VORWORT Ich bin Darren Michaels, 21 Jahre alt und Physik-Student an der Highscool in Boston. Im Folgenden möchte ich von den denkwürdigen Erlebnissen des Sommers 1993 erzählen. Obwohl die merkwürdige Geschichte nun schon einige Zeit zurückliegt, werde ich die Geschichte in der Gegenwartsform erzählen. Das Sommersemester habe ich vor einigen Tagen mit mehreren erfolgreichen Zwischenprüfungen abgeschlossen. Bereits im Frühjahr hatte ich meiner Mutter, welche vor einigen Jahren nach Neuengland an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert ist, versprochen, sie zu Beginn der Semesterferien zu besuchen. Rechtzeitig buchte ich also mein Ticket im Internet und flog nach Portland im Bundesstaat Maine in den USA. VISIONEN Um mich ein wenig auf Neuengland einzustimmen, las ich während des Fluges in einem Buch eines bekannten Schriftstellers dieser Stadt, der seine Handlungen meist in seiner Heimat spielen lässt. Seine Romane werden schließlich fast immer das, was man neu-deutsch „Bestseller“ nennt - für sensible Leser sind sie wohl etwas gewöhnungsbedürftig aber diese stellen auch nicht unbedingt seine Zielgruppe dar. 1 Während des Fluges hatte ich eine Vision von einem jungen Mann, der offenbar geistig verwirrt ist und in einem Schloss in England im Jahre 1969 wohnt. Dort begegnet er seiner Frau und sie macht ihm Vorhaltungen: „Was ist nur los mit dir? Du verschwindest jede Nacht und sprichst nur noch mit mir, wenn es unbedingt nötig ist. Ich will meinen Mann zurück – den Samuel, den ich gekannt habe.“ Samuel, so heißt er wohl, stößt sie zurück. Dabei fällt die Petroleum-Lampe zu Boden, welche die Frau in der Hand hielt und entzündet den hölzernen Fußboden. In dem sich rasch ausbreitenden Feuer kommt die junge Frau ums Leben. Der Mann kommt zu sich und erkennt, was er getan hat: Das hatte er nicht gewollt. Offenbar leidet er unter Anfällen geistiger Abwesenheit. 1 Anspielung auf den Schriftsteller Stephen King aus Portland (Maine) und im Weiteren auf einen seiner bekanntesten Romane „Friedhof der Kuscheltiere“, in welchem eine viel befahrene Bundesstraße in Maine eine tragische Bedeutung hat (Es kommen zahlreiche Haustiere ums Leben – Das ist auch der Grund für die Anlage eines geheimnisumwitterten Tierfriedhofs in den Wäldern in der Nähe der Kleinstadt Ludlow [Maine]. Später wird auch ein Kind [„Gage“] des Protagonisten des Romans auf dieser Straße überfahren.) Das Flugzeug landet pünktlich in Portland, sogar ohne Zwischenfälle. Noch am Flughafen miete ich mir einen Wagen und fahre 30 km in Richtung Süden auf der Interstate 95 bis in die 20.000-Einwohner-Stadt Biddeford. Die Bundesstraße U95 ist eine breite 6-spurige schnurgerade Autobahn. Es ist nur eine kurze Frage der Zeit, bis hier mal jemand überfahren wird - fast so wie es der Hauptdarsteller in dem Buch befürchtet hat, das ich im Flugzeug zu lesen begonnen hatte. Im Zentrum von Biddeford hat meine Familie vor einigen Jahren ein Haus gekauft. Ich suche nach einer Möglichkeit, mir als armer Student während der Semesterferien ein wenig das Taschengeld aufzubessern – aber so richtig viel los scheint in diesem Städtchen nicht zu sein. Meine Mom hat aber schon herumgefragt und mir einen Job in einem Fotoladen besorgt. Da gehe ich jetzt mal hin … Und hier beginnt nun meine spannende und unheimliche Geschichte… SEMESTERFERIEN IN BIDDEFORD FULLERS FOTOLADEN Ich will mal mein Glück ausprobieren. Der Geschäftsführer des kleinen, etwas verkommenen Ladens (darf ich aber so nicht sagen, ich will hier ein paar Wochen jobben!) ist ein gewisser Mr. Fuller. Besonders symphatisch scheint er nicht zu sein, ich bekomme ihn gar nicht zu sehen, dafür aber um so mehr zu hören: „Bewegt endlich euern Hintern, verdammt nochmal!“ und „Schlaft ihr faulen Säcke denn den ganzen Tag?“ klingt es aus dem Hintergrund. Er ruft mir zu ohne sich weiter um mich zu kümmern: „Scher dich in den Keller und dreh erstmal die verdammte Sicherung wieder rein! Ich will endlich meinen Laden öffnen!“ Ich gehe also in den Keller, der eine große Rumpelkammer mit allerlei Spermüll ist. Irgendwie ist in diesem Haus alles Schrott, aber Fuller scheint kein Interesse zu haben auch nur einen Dollar zu investieren. „Die Sicherung! Wird das nun nochmal was?“ höre ich ihn toben. Ich finde die Sicherungen in einem kleinen Karton im Regal und nebenbei einen Fotoapparat sowie eine Postkarte von Biddeford. 2 Ich nehme alles mit. „Nun mach schon!“ tobt Fuller. Im Sicherungskasten muss die zweite Abdeckung entfernt und dann die neue Sicherung eingesetzt werden. Dann muss schließlich der Hauptschalter aktiviert werden. 3 2 Die Karte dient später als Teleporter in Biddeford: Klickt man einen Ort auf der Karte an, wird der Spieler an diesen versetzt. In einer Ecke stehen leergetrunkene Bierflaschen. Wahrscheinlich steht Fuller jeden Abend hier und glotzt sich beim Biertrinken die kitschigen Bilder an der Wand an. Postkarte von Biddeford 3 Die Szene dient der Einführung des Spielers in die Bedienung des Spieles und macht ihn mit Mausbedienung und Tastenkombinationen bekannt. Warum bin ich eigentlich noch nicht ausgerastet? Ein ödes Küstenstädtchen in Maine, ein Job in einem heruntergekommenen Fotostudio mit einer Comicfigur als Chef und Moms wohlmeinende Ratschläge jeden Morgen und jeden Abend…und das noch 3 Wochen lang. Ich wünschte, die Semesterferien wären endlich zu Ende. Dann hoch – oben wartet bestimmt ein wundervoller Arbeitstag voller Anerkennung und innerer Befriedigung auf mich. Endlich kann ich Fuller auch mal sehen – er sieht so unsymphatisch aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Besonders stört mich der ständige Husten – offenbar ein starker Raucher. Obwohl der Fotoladen der einzige im Ort ist und daher keine Konkurrenz besteht, läuft der Laden nicht gut. Pro Tag kommen hier nicht einmal 5 Kunden rein und das sind ausnahmslos Touristen, deshalb guckt Fuller aus Langeweile Fernsehen. Die Bilder, die Fuller verkauft zeigen die üblichen Standardmotive Neuenglands – die gibt es überall zu kaufen. „Ich habe die Sicherung ausgetauscht!“ Fuller: “Und dafür willst du jetzt ein Orden oder was? Schaff die Werbetafeln raus auf den Gehsteig, aber nun etwas fix!“ Ich denke so bei mir : “Was hat der sich so mit dieser schäbigen Tafel – die schreckt eher die Kunden ab. Und retten wird sie den heruntergekommenen Laden ohnehin nicht.“ Den Elch auf dem Schild hat er bestimmt auch nicht selbst fotografiert - ebensowenig wie die Bilder im Schaufenster. Auf dem Gehweg stoße ich mit der Werbetafel fast eine junge Frau um. Ich bitte sie um Verzeihung. Sie sieht wunderschön aus – und sie spricht mich direkt an. Sie erzählt, dass sie Angelina heißt und auf der Suche nach einem Fotografen ist, der einige Fotos von ihr erstellen kann. Endlich ein Auftrag nach meinem Geschmack – natürlich biete ich ihr sofort an, mich in aller erdenklichen Form um die Anfertigung der Fotos zu kümmern. Diese Bekanntschaft will ich mir doch nicht entgehen lassen. Im Geschäft übergibt mir Fuller einen Abholschein für ein Paket, welches dringend auf der Poststelle im Souvenirladen abgeholt werden muss, weil der Schalter am Mittag geschlossen wird. Außerdem soll ich einen Brief für eine Ms. Biba im Diner am Hauptplatz abgeben. Um Angelina möchte er sich persönlich kümmern, das soll nicht meine Aufgabe sein: „Eine feine Dame verdient einen richtigen Fotografen – aber der da ist doch nur der Laufbursche!“ Draußen entdecke ich ein schrottreifes Auto – es wird wohl Fullers Wagen sein. DER SOUVENIRLADEN AN DER HAFENPROMENADE Ich gehe die Straße hinunter zum Hafen. Wenn ich mich beeile, kann ich vielleicht Angelina doch noch einmal – sozusagen außerdienstlich – treffen, vielleicht erwische ich sie noch. Am Hafen treffe ich eine junge Frau. Sie sieht traurig aus. Sie berichtet, dass sich ihre Freundin Carry an dieser Stelle ins Meer gestürzt hat. Ein Foto von ihr steht noch bei Fuller im Schaufenster. Ich entsinne mich an das Bild mit der Frau mit den dunklen Haaren und grünen Augen. Ihr Mann Jason ist über den Tod nicht hinweggekommen und hat das Klatschweib mit dem Cabrio geheiratet, berichtet die Frau. Auf der Poststelle wird meine Hoffnung zunichte gemacht: Eine Kundin hat mit belanglosem Geschwätz die Angestellte in Beschlag genommen und berichtet, dass sie nach der Hochzeit mit Jason sich sogleich ein neues Auto gekauft hat: „Jason – als erstes brauche ich ein neues Auto! Ein Cabriolet“ habe ich zu ihm gesagt „Und bitte schön – draußen stehts!“ – Und natürlich möchte sie es der Angestellten jetzt auch unbedingt zeigen. Jetzt verabreden die sich auch noch zu einer Spritztour mit dem Wagen, hoffentlich werde ich vorher noch bedient. Aber Angelina wird dann womöglich weg sein. Ich erlaube mir irgendwann, als das Geschwätz bereits ein neues Thema erreicht hat, die Angestellte Rosie höflich in ihrem Privatgespräch zu unterbrechen. Rosie patzig mit eindeutiger Handbewegung: „Hast du was an den Ohren oder den Augen? Du siehst doch wohl, dass ich mich gerade unterhalte. Hier wird nicht vorgedrängelt!“ Klatschtante dazu: „Also die jungen Leute heutzutage - Das ist die schlechte Erziehung!“ Ich nach einer weiteren Weile: „WERDE ICH HIER AUCH NOCH MAL BEDIENT?“ Rosie: „JA DOCH! - WENN ICH MIT DIESER KUNDIN FERTIG BIN. UND WANN DAS IST, ENTSCHEIDE ICH!“ Ich bin genötigt, mich im Laden umzusehen: - Ein Regal Brett mit Formularen, Werbezetteln für sinnfreie Veranstaltungen, u . a. „Go-Go bis der Arzt kommt…“ und Handzetteln, wo Einwohner gebrauchte Haushaltsgeräte verkaufen. - Andenken und Souvenirs, ausnahmlos Kitsch (Plastehummer, Holzhummer, Metallhummer, Glashummer, Plüschhummer, kleine Plaste-Leuchttürme, kleine Plaste-Rettungsringe mit der Aufschrift „Biddeford“) - alles das, was Touristen eben so „brauchen“ und sich später zu Hause fragen, warum sie für solchen Quatsch Geld ausgegeben haben und das Zeug dann peinlich berührt entsorgen. Mir soll die Hand abfaulen, bevor ich davon etwas mitnehme. - kleine und große Fahnen und Flaggen für kleine und große Boote, u. a. von Maine - Ein Steuerrad an der Wand soll wohl maritimen Charme versprühen. Aber Biddeford ist auch nur einer von vielen Orten an der Küste. - Ein Regal mit Reiseführern von allen möglichen Gegenden der Welt; unmöglich, sie alle durchzublättern. Solange ich nicht nach einem bestimmten suche, lasse ich sie liegen. Die Beiden schnattern immer noch und solange sie das tun, werde ich hier wohl nicht bedient. Wie kriege ich die Frau am Schalter nur dazu, endlich zu verschwinden? Ich gehe wieder hinaus oder soll ich mich solange in den schäbigen Sessel setzen? Aber die Alarmanlage kann ich auslösen: Ein kleiner Tritt gegen den Wagen reicht völlig aus und richtet keinen Schaden an. Aber auch das hat die Klatschtante vor lauter Gequatsche wohl nicht gehört. Das Gequatsche im Laden dauert indessen an – ich muss mir unbedingt was einfallen lassen, wie ich diese Tussi loswerde. Am liebsten würde ich die Metallstange neben der Regentonne nehmen und ordentlich auf die Motorhaube klopfen. Dann kommt sie bestimmt sofort. Aber bei so einem teuren Wagen habe ich da gewisse Bedenken, das kann ich doch nicht machen. Außerdem würde sich so etwas in so einem kleinen Ort herumsprechen, wie sollte ich es meiner Familie erklären? Beulen in die Krosse hauen hat auch nicht richtig Sinn – ich finde, das Auto ist auch so schon hässlich genug. Ich versuchs nochmal mit der Alarmanlage: Ich trete gegen den Reifen, der Alarm geht an und ich reiße die Ladentür auf. Die Tussie plärrt „Oh, mein Cabriolet…“ und rennt hinaus. Ich bin also schon dran? Es geht ja rasant vorwärts hier. Die Angestellte in betont unfreundlichem Tonfall: „Abholschein!