TeilhabegestĆ¼tzte Prozessgestaltung Das System der Doppelten

Teilhabegestützte Prozessgestaltung
Das System der Doppelten Prozessgestaltung von Prof. Dr. Daniel Oberholzer ist ein
teilhabeorientiertes, am Modell der Funktionalen Gesundheit (WHO) ausgerichtetes Agogisches
Konzept und Prozessgestaltungs-System für die Planung von professionellen Leistungen für
Menschen mit Beeinträchtigungen oder besonderem Hilfebedarf.
Der konsequente Fokus des Systems auf die aktive und kompetente Teilhabe in normalisierten
Lebenssituationen und auf eine möglichst mitverantwortliche Kooperationen unterstützt den
Paradigmenwechsel, weg von der expertInnengestützten Förderplanung, hin zu einer
partnerschaftlichen und kooperativen Entwicklungsbegleitung.
Es ist das Ziel, die Teilhabeorientierung (Funktionale Gesundheit) in der professionellen Praxis
strukturiert und verankern, indem es sich einerseits mit der Qualität der Teilhabesituation einer zu
begleitenden Person auseinandersetzt und gegebenenfalls Massnahmen zur Verbesserung einleitet,
Andererseits ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der eigenen Praxis im System angelegt mit dem Ziel, diese möglichst bedeutungsvoll und normalisiert zu gestalten.
Das System der Doppelten Prozessgestaltung unterscheidet zwischen einer spezifisch auf den Erhalt
oder die Verbesserung der Funktionalen Gesundheit in der gesamten Lebenssituation ausgerichteten
Prozessgestaltung (PGS B) und einer auf die Funktionale Gesundheit (Kompetente Teilhabe)
ausgerichteten Alltagspraxis (PGS A), wobei die Alltagspraxis speziell gewichtet werden soll. Anbieter
von Dienstleitungen definieren hierfür als Grundlage die für sie relevanten Partizipationsräume,
beschreiben die darin zu realisierenden Aktivitäten und die Alltagskultur in diesen Räumen. Diese
Raum- und Teilhabekonzepte dienen einerseits als Grundlage für die Dokumentation der alltäglichen
Teilhabesituationen, anderseits bilden die den Grundbedarf des Angebotes ab und laden ein, diesen
zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Diese Kataloge sollen dereinst anschlussfähig an eine
subjektfinanzierte Organisation der Dienstleistungen sein.
Das Prozessprogramm kann gleichzeitig als Unterstützungsplan, wie als Qualitätszirkel zur Bewertung
professioneller Leistungen genutzt werden.