HILDBURGHAUSEN Donnerstag, 25. Juni 2015 HBN1-1 Streit um Klärschlamm: BI sucht Hilfe bei Ramelow Kupferstecher Vielleicht noch „Restposten“ Eines meiner absoluten Leibgerichte ist Spargel. Und in den vergangenen Wochen gab es den in allen Varianten: Spargel mit Schnitzel, mit Butter oder Sauce Hollandaise, überbacken mit Schinken und Käse oder als Salat. Grüner und gelber Spargel kam auf den Tisch, und meine Elfriede hat sich auch immer ein neues Rezept geholt – von der Nachbarin oder aus dem Internet. Seit gestern nun ist Schluss mit der Spargel-Herrlichkeit. Der offiziell letzte Erntetag für deutschen Spargel ist nämlich der Johannistag. Und der war gestern, am 24. Juni. Mein lieber Freund und Kupferstecher, vielleicht erwische ich aber am Wochenende beim Markt noch einen kleinen „Restposten“. Wird ja nicht bis zur letzten Spargelstange alles verputzt sein, oder? Wir gratulieren zum Geburtstag 87.: Elfriede Erbach aus Pfersdorf. 86.: Gerda Thiess aus Streufdorf. 85.: Helene Dreßel aus Brünn; Siegfried Seifferth aus Hildburghausen. 84.: Helene Meininger aus Westenfeld; Kurt Recknagel aus Reurieth. 81.: Alma Zulauf aus Hildburghausen; Magdalena Vogt aus Sachsenbrunn; Wolfgang Kaufmann aus Brattendorf. 80.: Rosemarie Schmidt aus Waldau; Friedrich-Peter Kühn aus Eisfeld; Hans Schenk aus Schönbrunn. 77.: Ingrid Henkel aus Themar; Egon Will aus Schnett. 76.: Edith Wäschenfelder aus Crock; Rosemarie Wetterich aus Hildburghausen; Margrit Siegmund aus Hirschbach; Edda Keilholz aus Schackendorf; Horst Arnold aus Henfstädt; Josef Kolb aus Rappelsdorf. 75.: Erika Knoll aus Hildburghausen. Zur diamantenen Hochzeit Eheleute Erna und Harald Gerling aus Themar. In Kürze Kreativkurs im Nachbarschaftszentrum Hildburghausen – Am Montag, 29. Juni, findet ab 14 Uhr ein Kreativkurs im Intergenerativen Nachbarschaftszentrum Obere Marktstraße 33 statt. Es werden Vasen aus verschiedenen Materialien hergestellt. Arbeitseinsatz im Tierheim Hildburghausen – Der nächste Arbeitseinsatz im Tierheim am Wald findet am Samstag, 27. Juni, ab 8.30 Uhr statt. Wie immer wird jede helfende Hand gebraucht. Ihre Zeitung vor Ort Lokalredaktion Hildburghausen: Georg Vater (Ltg.), Regina Haubold (stv.), Cornell Hoppe, Christel Kühner, Karin Schlütter, Katja Wollschläger. Schleusinger Straße 16, 98646 Hildburghausen Tel. (0 36 85) 4 48 20, Fax (0 36 85) 44 82 10 E-Mail: [email protected] Lokalsport Hildburghausen: Tel. (0 36 81) 85 12 33, Fax (0 36 81) 85 12 25 E-Mail: [email protected] Leserservice (Abo, Zustellung): Tel. (0 36 81) 8 87 99 96 E-Mail: [email protected] Anzeigenservice für Privatkunden: Tel. (0 36 81) 8 87 99 97 Service-Fax: (0 36 81) 8 87 99 98 Anzeigenservice für Geschäftskunden: Hildburghausen, Henneberger Land/Schleusingen Tel. 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Schloss Glücksburg ist geradezu ein Paradebeispiel für die Einmaligkeit von Kulturdenkmälern, aber auch für den finanziellen Aufwand zur Sanierung. Rund 1,3 Millionen Euro werden hier verbaut, sagt Bürgermeister Günther Köhler, und damit sei man noch längst nicht am Ende der Fahnenstange. Aber es lohnt sich: Bei den derzeit laufenden Bauarbeiten im Schlosshof stößt man immer wieder auf einmalige historische Zeugnisse, wie den Brennofen aus dem Jahr 1250. Mit den 5000 Euro, die aus dem Kreishaushalt kommen, soll ein Sandsteinportal gesichert werden. Die kreisliche Förderung für die Erhaltung von Denkmälern, betonte Landrat Müller, sei keine Pflichtaufgabe, aber eine Kür, die dem Landkreis am Herzen liegt. „Denkmäler brauchen Engagement, Initiative