehungen harmonisch zu gestalten, ohne
Dinge unter den Teppich zu kehren, und
wirkte stets integrativ.
Sein Konfirmationsspruch war ihm wichtig: „Trachtet zuerst nach dem Reich
Gottes und nach seiner Gerechtigkeit,
so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6, 33) Günter Greisinger hat das gelebt. Er hat Gott an die
erste Stelle gesetzt und nach seinem
Willen gefragt, im persönlichen Leben
und in den Herausforderungen unserer
Zeit.
Als er vor gut fünf Jahren schwer erkrankte, wurde er für viele Menschen zu
einem lebendigen Zeugnis, was es heißt,
Gott zu vertrauen auch in schweren Zeiten. Er hat sich von der Krankheit nicht
unterkriegen lassen, sondern hat sein
Leben weiterhin selbst bestimmt – solange er konnte und durfte, solange Gott
ihm Lebenszeit geschenkt hat.
Eines seiner Lieblingslieder war: „Meine
Zeit steht in deinen Händen. Nun kann
ich ruhig seinEin dir.“ Ruhig in Gott – so
habe ich ihn erlebt in diesen gut fünf
Jahren. Dabei stand er mit beiden Füßen
am Boden, war humorvoll, hat gern gelebt und gelacht. Sein letzter Tagebucheintrag wenige Tage vor seinem Tod
endet mit den Worten: „Du bist das Zentrum. Das A und O und hältst mich in der
Hand. Hab Dank dafür!“
Wir danken Gott für alles, was Günter
Greisinger für unsere Kirchengemeinde
getan hat. Wir werden ihm ein liebendes
und ehrendes Gedenken bewahren.
Pfarrerin Ute Böhne
im Namen des Kirchenvorstands
4
Willkommen in Reichenschwand
Asylbewerber sind angekommen
Anfang November war es soweit: Die
ersten Flüchtlinge haben ihre Unterkunft
im ehemaligen Gasthaus Goldner Löwe
bezogen. Es sind (Stand 17.11.) vier
Familien mit insgesamt sieben Kindern
im Alter von neun Monaten bis neun Jahren sowie elf junge Männer. Sie kommen
aus dem Iran, Irak und aus Syrien. Es
sind überwiegend Muslime sowie einige
Christen.
Die Flüchtlinge sind Mitte September in
Deutschland angekommen und waren
zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung
Kirchen-News
+++ Treffpunkt der Senioren
Die Seniorenbeauftragte Helga Weiß hat
ihren Dienst nach elf Jahren beendet.
Wir danken ihr und wünschen ihr alles
Gute. Der Seniorennachmittag der politischen Gemeinde findet am 3. Dezember
um 15 Uhr in der Turnhalle statt.
+++ Termine, Termine
Der Kirchenvorstand trifft sich am 12.
Januar um 19.30 Uhr im Gemeindehaus. Danach, am 15. und 16. Januar,
begeben sich die Männer und Frauen in
Klausur. Mit einem Jugendgottesdienst mit Holger Kramp und Team am
Freitag, 4. Dezember, um 19 Uhr in der
Albanuskirche wird der Dezember eingeläutet. Am Sonntag, 6. Dezember,
geht es um 18 Uhr mit der Waldlermesse der Sängervereinigungen Reichenschwand und Hersbruck in der Kirche
weiter. Die Konfirmanden haben am
Freitag, 11. Dezember, und Freitag, 29.
Januar, jeweils um 15.30 Uhr im Ge-
in Zirndorf. Nun sind sie für die Dauer
ihres Asylverfahrens bei uns in Reichenschwand untergebracht.
Der Gasthof Goldner Löwe wurde für sie
umgebaut und es sind nun Mehrbettzimmer bzw. Familienzimmer mit Stockbetten, Spinden, Tisch und Stühlen eingerichtet. Es wurden Duschen und sanitäre
Anlagen neu installiert, zwei Waschmaschinen sind vorhanden, in der großen
Küche kann gekocht und im Aufenthaltsraum gegessen werden. Auch ein Fernseher steht zur Verfügung.
meindehaus
Unterricht. Die neue
Gruppe „Fit im Alter“ trifft sich am 14.
Dezember und 11. Januar.
