Kandidatur für den Landeskongress der Juso-SchülerInnen Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Juso-SchülerInnen, mit diesem Schreiben möchte ich mich als stellvertretende Sprecherin für den Landesvorstand der NRW-Juso-SchülerInnen bewerben. Seit drei Jahren dabei. Mitte 2012 bin ich zu den Jusos gekommen. Ich hatte durch Zufall von Ihnen gehört und nach dem ersten Treffen war mir klar: Hier möchte ich bleiben, denn hier sind meine Ansichten vertreten und hier interessiert auch Jemanden meine Meinung. Später erfuhr ich, dass es eine SchülerInnenorganisation, die Schülis, gibt. Ich setzte mich mit dem Landesvorsitzenden in Verbindung und versuchte, in Heinsberg eine Juso-SchülerInnen Gruppe zu gründen, was aber leider nicht funktionierte. Vor einem Jahr bewarb ich mich als BeisitzerIn für die Landes-SchülerinnenKommission und wurde auch in diese gewählt. Da keine/r der bisherigen Mitglieder seine Arbeit fortsetzen möchte bzw. kann und durch die neue Konstellation nun ein/e stellvertretende Sprecher/ in gesucht wird und ich meine Arbeit fortsetzen möchte, würde ich dieses Amt gerne übernehmen. Veränderungen an den Schulen - ein Muss! In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass sich an den Schulen viel verändern muss. Es gibt nach wie vor zu viele Dinge, die nicht in die Schulen gehören, von der Bundeswehr bis hin zu bestimmten Fächern. Solche Fächer sind zum Beispiel Sport und Religion. Durch den Sportunterricht entstehen zu viele Diskriminierungen und immer noch kommt es zu ungewollten sexuellen Belästigungen durch das Lehrpersonal. Daher sollte der Sportunterricht nicht mehr stattfinden oder zumindest ab der 7. Klasse abgewählt werden können, allerspätestens ab der Oberstufe. Religion hat in Schulen nichts zu suchen, denn jede/r sollte sich ihre/seine eigene Meinung über dieses Thema bilden können und nicht einfach in einen Kurs gesteckt werden, in dem die Meinung vorgegeben wird. An den Haupt- und Realschulen können die SchülerInnen ihre Unterrichtsfächer kaum selbst bestimmen, was den Alltag für die SchülerInnen oftmals uninteressant und zum Teil auch belastend macht. Daher ist auch hier eine Veränderung dringend nötig. Wir brauchen ein einheitliches Schulsystem! Bis sich dieses Schulsystem entwickelt hat, wäre es nötig, mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten an den Schulen einzuführen. Schikane? Nicht mit uns ! Es kommt oft vor, dass LehrerInnen SchülerInnen diskriminieren. Sie setzen SchülerInnen bewusst zu, indem sie beispielsweise vor der Klasse Kommentare machen, sie in den Noten bewusst benachteiligen und sie mit anderen Mitteln unter Druck setzen, was oftmals schlimme Folgen hat. Die betroffenen SchülerInnen haben kaum eine Chance sich zu wehren, zuletzt weil viele Schulen keine SozialarbeiterInnen mehr haben. Hier muss sich schnellstens etwas ändern. Es muss dringend dafür gesorgt werden, dass alle Schulen wieder SozialarbeiterInnen haben und es müssen auch andere Anlaufstellen für betroffene SchülerInnen eingerichtet werden. Auch wenn es zu Diskriminierungen durch MitschülerInnen kommt, müssen die betroffenen Personen mehrere und vor allem gute, zuverlässige Anlaufstellen haben. Damit es erst gar nicht zu solchen Diskriminierungen kommt, müssen wir vor allem in ländlichen, konservativen Regionen, für mehr Akzeptanz und Aufgeschlossenheit sorgen. Kann man DAS noch Wohlbefinden