in Reichenschwand Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Dezember 2015 / Januar 2016 • Aus unserer Gemeinde Asylbewerber sind da • S. 4/5 Thema In der Landessynode S. 8/9 2 „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.“ (Jesaja 9, Vers 1) Liebe Leserin, lieber Leser! Die Tage werden kürzer, es wird immer früher dunkel. Bald kommt die längste Nacht des Jahres. Auch im übertragenen Sinn haben wir es derzeit mit Dunkelheit zu tun. Die Terroranschläge in Paris haben viele von uns erschüttert und verunsichert. Woher kommt dieser Hass? und wie kann man ihn stoppen? Können wir überhaupt wieder in Sicherheit leben? Die Angehörigen der Opfer und alle, die auf der Flucht vor Krieg und Terror bei uns Schutz suchen, wissen, was es heißt, „im finstern Lande“ zu wohnen. In einem Lied heißt es: In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neues Tags, und in ihrer dunklen Erde blüht die Hoffnung. Ich will Licht sehn in der Dunkelheit, die richtigen Wege finden in der Einsamkeit. Ich will Licht sehn. Ich will Licht sein, wenn die Nacht dich schreckt. Die richtigen Worte finden, die die Liebe weckt. Ich will Licht sein. manche Menschen in persönlichen Krisen. Dass nach Zeiten des Kriegs und der Not wieder Frieden und gutes Leben folgen, haben die Älteren unter uns noch erlebt. Aber von selbst versteht sich das nicht. Es geschieht nicht automatisch. Und manche Finsternis scheint endlos zu sein – wenn man mitten drin steckt. Der Anfang des neuen Tags ist verborgen, aber er ist da. Denn in der Mitte der Nacht hat Gott entschieden zur Welt zu kommen in dem Kind in der Krippe. Gott kommt zu uns in der Mitte unserer Nacht, wenn wir von Schmerz geschüttelt sind oder von Angst gelähmt. Gott kommt mitten in die Nacht der Welt, harrt in Bombennächten bei den syrischen Kindern aus, begleitet die Flüchtenden in ihre Boote. Weil Gott mitten in der Nacht Mensch geworden ist, blüht im Dunkeln die Hoffnung. Lass uns Licht sehn schon im Morgenrot. Auf unseren Wegen gehen, wo kein Unheil droht. Lass uns Licht sehn. Eine licht- und hoffnungsvolle Adventszeit und frohe Weihnachten wünscht Ihnen Dass es wieder aufwärts geht, nachdem die Talsohle erreicht ist, das erfahren Ihre Pfarrerin Ute Böhne 3 „Meine Zeit steht in deinen Händen“ Nachruf auf Günter Greisinger Wir trauern um Günter Greisinger. Am 9. Oktober 2015 hat Gott ihn im Alter von 60 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Seit dem Jahr 2000 gehörte er dem Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde an. Anfang 2007 wurde er zum Vertrauensmann des Kirchenvorstands gewählt und übte dieses Amt bis zuletzt mit großem Engagement aus. In der Gemeindeleitung war er mir ein unschätzbar wertvoller Gesprächspartner. Er hat seine Kirche geliebt und war fast jeden Sonntag im Gottesdienst. Das heilige Abendmahl war ihm besonders wichtig. Gern hat er Gottesdienste mitgestaltet, sei es die Feierabendkirche, den Taizégottesdienst, die Osternacht oder den GoSpecial. Er war praktisch veranlagt, hatte Organisationsgeschick, war bei Kirche im Grünen eine tragende Größe und hat immer wieder Projekte übernommen wie z.B. zuletzt die Holzwurmbegasung unserer Friedhofskapelle. Wenn er sagte, ich kümmere mich darum, dann war die Sache bei ihm in besten Händen. Günter Greisinger wusste, welchen Auftrag wir als Kirchengemeinde haben und wer unsere Mitte ist – Jesus Christus, der gute Hirte. In der Landeskirchlichen Gemeinschaft war er hochengagiert und trug sehr zu dem guten, geschwisterlichen Miteinander zwischen Kirchengemeinde und LKG bei. Günter Greisinger hatte die Gabe mit vielen Menschen in freundschaftlicher Verbindung zu stehen. Ein Lebensmotto von ihm lautete: „Geh durch die Welt und sprich mit jedem.