Forsa-Lehrerbefragung im Auftrag des VBE – Schulwirklichkeit passt

Magazin
Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung – Landesverband Baden-Württemberg
Juni 2015
E 4508
6
Themen
■ Carsten T. Rees:
Einführung der Ganztagsgrundschule –
Eine Prozessbeobachtung
■ Vertreter des VBE im
Gespräch mit Guido Wolf
Forsa-Lehrerbefragung im
Auftrag des VBE – Schulwirklichkeit
passt nicht zur Inklusion
Mehr zum Thema auf den Seiten 8–11
■ Krankes Kind – was nun?
■ Stichwort: Auf den
Anfang kommt es an
■ „Phase Null“ im Schulbau
■ Soziale Netzwerke für
Senioren
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VBE Magazin • Juni 2015
54. Jahrgang 2015
Herausgeber:
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
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Magazin 7/8-2015: 26. Juni 2015
Magazin 9-2015: 21. August 2015
Das VBE-Magazin erscheint 10-mal jährlich (dabei
zwei Doppelnummern). Der Bezugspreis ist im
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über die Landesgeschäftsstelle, Heilbronner Straße 41,
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16: Frank Boston – Fotolia; Seite 20: contrastwerkstatt – Fotolia; Seite 37: roostler – Fotolia. Seite 40:
Waldemar Milz – Fotolia
ISSN 0942-4628
VBE Magazin • Juni 2015
Editorial
Inklusion
Vom Gehörten und Gefühlten zu Fakten,
Daten und Zahlen. Was halten Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg
und im restlichen Deutschland von dem
gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Handicap? Wie sieht die Situation an den Schulen aus? Ist Baden-Württemberg auf seinem Weg in die Inklusivität exklusiv? Wo
ist unser Platz in Deutschland? Wir haben
Forsa, eines der führenden Meinungsforschungsinstitute, mit einer repräsentativen Meinungsumfrage beauftragt und
eine beeindruckende und ausdifferenzierte Datenmenge erhalten.
Ab Seite 8 präsentieren wir Ihnen nicht
nur den Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention, der die Grundlage für
die Inklusion darstellt, sondern auch eine
Übersicht über unsere Umfrageergebnisse. Die Daten in ausdifferenzierter
Form im VBE-Magazin zu präsentieren
würde die Möglichkeiten unserer Verbandszeitschrift sprengen, deshalb stellen wir Ihnen die kompletten Umfrageergebnisse auf unserer Homepage zur
Verfügung.
Forsa hat in unserem Auftrag nicht weniger als 28 Seiten an Ergebnissen aus ganz
Deutschland und weitere 15 Seiten an
Ergebnissen für die Baden-Württemberg-Auswertung zusammengetragen.
Ergänzt werden die Fakten und Analysen
durch 8 Seiten Schaubilder. Es ist eine
beeindruckende Datenmenge, die die
Einschätzungen und Stellungnahmen
unserer Kolleginnen und Kollegen
ebenso in den Blick nimmt wie die faktischen Gegebenheiten in den Schulen.
Wenn wir die Zahlen betrachten, dann
ist es wichtig zu wissen, wo wir stehen!
Es ist wichtig zu wissen, in welche Richtung sich diese Zahlen in den nächsten
Jahren bewegen könnten und warum sie
das tun könnten. Beispielsweise befürworten aktuell 57 Prozent der befragten
Lehrerinnen und Lehrer bundesweit eine
gemeinsame Unterrichtung von Kindern
mit und ohne Handicap. In Baden-
Gerhard Brand
Württemberg sind es 66 Prozent. Offensichtlich sind wir Baden-Württemberger
der Inklusion gegenüber aufgeschlossener als es das übrige Bundesland ist. Tatsächlich?
2011 konnten wir bei der Auswertung
der Bevölkerungsbefragung in Nordrhein-Westfalen, einem Bundesland, das
sich schon länger als Baden-Württemberg mit dieser Thematik befasst, sehen,
dass 77 Prozent der Befragten Inklusion
befürworteten. Bei unserer zweiten
Untersuchung im Jahr 2013 waren es
noch 69 Prozent. Wenn wir für das Jahr
2015 nur den Lehrerbereich in den Blick
nehmen, dann sind es in NordrheinWestfalen nur noch 54 Prozent. Diese
Auflistung hinkt leicht, weil wir für 2015
nur den Lehrerbereich erfasst haben und
nicht die Gesamtbevölkerung. Dennoch
ist ein klarer Rückgang der Befürworter
auszumachen. Die Umfragen machen
deutlich, dass die anfangs positive
Grundstimmung in dem Maße gelitten
hat, wie das Vertrauen in die Politik, der
Aufgabe gerecht zu werden, sank.
Es liegt mir fern, Wasser in den Wein zu
kippen, aber aufgrund unserer zurückliegenden Auswertungen sehen wir klar
eine Gefahr auf Baden-Württemberg
zukommen: Wenn die Politik es nicht
schafft, die Rahmenbedingungen in
Gelingensbedingungen zu überführen,
dann wird die noch überwiegend positive Stimmung kippen.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr
Landesvorsitzender
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Einführung der
Ganztagsgrundschule – eine
Prozessbetrachtung
Ungefähr seit einem Jahr ist das Gesetz
zur Ganztagsgrundschule in BadenWürttemberg in Kraft. Jahrzehnte nach
anderen Bundesländern hat nun auch
unser Land eine gesetzliche Regelung
zur Ganztagsgrundschule gefunden.
Der Weg dorthin war nicht einfach –
alleine schon die Probleme, die sich aus
der Konnexität ergeben, schienen
übermächtig: Wie sollten die anfallenden Kosten gerecht zwischen Land und
Kommunen aufgeteilt werden? Nicht
nur wir Eltern waren beeindruckt, wie
schnell sich beide Seiten dann schließlich geeinigt hatten. Dies zeugt von der
Ernsthaftigkeit und dem großen Engagement beider Verhandlungsseiten für
dieses Thema.
Aber nicht nur die Frage nach dem
Geld, auf die ich später in anderem
Zusammenhang noch einmal zurückkommen werde, war eine Herausforderung. Auch die Frage der zeitlichen
Ausgestaltung des Ganztagsgrundschulmodells warf Fragen auf. Denn die
gebundene Form findet bisher nur bei
einem kleinen Teil der Elternschaft
Zustimmung. (Dies gilt übrigens nicht
nur für Baden-Württemberg, es ist
auch in anderen Bundesländern der
Fall.) Viele Eltern wünschen sich allenfalls eine offene Form des Ganztags.
Andere Eltern hingegen sind aufgrund
ihrer beruflichen Situation auf ein zeitlich umfangreicheres Angebot angewiesen. Auch hier galt es, die stark
divergierenden Interessen zu bedienen. Die aktuelle gesetzliche Lösung
mit der Wahlmöglichkeit zwischen
offener und gebundener Form und den
verschiedenen Optionen für die Dauer
des Ganztags versucht, eine Lösung zu
bieten. Für Familien, in denen beide
Elternteile ganztägig berufstätig sind,
reichen diese Zeiten allerdings nicht
immer aus – hier werden flankierende
Betreuungsangebote weiterhin benötigt. Schon die erste Betrachtung zeigt,
dass das vorgelegte Gesetz nicht alle
anfallenden Fragen und Probleme
sofort lösen kann. Ich meine, dies ist
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Carsten T. Rees,
Landeselternbeiratsvorsitzender
auch nicht verwunderlich. Denn Schule
ist ein komplexes System – mit dem
Ganztag steigt die Komplexität sogar
noch. Daher ist es wichtig, dass sich alle
Beteiligten dessen bewusst sind, dass
Änderungen dieses Systems ProzessCharakter haben müssen: Ein solches
Gesetz kann nur der erste Schritt sein.
Viele weitere Schritte müssen folgen.
Immer wieder muss die je aktuelle
Situation betrachtet werden, Probleme, Verbesserungsbedarfe und
Fehlentwicklungen müssen erkannt
und benannt werden und Verbesserungen müssen implementiert werden.
Dies geht gewiss nicht vom grünen
Tisch aus. Vielmehr bedarf es hier des
intensiven Dialogs aller am Prozess
Beteiligten. Gerade wir Eltern erwarten
eine starke Einbindung in allen Schritten des Prozesses. Denn wenn in diesem Prozess die Akzeptanz der Ganztagsgrundschule durch die Eltern leiden oder gar verloren gehen sollte,
scheitert das Konzept.
Überhaupt kommt der Akzeptanz der
Eltern für den Erfolg der Ganztagsgrundschule eine Schlüsselrolle zu. Und
hier komme ich nun zu einer für den
Erfolg jeder Ganztagsschule zentralen
Frage, die sich viele Eltern stellen: Bildet die Ganztagsschule einen eigenen
Mikrokosmos, oder aber ist sie als
„Lebenswelt Ganztagsschule“ ein integraler und vielfältig verwobener
Bestandteil der Lebenswelt des Kindes/
der Jugendlichen? Die nicht ganz neue
Diskussion „non vitae, sed scholae“ versus „non scholae, sed vitae discimus“
zeigt ja in ihrer Gegenüberstellung,
dass Leben und Schule oft als Gegensätze verstanden werden, als zwei
Bereiche, die nur wenige Berührungspunkte haben. Wenn nun aber Kinder
und Jugendliche in der Ganztagsschule
immer mehr Zeit im System Schule verbringen, dann ist es für die Eltern ganz
und gar inakzeptabel, wenn diese Zeit
in einem losgelösten Parallel-System
oder Mikrokosmos verbracht würde.
Wir müssen daher die Frage beantworten: Wie lassen wir in der Schule eine
vielfältig verwobene Lebenswelt entstehen? Wie ist Schule in erheblichem
Umfang mit der sie umgebenden Zivilgesellschaft zu vernetzen?
Die Antwort lautet: Offen für die Welt
und mitten in der Welt.
Konkreter mit den Worten von Prof.
Weingardt von der PH Ludwigsburg, der
mit seiner Offenen Bürgerschule im
Land Pionierarbeit leistet: „Es geht um
ein ‚Netzwerk der pädagogischen Verantwortung‘ für die ganze Bildung aller
Kinder und Jugendlichen, an dem neben
Schülern und Eltern auch alle relevanten
gesellschaftlichen Erziehungs- und Bildungsträger auf Wunsch teilhaben können – und zwar partnerschaftlich und
auf Augenhöhe mit den Schulverantwortlichen und nicht nur als deren Zuarbeiter oder Lückenfüller.“
Für uns Eltern wird damit die Einbindung
externer Partner in den Ganztag ein
unverzichtbares Qualitätsmerkmal. Das
System Ganztagsschule muss zwingend
aus verschiedenen Partnern bestehen:
Lehrer für die formale und curriculare
Bildung, Sozialpädagogen für Realisierung der pädagogischen Konzepte des
Ganztags in nonformalen und informellen Bildungsprozessen und externe Partner für die qualitativen inhaltlichen
Angebote des Ganztags und die Vernetzung der Lebenswelt Schule.
Nun stellt sich die Frage, wer diese
externen Partner sind. Zu den größeren
gehören die Kirchen, der Sport, die
Verbände der offenen Jugendarbeit,
Musikschulen und -verbände. Diese
VBE Magazin • Juni 2015
Liste muss natürlich ergänzt werden
um die für jeden Sozialraum je spezifischen Anbieter – alleine mit einer solchen Liste ließen sich Seiten füllen.
Wie aber soll dies finanziert werden?
Hier komme ich zu einem Konzept, das
leicht missverstanden werden kann
und auch bereits ausgiebig missverstanden wurde: Die Monetarisierung.
Für den Ganztag erhalten Schulen ein
Kontingent an Lehrerwochenstunden.
Einen gewissen Prozentsatz dieser Lehrerwochenstunden können die Schulen
in Geldmittel umwandeln für die Finanzierung externer Partner. Bei den Leh-
rerwochenstunden für den Ganztag
handelt es sich also um eine Schattenwährung. Die Annahme, diese für den
Ganztag zugewiesenen Lehrerwochenstunden seien in erster Linie Stunden
für weitere Lehrer an der jeweiligen
Schule gedacht und gegebenenfalls
könne man diese Stunden den Lehrern
wegnehmen für eine Monetarisierung,
ist ausdrücklich falsch. Denn eines muss
allen Beteiligten klar sein: Nur mit Lehrern wird man eine gute Ganztagsschule, die auch die Akzeptanz der
Eltern findet, keinesfalls umsetzen können. Hierfür sind die Lehrer einfach
nicht ausgebildet und sollen es auch
nicht sein. Bei den Lehrern liegen Fokus
und Expertise auf der formalen und
curricularen Bildung. Diese reicht für
die gute Umsetzung einer Ganztagsgrundschule aber natürlich nicht aus.
Daher möchte ich abschließend meine
Aussagen auf ein Gegensatzpaar
zuspitzen:
Falsch ist die Aussage:
Ganztagsgrundschule kann sich der
Zivilgesellschaft öffnen und kann an
außerschulische Lernorte gehen.
Richtig und alleine erfolgversprechend
ist die Aussage:
Ganztagsgrundschule muss sich der
Zivilgesellschaft öffnen und muss an
außerschulische Lernorte gehen.
Pressemeldungen
Beifall für den Kultusminister vom VBE für die Ankündigung,
Musik in der Grundschule wieder eigenständig zu machen
Mit Befriedigung und Wohlwollen hat
man beim Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg die
Ankündigung des Kultusministers im
Landtag aufgenommen, das Unterrichtsfach „Musik“ in der Grundschule
künftig wieder eigenständig zu
machen und nicht mehr im Fächerverbund zu führen.
Weitere aktuelle
Pressemeldungen finden
Sie auf unserem VBE-Blog:
www.bildung-und-erziehung-vbe.de
oder auf der VBE Homepage:
www.vbe-bw.de
VBE Magazin • Juni 2015
Nach der letzten Bilund den Fremdsprachen
dungsplanreform gingen
beherrschten Stundenplans
in der Grundschule Musik,
als „Entspannungsinseln“
Kunst und Handarbeit im
für die vom Lernen in den
Fächerverbund „MeNuK“
„richtigen“ Unterrichtsfächern gestressten Schüler.
(Mensch, Natur und Kultur) auf. Dadurch gab es
Das Bündeln zu Fächerverbünden hatte diesen Trend
mit Einführung der zurzeit aktuellen Bildungsnoch verstärkt, auch wenn
pläne die Fächer Musik Michael Gomolzig
in der Summe keine einzige
und Bildende Kunst an Pressesprecher des
Stunde gegenüber der alten
Grundschulen nicht mehr. VBE Baden-Württemberg Stundentafel verloren ge„Da die Musik in dem
gangen
war.
Trotzdem
Fächerverbund aufgegangen oder – je
hatte der musisch-ästhetische Bereich
nach Standpunkt – untergegangen ist,
an den meisten Schulen weiter an
ließ sich auch der Bedarf an professioBedeutung verloren, und das machte
nellen Musikpädagogen amtlicherseits
diese spürbar ärmer.
besser kaschieren“, moniert der VBESprecher. Aus gutem Grund sei das
Der VBE freue sich nun, dass das
Fach Musik – wie auch Kunst – weder
beharrliche Bohren eines vermeintlich
an der Realschule noch am Gymnasium
dicken Brettes doch noch zum Erfolg
vom Stundenplan verschwunden, da
geführt habe, so der VBE-Sprecher.
grundsätzlich solides Basiswissen notDem Kultusminister sei der Beifall
wendig sei, bevor man interdisziplinär
dafür jetzt von Herzen gegönnt. Übrigens: Ein Erfolgserlebnis, das in Zeiten
arbeiten könne. Schon bisher galten
knapper
Haushaltsmittel
wirklich
Musik, Bildende Kunst und Sport bei
äußerst preisgünstig erzielt werden
vielen lediglich als schmückendes Beiwerk des von Deutsch, Mathematik
konnte.
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VBE: Schüler lernen am besten durch positive Vorbilder
Gutes Benehmen könnte wieder höheren Stellenwert bekommen
„Es ist sicher nicht verkehrt, wenn
junge Menschen wieder bessere
Umgangsformen zeigen“, sagt der
Sprecher des Verbandes Bildung und
Erziehung (VBE) anlässlich der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts You-Gov. Drei Viertel der
Befragten waren der Ansicht, dass die
Menschen früher höflicher waren. Von
Schülern dürfe man jedoch kein
wesentlich anderes Verhalten erwarten als das, was Erwachsene ihnen täglich vorleben – in der Familie, in der
Politik, im Sport, in den Läden, auf der
Straße sowie in unzähligen Gerichts-,
Talk- und Castingshows im Fernsehen,
so der VBE-Sprecher.
Der VBE-Sprecher begrüßt es, wenn
die als Sekundärtugenden bezeichneten Eigenschaften wie Zuverlässigkeit,
Höflichkeit, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit wieder einen höheren Stellenwert
erhielten. Mussten sich doch seither
Eltern und Lehrer, die diese Tugenden
wider den Zeitgeist hochhielten, wie
Menschen aus einer vergangenen Zeit
vorkommen. Erziehender Unterricht
habe für engagierte Pädagogen einen
hohen Stellenwert, so der VBE-Sprecher. Der VBE hält jedoch nichts von
einem zusätzlichen Benimmunterricht,
wie er immer wieder gefordert wird,
auch nicht in Modulen über das Schuljahr verteilt nach dem Motto „Heute
steht mal wieder gutes Benehmen auf
dem Stundenplan“.
Erziehung zu gutem Benehmen, zu
Höflichkeit und Rücksichtnahme, muss
in allen Unterrichtsfächern permanent
im Hintergrund konsequent mitlaufen,
so wie man das etwa von einem zuverlässigen Virenschutzprogramm auf
dem Rechner erwartet. „Die Vorbildfunktion von Eltern, Lehrern, Politikern, Stars und Geschäftsleuten ist
nicht zu unterschätzen“, versichert der
VBE-Sprecher. Schüler verstehen es
nicht, dass sie höflich sein sollen, wenn
Erwachsene ihnen nicht so begegnen.
Schüler verstehen es nicht, dass man
die Würde des Menschen achten soll,
wenn sie sehen, wie Gäste in den täglichen Gerichts-, Talk- und Castingshows
beschimpft und verbal erniedrigt werden. Schüler verstehen es nicht, dass
Lehrer ihnen untersagen, in der Schule
auf den Boden zu spucken, wenn es
ihnen die Stars auf dem Fußballfeld via
Fernsehübertragung in Großaufnahme
vormachen.
Gutes Benehmen hatte viel zu lange
einen negativen Beigeschmack wie
Disziplin und Leistung. Lehrer, die darauf bestanden, wurden als Dinosaurier
der Pädagogik angesehen, bestenfalls
als altmodisch belächelt. Leider sind
auch Begriffe wie Leistung und Fleiß in
der heutigen Spaßgesellschaft bei vielen eher negativ besetzt.