nennen? Die sanitären Anlagen vieler Schulen lassen stark zu wünschen übrig. Sie sind alt, verschmutzt, zum Teil oft defekt und haben einen so starken, unangenehmen Geruch, dass manche SchülerInnen bewusst in der Schule nicht viel trinken, um sie nicht aufsuchen zu müssen. Auf den Damentoiletten ist zum Teil nicht dafür gesorgt, dass menstrualer Abfall angemessen entsorgt werden kann, was ich aus eigener Erfahrung kenne. Es kommt beispielsweise vor, dass in der gesamten sanitären Einrichtung nur eine Möglichkeit besteht, ihn zu entsorgen, was natürlich dazu führt, dass sie nicht genutzt wird, da es vor den Mitschülerinnen unangenehm ist. Dies kann zu einer Beschädigung des WCs führen. Anstatt z.B. an nicht-ganztägigen Schulen Mensen zu errichten, die dadurch kaum genutzt werden, sollten die Städte dafür sorgen, dass den SchülerInnen saubere, sanierte sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen. Auch an den Mensen der ganztägigen Schulen gibt es Probleme. Oftmals ist das Essen, das gekauft werden kann, qualitativ schlecht, besteht beispielsweise nur aus Fastfood. Zudem ist es meistens völlig überteuert. Dies muss geändert werden. Nur die Anzahl des Sportunterrichts zu erhöhen bringt nichts, denn wenn die SchülerInnen täglich qualitativ minderwertiges Essen zu sich nehmen, bringt eher das, und nicht der, wie nach der Meinung der Regierung, mangelnde Sportunterricht, Probleme mit sich. Ein weiteres Problem ist, dass es ab der Oberstufe kein Hitzefrei mehr gibt. Es kann nicht sein, dass die SchülerInnen, nur weil sie älter sind, solchen Belastung hinnehmen müssen. Es ist nicht möglich, sich bei so hohen Temperaturen zu konzentrieren. Auch gesundheitlich ist es nicht in Ordnung, denn so hohen Temperaturen auf Dauer ausgesetzt zu sein, kann zu Kreislaufstörungen und im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufzusammenbruch führen. Es muss sich dafür eingesetzt werden, dass SchülerInnen eine bessere Bus- bzw Bahnanbindung haben, um nach Hause zu kommen und nicht mehrmals umsteigen oder nach Schulschluss mehr als 15 Minuten auf den nächsten Bus / die nächste Bahn warten zu müssen. Die Schule beginnt zu früh. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Viele BürgerInnen, die nicht mehr zur Schule gehen, sind auch dieser Meinung. Trotzdem wird daran nichts geändert. Wie kann das sein? Lasst uns dafür einsetzen, dass es endlich zu einer Änderung kommt! Denn, wer wenn nicht wir?! Sind unsere Wahlen noch demokratisch? Wer sich diese Frage ehrlich stellt, müsste zu dem Ergebnis kommen: Nein, das sind sie nicht! Denn bei jeder Wahl sind Kinder und Jugendliche ausgeschlossen, so haben bei jeder Bundestagswahl ca. 12 Millionen BürgerInnen keine Chance, ihre Meinung zu äußern und über die Zusammensetzung des nächsten Parlaments zu entscheiden. Das ist nicht in Ordnung, denn auch sie leben in unserer Demokratie und auch sie haben ein Recht darauf, zu bestimmen, was in unserem Land passieren soll. Ein paar Worte zu meiner Person…. Mein Name ist Sophie Stolberg und komme aus dem ländlichen UnterbezirkHeinsberg. Ich bin 16 Jahre alt und besuche die Anita Lichtenstein Gesamtschule Geilenkirchen. Momentan bin ich stellvertretende Vorsitzende der Jusos im UB Heinsberg und würde mich sehr freuen, wenn ich meine Arbeit auf Landesebene fortsetzen könnte. Mit jungsozialistischen Grüßen Sophie Stolberg
© Copyright 2024 ExpyDoc