“ Er war hervorragend vernetzt, auch durch sein Amt als Gemeinderat und sein Engagement im Backofenverein. Er war bestrebt Beziehungen harmonisch zu gestalten, ohne Dinge unter den Teppich zu kehren, und wirkte stets integrativ. Sein Konfirmationsspruch war ihm wichtig: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6, 33) Günter Greisinger hat das gelebt. Er hat Gott an die erste Stelle gesetzt und nach seinem Willen gefragt, im persönlichen Leben und in den Herausforderungen unserer Zeit. Als er vor gut fünf Jahren schwer erkrankte, wurde er für viele Menschen zu einem lebendigen Zeugnis, was es heißt, Gott zu vertrauen auch in schweren Zeiten. Er hat sich von der Krankheit nicht unterkriegen lassen, sondern hat sein Leben weiterhin selbst bestimmt – solange er konnte und durfte, solange Gott ihm Lebenszeit geschenkt hat. Eines seiner Lieblingslieder war: „Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig seinEin dir.“ Ruhig in Gott – so habe ich ihn erlebt in diesen gut fünf Jahren. Dabei stand er mit beiden Füßen am Boden, war humorvoll, hat gern gelebt und gelacht. Sein letzter Tagebucheintrag wenige Tage vor seinem Tod endet mit den Worten: „Du bist das Zentrum. Das A und O und hältst mich in der Hand. Hab Dank dafür!“ Wir danken Gott für alles, was Günter Greisinger für unsere Kirchengemeinde getan hat. Wir werden ihm ein liebendes und ehrendes Gedenken bewahren. Pfarrerin Ute Böhne im Namen des Kirchenvorstands 4 Willkommen in Reichenschwand Asylbewerber sind angekommen Anfang November war es soweit: Die ersten Flüchtlinge haben ihre Unterkunft im ehemaligen Gasthaus Goldner Löwe bezogen. Es sind (Stand 17.11.) vier Familien mit insgesamt sieben Kindern im Alter von neun Monaten bis neun Jahren sowie elf junge Männer. Sie kommen aus dem Iran, Irak und aus Syrien. Es sind überwiegend Muslime sowie einige Christen. Die Flüchtlinge sind Mitte September in Deutschland angekommen und waren zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung Kirchen-News +++ Treffpunkt der Senioren Die Seniorenbeauftragte Helga Weiß hat ihren Dienst nach elf Jahren beendet. Wir danken ihr und wünschen ihr alles Gute. Der Seniorennachmittag der politischen Gemeinde findet am 3. Dezember um 15 Uhr in der Turnhalle statt. +++ Termine, Termine Der Kirchenvorstand trifft sich am 12. Januar um 19.30 Uhr im Gemeindehaus. Danach, am 15. und 16. Januar, begeben sich die Männer und Frauen in Klausur. Mit einem Jugendgottesdienst mit Holger Kramp und Team am Freitag, 4. Dezember, um 19 Uhr in der Albanuskirche wird der Dezember eingeläutet. Am Sonntag, 6. Dezember, geht es um 18 Uhr mit der Waldlermesse der Sängervereinigungen Reichenschwand und Hersbruck in der Kirche weiter. Die Konfirmanden haben am Freitag, 11. Dezember, und Freitag, 29. Januar, jeweils um 15.30 Uhr im Ge- in Zirndorf. Nun sind sie für die Dauer ihres Asylverfahrens bei uns in Reichenschwand untergebracht. Der Gasthof