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VBE Magazin • Juni 2015
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Guido Wolf positioniert sich im Gespräch
mit Verbandsvertretern
Im April trafen sich Vertreter des VBE
mit Guido Wolf, dem Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten der
CDU für die Landtagswahl 2016, zum
Austausch über bildungspolitische
Fragestellungen. Flankiert wurde
Wolf vom bildungspolitischen Sprecher der CDU, Georg Wacker, sowie
dem parlamentarischen Berater, Thomas Hartmann. Seitens des VBE nahmen am Gespräch der Landesvorsitzende Gerhard Brand sowie die stellvertretenden
Landesvorsitzenden
Gerhard Freund, Michael Gomolzig,
Edda Langecker und Otmar Winzer
teil. Gesprächsthemen waren unter
anderen der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule (Schulreifes
Kind und Bildungshaus), die Grundschulempfehlung,
der
Komplex
Sekundarstufe I und II, Fragen zur
Lehrerbildung sowie zum Bildungsplan 2016.
Guido Wolf stellte zunächst klar, dass
– im Falle der Übernahme der Regierungsverantwortung 2016 – in die
Schullandschaft vor allem Verlässlichkeit kommen müsse und es sein Anliegen sei, Ruhe in das System zu bringen. Parteipolitik dürfe nicht auf dem
Rücken der Kinder und Jugendlichen
ausgetragen werden. Dennoch müssten derzeitig gültige Regelungen und
Positionen in der Schullandschaft
überprüft und gegebenenfalls auch
notwendige Korrekturen vorgenommen werden.
VBE Magazin • Juni 2015
Im Hinblick auf den Übergang vom
Kindergarten zur Grundschule und
auf die Modelle Schulreifes Kind und
Bildungshaus angesprochen, skizzierte Wolf die Entwicklung des Bildungshauses, das unter der CDU-Landesregierung implementiert wurde.
Die Bildungshäuser, die von der derzeitigen Landesregierung als nicht
mehr finanzierbar erachtet werden,
müssen, so Wolf, aktiviert werden,
um Kindern einen „geräuschlosen
und vertrauenvollen Übergang“ vom
Kindergarten in die Grundschule zu
ermöglichen. Gerade der frühkindliche Aspekt dürfe in der Bildungspolitik nicht außen vor bleiben, sondern
müsse einen weitaus höheren Stellenwert erhalten. Winzer verwies in diesem Kontext auf Studien zum Lernprozess von Kindern, die belegen,
dass qualitativ hochwertige Bildungsangebote gerade im frühkindlichen
Alter bedeutsam seien. Ferner beklagte
er die Vermengung der Begriffe
Betreuung und Bildungsangebot, die
Unterschiedliches implizieren.
Auf die Frage von Wacker, ob die derzeit ausgewiesene Deputatsstunde
für Kooperationen von Kindergarten
und Grundschule zu Erfolgen führe,
verwies Freund auf die Problematik,
dass diese Kooperationszeit den
Grundschulen zugewiesen sei, in den
Einzugsbereich einer Grundschule
jedoch mehrere Kindergärten und
Kindertagesstätten seien, und sie
demnach bei Weitem nicht ausreiche.
Das „Symbolthema“ Verbindliche
Grundschulempfehlung, so Wolf,
werde auch in CDU-Kreisen kontrovers diskutiert, wobei vor allem die
Verbindlichkeit
infrage
gestellt
werde. Dennoch würde auch er „das
Rad nicht zurückdrehen“, sondern
eine Alternative bevorzugen, in der
eine Entscheidungsfreiheit beibehalten wird. Ihm schwebe die Einführung
eines verbindlichen Beratungsgesprächs in Klasse 4 vor, basierend auf
der vorhandenen Grundschulempfehlung.
Bezugnehmend auf das von der CDU
vorgelegte Bildungskonzept für die
weiterführenden Schulen müsse nach
Klasse 6 (nach der Orientierungsstufe)
erneut ein verpflichtendes Beratungsgespräch stattfinden, das in eine Bildungsempfehlung münde. Die Implementierung eines Beratungssystems
ab Klasse 1 sei für die Schule der
Zukunft unerlässlich. Für Winzer muss
diese Zeit für Beratung gesondert in
die Arbeitszeit der Lehrkräfte eingerechnet werden, da sie bei Weitem
über die bislang erforderliche Beratungszeit hinausgehe. Wacker, der
Beratung als originäre Pflicht der
Lehrkräfte betrachtet, anerkennt,
dass ein verbindlich eingeführtes
Beratungssystem auch Arbeitszeitentlastung mit sich bringen müsse. Wolf
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verwies ergänzend auf die finanzpolitische Gesamtverantwortung. Nach
seiner Ansicht dürften wichtige Bildungsentscheidungen jedoch nicht an
den Finanzen scheitern.
Im Hinblick auf die Entwicklung der
Sekundarstufe I positionierte sich
Wolf dahingehend, dass die bestehenden Gemeinschaftsschulen (GMS)
nicht infrage gestellt würden.Neugenehmigungen von GMS stünden nicht
auf der Tagesordnung. Die Sekundarstufe II jedoch müsse, so Wolf, aus der
GMS herausgelöst werden, sodass
eine Schullandschaft aus Realschule/
GMS und Gymnasium entstehe. Ziel
sei, so Wacker, ein bildungspolitisches
Gesamtkonzept, in dem der Qualitätsaspekt sowie eine starke Realschule im Zentrum stünden.
Bei den Ressourcen und der Ausstattung müsse eine Balance zwischen
den Schulen hergestellt werden. Winzer wandte ein, dass ‚Realschule stärken’ aber nicht heißen dürfe, zum
alten Modell Realschule zurückzukehren, da die Realschulen jetzt auch mit
den Schülern der Haupt- und Werkrealschulen arbeiten und das Thema
Inklusion zusätzlich noch auf die Realschulen zukomme. Die Realschulen
müssen in die Lage versetzt werden,
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sich den veränderten Bedingungen
anpassen zu können, und dazu seien
Ressourcen nötig, so Brand ergänzend.
Bei der Lehrerbildung standen das
Bachelor/Master-System, die Polyvalenz des Bachelors und der Abschluss
nach dem Vorbereitungsdienst im
Zentrum. Die CDU hält eine Umstellung auf das Bachelor/Master-System
für machbar. Wolf bezweifelt aber,
dass die Polyvalenz des Bachelors
wirkt. Letztlich entscheidet die Hochschule, wer zum Masterstudium zugelassen und damit für den Lehrerberuf
geeignet ist. Aus der Sicht der CDU,
aber auch des VBE, muss das Land
mitentscheiden können, wer die Qualität für den Lehrerberuf mitbringt.
Dies kann nur über eine Staatsprüfung gesichert werden. Langecker
betonte, dass es für den VBE auch
wichtig sei, dass schon im Bachelorstudium ausreichend Praktika angeboten würden, damit die Studierenden Entscheidungshilfen für den weiteren pädagogischen Einsatz erhalten
können.
Auf die Frage von Brand, in welcher
Form Wolf die Inklusion umsetzen
werde, verwies dieser auf den Gesetzentwurf der Landesregierung, der
Bild linke Seite außen, v. l.:
Thomas Hartmann, Guido Wolf, Georg
Wacker, Otmar Winzer, Gerhard Brand,
Edda Langecker, Gerhard Freund.
einer genauen Prüfung unterzogen
werden müsse. Der CDU sei wichtig,
dass die Förder- und Sonderschulen
nicht „austrocknen“ dürfen und das
Kindeswohl immer Vorrang haben
muss.
Abschließend griff Brand noch die
Einführung des Bildungsplanes 2016
auf, den die aktuelle Landesregierung
zwar konzipiert, die neue Landesregierung – womöglich die CDU – aber
umsetzen müsse. Wolf stellte klar,
dass im Falle einer neuen Landesregierung mit CDU-Beteiligung gegebenenfalls noch Korrekturen bei Themen und Bereichen erfolgen, die
nicht die breite gesellschaftliche
Akzeptanz fänden oder schlicht der
schulischen Qualität schaden würden.
Gerhard Freund/Edda Langecker
VBE Magazin • Juni 2015
Die Bedingungen für
Inklusion sind nach wie
vor unzureichend.
Forsa-Lehrerbefragung im Auftrag des VBE
Schulwirklichkeit passt nicht zur Inklusion
Meinungen, Einstellungen und Erfahrungen aus einer repräsentativen
Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes forsa im Auftrag des VBE.
Die UN-Behindertenrechtskonvention
ist in Deutschland seit 26. März 2009
in Kraft und damit gilt der Auftrag,
ein inklusives Bildungssystem auf allen
Ebenen zu gewährleisten. Insbesondere hat sich Deutschland wie alle Vertragsstaaten verpflichtet, „in Übereinstimmung mit dem Ziel vollständiger
Inklusion wirksame individuell angepasste Unterstützungsmaßnahmen“
anzubieten. Weiter sind die Vertragsstaaten aufgefordert, geeignete Maßnahmen zur Einstellung von Lehrkräften, zur Schulung von Fachkräften
sowie von Mitarbeitern auf allen Ebenen des Bildungswesens zu treffen.
Es ist aus Sicht des VBE höchste Zeit,
ein Bild von der realen Situation in
den allgemeinbildenden Schulen zu
haben. Der VBE hat bei forsa deshalb
eine repräsentative Befragung von
Lehrerinnen und Lehrern in Auftrag
gegeben, deren Ergebnisse Ihnen hier
vorliegen. Es ist bundesweit und für
Baden-Württemberg die erste Lehrerbefragung, die wir in diesem Umfang
durchgeführt haben.
Eine gemeinsame Unterrichtung von
Kindern mit und ohne Handicap
befürworten bundesweit 57 Prozent
VBE Magazin • Juni 2015
der befragten Lehrerinnen und Lehrer, in Baden-Württemberg 66 Prozent. Stets unter der Voraussetzung,
dass die finanziellen, die räumlichen
und die personellen Ressourcen gesichert sind. Als Hauptgründe für Inklusion sprechen aus Sicht der Befragten
die Förderung sozialer Kompetenzen,
die Förderung von Toleranz, die bessere Integration behinderter Kinder
und das gemeinsame VoneinanderLernen. Gründe, die aus Sicht der
Befragten dagegen sprechen, ergeben sich bezeichnenderweise vor
allem aus dem Mangel an nötigen
Bedingungen vor Ort: fehlendes Fachpersonal an Regelschulen, individuelle Förderung beider Gruppen in zu
großen Lerngruppen nicht möglich,
mangelnde Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für Inklusion, ungenügende materielle Ausstattung, die
Regelschule kann erhöhten Förderbedarf behinderter Kinder nicht leisten.
Diese Einschätzung speist sich aus der
erlebten
Schulwirklichkeit
und
erklärt, dass bundesweit 41 Prozent
die Beschulung an Förderschulen für
sinnvoller halten, in Baden-Württemberg sind es 33 Prozent.
98 Prozent der befragten Lehrerinnen
und Lehrer bundesweit und 94 Prozent in Baden-Württemberg sprechen
sich für eine Doppelbesetzung aus
Lehrer und Sonderpädagoge in inklusi-
ven Klassen aus. 89 Prozent in BadenWürttemberg geben an, die Doppelbesetzung müsse es immer und nicht
nur zeitweilig geben. Bundesweit meinen das 88 Prozent. Eine solche Doppelbesetzung ist aber schulrechtlich
nicht zwingend vorgesehen.
Wie steht es um die notwendige Fortbildung? Nur 13 Prozent der Befragten bundesweit, in Baden-Württemberg sogar nur 10 Prozent, beurteilen
das Fortbildungsangebot zur Vorbereitung auf die Arbeit in inklusiven
Klassen als sehr gut bis gut, hingegen
44 Prozent der Befragten in BadenWürttemberg als weniger gut und gar
25 Prozent als nicht gut.
61 Prozent der Befragten in BadenWürttemberg, 52 Prozent bundesweit, geben an, dass ihre Schule überhaupt nicht barrierefrei sei.
Dies sind die Rahmenbedingungen,
unter denen derzeitig Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an
Regelschulen unterrichtet werden. Laut
unserer forsa-Umfrage arbeiten 54 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, 75 Prozent bundesweit, an einer
Schule, an der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet
werden. Vor diesem Hintergrund sprechen sich 55 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer bundesweit und
63 Prozent in Baden-Württemberg für
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den Erhalt der bisherigen Förder- und
Sonderschulen aus. 34 Prozent für teilweises Erhalten und nur 1 Prozent für
die Abschaffung. Lehrerinnen und Lehrer an Schulen mit inklusiven Lerngruppen sprechen sich dabei genauso häufig für den Erhalt aus wie Lehrerinnen
und Lehrer an Schulen ohne inklusive
Lerngruppen.
Die Bedingungen an Regelschulen für
Inklusion entsprechen nicht im Mindesten den eingangs genannten Auflagen
laut Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention! Bereits unsere Meinungsumfragen von 2011 und 2013
hatten ergeben, dass zwei Drittel der
Bürger am Willen der Politik zweifeln,
für eine ausreichende Finanzierung der
Inklusion zu sorgen. Die Schulwirklichkeit bestätigt alle Zweifel.
Aufgrund der zurückhaltenden Entwicklung in Baden-Württemberg
unterrichten aktuell nur 13 Prozent
der Befragten in inklusiven Lerngruppen. Da ein Teil dieser Befragten aus
den Modellregionen kommt, gilt für
Baden-Württemberg mit Blick auf die
folgenden sechs Aussagen keine
Repräsentativität. Deshalb wurde bei
der Länderauskoppelung für BadenWürttemberg auf diesen Datenteil
verzichtet. In der Bundesauswertung
ist der Datenteil enthalten, denn bundesweit unterrichten 32 Prozent der
Befragten in inklusiven Lerngruppen.
Die Angaben dieser Kolleginnen und
Kollegen sprechen Bände und können
für Baden-Württemberg einen Blick
in die Zukunft geben. Das was jetzt
folgt darf in Baden-Württemberg
nicht passieren. Es ist eine Bitte und
gleichzeitig eine deutliche Warnung
an die politisch Verantwortlichen:
65 Prozent der befragten Lehrerinnen
und Lehrer machten die Erfahrung,
dass die Größe von inklusiven Klassen
im Vergleich zu nicht inklusiven Klassen
beibehalten wurde. 4 Prozent der
Befragten gaben sogar an, dass die
Klassengröße sich erhöhte. 65 Prozent
gaben an, dass gewöhnlich nur eine
Person in der inklusiven Klasse unterrichtet. Nur zwei von drei befragten
Lehrern steht an ihrer Schule ein Sozialpädagoge beziehungsweise Sonderpädagoge als Unterstützung zur Verfü-
9
.
.
.
gung, in jedem zweiten Fall aber nur
zeitweise. 9 Prozent der Befragten
haben überhaupt keine Unterstützung
vor Ort.
In hohem Maße beunruhigt uns auch
die Tatsache, dass Lehrerinnen und
Lehrer bei der Inklusion vom Dienstherrn einfach ins kalte Wasser geworfen werden. Für 82 Prozent der
Befragten war die Inklusion kein
Bestandteil der Lehrerausbildung. 57
Prozent verfügen über keine sonderpädagogischen Kenntnisse. 38 Prozent haben keine begleitende Fortbildung. Zugleich hatten 55 Prozent der
Befragten nur wenige Wochen Zeit,
um sich auf inklusives Unterrichten
vorzubereiten. 5 Prozent gaben an,
höchstens eine Woche Vorbereitungszeit zu haben.
Fehlanzeige auch im Hinblick auf
Unterstützungsmaßnahmen bei physi-
schen und psychischen Belastungen der
Lehrerinnen und Lehrer, die inklusiv
unterrichten. 87 Prozent der Befragten
verneinen eine derartige Unterstützung. Mit der Gesundheit der Lehrkräfte wird Schindluder getrieben.
Hinzu kommt, dass die räumliche Situation an Schulen mit inklusiven Klassen vollkommen unzureichend ist. An
beinahe jeder zweiten Schule gibt es
nach Angabe der Befragten keine
Räume für Kleingruppen oder Differenzierungsräume. An zwei Drittel
der betreffenden Schulen haben Sonderpädagogen nicht einmal einen
Arbeitsplatz vor Ort. Diese Daten
belegen: Es wird von der Politik billigend in Kauf genommen, dass Inklusion an die Wand gefahren wird.
Die Ergebnisse unserer repräsentativen
Lehrerbefragung sind ein Alarmsignal
an die Politik. Wir sagen ganz klar: Ja
VBE Magazin • Juni 2015
zur Inklusion, aber Nein zu einer „Umsetzung“, die im Widerspruch zur UNBehindertenrechtskonvention steht
und die nötigen Ressourcen und
Unterstützungsmaßnahmen verweigert. Die UN-Behindertenrechtskonvention auferlegt den Zugang der
Menschen mit Behinderungen „zu
einem hochwertigen Unterricht an
Grundschulen und weiterführenden
Schulen“. Dabei sind „angemessene
Vorkehrungen für die Bedürfnisse des
Einzelnen“ zu sichern. Davon sind wir
bundesweit und in Baden-Württemberg meilenweit entfernt.
Der VBE fordert:
Bei der Inklusion darf es keine Verlierer geben, nicht die Kinder mit Behinderung, nicht die Kinder ohne Behinderung und nicht die Lehrerinnen
und nicht die Lehrer.
Schulen müssen personell und räumlich in die Lage versetzt werden,
inklusiv unterrichten zu können. Es
muss eine Vorbereitung für Lehrerinnen und Lehrer angeboten werden,
bevor sie inklusiv unterrichten sollen.
Inklusiver Unterricht braucht eine
Doppelbesetzung aus Lehrer und Sonderpädagoge. Die Klassengröße muss
deutlich verringert werden. Den Schulen muss kontinuierliche Unterstützung durch Sozialpädagogen, Schulpsychologen und medizinische Assistenzen zur Verfügung stehen.
Aus- und Fortbildung von Lehrern
und Sonderpädagogen müssen die
Herausforderung inklusiven Unterrichtens wissenschaftlich und schulpraktisch aufnehmen.
Pädagogen in inklusiven Klassen
brauchen verlässliche Unterstützung,
um physischen und psychischen Belastungen entgegnen zu können.
Inklusion muss in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung umgesetzt werden. Inklusion darf nicht nur als Aufgabe der Schule gesehen werden.
Bund, Länder und Kommunen müssen
Inklusion gemeinsam und mit tragfähigen Finanzierungskonzepten anpa-
VBE Magazin • Juni 2015
cken. Es muss Schluss sein mit der Praxis, die für Inklusion notwendigen personellen, sächlichen und räumlichen
Ressourcen zu verweigern oder unter
Finanzierungsvorbehalt zu stellen.
Die kompletten Daten der bundes-
weiten Umfrage und der Länderauskoppelung für Baden-Württemberg
finden Sie mit allen Schaubildern auf
unserer Homepage.
Gerhard Brand, Daten: forsa, 05.05.15
10
.
.
.
UN-Behindertenrechtskonvention
In New York wurde am 30. März 2007 von der Bundesrepublik Deutschland das Übereinkommen vom 13. Dezember
2006 über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
unterzeichnet.
Mit diesem Vertragswerk verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten zur Durchsetzung der Menschen- und Selbstbestimmungsrechte von Menschen mit Behinderungen und zur Förderung ihrer Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Im Artikel 24 wird das Recht auf inklusive Bildung festgeschrieben, das im deutschen Sprachraum jedoch fälschlicherweise als „integrative Bildung“ umgedeutet wird.
