Kandidatur Sophie Stolberg

Kandidatur für den Landeskongress der
Juso-SchülerInnen
Liebe Genossinnen und Genossen,
Liebe Juso-SchülerInnen,
mit diesem Schreiben möchte ich mich als stellvertretende Sprecherin für den
Landesvorstand der NRW-Juso-SchülerInnen bewerben.
Seit drei Jahren dabei.
Mitte 2012 bin ich zu den Jusos gekommen. Ich hatte durch Zufall von Ihnen gehört
und nach dem ersten Treffen war mir klar: Hier möchte ich bleiben, denn hier sind
meine Ansichten vertreten und hier interessiert auch Jemanden meine Meinung.
Später erfuhr ich, dass es eine SchülerInnenorganisation, die Schülis, gibt.
Ich setzte mich mit dem Landesvorsitzenden in Verbindung und versuchte, in
Heinsberg eine Juso-SchülerInnen Gruppe zu gründen, was aber leider nicht
funktionierte.
Vor einem Jahr bewarb ich mich als BeisitzerIn für die Landes-SchülerinnenKommission und wurde auch in diese gewählt.
Da keine/r der bisherigen Mitglieder seine Arbeit fortsetzen möchte bzw. kann und
durch die neue Konstellation nun ein/e stellvertretende Sprecher/ in gesucht wird
und ich meine Arbeit fortsetzen möchte, würde ich dieses Amt gerne übernehmen.
Veränderungen an den Schulen - ein Muss!
In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass sich an den Schulen viel
verändern muss. Es gibt nach wie vor zu viele Dinge, die nicht in die Schulen
gehören, von der Bundeswehr bis hin zu bestimmten Fächern. Solche Fächer sind
zum Beispiel Sport und Religion. Durch den Sportunterricht entstehen zu viele
Diskriminierungen und immer noch kommt es zu ungewollten sexuellen
Belästigungen durch das Lehrpersonal. Daher sollte der Sportunterricht nicht mehr
stattfinden oder zumindest ab der 7. Klasse abgewählt werden können,
allerspätestens ab der Oberstufe.
Religion hat in Schulen nichts zu suchen, denn jede/r sollte sich ihre/seine eigene
Meinung über dieses Thema bilden können und nicht einfach in einen Kurs gesteckt
werden, in dem die Meinung vorgegeben wird.
An den Haupt- und Realschulen können die SchülerInnen ihre Unterrichtsfächer
kaum selbst bestimmen, was den Alltag für die SchülerInnen oftmals uninteressant
und zum Teil auch belastend macht. Daher ist auch hier eine Veränderung dringend
nötig.
Wir brauchen ein einheitliches Schulsystem! Bis sich dieses Schulsystem entwickelt
hat, wäre es nötig, mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten an den Schulen
einzuführen.
Schikane? Nicht mit uns !
Es kommt oft vor, dass LehrerInnen SchülerInnen diskriminieren. Sie setzen
SchülerInnen bewusst zu, indem sie beispielsweise vor der Klasse Kommentare
machen, sie in den Noten bewusst benachteiligen und sie mit anderen Mitteln unter
Druck setzen, was oftmals schlimme Folgen hat. Die betroffenen SchülerInnen haben
kaum eine Chance sich zu wehren, zuletzt weil viele Schulen keine
SozialarbeiterInnen mehr haben. Hier muss sich schnellstens etwas ändern. Es muss
dringend dafür gesorgt werden, dass alle Schulen wieder SozialarbeiterInnen haben
und es müssen auch andere Anlaufstellen für betroffene SchülerInnen eingerichtet
werden. Auch wenn es zu Diskriminierungen durch MitschülerInnen kommt, müssen
die betroffenen Personen mehrere und vor allem gute, zuverlässige Anlaufstellen
haben. Damit es erst gar nicht zu solchen Diskriminierungen kommt, müssen wir vor
allem in ländlichen, konservativen Regionen, für mehr Akzeptanz und
Aufgeschlossenheit sorgen.
Kann man DAS noch Wohlbefinden nennen?