Goldner Löwe wurde für sie umgebaut und es sind nun Mehrbettzimmer bzw. Familienzimmer mit Stockbetten, Spinden, Tisch und Stühlen eingerichtet. Es wurden Duschen und sanitäre Anlagen neu installiert, zwei Waschmaschinen sind vorhanden, in der großen Küche kann gekocht und im Aufenthaltsraum gegessen werden. Auch ein Fernseher steht zur Verfügung. meindehaus Unterricht. Die neue Gruppe „Fit im Alter“ trifft sich am 14. Dezember und 11. Januar. +++ Zum Vormerken Am 18. Februar 2016 beginnt in Reichenschwand zum dritten Mal ein Kurs zum Glauben aus der Reihe „Stufen des Lebens“ mit dem Thema „Ein Platz an der Sonne“. Dahinter verbergen sich vier Personen aus dem Neuen Testament. Termine: 18. und 25. Februar, 3. und 10. März, 7. April, jeweils von 19.30 - 21.30 Uhr. Kursleiterinnen sind Monika Rößner und Gabriele Markl (Infos unter 09151/95094). Der Jahresempfang für alle Mitarbeitenden ist am 2. Februar um 19 Uhr im Gemeindehaus. +++ Eintrag im Telefonbuch Leider fehlen aufgrund eines Anbieterwechsels im neuen Telefonbuch die Nummern von Kirche und Pfarrerin — große Entschuldigung dafür. Alle Kontaktdaten hinten am Gemeindebrief! 5 Die Flüchtlinge sprechen Arabisch, Kurdisch, Farsi und teilweise etwas Englisch. Eine große Hilfe ist es, dass einer der Neuankömmlinge perfekt Deutsch spricht und für die anderen übersetzen kann. Immer wieder werde ich gefragt: Wie können wir helfen? Es werden Kleidung und andere Sachspenden angeboten. Ich freue mich über diese große Hilfsbereitschaft. Derzeit sind „unsere“ Flüchtlinge mit Kleidung gut versorgt. Wenn Sie Sachspenden machen wollen, die Flüchtlingen zugute kommen, dann geben Sie sie bitte zu Carisma (Tel. 8 27 27), zur Oase (8 20 84) oder zum Roten Kreuz (83 00 795) in Hersbruck. Die Flüchtlinge gehen dort hin und holen sich gezielt, was sie brauchen. Auch anerkannte AsylbewerberInnen, die eine Wohnung anmieten und einrichten müssen, decken ihren Bedarf an Möbeln und Haushaltswaren bei diesen Stellen. Die Nachfrage ist groß! Insofern sind Ihre Sachspenden bei den genannten Einrichtungen sehr willkommen. Wenn Sie darüber hinaus helfen wollen: Unmittelbar nach Ankunft der Asylsuchenden hat sich ein Unterstützerkreis gebildet. Er kümmert sich u.a. um Sprachkurse, Fahrdienste, Angebote für Kinder sowie Begegnungsmöglichkeiten und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Wenn Sie mithelfen wollen, schreiben Sie an [email protected]. Sie werden in den Verteiler aufgenommen und erfahren jeweils aktuell, welche Unterstützung gerade gebraucht wird. An dieser Stelle möchte ich Familie Peter und Nicole Löfflath sowie Herrn Bürgermeister Bruno Schmidt und unserer Rathausverwaltung sehr herzlich danken für ihren Einsatz für die Neuankömmlinge. Allen, die sich für Flüchtlinge engagieren, ein herzliches Vergelt´s Gott! Pfarrerin Ute Böhne Landeskirchliche Gemeinschaft Reichenschwand Termine Dezember & Januar Gemeinschaftsstunden im Gemeindehaus 06.12., 18 Uhr Der kommende Erlöser (Lk. 21, 25-33) mit Gerlinde Kneip 13.12., 18 Uhr Der Vorläufer des Herrn (Mt. 11, 2-10) mit Ursula Voigt 20.12., 15 Uhr Weihnachtsfeier Leitung: Gerlinde Kneip & Team 27.12., Weihnachtspause bis 03.01.2016 03.01., entfällt „Augen auf & durch!