Die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention
trat am 24. Februar 2009 in Deutschland in Kraft. Am 26.
März 2009 ist in Deutschland das „Übereinkommen über
die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ der Vereinten Nationen in Kraft getreten.
Artikel 24 – Bildung
(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht
ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives [inklusives] Bildungssystem auf
allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel,
a)die menschlichen Möglichkeiten sowie das Bewusst sein der Würde und das Selbstwertgefühl des Menschen
voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den
Menschenrechten, den Grundfreiheiten und der
menschlichen Vielfalt zu stärken;
b)Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit, ihre
Begabungen und ihre Kreativität sowie ihre geistigen
und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung brin gen zu lassen;
c)Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe
an einer freien Gesellschaft zu befähigen.
(2) Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass
a)Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund von
Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausge schlossen werden und dass Kinder mit Behinderungen
nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen
und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom
Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden;
b)Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit
anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang
zu einem integrativen [inklusiven], hochwertigen und
unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und wei terführenden Schulen haben;
11
.
.
.
c) angemessene Vorkehrungen für die Bedürfnisse des Ein zelnen getroffen werden;
d)Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemei nen Bildungssystems die notwendige Unterstützung
geleistet wird, um ihre erfolgreiche Bildung zu erleichtern;
e)in Übereinstimmung mit dem Ziel der vollständigen
Integration [Inklusion] wirksame individuell angepasste
Unterstützungsmaßnahmen in einem Umfeld, das die
bestmögliche schulische und soziale Entwicklung ge staltet, angeboten werden.
(3) Die Vertragsstaaten ermöglichen Menschen mit Behinderungen lebenspraktische Fertigkeiten und soziale Kompetenzen zu erwerben, um ihre volle und gleichberechtigte
Teilhabe an der Bildung und als Mitglieder der Gemeinschaft zu erleichtern. Zu diesem Zweck ergreifen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen; unter anderem
a)erleichtern sie das Erlernen von Brailleschrift, alternati ver Schrift, ergänzenden und alternativen Formen, Mit teln und Formaten der Kommunikation, den Erwerb von
Orientierungs- und Mobilitätsfertigkeiten sowie die
Unterstützung durch andere Menschen mit Behinderun gen und das Mentoring;
b)erleichtern sie das Erlernen der Gebärdensprache und
die Förderung der sprachlichen Identität der Gehörlosen;
c)stellen sie sicher, dass blinden, gehörlosen oder taub blinden Menschen, insbesondere Kindern, Bildung in
den Sprachen und Kommunikationsformen und mit den
Kommunikationsmitteln, die für den Einzelnen am bes ten geeignet sind, sowie in einem Umfeld vermittelt
wird, das die bestmögliche schulische und soziale Ent wicklung gestattet.
(4) Um zur Verwirklichung dieses Rechts beizutragen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen zur Einstellung von Lehrkräften, einschließlich solcher mit Behinderungen, die in Gebärdensprache oder Brailleschrift ausgebildet
sind, und zur Schulung von Fachkräften sowie Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen des Bildungswesens.
Diese Schulung schließt die Schärfung des Bewusstseins für
Behinderungen und die Verwendung geeigneter ergänzender und alternativer Formen, Mittel und Formate der Kommunikation sowie pädagogische Verfahren und Materialien
zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ein.
(5) Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass Menschen mit
Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung,
Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und lebenslangem
Lernen haben. Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten
sicher, dass für Menschen mit Behinderungen angemessene Vorkehrungen getroffen werden.
VBE Magazin • Juni 2015
Krankes Kind –
was nun?
Wer eigene Kinder hat, kennt das vermutlich. Der mitgebrachte MagenDarm-infekt aus dem Kindergarten
oder ein grippaler Infekt
aus dem Kinderturnen werfen die Planungen für die
Woche völlig über den Haufen. Oma und Opa sind verhindert, und auch die Babysitterin ist noch im Studium
und kann von daher tagsüber nicht einspringen. Solche Szenarien bringen vor
allem Familien, in denen
beide Eltern berufstätig
sind, bei der Betreuung und
Versorgung der kranken
Kinder in arge Bedrängnis. Glücklicherweise existieren rechtliche Regelungen für Beamte und Arbeitnehmer,
die einen Freistellungsanspruch bei
Erkrankung eines Kindes begründen.
Sofern beide Elternteile Beamte sind,
besteht pro Kind, das unter 12 Jahren
ist, ein Freistellungsanspruch von 7
Tagen im Kalenderjahr für jeden
Elternteil. Bei mehr als zwei Kindern
können maximal 18 Tage pro Kind
und Elternteil in Anspruch genommen werden. Bei Alleinerziehenden
verdoppeln sich diese Zeiten jeweils.
In dieser Zeit läuft das Gehalt ohne
Abzüge weiter. Ebenfalls besteht ein
voller Beihilfeanspruch.
Sind beide Elternteile Arbeitnehmer,
stehen Mutter und Vater für jedes
erkrankte Kind jeweils 10 Tage Freistellung zu. Bei mehr als zwei Kindern
ist der Maximalanspruch auf 25 Tage
je Elternteil begrenzt. Auch hier verdoppel sich die Zeiten für Alleinerziehende. Der Versicherungsschutz der
Krankenversicherung bleibt in dieser
Zeit natürlich erhalten. Für diese
Arbeitsbefreiung
Beide Elternteile
sind Beamte
Beide Elternteile
sind Arbeitnehmer
Ein Elternteil ist Arbeitnehmer (A) / ein Elternteil ist Beamter (B)
Umfang der Freistellung
pro Kalenderjahr
Vater: 7 Tage je Kind
Mutter: 7 Tage je Kind
Maximal 18 Tage je Elternteil (bei mehreren Kindern)
Alleinerziehende: Jeweils
doppelte Zeit
Mutter: 10 Tage je Kind
Vater: 10 Tage je Kind
25 Tage maximal je Elternteil (bei mehreren Kindern)
Alleinerziehende: Jeweils
doppelte Zeit
A = 10 Tage (wenn Kind
gesetzlich versichert ist)
A = 0 Tage (wenn das Kind
privat versichert ist)
B = 7 Tage
Bedingungen
Bei Erkrankung von Kindern, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Zusätzliche Regelung
Zusätzlich besteht für Beamte und Arbeitnehmer ein Freistellungsanspruch von 4 Tagen
je Kind unter 12 Jahren, wenn im laufenden Jahr kein Anspruch nach § 45 SGB V
besteht oder bestanden hat oder bei der Erkrankung einer Betreuungsperson, wenn
Beschäftigte deshalb die Betreuung ihres Kindes, welches das 8. Lebensjahr noch nicht
vollendet hat, übernehmen muss.
Gehalt in der
Freistellungszeit
Bei Beamten läuft das
Gehalt in der
Freistellungszeit weiter,
die Beihilfe auch.
Zuständig für die
Freistellung
Schulleitung
Diese hat bei einem vorliegenden Attest keinen Ermessensspielraum
Rechtsgrundlage
§ 29 AzUVO (Arbeitszeitund Urlaubsverordnung)
Rechtsanspruch
Auf die Freistellung besteht ein Rechtsanspruch ohne Vorarbeits- oder
Nacharbeitsverpflichtung.
Nachweis
Der Nachweis für die Erkrankung des Kindes und seine notwendige Betreuung
ist durch ein ärztliches Attest zu erbringen.
VBE Magazin • Juni 2015
Arbeitnehmer erhalten in
der Freistellungszeit von
der Krankenkasse
Krankengeld (etwa 90 %
des Nettogehalts)
§ 45 SGB V
(Sozialgesetzbuch)
§ 29 AzUVO und
§ 45 SGB V
12
.
.
.
Zusätzlich zu den genannten Regelungen haben Beamte und Arbeitnehmer die Möglichkeit einer Freistellung
von vier Tagen pro Kind unter 12 Jahren, sofern im laufenden Jahr kein
Anspruch nach § 45 SGB V besteht
bzw. bestanden hat. Diese vier Tage
Freistellung sind auch möglich, sofern
der Beschäftigte sein unter achtjähriges Kind betreuen muss, da eine
Betreuungsperson erkrankt ist.
Grundsätzlich besteht auf die genannten Freistellungen ein Rechtsanspruch
ohne jegliche Vorarbeits- oder Nacharbeitsverpflichtung.
Nachzuweisen ist die Erkrankung des
Kindes und die dadurch notwendige
Betreuung durch ein ärztliches Attest
bei der Schulleitung. Diese hat bei
Vorliegen eines solchen Attestes keinen Ermessensspielraum.
20 09 20 10
Sch u lja h resp
pla ne r
Ist ein Elternteil Arbeitnehmer und
der andere Beamte, ist der Versichertenstatus der Kinder entscheidend.
Beamte haben unabhängig davon, ob
das Kind bei ihnen in der Privatversicherung oder beim Arbeitnehmer in
der gesetzlichen Krankenkasse mitversichert ist, einen Freistellungsanspruch von 7 Tagen pro Kind. Ist das
erkrankte Kind beim Arbeitnehmer
gesetzlich mitversichert, besteht ein
Anspruch auf 10 Tage Freistellung.
Sollte das Kind jedoch privat versichert sein, hat der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf eine Freistellung
unter Bezug von Krankengeld.
Bil du ng
Vo rra ng für
Sch ulj ah res
Freistellungsphase erhalten Arbeitnehmer von ihrer Krankenkasse Krankengeld, was etwa 90 % des Nettogehaltes ausmacht.
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85 8Magazin • Juni 2015
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Stichwort
„Auf den Anfang kommt es an“
Öffentliche Wahrnehmung
Die Kindergärten haben es besser: Da
sie oft Prestigeobjekte der Kommunen sind, werden sie über örtliche
Veröffentlichungen von interessierten Bürgern besser wahrgenommen
als manche Schularten, die ja bekanntermaßen in der Verantwortung des
Landes liegen.
Gemeinschaftsschule,
Gymnasium,
Sonderschule (Inklusion) Realschule,
Hauptschule, Grundschule: das ist
meine gefühlte Reihenfolge der Nennung der Schularten in der Öffentlichkeit. Und was gibt es doch für die
letztgenannte Grundschule für tolle
Redensarten: „Kurze Beine – kurze
Wege“ ist wohl die bekannteste
davon. „Kinder sind eine Brücke zum
Himmel“, wussten schon die Klugen
in Persien. Oder darf es vielleicht eine
chinesische Weisheit sein? „Wenn die
Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln.
Wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel“.
Alle drei Redensarten wollen uns
sagen: Passt uns auf die Kleinen auf!
Sie sind ein wertvolles Gut. Sie sind
die Zukunft! Sie sind unsere Zukunft!
In der öffentlichen Diskussion aber
werden die Grundschulen kaum
wahrgenommen. Dabei sind sie seit
Jahrzehnten echte Gemeinschaftsschulen; die nicht künstlich herbeigeführte Heterogenität ist in keiner der
aufbauenden Schularten so groß, und
dort hat die grün-rote Regierung
noch kräftig nachgeholfen (Abschaffung der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung), und tut so, als ob
das in Zeiten herbeigeredeter knapper öffentlicher Kassen auch noch
sinnvoll wäre.
Die Kindergärten geben in dieser Zeit
ein
unübersehbares
Warnsignal:
Streik! Es darf so nicht weitergehen.
Bildung ist für die Kinder da und darf
nicht gegen sie verwendet werden.
VBE Magazin • Juni 2015
Die Herausforderungen unserer Zeit
verlangen kleine Gruppen / kleine
Klassen, gut ausgebildete Erziehungskräfte und Lehrkräfte und auch in
Folge davon eine gerechte Bezahlung
der Lehrenden und Erziehenden.
Doch wenig – viel zu wenig – wird in
die Elementar- und Primarstufe investiert, manches davon bleibt Kosmetik.
Diese Behauptung wird durch einschlägige OECD-Studien erhärtet.
Entwicklungsfelder
Es gibt – und nehmen wir das zuerst –
wenig Positives zu berichten. Der
Klassenteiler ist schon zuzeiten von
Schwarz-Gelb auf 28 Schülerinnen
und Schüler festgelegt (immer noch
zu hoch) und somit der niedrigste
aller Regelschulen. Das ist nicht
genug. Der VBE fordert als Höchstgrenze 22 Schüler pro Klasse.
Immerhin hat die grün-rote Landesregierung wenigstens eine Kooperationsstunde Grundschule–Kindergarten
für jede Grundschule „genehmigt“.
Zu wenig, aber mehr als zuletzt bei
Schwarz-Gelb.
In den Kindergärten wurde aufgerüstet. Die frühkindliche Sprachförderung „SPATZ“ ist grundsätzlich eine
gute Sache. Sie unterstützt die wertvolle Arbeit der Erzieherinnen, die die
Kinder durch Beständigkeit und Rituale im Alltag in der sprachlichen Entwicklung fördern. Allerdings fehlt es
dem Programm – wie so oft – an der
zeitlichen und personellen Ausstattung, um so richtig wirken zu können.
Ebenso wäre eine Fortführung in der
Grundschule wünschenswert.
Und auch sonst gibt es Unterstützungsmaßnahmen, die – leider – in
der Grundschule nicht fortgesetzt
werden, obwohl diese gerade auch
dort notwendig – Not wendend –
sind. Was machen wir mit einem
zugezogenen Kind, das direkt in die
vierte Klasse eingeschult wird und
kein Deutsch kann? Wir geben ihm
ein „Sprachbad“, unter Umständen
inmitten von Leuten, die des Deutschen ebenfalls kaum mächtig sind.
Das ist (fast) alles. Die Vorschulen und
die Grundschulförderklassen haben
da deutlich bessere Möglichkeiten als
die Grundschulen.
Es gibt noch Reste des Bildungshauses
und das Projekt „Schulreifes Kind“.
Und es gibt Reaktionen auf Notwendigkeiten, die zwar immer als Erfolg
verkauft werden, aber oftmals aus der
Not heraus geboren sind. So entstanden wegen der Flüchtlingsströme Vorbereitungsklassen – ausgestattet mit
landesweit 200 Deputaten über alle
Schularten. Das ist lobenswert, aber
nicht genug. Denn nach wie vor leiden
die Grundschulen am meisten unter der
in allen Schularten künstlich schmal
gehaltenen Lehrerversorgung. Hier
gibt es deshalb kaum bis keine Möglichkeiten zu Arbeitsgemeinschaften,
kaum, bis keinen Stütz- und Förderunterricht und Stunden, die mangels Zuteilung durch das Land von den Schulleitungen „organisiert“ werden müssen,
da sonst die Kinder unbeaufsichtigt sind
(z. B. keine Ethik ab Klasse 1).
Die neuen Ganztagsgrundschulen sollen
(und könnten) hier etwas Entlastung
bringen, aber auch in diesem Bereich
haben die Götter den Schweiß vor den
Erfolg gesetzt. Die viel zu geringe Stundenzuweisung zwingt Schulleitungen
zu Klimmzügen beim Personal, und
diese Anstrengungen werden „großzügigerweise“ mit 1 („einer“!!) Stunde
Anrechnung vergütet.
Weitere Vorhaben (Inklusion, Pilotstudie VERA 5 in 4. Klassen auf die
Schnelle, IT-Ausstattung an Grundschulen) erfordern Gelder vom Land,
aber auch von Bund und Kommunen;
allein man hat den Eindruck, dass
jeder „Zahlungspflichtige“ sich gerne
so gut wie möglich um die Verantwortung drückt. Der Bund hat es da
14
.
.
.
Grundschule braucht Unterstützung – Beschwörungen reichen nicht
gut: Seit der Föderalismusreform
„schützt“ ihn das Kooperationsverbot
vor vermeintlich zu arger finanzieller
Schröpfung, und im Bildungsministerium erfährt man: „Wir geben keine
Gelder für Maßnahmen, die in Landeshoheit liegen und wo wir nicht
mitbestimmen können“. Die Kommunen zicken – manchmal zu Recht –
herum, denn ihnen werden auch in
anderen Bereichen nach dem Motto
„Den Letzten beißen die Hunde“ Aufgaben aufgebürdet, die sie, besonders in finanzschwächeren Gemeinden, kaum stemmen können. Das
Konnexitätsprinzip („Wer bestellt, der
bezahlt“) wird hier – ebenfalls zu
Recht – immer wieder bemüht.
„Um ein Kind zu erziehen, braucht es
ein ganzes Dorf“, erkennt ein afrikanisches Sprichwort. Wie richtig! Auf
unseren Staat angewandt: Das Kindeswohl muss über allem stehen. Länder, Bund und Kommunen dürfen sich
nicht vor ihren Aufgaben verstecken,
sondern müssten darum geradezu
wetteifern. „Kein Kind darf verlorengehen“, darf eben nicht nur Sonntagsrede sein, sondern das müssen wir
in der täglichen Praxis spüren. 180
Lehrerstellen (landesweit) mehr, sind
ein Tropfen auf den heißen Stein.
15
.
.
.
Entwicklungen in
Grundschule und
Geldbeutel der Lehrkräfte
Gegenüber den Lehrkräften in den
weiterführenden Schularten waren
Grundschulen schon immer benachteiligt. Im Deputat seit Jahrzehnten und
– nicht nur dadurch – auch in der
Besoldung. Die Möglichkeit, Handschlaglehrer zu bestellen, ist der verlässlichen Grundschule geschuldet und
gleicht die Benachteiligung in der Lehrerzuweisung nicht aus. Dass das Fach
Musik endlich wieder einen erhöhten
Stellenwert bekommen soll, ist ein
lange überfälliger Schritt. Fächerverbünde (egal, in welcher Schulart) sind
nur kosmetische Maßnahmen zur Verschleierung des Lehrerbedarfs und/
oder des Fachlehrermangels.
Mit der neuen Lehrerausbildung werden die Seminare umstrukturiert. Es
gibt dann unter anderem Seminare für
Grundschulen und solche für die
Sekundarstufe I. Dadurch wird es an
den meisten Standorten schwieriger,
die Stufe zu wechseln, wenn die Referendare meinen, sich verkalkuliert zu
haben. Und das macht sich bemerkbar.
Seit 2013 studieren sowohl Lehrkräfte
der Grundschulen als auch ihre Kolle-
gen und Kolleginnen an den Haupt-,
Werk-real- und Realschulen ihre 8
Semester. Das wird noch ein juristischer Leckerbissen für die Argumentation, dass alle, die die 8 Semester studiert haben, A 13 verdienen müssen.
Aus welchem Grund sollte man diesen
Grundschullehrkräften, die gleich lang
studiert haben, dies vorenthalten? Da
man das offenbar in der Politik auch
gemerkt hat, kommt ab 2016 eine
neue Ausbildung: Grundschullehrer
studieren 8 Semester, die anderen aber
10. Braucht es in der Grundschule
weniger Pädagogik, weniger Inklusion, weniger Aufwand? Nein! Kultusminister Stoch formulierte erfrischend
ehrlich ganz klar: Wir können uns die
A-13-Bezahlung der Grundschullehrkräfte nicht leisten. Deshalb, und
alleine deshalb diese Neuerung.
