Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Sperrfrist! Freigabe der Presseinformation nach der Bekanntgabe der Preise durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) beim Bundesfestival Video 2015 in Halle/Saale Samstag, 27. Juni 2015, 22.00 Uhr Beim Deutschen Jugendvideopreis werden Preise in folgenden Kategorien verliehen: Medienproduktionen von Kindern und Jugendlichen bis 25 Jahre: Altersgruppe A (bis 10 Jahre) Altersgruppe B (11 bis 15 Jahre) Altersgruppe C (16 bis 20 Jahre) Altersgruppe D (21 bis 25 Jahre) Jahresthema „Animationen & Experimente“ Gruppenpreis Spezialpreis für ein Tutorial über das Filmemachen Spezialpreis für einen Genremix aus Dokumentar- und Spielfilm Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -1- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe A (bis 10 Jahre) – 1. Preis | 1.000 Euro Hier kein Prinz Kindergruppe Familienzentrum Dürener Straße, Dortmund, Nordrhein-Westfalen, 3-6 Jahre | 7.43 Minuten „…und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende.“ Nein! Irgendwann haben die Prinzessinnen genug und reißen aus ihren Märchenbüchern aus. Die Menschenwelt ist viel spannender. Und wer braucht schon einen Prinzen? Jurybegründung Die Zeit der heldenhaften Prinzen ist vorbei. Jetzt kommen die Prinzessinnen und zeigen, was sie drauf haben. Wenn sie aus dem Märchenreich in die weite Welt aufbrechen, dann brauchen sie keine Prinzen mehr, die sie retten. Die moderne Prinzessin hilft sich selbst. Die Kindergruppe des Familienzentrums Dürener Straße erzählt eine typische Märchengeschichte einmal anders und räumt dabei humorvoll mit Vorurteilen und Klischees auf. Beeindruckend sind dabei nicht nur die vielfältigen Techniken, mit denen die Geschichte zum Leben erweckt wurde – vom Legetrick über die Stop-Motion-Animation bis zum Puppenspiel – sondern auch das kleinformatige Dortmund, in das es die Prinzessinnen verschlägt. Altersgruppe A (bis 10 Jahre) – 2. Preis | 600 Euro Das große Missverständnis Film-AG Grundschule Vechelde, Vechelde, Niedersachsen, 9-10 Jahre | 26.10 Minuten Hanna ist wütend. Sie ist davon überzeugt, dass ihr Bruder sie bestohlen hat. Bald zerfällt die ganze Klasse in zwei verfeindete Cliquen. Aber irgendwann wird klar: nur gemeinsam sind sie stark. Jurybegründung So ist es manchmal: Gute Freunde streiten sich, neue Gruppen finden sich, eine Clique kann eine andere nicht ausstehen. Und irgendwann merken alle, dass dieses Verhalten doch ziemlich doof ist. Glaubwürdig erzählt die Film-AG der Grundschule Vechelde eine Geschichte aus dem Klassenzimmer, die auch dank der überzeugenden Schauspieler wie aus dem Lebensalltag gegriffen wirkt. Dass man nur gemeinsam stark ist, lautet die Botschaft. Und der Film zeigt sehr schön, dass es manchmal etwas länger dauert, bis jeder das begreift. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -2- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe A (bis 10 Jahre) – 3. Preis | 400 Euro Die Superagenten Kreativ-AG Edesheim, Göttingen, Niedersachsen, 9-12 Jahre | 8.10 Minuten Wie kann man die Welt verbessern? Na klar, mit Superbonbons! Aber dann fallen diese in die Hände böser Schurken. Ein Fall für die Superagenten. Jurybegründung In vier Episoden nehmen es die Superagenten mit den Superbonbondieben auf – und legen diesen dabei mit Witz und etwas Glück das Handwerk. Sichtlich Spaß hatten die jungen Filmemacher der Kreativ-AG Edesheim dabei, vor der Kamera in die Rolle der jungen wie betagten Superagenten und Superagentinnen sowie der coolen Superschurken zu schlüpfen. Auf den Punkt gebracht zeigen die kurzen Episoden witzige actionreiche Auseinandersetzungen, die durch überraschende Wendungen aufgelöst werden. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -3- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe B (11 bis 15 Jahre) – 1. Preis | 1.000 Euro Rot = Grün Margareta Kosmol, Kronshagen, Schleswig-Holstein, 15 Jahre | 9.11 Minuten Während es hunderte von Störchen jedes Jahr wieder zu ihren Nestern in dem armenischen Dorf zurückzieht, verlassen immer mehr Menschen die Region. Was ist nur los? Eine Taxifahrt und das überraschende Portrait eines Landes. Jurybegründung Eigentlich geht es zunächst ja nur um Nistplätze von Störchen. Doch dann passiert in diesem klug durchdachten Dokumentarfilm von Margareta Kosmol etwas Überraschendes: Aus dem Naturthema wird ein aktuelles politisches Thema, in dem es plötzlich um das Land und die Leute geht, um die gegenwärtige armenische Gesellschaft und das gesellschaftliche Klima dort. Der Regisseurin gelingt es, diese Verbindung formal äußerst überzeugend herzustellen und das Publikum mit auf die Reise zu nehmen. Die unkonventionelle Machart wirkt unterdessen sehr lebendig – und inspiriert dazu, selbst mit der Kamera loszuziehen und zu drehen. Altersgruppe B (11 bis 15 Jahre) – 2. Preis | 600 Euro Okay. Lotta Schwerk, Berlin, 15 Jahre | 3.46 Minuten Melli hat sich verliebt - ausgerechnet in die neue Nachbarin. Ein tolles Gefühl. Aber auch sehr verwirrend. Jurybegründung Verliebt zu sein ist ein wunderbares Gefühl. Es kann verunsichern. Und es kann auch furchtbar traurig sein, wenn die Gefühle nicht erwidert werden. In kurzer Zeit erzählt Lotta Schwerk von diesem Hin- und Hergerissensein, von Beschwingtheit, Gefühlschaos und Melancholie. Durch die schnellen Schnitte und die zahlreichen Wiederholungen macht sie diese Emotionen auch für die Zuschauer spürbar. Der stilistisch außergewöhnliche Film über ein Coming-out zeichnet sich durch eine eigene Handschrift aus und versteht es, eine Geschichte auf den Punkt zu bringen. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -4- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe B (11 bis 15 Jahre) – 3. Preis | 400 Euro Ich hau ab! Jugendfilm e.V., Hamburg, 9-13 Jahre | 6.43 Minuten Emma hat die Nase voll. Ständig nörgelt ihre Mutter an ihr herum. Hals über Kopf haut sie mit ihrer besten Freundin ab. Egal wohin – Hauptsache weg! Jurybegründung Manchmal reicht eine Kleinigkeit, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Für Emma ist dieser Punkt erreicht, als sie wieder einmal mit ihrer Mutter über das Taschengeld streitet und sich nicht verstanden fühlt. Der Film des Jugendfilm e.V. nimmt die Sorgen von Emma sehr ernst und zeigt, wie die Situation eskaliert. Durch die große Nähe zu den Figuren wird deutlich, was das Mädchen, das endlich frei sein und für sich selbst entscheiden will, fühlt und denkt. Dabei bleibt der gut gespielte Film sehr realistisch und überzeugt auch durch seine positive Auflösung. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -5- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe C (16 bis 20 Jahre) – 1. Preis | 1.000 Euro unterwasser IST ES STILL Julian Dieterich, Stuttgart, Baden-Württemberg, 18 Jahre | 17.12 Minuten Zwei Männer in der rauen Landschaft der schottischen Highlands. Das Paar sucht Zweisamkeit fernab der Zivilisation. Doch nicht immer findet man das, wonach man sich sehnt. Jurybegründung Zwei junge Männer auf einer Reise, während der sie sich allerdings eher voneinander entfernen als zusammenfinden. Die Liebesgeschichte von Julian Dieterich erzählt vom Zerbrechen eines Paars, weil einer der beiden Männer nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu zeigen. In der rauen schottischen Landschaft findet der nuancenreich und sensibel inszenierte Film eine gute Entsprechung für das Innenleben seiner Figuren. Mit wenigen Dialogen und präzisen Bildern, die auch mal stehen gelassen werden, gelingt es dem Regisseur, eine Stimmung zu transportieren. Dass er dabei auch über einen genderbedingten Konflikt hinaus weist, macht eine weitere Stärke dieses