“: Buch Sacharja 10.01., 18 Uhr Wenn etwas in Bewegung kommt (Sach. 1, 7-17), Friedrich Rößner 17.01., 18 Uhr Wenn Gott neue Kleider bereit hält (Sach. 3) mit Gerlinde Kneip 24.01., 18 Uhr Wenn man gemeinsam schweigen lernt (Sach. 2, 10-17) mit Friedrich Rößner 31.01., 18 Uhr Wenn Frieden greifbar wird (Sach. 9, 9f.) mit Gerlinde Kneip 6 Dezember Sonntag, 2. Advent 9.30 Uhr 06. Dezember Hauptgottesdienst (Pfr. Dr. Gerhard Knodt) Kollekte: Gemeindearbeit 22 Uhr Christmette (Pfarrer Dr. Andreas Richter-Böhne) Mitwirkung: Kirchenchor Die Kollekten am Heiligen Abend sind für Brot für die Welt bestimmt. Sonntag, 3. Advent 10.30 Uhr Sonntag, 4. Advent 9.30 Uhr 13. Dezember Familiengottesdienst im Advent (Pfrin. Ute Böhne + Team) Mitwirkung: Flötengruppe Diroll Kollekte: Osteuropa 20. Dezember Hauptgottesdienst (Prädikant Thomas Teichmann) Kollekte: gottesdienstlicher Bedarf Donnerstag, 24. Dezember Heilig Abend 15 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel (Pfarrerin Ute Böhne) 17 Uhr Freitag, 25. Dezember 1. Weihnachtstag 9.30 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl (Pfarrerin Ute Böhne) Mitwirkung: Sängervereinigung Kollekte: Evangelische Schulen in Bayern Christvesper (Pfarrerin Ute Böhne) Mitwirkung: Posaunenchor Samstag, 26. Dezember 2. Weihnachtstag 9.30 Uhr Gottesdienst mit Aufführung des Krippenspiels (Pfarrer Albrecht Kessel) Kollekte: Kinder- und Jugendarbeit Am Sonntag, 27. Dezember, findet kein Gottesdienst statt! Donnerstag, 31. Dezember Altjahrsabend 17 Uhr Jahresschlussgottesdienst (Pfarrerin Ute Böhne) Mitgestaltung: Posaunenchor Kollekte: Kirche 7 Januar Freitag, Neujahr 11 Uhr 01. Januar Predigtgottesdienst (Pfarrerin Ute Böhne) Kollekte: Kirchenheizung Sonntag, 03. Januar 2. Sonntag nach Weihnachten 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Laienpredigerin Ruth Bär) Kollekte: Telefonseelsorge Mittwoch, 06. Januar Epiphanias 17 Uhr musikalische Andacht (Pfarrerin Ute Böhne) Mitwirkung: Ensemble mit Ruth Barkowski Kollekte: Weltmission Sonntag, 10. Januar 1. Sonntag nach Epiphanias 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Pfarrerin Ute Böhne) Kollekte: Beratungsstelle Krebspunkt Sonntag, 17. Januar 2. Sonntag nach Epiphanias 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Prädikant Thomas Teichmann) Kollekte: gottesdienstlicher Bedarf Sonntag, 24. Januar Letzter Sonntag nach Epiphanias 10.30 Uhr Kirche um halb elf mit Taufen (Pfarrerin Ute Böhne) Mitwirkung: KonfirmandInnen Kollekte: Ökumenischer Verein für Flüchtlinge gleichzeitig ist Kindergottesdienst Sonntag, 31. Januar Sexagesimae 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Prädikantin Ursula Voigt) Kollekte: Gemeindehaus Februar Sonntag, Estomihi 9.30 Uhr 07. Februar Hauptgottesdienst (N.N.) Kollekte: Diakonisches Werk der EKD Unser Gemeindebrief wird von Helferinnen ausgetragen, die zugleich Spenden für die Monatssammlung entgegennehmen. Der Erlös dieser ist im Dezember für die Aktion „Brot für die Welt“ und im Januar für die „Weltmission“ bestimmt. Wir freuen uns auch über Spenden für unseren Gemeindebrief zur Deckung der Druckkosten. 