+++ Zum Vormerken
Am 18. Februar 2016 beginnt in Reichenschwand zum dritten Mal ein Kurs
zum Glauben aus der Reihe „Stufen
des Lebens“ mit dem Thema „Ein
Platz an der Sonne“. Dahinter verbergen sich vier Personen aus dem Neuen
Testament. Termine: 18. und 25. Februar, 3. und 10. März, 7. April, jeweils
von 19.30 - 21.30 Uhr. Kursleiterinnen
sind Monika Rößner und Gabriele
Markl (Infos unter 09151/95094). Der
Jahresempfang für alle Mitarbeitenden ist am 2. Februar um 19 Uhr im
Gemeindehaus.
+++ Eintrag im Telefonbuch
Leider fehlen aufgrund eines Anbieterwechsels im neuen Telefonbuch die
Nummern von Kirche und Pfarrerin —
große Entschuldigung dafür. Alle Kontaktdaten hinten am Gemeindebrief!
5
Die Flüchtlinge sprechen Arabisch, Kurdisch, Farsi und teilweise etwas Englisch. Eine große Hilfe ist es, dass einer
der Neuankömmlinge perfekt Deutsch
spricht und für die anderen übersetzen
kann. Immer wieder werde ich gefragt:
Wie können wir helfen? Es werden Kleidung und andere Sachspenden angeboten. Ich freue mich über diese große
Hilfsbereitschaft.
Derzeit sind „unsere“ Flüchtlinge mit
Kleidung gut versorgt. Wenn Sie Sachspenden machen wollen, die Flüchtlingen zugute kommen, dann geben Sie sie
bitte zu Carisma (Tel. 8 27 27), zur Oase
(8 20 84) oder zum Roten Kreuz (83 00
795) in Hersbruck. Die Flüchtlinge gehen
dort hin und holen sich gezielt, was sie
brauchen. Auch anerkannte AsylbewerberInnen, die eine Wohnung anmieten
und einrichten müssen, decken ihren
Bedarf an Möbeln und Haushaltswaren
bei diesen Stellen. Die Nachfrage ist
groß! Insofern sind Ihre Sachspenden
bei den genannten Einrichtungen sehr
willkommen.
Wenn Sie darüber hinaus helfen wollen:
Unmittelbar nach Ankunft der Asylsuchenden hat sich ein Unterstützerkreis
gebildet. Er kümmert sich u.a. um
Sprachkurse, Fahrdienste, Angebote für
Kinder sowie Begegnungsmöglichkeiten
und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Wenn Sie mithelfen wollen, schreiben
Sie an [email protected].
Sie werden in den Verteiler aufgenommen und erfahren jeweils aktuell, welche
Unterstützung gerade gebraucht wird.
An dieser Stelle möchte ich Familie Peter und Nicole Löfflath sowie Herrn Bürgermeister Bruno Schmidt und unserer
Rathausverwaltung sehr herzlich danken
für ihren Einsatz für die Neuankömmlinge. Allen, die sich für Flüchtlinge engagieren, ein herzliches Vergelt´s Gott!
Pfarrerin Ute Böhne
Landeskirchliche Gemeinschaft Reichenschwand
Termine Dezember & Januar
Gemeinschaftsstunden
im Gemeindehaus
06.12., 18 Uhr
Der kommende Erlöser (Lk. 21,
25-33) mit Gerlinde Kneip
13.12., 18 Uhr
Der Vorläufer des Herrn (Mt. 11,
2-10) mit Ursula Voigt
20.12., 15 Uhr
Weihnachtsfeier
Leitung: Gerlinde Kneip & Team
27.12., Weihnachtspause bis 03.01.2016
03.01., entfällt
„Augen auf & durch!“: Buch Sacharja
10.01., 18 Uhr
Wenn etwas in Bewegung kommt
(Sach. 1, 7-17), Friedrich Rößner
17.01., 18 Uhr
Wenn Gott neue Kleider bereit
hält (Sach. 3) mit Gerlinde Kneip
24.01., 18 Uhr
Wenn man gemeinsam
schweigen lernt (Sach. 2, 10-17)
mit Friedrich Rößner
31.01., 18 Uhr
Wenn Frieden greifbar wird
(Sach. 9, 9f.) mit Gerlinde Kneip
6
Dezember
Sonntag,
2. Advent
9.30 Uhr
06. Dezember
Hauptgottesdienst
(Pfr. Dr. Gerhard Knodt)
Kollekte: Gemeindearbeit
22 Uhr
Christmette
(Pfarrer Dr. Andreas
Richter-Böhne)
Mitwirkung: Kirchenchor
Die Kollekten am Heiligen Abend sind für
Brot für die Welt bestimmt.