“ und knallt das Paket auf die Theke. Außerdem bemerkt sie „Ich hab noch ein Paket für den alten Fuller hier! Netten Kunden gebe ich es auch schonmal so und drücke ein Auge zu.“ „Mir geben Sie es also nicht?“ „Bei Gott - NEIN!“ Trotzdem will ich Rosie mal etwas ausfragen. Informationen von Rosie: Carry: „War schon immer schweigsam und irgendwie komisch. Sie wollte einen Kindergarten betreiben, aber dazu kam es nicht mehr. … Aber nachdem Jason Juliet kennenlernte, konnte er sich endlich ausleben. Carry war schon immer ein Klotz an seinem Bein“. (Die Klatschtante mit dem Cabriolet heißt also Juliet.) Angelina: „Kam hier herein und fragte nach einem Fotostudio. Ich hab sie zu Fuller geschickt. Sie war unfreundlich – sie hatte mich einfach in einem Gespräch mit einer Kundin unterbrochen!“ (Unfassbar!) Rosie kommt aus dem New Yorker Stadtteil New Jersey und ist nach als Kind nach Biddeford umgezogen, als ihr Vater einen Job in einer Papierfabrik annahm. Warum arbeitet so eine unfreundliche Person ausgerechnet im Touristenzentrum? Hätte sie nicht Trucker oder irgendwas werden können, wo sie nicht mit Menschen umgehen muss? Ich untersuche das Paket für Fuller: nicht sehr schwer und es klimpert leise, als wären da Glasflaschen oder so etwas ähnliches drin. Auf dem Ladentisch liegen Blanko-Abholscheine. Ich frage Rosie, ob auch ein Paket für mich da ist. So kann ich sie ablenken - während sie nachsieht, stecke ich einen Blankoschein ein. Draußen putzt Juliet hingebungsvoll an ihrem Cabrio – aber ich hab Fullers Paket und muss sie nicht nochmal ablenken. HAUPTPLATZ VON BIDDEFORD, DINER-BAR Zum zweiten Teil meines Auftrags: Der Brief an Ms. Biba. Rathaus mit Polizeistation, eine Statue, die eine mir unbekannte Person darstellt und schon wieder ein Cabriolet. Vermutlich gehört er einem europäischen Touristen, die Neuengland gern mit Kalifornien verwechseln. Ich gebe mein Paket ab. Ms. Biba ist sehr schlecht auf Fuller zu sprechen. Obwohl wir etwas beseite gegangen sind, hat der Typ in der Küche bemerkt, dass Ms. Biba Post bekommen hat. Er sollte es offensichtlich nicht sehen. Informationen von Ms. Biba: Carry: muss irgendeine Verbindung mit Fuller gehabt haben, immerhin steht ihr Foto dort im Schaufenster – offenbar gibt es da etwas über das nicht gern gesprochen wird. (Auch Rosie ist vorhin an diesem Punkt ausgewichen.) Fuller: Ms. Biba wird ungehalten, als ich sie nach Fuller frage – „Ich habe nicht Zeit noch Lust mich über diesen Abschaum zu unterhalten. Verzieh dich!“ Sie ist sauer, weil ich für Fuller arbeite und dort mein Geld verdiene. Irgendwie scheint auch der Laden nicht gut zu laufen, reich wird man von den paar Touristen hier sicher nicht. Ich nehme mir etwas Brot und eine Flasche Essig von der Theke. Als ich gerade wieder gehen will, spricht mich ein Gast an. Er ist Arzt im örtlichen Gesundheitszentrum (einem Krankenhaus, welches nebenher noch für Yoga- und KochKurse anbietet) und heißt Dr. Newhouse und ist etwa 45 Jahre. Er hatte sich heute morgen mit meiner Mutter verabredet. Sie wollten Bilder aufhängen. Allerdings ist meine Mutter nicht gekommen. Wer weiß, ich werde sie nachher mal anrufen aber jetzt habe ich keine Zeit. Ich muss schließlich Fuller das Paket bringen und vielleicht treffen ich auch Angelina noch einmal. Außerdem schleicht ein seltsamer Mann aus dem Lokal, der ist mir vorhin auf dem Hauptplatz schon aufgefallen. Ob er hinter Angelina her ist? Ich werde die Augen offen halten. Tatsächlich ist sie noch da. Aber sie ist aufgebracht: Fuller ist ihr mit seinen Pfoten wohl näher gekommen, als für die Erledigung seiner Arbeit nötig gewesen wäre. „Mich bekommt dein feiner Chef garantiert nicht wieder zu sehen!“ Sie bittet mich, ihr die Fotos am Nachmittag ins Hotel „Wild Coast“ (Zimmer 5) am Strand zu bringen, denn sie wird die Bilder nach Fullers Verhalten garantiert nicht selber abholen. Natürlich erkläre ich mich sofort bereit – vielleicht kann ich sie auch ein wenig begrapschen. ZURÜCK IM FOTOLADEN Informationen von Fuller: Angelina: Die Fotos müssen noch in der Kamera sein. Fuller möchte auf keinen Fall, dass ich sie zu sehen bekomme. Irgendwie muss ich an die Bilder herankommen. Carry: Fuller will sich nicht an sie erinnern – obwohl ihr Bild in seinem Schaufenster steht. Ms. Biba: Fuller sagt, dass im Brief eine Rechnung war. Weil sich niemand über Rechnungen freut, sei es doch klar, dass sie nicht sehr erfreut war. (In dem Brief war bestimmt keine Rechnung, denn Fuller fragt argwöhnisch, ob ich ihn nicht etwa gelesen hätte.) Der Inhalt des Paketes geht mich nichts an, schnauzt er. Ich muss ihn irgendwie von der Kamera ablenken - bestimmt ist der Film mit den Bildern von Angelina noch drin. Ich muss an ihn herankommen, ohne dass der Alte es merkt. Wenn ich den Film erstmal entwickelt habe, muss ich Abzüge auf Fotopapier machen. Inzwischen sehe ich mich in der Dunkelkammer um: Wie altmodisch und technisch überholt hier alles ist… Immerhin kann ich etwas über alte Fototechnik lernen, z. B. wie ein Belichtungsapparat funktioniert. Man legt den Film oben ein und unten ein Blatt Fotopapier hin - das Bild wird auf das Papier projeziert und das Papier dann belichtet. Zuvor muss man den Film im Entwicklerbehälter mit einer so genannten „Entwicklerflüssigkeit“ entwickeln (und ich dachte immer, die Bilder sind schon sichtbar, wenn man den Film aus der Kamera nimmt.) Auf dem Tisch steht noch eine Flasche mit „Fotofixierer“ – für eine Anwendung wird’s wohl noch reichen. Auf dem Boden liegt eine Flasche mit destilliertem Wasser. Man benutzt es um die Entwicklung von Filmen und Fotos zu stoppen. Obwohl ich eben nicht weiß, wo oder wann man das alles braucht, nehme ich die Flaschen mal mit. Ich brauche auf jeden Fall Fotopapier, aber hier finde ich keins. Ich sehe mich nochmals im Keller um. Hinter der Holzpalette stehen noch ungeöffnete Flaschen Entwicklerflüssigkeit. Die Holzbretter unter dem Bild sind lose und rechtwinklig ausgelegt und bedecken eine Öffnung von ca. 80cm*60cm. Was wird Fuller hier verstecken? Ich könnte es mit dem Metallrohr aufbrechen, aber vermutlich würde ich damit auch die Dinge zerstören, die Fuller hier verbirgt. Es muss einen Mechanismus geben, der die Öffnung zugänglich macht. Ich gehe wieder hinauf und sehe mich als nächstes im Hinterzimmer des Fotostudios um. Auf der Weltkarte sind einige Reiseziele markiert: Arizona, Hawaii, Europa. Außerdem interessiert mich der Tresor. Obwohl ich nicht glaube, dass Fuller da etwas Besonderes drin hat, würde ich gern mal hineinsehen. Aber auch hier hilft das Metallrohr nicht. An der Kuckucksuhr befindet sich eine Öffnung neben dem Zifferblatt und in dieser ist ein kleiner Knopf verborgen, den ich drücken kann. Zwischendurch fällt mir meine Mutter ein, die ihren Termin mit dem Arzt versäumt hat. Seltsam, sie ist doch sonst immer so zuverlässig. Ich rufe sie mal mit dem Telefon an. Es ist jedoch besetzt, sie telefoniert also. Plötzlich kommt Fuller und brüllt, weil ich Privatgespräche auf seine Kosten während der Arbeitszeit führe. Ich sage ihm, dass ich meine Mutter anrufen wollte, aber besetzt war und ihn das Telefongespräch also nicht in den Ruin treiben wird. Fuller: “Dieses Weib hat vorhin schon angerufen, als ich die Kleine geknipst habe. Sie faselte wirres Zeug von irgendeinem Adrian und einem Spiegel. Das alte Fräulein ist wohl nicht mehr ganz fit im Kopf.“ Ich sollte dringend mal zu Hause nachsehen, was da los ist. „He, du hast noch nicht Pause! Ich werde dir das alles vom Lohn abziehen!“ höre ich Fuller schreien. ZU HAUSE Mutter liegt bewusslos am Boden, der Telefonhörer ist abgenommen. Deshalb war vorhin auch die Leitung besetzt, aber mit Fuller hat sie noch gesprochen. Ihren Termin beim Arzt, der nun schon mehrere Stunden zurückliegt, konnte sie nicht mehr einhalten. Sie lebt noch. Ich rufe sofort einen Krankenwagen. Nach 5 Minuten kommt der Notarzt, der Arzt, den ich heute morgen in der Bar getroffen hatte. Er vermutet, dass Mutter gestolpert ist und sich dabei eine Kopfverletzung zugezogen hat. Er trägt sie ab und fordert mich auf, herauszufinden, ob sie Schmerzmittel genommen hat, danach zu suchen und diese nebst Versicherungsschein ins Krankenhaus nachzubringen. Außerdem interessiert er sich für Mutters Krankheitsverlauf und letztlich soll ich noch die Telefonnummer des Hausarztes ermitteln. Zuerst fällt mir auf, dass sie ihren Tee nicht ausgetrunken hat. Das kann belanglos sein, weil zwischendurch das Telefon geklingelt hat. Vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Zurück im Wohnzimmer entnehme ich dem Küchenschrank eine Schale und fülle den Teekessel mit Wasser. Auf dem Wohnzimmertisch steht eine Medikamentenschachtel. Mutter hatte Tabletten wegen ihrer Rückenschmerzen genommen, allerdings nicht so regelmäßig, wie sie ihr der alte Hausarzt verordnet hat. Sie erklärte dann immer, sie hätte die Tabletten einzunehmen vergessen. Schließlich spendierte der Arzt ihr diese Schachtel, wo für jeden Tag der Woche ein separates Fach vorhanden war. Ich nehme die Schachtel auf. Das dürften die meisten Medikamente sein. Aber ich weiß nicht, ob sie irgendwo noch mehr hat – das sollte ich erstmal klären. Die Versicherungskarte ist in der Handtasche auf dem Stuhl. Ich mache mir Gedanken über unsere Familiengeschichte. Mom war Köchin in England. Sie zog nach Maine, nachdem sie mit 30 Jahren bei einem Autounfall schwer verletzt wurde. Seitdem hat sie starke Probleme mit dem Rücken, denn sie hat sich von dem Unfall nie erholt. Vater ist früh gestorben. Mom hat keine Bilder von ihm aufgehoben. Ich wollte immer wissen, wer mein Vater war. Früher hatte Mom mir einige Fotos von ihm gezeigt, aber das war auch das einzige Mal, dass ich ihn auf Fotos gesehen habe. Ich hoffe, sie kommt wieder auf die Beine. Wir standen uns nie sehr nahe, aber sie hat immer ihr Bestes gegeben. Ich war bestimmt auch kein einfaches Kind. Im Regal des Badezimmers finde ich zahlreiche weitere