Mein Name ist Hase! Redewendungen auf der Spur

Lessingstraße 6
D-90443 Nürnberg
Telefon +49 (0)911 230 88 0
Telefax +49 (0)911 230 88 96
E-Mail [email protected]
www.museumsstiftung.de
16.02.2016
„Mein Name ist Hase! Redewendungen auf der Spur“
Die aktuelle Wechselausstellung im Museum für Kommunikation Nürnberg
Ausstellungsdaten: 19. Februar bis zum 5. Juni 2016
Museum für Kommunikation Nürnberg, Lessingstraße 6, 90443 Nürnberg.
Weitere Infoshttp://www.mfk-nuernberg.de/kategorie/sonderausstellungen/
Jeder von uns verwendet im Durchschnitt hundert Sprichwörter oder Redewendungen am Tag. Sie tragen dazu bei, unsere Sprache anschaulich und verständlich zu
machen. Mit Sprichwörtern, Redensarten oder geflügelten Worten können wir Situationen beschreiben, wenn etwa „ein Damoklesschwert über uns schwebt“ oder „alles in
Butter“ ist. Wir nutzen sie, um zu überzeugen, zu veranschaulichen, wenn uns z.B. eine
Chance „durch die Lappen gegangen ist“, um zu motivieren, etwa zum zeitigen Aufstehen, da „der frühe Vogel den Wurm fängt“, zur Entschleunigung, da„gut Ding gut Weil“
haben will und für vieles mehr. Durch sie erhält das wichtige Kommunikationsmittel
Sprache seine Würze. Sie sollen Bildung beweisen und geben doch oft Rätsel auf,
wenn wir uns etwa fragen, was es mit dem Notnagel, den wir manchmal so nötig brauchen, auf sich hat. All dies ist Grund genug für das Museum für Kommunikation Nürnberg, diesem Thema vom 19. Februar bis zum 5. Juni 2016 eine Ausstellung mit
dem Titel „Mein Name ist Hase! Redewendungen auf der Spur“ zu widmen. Als Schirmherr konnte Paul Maar gewonnen werden. Der bekannte Kinderbuchautor, zu dessen
bekanntesten Figuren das freche Fantasiewesen Sams gehört, liebt in seinem Werk das
Spiel mit dem Redensartlichen.
Wie alle Ausstellungsbereiche des Museums wird auch diese Präsentation sehr
interaktiv sein, Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen können vieles ausprobieren und dabei beispielsweise erfahren, wie es ist, „unten durch zu sein“.
Daher wird die Präsentation auch für Familien mit Kindern und Schulklassen sehr
attraktiv sein.
Idee und Ausstellungskonzept entwickelte der renommierte Bamberger Germanist und Sprichwort-Experte Dr. Rolf-Bernhard Essig. Der gebürtige Hamburger Essig, der seit seinem dritten Lebensjahr in Oberfranken lebt, wollte sich schon als Kind
Datum
16.02.2016
einen „Reim auf diese Wortwunderwesen“ machen und ihre Bedeutung verstehen. Diese
Faszination hat ihn nie losgelassen und so hat Essig schon mehrere Bücher zum Thema
verfasst. Einer breiten Öffentlichkeit ist er durch Sprichwortkolumnen, seine bundesweit
beachteten Redensartensendungen etwa für Deutschlandradio Kultur oder SWR 1 oder
seine TV Auftritte bekannt. Den Lesern der Nürnberger Nachrichten, die Medienpartner
der Ausstellung sind, ist er vertraut durch seine Kolumne im Wochenendjournal. Hier
erklärt er regelmäßig Herkunft und Bedeutung eines Sprichwortes.