Der
VBE
fordert
die
A-13-Besoldung für alle wissenschaftlichen Lehrkräfte. Eine Alimentation,
die sich an den Schuhgrößen der Kinder orientiert, lehnt unser Verband ab.
Was sagt der VBE dazu?
„Bildungsgerechtigkeit muss bereits in
Kindertagesstätten und in der Grundschule anfangen“, fordert der Verband
Bildung und Erziehung (VBE) BadenWürttemberg. Die Abhängigkeit des
Schulerfolges von der sozialen Herkunft zeigt sich nämlich nicht erst bei
den Abschlüssen, sondern bereits im
Primar- und Elementarbereich. Alle
Kinder sollten möglichst früh eine
optimale Bildung und Erziehung
genießen dürfen. Trotzdem warteten
sie bis heute vergebens auf mehr
Unterstützung durch die Politik.
Es scheint mir, als hätte unser Verband
wieder einmal recht.
Der Autor Josef Klein ist
Vorstandsmitglied im
VBE-Landesverband
Baden-Württemberg und
Vorsitzender des VBELandesbezirks Südbaden.
Ein Dank gebührt
Sylvia Meyer-Krafczyk für
das Zeichnen der Karikatur
VBE Magazin • Juni 2015
„Phase Null“ im Schulbau –
Pädagogen und
Architekten im Dialog
Schulen konzeptionell neu positionieren. Auch diese Prozesse unterstützen
die Leitlinien.
Distanz und Nähe sind bestimmend für
die Arbeit in der Schule. Die „klassische“ Schularchitektur hat das als
„Lehranstalt“ umgesetzt. An welche
Grenzen stößt die alte Schularchitektur heute?
Interview mit
Heiner Farwick, Präsident
des Bundes Deutscher
Architekten BDA
BDA, Montag-Stiftungen und VBE
haben im Spätherbst 2013 „Leitlinien
für leistungsfähige Schulbauten in
Deutschland“ vorgelegt, um die
Debatte über einen zukunftsweisenden Schulbau in Bewegung zu bringen. Wie fällt die Zwischenbilanz aus?
Heiner Farwick: Positiv. Die Leitlinien
sind inzwischen vielen Pädagogen und
Schulträgern bekannt, was uns sehr
freut. Wichtig ist auch, dass sie als
Grundlage für die Planung von Schulneubauten und von Sanierungen
bestehender Schulen dienen. Dies ist
beispielsweise in Hamburg, München,
Essen und im Landkreis Darmstadt-Dieburg der Fall. Die Verantwortlichen für
Schulen sehen in den Leitlinien ein
wichtiges Orientierungsinstrument –
und genau das war unsere Intention.
Gerade in Regionen, in denen infolge
der demografischen Entwicklung das
Thema der Schulschließungen eine
Rolle spielt, beobachten wir, dass sich
VBE Magazin • Juni 2015
Heiner Farwick: Die frühere Schularchitektur setzte auf die Autorität des
Lehrers. Heute dagegen wird der
Schulraum als Basis für ein besseres
Miteinander beim Lernen verstanden.
Neue Lernformen, die den Frontalunterricht durch das Lernen alleine sowie
die gemeinsamen Lernerfahrungen zu
zweit und in der Kleingruppe entscheidend ergänzen, bedürfen eines veränderten Raumangebots. Dazu gehören
neben den Klassenräumen auch
Gemeinschaftsbereiche für die Kommunikation sowie Differenzierungsräume, um der Individualität von Schülern zu entsprechen.
Vom Raum wird gern als „dritter Pädagoge“ gesprochen. Was sagt der Architekt dazu?
Heiner Farwick: Schulen sind neben
der Familie der zweite prägende Ort
im Leben eines Kindes. Mit der Schule
erfolgt der Eintritt in die Gesellschaft.
Um diesen Eintritt so gut wie möglich
zu gestalten, bedarf es nicht nur einer
einfühlsamen Pädagogik, sondern
auch einer Gestaltung der Lehr- und
Lernumgebung, die der heutigen Vielschichtigkeit des Lernprozesses gerecht
wird und die zu einer individuellen
Wissensaneignung der Schüler anregt.
Gute Schularchitektur schafft die räumlichen Voraussetzungen für ein Wohlfühlen, für konzentriertes Arbeiten und
für eine gute Kommunikation zwischen
den Schülern und den Lehrern.
Sie plädieren für „optimale räumliche
Bedingungen“, die allen an der Schule
Beteiligten zur Verfügung gestellt
werden müsse. Bitte erklären Sie dies
genauer.
Heiner Farwick: Für Architekten ist es
wichtig, gemeinsam mit den künftigen
Nutzern bauliche Veränderungen zu
erreichen. Daher ist es nötig, zunächst
die inhaltlichen und räumlichen Anforderungen an die Schule zu klären, die
in das Schulkonzept eingebettet sind.
Unser Wunsch ist es, im Vorfeld der
konkreten Planung, also in der sogenannten „Phase Null“, im Dialog mit
der Schule und dem Schulträger, diese
Fragen zu beantworten. Nur wenn alle
am Schulbau Beteiligten – Pädagogen,
Architekten, Politik und Verwaltung –
in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, kann eine Schule entstehen,
mit der sich alle identifizieren und in
der gern gelernt und gelehrt wird.
Welche realen und bezahlbaren Möglichkeiten gibt es für die Schulträger
und die bestehenden Schulhäuser,
architektonisch den Herausforderungen wie Ganztag und Inklusion entsprechen zu können? Treten Sie ein für
Erneuerungen in kleinen Schritten
oder nur im großen Paket?
Heiner Farwick: Es empfiehlt sich,
zunächst immer eine ganzheitliche
16
.
.
.
Lösung für die bauliche Umsetzung von
neuen Anforderungen zu denken.
Kleine Schritte zu gehen, ohne das
Ganze zu denken, halte ich für unglücklich. Sollte das große Paket in Hinsicht
auf die finanziellen Mittel nicht zu realisieren sein, können daraus kleine
Schritte abgeleitet werden. Gerade für
die ganztägige Betreuung und für die
Inklusion sind Gesamtlösungen nötig,
angehängte Teillösungen werden der
Vielschichtigkeit dieser zentralen Themen nicht gerecht. Ich sehe die Gefahr,
dass Kommunen unter zeitlichen Druck
geraten und dann die vermeintlich
schnelle Teillösung realisieren. Ein
zukunftsfähiger Schulbau kann nur im
Gesamtkonzept entwickelt werden.
Wie geht es weiter, nachdem durch die
Schulbauleitlinien von BDA, MontagStiftungen und VBE Bewegung in das
Thema Schulbau gekommen ist?
Heiner Farwick: Die Nachfrage nach
unseren Leitlinien hält an. Die Zusammenarbeit von Montag-Stiftungen,
VBE und BDA hat sich als eine fachlich
anregende Kombination erwiesen.
Gemeinsam haben wir eine tiefgründige und weitreichende Qualitätsdebatte über den Schulbau initiiert.
Deutlich wurde, dass guter Schulbau
mehr als nur die farbliche Gestaltung
von Schulräumen ist, sondern sich gute
Schulen durch ein tragfähiges Gesamtkonzept mit der entsprechenden
räumlichen Struktur für Lernen, Kommunikation, Arbeiten und Freizeit auszeichnen. Zudem haben wir den Dialog zwischen Pädagogen und Architekten
gestärkt,
die
bereits
angesprochene „Phase Null“. Diesen
Dialog möchten wir weiter beleben,
und gemeinsam mit den Montag-Stiftungen erarbeiten wir derzeit Infor-
mationsmaterial zu Ausgestaltung und
zur Finanzierung der „Phase Null“.
Für das Gespräch bedankt sich
Mira Futász, VBE Bund
Die „Leitlinien für leistungsfähige
Schulbauten in Deutschland“
bieten eine wichtige Arbeitshilfe
für den Umbau, die Erweiterung
und den Neubau von Schulen. Sie
orientieren sich an internationalen Erfahrungen und formulieren
Qualitätsstandards, die den veränderten
Anforderungen
an
Schulbauten gerecht werden und
ein zeitgemäßes Lernen und
Arbeiten unterstützen. Zudem
werden Hinweise zur Gestaltung
erfolgreicher Planungsverfahren
und Bauprozesse gegeben.
Bestellung (kostenfrei):
[email protected]
MuPaed-Führerschein-Fortbildung
Der MuPaed-Führerschein ist eine Fortbildung für fachfremd
unterrichtende Musiklehrer und Musiklehrerinnen an Grundschulen.
Voraussetzungen sind Interesse am Singen, eine gesunde Stimme
und Grundfertigkeiten an einem Instrument.
Termin:
12 Termine im WS 2015/16, jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr
erster Termin: Donnerstag, 15.10. 2015
letzter Termin: Donnerstag, 28.01.2016 (nicht an Ferien- und Feiertagen)
Ort:
Pädagogische Hochschule Freiburg
Teilnahmegebühr:
150 Euro mit Gruppenunterricht Gitarrre (Grundkenntnisse erwünscht)
250 Euro mit Gruppenunterricht Klavier (Grundkenntnisse erforderlich)
Veranstalter:
Pädagogische Hochschule Freiburg, Institut für Musik. Leitung: Prof. Dr. Georg Brunner
Kontakt und Anmeldung:
Unter Angabe des Instruments und Adresse beim Sekretariat der Abteilung Musik,
Frau Brender, Telefon 0761-682 321, [email protected]
Anmeldeschluss: 21.09.2015
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VBE Magazin • Juni 2015
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Newsletter
www.vbe.de | [email protected]
04 | 2015
Beamtenstatus macht Lehrerberuf attraktiver
Öffentliche Veranstaltung des 10. Landesverbandstags VBE Mecklenburg-Vorpommern
Grundsätzlich bleibt der VBE bei
seiner Forderung, Lehrerinnen
und Lehrer zu verbeamten. Das
hat VBE-Bundesvorsitzender
Udo Beckmann am 11. April in
Rostock auf der Öffentlichen
Veranstaltung des 10. Landesverbandstags des VBE Mecklenburg-Vorpommern bekräftigt. „Lehrkräfte üben hoheitliche Aufgaben aus“, sagte
Udo Beckmann. „Wir wenden
uns daher auch gegen jeglichen
Versuch, den Beamtenstatus
aufzuspalten und Beamte erster
und zweiter Klasse zu akzeptieren.
Schulpflicht und Beamtenstatus
bedingen sich.“ Deshalb gebe es
Der neue Landesvorstand des VBE Mecklenburg-Vorpommern – Vorsitzender Michael Blanck (6.v.l.) – mit Gästen,
mit dem VBE auch kein Streiku. a. Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (4.v.l.), VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann (5.v.l.),
recht für Beamte.
Kultusminister Mathias Brodkorb (9.v.l.)
In Rostock dankte der VBE-Bundesvorsitzende allen tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen „für die starken
Auftritte bei den Warnstreiks und Kundgebungen zu den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes der Länder“.
Warnstreiks und lautstarke Proteste seien offenbar die Sprache, die die Arbeitgeber verständen. „Die TdL begriff
erst in der vierten Runde, dass sie mit ihrer Blockadehaltung gescheitert war.“ Udo Beckmann betonte erneut, der
Tarifabschluss am 28. März zwischen Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und dbb/VBE zur bundesweiten
Eingruppierung der tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer sei für den VBE „ein tragfähiger Kompromiss, aber
ein tragfähiger Kompromiss ist allemal besser als ein Nichts“. Der Bundesvorsitzende erklärte, im dbb sei der VBE
treibender Kern gewesen, zu einer Tarifierung zu kommen. „Wir haben dafür gestritten, dass endlich Schluss ist mit
der Gutsherrenpraxis der Arbeitgeber, Lehrerinnen und Lehrern auf der einen Seite den Beamtenstatus zu verweigern
und sie gleichzeitig nach Gutdünken zu bezahlen.“ Seit Februar vorigen Jahres habe der dbb mit der TdL verhandelt,
nachdem die Arbeitgeber der Erarbeitung eines Flächentarifvertrags zustimmten. „Mit dem Einstieg in die Entgeltordnung ist erreicht, dass in den künftigen Runden auf der Basis eines Tarifvertrags verhandelt wird.“
Auf dem 10. Landesverbandstag wurde Michael Blanck mit einem überragenden Votum als Landesvorsitzender
wiedergewählt. Der VBE Mecklenburg-Vorpommern beging zugleich den 25. Jahrestag seiner Gründung als erster
unabhängiger Lehrergewerkschaft im Land.
VBE für Ausschluss von Bildung aus TTIP
Auf der Bundesvorstandssitzung des VBE am 24./25. April stand erneut das geplante Freihandelsabkommen EU-USA
(TTIP) auf der Tagesordnung. Der VBE setzt sich wie ETUCE, die europäische Struktur der Education International,
für einen generellen Ausschluss des Bildungsbereichs aus TTIP ein. VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann unterstrich, der VBE trete für ein qualitativ hochwertiges öffentliches Bildungswesen ein. „Deshalb warnen wir eindringlich davor, das öffentliche Bildungswesen im Wege des Freihandelsabkommens EU-USA (TTIP) den Regeln des kommerziellen Handels zu unterwerfen und der demokratischen Beschlussfassung zu entziehen. Die Qualitätsstandards
öffentlicher Bildung dürfen nicht zu ‚Handelsbarrieren‘ werden, gegen die von privaten Bildungsunternehmen vor
nichtstaatlichen Schiedsgerichten geklagt wird.“ Zu Gast in der Bundesvorstandssitzung war Privatschulforscher
Prof. Dr. Thomas Koinzer, Humboldt Universität zu Berlin, der über Privatschulen im Kontext mit den PrivatisieVBE Magazin
• Juni 2015
rungstendenzen
im Schulbereich sprach.
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Um TTIP und die Einschätzung der Haltung der USA ging es in einem Meinungsaustausch des VBE
Ende März in New York mit Till Knorn, Justiziar und Stellvertretender Politischer Koordinator der
Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen, und Konsul Bernd Georg Reindl,
Chef der Politischen und Wissenschaftlichen Abteilung des Generalkonsulats Deutschlands in
New York.
Gerhard Brand, geschäftsführender Vorstand des VBE Bundesverbandes, machte deutlich, dass
der VBE für Deutschland die Gefahr der Kommerzialisierung von Bildung mit einem einhergehenden Niveauverlust sehe. Der VBE plädiere daher, wie auch andere Lehrerverbände, für eine
Herausnahme des Bildungsbereiches beziehungsweise des öffentlichen Sektors aus den Verhandlungen. Till Knorn erläuterte zunächst, dass die USA gerade in zwei Verhandlungen zu Transatlantischen Freihandelsabkommen stehen, dem angesprochenen TTIP mit Europa und dem, für die
USA als bedeutender eingeschätzten, mit Asien. Die USA würden prinzipiell alle Abkommen sehr Meinungsaustausch in New York
penibel prüfen, so Bernd Georg Reindl. Im weiteren Gesprächsverlauf hatte der VBE den Einv.l.n.r.: Bernd Georg Reindl,
druck, dass die USA nach Einschätzung kein Interesse daran haben werden, allzu viele Bereiche
Gerhard Brand, Till Knorn
aus dem Abkommen auszuklammern.
Tarifergebnis 2015 auch auf alle Versorgungsempfänger übertragen!
Nach Abschluss der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder erklärte der Bundessprecher der VBESeniorenvertreter Max Schindlbeck: „Die Ergebnisse müssen aus Gerechtigkeitsgründen in allen Bundesländern sowohl auf aktive Beamte als auch auf Versorgungsempfänger übertragen werden. Versorgungsempfänger müssen sich
auf einen gesetzestreuen Staat verlassen können.“ Das einzige Gegenargument, das man von der Politik immer wieder
höre, sei der Verweis auf ungenügende Haushaltsmittel. „Dies in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen zu behaupten,
ist die billigste Ausrede überhaupt“, kritisierte er, „denn ‚kein Geld‘ war immer schon da.“
Sozialer Dialog und Chancengleichheit
Die diesjährige Jahrestagung des Standing Committee for Equality von ETUCE, der europäischen Struktur der Education International (EI), mit ihren über 130 Mitgliedsgewerkschaften fand im März in Brüssel unter der Thematik
„Sozialer Dialog im Hinblick auf Chancengleichheit“ statt. Für den VBE ist Ute Foit (VBE NRW) Mitglied des Standing
Committee for Equality.
Das Thema wurde gewählt, da das Berufsbild von Lehrkräften immer komplexer wird, europaweit immer größere
Anforderungen an die einzelne Lehrerin und den einzelnen Lehrer gestellt werden und gleichzeitig oftmals im Bildungsbereich finanzielle Kürzungen stattfinden. Unter diesen Bedingungen wird es für Frauen und Männer immer mehr
eine Herausforderung, eine Balance zwischen ihrer Arbeit und dem Privatleben zu finden, um lange gesund und
mit Engagement im Beruf zu bleiben. Ute Foit stellte die Situation für deutsche Lehrerinnen und Lehrer unter dem
Gesichtspunkt der Chancengleichheit dar.
Herbsttagung des Deutschen Lehrertages 2015
Am Freitag, 20. November, findet ab 10 Uhr im Kongresszentrum Westfalenhallen Dortmund die
nächste Herbsttagung des Deutschen Lehrertages statt. Das Motto lautet: „Gute Schule. Wie geht
das?“ Hauptreferent ist der Schulpädagoge Professor Dr. Rainer Winkel. Der Gründungsdirektor
der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen spricht zum Thema: „Schwierige Schüler – täglich
grüßen Wut und Burnout: Bewältigungsmöglichkeiten im Schulalltag“. Wie stets gibt es ab Mittag
ein umfangreiches Workshop-Programm und eine Bildungsmedienausstellung.
Online-Anmeldung ab 31. August 2015: www.deutscher-lehrertag.de
Mitgliederversammlung Arbeitskreis Jugendliteratur (AKJ) 2015
Auf der Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Jugendliteratur (AKJ) im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2015
fanden Vorstandswahlen für die Periode 2015 – 2018 statt. Der VBE ist im AKJ durch Johannes Müller (VBE RheinlandPfalz) vertreten. Er leitete als Vorsitzender der Wahlkommission die Vorstandswahlen.
Neue Vorsitzende wurde Dr. Susanne Helene Becker, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt (Literaturwissenschaft/-didaktik), die im AKJ als Jurymitglied und Moderatorin bei Veranstaltungen aktiv ist. Der
AKJ ist die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanzierte Interessenvertretung zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben gehören die
Durchführung von Seminaren, Fortbildungen und anderen Veranstaltungen rund um die Kinder- und Jugendliteratur
V B E B u n d e sg e schä f tsste lle
in Deutschland, die Ausrichtung des Deutschen Jugendliteraturpreises sowie die Herausgabe von Verzeichnissen
empfehlenswerter Kinder- und Jugendliteratur.
Behrenstraße 23/24
10117 Berlin
In Leipzig wurden die Bücher für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 nominiert. Die Preisvergabe findet am
T. + 49 30 - 726 19 66 0
16. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt.