Medikamente in Schachteln, Gläsern und Röhrchen. Ich nehme alles mit. Ich denke, ich habe nun alle Medikamente gefunden. Im Wohnzimmer fällt mir ein Bild auf. Das Bild hat sie wohl auch aus England mitgebracht. Es stellt einen alten Leuchtturm dar und trägt unten die Aufschrift „ “. Vielleicht gibt es dort, wo sie bis zu ihrem 30. Lebensjahr gelebt hat, so einen Leuchtturm. Der nächste Weg führt ins Schlafzimmer. Die Möbel im Schlafzimmer stammen auch aus der Zeit, als Mutter in England lebte. Sonst fällt mir auch nichts Besonderes auf. Auf einem Tisch liegt ein Buch mit Gruselgeschichten von E. A. Poe. Mutter erzählte mir, dass sie früher in England in einem alten baufälligen Schloss, welches so manches Geheimnis barg, in der Küche gearbeitet hat. Das Schloss könnte nach ihrer Schilderung durchaus einem solchen Buch entsprungen sein. Seither hat sie eine Vorliebe für alte Gruselgeschichten. Im Nachttisch liegt ihr Adressbuch. Darin sollte ich die Nummer ihres Hausarztes finden. Das Buch ist aber verschlossen. Ich brauche also einen Schlüssel. Den finde ich schließlich im Blumentopf auf dem Fensterbrett. Nun komme ich an das Adressbuch: Dr. Wakefield – hoffentlich hat er noch die Krankenakte meiner Mutter. Ich rufe ihn an – es gibt ihn noch. Dr. Wakefield will die Akte meiner Mutter an das Krankenhaus von Biddeford faxen. Er macht sich große Sorgen, denn der Stützapparat, den er Mutter verordnet hat, schützt nicht vor Verletzungen bei Stürzen. KRANKENHAUS Das Krankenhaus befindet sich am Hauptplatz neben dem Rathaus. Ich übergebe der Sekretärin die Medikamente und die Versicherungsdokumente und muss eine Weile warten. Die Sekretärin erklärt mir, dass nach Prüfung der Dokumente die letzte Rate an die Versicherung nicht beglichen ist und somit die Behandlung eigentlich nicht stattfinden dürfte. Sie fordert mich auf, diese Angelegenheit umgehend zu klären und gibt mir die Versicherungskarte zurück. Schließlich werde ich ins Krankenzimmer gelassen, wo Dr. Newhouse bereits auf mich wartet. Leider hat er keine guten Nachrichten: Mom liegt im Koma. Hätte ich sofort nach Mom gesehen, als er am Morgen in der Bar mit mir sprach, hätte ihr eher geholfen werden können, aber ich konnte wegen des versäumten Termins auch nicht gleich von einem schweren Unfall ausgehen und sollte mir keine Vorwürfe machen. Aber Moment mal – Fuller hatte gesagt, Mom hätte bei ihm angerufen. Bestimmt ging es ihr nicht gut und sie wollte mich um Hilfe bitten – und der miese Kerl hat einfach aufgelegt und mir bis zur Begegnung im Hinterzimmer nichts davon gesagt. Danach muss sie gestürzt sein. Mutter ist nicht ansprechbar. Aus dem Nachttisch entnehme ich eine Flasche mit Abführmittel und das Stethoskop vom Krankenbett nehme ich auch mit. Die Waage unter dem Bett lasse ich erstmal da – ich kann sie bei Bedarf später noch mitnehmen. Ich weiß, was ich als nächstes tun werde - dafür wird das fette Schwein büßen! Plötzlich schreckt Mom hoch und ruft „Geh nicht durch den Spiegel!“ Sie muss vor irgendetwas schreckliche Angst gehabt haben. Aber was hat sie nur gemeint? Jedenfalls lebt sie noch. Im Wartebereich fällt mir wieder der merkwürdige Fremde auf, er unterhält sich gerade mit der Sekretärin: „Das kann ich Ihnen nicht sagen, fragen Sie doch einfach ihren Sohn – he, da ist er ja!“ und dann zeigt sie auf mich. Der Fremde verlässt fluchtartig das Gebäude und ich rufe ihm nach: „He Sie, warten Sie mal!“ Jetzt wird sie mir einiges genauer erklären müssen. Informationen der Sekretärin: Mutter: Es sind doch auch schon Leute aus einem Koma erwacht. Ich soll die Hoffnung nicht aufgeben und für sie beten. Fremder: Er machte auf sie einen britischen Eindruck. Er hat sich lediglich nach Moms Befinden erkundigt, aber die Sekretärin darf keine Patienteninformationen herausgeben. Deshalb antwortete sie ihm, er solle mich fragen. Ich will nicht, dass er noch einmal in die Nähe meiner Mutter kommt und das erkläre ich der Sekretärin auch unmissverständlich. Carrie: Sie war früher lustig und freundlich. Später wurde sie depressiv und stürzte sich plötzlich ins Meer. Ihre Leiche wurde trotz Tauchereinsatzes nie gefunden. Dr. Newhouse: Er ist vor 2 Jahren aus Atlanta hierhergezogen. Dort leitete er ein großes Krankenhaus. Er ist sicher ein guter und qualifizierter Arzt, aber ihm gefällt es in einer Kleinstadt eben besser. Wegen des Versicherungsscheines soll ich einfach nochmals die Bankunterlagen meiner Mutter prüfen. Falls ich eine Überweisung gefunden habe, soll ich der Sekretärin Bescheid sagen. FOTOLADEN Jetzt werde ich mir Fuller vorknöpfen. Als ich zum Laden komme, sehe ich, wie Fuller sich angeregt mit dem geheimnisvollen Fremden unterhält. Das gibt’s doch nicht! Was haben diese unsympathischen Typen zu besprechen? Ich werde sie belauschen – immerhin habe ich das Stethoskop. Inzwischen sind die beiden aber ins Hinterzimmer gegangen. Von der Straße aus habe ich keine Chance. Ich gehe auf dem Weg zwischen Fullers Haus und dem Trödelladen in den Hinterhof. Nebenbei nehme ich das Abschleppseil vom Auto auf dem Hof mit. Im Schuppen finde ich eine Angelschnur und im Hundekäfig einen leeren Trinknapf. Ich nehme beides mit. Jetzt muss ich irgendeinen Weg suchen um in den Laden zu kommen. Die Hintertür von innen ist mit einem Haken verriegelt, an den ich nicht herankomme. Über der Tür ist ein Kippfenster. Ich mache von dem Eimer neben der Tür den Henkel ab und baue mit der Angelschnur eine provisorische Angel. Damit kann ich durch das Klappfenster den Haken hochziehen und mich durch die Hintertür ins Hinterzimmer anschleichen. Der Fremde fragt Fuller nach mir! Fuller: „Willst du ihn mir abwerben? Du kannst ihn haben, für nur 50 $. Seine Mutter kam vor einigen Tagen hier angetrabt und fragte nach einem Job für ihren Sohn. Er ist ein Waschlappen, einer von den ewigen Jammerlappen – ‚Mir geht’s so schlecht und die Welt ist so böse und es hat doch alles keinen Sinn…‘ “ Fuller ist ein Arsch, aber wen verfolgt der Fremde eigentlich? Mich? Angelina? Uns beide? Ich werde sie einfach fragen – sie ist doch Britin, genau wie der Fremde. Fuller ist inzwischen mit dem Fremden wieder in den Verkaufsraum gegangen und ich höre sie reden und dann Türen schlagen. Er hat ihn wohl hinaus auf die Straße begleitet, obwohl ich ihn dort auch nicht sehen kann. Offenbar bin ich nun allein im Studio. Die Gelegenheit muss ich ausnutzen. Zuerst will ich den Film aus der Kamera nehmen. Leider muss ich feststellen, dass Fuller inzwischen den Film selbst aus der Kamera genommen hat. Nebenbei kann ich einen Kugelschreiber vom Schreibtisch im Hinterzimmer einstecken. Damit kann ich den Blanko-Abholschein ausfüllen. Ich gehe in den Keller und entdecke, dass die kitschigen Fotoleinwände hochgezogen sind und eine Geheimtür frei geben. Und exakt aus dieser Tür kommt plötzlich Fuller heraus. Ich stelle ihn augenblicklich zur Rede. Es kommt zu einem lautstarken Streit. Ich drohe Fuller, dass ich ihn fertigmache, wenn meine Mutter nicht mehr aufwacht. Seinen fetten Hals werde ich ihm umdrehen. Fuller schreit zurück, dass ich entlassen bin und wenn er mich nochmal hier erwischt, würde er dafür sorgen, dass ich neben meiner Mutter liege. Das ist dumm gelaufen – aber leider habe ich den Film mit Angelinas Bildern immer noch nicht. Ich werde ab jetzt heimlich hier suchen müssen und dann wohl auch seine Dunkelkammer zur Entwicklung brauchen. Wenn er mir schon nichts zahlt, muss ich so auf meine Kosten kommen. Aber zunächst muss ich ihn aus dem Haus locken. TRÖDELLADEN Ich besuche den Trödelladen im Nachbarhaus auf der anderen Seite des Durchgangs zum Hinterhof. Der unfreundliche Ladenbesitzer Eddie ist offenbar geistig im Zeitalter der Cowboys stecken geblieben. Er fragt mich ob ich in der US-Armee war. Ich klappe die Füße zusammen und salutiere „NEIN –SIR!“ Er fühlt sich verscheißert. Nachdem ich mich im Laden etwas umgesehen habe, will ich ihm einen Seitenschneider abkaufen. Er verlangt 2 $ und wundert sich, dass ich einfach zahle ohne erst über den Preis zu verhandeln. Er meint, ich hätte den Bezug zum Geld verloren - zu seiner Zeit wären 2 $ viel gewesen. Danach verwickelt er mich wieder in militärische Gespräche und empfiehlt mir in den Golfkrieg zu ziehen, denn Präsident Bush wird den Saddam noch zur Strecke bringen. Ich frage ihn, ob er nicht wisse, dass der Golfkrieg seit 2 Jahren vorbei ist und Clinton inzwischen Bush als Präsidenten abgelöst hat. Aber eigentlich will ich mit ihm nicht über Bush sondern ganz andere Personen sprechen. Informationen von Eddie: Krankenhaus: Ich erkläre ihm, dass meine Mutter im Krankenhaus liegt und frage ihn, ob das gut sei. „Na wenn Sie krank ist, liegt sie doch dort gut. Aber ich z. B. war schon seit vielen Jahren bei keinem Kurpfuscher mehr und bin seitdem kerngesund. Die Leute von früher sind eben nicht so wehleidig.“ Fuller: „Diesen Idioten von nebenan, dem Mami noch den Arsch abwischt, hätte man nach Vietnam schicken sollen. Dann wäre aus dem ein anderer Kerl geworden. Aber so ist er nur ein lebendiges Beispiel dafür, dass das ganze Land seit dem 2. Weltkrieg bergab geht. Mit dem stimmt was nicht, der hat was zu verbergen!“ Eddie über sich: Er heißt Edward D. Warren, seine Freunde nennen ihn Eddie. Aber sollte mir das nicht erlauben, dazu sei ich zu jung. Mutter: Die kennt Eddie nicht. Ich spreche ihn auf das Funkgerät auf dem Ladentisch an. Eddie erklärt, er hätte es schon im letzten Krieg benutzt und hält es in Ehren. Dann erklärt er mir, wo er alles gekämpft hatte: gegen Indianer in Utah, in Nordafrika, auf Sizilien, gegen Hitler in der Normandie. Er war immer allzeit bereit. Nun räumt er allerdings ein, im Krieg verwundet und dabei erblindet zu sein. Dafür kommt er erstaunlich gut zurecht. Allerdings hat er da eine Münze, die er nicht erkennen und deshalb ihren Wert nicht bestimmen kann. Ich biete ihm an, zu helfen, aber er misstraut mir und denkt ich könne die Münze schnappen und abhauen. Ich sage ihm, dass er die Münze in der Hand behalten kann, während ich sie mit den Bildern im Münzkatalog vergleiche, der auf dem Ladentisch liegt. Ich stelle fest, dass sie aus dem Jahre 1793 und nun 2400 $ wert ist. Eddie freut sich, weil er sie einem „Idioten“ für nur 800 $ abgeschwatzt hat. Er fragt mich, ob ich ihm noch einen Gefallen tun könne: er hat beim Pokern, als er bereits das ganze Geld verzockt hatte, seinen Blindenstock als Einsatz geboten – und den hat er dann auch noch verspielt. Deshalb kann er nicht mehr aus dem Haus. Ob ich den Stock wieder besorgen könne, will er wissen – der liegt jetzt beim Besitzer des Hotels am Hafen. Obwohl ich fast lachen muss, verspreche ich ihm, zu sehen, was ich da tun kann. Wenn ich Angelina irgendwann die Bilder bringe, muss ich ohnehin in das Hotel. SOUVENIRLADEN, JULIET Ich gehe nochmal zu Rosie und versuche an neue Informationen zu kommen. Wie ich schon vermutete, ist in dem anderen Paket für Fuller Fotopapier. Das könnte ich für die Entwicklung der Fotos von Angelina dringend brauchen – aber ohne Abholschein gibt Rosie mir das Paket nicht. Obwohl ich den Schein selber ausgefüllt habe, gibt sie das Paket nicht heraus, weil die Unterschrift vom Briefträger fehlt. Ich habe keine Ahnung, wie diese Unterschrift aussieht, aber Rosie kennt sie bestimmt. Informationen von Rosie: Ms. Biba: Hat Eheprobleme, wird von ihrem Mann verdroschen. Aber verlassen kann sie ihn nicht, denn in ihrem Alter nimmt die keiner mehr. Dr. Newhouse: ist vor ein paar Jahren aus Boston hierher gekommen. (Dann müsste ich ihn aber kennen und die Sekretärin vom Krankenhaus sagte übrigens, er käme aus Atlanta.) Fuller: Mehrere Male im Monat werden Pakete für ihn hier hinterlegt, wenn er selbst nicht gerade im Laden ist. Ich stelle fest, dass Rosie zu den wenigen Personen gehört, die nicht schlecht auf Fuller zu sprechen sind. Eddie: war nie verheiratet und nervt ständig mit seinen Kriegsgeschichten. Vielleicht ist er gar nicht blind und will nur eine Behindertenrente kassieren? Juliet hockt schon wieder hier herum – hat sie vielleicht keinen Job? Rosie: „Juliet hat Arbeit gar nicht nötig - ihr Mann Jason hat jede Menge Geld. Ansonsten könnte sie locker als Fotomodell arbeiten.