Die Ausstellungsarchitektur entwickelte die junge Architektin und Bühnenbildnerin Franziska Isensee, die auch für das Nürnberger Schauspielhaus erfolgreich
arbeitet. Sie überlegte zusammen mit Essig, wie das abstrakte Sprachthema attraktiv
und anschaulich präsentiert werden kann. Gemeinsam mit dem Museumsteam entwickelten die beiden schließlich die Idee eines Jahrmarktes, um der Vielfalt des Themas gerecht zu werden. „Die Jahrmarktsoptik zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze
Museum hin zu unserem Ausstellungsbereich. Mit diesem tollen Grundmotiv können wir
unseren Besucherinnen und Besuchern die unterschiedlichen Aspekte des Themas eingängig nahebringen“, sagt Marion Grether, die Direktorin des Museums. Ein Schwerpunkt sind die vielfältigen Quellen der stehenden Wendungen: dies sind neben der Bibel
die Literatur seit der Antike, Handwerk und Arbeitswelt, die Jagd, das Theater oder der
menschliche Körper, um nur einige Bereiche zu nennen. Auch internationale Redensarten, der Bereich „Sex & Crime“ oder aktuelle Sprichwörter und Redensarten, die beispielsweise von Jugendlichen oder in der Werbung geprägt werden, sind Bestandteil der
Präsentation.
Sprichwörter, Redewendungen, „Geflügelte Worte“
„Viele Hunde sind des Hasen Tod“ lautet ein bekanntes Sprichwort. Sprichwörter sind
kurze, selbstständige Sätze, oft in gehobener Sprache, die meist einen lehrhaften Charakter haben. Der Urheber ist unbekannt. Bei Redewendungen dagegen handelt es sich um
Satzteile in formelhaft feststehenden Formulierungen, deren Herkunft meist nicht bekannt ist. Sie transportieren im Gegensatz zum Sprichwort keine allgemeingültige Erkenntnis oder Lehre, wenn etwa jemand aufgefordert wird, „tabula rasa zu machen“.
„Geflügelte Worte“ gehen auf den Philologen Georg Büchmann zurück. Er veröffentlichte 1864 erstmals seine in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragene gleichnamige
Sammlung von Zitaten und Aussprüchen, die bis heute immer wieder überarbeitet und
neu aufgelegt wird. Der Ursprung geflügelter Worte ist bekannt, oft sind es berühmte
Klassiker der Weltliteratur oder die Bibel.
Datum
16.02.2016
Auch Obama liebt sie
Die Reformationszeit und das 19. Jahrhundert waren besonders produktiv, was die Entstehung von Sprichwörtern und Redensarten betraf. Auch heute entstehen permanent
neue sprachliche Wendungen, sei es in Literatur, Werbung oder Jugendkultur, um nur
einige Bespiele zu nennen. Wolfgang Mieder, der wohl bekannteste Sprichwort-Forscher
weltweit, untersuchte Barack Obamas Reden, Artikel und Interviews aus der Zeit vor seiner Präsidentschaft und stellte dabei fest, dass der US-Präsident neben dem berühmten
„Yes we can“ über 1700 weitere sprichwörtliche Redensarten verwendete, um seine
Landsleute von seiner Eignung für das Präsidentenamt zu überzeugen.
Begleitprogramm:
„Mein Name ist Hase!“ wird begleitet von einem umfangreichen Begleitprogramm aus
Führungen, Vorträgen, Aktionstagen, Veranstaltungen und einem museumspädagogischen Angebot für Schulklassen. Nähere Informationen gibt es unter www.mfknuernberg.de und in unserem Flyer.
Medienpartner: „Nürnberger Nachrichten präsentieren“:
„Nürnberger Nachrichten präsentieren“: Mein Name ist Hase! Redewendungen
auf der Spur. Medienpartner der Ausstellung sind die Nürnberger Nachrichten, die in
Zusammenarbeit mit dem Museum ein umfangreiches Angebot für ihre Leser und die
Inhaber der Abonnentenkarte ZAC anbieten.
Unterstützer
Der Arbeitskreis selbständiger Kulturinstitute e.V. (ASKI) unterstützt das Projekt durch
einen Zuschuss. Teile des Beigleitprogramms werden in Zusammenarbeit mit dem
Staatstheater Nürnberg durchgeführt.
Ansprechpartnerin im Museum für Kommunikation Nürnberg:
Dr. Vera Losse
Telefon (0911) 230 88 62
E-Mail: [email protected]