und vor allem auch Nutzung. Mit dem Zuschuss soll gerade das gewürdigt und anerkannt werden“, so Mül- ler. Bauen an und in denkmalgeschützter Bausubstanz sei immer mit Kompromissen und Verständnis verbunden, aber auch mit finanziellem Aufwand. Bauamt und Denkmalschutzbehörde würden den Bauherren mit Rat und Tat dabei zur Seite stehen. Denkmäler zu erhalten, auch darauf verwies der Landrat, würde aber gerade im ländlichen Raum immer komplizierte, nicht nur finanziell, sondern auch demografisch. Fränkisches Gehöft Astrid Krug hat in Heldburg das Haus vom Großvater übernommen und stellt sich der Herausforderung der schrittweisen Sanierung und Restaurierung des fränkischen Gehöfts. Über Generationen schon ist das Haus in Familienbesitz. Im vergangenen Jahr haben die Krugs mit der Sa- nierung begonnen und bauen jetzt neue Fenster ein. Ein Fenster soll nach alter Bauweise als Kastenfenster aufgearbeitet werden. Da kommen die 3000 Euro vom Kreis gerade recht. Ebenfalls über 3000 Euro freuen sich Peter und Doreen Pfrenger. Ihr Elternhaus steht an der alten Stadtmauer iN Eisfeld, einem denkmalgeschützten Ensemble. An der großen Bastei sind von den einst zehn Gewölben noch vier erhalten, eines davon soll jetzt saniert werden. Brigitte und Peter Kaiser wohnen in der Heurichstraße in Heldburg in einem Haus mit dem Jahrgang 1680. In Vertretung ihres Sohnes Thomas konnten sie gestern 2000 Euro Fördermittel entgegennehmen. Das Haus, erzählt Peter Kaiser, gehört zu den ehemaligen Kavaliershäusern mit Prinzengemächern im hinteren Teil. Die alten Stuckdecken, die abgenommen worden waren, sollen nun wieder restauriert werden. Nach der Wende, meint Brigitte Kaiser, habe die Familie das Haus gekauft. „Wir haben da eben schon 20 Jahre vorher drin gewohnt und das Haus liebgewonnen.“ Die Bausubstanz in ihrer alten Schönheit zu erhalten, ist für die Kaisers nicht nur Herausforderung, sondern auch Herzenssache. Pastorin Ulrike Polster nahm 4000 Euro für die Restaurierung des Turms an der Stadtkirche Themar entgegen. Am 20. Juli, sagt sie, soll hier das Gerüst gestellt werden. Balken sind auszuwechseln, aber auch an der Turmhaube stehen umfangreiche Arbeiten an. Ulrike Polster hofft, dass im kommenden Jahr die Bauarbeiten abgeschlossen werden können. Für die Dachsanierung am Kirchenschiff in Stressenhausen gab es 2000 Euro, für die sich Pfarrer Dieter-Klaus Zeidner im Namen der Kirchgemeinde bedankte. Masserberg – Im Rechtsstreit um eine illegale Klärschlammlagerung in Masserberg hat die Bürgerinitiative Oberer Wald (BI-OW) jetzt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eingeschaltet. In einem offenen Brief an Ramelow beklagt BIOW-Fraktionschef Hartmud Gießler, dass er und seine Fraktion seit der Kommunalwahl 2014 von der Gemeinde vorsätzlich getäuscht und der Lüge bezichtigt sowie diffamiert wurden, obgleich ein Labor im Auftrag der Staatsanwaltschaft nachgewiesen hat, dass der seit mindestens 2008 abgelagerte Klärschlamm mit Coli-Bakterien belastet war und illegal gelagert wurde (Freies Wort berichtete am 11. Juni). Zudem sei die Gemeinde bereits vor zwei Jahren von der illegalen Ablagerung in Kenntnis gesetzt worden, ohne das etwas dagegen unternommen wurde. „Weder im Abwasserausschuss noch im Gemeinderat wurde das thematisiert“, schreibt Gießler. Auch die Landesregierung der letzten Legislaturperiode habe sich täuschen lassen und „versuchte nicht zu überprüfen, was so einfach zu überprüfen gewesen wäre“. Einflussnahme bei Wahl Zudem prangert Gießler, der bei der Bürgermeisterwahl am 14. Juni seinem