“ Juliet als Fotomodell? Das könnte mir weiterhelfen! Ich spreche sie an und sie erkennt mich natürlich wieder „Du bist der Rowdy von heute morgen.“ Ich entschuldige mich scheinheilig und muss auch das potthässliche Cabrio draußen loben und gebe mich dann als berühmten Journalisten der Südstaaten aus, der hier eine FotoReportage über „junge Frauen aus dem hohen Norden“ anfertigt und frage sie, ob sie Fotomodell ist. Sie verneint. Ich frage sie weiter, ob sie sich nicht wenigstens vorstellen könne, Fotomodell zu sein. Sie könne schon und wäre es vielleicht auch gern – aber Fotos hat sie keine von sich. „Aber das ist doch kein Problem – dann machen wir eben welche“ biete ich ihr an. Und tatsächlich ist sie sehr interessiert, eitel und leichtgläubig - wie sie eben ist. Ich frage sie, ob sie Fuller kennt – den einzigen Fotografen vom Biddeford. Dort könnten wir die Aufnahmen machen. „Zu diesem Primitivling gehe ich nicht!“ erklärt Juliet bestimmt. Ich spinne weiter (irgendwie muss ihr Interesse wachhalten): „Dann wissen Sie es also nicht Fuller ist ein international anerkannter Starfotograf aus Neuseeland, der hier einige Zeit inkognito lebt und Reportagen über Neuengland anfertigt. In einigen Jahren wird er damit weltberühmt sein, es werden die bekanntesten Dokumente der 90er Jahre!“ Juliet ist erstaunt. „Bring mir doch mal einige Fotos, die er gemacht hat!“ verlangt sie. Ich: „Ja gerne, aber nicht weglaufen!“ Sie: „Auf keinen Fall!“ In Fullers versifftem Laden finde ich gewiss keine Fotos, die Juliet überzeugen könnten – aber wenn ich einige fremde Fotos als Fullers ausgeben würde? Aber woher bekomme ich die? KRANKENHAUS, DINER-BAR Da fällt mir ein, dass ich im Wartezimmer im Krankenhaus einige Magazine gesehen habe. Ich gehe hin, nehme mir einfach welche mit um sie Juliet zu präsentieren. Nebenbei sehe ich nach Mutter: Ihr Unfall hat sich schon herumgesprochen, denn im Krankenzimmer liegen einige Grußkarten. Und darauf ist u. a. die Unterschrift des Briefträgers P. Puck. Damit habe ich eine Vorlage. Ich könnte seine Unterschrift leicht fälschen, denke ich. Das tue ich im Wartezimmer unbeobachteterweise dann auch. Danach schau ich kurz bei Ms. Biba herein und erkläre ihr, gefeuert worden zu sein. ZURÜCK IM SOUVENIRLADEN, JULIET „Welche Fotos hat Fuller gemacht?“ möchte Juliet wissen, als ich zurück bin. „Das hier und das da.“ sage ich und zeige ihr die Magazine. Sie ist begeistert. Ich frage sie „Wie wäre, es wenn er einige Fotos von Ihnen im schönen neuen Cabriolet machen würde?“ Sie: „Das wäre toll, ich rufe ihn gleich von meinem Autotelefon aus an!“ Meine Güte, ist die naiv, denke ich bei mir - aber wenn ich Fuller so aus dem Haus locken kann, wäre es mir nur recht. „Aber bitte sagen Sie ihm nicht, dass Sie wissen, dass er ein großer Star aus Neuseeland istseine sensible Künstlerseele könnte daran zerbrechen!“, veralbere ich sie weiter. Mit dem gefälschten Abholschein bekomme ich endlich auch das Fotopapier von Rosie. Ich erkläre ihr, ich hätte den alten Puck zufällig in der Stadt getroffen. FOTOLADEN Tatsächlich sehe ich, wie Fuller den Laden verlässt. Juliet hat ihn offenbar angerufen. Und weg ist er - ich sollte jetzt einige Stunden Zeit haben, nach dem Film zu suchen und die Bilder in der Dunkelkammer zu entwickeln. Ich muss den Laden durch die Hintertür betreten, den vorn hat Fuller abgeschlossen. Ich schätze, dass Fuller den Film in den Tresor gelegt hat - und der ist natürlich geschlossen. Die Kamera hat er zum Fototreff mit Juliet natürlich mitgenommen. Zum Tresor: In einer skandinavischen Krimiserie aus den 70er Jahren habe ich gesehen, wie ein älterer Ganove Tresore stets mit einem Stethoskop abhört und sie dann öffnet. Mit dem Stethoskop hört man, wenn das Schloss einrastet. Dann muss man das Schloss in die entgegengesetzte Richtung drehen, bis es erneut einrastet usw. Allerdings hat man für die gesamte Kombination nicht viel Zeit, weil die Öffnung von einer Zeituhr überwacht wird. Na dann will ich es auch mal versuchen – ein Stethoskop habe ich schließlich dabei. 4 Ganz schnell ist der Tresor auf und ich finde einen Film, den ich natürlich nehme, eine Pistole sowie einige Papiere, die ich drin lasse. Mir geht es nur um den Film. Nun ab in die Dunkelkammer. In die Entwicklerschale gebe ich Entwicklerflüssigkeit und destilliertes Wasser. In die Schale zwischen den Geräten kommt nur destilliertes Wasser. In das Entwicklungsgerät links gebe ich Film und Entwicklungsflüssigkeit und warte einige Zeit, dann muss der Film wieder eingelegt und mit Fixierflüssigkeit behandelt werden. Wieder muss ich etwas warten und habe dann die entwickelten Bilder. Nun lege ich Fotopapier unter den Belichtungsapparat und oben den Film hinein. Jetzt muss ich die richtige Zeitspanne zur Belichtung finden. Da hilft nur Experimentieren. 4 Die entgegengesetzte Drehbewegung wird mit LMT und RMT realisiert. Das belichtete Fotopapier kommt in die Entwicklerschale, und auch hier hilft nur Experimentieren um das richtige Zeitmaß zu finden – das Bild könnte zu hell oder zu dunkel werden. Jetzt muss es in die Schale mit destilliertem Wasser, um die Entwicklerflüssigkeit abzuspülen. Es hat irgendwie nicht funktioniert, der Kontrast stimmt nicht. Ich muss die entwickelten Bilder neu belichten, bis alles stimmt – allerdings habe ich nur 50 Blatt Fotopapier. Nach mehreren Versuchen funktioniert es endlich. Es empfehlen sich 5 Sekunden (Stoppuhr beachten) für die Belichtung und ca. 10 Sekunden im Entwicklerbad. Das muss ich nochmals wiederholen und für die restlichen Fotos weiß ich dann, wie es funktioniert und entwickele sie schnell und routiniert. Irgendwann habe ich 36 Bilder, die ordentlich belichtet aber inhaltlich Mist sind. Für das Letztere kann ich aber nichts. Plötzlich klingelt Ms. Biba und als ich öffne, wundert sie sich, dass ich da bin – ich hatte ihr inzwischen bei einem Kurzbesuch in der Bar, nachdem ich die Magazine im Krankenhaus holte, erklärt, gekündigt zu sein. Jetzt erzähle ich ihr, dass ich nur noch meine Sachen abhole. Sie übergibt mir einen Brief und bittet mich, ihn Fuller persönlich zu übergeben. Sie ist sehr aufgeregt. Ich schätze, dass hier irgendeine Schweinerei abläuft. Ich würde gern mal in den Brief sehen, aber Fuller darf natürlich nicht merken, dass ich ihn geöffnet habe. Das könnte mich oder Ms. Biba in Gefahr bringen. Jetzt weiß ich, was ich mit dem Teekessel anfangen kann, den ich schon den halben Tag mit mir herumschleppe. Ich bringe ihn zu hause zum Kochen und im Dampf kann ich dann den Kleber vom Brief lösen. Es funktioniert. Im Brief sind 1500 $ drin. Ich vermute, dass Ms. Biba von Fuller erpresst wird und stelle verschiedene Vermutungen an. Am wahrscheinlichsten scheint mir, dass der Mann von Ms. Biba nicht wissen soll, dass sie heute einen Brief von Fuller bekommen hat, den ich selbst hingebracht habe. Das Geld rühre ich nicht an, klebe den Brief wieder zu und werde ihn Fuller in den Briefkasten werfen. Dann glaubt er, dass alles wie am Schnürchen läuft und Ms. Biba schütze ich damit auch. Wenn ich Fuller die Erpressung beweisen kann, kann ich ihn vielleicht in den Knast bringen. Schön wäre es. Aber jetzt bereite ich mich erstmal auf mein Treffen mit Angelina vor. Leider muss ich ihr die mistigen Fotos bringen und dazu sagen, dass Fuller ein Stümper ist. Auf dem Weg zum Hotel schmeiße ich Fuller den Brief in den Briefkasten. Hoffentlich hat er nicht viel Freude daran. HOTEL „WILD COAST“ Es scheinen nur wenige Gäste da zu sein – nur 2 Autos. Aber wir sind hier nicht in Kalifornien oder Florida. Das Wasser ist zu kalt zum Baden und außerdem hat der Wetterbericht Sturm und Regen vorausgesagt. Aber dafür kann man bestimmt die vorbeiziehenden Wale beobachten. Ich erinnere mich unwillkürlich an meinen Lieblingsschauspieler Vincent Price, der in vielen Grusel- und Horror-Filmen (oft nach literarischen Vorlagen von Edgar A. Poe) die Hauptrolle spielte, aber auch einmal in einem Film „Wale im August“, der hier in der Nähe gedreht wurde, der Hauptdarsteller war.5 5 Vincent Price (1911-1993), war ein US-Schauspieler (1911-1993), der besonders als Darsteller in Grusel- und Horror-Filmen berühmt wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Vincent_Price Informationen vom Portier: Mutter: Der Portier ist zusammen mit Mutter im Tourismusverband. Als ich ihm sage, dass Mutter im Krankenhaus liegt, verspricht er ihr eine Grußkarte zu schreiben und bittet mich Grüße auszurichten. Pokern: Davon weiß er nichts oder will es nicht wissen. Weil er ein seriöses Hotel führt, unterstützt er keine illegalen Glücksspiele. Eddie/Blindenstock: Ich frage ihn konkret nach Eddie, denn ich weiß von ihm, dass hier doch Poker gespielt wird. Der Portier gibt zu, doch ganz heimlich privat manchmal zu pokern aber nie um große Einsätze und den Blindenstock hätte er ehrlich gewonnen. Ich drohe ihm mit Anzeige, denn einem Blinden seinen Stock wegzunehmen ist doch schon (zumindest für den Blinden) ein große Sauerei. Beeindrucken kann ich ihn aber mit der Drohung nicht. Als nächstes drohe ich ihm, Rosie von der Geschichte mit dem Blindenstock zu erzählen – dann weiß es heute noch die ganze Stadt. Das erschreckt ihn viel mehr als die Polizei und er gibt den Stock unverzüglich heraus. Der Stock war übrigens als Pfand in Höhe von 100 $ gesetzt worden, auf die er gern verzichten will, wenn ich Rosie nichts von der Sache erzähle. Hotel und Familie: Er hat das Hotel von seinem Großvater geerbt und leitet es seit 15 Jahren. Seine Tochter soll es später übernehmen. Zur Zeit macht sie eine Hotelierausbildung in der Schweiz. Sein Sohn spielt Bass in einer Punkband. Er meint, dass man davon nicht leben könne. Ich gehe hinauf zu Angelina und gebe ihr die Bilder. Auch ihr gefallen sie nicht besonders und so mache ich mit der Kamera auf der Stelle einige neue Fotos. Angelina erzählt, dass sie in England Literatur und Geschichte studiert und in den Ferien hier ist, um eine Dokumentation über Auswanderer zu erstellen. Mir fällt ihr Armband auf. Sie hat es von ihrer Großmutter kurz vor deren Tod geschenkt bekommen. Wenn ich es schaffe bis zum Abend die neuen Fotos zu entwickeln, würde sie mich zu einem Essen in der Diner-Bar einladen. Dort könnte ich ihr die Fotos geben. Im Foyer ich den merkwürdigen Fremden wieder. Er erkundigt sich beim Portier über Angelina: Wie lange bleibt sie? Und in welchem Zimmer wohnt sie? Der Portier antwortet: „Das müssen Sie Ms. Morgan schon selbst fragen.