eindrucksvollen Dramas aus. Altersgruppe C (16 bis 20 Jahre) – 2. Preis | 600 Euro Prokrastination Arne Schramm & Boris Traper, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, 16 & 20 Jahre | 4.30 Minuten Prokrastination – was ist das eigentlich? Wir schlagen das später nach. Vorher surfen wir noch ein bisschen. Oder zocken eine Runde. Oder sehen uns diesen Film an. Jurybegründung Jetzt sofort? Nein, lieber später. Oder gar nicht. Es gibt so viel andere Dinge, die man jetzt tun könnte. Der Tag zerfließt für einen vielbeschäftigten Jugendlichen in der überaus witzigen Komödie von Arne Schramm und Boris Traper, die einen Nerv trifft. Die Freiheit, nichts zu machen, wird zum Problem, Entscheidungen kosten Kraft. Und wer verliert sich nicht gerne in Online-Plattformen? Selbstironisch und selbstkritisch spiegelt der hervorragend montierte und durch sein Timing überzeugende Film einen Zeitgeist. Eine sehr komische, aber auch sehr wahre Reise mit dem König der Prokrastination. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -6- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe C (16 bis 20 Jahre) – 3. Preis | 400 Euro Unerkannt verkannt Benedikt Schmoldt, Eschweiler, Nordrhein-Westfalen, 16 Jahre | 11.55 Minuten Auf viele wirkt die junge Frau erst einmal sonderbar. Die wenigsten wissen, dass sie frühkindliche Autistin ist. Jetzt erklärt sie, wie sie ihre Welt sieht. Jurybegründung Die junge Frau sieht die Welt anders. Wenn sie auf andere Menschen trifft, dann sehen diese für sie oft gleich aus. Sie merkt sich aber Details. Manchmal tritt sie auch in Fettnäpfchen, weil sie sich nicht so verhält, wie andere es von ihr erwartet. Benedikt Schmoldt hat ein mutiges Portrait seiner Schwester gedreht, die frühkindliche Autistin ist. In kurzen erklärenden Szenen macht er sichtbar, wie sie ihre Welt sieht, welche Probleme sie im Alltag hat und was Freundschaft für sie bedeutet. Der Dokumentarfilm von Benedikt Schmoldt ist aufklärend, ohne belehrend zu sein, und trägt so dazu bei, Vorurteile abzubauen. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -7- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe D (21 bis 25 Jahre) – 1. Preis | 1.000 Euro Positive Gefühle Andreas Kessler, Ludwigsburg, Baden-Württemberg, 24 Jahre | 30.42 Minuten Dieter ist erblindet, Kalle HIV-positiv. Seit 32 Jahren sind die beiden Männer ein Paar. Und ihre Lebensfreude und Liebe zueinander sind ungebrochen. Jurybegründung Das Leben von Dieter und Kalle ist von vielen Schicksalsschlägen und der Angst vor dem Sterben gezeichnet. Und doch strahlen die beiden eine außergewöhnliche und geradezu ansteckende Lebensfreude aus. Andreas Kessler gelingt es in seinem dokumentarischen Portrait, seinen Protagonisten sehr nahe zu kommen, ohne aufdringlich oder gar voyeuristisch zu wirken. Er schafft entspannte Interviewsituationen und wählt die begleitende Musik sorgsam aus. Anhand kleiner Alltagsgeschichten und -beobachtungen entsteht so das plastische Bild einer Beziehung, die über die Jahre gewachsen ist und von großer Liebe getragen wird. Die Art und Weise, wie Kessler dies zeigt, zaubert schließlich auch beim Publikum ein wirklich positives Gefühl hervor. Altersgruppe D (21 bis 25 Jahre) – 2. Preis | 600 Euro Just Kids Left Alive On The Road Clara Winter & Miguel Ferráez, Kassel, Hessen, 25 Jahre | 12.23 Minuten Raus aus der Sicherheit, rein ins Ungewisse. Aber in Mexiko finden Clara und Miguel weder das romantische Hippie-Leben noch das große Abenteuer. Eine Begegnung mit der Wirklichkeit. Jurybegründung Zwei junge Leute Mitte Zwanzig wollen aus der Langeweile ihres geordneten Lebens ausbrechen. Mit ihrer Kamera halten sie ihren kurzen Aussteigertrip nach Mexiko fest. Doch am Ende erweist sich die Flucht aus der Sicherheit als Illusion. Mit einem ebenso reflektierten wie selbstionisch-witzigen Voice-Over-Kommentar suchen Clara Winter und Miguel Ferráez in ihrem Dokumentarfilm nach dem, wovor sie weglaufen wollen und wie sie scheitern. Eine improvisiert wirkende Bildungsreise in die Ferne und wieder zurück. In die gute alte Mittelklasse, der sie nicht entkommen können. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -8- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Altersgruppe D (21 bis 25 Jahre) – 3. Preis | 400 Euro Tschernobyl Jan Fabi, Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, 22 Jahre | 9.50 Minuten Jan Fabi reist an den Ort, der unweigerlich mit dem Reaktorunglück am 26. April 1986 assoziiert wird. In Tschernobyl lässt der junge Filmemacher die Rücksiedler erzählen und hält die Spuren der atomaren Katastrophe in eindrucksvollen Bildern fest. Jurybegründung Bilder von zerfledderten Büchern. Alte, heruntergekommene Hallen. Böden voller grauer Gasmasken und Schutzanzüge. Die Aufnahmen, mit denen Jan Fabi in seinem essayistischen Dokumentarfilm seine Beobachtungen der Ruinen rund um das ehemalige Atomkraftwerk von Tschernobyl festhält, zeugen von einem exakten fotografischen Auge und erinnern an moderne Kunstinstallationen. Mit ruhigen Kamerafahrten bewegt Fabi sich durch die verlassenen Räume und macht die Katastrophe erlebbar durch tote Materie. Behutsam ergänzt er seine Aufnahmen durch die Erinnerungen der Rücksiedler. Eine eindrucksvolle Spurensuche. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom -9- Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Jahresthema „Animationen & Experimente“ – 1. Preis | 1.000 Euro Die mit dem Prinzen Alexander Herrmann, Dresden, Sachsen, 20 Jahre | 5.13 Minuten Eine ganz normale Märchengeschichte. Mit einer Königin, einem Prinzen, einem Edelstein und einem Drachen, der auf die Königin steht. Nun ja, nicht ganz so normal. Jurybegründung Tapfer versucht der junge Mann, eine erfundene Märchengeschichte nachzuerzählen. Es dauert nicht lange, bis das ziemlich kurios wird. Auch wenn zunächst nicht ganz klar ist, was da eigentlich passiert, nehmen der spontane, lebendige Off-Kommentar, die erfrischend anarchischen Animationen und die absurde Geschichte in dem Film von Alexander Herrmann von Anfang an für sich ein. Spielerisch vermischen sich die Ton- und Bildebene und rauben dem Publikum bald den Atem. Ein dynamisch inszenierter Trip, der stets verblüfft. Und dessen Humor sehr ansteckend ist. Jahresthema „Animationen & Experimente“ – 2. Preis | 600 Euro Watched Richard Forstmann, Dresden, Sachsen, 17 Jahre | 2.57 Minuten Auf Schritt und Tritt wird ein Mann verfolgt. Wohin er auch geht, er kann der Überwachung nicht entfliehen. Gelingt es ihm, seinen Verfolger auszutricksen? Jurybegründung Überwachung überall. Davon erzählt Richard Forstmann in seinem Stop-MotionKurzfilm, der eine liebenswerte Figur an all den Kameras um sie herum verzweifeln lässt. Medienkritisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger, packt er damit ein aktuelles Thema an und setzt es mit vielen Details um. Eine humorvolle Geschichte über das Ende der Privatsphäre mit der bitteren Botschaft: Auch Flucht ist keine Lösung. Und das regt dann wirklich zum Nachdenken an. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom - 10 - Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Jahresthema „Animationen & Experimente“ – 3. Preis | 400 Euro Das besondere Geschenk Elbstation Akademie, Hamburg, 13-14 Jahre | 6.20 Minuten Mit dem Privatdetektiv unterwegs in geheimer Mission. Was verbirgt sich in dem mysteriösen Koffer? Und für wen ist er bestimmt? Jurybegründung Ein Privatdetektiv wird angeheuert, ein Koffer mit einem mysteriösen Inhalt wird übergeben, und am Ende schwebt gar die ganze Stadt in Gefahr. Mit einem guten Gespür für Atmosphäre lässt das Filmteam der Elbstation Akademie die Welt des Film Noir wiederauferstehen und schafft beeindruckende Bilder. Durch die verfremdeten Schwarz-Weiß-Bilder und das Spiel vor computergenerierten Hintergründen gewinnt ihr Film einen ganz eigenen Charme. Ein Film wie ein Comic, der auch inhaltlich zu überraschen weiß. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom - 11 - Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Gruppenpreis | 1.000 Euro CUT. Drei Schnitte. Drei Schritte. Nastasja Mengel, Jule Wagner, Greta Kerkhof, Naomi Daufenbach, Pascal Semler, Matthias Staubach, Köln, Nordrhein-Westfalen, 1516 Jahre | 20.06 Minuten Drei Jugendlichen erzählen von ihrem Leben, das nicht immer einfach war. Drei Geschichten über Rückschläge und den Willen, trotzdem weiterzumachen. Jurybegründung Ein Dokumentarfilm über Neuanfänge: nach Schicksalsschlägen, nach Essstörungen, nach Drogenerfahrungen, nach Selbstverletzungen. Drei Jugendliche portraitiert die Filmgruppe „Ich bin ich“ und gibt diesen einen Raum, um über ihre Erfahrungen zu erzählen. Dabei verlassen sich die Filmemacher nicht nur auf Interviews, sondern erzählen auch mit Bildern und begleiten und beobachten ihre Protagonisten im Alltag, wie sie sich zu akzeptieren lernen und auf dem Weg sind, wieder gesund zu werden. Ihr Film geht nahe und zeichnet sich durch seine Feinfühligkeit aus. Ohne das augenscheinlich große Vertrauen zwischen Filmteam und Protagonisten wäre dies nicht möglich gewesen. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom - 12 - Bundeswettbewerb Deutscher Jugendvideopreis 2015 Preise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Preisträgerinnen und Preisträger Inhaltsangaben und Jurybegründungen Spezialpreis für ein Tutorial über das Filmemachen | 1.000 Euro Tutorial Stop Motion Midas Kempcke, Hamburg, 14 Jahre | 14.45 Minuten Was das Drehen von Stop-Motion-Filme mit Lego-Figuren, sogenannten Brick-Filmen, angeht, ist Midas Kempcke ein echter Profi. In diesem Tutorial verrät er uns seine Tricks. Jurybegründung Midas Kempcke dreht Stop-Motion-Filme mit Lego-Figuren, die einen staunen lassen. In seinem Video Tuturial gewährt er nun einen Einblick in seine Trickkiste. Charmant und unaufdringlich moderiert der junge Regisseur seine Anleitungen und führt stets anschaulich, überaus verständlich und Schritt für Schritt vor, wie ein Trickfilm entsteht – vom Drehbuch über die Animation bis hin zur Nachbearbeitung. Sein Film ist eine vergnügliche Lehrstunde, für Brickfilm-Einsteiger wie für Fortgeschrittene. Und vor allem: Mit seinem Film über das Filmen inspiriert Midas Kempcke zum Ausprobieren und animiert so auch sein Publikum. Spezialpreis für einen Genremix aus Dokumentar- und Spielfilm | 1.000 Euro Beeman Beeman-Crew, Hamburg, 16-18 Jahre | 14.25 Minuten Aus großer Kraft erwächst große Verantwortung. Das weiß auch Beeman. Der ungewöhnliche Superheld hilft Flüchtlingen, die in Deutschland mit einigen Hürden zu kämpfen haben. Jurybegründung So sieht er also aus, der neue Superheld: Ein tanzender Superheld im Bienenkostüm, dem ein Löffel Honig Kraft verleiht und der sich für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt. Überaus humorvoll greift die Beeman-Crew der Gewerbeschule G20 ein ernstes Thema auf und verknüpft dabei stimmig Spielfilm und Dokumentation. Neben einer Rahmenhandlung lässt er Flüchtlinge mit ihren eigenen Geschichten zu Wort kommen. Der innovative Genremix wirkt dabei sehr authentisch und beweist viel Feingefühl. Beeman liefert den Beweis dafür, dass man sich einer derart sensiblen Thematik auch mit Witz annähern kann. Informationen erhalten Sie beim Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel.: 02191 / 794 257 Fax: 02191 / 794 230 , E-Mail: [email protected] oder im Internet unter: www.kjf.de, www.jugendvideopreis.de und www.bundesfestival.de Veranstalter Gefördert vom - 13 -
© Copyright 2024 ExpyDoc