8 HEMA Vielfalt in der Landessynode Interview mit Friedrich Rößner Er ist 55 Jahre alt, wohnt in Reichenschwand, ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und ist in der Landessynode tätig: Friedrich Rößner. Warum er das tut verrät er im Interview: Was machen Sie beruflich? Ich bin Diakon und war lange Jahre in Hersbruck tätig. Seit 2001 arbeite ich beim Amt für Gemeindedienst im Bereich „Missionarische Projekte / Glaubenskurse“. Ich bin also kirchlicher Mitarbeiter, aber es ist mir wichtig zu betonen, dass meine Arbeit als Synodaler ehrenamtlich geschieht. In der Synode bin ich Delegierter wie es jeder evangelische Christ auch sein könnte. Seit wann sind Sie Synodaler? Die Wahl fand im Herbst 2013 statt und somit war ich bei der Frühjahrssynode 2014 das erste Mal dabei. Was hat Sie dazu bewogen, sich in die Landessynode wählen zu lassen? Verschiedene Leute aus dem Dekanat haben mich gefragt, ob ich mir das nicht vorstellen könnte. Zuerst war ich etwas skeptisch, aber dann haben mich diese Personen davon überzeugt, dass ich doch die vielfältigen Erfahrungen meines Berufslebens einbringen könnte. Rein rechtlich bin ich nicht ein Abgeordneter dieses Dekanats, aber es ist mir sehr wichtig, das aufzugreifen, was in unserer Region passiert. Sie hatten Gegenkandidatinnen – von wem wurden Sie gewählt und macht man da auch Wahlkampf? Alle Kirchenvorsteher des Dekanats sind wahlberechtigt Man stellt sich nicht selbst auf, sondern ein Wahlkreisausschuss schlägt einen vor. Alle Kirchenvorsteher erhalten dann eine Broschüre, in der die Kandidaten vorgestellt werden. Bei der Dekanatssynode macht man dies noch persönlich und die Kirchenvorsteher können den Kandidaten Fragen stellen. Dieses Vorgehen kann man eigentlich nicht als Wahlkampf bezeichnen. Was war Ihr Eindruck, als Sie das erste Mal bei einer Landessynode dabei waren? Ich war fasziniert von der Vielfalt der Delegierten. Das geht vom evangelischen Minister Söder bis zu Menschen mit ganz alltäglichen Berufen. Gerade diese bringen oft sehr wichtige Themen ein oder mahnen mehr Bodenhaftung an, indem sie darauf bestehen, dass manche Texte verständlicher formuliert werden müssen. Natürlich sind alle bayerischen Regionen vertreten, die unterschiedlichen Frömmigkeitsstile und politischen Strömungen. Ich hatte mir das nicht so vielschichtig und bunt vorgestellt. Das ist ein spannendes Netzwerk von Menschen, die alle mit viel Verantwortungsgefühl und Engagement dabei sind. Innerhalb der Synode gibt es ja viele Spezialgebiete – wo bringen Sie sich besonders ein? HEMA Ich bin im Ausschuss für „Bildung, Erziehung und Jugend“. Man konnte sich das aussuchen und in entsprechende Listen eintragen. Wenn diese sehr ungleich lang wären, müsste das Präsidium steuernd eingreifen, was aber dieses Mal nicht nötig war. In sehr beliebte und wichtige Ausschüsse, wie etwa den Finanzausschuss, werden die Mitglieder gewählt. In den Ausschüssen werden die thematischen Arbeiten vorberaten. Wenn es ums Abstimmen geht, müssen Sie aber zu allen Themen Stellung beziehen – wie macht man sich da kundig? Das ist tatsächlich nicht einfach, denn viele Entscheidungen haben weitreichende Folgen und so muss man versuchen, die Fragestellungen möglichst gut zu durchdringen. Dafür gibt es jedoch ein recht ausgeklügeltes System. Im Vorfeld der Synode bekommt man viel Papier, das es zu studieren gilt. Dann gibt es verschiedene Gesprächsebenen. Etwa eine Woche vor der Synode gibt es einen Ausschusstag, bei dem manche Themen vordiskutiert werden. Bei der Synode geben Fachleute Hintergrundinformationen und je komplizierter das Thema ist, umso mehr Gespräche gibt es im Vorfeld. Außerdem