“ Ich möchte auch ihn fotografieren, aber der Film ist voll und so muss ich mir sein Gesicht genau einprägen: Braune, zurückgekämmte Haare, gerade Nase mit Falten an den Seiten, tief liegende Augen, dünner Mund, kleiner Schnurbart, etwas eingefallene Wangen. Die Fotos will ich gleich entwickeln. Gut: Ich habe noch einige Blätter Fotopapier und einige Chemikalien dabei, u.a. den Essig aus der Bar. Schlecht: In Fullers Dunkelkammer komme ich nicht mehr. Außerdem brauche ich noch Rotlicht und ein Gerät zum Belichten, etwa einen Projektor. Das bekomme ich vielleicht bei Eddie. Als Dunkelkammer werde ich provisorisch unser Badezimmer benutzen. Eddie leiht mir seinen Projektor, als ich ihm seinen Stock zurückgebe - allerdings ungern und er möchte ihn noch heute und unbeschädigt zurückbekommen. Eine Rotlichtlampe hat er nicht - aber im Krankenhaus könnte es sowas geben. KRANKENHAUS Zunächst hole ich mir nebenbei eine Flasche Sodawasser aus dem Getränkeautomat im Warteraum. Danach treffe ich den Arzt. Ich frage ihn bei der Gelegenheit nach neuen Informationen: Biddeford: Dr. Newhouse sagt, hier ist nichts los außer Abendkursen im Gesundheitszentrum und alle 2 Wochen eine Disco für die Jugend. Biddeford sei sicher kein schöner Ort für Einzelgänger wie mich und Leute unter 50. Ms. Biba und ihr Mann: Ihr Mann war früher ein berühmter Footballspieler und dann ein hochrangiger Mitarbeiter auf einer Highscool. Heute ist er ein unangenehmer Zeitgenosse. Das Diner arbeitet unwirtschaftlich: viel Arbeit, aber wenig Umsatz. Fuller: Dr. Newhouse kennt ihn flüchtig, hat aber meiner Mutter abgeraten, mir ausgerechnet dort einen Job zu besorgen. ZU HAUSE Eine Rotlichtlampe finde ich auch im Krankenhaus nicht. Plötzlich fällt mir ein, dass ich bunte Lampen an der Lichterkette vor dem Diner gesehen habe. Ich schraube eine rote Birne heraus – die Lichterkette wird heute Abend dunkel bleiben. Ms. Biba wird es mir verzeihen… Zuhause muss ich noch die Unterlagen wegen der Überweisung durchsehen. Dass ich in Mutters Unterlagen herumschnüffeln muss, damit sie nicht plötzlich aus dem Krankenhaus geworfen wird, finde ich ist unzumutbar, aber es muss wohl sein. Ich werde also im Schreibtisch im Schlafzimmer nachsehen. Er ist durch eine Verschiebepuzzle gesichert – ein Foto, dass ich offensichtlich ordnen muss. Es stellt wohl dem Bild nach zu urteilen eine alte Kirche in England dar – kein Wunder, denn Mutter hat den Schrank schließlich aus England mitgebracht. Im Schreibtisch finde ich das Überweisungsbuch und einen kleinen Holzkasten mit seltsamen Zeichen im Deckel. Er lässt sich nicht öffnen, eine Mechanik hält ihn verschlossen. Beim Durchblättern der Unterlagen finde ich einen merkwürdigen Brief. Ich finde eine Überweisung von 1500 £ und dann noch mehrere solcher Überweisungen – alle von einer Bank in Willow Creek. - Willow Creek – das ist der Name des Ortes unter dem Bild mit dem Leuchtturm. Sie hat wohl in diesem Ort in England gelebt. Dann muss dort auch das Schloss sein, in dem sie gearbeitet hat. - Wer schickt Mutter regelmäßig Geld – wer ist denn dieser „C“? - Es scheint ihr einziges Einkommen zu sein. Mir hat sie erzählt, sie bekäme eine lebenslängliche Rente von der Versicherung des Unfallverursachers. Wenn sie wieder bei Kräften ist, werde ich sie fragen, warum sie mich angelogen hat. - Vielleicht ist mein Vater doch nicht bei dem Unfall umgekommen und versorgt Mutter mit Geld? Aber mein Vater hieß John, nicht „C…“ Im Badezimmer mache ich jetzt Abzüge von den Fotos. Sie sind gut geworden. Danach schmeiße ich die leeren Flaschen in die Badewanne. Eigentlich würde ich gern noch Abzüge für mich machen – aber das Fotopapier ist alle. Na, ein Bild werde ich behalten. Ich schaffe die Überweisung ins Krankenhaus, die Sekretärin wird sich um die Angelegenheit kümmern und sehe nochmal nach Mutter. Danach mache ich mich ausgehfertig. Angelina ist sicher schon in der Bar. IM DINER Ich unterhalte mich mit Angelina. Zunächst erkläre ich ihr, dass sie vielleicht von einem Fremden verfolgt wird. Danach rede ich über meine Sorgen um Mutter und dass ich entdeckt habe, dass sie seit 20 Jahren jeden Monat von einem „C“ aus dem Ort Willow Creek, je 1500 $ bekommt. Außerdem zeige ich ihr das Holzkästchen, das ich nicht öffnen kann. Sie sagt, solche Kästchen wurden in England im 19. Jh. häufig hergestellt. Als Geschichtsstudentin kennt sie sich damit aus und sie kann den Kasten sofort öffnen, weil sie weiß, wie der Mechanismus funktioniert. Im Kasten finde ich ein altes vergilbtes Foto. Meine Mutter mit einem Mann, der mich an den unheimlichen Fremden erinnert - vor einem schmiedeeisernen Tor. Im Hintergrund steht ein altes Schloss. Auf der Rückseite des Fotos steht, dass meine Mutter im 5. Monat schwanger war und die Notiz „BLACK MIRROR CASTLE – August 1969“ Eine Spur führt nach England und diese Spur führt in die Vergangenheit… ANGELINA UNTER VERDACHT Ich ging nach Hause, aber eine längere Nachtruhe sollte es nicht geben. Mitten in der Nacht, klingelt es an der Tür. Draußen steht ein Polizeiinspektor namens Conley, der dringend mit mir reden will. Er hat herausgefunden, dass ich bei Fuller arbeite. Ich bringe ihn auf den aktuellen Stand, indem ich ihm erkläre, dass ich dort gestern gekündigt habe, weil das Betriebsklima nicht gestimmt hat. Conley findet das sehr interessant und fragt, ob ich wütend auf Fuller gewesen sei und ihm möglicherweise Böses wünschte – was ich ihm sehr gern bestätige. Kurz darauf bereue ich meine Antwort schon: Conley erklärt, Fuller sei heute Nacht ermordet worden: bestialisch erstochen – man zählt seit Stunden die Anzahl der Einstiche. Er bemerkt sarkastisch: Wo ich doch schon so wütend auf ihn war… und außerdem wurden auf dem Tresor meine Fingerabdrücke gefunden und im Tresor war immer noch eine Pistole… Ich solle Conley doch bitte mal erzählen, wo ich denn gestern Abend und heute Nacht bis jetzt gewesen bin. Ich habe ein gutes Alibi und kann mich auf Angelina berufen. Inspektor Conley erklärt kühl, Ms. Angelina Morgan wäre das schlechteste Alibi, was ich ihm hätte nennen können. Die kriminaltechnische Untersuchung hat weiter ergeben, dass Angelina telefonisch zum Tatort bestellt wurde. Auch von ihr wurden Fingerabdrücke gesichert. Conley geht davon aus, dass der Anruf eventuell von mir kam. Ich sei der Anstifter und Angelina die Mörderin. Als man Angelina verhaftete, stand sie nämlich von oben bis unten blutverschmiert neben Fullers Leiche und hatte noch die Tatwaffe in der Hand. Nur der Anrufer, der sie angestiftet hat und für den Conley mich hält, sei nicht am Tatort gewesen. Ich erzähle dem Inspektor nun von dem geheimnisvollen Fremden, der schon den ganzen letzten Tag hinter Angelina her war. Ich gehe davon aus, dass er der Anrufer war und beschreibe ihn detailliert. Inspektor Conley fordert mich dringend auf, noch am Morgen ins Polizeirevier zu kommen. Dort soll ich den Fremden so beschreiben, dass von ihm ein Phantombild angefertigt werden kann. Im Grunde glaubt Conley gar nicht an diesen Fremden, er meint, ich wolle nur von mir ablenken und ich sei deshalb auch der Anrufer gewesen, aber beweisen kann er es mir im Moment nicht. Das allein bewahrt mich wohl vor meiner sofortigen Verhaftung. Sollte es den Fremden tatsächlich geben und sollte er auf Grund des Phantombildes, bei dessen Anfertigung ich helfen soll, ermittelt werden können, so wird man auch ihn als Zeuge vorladen. Von seiner Aussage hängt dann ab, was mit Angelina und mit mir passiert. Indirekt deutet Inspektor Conley an, dass ich, wenn sich der Verdacht erhärten sollte, möglicherweise länger nicht nach Hause zurückkehren kann … vielleicht sehr lange nicht. Heute würde er mich aber noch gehen lassen, denn verhaften kann er mich jederzeit noch: Fluchtgefahr besteht schließlich nicht, denn so riesig ist Biddeford nicht. Doch - ich könnte versuchen, Biddeford zu verlassen. Aber dann würde ich Angelina im Stich lassen. In den USA wegen Mordes verurteilt zu werden, endet fast immer mindestens mit lebenslänglicher Freiheitsstrafe – anders als in Westeuropa. Das dürfte für Angelina sehr unerfreulich werden. Ich wünsche ihr das nicht. Wenigstens gibt es in Maine keine Todesstrafe mehr. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass sie Fuller umgebracht hat. Conley fordert mich auf, seine Ermittlungen nicht zu behindern, besonders nich daurch, dass, ich keine eigenen Nachforschungen anstell. Diese könnten für mich außerdem gefährlich werden. Es heißt, man soll vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht! Es könnte in Erfüllung gehen. Aber soll ich traurig über Fullers Tod sein? Vermutlich hat er nur bekommen, was er verdient hat. Das Problem ist nur, dass die Polizei Angelina verdächtigt – als könnte sie so etwas tun. Dabei hätte ich einen Grund ihn umzubringen, aber ich könnte so etwas auch nicht tun. POLIZEIWACHE Überall recht moderne PC mit Intel-80486 CPUs6 und sogar ein Rechner mit dem neuen Pentium-Prozessor. Ich brauche keine solchen superschnellen Rechner, solange nur meine Kings-Quest-Spiele von Sierra laufen und für die braucht man schon sehr gut ausgestattete PCs. (König Graham und die Eule Cedric suchen immer noch nach dem Schloss Daventry, welches der böse Zauberer Mordack an einen fernen Ort versetzt hat, ich bin noch lange nicht fertig) 7. Die moderne Technik beeindruckt mich jedenfalls, das hätte ich nicht erwartet. Die Beamtin lässt mich nach kurzer Erklärung an den PC, wo Phantombilder erstellt werden, denn sie hat gemerkt, dass ich von Computern etwas verstehe und sie mit Technik nicht zurechtkommt. Dann will ich mal sehen, was ich aus dem Gedächtnis rekonstruieren kann. Aber es muss stimmen, schließlich geht es um Angelinas Kopf. Nach einiger Zeit entsteht ein Phantombild, welches dem Fremden ähnlich sieht. Die Beamtin wird das Bild verteilen und den Fremden, wenn ihn jemand erkannt hat, vorladen lassen. 