Sonntag,
3. Advent
10.30 Uhr
Sonntag,
4. Advent
9.30 Uhr
13. Dezember
Familiengottesdienst
im Advent
(Pfrin. Ute Böhne + Team)
Mitwirkung:
Flötengruppe Diroll
Kollekte: Osteuropa
20. Dezember
Hauptgottesdienst
(Prädikant
Thomas Teichmann)
Kollekte:
gottesdienstlicher
Bedarf
Donnerstag, 24. Dezember
Heilig Abend
15 Uhr
Familiengottesdienst
mit Krippenspiel
(Pfarrerin Ute Böhne)
17 Uhr
Freitag,
25. Dezember
1. Weihnachtstag
9.30 Uhr
Festgottesdienst
mit Abendmahl
(Pfarrerin Ute Böhne)
Mitwirkung:
Sängervereinigung
Kollekte: Evangelische
Schulen in Bayern
Christvesper
(Pfarrerin Ute Böhne)
Mitwirkung: Posaunenchor
Samstag,
26. Dezember
2. Weihnachtstag
9.30 Uhr
Gottesdienst mit Aufführung
des Krippenspiels
(Pfarrer Albrecht Kessel)
Kollekte:
Kinder- und Jugendarbeit
Am Sonntag, 27. Dezember, findet
kein Gottesdienst statt!
Donnerstag, 31. Dezember
Altjahrsabend
17 Uhr
Jahresschlussgottesdienst
(Pfarrerin Ute Böhne)
Mitgestaltung:
Posaunenchor
Kollekte: Kirche
7
Januar
Freitag,
Neujahr
11 Uhr
01. Januar
Predigtgottesdienst
(Pfarrerin Ute Böhne)
Kollekte: Kirchenheizung
Sonntag,
03. Januar
2. Sonntag nach Weihnachten
9.30 Uhr
Hauptgottesdienst
(Laienpredigerin Ruth Bär)
Kollekte: Telefonseelsorge
Mittwoch,
06. Januar
Epiphanias
17 Uhr
musikalische Andacht
(Pfarrerin Ute Böhne)
Mitwirkung: Ensemble mit
Ruth Barkowski
Kollekte: Weltmission
Sonntag,
10. Januar
1. Sonntag nach Epiphanias
9.30 Uhr
Hauptgottesdienst
(Pfarrerin Ute Böhne)
Kollekte: Beratungsstelle
Krebspunkt
Sonntag,
17. Januar
2. Sonntag nach Epiphanias
9.30 Uhr
Hauptgottesdienst
(Prädikant
Thomas Teichmann)
Kollekte:
gottesdienstlicher Bedarf
Sonntag,
24. Januar
Letzter Sonntag nach Epiphanias
10.30 Uhr
Kirche um halb elf
mit Taufen
(Pfarrerin Ute Böhne)
Mitwirkung:
KonfirmandInnen
Kollekte: Ökumenischer
Verein für Flüchtlinge
gleichzeitig ist Kindergottesdienst
Sonntag,
31. Januar
Sexagesimae
9.30 Uhr
Hauptgottesdienst
(Prädikantin Ursula Voigt)
Kollekte: Gemeindehaus
Februar
Sonntag,
Estomihi
9.30 Uhr
07. Februar
Hauptgottesdienst
(N.N.)
Kollekte: Diakonisches
Werk der EKD
Unser Gemeindebrief wird von Helferinnen ausgetragen,
die zugleich Spenden für die Monatssammlung entgegennehmen. Der
Erlös dieser ist im Dezember für die
Aktion „Brot für die Welt“ und im Januar für die „Weltmission“ bestimmt.
Wir freuen uns auch über Spenden
für unseren Gemeindebrief zur Deckung der Druckkosten.
8
HEMA
Vielfalt in der Landessynode
Interview mit Friedrich Rößner
Er ist 55 Jahre
alt, wohnt in Reichenschwand, ist
verheiratet, hat
drei erwachsene
Kinder und ist in
der Landessynode tätig: Friedrich
Rößner.