Herausforderer Denis Wagner unterlag, beim Ministerpräsidenten eine ungerechtfertigte Einflussnahme der Gemeinde auf den Wahlausgang im Internet und Bedrohungen von BI-Mitgliedern beim Wahlgang an. Dazu hatte Gießler bereits am Tag nach der Wahl angekündigt, die Wahl anfechten zu wollen. Wie Gilma Staak von der Kommunalaufsicht sagte, liege eine Anfechtung bislang nicht vor. Diese könne erst nach öffentlicher Bekanntmachung des Wahlergebnisses im Amtsblatt eingereicht werden. Am morgigen Freitag, 26. Juni, will die BI-OW bei einer Einwohnerversammlung mit Bürgern um 19 Uhr in der Feuerwehr Fehrenbach ihre weitere Vorgehensweise beraten. vat Einweihung steht bevor Römhilds Bürgermeister und „Schlossherr“ Günther Köhler ist trotz der hohen finanziellen Herausforderung auch fasziniert von der Glücksburg. Der kreisliche Zuschuss soll für die Sicherung des Sandsteinportals eingesetzt werden. In Häselrieth ist die Orgelsanierung im zweiten Jahr. Schon 2014 waren 52 000 Euro investiert worden, berichtet Heidrun Koch, die Vorsitzende des Kirchgemeinderates. 10 000 Euro hat die Kirchgemeinde selbst aufgebracht. „Ohne Förderung“, sagt sie, „würden wir das gar nicht schaffen. In diesem Jahr sollen noch einmal 54 000 Euro in die Sanierung der Orgel fließen. 1000 Euro hat der Landkreis zugeschossen. Am 13. September, darauf freuen sich alle, soll die Orgel anlässlich des Denkmaltags feierlich eingeweiht werden und wieder erklingen. Feueralarm wegen angebranntem Essen Hildburghausen – Ein vermeintlicher Wohnungsbrand in der Häselriether Straße 1, zu dem die Feuerwehr Hildburghausen ausrückte, entpuppte sich am Mittwochmittag als angebranntes Essen auf dem Herd. Wie die Feuerwehr mitteilte, musste sie nicht löschen, sondern nur die völlig verqualmte Wohnung belüften. Menschen kamen nicht zu Schaden, größerer Sachschaden entstand nicht. vat Region muss im Gespräch bleiben Mit kleinen Schritten ist der Tourismusverein „Heldburger Land“ unterwegs. Doch das Ziel behalten seine Mitglieder fest im Auge. Sie wollen die Region bekannter machen. Heldburg – Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat der Tourismusverein zu Beginn dieses Jahres getan. Gemeinsam mit Partnern. „Wir haben uns mit der Initiative Rodachtal und dem Trägerverein Deutsches Burgenmuseum Veste Heldburg um das Thüringer Tourismusbudget 2015 beworben“, sagt Lulita Schwenk, Vorsitzende des Tourismusvereins (Freies Wort berichtete). Ausgelobt wird dieses Budget zum dritten Mal vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft. Und derjenige, dessen Konzept den Zuschlag erhält, kann sich über ein Budget in Höhe von bis zu 750 000 Euro, verteilt auf den Zeitraum von drei Jahren, freuen – und kann damit arbeiten. Ziel des Wettbewerbs ist es, Qualität, Service und Angebote im Thüringer Tourismus zu verbessern. Die Region im Süden des Landkreises Hildburghausen ist mit ihrem Antrag unter dem Titel „Ein feste Burg ist unser Gott – Reformation im Rodachtal“ ins Rennen gegangen. Ziel des Antrags ist es, Strategien zur Vermarktung des Heldburger Landes und des Deutschen Burgenmuseums auf der Veste Heldburg zu entwickeln, so Schwenk. Dazu gehören beispielsweise die Einrichtung einer Tourist-Information in Heldburg als zentrale Anlaufstelle, Workshops zur Lulita Schwenk Produktentwicklung und Qualitätsverbesserung sowie umfangreiche Marketingmaßnahmen. Noch steht nicht fest, wer der Gewinner des Tourismusbudgets 2015 ist. Voraussichtlich, so heißt es, wird er im Juli/August veröffentlicht werden. „Doch auch wenn wir dieses Budget nicht