6 Nicht ironisch gemaint, denn wir befinden uns im Jahre 1993. PCs der Pentium-Reihe (Nachfolger der 80486er-CPUs) hatten sich noch nicht durchgesetzt. 7 Da „Sierra“ ausdrücklich erwähnt wird eine kleine Anspielung an die 8teilige Spiele-Reihe „Kings Quest“ aus den 90er Jahren, hier KINGS QUEST V. Angelina wird hereingeführt. Sie trägt Handschellen und fleht mich an, ihre Unschuld zu beweisen, denn noch heute Nachmittag wird man sie wegen Mordes anklagen. Ich verspreche es ihr. Der Beamtin erkläre ich, sie solle doch mal Ms. Biba befragen: Sie wurde von Fuller erpresst und hatte deshalb ein Motiv, im Gegensatz zu Angelina. Die Polizei solle doch Ms. Biba unter Druck setzen. Die Polizistin entgegnet, dass sie Ms. Biba nur auf Grund meiner vagen Vermutung nicht vorladen und schon gar nicht unter Druck setzen werde. Ich müsste mir schon bessere Argumente einfallen lassen und die Vermutung der Erpressung selbst beweisen. Auch der Fremde auf dem Phantombild sei nicht verdächtig – er sei allenfalls ein Zeuge. Die Hauptverdächtige bleibt Angelina und deshalb bleibt sie hinter Gittern. Ich muss die Erpressung beweisen. Ich gehe davon aus, dass die Beweise hinter der Geheimtür im Keller zu finden sind. Aber der Schlüssel zu dieser Tür muss wohl immer noch bei Fuller oder dem, was von ihm übrig ist, sein. Vorher frage ich die Beamtin aus. Informationen von der Beamtin: Fullers Haus: Die Polizei hat alles so gründlich durchsucht und fotografiert, wie es nötig war. Man hat einen Mord, Fingerabdrücke und eine Tatverdächtige. Mit dem Keller hatte man sich dann nur noch flüchtig beschäftigt. Fuller: Kein Mensch hat es verdient so bestialisch umgebracht zu werden. Vielleicht hatte Angelina ein verdammt gutes Motiv – vielleicht hatte sie aber auch gar kein Motiv und sie ist einfach durchgedreht. Die Polizistin meint, bei so einer Tat käme es gar nicht mehr auf das Motiv an. Fullers Leiche liegt im Krankenhaus in der Pathologie. Die Gerichtsmediziner kommen gegen Mittag aus Portland um sie zu obduzieren. Eine Literaturstudentin aus England im Blutrausch – ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Zunächst muss ich Eddie den Projektor zurückbringen. Das habe ich völlig vergessen – ich hatte den Auftrag, das schon gestern zu tun. Draußen hat es inzwischen begonnen heftig zu regnen – der angekündigte Wetterumschwung ist also da. FOTOLADEN Fullers Laden ist von der Polizei versiegelt worden – ich muss durch die Hintertür ins Haus, wenn ich den Keller untersuchen will. Das Schild hätten die Polizisten wenigstens mit hinein nehmen können. Nun gehe ich über den Hinterhof zu Fullers Haus: Ich stelle fest, dass auch die Hintertür versiegelt ist. Wie komme ich denn nun ins Haus ohne das Siegel zu brechen? Immerhin muss ich diesmal nicht besonders leise sein – es ist doch schließlich keiner da, der mich sehen könnte. Im Hinterhof kann ich mir jetzt Zugang verschaffen. Ich binde das Abschleppseil um das Gitter zum Keller und um das Gitter am rechten Fenster. Mit dem Metallrohr als Hebel (ggf. vom Hafen am Geländer holen) kann ich das Gitter über dem Keller anheben. In den Keller komme ich nun ohne Problem. Jetzt muss ich versuchen, mit den Strippen die Fotohintergründe so zu manipulieren und die Schellen an den Plakaten zu öffnen, sodass ich an die Geheimtür komme. Einfachen abreißen kann ich sie nicht, denn dann würde die Polizei merken, dass jemand hier war. Ich bemerke, dass die losen Bodenbretter, welche mir schon gestern aufgefallen sind, wie eine Waage funktionieren: Möglicherweise kann man etwas bewirken, wenn man sie mit dem richtigen Gewicht belastet. Ich sehe mich mal im Laden um. In der Dunkelkammer sind mit weißer Farbe die Umrisse von Fuller nachgezeichnet - offensichtlich wurde er dort aufgefunden. Überall ist angetrocknetes Blut. Sonst kann ich nichts weiter entdecken. Ich grübele, wie Fuller an die Fotos auf den Plakaten gekommen ist. Er hat wohl die Motive selbst fotografiert. Das muss auf seinen Weltreisen passiert sein. Unter diesem Aspekt will ich mir nochmal die Weltkarte im Hinterzimmer ansehen, wo er die Route markiert hat. Auch der Zettel daneben könnte über die Reihenfolge der Reiseziele Auskunft geben. Vielleicht hat die Reihenfolge der Reiseziele einen Hinweis, wie ich mit den Plakaten hantieren muss um an die Geheimtür zu kommen. Arizona, Hawaii, Ä… (gypten?),… (nicht ausgefüllt), Europa Zu jedem dieser Ziele passt ein Plakat, wenn man davon ausgeht, dass der fehlende Eintrag China zuzuordnen ist, denn auf der Karte ist auch China markiert. Der Gedanke war absolut richtig. Ich muss die Plakate mit Hilfe der Strippen in der Reihenfolge Arizona, Hawaii, Ägypten, China, Europa aktivieren. Sie rollen sich dann alle gleichzeitig auf und geben die Geheimtür frei. Die Tür ist mit einem Zahlencode gesichert, den ich nicht kenne. Ich weiß nicht einmal, wie viele Stellen der Code hat. Vielleicht hat ihn Fuller irgendwo notiert. Ich müsste an seine Sachen in der Leichenhalle kommen. Auf dem Weg nach draußen nehme ich die Metallstange wieder mit. TRÖDELLADEN Nun gehe ich aber endlich zu Eddie. Wofür braucht Eddie den Projektor eigentlich so dringend? Er ist doch blind. Jedenfalls gebe ich ihm das Ding zurück. Informationen von Eddie: Phantombild: Ich zeige ihm das Bild obwohl er (angeblich) blind ist. Nein, er fällt nicht auf den Trick herein. Fullers Leiche: Die Polizei hat ihn schon verhört, aber hat nichts vom Mord bemerkt. Angelina: Ich sage ihm, dass die Polizei eine Unschuldige gefangen hält. Eddie meint, dass es so etwas eben gäbe. Ich antworte, ich werde sie da auf jeden Fall herausholen und Eddie will mir dabei sogar helfen, soweit es in seinen Möglichkeiten steht. SOUVENIRLADEN Ich werde mal Rosie nach neuesten Informationen ausfragen. Vielleicht bekomme ich dann eine Idee. Informationen von Rosie: Phantombild: Diese Verbrechervisage hat bestimmt etwas mit dem Mord an Fuller zu tun, meint sie - gesehen hat sie ihn aber noch nicht. Fullers Leiche: Obwohl Rosie einer der Wenigen war, die Fuller nicht unsympathisch fanden, findet sie den Mord großartig, weil nun endlich einmal etwas los ist: Ein Mord und eine verdächtige Ausländerin. Ich erkläre ihr, dass die Ausländerin mit Sicherheit gar nicht der Mörder ist und der wahre Täter noch frei herumläuft und jederzeit wieder zuschlagen kann. Das findet Rosie nicht sehr witzig. Reise-Literatur über Willow Creek in England: Auch von dort sind Reiseführer vorhanden. Ich soll hinten im Regal nachsehen. Hotel: Seit 100 Jahren in Familienbesitz. Ab und zu findet dort auch illegales Glücksspiel statt. Die Polizei greift aber nicht ein – vielleicht weil die Beamten selbst mitspielen? FAKTEN UND LEGENDEN UM WILLOW CREEK Tatsächlich gibt es einen Reiseführer von Willow Creek unter der Abteilung „Grusel, Geister und Geschichten“. Im Reiseführer ist ein Faltblatt eingelegt. „Willow Creek – auf den Spuren des Mörders“ Von einem gewissen Samuel Gordon, dem so genannten „Schlächter von Worcestershire“ und einem seiner Verwandten, dem wahnsinnigen Robert Gordon, der im Sanatorium von Ashburry Experimente an Patienten durchführte, wird da berichtet. Fünf Menschen sind 1981 in einem Schloss, von dem ein Foto zu sehen ist, von diesem Samuel Gordon umgebracht worden - darunter auch ein 12jähriger Junge, der Vic hieß. Die Familiengeschichte der Gordons ist dem Text nach unmittelbar mit diesem Schloss verbunden. Ein Museum im Ort berichtet von den Untaten, das Schloss selbst ist jedoch für Besucher nicht zugänglich. Man kann eine Erlebnisreise nach Willow Creek buchen und für 50 £ pro Nacht in diesem Sanatorium übernachten. Ein reizendes Städtchen – und aus dem Horrorcaff bekommt meine Mutter jeden Monat 1500 £. Beim Hinausgehen schnappe ich mir noch das leere Paket, das auf dem Boden steht. HOTEL Mich aber führt der Weg statt jetzt nicht nach Willow Creek sondern ins Hotel. Auch mit dem Portier will ich noch einmal sprechen, vielleicht weiß auch er Neuigkeiten zu berichten. Informationen vom Portier: Wetter: Er ist wegen der Angelegenheit um Ms. Morgan und Fuller ganz froh, dass bei dem Regenwetter gerade nicht viele Gäste im Haus sind. Die Geschichte könnte sich herumsprechen und das wäre sehr übel für das Geschäft. Fremder: Er lief heute Morgen vom Strand in Richtung der Innenstadt. Der Portier hat ihn dabei gesehen. Ich antworte ihm, dass ich überzeugt bin, dass er der wahre Täter sei und dann Angelina den Mord angehängt hat. Fuller: Die Polizei hat die Verdächtige schon gefasst. Er meint, er sei überzeugt sie und nicht der Fremde sei die Täterin. Hoffentlich kommt nicht heraus, dass sie hier gewohnt hat, denn das wäre sehr geschäftsschädigend. Mutter: Auf die Grußkarte angesprochen, die er ins Krankenhaus geschickt hat, antwortet er, dass er es bedauert, dass es ihr noch nicht besser geht. Der Doktor hat seiner Frau ausführlich über meine Mutter berichtet und die hat dann der Frau vom Portier ausführlich über meine Mutter berichtet und die Frau vom Portier hat dann dem Portier selbst ausführlich über meine Mutter berichtet… Angelina: Ich darf auf gar keinen Fall in das Zimmer, in dem sie gewohnt hat. Als ich ihm drohe, Fakten an die Zeitung zu liefern antwortet er, dass ich ihn damit nicht erpressen könne, denn die Zeitung wird von seinem Schwager geschrieben und der bestimmt, was dort erscheint. Polizei: Der Inspektor hat sich heute Morgen ca. 10 Minuten im Zimmer umgesehen und Notizen gemacht. Er erklärte, dass niemand hinein und nichts angefasst werden darf. (Ich muss aber doch hinein, weil sich dort noch Hinweise befinden können, die Angelinas Unschuld beweisen können. Und ich werde gründlicher sein als der Inspektor.) DINER Zur Vollständigkeit erkundige ich mich nun noch bei den anderen bekannten Personen um auf den neuesten Stand der Informationen zu kommen. Zunächst gehe ich ins Diner. Der Arzt ist auch gerade hier. Ms. Biba sieht ziemlich übel auswahrscheinlich ist sie wieder von ihrem Mann verdroschen worden. Informationen von Ms. Biba: Fremder: Er war nicht nochmal hier, seit er gestern nach Ms. Morgan gefragt hat. Ich wusste gar nicht, dass er auch hier ausführlich nach ihr gefragt hat, konnte es mir aber eigentlich denken. Verletzung: Sie sagt, sie sei die Treppe hinuntergestürzt. Fuller: Sie scheint seinen Tod zu bedauern – obwohl ihr Leben einfacher werden müsste, wenn er sie nicht mehr erpresst. Ich soll auf keinen Fall über das reden, was ich möglicherweise davon weiß. Erpressung: Ich erkläre ihr, dass sie durch Fullers Erpressung ein Motiv für den Mord hatte – Angelina jedoch nicht. Ms. Biba leugnet die Erpressung und bei der Befreiung von Angelina könne sie mir auch nicht helfen – sie wird schon wieder freikommen, wenn sie unschuldig ist. Ms. Biba: Wo war der Mann von ihr in der letzten Nacht und was hat er mit Fuller zu tun? Ich bekomme keine Auskunft. Informationen von Dr. Newhouse: Polizei: er ist überzeugt, dass der Inspektor Fall schon aufklären wird – aber das kann lange dauern, weil sich in Biddeford noch kein solcher Fall ereignet hat. Mutter: Ich frage ihn, warum der Portier so gut über meine Mutter Bescheid weiß und wie gewissenhaft er seine Schweigepflicht einhält, denn genau genommen dürfte weder seine Frau, noch die des Portiers noch der Portier selbst über den Gesundheitszustand der Patienten informiert sein. Er verspricht, dass so etwas nie wieder vorkommen würde. Fuller: Auch jetzt ist Dr. Newhouse gesprächig. Obwohl er eigentlich auch über Fuller nichts berichten dürfte, erklärt er mir, er sei wahrscheinlich erstochen worden – man hat fast ein Dutzend Einstichstellen gefunden. Er könne aber auch an einem Schock oder der Verletzung innerer lebenswichtiger Organe gestorben sein. Leichenhalle: Fuller und seine persönlichen Gegenstände liegen in der Leichenhalle. Es wurde keines seiner persönlichen Dinge beiseite geschafft. Man wartet immer noch auf den Pathologen aus Portland, der die Obduktion vornehmen soll. Fremder: Er hat ihn gestern hier gesehen, als ich auch hier war. Er kennt ihn aber nicht. Ich soll mal die Krankenschwester fragen, vielleicht weiß sie mehr, denn im Krankenhaus war er auch. Im Müllkübel hinter dem Auto finde ich einen zerrissenen Brief. Ich setze ihn wieder zusammen. 