[email protected]
Seit 2013 gibt es die Initiative des AKJ „Literanauten überall“, die mit Mitteln des BMBF aus dem Programm „Kultur www.vbe.de
macht stark. Bündnisse für Bildung“ unterstützt wird. Lesebegeisterte Jugendliche sind in 20 Leseclubs in neun verErziehung
schiedenen Bundesländern als „Literanauten“ aktiv und entwickeln Maßnahmen für Jugendliche, die bisher wenige
ildung und
Verband B
Berührungspunkte mit Literatur hatten. Im Mai will das BMBF entscheiden, ob die Initiative weitergeführt werden kann.
www.jugendliteratur.org
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Verantwortlich
für den Inhalt: Mira Futász | Fotos: Helmut Pastrik, Gerhard Brand | Gestaltung: www.typoly.de
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VBE
VBE Magazin • Juni 2015
Referat Senioren
Soziale Netzwerke für Senioren
Partnerschaft im Alter bezieht sich
nicht nur auf die oder den Liebsten.
Ebenso wichtig ist es, Kontakt zu Familie und Freunden zu halten. Sind die
Kinder nämlich erst einmal aus dem
Haus, schlagen die neu gewonnenen
Freiheiten für manche leicht in Einsamkeit um. Soziale Netzwerke können
helfen, den Kontakt nicht abreißen zu
lassen und neue Freunde zu gewinnen.
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Plattformen vor.
Ebenso wie „Tempo“ für Papiertaschentücher und „Jeep“ für „Geländewagen“ steht, ist „Facebook“ das
Synonym für soziale Netzwerke im
Internet. Zu Recht, denn mit weltweit
1,35 Milliarden Nutzern ist Facebook
der Platzhirsch unter den Angeboten.
Dabei haben sich die Nutzerzahlen in
den vergangenen Jahren deutlich verschoben – zugunsten der Seniorinnen
und Senioren, die Facebook immer
mehr nutzen, während die Jüngeren
dem Dienst zunehmend den Rücken
kehren. In den USA waren unter den
Facebook-Mitgliedern im Januar 2014
weniger Teenager von 13 bis 17 Jahren als 2011 vertreten. Ihre Anzahl
sank um gut 25 Prozent, während der
größte Anteil der US-Mitglieder von
Facebook zwischen 35 und 54 Jahre
alt (31 Prozent aller Mitglieder) war.
In Deutschland stieg die Zahl der älte-
VBE Magazin • Juni 2015
ren Facebook-Nutzer über 55 Jahre
kontinuierlich von 0,57 Millionen im
Jahr 2011 auf 1,98 Millionen im Jahr
2014. Der Anteil der Mitglieder von 45
bis 55 Jahren stieg in diesem Zeitraum
sogar von 1,08 auf 4,4 Millionen.
Diese Zahlen belegen, dass Facebook
bei der älteren Generation sehr
beliebt ist, denn die Wahrscheinlichkeit, dort auf Altersgenossen zu treffen, ist besonders hoch. Gegen Facebook spricht allerdings die teilweise
komplexe Bedienung und die immer
undurchsichtiger werdenden allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)
sowie die komplizierten Privatsphäreeinstellungen. Beides wird immer
wieder von Datenschützern kritisiert,
und mit jeder Novelle der AGB versucht Facebook, seine Nutzer ein
wenig gläserner zu machen. Mit dem
jüngsten Versuch dieser Art beschäftigte sich im Januar 2015 sogar das
Bundesjustizministerium. Wer sich hier
nicht systematisch abschottet, wird
schnell zum Werbe-Spielball der Industrie. Aber es gibt Alternativen, die speziell für Senioren gemacht sind.
Platinnetz.de
Eine dieser Plattformen ist „feierabend.de“. Die Betreiber des Netzwerks unterhalten quasi als Tochter-
angebot „platinnetz.de – das Portal
für Junggebliebene“, das sich auf die
Generation 50plus spezialisiert hat.
Dort gibt es neben zahlreichen Beiträgen unter anderem zu Themen wie
Reise, Gesundheit, Wohnen und Wellness eine rege Online community mit
rund 150.000 angemeldeten Mitgliedern, eine Chat-Funktion und einem
angegliederten Onlineshop. Die Seite
macht auch ohne Anmeldung Spaß,
denn Themenvielfalt und Qualität der
redaktionell erstellten Beiträge müssen sich vor den Angeboten so manchen großen Publikumsmagazins
nicht verstecken.
Herbstzeit.de
Zu den kleineren Portalen zählt mit
rund 9.000 Mitgliedern „herbstzeit.
de“. Das kostenlose Informations- und
Kommunikationsangebot für Menschen im besten Alter, das sich von
bestehenden Angeboten unterscheiden will, orientiert sich an einem
modernen Bild des Alterns und möchte
das traditionelle Seniorenbild durch ein
realistisches und attraktives ersetzen.
Die Mitglieder sollen ganz unkompliziert mit anderen in Verbindung treten
und Bekannte und Freunde im Chat
oder im Forum treffen. Weiter können
Nutzer zum Beispiel selbst Texte oder
Biografien veröffentlichen und sich
über aktuelle Themen, Produkte und
Dienstleistungen informieren, die den
Alltag erleichtern. Darüber hinaus können Mitglieder „Herbstzeit-Reporter“
werden, um andere über ihre Region
zu informieren. Kostenlose Stellen- und
Kleinanzeigen runden das Angebot ab.
50plus-treff.de
Einen stärkeren Fokus auf Partnerund Freundschaftssuche legt das Portal „50plus-treff.de“. Nach Angaben
der Betreiber tummeln sich dort
„über 280.000 niveauvolle und kulti-
20
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.
vierte Mitglieder“, denen nach der
Anmeldung Tausende Kontaktanzeigen von Menschen ab 50 zur Verfügung stehen. Mit der erweiterten
Suche kann dort gezielt nach Singles
oder nach Menschen mit ähnlich gelagerten Interessen gefahndet werden.
Als Besonderheit gibt es dort zahlreiche Regionalgruppen, sodass die Kontaktaufnahme nicht auf das Netz
beschränkt bleiben muss. Die Mitglieder der Regional- und Themengruppen organisieren regelmäßige Treffen, um den gemeinsamen Meinungsaustausch
auch
außerhalb
des
Internets zu fördern.
Planetsenior.de
Das mit rund 1.500 aktiven Nutzern
kleine Seniorenportal „planetsenior.
de“ führt Best-Ager zu nützlichen
Informationen rund um den Alltag. In
diversen Rubriken des Onlinemagazins gibt es in Ratgeberform Tipps,
Erklärungen und Checklisten zu The-
men wie Ernährung, Fitness, Gesundheit, Wellness, Freizeitgestaltung, Reisen und etliches mehr. Ein zentrales
Thema auf planetsenior.de ist die
Gesundheit: Es finden sich viele Informationen über Gesundheitsvorsorge,
Krankheiten und Behandlungsmethoden. Planetsenior bemüht sich nach
eigenen Aussagen, die besten Spezialisten und die besten Informationen
für den Erhalt der Gesundheit aufzutreiben, damit Seniorinnen und Senioren möglichst lange und sorgenfrei
leben können.
Sicherheit geht vor
Allen hier aufgeführten Portalen sind
Facebook-ähnliche Grundfunktionen
gemeinsam, und mit wenigen grundlegenden Sicherheitstipps kann der
Netzwerkspaß beginnen. An erster
Stelle sollte die Profilsicherheit stehen:
Nutzer können selbst bestimmen, wie
viel vom eigenen Anmeldeprofil für
Unbekannte sichtbar ist. Am Anfang
gilt: je weniger, desto besser. Auch sollten natürlich keine persönlichen oder
vertraulichen Daten veröffentlicht
werden, mit denen Missbrauch betrieben werden kann. Daher sollte am
besten auch nicht der „Klarname“,
sondern ein Pseudonym verwendet
werden. Auch empfiehlt es sich, das
persönliche Profil nicht komplett
öffentlich zu schalten, sondern nur für
„Freunde“ sichtbar zu machen. Weiterhin ist ein sicheres Passwort wichtig,
denn schon oft haben Hacker die Profile von Menschen mit einfach zu knackenden
Passwörtern
gekapert.
Außerdem sollte man vor der Registrierung einen Blick in die Nutzungsbedingungen werfen, damit klar ist,
was auf der Plattform erlaubt ist und
was nicht, oder ob durch die Benutzung eines Dienstes Kosten entstehen:
Grundsätzlich sind alle hier vorgestellten Portale kostenlos. Lediglich 50plustreff und Platinnetz bieten gegen
monatliche Gebühren zusätzliche Premiumdienste an.
Jan Brenner
VBE-Senioren
auf Schulbesuch
in Indien
Im Rahmen einer zweiwöchigen Studienfahrt nach Indien informierten sich
VBE-Senioren unter Leitung des Bundesseniorensprechers Max Schindlbeck
über das indische Schulwesen. Im Kern
hat Indien das englische Schulsystem
eingeführt. Die Klassenstufen der
Grundschule dauern von 1 bis 8, die
Mittelschule von 9 bis 10 und die Oberstufe von 11 bis 12. Am Ende jeder
Schulstufe steht eine landesweit einheitliche Prüfung. Eine Besonderheit
allerdings ist, dass es keine Schulpflicht
gibt. Dennoch gehen ca. 95 Prozent der
Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule. Auffallend allerdings ist, dass
mehr als die Hälfte der Schüler Privat-
21
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schulen besuchen, die zum Teil sehr
teuer sind. Dadurch gibt es auch große
qualitative Unterschiede. Während
viele Privatschulen geradezu luxuriös
ausgestattet sind und besonders gute
Lehrkräfte beschäftigen, mangelt es
den staatlichen Schulen an fast allem.
Die Privatschulen pflegen oft einen
intensiven Austausch mit internationalen Partnerschulen. So sucht beispiels-
Gruppenfoto mit indischen und deutschen Lehrern in der G.D.Goenka School
in Neu-Delhi mit dem VBE-Bundesseniorensprecher Max Schindlbeck in der Mitte
weise die G. D. Goenka Public School in
Neu-Delhi eine Partnerschule in
Deutschland. Wer Interesse an solch
einer Partnerschaft hat, sollte sich beim
VBE-Bundesverband melden.
Max Schindlbeck
VBE Magazin • Juni 2015
Referat Fachlehrer
Das Referat
Fachlehrer besucht
den Fachlehrertag
in Kirchheim Teck
Im März besuchte das Team des neuen
Referats den Fachlehrertag in Kirchheim Teck. Am Vormittag wurde gleich
nach der musikalischen Einleitung und
der Begrüßung durch Schulämter und
Seminarleitung der neue Bildungsplan/
Struktur und Philosophie per Powerpoint-Präsentation vorgestellt.
Im Anschluss gestellte Fragen, Kritikpunkte und Unklarheiten wurden von
Sabine Conrad (Ministerium für Kultus,
Jugend und Sport) und Frau Heinrich
(Landesinstitut für Schulentwicklung)
weitgehendst beantwortet oder zur
Weiterleitung aufgenommen.
Während der Mittagspause fand das
Team Zeit, ein kurzes Interview mit Josef
Zeiss, dem Seminarleiter in Kirchheim
Teck, zu führen. Zur Frage von Rose
Mohr, ob es von seiner Seite einen Kommentar zur Bildungsplanpräsentation
und den entsprechenden Reaktionen
aus der Zuschauerschaft gäbe, riet er
dazu, zu differenzieren. Gut empfand
er, dass Unklarheiten angesprochen,
Änderungsvorschläge beachtet und Kritik angenommen wurden.
Johannes Dimitroudis wollte wissen,
ob es zum Seminar, der Ausbildung allgemein und den Ausbildern Bewertungsrückmeldungen gibt. Zeiss erwiderte, dass es mehrere „Evaluationsschleifen“ gäbe. Es gäbe die Evaluation
im Fach selbst als kleinste Form der
Rückmeldung, die anonym nach dem
Unterricht erfolgt, und es gibt auch
Befragung von Lehrkräften, die schon
einige Jahre im Schuldienst sind. Evaluation findet in Kirchheim auf mehre-
VBE Magazin • Juni 2015
Bild oben: Seminarleiter Josef Zeiss
(Zweiter von rechts) umrahmt vom
Leitungsteam des VBE-Referates Fachlehrer.
Von links: Gerhild Dieckgiesser, Rose Mohr.
Rechts: Johannes Dimitroudis
Bild rechts: Rose Mohr (re.) im Austausch
mit Sabine Conrad vom Kultusministerium
ren Ebenen statt, und Herr Zeiss verwies mit Stolz auf sehr gute Ergebnisse. Zur weiteren Frage nach dem
Problem mit der A-9-Besoldungseinstufung meinte er, dass ihm dies zwar
auch missfällt, aber gleichzeitig die
Haushaltsfrage aufwirft. Die Ungleichheiten sind bekannt und zudem ein
altes und heikles Thema.
Zur Frage von Rose Mohr, was der VBE
für ihn und die Fachseminare tun können, verwies er auf die Möglichkeit der
Werbung für diese Art der Ausbildung,
da insbesondere Fachseminare Lehrkräfte an Schulen bringen, die dort
dringend benötigt werden (Musik-
und Techniklehrer/-innen, Sportlehrer
(männlich) und Lehrkräfte mit beruflicher Vorerfahrung). In seiner Institution
gäbe es überhaupt viele hochqualifizierte Bewerber (zum Beispiel Volljuristen, Diplom-Sportlehrer, Berufsmusiker,
hochkarätige Techniker usw.), die aufgrund ihrer Vorbildung und Vorerfahrung für den Lehrerberuf besonders
geeignet sind.
Am Nachmittag besuchte das Team
jeweils zwei Fortbildungen und erhielt
neue und inspirierende Impulse. Für
das Team des Referats Fachlehrer ergaben sich vertiefend und zielführend
klare Ansätze für die weitere Arbeit.
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Referat Schule und Religion
„Verschieden glauben – zusammengehören“
Weltanschauliche Toleranz an Schulen
Zusammen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften, die an den öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg
Religionsunterricht erteilen, veranstaltete das Kultusministerium Ende April
in Fellbach einen Nachmittag der
Begegnung und des gegenseitigen
Kennenlernens.
Der Nachmittag stand unter dem
Motto: „Verschieden glauben – zusammengehören.“ Vertreter verschiedener
Religionen diskutierten an diesem Tag
darüber, wie die Schulen ihrem in der
Landesverfassung festgeschriebenen
Auftrag gerecht werden, junge Menschen zum friedlichen Miteinander zu
erziehen.
„Auch wenn wir hier in Deutschland
weitgehend friedlich zusammenleben,
dürfen wir die Konflikte nicht übersehen. Wir wollen, dass die Schulen ein
Ort sind, die von Wertschätzung und
Frieden geprägt sind (...) Es ist gemeinsame Aufgabe, uns für eine Atmosphäre der Toleranz, des Respekts und
der gegenseitigen Wertschätzung an
den Schulen einzusetzen, unabhängig
vom jeweiligen Glauben, der konkreten Religionszugehörigkeit oder der
Weltanschauung der am Schulleben
Beteiligten“, so Kultusminister Stoch.
Vor allem im (interreligiösen) Dialog
können Ängste abgebaut werden.
Schon in jungen Jahren lernen Kinder,
ihre Identität im Spiegelbild des anderen kennenzulernen. Schulen leisten
hier einen wichtigen Beitrag zu Akzeptanz, Wertschätzung, Nächstenliebe
und Solidarität. Die Vielfalt, auch die
religiöse Pluralität, ist ein Reichtum
23
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der bewahrt und immer wieder neu
gesucht werden muss. So kann aus
dem Nebeneinanderleben ein Miteinanderleben werden.
Die Kirchen und anerkannten Religionsgemeinschaften stellten auf der
Veranstaltung eine gemeinsame Erklärung vor, die den Zusammenhalt in
den Schulen betont. Der Gedanke, verschiedene
Glaubensgemeinschaften
für ein Bündnis des Respekts zu gewinnen und damit radikalen Tendenzen so
früh wie möglich entgegenzuwirken,
sendet ein Signal in die Schulen und in
die Gesellschaft.
V. l.: David Algül, Lektor in der syrischorthodoxen Kirche Göppingen;
Nicola Heckner, VBE-Referat Schule und
Religion; Diakon Dr. Josef Önder,
Vertreter der syrisch-orthodoxen Kirche
von Antiochien in Baden-Württemberg bei der staatlichen Administration
und in der Ökumene und Mitglied
im VBE; Linda Kaplan, Lehrerin.
VBE Magazin • Juni 2015
Fortbildungen
Umgang mit
Heterogenität
Strategieseminar für Schulleitungen und Schulleitungsteams der Sekundarstufe 1
Am 24. und 25. April fand in Pforzheim
ein Strategieseminar für Schulleitungen
und Schulleitungsteams mit dem
Thema „Umgang mit Heterogenität“
statt. In Zusammenarbeit mit der Akademie für Innovative Bildung und
Management Heilbronn-Franken veranstaltete der VBE Baden-Württem-
Microsoft Word im
Schulalltag
Die Fortbildung „Microsoft Word im
Schulalltag“ vom 24.–25. April 2015 im
Parkhotel in Pforzheim lockte zahlreiche
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
ganz Baden-Württemberg an. Alle
brachten ein Notebook mit und erhielten einen VBE-USB-Stick mit allen
Wie Elterngespräche
gelingen können
Die lösungsorientierte VBE-Fortbildung
„Wie Elterngespräche im pädagogischen
Kontext gelingen können!“ fand Ende
April statt. Elisa Schley, Sonderschullehrerin, LBZ St. Anton, Riegel, und Lösungsorientierte Beraterin, LoB (SG) schaffte
es, den Teilnehmerinnen durch die Auseinandersetzung der eigenen Haltung in
Multiplikatorenschulung
Schul- und Beamtenrecht
Im Parkhotel in Pforzheim fand im Mai
eine VBE-interne Veranstaltung zum
Thema „Schul- und Beamtenrecht“
statt. Herr Johannes Lambert, Jurist
und ehem. Ministerialrat, referierte
über schulrechtliche Entwicklungen
und
beantwortete
Fragen
der
Teilnehmer/-innen. So war der Vortrag
sehr interessant und kurzweilig und
mit vielen Beispielen aus der Praxis
bestückt. Die weiteren Referenten
waren Franz Wintermantel, ehem.
Referatsleiter „Recht und Besoldung“,
Gerhard Freund, GHS-Rektor, Dr. Chris-
VBE Magazin • Juni 2015
berg diese Fortbildung. Dr.
Klippert, Lehrerfortbildner,
Methodentrainer und Schulentwickler, stellte bewährte
Strategien zum Aufbau
einer praktikablen Förderkultur vor, die auf Arbeitsökonomie, Lehrerentlastung
und vielseitige Schülerqualifizierung setzt. Kernpunkte der Strategien sind gezielte
Lernkompetenzförderung, kooperatives
Lernen und differenzierter Arbeitsunterricht mittels spezifischer Lernspiralen.