bekommen, werden wir an Lösungen arbeiten“, versichert die Vereinsvorsitzende. Auch kleinere Schritte unternimmt der Tourismusverein, um die Schönheit des Landstrichs ins Weite hinaus zu tragen. Ein Windlicht beispielsweise trägt dazu bei. Wenn es leuchtet, dann tritt die Silhouette der Fränkischen Leuchte deutlich hervor. Es soll die Veste Heldburg in ganz Deutschland erstrahlen lassen. Und darüber hinaus. Entstanden ist es aus einer Idee, die von der leider vor einigen Wochen verstorbenen Keramikerin Cornelia Dömming aus Streufdorf aufgegriffen wurde. Die ersten Windlichter sind bereits verkauft worden. Doch nun war nicht klar, ob die Produktion weiter geht. „Wir waren sehr daran interessiert, das Windlicht als Souvenir für Gäste zu erhalten“, betont Lulita Schwenk. Deshalb habe der Verein nun die Formen von Karl-Heinz Dömming erstanden. „Ich bin dankbar, dass er so offen war und sie dem Verein zur Verfügung gestellt hat“, so Schwenk weiter. Bankprojekt geht weiter Nun waren die Formen da, aber es fehlte an Fachwissen. Einige Keramiker habe sie angesprochen, um sich nach ihren Techniken zu erkundigen. Und so sei sie beim Römhilder Markus Weingarten gelandet. „Ich hatte sofort das Gefühl, dass er auf Menschen eingeht. Wir haben für Juli einen Termin vereinbart. Dann wird er es sich anschauen“, informiert Lulita Schwenk. Doch er sei überzeugt gewesen von der Idee, ein Souvenir aus der Region, für die Region anzubieten. Aus der Region kommen auch die Bänke, die von Spendern finanziert vielerorts im Heldburger Land zum Verweilen einladen. Nach der Schließung der Tourist-Information in Limbach, über die die Produktion der Bänke bis zum vergangenen Jahr lief, stand das Bank-Projekt in den Sternen. Doch es habe nicht lange gedauert, bis Schwenk eine Anfrage von der ABS Neuhaus hatte: „Sie sind auf mich zugekommen und haben nachgefragt, ob der Verein auch weiterhin an der Produktion von Bänken interessiert sei. Und das war er. Schließlich gebe es schon wieder etliche Bestellungen. Die Jagdgenossenschaft Streufdorf, das Babybasarteam des Ortes aber auch aus der Nachbarschaft, aus Roßfeld, hatte Lulita Schwenk Anfragen. Und so wurde weiter produziert. Allerdings gab’s ein weiteres Problem: Die Bemalung. Die Malerin, die das bisher erledigt hatte, konnte nicht mehr. Doch wie es der Zufall manchmal will, kam Lulita Schwenk zufällig mit dem Streufdorfer Maler Harry Hunger ins Gespräch. Und er sagte sofort seine Un- terstützung zu. „Damit war auch das Problem gelost.“ Die Bank-Produktion geht also weiter. Bis dato sind 34 entstanden und aufgestellt worden. Zwei allerdings wurden gestohlen. Eine am Hundshauk kurz vor Heldburg (aus Richtung Völkershausen) in der Nähe des Werra-Obermain-Radwegs mit dem Lutherspruch: Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen. Eine weitere wurde kurz darauf in der Hellinger Flur entwendet. „Bauer werden ist nicht schwer, Bauer bleiben ist eine Ehr“, steht auf ihr. Die Polizei ist den Dieben bisher nicht auf die Spur gekommen, nimmt jedoch gern Hinweise entgegen ( 03685/7780). Vorstandswahl 2016 Im kommenden Jahr steht nicht nur die Eröffnung des Deutschen Burgenmuseums an, sondern auch Vorstandswahlen beim Tourismusverein. „Wir suchen engagierte Leute mit neuen Ideen, die das Heldburger Land vorwärts bringen. Die Region muss im Gespräch bleiben“, wirbt die Vereinsvorsitzende um Mitarbeit. Denn: Gerade mit der Eröffnung des Burgenmuseums im Hinterkopf sei es wichtig, so Schwenk, einen starken Tourismusverein zu haben. ks
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