8 Ganz eindeutig ist es der Erpresserbrief von Fuller. 15 Einhundert-Dollar-Scheine, die er mit „Ben Franklin“ umschreibt, möchte er haben, damit er Ms.Bibas Mann nicht von den heimlichen Begegnungen berichtet.9 8 9 LMT zum Verschieben, RMT zum Rotieren der Schnipsel Mit „Ben Franklin“ wird hier ein 100-Dollar-Schein umschrieben, weil auf einem solchen Schein ein Bild von dem US-Wissenschaftler Benjamin Franklin (1706-1790) aufgedruckt ist. Er erwartet das Geld bis zum Abend (des gestrigen Tages). Dann wird er sie wieder ein paar Wochen in Ruhe lassen, schreibt er sinngemäß. Ich frage Ms. Biba noch einmal, und auch ob 1500 $, die man vielleicht nicht zahlen müsse, wenn man den Erpresser umbringt, ein Motiv für einen Mord wären und wo sie zur Tatzeit war. Sie streitet die Tat ab – aber ich halte sie ohnehin nicht für die Hauptverdächtige, weil ich denke, dass der Fremde aus England der Mörder ist. Sie sagt, sie wäre zu Hause gewesen – und ihren „Veilchen“ im Gesicht nach zu urteilen, glaube ich es ihr sogar. Aber ob der Polizei dieser Brief als Beweis reicht? Ich muss in den Keller von Fuller. Der richtige Beweis befindet sich sicher hinter der Geheimtür. POLIZEIWACHE Die Beamtin kann nicht viel Neues sagen, außer dass Angelina eingeschüchtert und verängstigt in der Zelle sitzt. Sie hat eben als Verdächtige ein Problem. Aber der Inspektor ist auch da. Informationen von Inspektor Conley: Fuller: Ich erkläre ihm, dass er ein Erpresser war und ich es ihm beweisen werde. Seine Untersuchungen würde ich dabei nicht stören, weil ich an anderen Stellen suche als er, nämlich an den richtigen. Mutter: Ich berichte ihm von Mutters Unfall und dass ich es merkwürdig finde, dass hier ein Fremder aus England auftaucht, der sich überall seltsam verhält und es nur einen Tag später einen Mord und eine Schwerverletzte gibt. Conley meint, ich würde einem Phantom nachjagen - dabei gibt es hier einen ganz realen Mord, welcher aufgeklärt werden muss. Angelina: Sie wurde blutverschmiert mit der Tatwaffe in der Hand am Tatort festgenommen. Ich oder der fremde Mann, nachdem mit dem Phantombild gefahndet wird, hat sie dort beobachtet. Vielleicht hat der Fremde gesehen, wie sie vor der Tat in den Laden eingestiegen ist. Man muss ihn jedenfalls erst einmal finden und dann befragen. Eher kann man nichts Bestimmtes sagen und nur spekulieren. Fremder und Phantombild: Conley meint, es hätte keinen Sinn, dass der Fremde aus England Fuller ermordet und die Tat dann Angelina angehängt hätte. Ich solle besser mit Ms. Kinnley, der Beamtin und Leiterin der Untersuchung sprechen. Erpresserbrief: Als ich ihm erkläre, dass ich einen Erpresserbrief in einer Mülltonne gefunden habe, meint Conley, dass der Brief nur belegt, dass ich mich nicht an seine Warnung gehalten hätte, mich aus den Ermittlungen herauszuhalten. Jeder kann irgendwelche Briefe in öffentliche Mülltonnen werfen – und dass ausgerechnet ich einen solchen Brief von Fuller finde, spricht auch nicht gerade für dessen Echtheit und dass er von Fuller sei, ist auch nicht beweisbar: „F“ (die Signatur des Briefes) können viele heißen. Na gut – wenn das so ist, dann habe ich eben keinen Brief gefunden. Umso dringender muss ich in den geheimen Raum im Keller von Fuller kommen. KRANKENHAUS Informationen von der Sekretärin: Fuller: Er wurde blutüberströmt am Morgen hereingebracht. Es hat sich herumgesprochen, dass Frauen nicht unbedingt bei ihm Fotos von sich anfertigen lassen sollten, weil er seine Finger nicht bei sich lassen konnte. Mutter: Die Werte ihrer Vitalfunktionen sind in Ordnung, aber sie liegt immer noch im Koma. Man kann nur warten. Fremder: Sie hat ihn seit gestern nicht noch einmal gesehen, aber sie hatte nicht die ganze Zeit hier gearbeitet. Wachmann: Der Wachmann Dick kennt alle Mitarbeiter. Wahrscheinlich schnüffelt er in den Personalakten herum. Die Polizisten kennt er auch. Nur die Lieferanten kennt er nicht so gut. Trotzdem besteht keine Chance sich an ihm vorbeizuschleichen. Die Sekretärin hält nicht viel von ihm, weil er akribisch die Leichenhalle und einige Nebenräume bewacht, obwohl es dort kaum etwas zu stehlen gibt. Natürlich will ich bei dieser Gelegenheit auch in die Leichenhalle: Aber die Sekretärin und zusätzlich ein Wachmann lassen mich dort nicht hin. Ich muss sie irgendwie ablenken. Weil ich immer noch sauer bin, dass meine Mutter mich angelogen hat und mir einiges verschweigt, ziehe ich einige Kabel der elektrischen Geräte an ihrem Bett heraus. Es sind doch auch nur die Überwachungsgeräte – also nichts, was sie in Gefahr bringen wird. Wie erwartet, ertönt ein Alarmsignal und die Sekretärin kommt angelaufen. Der Wachmann lässt mich aber auch nicht zur Leichenhalle. Er fragt ob ich ein Lieferant wäre und als ich ihm das bestätige fragt er nach einem Lieferschein. So etwas habe ich natürlich nicht und er fordert mich auf, einen vorzulegen. Ich ziehe das Kabel nochmal heraus und wieder kommt die Schwester. Diesmal schnappe ich mir schnell einen Lieferschein über Seife, der auf dem Tresen liegt (auf der Ecke). Der Wachmann akzeptiert den Schein, aber er will nun auch die Seife sehen – ich zeige ihm den Karton, den ich im Souvenirladen mitgenommen habe. Er akzeptiert ihn ohne hineinzusehen. Aber nun will der auch noch einen Besucherausweis sehen. Der Kerl schikaniert mich! Weil ich den Besucherausweis nicht habe, sagt er, dass ich den von der Sekretärin bekäme. Die Sekretärin gibt mir aber keinen solchen Ausweis, weil sie sagt, dass nur Lieferanten einen brauchen und ich sei doch kein Lieferant. Jetzt muss ich die auch noch davon überzeugen ein Lieferant zu sein. Ich muss sehen, woher ich einen solchen Ausweis bekomme. DINER Im Diner erklärt mir Dr. Newhouse, dass Dick früher Polizist war. Als er Wachmann wurde, hat er durchgesetzt, dass alle Mitarbeiter im Gesundheitszentrum Ausweise tragen müssen. Ich nehme eine Tasse voll Kaffee mit und verschütte sie „versehentlich“ über dem Doktor. Es ist unvermeidbar, dass ich ihn dabei verbrühe. Der Arzt nimmt mir mein Versehen aber nicht übel. Er legt seinen Kittel ab und geht in die Toilettenräume um seine verbrühte Stelle zu kühlen. Ich kann seinen Ausweis aus dem Kittel nehmen. Hoffentlich komme ich nun endlich an dem Wachmann vorbei. LEICHENHALLE Tatsächlich lässt mich der Wachmann nun endlich vorbei. Zum Glück schaut der Wachmann den Ausweis auch nur so oberflächlich an wie das leere Paket. Es macht ihm wirlich Spaß, Leute zu schikanieren, aber viel Mühe macht er sich auch dabei nicht gern. In der Leichenhalle ist es ziemlich sauber. Aber schließlich macht ein toter Mensch weniger Dreck als ein lebender Mensch – zumindest solange man ihn nicht aufschneidet. Fullers Leiche bietet keinen schönen Anblick. Sie haben ihn entkleidet. Die Leiche ist wie erwartet mit Stichwunden übersät. Einen Zahlencode finde ich deshalb hier nicht. Seine Sachen sind also woanders hingebracht worden. Mit einer Spritze, die ich auf dem Transportwagen finde, kann ich aus der Flasche mit Abführmittel (aus dem Krankenzimmer) eine kleine Menge in die Mineralwasserflasche (Getränkeautomat im Wartesaal) einfüllen. In einem Regal an der Wand befinden sich durchnummerierte Formulare, allerdings ohne Namen der zugehörigen Personen. In diesen Formularen sind persönliche Gegenstände aufgelistet. Auf den Behältern auf dem Wagen stehen die gleichen Nummern wie auf den Formularen. Ich schätze, dass in diesen Behältern die persönlichen Sachen der Toten aufbewahrt werden. Wenn ich also herausbekomme, welche Nummer zu Fuller gehört, weiß ich, in welchem Behälter seine persönlichen Sachen sind. Im Ausschlussverfahren kann ich feststellen, dass nach Vergleich der aufgelisteten Gegenstände auf allen Formularen nur das unten links eingesteckte mit der Nr. 448 zu Fuller passt. Auf allen anderen Formularen sind Gegenstände aufgeführt, auf welchen einzelne zu Fuller passen, aber immer sind einige darunter, die eben nicht zu ihm passen. Aus Fullers Schachtel (die 3. von links in der hinteren Reihe) nehme ich das Schlüsselbund mit. Alles andere lasse ich drin. Einen Zahlencode für die Geheimtür finde ich nicht. Am Schlüsselbund fällt mir ein kleiner 6-eckiger Schlüssel auf. Ich schätze, dass er zu dem kleinern 6-eckigen Loch in Fullers Kuckucksuhr passt. FOTOLADEN Ich gehe zurück zum Fotoladen und probiere den Schlüssel an der Uhr aus. Es rappelt in der Uhr und diesmal kommt statt des Kuckucks ein kleines Kästchen zum Vorschein. In diesem Kästchen befinden sich 4 Negative. Fotos sind keine darauf, jedoch sind Balken und Striche zu sehen. Ich werde versuchen, sie mit dem Leuchtkasten im Verkaufsraum genauer anzusehen. Dort kann ich sie gut verschieben und drehen. Mal sehen, ob ich sie in einen Zusammenhang bringen kann, in dem sie einen Sinn ergeben. 