Übungsaufgaben,
Lösungen
und
Beschreibungen. Die eineinhalb Tage
Fortbildung wurden vom Referenten,
Rolf Dickgiesser, Realschulrektor a. D.,
mit vielen Übungen, Tipps und Tricks
und Hinweisen zur Vereinfachung des
Lehrerdaseins gefüllt. So lernten die
Teilnehmer/-innen beispielsweise vorgegebene Texte im Hinblick auf Nummerierung, Gliederung, Absatzformatie-
Vom 23.–24. Oktober findet die Veranstaltung für pädagogische Führungskräfte und Schulleitungsteams an Grundschulen statt. Es gibt noch freie Plätze.
rung, Silbentrennung etc., zu bearbeiten und übten, wie Objekte und
Tabellen aus anderen Programmen eingefügt werden können und erstellten
Formulare als Dokumentvorlagen.
Die Teilnehmer/-innen arbeiteten fleißig
und gerne mit und freuen sich bereits
jetzt schon auf die nächste Datenverarbeitungs-Fortbildung.
Bezug auf den lösungsorientierten Ansatz verschiedene
Techniken der Gesprächsführung beizubringen. Ein Mix
aus vielen praktischen Übungen in Kleingruppen und
Kurzvorträgen gestalteten
den Tag sehr abwechslungsreich. Die Stimmung und
Arbeitsmoral der Teilnehmerinnen war sehr positiv.
toph Wolk, Realschulrektor
und Lehrbeauftragter für
Schulrecht am RS-Seminar
Freiburg, und Meinrad
Seebacher, Realschulrektor
und Lehrbeauftragter für
Schulrecht. Fortbildungsinhalte waren unter anderem: Die Rechte und Pflichten des Lehrers als Beamter, die Aufsichtspflicht der Lehrkraft,
Leistungsmessung und Notengebung,
die Mitwirkung der Eltern, Schulpflicht
und die Schulkonferenz. Die über 35
Teilnehmerinnen
und
Teilnehmer
kamen aus allen vier Landesbezirken.
Das Ziel der Veranstaltung ist es, die
Inhalte im Sommer und Herbst 2015 in
mehreren Veranstaltungen landesweit
für die Lehramtsanwärter/-innen anzubieten, um diese auf die Schulrechtsprüfung vorzubereiten.
Stefanie Dickgiesser,
Referentin Fortbildung und Medien
24
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AdJ
AdJ-Wochenende
in Stuttgart
Zum Treffen der Arbeitsgemeinschaft
der Junglehrerinnen und Junglehrer
(AdJ) in Stuttgart trafen sich die Teilnehmenden aus den Landesbezirken am
Freitagnachmittag vor der Wilhelma in
Stuttgart. Hier wartete eine Überraschung auf die Junglehrervertreterinnen
und Junglehrervertreter. Als Dankeschön für die ehrenamtliche Arbeit hatte
Stefanie Dickgiesser eine Führung über
die afrikanischen Huftiere organisiert.
Das besondere Highlight war der Besuch
bei den Giraffen, die vor nicht allzu langer Zeit Nachwuchs bekommen hatten.
Beim gemeinsamen Abendessen gab es
anschließend Gelegenheit für ein gemütliches Beisammensein sowie den ersten
Informations- und Erfahrungsaustausch.
Am Samstagmorgen begrüßten Anja
Piontek und Sebastian Lutz (Leitungsteam der AdJ) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Tagung
begann mit der Überarbeitung der Informationsbroschüre „Effektiv“, welche die neuen Lehramtsanwärterinnen
und Lehramtsanwärter jedes Jahr
erhalten. Gemeinsam wurden die
Informationen aktualisiert und über
mögliche Veränderungen für die neue
Auflage gesprochen. Auch die Seminarhelfer, die wichtige Informationen
für die jungen Pädagogen beinhalten,
wurden gesichtet und auf Aktualität
überprüft. Gleichzeitig ergaben sich
einige Ideen für neue Themen, die in
Zukunft aufgenommen werden sollen.
Des Weiteren berichteten die Junglehrervertreterinnen und Junglehrervertreter aus ihren Kreisverbänden. Am
Sonntag stellte die Auseinandersetzung mit einem neuen Namen für das
Referat der Junglehrerinnen und Junglehrer einen zentralen Diskussionspunkt der Arbeitssitzung dar. Nachdem die AdJ auf Bundesebene einen
neuen, einheitlichen Namen beschlossen hatte, wurde das nun auch bei diesem Treffen angesprochen und diskutiert. Anschließend beschäftigten sich
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
mit der neuen Prüfungsordnung für
das zweite Staatsexamen ab Februar
2016 und setzten die Überarbeitung
des Effektiv-Hefts fort. Rückblickend
bleibt festzuhalten, dass das AdJ-Treffen für alle Beteiligten eine ideale
Gelegenheit zur Vernetzung, zum
Erfahrungsaustausch und zur Anregung neuer Impulse bot. Ein besonderer Dank gilt Stefanie Dickgiesser, die
das Treffen einmal mehr hervorragend
organisiert und begleitet hat. Das
nächste Treffen der AdJ findet Anfang
Dezember in Ulm statt.
Sabine Gärtner
Junglehrervertreterin
Kreisverband
Karlsruhe
Landesbezirk Südwürttemberg
Arbeit, die
gerecht entlohnt
werden muss
Die Anforderungen im Alltag von
Erzieherinnen und Erziehern sind
gestiegen und erschweren zunehmend
deren Arbeit in Kindertagesstätten
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(Kitas). Qualifizierte Kräfte sind oftmals Mangelware. Viele Stellen in
Kitas sind nicht besetzt, und man
behilft sich mit Aushilfen, die allerdings nicht als Fachkräfte anerkannt
werden. Demgegenüber steht, dass
die Eingruppierung der Erzieherinnen
und Erzieher grundsätzlich seit 1991
unverändert geblieben ist. Dieser
Zustand wird der gestiegenen Verant-
wortung nicht gerecht. Mittlerweile
werden Arbeitsgebiete wie Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, Sprachförderung, Kreativitätsförderung und Integration von
Kindern mit Behinderung selbstverständlich mitbedient.
Anja Piontek, stellvertr. Landesbezirksvorsitzende Südwürttemberg
VBE Magazin • Juni 2015
Landesbezirk Südbaden
Jahresausflug
Der VBE Südbaden besucht als Jahresausflug und zum Kontakten jährlich
einen anderen Kreis; diesmal war Konstanz an der Reihe. Silke Lienhart und
Elisabeth Mattes hatten zum Thema
„Konzil“ eine tolle Stadtführung mit
Ulrich Büttner organisiert. Dieser hat
sogar ein Buch zum Thema veröffentlicht (700 Kurzgeschichten) und konnte
auch deshalb aus dem Vollen schöpfen.
Wie es Südbaden verdient, hat Petrus
wettermäßig sein ganzen Können
abgerufen und eitel Sonnenschein
geschickt. Die südbadische Gruppe
weiß nun sehr viel mehr über das Konzil und das, was Drumherum wichtig
war. Im Konzilsgebäude fand es auf
jeden Fall nie statt. Auch was es mit
der Imperia auf sich hat, die jeder Konstanzer kennt, obwohl sie nie in Kon-
stanz gelebt hat, erschließt sich nun
den „Weitergebildeten“. Der Dank des
Vorsitzenden Josef Klein galt den
Organisatorinnen, dem Stadtführer,
sowie allen Teilnehmern, die sich am
Ufer des Bodensees ein leckeres
Abendessen servieren ließen.
V. L.: Ulla Wintermantel, Nicole Bündtner,
Thomas Stingl, Josef Klein, Franz
Wintermantel, Karlheinz Wissmann,
Silke Lienhart, Ulrich Büttner,
Norbert Hinz, Bernhard Rimmele.
Bild: Elisabeth Matthes
VBE informiert
Sprachkompetenz: Trend-Aussage erstmals
mit IQB-Ländervergleich möglich
Kultusministerkonferenz stellt
Weichen für die Veröffentlichung
der Berichte zu den IQB-Ländervergleichen 2015 und 2016.
Im Ländervergleich 2016 für die 4.
Klasse werden zum zweiten Mal die
Kompetenzen in den Fächern Deutsch
und Mathematik getestet. Die Tests
werden sich eng am ersten Ländervergleich 2011 orientieren, um die angestrebten Informationen über Trends im
zeitlichen Verlauf von fünf Jahren zu
erhalten. „Wir haben heute beschlossen, dass neben den Bereichen Lesen,
Sprechen und Zuhören auch im Fach
Deutsch zum ersten Mal die Orthografie im Ländervergleich getestet wird.
Orthografie ist wichtig, auch wenn es
auf dem Computer Rechtschreibprogramme gibt“, sagte die Präsidentin
der Kultusministerkonferenz, Staatsministerin Brunhild Kurth. Außerdem
werden mit dem zweiten Ländervergleich 2015 die Kompetenzstände von
Schülerinnen und Schülern der neunten
VBE Magazin • Juni 2015
Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch,
Englisch und Französisch erneut untersucht, nachdem das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
(IQB) 2009 einen ersten Ländervergleich
für sprachliche Kompetenz durchführte. Damit wird es erstmalig möglich
sein, über Trends in der Leistungsentwicklung der Länder im zeitlichen Verlauf von fünf Jahren zu berichten. Ein
weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des
Berichts liegt darin, dass die Verteilungen der Schülerinnen und Schüler auf
die Kompetenzstufen der Bildungsstandards stärker im Vordergrund stehen
werden. Auf diese Weise soll der
eigentliche Sinn und Zweck der Tests,
die Einhaltung der Bildungsstandards
im Ländervergleich zu überprüfen, besser erfüllt werden. Der Bericht wird voraussichtlich im Oktober 2016 erscheinen. „Die von der Kultusministerkonferenz
bereits
2006
beschlossene
Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring zahlt sich aus, indem nun zum ers-
ten Mal über längerfristige Entwicklungen in den Ländern informiert wird. Ich
bin sehr gespannt auf die Ergebnisse,
die sicherlich wichtige Hinweise für
zukünftige bildungspolitische Entscheidungen geben werden“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz,
Staatsministerin Brunhild Kurth.
Die Kultusministerkonferenz führt
regelmäßig Ländervergleiche in der
Primarstufe für die Fächer Deutsch und
Mathematik (alle fünf Jahre) und in
der Sekundarstufe I für die Fächer
Deutsch/Englisch (alle drei Jahre) oder
Französisch und Mathematik/Naturwissenschaften (jeweils alternierend)
durch. Ziel der Ländervergleichsstudien ist es festzustellen, inwieweit
Schülerinnen und Schüler in Deutschland die für alle Länder verbindlichen
Bildungsstandards erreicht haben und
in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Rückschlüsse auf das
Abschneiden einzelner Schulen, Klassen oder Schülerinnen und Schüler
sind aber anhand der veröffentlichten
Ergebnisse nicht möglich.
www.kmk.org
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Nordbadischer
Lehrerinnen- und
Lehrertag
25. Juni 2015
Waghäusel
Veranstaltungsort
Johann-Peter-Hebel-Realschule,
Gymnasiumstraße 3, 68753 Waghäusel
Information und Anmeldung
Andreas Baudisch
Geschäftsführer VBE Nordbaden
Wotanstraße 68
68305 Mannheim
Telefon 0621-746 555
Fax 0621-76 28 824
[email protected]
Alexander Oberst
VBE-Landesbezirksvorsitzender
Telefon 0621-43 76 260
[email protected]
Unkostenbeitrag
einschließlich Mittagessen
Mitglieder des VBE 12 Euro
Nichtmitglieder 17 Euro
Studenten 8 Euro
Anmeldung:
Anmelden bis spätestens 18. Juni 2015.
Sie sind zugelassen, wenn Sie bis zum
18. April den Tagungsbeitrag auf das
folgende Konto überwiesen haben:
VBE-Landesbezirk Nordbaden
Sparkasse Kraichgau
IBAN: DE96 6635 0036 0000 0268 08
Verwendungszweck: Ihren Namen und
„Lehrertag 2015“
Anmeldemöglichkeit im Internet:
www.vbe-nordbaden.de
Bei Freistellung durch den Vorgesetzten erhalten
die Teilnehmer automatisch Dienstunfallschutz.
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Zeit
Themen
9.15
Eröffnung und Begrüßung
Alexander Oberst, Vorsitzender des VBE Nordbaden
9.30
„Wie Inklusion gelingen kann“–Teil 1
Barbara Brokamp, Montag-Stiftung
10.30
Kaffeepause
11.00
„Wie Inklusion gelingen kann“–Teil 2
Barbara Brokamp, Montag-Stiftung
12.00
Mittagspause mit Ausstellung von Schulbuchverlagen
13.45
Workshops
1
Ein Klassenzimmer für alle. Gemeinsamer Unterricht
an der Realschule. Erfahrungen in Klassen 5–8
Eveline Garus, Sonderschullehrerin, Martinsschule
Ladenburg, und Johannes Taube, Realschullehrer
Waldschule, WRRS Mannheim
2
Datenschutz in der Schule (Bitte USB-Stick mitbringen!)
Michael Mercatoris, Konrektor der Nebenius-Realschule
Karlsruhe, Fortbildner im Bereich „Neue Medien“
am RP Karlsruhe
3
Gelingende Faktoren für einen guten gemeinsamen
Unterricht in der Grundschule
Werner Sauer, Schulleiter, Schillerschule GS Walldorf, und
Janis Gottinger, Sonderschullehrer, Comeniusschule SfG
Schwetzingen
4
Kleine Spiele und Übungsformen für den Sportunterricht
in der Grundschule für fachfremd Unterrichtende
(Sportkleidung mitbringen)
Timo Haas, Rektor, Gerhart-Hauptmann-GS Mannheim
5
Starke Stimme – (Lehrer-)Stimme bewusst einsetzen
klangvoll – frei – problemlos
Bernadette Ahl, Sängerin und Fachfrau für die Stimme
6
Die Inklusion an der Feudenheim-Realschule
Stefan Köhler, Rektor, und das Team der
Feudenheim-RS Mannheim
7
Rhythmus ohne Barrieren
Susanne Ehrhardt, Lehrerin an der GMS Althengstedt,
Fortbildnerin im Fach Musik am RP Pforzheim
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Herausforderung Elterngespräche
Schulpsychologische Beratungsstelle am SSA Karlsruhe
VBE Magazin • Juni 2015
Aus den Kreisverbänden
KV Albstadt
Personalversammlungen in
Bisingen und Sigmaringen
Dem Kreisvorsitzenden Alfred Vater
gelang es, dass ein Vertreter des VBE bei
den Personalversammlungen in Bisingen
(03.03.15) und in Sigmaringen (12.03.15)
ein Grußwort sprechen durfte. Dies war
einzigartig im Bereich Südwürttemberg
und ist auch der Offenheit des ÖPR-Vorsitzenden Matthias Römer-Peters geschuldet, dem Alfred Vater dafür einen
besonderen Dank aussprechen möchte.
In ihrem Grußwort bedankte sich Anja
Piontek für die Einladung. Sie betonte,
es bestünden zu viele Baustellen in der
Bildungspolitik. Darüber hinaus soll sich
die Schule und die Lehrerschaft einer
immer heterogener werdenden Schülerschaft in einem Ganztagsbetrieb stellen.
Die Arbeitsverdichtung hat zugenommen. Schule als Problemlöser für alles,
für alle gesellschaftlichen Probleme?
Eben nein! Es fehlte dazu die personelle,
Anja Piontek, stellv. Landesbezirksvorsitzende
des VBE Südwürttemberg, sprach Grußworte
auf beiden Personalversammlungen.
räumliche und zeitliche Ausstattung.
Genau das stünde im Widerspruch zu
den Forderungen unseres Arbeitgebers.
Die Vergütung nimmt ab, die Anforderungen steigen. Wolfgang Strobel, Vorstandsmitglied im Kreisverband Albstadt
und stellvertretender Vorsitzender des
ÖPR Albstadt, berichtete ebenfalls aus
seinem Tätigkeitsbereich als Arbeitnehmervertreter. Hauptthemen der Perso-
KV Albstadt
viele Tiere und Insekten ist dies ein wichtiger Standort geworden, so ist das Ried
Trittbrett für viele Zugvögel. Bemerkenswert ist der Fund einiger Arten, die im
Raum Oberschwaben bisher unbekannt
waren, wie z. B. dem Großen Zunderschwamm-Pochkäfer. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg
hat dort ein dauerhaftes Untersuchungsnetz angelegt.
Fortbildung – Faszination größter
Bannwald in Baden-Württemberg
im Pfrunger-Burgweiler Ried
Mitte März traf sich eine Gruppe wanderfreudig Interessierter und Mitglieder
des Kreisverbandes bei strahlendem
Sonnenschein am Grenzsteinmuseum in
Burgweiler. Dort begrüßte Revierförster
Wolfgang Richter die Fortbildungsgruppe. Im Pfrunger-Burgweiler Ried
liegt mit 441 Hektar der größte Bannwald in Baden-Württemberg. Bannwälder sind Totalreservate, die sich zum
„Urwald von morgen“ entwickeln dürfen. Hier findet keine Holzentnahme
mehr statt. Die Bäume dürfen wachsen
und sterben. Waldlebensgemeinschaften sollen sich so ungestört entwickeln
dürfen. Vor einem abgestorbenen Waldstück berichtete Herr Richter, dass viele
Lebewesen auf die unterschiedlichen
Entwicklungs- und Abbaustadien des
Waldes angewiesen sind. So leben bis zu
300 Käferarten auf einem Baum. Die
Wandergruppe besichtigte das Gelände
VBE Magazin • Juni 2015
nalversammlungen in Bisingen und Sigmaringen waren die Mehrarbeit und der
kollegiale, soziale Umgang im Schulalltag. Am Schluss der Personalversammlungen wurden die Hauptschullehrkräfte gebeten dazubleiben, um die
Fortbildungskonzeption „Weiterqualifizierung Hauptschullehrkräfte“ vorzustellen. Dabei geht es um eine Qualifizierungsmaßnahme an einer anderen
Schule, wie z. B. einer Grund-, Real- oder
Gemeinschaftsschule. Diese sogenannte
Weiterqualifizierung fanden zahlreiche
Hauptschullehrkräfte als entwürdigend,
da sie teilweise schon jahrelang eine
10. Klasse zum Werkrealschulabschluss
führen würden und sich nun für die
Realschule zu qualifizieren hätten. Darüber hinaus finden sie es ebenfalls sehr
ärgerlich, dass trotz der Weiterqualifizierung und teilweise jahrzehntelanger
Erfahrung ihr Gehalt bei A 12 bleiben
solle, während junge Sekundarlehrer/innen von Anfang an A 13 bekämen.
Alfred Vater
Revierförster Wolfgang Richter bot eine äußerst
interessante Führung durch den Bannwald.
des großen Tauben. Bemerkenswert ist
das nährstoffarme Gebiet dadurch, dass
hier hauptsächlich nur die Moor-Bergkiefer wächst. Dieser Baum ist nach 190
Jahren nur 3 m hoch und 11 cm dick und
ein Relikt aus der Eiszeit. Die Wanderung ging weiter auf einem Bohlenweg.
Die Landschaft vermittelt stellenweise
einen gespenstischen Eindruck. Doch für
Fasziniert war die Gruppe von einer
geplanten und bereits baulich fast fertig
gestellten Bachverlegung mit kleinen
Wehren und Fischtreppen. Nach einer
langen Wanderung mit vielen sehr interessanten Informationen verabschiedete
sich der Revierförster Wolfgang Richter
von der Gruppe, die sich selbstverständlich nicht die Gelegenheit entgehen ließ
und das herrliche Wetter für die Einkehr
in das Landhotel „Alte Mühle“ in Waldbeuren nutzte.