Warum er das tut
verrät er im Interview:
Was machen Sie beruflich?
Ich bin Diakon und war lange Jahre in
Hersbruck tätig. Seit 2001 arbeite ich
beim Amt für Gemeindedienst im Bereich
„Missionarische Projekte / Glaubenskurse“. Ich bin also kirchlicher Mitarbeiter,
aber es ist mir wichtig zu betonen, dass
meine Arbeit als Synodaler ehrenamtlich
geschieht. In der Synode bin ich Delegierter wie es jeder evangelische Christ
auch sein könnte.
Seit wann sind Sie Synodaler?
Die Wahl fand im Herbst 2013 statt und
somit war ich bei der Frühjahrssynode
2014 das erste Mal dabei.
Was hat Sie dazu bewogen, sich in die
Landessynode wählen zu lassen?
Verschiedene Leute aus dem Dekanat
haben mich gefragt, ob ich mir das nicht
vorstellen könnte. Zuerst war ich etwas
skeptisch, aber dann haben mich diese
Personen davon überzeugt, dass ich
doch die vielfältigen Erfahrungen meines
Berufslebens einbringen könnte. Rein
rechtlich bin ich nicht ein Abgeordneter
dieses Dekanats, aber es ist mir sehr
wichtig, das aufzugreifen, was in unserer
Region passiert.
Sie hatten Gegenkandidatinnen – von
wem wurden Sie gewählt und macht
man da auch Wahlkampf?
Alle Kirchenvorsteher des Dekanats sind
wahlberechtigt Man stellt sich nicht
selbst auf, sondern ein Wahlkreisausschuss schlägt einen vor. Alle Kirchenvorsteher erhalten dann eine Broschüre,
in der die Kandidaten vorgestellt werden.
Bei der Dekanatssynode macht man dies
noch persönlich und die Kirchenvorsteher können den Kandidaten Fragen stellen. Dieses Vorgehen kann man eigentlich nicht als Wahlkampf bezeichnen.
Was war Ihr Eindruck, als Sie das erste
Mal bei einer Landessynode dabei waren?
Ich war fasziniert von der Vielfalt der
Delegierten. Das geht vom evangelischen Minister Söder bis zu Menschen
mit ganz alltäglichen Berufen. Gerade
diese bringen oft sehr wichtige Themen
ein oder mahnen mehr Bodenhaftung an,
indem sie darauf bestehen, dass manche Texte verständlicher formuliert werden müssen. Natürlich sind alle bayerischen Regionen vertreten, die unterschiedlichen Frömmigkeitsstile und politischen Strömungen. Ich hatte mir das
nicht so vielschichtig und bunt vorgestellt. Das ist ein spannendes Netzwerk
von Menschen, die alle mit viel Verantwortungsgefühl und Engagement dabei
sind.
Innerhalb der Synode gibt es ja viele
Spezialgebiete – wo bringen Sie sich
besonders ein?
HEMA
Ich bin im Ausschuss für „Bildung, Erziehung und Jugend“. Man konnte sich das
aussuchen und in entsprechende Listen
eintragen. Wenn diese sehr ungleich
lang wären, müsste das Präsidium steuernd eingreifen, was aber dieses Mal
nicht nötig war. In sehr beliebte und
wichtige Ausschüsse, wie etwa den Finanzausschuss, werden die Mitglieder
gewählt. In den Ausschüssen werden die
thematischen Arbeiten vorberaten.
Wenn es ums Abstimmen geht, müssen
Sie aber zu allen Themen Stellung beziehen – wie macht man sich da kundig?
Das ist tatsächlich nicht einfach, denn
viele Entscheidungen
haben weitreichende
Folgen und so muss
man versuchen, die
Fragestellungen möglichst gut zu durchdringen. Dafür gibt es
jedoch ein recht ausgeklügeltes System.
Im Vorfeld der Synode
bekommt man viel
Papier, das es zu studieren gilt. Dann gibt
es verschiedene Gesprächsebenen.
Etwa eine Woche vor der Synode gibt es
einen Ausschusstag, bei dem manche
Themen vordiskutiert werden. Bei der
Synode geben Fachleute Hintergrundinformationen und je komplizierter das
Thema ist, umso mehr Gespräche gibt
es im Vorfeld. Außerdem gibt es Arbeitskreise, welche die unterschiedlichen
Strömungen der Kirche repräsentieren.