Die sanitären Anlagen vieler Schulen lassen stark zu wünschen übrig. Sie sind alt,
verschmutzt, zum Teil oft defekt und haben einen so starken, unangenehmen
Geruch, dass manche SchülerInnen bewusst in der Schule nicht viel trinken, um sie
nicht aufsuchen zu müssen. Auf den Damentoiletten ist zum Teil nicht dafür gesorgt,
dass menstrualer Abfall angemessen entsorgt werden kann, was ich aus eigener
Erfahrung kenne. Es kommt beispielsweise vor, dass in der gesamten sanitären
Einrichtung nur eine Möglichkeit besteht, ihn zu entsorgen, was natürlich dazu führt,
dass sie nicht genutzt wird, da es vor den Mitschülerinnen unangenehm ist. Dies
kann zu einer Beschädigung des WCs führen.
Anstatt z.B. an nicht-ganztägigen Schulen Mensen zu errichten, die dadurch kaum
genutzt werden, sollten die Städte dafür sorgen, dass den SchülerInnen saubere,
sanierte sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.
Auch an den Mensen der ganztägigen Schulen gibt es Probleme. Oftmals ist das
Essen, das gekauft werden kann, qualitativ schlecht, besteht beispielsweise nur aus
Fastfood. Zudem ist es meistens völlig überteuert.
Dies muss geändert werden. Nur die Anzahl des Sportunterrichts zu erhöhen bringt
nichts, denn wenn die SchülerInnen täglich qualitativ minderwertiges Essen zu sich
nehmen, bringt eher das, und nicht der, wie nach der Meinung der Regierung,
mangelnde Sportunterricht, Probleme mit sich.
Ein weiteres Problem ist, dass es ab der Oberstufe kein Hitzefrei mehr gibt. Es kann
nicht sein, dass die SchülerInnen, nur weil sie älter sind, solchen Belastung
hinnehmen müssen. Es ist nicht möglich, sich bei so hohen Temperaturen zu
konzentrieren. Auch gesundheitlich ist es nicht in Ordnung, denn so hohen
Temperaturen auf Dauer ausgesetzt zu sein, kann zu Kreislaufstörungen und im
schlimmsten Fall zu einem Kreislaufzusammenbruch führen.
Es muss sich dafür eingesetzt werden, dass SchülerInnen eine bessere Bus- bzw
Bahnanbindung haben, um nach Hause zu kommen und nicht mehrmals umsteigen
oder nach Schulschluss mehr als 15 Minuten auf den nächsten Bus / die nächste
Bahn warten zu müssen.
Die Schule beginnt zu früh. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Viele BürgerInnen, die
nicht mehr zur Schule gehen, sind auch dieser Meinung. Trotzdem wird daran nichts
geändert. Wie kann das sein?
Lasst uns dafür einsetzen, dass es endlich zu einer Änderung kommt! Denn, wer
wenn nicht wir?!
Sind unsere Wahlen noch demokratisch?
Wer sich diese Frage ehrlich stellt, müsste zu dem Ergebnis kommen: Nein, das sind
sie nicht! Denn bei jeder Wahl sind Kinder und Jugendliche ausgeschlossen, so
haben bei jeder Bundestagswahl ca. 12 Millionen BürgerInnen keine Chance, ihre
Meinung zu äußern und über die Zusammensetzung des nächsten Parlaments zu
entscheiden. Das ist nicht in Ordnung, denn auch sie leben in unserer Demokratie
und auch sie haben ein Recht darauf, zu bestimmen, was in unserem Land
passieren soll.
Ein paar Worte zu meiner Person….
Mein Name ist Sophie Stolberg und
komme aus dem ländlichen
UnterbezirkHeinsberg. Ich bin 16 Jahre alt und besuche die Anita Lichtenstein
Gesamtschule Geilenkirchen.
Momentan bin ich stellvertretende Vorsitzende der Jusos im UB Heinsberg und
würde mich sehr freuen, wenn ich meine Arbeit auf Landesebene fortsetzen könnte.
Mit jungsozialistischen Grüßen
Sophie Stolberg