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreisverband haben oder sich informieren wollen, wenden
Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Alfred
Vater: [email protected]
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KV Freiburg
Der VBE bei der Erstsemesterbegrüßung an der PH Freiburg
An der PH in Freiburg begrüßte der
VBE die neuen Lehramtsstudentinnen
und -studenten. Bei zahlreichen
Gesprächen wurden die zukünftigen
Lehrerinnen und Lehrer über den VBE
und die Vorzüge einer Mitgliedschaft
informiert. Es ist sehr erfreulich, dass
der VBE unter den Studenten bereits
zahlreiche Mitglieder hat und bei der
Erstsemesterbegrüßung deutlich über
die Hälfte der neuen Hochschüler dazugewinnen konnte.
Nadine Possinger
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit im Kreisverband
haben oder weitere Informationen wollen, wenden Sie
sich an Wolfgang Schmitt: [email protected]
V. l.: Christoph Wolk, Sandro Melchien, Ekkehard Gabriel, Rebecca Günter, Yannick Kußmaul, Nadine Possinger und Benjamin Possinger
KV Karlsruhe
Personalversammlung
Bei der Personalversammlung aller
Lehrkräfte im Bereich des Staatlichen
Schulamtes Karlsruhe war der VBE wieder mit einem Stand vertreten. Viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
dem Kreisverband halfen, das von den
Kolleginnen und Kollegen stark nachgefragte Material zu verteilen. Der
Andrang am Stand war dementsprechend groß. Mit unserem gedruckten
und bereitgestellten Material und
einem neuen Roll-up konnten die
wichtigen Positionen und Forderungen des VBE in den Mittelpunkt gestellt
werden. Ein besonderer Dank gilt Anja
Born aus dem KV-Team, die das Material zusammenstellte und das Roll-up
entwarf. Tatkräftige Unterstützung
erhielten die Karlsruher von Michael
Gostovic aus der VBE-Landesgeschäftsstelle in Stuttgart, der nicht nur Material brachte, sondern auch half, dieses
zu verteilen.
V. l.: VBE-Helfer am Stand: Andrea Wieser,
Johannes Ruckenbrod, Christian Freitag, Alexandra Speck, Alexander Oberst, Giuseppe Pintaudi, Anja Born, Monika Ackermann
Fortbildung zum Thema Waldpädagogik und Abenteuerspiele“, so Thomas
Steuber, Geschäftsführer der Bezirksgruppe, „und die Teilnehmer waren
derart begeistert, dass wir versprechen
mussten, mehrere Folgeveranstaltungen anzubieten.“ Am 15. Juni wird die
nächste Veranstaltung der Reihe stattfinden: „Bogen mit Schülern selbst
bauen“.
Bild: Thomas Steuber
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in Kreisverband
haben oder sich informieren wollen, wenden Sie sich
an den KV-Vorsitzenden: [email protected]
BG Bad Säckingen
Vom Feuer machen und
Bogen schießen
Es trafen sich 18 Lehrerinnen und Lehrer verschiedenster Schularten von Jestetten bis Lörrach in Beuggen beim
Schloss am Rhein. Bei schönstem Wetter lernten die Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung von Steffi Neumann Umwelt- und Erlebnispädagogin, wie man mit Schulkindern ab der
2. Klasse Feuer macht wie in der Steinzeit, und vieles mehr. Die Bezirksgruppe hatte die Veranstaltung aufgrund der großen Nachfrage aufgelegt. „Wir hatten im Herbst 2014 eine
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VBE Magazin • Juni 2015
Aus den Kreisverbänden
KV Mannheim
Mehr als Fußball – Kreisverband
auf den Spuren Seppl Herbergers
Es gibt nicht wenige Stimmen, die
behaupten, dass die eigentliche Gründung der Bundesrepublik Deutschland
nicht die Verkündung des Grundgesetzes war, sondern vielmehr der Gewinn
der Fußball Weltmeisterschaft im Jahre
1954. Der Titelgewinn der Fußballnationalmannschaft gab der jungen Demokratie ein Selbstwertgefühl, das sie aufgrund der historischen Schande des Dritten Reiches nicht haben konnte.
Vater des sportlichen Erfolges war der
Mannheimer Sepp Herberger. Auf dessen Spuren begab sich der VBE-Kreisverband Mannheim am 23. April 2015 unter
der fachkundigen Führung von Martin
Willing, Streetworker, Fanbetreuer und
Kenner der lokalen Historie. In einem
zweistündigen Rundgang erkundete
der KV Mannheim mit seinem Vorsitzenden Joachim Blümmel die Wirkungsstätten Sepp Herbergers. Herberger selbst
war nicht nur ein begnadeter Trainer,
sondern auch aktiver Fußballer und
Nationalspieler. Aufgewachsen ist Seppl
Herberger im Mannheimer Stadtteil
Waldhof. Als echter Straßenfußballer
war sein sportlicher Aufstieg eng mit
dem 1907 gegründeten Traditionsverein
SV Waldhof Mannheim verbunden. Der
Rundgang ging über die erste Spielstätte des SV Waldhof Mannheims, am
KV Neckar-Odenwald
Jahresversammlung
Der VBE Neckar-Odenwald möchte für
seine Mitglieder auch weiterhin eine
starke und kompetente Interessenvertretung sein. Dies wurde bei der Jahresversammlung Ende April in Hettingen
deutlich, bei der Klaus Gramlich erneut
zum Vorsitzenden gewählt wurde. Mit
einem eindeutigen Vertrauensbeweis
gehen er und sein Vorstandsteam in die
nächste Amtszeit. In dieser stehen Information, Beratung und gute Serviceleistungen weiterhin als zentrale Aufgaben
ganz oben auf der Agenda.
VBE Magazin • Juni 2015
VBE Mannheim im „Schlammloch“. Foto: Werner Huber
Klassenzimmer Herbergers in der Waldhofschule, vorbei zum Wohnhaus Herbergers späterer Ehefrau bis hin zum
„Schlammloch“ im Stadtteil Waldhof.
Das Schlammloch war das zweite Spielfeld des SV Waldhof Mannheim, und
hier blieben die interessierten VBEler
erst einmal stecken und erfuhren Anekdoten und jede Menge Erbauliches zu
den Anfängen des Mannheimer Fußballs. Seppl Herberger wechselte in den
20er-Jahren unter widrigen Umständen
zum Lokalrivalen VfR Mannheim. Diesen „Verrat“ hat man auf dem Waldhof
dem Seppl ziemlich krummgenommen,
weswegen selbst 1954 nach dem größten Erfolg des Waldhöfers nur auf Seite
zwei der lokalen Presse von Herberger
zu lesen war. Während zahlreiche deut-
sche Städte mittlerweile eine Sepp-Herberger-Straße haben, sucht man diese
in Mannheim bisher vergeblich. Aber
das wird sich endlich ändern. Am 17.
Juli 2015 wird im Herzen des alten
Waldhofs der Seppl(!)-Herberger-Platz
eingeweiht werden.
Die vom VBE-Kreisvorsitzenden Joachim
Blümmel – selbst ehemaliger Spieler des
zweiten Mannheimer Traditionsvereins
VfR Mannheim – organisierte Veranstaltung fand einen wunderbaren Ausklang
im Garten des Spiegelschlößchens.
Alexander Oberst,
Vorsitzender VBE Nordbaden
Um qualifiziert informieren und beraten
zu können, muss man zuvor die Veränderungen im Bildungs- und Erziehungssektor sehr genau analysieren und
bewerten. Genau dies tue die Vorstandschaft des VBE Neckar-Odenwald in
regelmäßigen Sitzungen, wie Kreisgeschäftsführer Hans-Eberhard Müller in
seinem Rechenschaftsbericht betonte. Er
verwies auf alljährlich wiederkehrende,
gut frequentierte Veranstaltungen,
etwa die beliebten Theaterfahrten im
Frühjahr, die geselligen Schuljahresabschlussfeiern Mitte Juli, die gewinnbringenden Vorbereitungsseminare für
Lehramtsanwärterinnen und Lehramts-
anwärter auf die Schulrechtsprüfung im
Herbst oder die besinnlichen Adventsfeiern im Dezember. Klaus Gramlich ging
insbesondere auf die Personalratswahlen im letzten Jahr ein. Sie brachten dem
VBE hohe Zuwächse und damit mehr
Sitze im Hauptpersonalrat, in den
Bezirkspersonalräten oder in den Örtlichen Personalräten, was Gramlich als
„Anerkennung unserer Arbeit im Land“
wertete. Die Nachwuchsarbeit des Verbandes trage Früchte, so der Vorsitzende
weiter. So habe der VBE viele junge Mitglieder gewinnen können. Für sie sei
man ein wichtiger Ansprechpartner. Mit
Blick auf die Besoldung von Junglehrern
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreisverband haben oder sich informieren wollen, wenden
Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Joachim
Blümmel: [email protected]
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und die daraus resultierenden finanziellen Verluste in Bezug auf die Lebensarbeitszeit kritisierte Gramlich die Tarifpolitik der grün-roten Landesregierung
scharf.
Wie Rektor a. D. Siegfried Heilmann
(Walldürn), der die Entlastung der Vorstandschaft beantragte, anmerkte, kümmere sich der Vorstand um den Vorsitzenden Gramlich und den Kreisgeschäftsführer Müller nicht ausschließlich
um die Mitglieder im aktiven Dienst. So
würde auch die Situation der Pensionäre
und Rentner stets in der Verbandsarbeit
berücksichtigt.
Die Neuwahlen bestätigten die volle
Zufriedenheit der Versammlung mit den
Amtsinhabern. Zum Vorsitzenden für
eine weitere Amtsperiode wurde Klaus
Gramlich gewählt. Seine Stellvertreterin
ist Veronika Köpfle. Franziska Gramlich
vertritt die Junglehrergeneration. Als
Beisitzer nominiert wurden Heike
Kaupa, Sonja Weinreich-Boll, Reinhard
Feil und Hans-Eberhard Müller, der auch
V. l.: Klaus Linhart, Heike Kaupa, Reinhard Feil, Franziska Gramlich, Vorsitzender Klaus Gramlich, Hans-Eberhard Müller, Sonja Weinreich-Boll
in Zukunft als Kreisgeschäftsführer fungiert. Klaus Linhart schließlich übernimmt wieder die Pressearbeit. Für langjährige Treue zum VBE ehrte Gramlich
folgende Mitglieder: 25 Jahre: Alexandra Fadler und Wolfgang Neuer; 40
Jahre: Eduard Kirchgeßner; 55 Jahre:
Gerhard Kistner, Ernst Kromer und Gerhard Giebel.
Abschließend wies der Vorsitzende auf
anstehende Termine hin, insbesondere
auf die am 15. Juli in der Buchener Arnberghütte stattfindende Schuljahresabschlussfeier. (lin)
„Dreieingangshöhle“ und der „Kleinen
Scheuer“. Der Forscherdrang der jüngeren Teilnehmer machte die Wanderung
auch für diese zu einem echten Abenteuer. Nun musste nur noch der Anstieg
zur Ruine Rosenstein geschafft werden,
wo alle mit einer herrlichen Aussicht
belohnt wurden. Fröhlich klang dieser
Nachmittag beim gemütlichen Zusam-
mensein an der Waldschenke aus. Wir
hatten zwar erst Ferien, aber alle waren
sich einig, dass dieser Nachmittag eine
wunderschöne Ferienzugabe war.
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreisverband haben oder sich informieren wollen, wenden
Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Klaus
Gramlich: [email protected]
KV Ostwürttemberg/
Göppingen
Fast wie Urlaub:
Wandern auf dem Rosenstein
Der KV Ostwürttemberg/Göppingen
hatte zur Drei-Höhlen-Wanderung rund
um den Rosenstein eingeladen, und termingerecht strahlte auch die Sonne.
Kein Wunder, dass sich daher wanderlustige VBE-Mitglieder mit Familienangehörigen in bester Laune auf dem
Wanderparkplatz einfanden.
Gut gelaunt machte sich die Gruppe auf
den Weg zur „Großen Scheuer“ und
dem „Haus“. Unterwegs wurden natürlich aktuelle Themen aller Art besprochen, aber auch dem Vogelgezwitscher
gelauscht und die erwachende Natur
bewundert und Kenntnisse über die frische Blütenpracht ausgetauscht. Nachdem die ersten Höhlen inspiziert waren,
genossen alle einen wunderbaren Rundblick vom „Braunenberg“ über Ellwangen, Welland, bis ins Remstal. Danach
ging es weiter am Albtrauf entlang zur
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Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem
Kreisverband haben oder weitere Informationen
haben möchten, wenden Sie sich an den Kreisvorsitzenden Erwin Huttenlau: [email protected]
VBE Magazin • Juni 2015
Aus den Kreisverbänden
KV Ravensburg/Bodensee
Personalversammlungen
Im März fanden zwei Personalversammlungen
im
Schulamtsbezirk
Markdorf statt. Auch hier war der VBEKreisverband bei beiden Versammlungen für die Kolleginnen und Kollegen
präsent und kompetenter Ansprechpartner. Wir konnten Neumitglieder
werben. Die ausgelegten VBE-Unterlagen und Materialien wurden interessiert studiert und sehr gerne mitgenommen. Bei beiden Veranstaltungen
waren VBE-Vertreterinnen und Vertreter vom BPR Tübingen beziehungsweise HPR Stuttgart als Besucher und
Unterstützer des Standes anwesend.
An alle Helferinnen und Helfer ergeht
ein herzliches Dankeschön für die
prima Unterstützung bei den Personalversammlungen in Friedrichshafen
und Amtzell!
Werner Steiner
Bild oben v. l.: Personalversammlung
Friedrichshafen: Werner Steiner, Jasmin Ben
Dallal, Alfred Vater, Karin Latk, Anja Piontek,
Gabriele Held
Bild links v. l.: Personalversammlung
Amtzell: Bernadette Behr, Walter Beyer,
Werner Steiner
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreisverband haben oder weitere Informationen wünschen, wenden Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Werner Steiner: [email protected]
KV Rhein-Neckar/
Heidelberg
VBE-Ausflügler erfreuen sich an
Weinheimer Blütenpracht
Bei strahlendem Sonnenschein folgten
am 24. April 2015 zwölf Naturfreunde
der Einladung der Bezirksvorsitzenden
Gertrud Junghans in den Weinheimer
Schau- und Sichtungsgarten, den Hermannshof. Der Besuch in dem kostenlos zugänglichen, privaten Park der
Unternehmensgruppe
Freudenberg
gibt Gartenfreunden viele Anregungen für eigene Gartengestaltung.
Unter Führung des sehr fachkundigen
Experten, Peter Lulay, bestaunten alle
die überwältigende Blütenpracht, Tausende von Tulpen, Blumenbeete mit
wunderbaren Farbkompositionen, bestehend aus Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Tulpen. Es lohnte sich
sehr, die bewährten Pflanzenkombinationen und Gestaltungsprinzipien zu
entdecken. Sehr eindrucksvoll winden
sich die 80-jährigen Glyzinien im Laubengang. Seltene Bäume, wie der
Taschentuchbaum und der Weiße
VBE Magazin • Juni 2015
Hartriegel, ziehen alle Blicke auf sich.
Mit berechtigtem Stolz zeigte Herr
Lulay auch die außergewöhnlichen,
jahrhundertealten Gehölze, wie die
Brautmyrte (130 Jahre), orientalische
Platane (240 Jahre), Urweltmammutbaum (120 Jahre), Tulpenmagnolie
(120 Jahre) und viele mehr. Obendrein
hatte jeder Teilnehmer Gelegenheit,
sich zu Fragen der Pflege, Pflanzenschnitt oder Behandlung bei Schädlingsbefall beraten zu lassen. Herr
Lulay blieb keine Antwort schuldig
und gab viele wertvolle Tipps. Seine
Begeisterung steckte an. Am Ende des
kurzweiligen Rundgangs waren alle
überzeugt, sich bald wieder die Freude
eines solchen Besuches zu gönnen.
Gertrud Junghans,
VBE-Bezirksvorsitzende Weinheim
Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreisverband haben oder weitere Informationen wollen,
wenden Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden
Toni Weber: [email protected]
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Telefonaktion zur
Lehrereinstellung 2015
VBE-Kreisverband Stuttgart
Freitag, 12. Juni 2015,
15:00 bis 17:00 Uhr
Katrin Scharfe
stellvertretende VBEKreisvorsitzende Stuttgart,
Personalrätin ÖPR Stuttgart
Johannes Knapp
VBE-Kreisvorsitzender
Stuttgart,
Personalrat im ÖPR Stuttgart
Sie fragen, wir antworten ...
• Nachrückverfahren
• Stelleninformationen der Regierungspräsidien
• Unterjährige Stelleninformationen
• Krankheitsvertretungen
• Bewerbung in andere Bundesländer
• Bewerbung an Privatschulen
• Bewerbung an Schulen in die Schweiz
• Bewerbung an Auslandsschulen
• Sozialrechtliche Informationen im Falle
von Arbeitslosigkeit
So erreichen Sie uns:
0711 - 47 733 060
0711 - 90 053 249
Aufgrund vieler Anrufe kann es zu längeren Wartezeiten
kommen. Wir bitten um Verständnis.
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VBE Magazin • Juni 2015
Buchtipps
Meine Welt war
das Dorf
Ein Bulle als Zugtier beim Pflügen,
Eheringe im Klingelbeutel, eine Pfarrersfrau auf der „Schandbank“ in der
Dorfkirche, Aufklärung unter der
Dorfjugend 1957 und ein Schweinebad
– das alles und noch viele andere kuriose, aber auch ernste Geschichten sind
im neuen Buch des Zeitgut-Verlages
versammelt. Damit liegt jetzt ein weiterer Band mit Dorfgeschichten vor, in
dem Menschen aus vielen Gegenden
Deutschlands Erlebnisse aus ihrem
Leben erzählen. In den Jahren zwischen 1916 bis 1976 gibt es auch auf
dem Land eine Vielzahl technischer
und gesellschaftlicher Veränderungen,
vor denen selbst das kleinste Dorf
nicht haltmachte. Die Geschichten im
Buch erinnern an lokale Bräuche und
Besonderheiten. Und so entsteht ein
Spektrum ländlichen Lebens durch
sechs Jahrzehnte. Wie stets bei den
Büchern des Zeitgut Verlages wird
dabei obendrein auf spannende und
unterhaltsame Weise ein Stück Zeitgeschichte am individuellen Beispiel vermittelt, das sich besser einprägt als
jede noch so kluge, aber trockene historische Abhandlung. Damit ist das
Buch „Wir Kinder vom Lande“ für Alt
und Jung gleichermaßen ein lesenswertes und willkommenes Geschenk
überall in Deutschland.
Wir Kinder vom Lande
Unvergessene Dorfgeschichten.
Band 6 / 1916–1976.
Zeitzeugen-Erinnerungen, 256 Seiten,
mit vielen Abbildungen, Ortsregister.
Zeitgut Verlag, Berlin.