gibt es Arbeitskreise, welche die unterschiedlichen Strömungen der Kirche repräsentieren. Es gibt also viel Kommunikation bis in die Pausen hinein und da die Abstimmungen häufig gegen Ende der Sitzungswoche stattfinden, kann man sich doch recht gut eine Meinung bilden. Welche Aufgaben gibt es zwischen den Sitzungen? Das kann man nicht so allgemein sagen und es hängt sehr von der einzelnen/ vom einzelnen Synodalen ab. Als Synodaler wird man neben den Synodaltagungen zu verschiedensten Anlässen im Dekanat eingeladen. Ich habe darüber hinaus den Kirchenvorständen des Dekanats angeboten, dass ich zu Sitzungen kommen würde, um mich vor Ort zu informieren. Das Beispiel zeigt, dass der Zeitaufwand doch individuell sehr unterschiedlich sein kann. Welche Schwierigkeiten sehen Sie für sich oder für die Arbeit der Landessynode? Für die Kirche sehe ich die Herausforderung, dass sie sich mittelfristig stark verändern wird. Sie wird weniger Mitglieder haben und in der öffentlichen Wahrnehmung der Gesellschaft an Bedeutung verlieren. Auch die finanziellen Mittel werden weniger werden und man wird sich fragen müssen, ob die Kirche weiterhin alle Aufgabenfelder wird bearbeiten können. Welche Wünsche oder Träume verbinden Sie mit Ihrer Arbeit? Natürlich möchte ich mitgestalten und verändern. Es ist aber schwer abzuschätzen, wie viel ich erreichen kann. Ich würde Kirche gerne so verändern, dass sie attraktiver für die Menschen wird. Die Kirche ist die einzige soziale Organisation, die für das Wohl ihrer Nichtmitglieder zuständig ist! Wir neigen zu sehr dazu, um uns selbst zu kreisen und sollten den Blick mehr auf die richten, die nicht dazugehören, seien sie bekenntnislos, ausgetreten oder einfach desinteressiert. Interview: Ute Pürkel 9 10 Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Kirchstr. 12, 91244 Reichenschwand Telefon: 09151 / 6129 Fax: 09151 / 96853 Bürozeiten: Di 9-10; Do 9-11 [email protected] www.ev-kirche-reichenschwand.de Pfarrerin Ute Böhne Kirchstr. 12, 91244 Reichenschwand Tel. 09151 / 90 79 17 [email protected] Mesnerinnen Sabine Hutzler, 95670 Christine Bachert, 8397630 Jugendbeauftragte T. Hutzler, [email protected] Kirchenchorleiter Georg Duschner, A`bach, 95990 Posaunenchorleiterin Anke Leißner, 94049 Organistin & Leiterin „Joyful Voices“ Veronika Lasser, 0911/54853948 Sprechstunde bei Pfrin. Ute Böhne nach Vereinbarung Gabenkasse Raiffeisenbank Hersbruck IBAN: DE38 7606 1482 0100838012 BIC: GENODEF 1HSB Gemeindehaus, 96930 Vertrauensfrau im Kirchenvorstand Brigitte Liwanetz, 866320 Sekretärin im Pfarramt Gerlinde Kögler, 6129 Diakonieverein Raiffeisenbank Hersbruck IBAN: DE35 760614820000820784 Angebot zur Seelsorge Suchen Sie Hilfe in einer belastenden Lebenssituation? Ich bin als Seelsorgerin für Sie da. Sie können jederzeit anrufen und ein Gespräch vereinbaren. Ihre Pfarrerin Ute Böhne Impressum Redaktionsteam: Druck: Auflage: Herausgeber: Fotos: Andrea Pitsch (ap), Monika Gniffke (gni), Ute Böhne Gemeindebriefdruckerei 850 Stück Evang. Kirchengemeinde Reichenschwand Privat, Gemeindebrief-Zeitschrift Redaktionsschluss für die Ausgabe „Februar/März“ ist der 4. Januar Unseren Gemeindebrief erhalten Sie kostenlos. Wir freuen uns aber über Spenden auf unser Gabenkassenkonto. Herzlichen Dank dafür!
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