Es gibt also viel Kommunikation bis in
die Pausen hinein und da die Abstimmungen häufig gegen Ende der Sitzungswoche stattfinden, kann man sich
doch recht gut eine Meinung bilden.
Welche Aufgaben gibt es zwischen den
Sitzungen?
Das kann man nicht so allgemein sagen
und es hängt sehr von der einzelnen/
vom einzelnen Synodalen ab. Als Synodaler wird man neben den Synodaltagungen zu verschiedensten Anlässen im
Dekanat eingeladen. Ich habe darüber
hinaus den Kirchenvorständen des Dekanats angeboten, dass ich zu Sitzungen
kommen würde, um mich vor Ort zu informieren. Das Beispiel zeigt, dass der
Zeitaufwand doch individuell sehr unterschiedlich sein kann.
Welche Schwierigkeiten sehen Sie für
sich oder für die Arbeit der Landessynode?
Für die Kirche sehe ich
die Herausforderung,
dass sie sich mittelfristig
stark verändern wird.
Sie wird weniger Mitglieder haben und in
der öffentlichen Wahrnehmung der Gesellschaft an Bedeutung
verlieren. Auch die finanziellen Mittel werden
weniger werden und
man wird sich fragen
müssen, ob die Kirche weiterhin alle
Aufgabenfelder wird bearbeiten können.
Welche Wünsche oder Träume verbinden Sie mit Ihrer Arbeit?
Natürlich möchte ich mitgestalten und
verändern. Es ist aber schwer abzuschätzen, wie viel ich erreichen kann. Ich
würde Kirche gerne so verändern, dass
sie attraktiver für die Menschen wird. Die
Kirche ist die einzige soziale Organisation, die für das Wohl ihrer Nichtmitglieder
zuständig ist! Wir neigen zu sehr dazu,
um uns selbst zu kreisen und sollten den
Blick mehr auf die richten, die nicht dazugehören, seien sie bekenntnislos, ausgetreten oder einfach desinteressiert.
Interview: Ute Pürkel
9
10
Evangelisch-Lutherisches Pfarramt
Kirchstr. 12, 91244 Reichenschwand
Telefon: 09151 / 6129
Fax: 09151 / 96853
Bürozeiten: Di 9-10; Do 9-11
[email protected]
www.ev-kirche-reichenschwand.de
Pfarrerin Ute Böhne
Kirchstr. 12, 91244 Reichenschwand
Tel. 09151 / 90 79 17
[email protected]
Mesnerinnen
Sabine Hutzler, 95670
Christine Bachert, 8397630
Jugendbeauftragte
T. Hutzler, [email protected]
Kirchenchorleiter
Georg Duschner, A`bach, 95990
Posaunenchorleiterin
Anke Leißner, 94049
Organistin & Leiterin „Joyful Voices“
Veronika Lasser, 0911/54853948
Sprechstunde bei Pfrin. Ute Böhne
nach Vereinbarung
Gabenkasse
Raiffeisenbank Hersbruck
IBAN: DE38 7606 1482 0100838012
BIC: GENODEF 1HSB
Gemeindehaus, 96930
Vertrauensfrau im Kirchenvorstand
Brigitte Liwanetz, 866320
Sekretärin im Pfarramt
Gerlinde Kögler, 6129
Diakonieverein
Raiffeisenbank Hersbruck
IBAN: DE35 760614820000820784
Angebot zur Seelsorge
Suchen Sie Hilfe in einer belastenden Lebenssituation? Ich bin als
Seelsorgerin für Sie da. Sie können jederzeit anrufen und ein Gespräch vereinbaren.
Ihre Pfarrerin Ute Böhne
Impressum
Redaktionsteam:
Druck:
Auflage:
Herausgeber:
Fotos:
Andrea Pitsch (ap), Monika Gniffke (gni), Ute Böhne
Gemeindebriefdruckerei
850 Stück
Evang. Kirchengemeinde Reichenschwand
Privat, Gemeindebrief-Zeitschrift
Redaktionsschluss für die Ausgabe „Februar/März“ ist der 4. Januar
Unseren Gemeindebrief erhalten Sie kostenlos. Wir freuen uns aber über Spenden
auf unser Gabenkassenkonto.
Herzlichen Dank dafür!