Klappenbroschur
ISBN: 978-3-86614-227-5. Euro 11,90.
Verlosung
Der VBE Baden-Württemberg verlost
unter alles Einsendern, die bis zum
10. Juli 2015 eine Postkarte mit dem
Stichwort „Wir Kinder vom Lande“
an die Landesgeschäftsstelle senden,
drei Exemplare des Buches.
Einsenden an:
VBE Baden-Württemberg
Heilbronner Straße 41
70191 Stuttgart
Neue Möglichkeiten der Kooperation zwischen
Kirche und (Ganztags-)Grundschulen
U
nterstützung für die Kooperation zwischen (Ganztags-)Grundschulen und den Kirchen gibt eine
ökumenische Initiative, die von den
Landeskirchen und Diözesen in BadenWürttemberg Ende April vorgestellt
wurde. Unter dem Titel „Kirche und
(Ganztags-)Grundschule als Partner“
VBE Magazin • Juni 2015
liegt eine Praxishilfe vor, die grundlegende Informationen sowie gelungene Praxisbeispiele enthält. Ausgangspunkt ist die neue Regelung zur
Ganztagsschule, die in Baden-Württemberg zum Schuljahr 2014/15 als
eine Form der Grundschule eingeführt
wurde. Das Kultusministerium BadenWürttemberg legt bei den Ganztagsgrundschulen besonderen Wert auf
die Kooperation mit außerschulischen
Partnern. Über die sogenannte „Monetarisierung von Lehrerwochenstunden“ haben Schulen erstmals die Möglichkeit, die Unterstützung durch
externe Kräfte auch finanziell zu
unterstützen. Die kirchliche Praxishilfe
zeigt vielfältige Möglichkeiten auf,
wie solche Kooperationen mit Kirchengemeinden oder kirchlichen Jugend-
verbänden umgesetzt werden können.
Zeitgleich mit der Praxishilfe wurde
eine Rahmenvereinbarung vorgestellt,
in der die Kirchen und das Kultusministerium sich über Grundregeln ihrer Bildungspartnerschaft verständigen. Die
Kirchen sind „religiös-konfessionell
positioniert, in ihren Angeboten an
der Ganztagsschule aber stets für alle
Schülerinnen und Schüler offen“, heißt
es in dem Papier.
Die Praxishilfe „Kirche und (Ganztags-)Grundschule als Partner“ wird von den
Kirchen an alle Schulen, Kommunen
und Kirchengemeinden in BadenWürttemberg verschickt. Sie kann
zudem unter www.ganztag.de heruntergeladen oder kostenfrei dort
bestellt werden.
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Fortbildungen des VBE Baden-Württemberg
Verband Bildung und Erziehung
Landesverband
Baden-Württemberg e. V.
Stefanie Dickgiesser
Referentin Fortbildung und Medien
Heilbronner Straße 41
70191 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
Individuell fördern – aber wie? Anregungen zum Umgang
mit Heterogenität in der Klasse.
Referent: Dr. Heinz Klippert. Eine Fortbildung des VBE-Kreisverbandes
Tübingen/Reutlingen. Veranstaltungsort: Schloss-Schule GWRS,
Schlossstraße 24, 72793 Pfullingen
Termin: 24. Juni 2015
Adden, Posten, Zahlen – die neuen Medien.
Das komplette Fortbildungsprogamm und ausführliche
Informationen zu den Fortbildungen finden Sie unter:
www.vbe-bw.de oder unter
www.facebook.com/VBE.BW
(Veranstaltungen)
Soweit nicht anders
angegeben, finden die
Veranstaltungen im
Parkhotel in Pforzheim statt.
Pädagogische Referenten von der My Finance Coach Stiftung vermitteln Grundlagen der
Finanzdidaktik, medienspezifisches Kontextwissen, Ideen für die Umsetzung im Unterricht,
Informationen über Facebook und anderes mehr.
Termin: 01. Juli 2015, 13.30 –17.00 Uhr
Individuell fördern – Umgang mit Heterogenität.
Referent: Dr. Heinz Klippert. Strategieseminar für pädagogische Führungskräfte und Schulleitungsteams an Grundschulen.
Termin: 23.–24. Oktober 2015
Verständnis und Förderung von Menschen mit Autismus
Spektrum Störungen.
Referenten: Patrick Selbach, Diplompädagoge, Team Autismus, und Alexander Lietzke,
Autismustherapeut (VT), Heilpädagoge, Team Autismus.
Termin: 06.–07. November 2015
Individuell fördern – aber wie? Anregungen zum Umgang
mit Heterogenität in der Klasse.
Referent: Dr. Heinz Klippert. Eine Fortbildung des VBE-Kreisverbandes
Freiburg. Veranstaltungsort: Hugo-Höfler-Realschule Breisach,
Zum Kaiserstuhl 1, 79206 Breisach
Termin: 16. November 2015
Klassenrat – wie geht das?
Referentin: Eva Blum, systemische Supervisorin, Autorin des Buches „Der Klassenrat“. Themen: Den Klassenrat praktisch kennenlernen. Vorbereitung der Schüler/-innen, hilfreiche
Techniken für die Leitung und Moderation.
Termin: 22.–23. Januar 2016
Bewerbertraining für Lehramtsanwärter/-innen.
Neben den Grundsätzen des Auswahlverfahrens soll das Thema „Auswahlgespräche" bearbeitet werden. Referent: Rainer Müller, Dipl.- Betriebswirt, Trainer, Berater und Coach.
Termin: 05.–06. Februar 2016
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VBE Magazin • Juni 2015
Veranstaltungen der Kreisverbände
Wer?
Wann?
Wo?
Was?
KV Ulm, Alb-Donau
und Biberach
10.06.2015
Mittwoch
14.30 Uhr
GS Mittelberg
Mittelbergstraße 35
88400 Biberach
Selbstverteidigung für Frauen. Grenzen ziehen, Grenzen bewachen,
Grenzen verteidigen. Referenten: Georg Wachter und Elke Diem, Polizeihauptmeister/-in. Anmelden bei: [email protected]
KV Ravensburg/
Bodensee
13.06.2015
Samstag
10.00 Uhr
W.-Schussen-Schule
Pestalozzistraße 10
88074 Meckenbeuren
Life-Kinetik. Mit Wahrnehmung, Gehirnjogging und Bewegung zu mehr
Leistung. Referentin: Ulrike Wachter, Life-Kinetik-Trainerin. Anmeldungen
an: [email protected]
Bezirksgruppe
Bad Säckingen
15.06.2015
Montag
16.00 Uhr
GS Karsau
Steigweg 1
79618 Rheinfelden
Pfeil und Bogen selber bauen. Mit Kindern im Projektunterricht einen
Bogen selber bauen – kein Problem. Referentin: Stefanie Neumann.
Anmelden bei [email protected]
KV Albstadt
16.06.2015
Dienstag
17.00 Uhr
GS Burgweiler
Schulstraße 19
88356 Ostrach
Zumba mit dem VBE. Zumba steht für „sich schnell bewegen“ und Spaß
haben. Bequeme Kleidung ist ratsam. Referentin: Manuela Jahns. Anmelden bei Margit Malek: [email protected]
Schulkreis Ortenau
17.06.2015
Mittwoch
15.00 Uhr
Treff: Besucherbergwerk HaslachSchnellingen
Führung im Besucherbergwerk „Segen Gottes". Anschließend
gemütliche Einkehr in die Bergwerksstube. Anmeldungen an:
[email protected] oder Telefon: 07832-6646
KV Albstadt
01.07.2015
Mittwoch
17.30 Uhr
Schlossbergrealschule
Hohenzollernstr. 6
72458 Albstadt
Noch keine Stelle – was nun? Verbleibende Einstellungsmöglichkeiten,
alternative Bewerbungsmöglichkeiten. Referenten: Alfred Vater, KV-Vorsitzender, Andreas Gronbach. Anmelden bei: [email protected]
KV Ravensburg/
Bodensee
03.07.2015
Freitag
14.00 Uhr
Treff: Rewe-Parkplatz
88273 FronreutenBlitzenreute
Führung: Staiger Tobel und Benzenhofer Schlössle. Wanderung durch
den Staiger Tobel über Kloster Kellenried zum Benzenhofer Schlössle mit
Einkehr. Anmelden bei [email protected]
KV Göppingen
08.07.2015
Mittwoch
16.45 Uhr
Staatl. Seminar
Lessingstraße 7
73525 Schw. Gmünd
Noch keine Stelle – was nun? Verbleibende Einstellungsmöglichkeiten,
alternative Bewerbungsmöglichkeiten. Referenten: Karin Jodl, Erwin
Huttenlau. Anmelden: [email protected]
KV Ulm, Alb-Donau
und Biberach
15.07.2015
Mittwoch
15.00 Uhr
Staatl. Seminar
Schillerstraße 8
88471 Laupheim
Noch keine Stelle – was nun? Verbleibende Einstellungsmöglichkeiten,
alternative Bewerbungsmöglichkeiten. Referenten: Anja Piontek, Matthias
Klug, Julia Rieger, U. Mittag, E. Vater. Anmeldung: [email protected]
Informationen zu diesen sowie weitere Veranstaltungen finden
Sie auf unserer Homepage: www.vbe-bw.de oder
auf unserer Facebook-Seite unter Veranstaltungen.
Einwurf
Kürzlich hatte ich die Möglichkeit,
meine Nase in ein Lehrerzimmer eines
aargauischen Dorfes (Schweiz) zu stecken. Irene, meine Schweizer Kollegin,
erklärte mir die Funktionen der auf
dem großen Wandbild abgebildeten
Lehrkräfte. Zu einer Abgebildeten
erklärte sie: „Die isch aber nit doo, die
het Jubiläumsurlaub!“ – „Jubiläumsurlaub?“, staunte ich.
Als Irene mir erklärte, dass die Kollegin
35 Jahre im Schuldienst ist und dafür 4
Wochen (!!!) bezahlten Urlaub geschenkt bekommt, den sie sich wahlweise auch auszahlen lassen kann, bat
VBE Magazin • Juni 2015
ich meine danebenstehende Frau mich
mal zu kneifen, um zu verifizieren, dass
ich nicht gerade geträumt habe.
Ich dachte über den Begriff „Wertschätzung“ nach, dachte an die bei uns
erneut verschobenen Gehaltserhöhungen, dachte an „Gesundheitsschutz“ in
Baden-Württemberg, dachte an unsere
mickrigen Jubiläumsgaben, die ja auch
schon zeitweise gestrichen wurden,
und dachte an die uns gegenüber zur
Fürsorge verpflichteten vorgesetzten
Personen.
Noch Fragen?
[email protected]
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Skurriles aus anno dazumal
Schulordnung für Kinder
§ 1.
Die Kinder haben pünktlich zur bestimmten Zeit, an Körper und Kleidung reinlich und anständig, und mit den erforderlichen Schulsachen
versehen, in dem Schulzimmer zu erscheinen, sich sofort an ihre Plätze
zu setzen und alles zum Unterricht Nötige in Bereitschaft zu legen.
§ 2.
Wer während des Gebetes oder Gesanges kommt, hat bis zur Beendigung desselben stille an der Thür zu warten und dann sich bei dem Lehrer zu entschuldigen.Wer erst nach dem Beginn des Unterrichts kommt,
hat dem Lehrer den Verhinderungsgrund anzuzeigen.
§ 3.
Während des Unterrichts sollen die Schüler still, ruhig, in gerader und
anständiger Haltung auf ihren Plätzen sitzen, die Hände auf den Tisch
legen und sich mit den Füßen ruhig auf dem Boden halten. Alles, was
den Unterricht hemmt oder stört, wie Essen, Spielen, Scharren oder
Stampfen mit den Füßen, Schwatzen, Lachen, eigenmächtiges Verlassen
des Platzes ist untersagt. Hat das Kind während des Unterrichts dem
Lehrer etwas zu sagen, oder ihn um etwas zu bitten, so giebt es, bevor es
spricht, ein Zeichen mit dem Finger.
§ 4.
Beim Eintritt des Lehrers in das Schulzimmer haben die Kinder denselben durch Aufstehen zu begrüßen. Ebenso werden der Geistliche und
die Schulvorgesetzten bei ihrem Eintritt begrüßt.
§ 5.
Die Schüler sollen ihre volle Aufmerksamkeit dem Lehrer oder bei mittelbarem Unterricht ihren schriftlichen Arbeiten zuwenden.
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VBE Magazin • Juni 2015
Unsere Jugendzeitschriften
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir sollten den Lesestoff unserer Kinder nicht einfach der Kioskauswahl überlassen.
Es gehört schließlich zum Erziehungsauftrag von uns Pädagogen, uns durch
unsere Empfehlung für pädagogisch wertvolles Schrifttum starkzumachen.
Gerhard Brand, Rektor, pädagogischer Schriftleiter für Baden-Württemberg
FLOHKISTE für die 1. und 2. Klasse:
Mit didaktischen Handreichungen zu jedem Heft!
Mit didaktischen Handreichungen zu jedem Heft!
Nr. 14 (erscheint am 8. Juni):
Ab die Luftpost!
Die nutzen viele Pflanzen und geben
ihre Samen dem Wind mit. Dieses
FLOHKISTE-Thema beschäftigt sich
mit der Luft und ihren Wirkungen.
Mit FLOH-Lesefitness-Check!
Nr. 14 (erscheint am 8. Juni):
Ab in den Süden!
Dieses Ziel haben viele in den
Sommerferien. Die Zugvögel folgen,
sie fliegen aber auf „Winterurlaub“
in die warmen Länder. Bei
diesem floh!-Thema geht es
um Orientierung!
Mit FLOH-Lesefitness-Check!
Nr. 15/16 (erscheint am 22. Juni):
Ferien
Schluss mit Schule! Ferien sind dazu
da, um sich zu erholen. Aber was ist
Erholung? Nichtstun? Faulenzen?
Das wird auf die Dauer langweilig.
Langeweile aber ist ungesund!
Nr. 15/16 (erscheint am 22. Juni):
Verreisen
Einsamer Sandstrand, blaues Meer:
Ein Ferientraum im Reisekatalog.
Die Wirklichkeit sieht oft anders aus.
Was erwarten wir, wenn wir
verreisen? Ist es wichtig, möglichst
weit wegzufahren?
ich TU WAS! – die Mitmach-Zeitschrift für
Naturforscher
ich TU WAS! ... im Juni
Wiese
Die Wiese ist ein von Menschenhand
geschaffener Lebensraum. Viele
Tiere und Pflanzen bewohnen die
einzelnen Wiesenstockwerke.
Ein kostenloses Probeheft können Sie online
anfordern unter www.floh.de/probehefte_lehrer
VBE Magazin • Juni 2015
floh! für die 3. und 4. Klasse:
O!KAY! – die Englischzeitschrift vom FLOH!
O!KAY! Go on with English
Juni: My body – The head
Jedes Gesicht sieht anders aus.
Doch wie beschreibt man das?
Ganz einfach mithilfe der neuen
Wörter face, nose, eyes, mouth,
hair, lips, ears und freckles.
Bestellen können Sie unsere Jugendzeitschriften
online oder per Fax unter www.domino-verlag.de
(entsprechendes Fax-Formular ist abrufbar)
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Thema
Bibel-Hits
100 Kinderlieder
zum Alten und Neuen Testament
Herausgegeben und zusammengestellt von Eckart Bücken, Markus Erhardt, Reinhard Horn,
Rolf Krenzer, Ute Melchior-Giovannini, Rita Mölders, Alexander Schmidt und Dorothe Schröder
I
n Liedern und Geschichten die Bibel erzählen - das ist die Idee der Bibel-Hits: 100 bekann-
te biblische Kinderlieder, die sich bereits als Hits für die kleinen und großen Menschen in
Schule und Gemeinde etabliert haben, und neue Lieder, die sich schon zu Hits entwickeln
haben.
Sie erzählen auf ihre ganz persönliche Weise die Geschichte Gottes mit den Menschen neu
und lassen diese lebendig werden im gemeinsamen Hören, Singen und Spielen.
100 Bibel-Hits erzählen von der Geschichte Gottes mit den Menschen - von der Schöpfung
über die Geschichte Noahs, Abrahams und Moses bis hin zu den vielen Jesusgeschichten. So
können die Lieder spielerisch helfen, die Bibel zu entdecken und kennen zu lernen.
Zusätzlich zu den Liedern gibt es für viele Lieder auch Spiel- und Bewegungsanregungen.
So kann man zusätzlich zum Singen die Geschichten der Bibel spielerisch gestalten
und erfahren.
Zielgruppe: Kindergarten, Grundschule, Gemeinde, Kindergottesdienst, Familie
Buch, 140 Seiten
CD-Paket (4 CDs, Spielzeit ca. 280 min.)
Bestell-Nr. 2022
Bestell-Nr. 9013
Zu allen Zeiten
Texte: diverse
R
Preis: 17,80 Euro
Preis: 36,70 Euro
100 Lieder
für eine lebendige Kirche
Musik: Reinhard Horn
einhard Horn zählt zu den wichtigsten Vertretern des „Neuen geistlichen Liedes“ in
Deutschland. Mit „Zu allen Zeiten“ erscheint eine Liedersammlung seiner bekannten
und neuen Lieder.
In 10 Kapiteln (Du kannst der erste Ton in einem Liede sein, Ich sehe eine heilige
Stadt, Wir brauchen Gottes Geist, Wir hören schon die Musik, Da ist ein Himmel, der die Erde
umspannt, Ein Segen, Zu allen Zeiten, Spuren aus Licht, Einer Hoffnung Flügel geben, Alle sol-
len leben können) sind 100 Lieder für den Gottesdienst, für die Gemeinde und den schulischen Religionsunterricht zusammengetragen.
Zielgruppe: ab 14 Jahre, Sekundarstufe, Gemeinde
Liederbuch, 160 Seiten
Bestell-Nr. 2026
Preis: 19,80 Euro
Bestellungen bitte an:
VBE Verlag NRW GmbH
Westfalendamm 247
44141 Dortmund
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Telefon: 0231 420061
(mo. bis do. 9.30 – 15.30 Uhr,
freitags 10.30 – 13.30 Uhr)
Telefax: 0231 433864
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www.vbe-verlag.de
mit Online-Shop
[email protected]
Innerhalb Deutschlands portofreier Mindestbestellwert 30,- Euro, andernfalls Porto- und Versandkosten 3,00 Euro.
VBE Magazin • Juni 2015
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
LV Baden-Württemberg
Heilbronner Str. 41 • 70191 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
Libellentanz
Wir Libellen
Hüpfen in die Kreuz und Quer,
Auf den Quellen
Und den Bächen hin und her.
Schwirrend schweben
Wir dahin im Sonnenglanz:
Unser Leben
Ist ein einz‘ger Reigentanz.
Wir ernähren
Uns am Strahl des Sonnenlichts,
Und begehren,
Wünschen, hoffen weiter nichts
Mit dem Morgen
Traten wir ins Leben ein;
Ohne Sorgen
Schlafen wir am Abend ein.
Heute flirren
Wir in Freud‘ und Sonnenglanz;
Morgen schwirren
Andre hier im Reigentanz.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798–1874)
VBE Magazin • Juni 2015