10 10 RMT klicken für Rotation und festhalten für Verschieben Wenn man die Dias in der richtigen Orientierung aufeinanderlegt, ergibt sich der Code „2482“. Ich probiere es am der Tür im Keller aus. Der Code scheint zu stimmen, aber die Tür bleibt trotzdem verschlossen. Ich habe bereits herausgefunden, dass die Bodenbretter wie eine Waage funktionieren. Offensichtlich ist der Mechanismus auf Fullers Gewicht eingestellt. Nur wenn der Code und das Gewicht stimmen, öffnet sich die Tür. Mein Gewicht öffnet die Tür jedenfalls nicht - ich bin nicht so schwer wie der fette Fuller. Das Gewicht von Fuller muss ich herausbekommen, wenn es hier weitergehen soll. KRANKENHAUS Im Krankenzimmer nehme ich nun die Waage mit um Fullers Leiche nachzuwiegen. Vorher muss ich den Wachmann ablenken, denn wenn es möglicherweise poltert, könnte er misstrauisch werden. Ich verwickele ihn in ein Gespräch und erfahre, dass er Durst hat, aber von seinem Platz nicht weggehen kann, nicht einmal bis zum Getränkeautomaten, der direkt neben ihm steht und natürlich auch nicht zu seinem Auto auf dem Parkplatz, indem er seine Verpflegung vergessen hat. Ich gebe ihm die präparierte Sodaflasche und er nimmt diese auch gern an. Trinken will er hier aber nicht daraus und verlässt seinen Platz. Ich wundere mich, denn eben hat er noch erklärt, dass er genau das nicht tun könne. Er antwortet, es sei ein Notfall und bittet mich, solange den Wachposten zu übernehmen. Ich schätze, dass der Notfall länger dauern wird – viel länger, als wenn er seine Sachen aus dem Auto geholt hätte. Nun, weg ist er. Zunächst wiege ich die leere Bahre: 24 kg. Danach die Bahre mit Fuller: 158 kg. Fullers Gewicht = 158 kg-24 kg=134 kg. Ich wiege 90 kg. Wenn ich mich auf die Waage in Fullers Keller stelle, brauche ich also noch weitere 134 kg – 90 kg = 44 kg Gewicht. Irgendetwas mit diesem Gewicht wird sich sicher in Fullers Keller finden lassen. Plötzlich kommt der Wachmann mit gezogener Waffe gelaufen und schreit, dass ich ihn vergiften wollte, was ich natürlich abstreite. Er vermutet außerdem, dass ich wohl ein Dieb sei, der Medikamente oder medizinische Geräte stehlen wolle. Er führt mich zur Polizeiwache. Nach einer strengen Rüge von Conley und der Drohung, beim nächsten Fehlverhalten aus dem Verkehr gezogen zu werden, darf ich gerade nochmal gehen. FOTOLADEN Ich räume einigen herumstehenden Krempel auf die Waage, bis ich schätze, dass er etwa 44 kg wiegt, stelle mich dazu und gebe den Code nochmals ein. Diesmal klappt es und die Tür geht auf. Danach räume ich das Zeug wieder weg. Ich sehe mehrere Kameras, die ein Bett fotografiert, auf dem man Personen anketten kann. Der Raum ist eine Art Folterkeller und das Schwein hat alles auf Video aufgenommen. Offensichtlich war dieses Aas ein Sadist. Wundern sollte ich mich darüber natürlich nicht, ich hätte es mir denken können. Hinter dem Vorhang auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Metallplatte mit einer 6-eckigen Vertiefung. Auf einem Tisch stehen mehrere Flaschen mit KO-Tropfen, mit denen Fuller offenbar seine Opfer betäubt hat, bevor er sich an ihnen verging und sie filmte. Oje, jetzt weiß ich, was in Fullers Paket war, dass ich im Souvenirladen abgeholt hatte – ich erinnere mich an das leise Klimpern. Ich überlege, ob Fuller Angelina in der letzten Nacht selbst angerufen hat und sie auch betäuben wollte. Angelina könnte tatsächlich gekommen sein, aber Fuller durchschaut haben. Danach kann es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein und Angelina Fuller in Notwehr getötet haben. Sehr wahrscheinlich finde ich diese Variante nicht, aber jedenfalls möglich. Vom vorderen Bettpfosten nehme ich die vordere Kugel ab und kann sie auf die Metallplatte anwenden. Dann lässt sich der Spind öffnen. Im Spind finde ich Fotos von gefesselten Frauen, u. a. von Ms. Biba. Alle diese Frauen dürften ein Motiv haben Fuller tot sehen zu wollen – im Gegensatz zu Angelina. Ms. Biba muss Fuller furchtbar gehasst haben. Und dennoch ist ihre Angst, dass alles an die Öffentlichkeit gelangt, noch größer. POLIZEIWACHE Ich gehe zur Conley und zeige ihm die Fotos. Eigentlich erwarte ich nun den General-Zusammenschiss, weil ich schon wieder eigenständig ermittelt habe und dabei in das von Conley versiegelte Haus von Fuller eingestiegen bin. Wider Erwarten ist Conley milde gestimmt: Er findet die Fotos recht interessant, gibt aber zu Bedenken, dass alle diese Fotos nicht Angelinas Unschuld beweisen. Plötzlich betritt der Fremde, der Angelina die ganze Zeit verfolgt und den ich für den Mörder halte, den Raum. Er stellt sich als Privatdetektiv Reginald Borris aus England vor und erklärt, Fuller nicht getötet, jedoch in der Angelegenheit ebenfalls ermittelt zu haben. Außerdem hat er die Bilder bei sich, welche ich von Angelina im Hotelzimmer gemacht und ihr im Diner gegeben habe. Angelina muss sie ins Hotelzimmer gebracht und dort liegen gelassen haben. Danach war der Typ also nochmal im Zimmer und hat die Fotos an sich genommen. Er widerspricht und erklärt, Fuller hätte sie ihm gegeben – was nicht sein kann, den Fuller hatte diese Bilder nie gehabt. Ich fordere Conley auf Angelina nun freizulassen, denn jeder könne ein Motiv für den Mord an Fuller gehabt haben, wobei das von Angelina eher als gering einzustufen ist. Conley erwidert, Angelina bleibt in Haft, bis das ganze Durcheinander geklärt ist, denn die Freilassung eilt nicht. Er wird einige Mitarbeiter zu Fullers Haus schicken, die alle Räume nochmal genau untersuchen, besonders den Keller, denn den hat man schließlich beim ersten Mal nur oberflächlich untersucht und vom Geheimraum gar nichts gewusst. Danach zieht er sich mit dem Detektiv zu einem Gespräch zurück. Diesmal meckert die Beamtin mit mir, weil ich trotz versiegelter Türen bei Fuller eingestiegen bin – diesen Anschiss hatte ich eigentlich von Conley erwartet. Sie sagt, Angelina war ziemlich sauer gewesen und ausgerastet, als man sie wieder in die Zelle brachte. Dieser Borris muss das Hotelzimmer heute noch einmal durchsucht haben, als Angelina schon im Gefängnis war. Ich muss nochmal hin, denn vielleicht hat er Spuren hinterlassen. HOTEL Ich bemerke, wie der Portier gerade Möwen von der Veranda des Hotels verscheucht. Ins Zimmer lassen will er mich nicht, weil es die Polizei versiegelt hat. Ich muss ihn ablenken. Ich nehme das Brot aus dem Diner, dass ich schon seit gestern Morgen mit mir herumschleppe und mache Krümel daraus. Die Krümel verstreue ich auf der Veranda. Kurz danach sind alle Möwen wieder da und noch einen Moment später auch der Portier um die Möwen erneut zu vertreiben. Hinter ihm kann ich unbemerkt ins Hotel gehen, den Zimmerschlüssel nehmen und ins Hotelzimmer gehen. Unter der Stehlampe finde ich ein kleines Abhörgerät. Borris hat den Raum also verwanzt! Das Gerät muss seine Signale zu einem Sender übertragen, die abgehört werden können. Der Sender muss auch hier sein, weil dieses kleine Gerät keine große Reichweite haben kann. Ich muss nicht lange suchen – der Sender ist ein Funkgerät und ich finde ihn im Belüftungsschacht. Danach muss ich am zeternden Portier vorbei, der inzwischen wieder an seinem Platz ist – der ist richtig sauer. Er hat natürlich auch Grund dazu. Nachdem ich den Schlüssel abgegeben habe, schmeißt er mich raus und fordert mich auf mich nie wieder hier blicken zu lassen. Aber ich habe alles, was ich brauche und muss wohl kaum nochmal ins Hotel. POLIZEIWACHE Mal sehen, was der Inspektor nun zu sagen hat. Informationen von Conley: Geheimkeller: Conley gibt mir Recht. Inzwischen waren seine Mitarbeiter dort und haben weitere Untersuchungen vorgenommen. Fast jeder hatte hier einen Grund Fuller aufzuschlitzen, den trieb dort wirklich abartige Dinge. Conley sagt, dass er lieber nicht wissen will, wo ich meine Informationen her habe und wie ich überhaupt in den Keller gelang bin – Aber jetzt muss für mich mit eigenständigen Ermittlungen endgültig Schluss sein: Schließlich läuft der Mörder, falls es wirklich nicht Angelina war, noch frei herum und meine Ermittlungen dürften ihn nicht begeistern. Angelina bleibt in Haft, denn schließlich wurde sie mit der Tatwaffe am Tatort festgenommen – sie ist deshalb weiter die Hauptverdächtige für den Inspektor. Man wird weiter ermitteln, aber den Kreis der Verdächtigen erweitern. Ms. Biba: Sie war zur Tatzeit zu Hause, ebenso ihr Mann. Ms. Biba bestätigte, dass ihr Mann zu Hause war. Ihr Mann konnte bestätigen, dass Ms. Biba zu Hause war. Sie geben sich also gegenseitig (vermutlich falsche) Alibis. Die Beiden scheiden für Conley als Tatverdächtige aus…sehr eigenwillige Logik. Mehr darf er mir nicht sagen, auch nicht über die mutmaßliche Erpressung. Fremder: Conley glaubt, dass der in der Sache richtig tief mit drin steckt. Aber weil er alle Fragen beantwortet hat und er ihm nichts Konkretes vorhalten oder nachweisen kann, kann er ihn auch nicht verhaften. Das Abhörgerät und das Funkgerät gebe ich ihm vorläufig nicht – vielleicht kann ich die Geräte besser gebrauchen. Informationen von der Beamtin: Geheimkeller: Sie war bei der Untersuchung nicht dabei, weil Conley ihr aufgetragen hat, währenddessen die Polizeiwache besetzt zu halten. Sie bedauert das, weil sie schon gern dabei gewesen wäre. Ms. Biba: Sie und ihr Mann wurden einzeln verhört. Alles andere dazu soll Conley mir sagen. TRÖDELLADEN Ich will mal mit Eddie über das Funkgerät sprechen. Der kennt sich mit solchen Dingern besser aus als ich. Vielleicht erfahre ich noch andere Neuigkeiten. Informationen von Eddie: Funkgerät: Das kleine Funkgerät ist billiger Schrott aus Asien. Die Reichweite beträgt höchstens ein paar Meilen. Eddie hat gestern gegen 18 Uhr einen merkwürdigen Funkspruch aufgefangen. Ein Fremder sprach von einem Mädchen, das jetzt in Sicherheit sei. Er würde sich heute Abend gegen 18 Uhr erneut melden. Ich frage ihn, ob man ihn aufspüren könnte. Eddie meint, dass könne man: Wenn man das Funkgerät und seines zusammenschalten würde und noch ein Ortungsgerät baut, kann man einen Sender orten. Für das Ortungsgerät braucht man ein Radio, Kupferdraht, ein Metallrohr, einen Kompass und Kopfhörer. Das Radio kann Eddie selbst beisteuern. Kopfhörer und Kompass kann ich von zu Hause besorgen. Der Kopfhörer liegt neben dem Fernseher und ein Kompass befindet sich am Fernrohr, mit dem Mutter immer die Wale beobachtet hatte. Die Metallstange, welche Eddie braucht habe ich dabei. Das Kupferkabel bekomme ich von der Lichterkette vorm Diner. Ich schneide es mit der Zange ab, die ich gestern bei Eddie gekauft habe. Die Plaste-Isolation muss ich mit der Zange noch abmachen. Ich soll hinab zum Hotel gehen, das Radio einschalten und dessen Antenne drehen und mit dem Kompass bestimmen, aus welcher Richtung das Signal am lautesten ist. Er macht dasselbe von seinem Laden aus. Danach werde ich meine und seine Peilung in eine Landkarte eintragen. Der Schnittpunkt der Linien markiert den Ort des Senders. Ich gehe zur Küste vor dem Hotel und baue alles so auf, wie Eddie es gesagt hat. Den höchsten Ausschlag des Zeigers erziele ich bei etwa 73 Grad, also etwa Himmelsrichtung N-N-O. Eddie hat 90 Grad gemessen, also genau Osten. Der Schnittpunkt liegt einige hundert Meter vor der Küste. Das bedeutet, dass der Kerl ein Boot hat. Deshalb kennt ihn hier niemand. Eddie sagt, ich solle mir das Boot vom Hafen nehmen - er hätte mit dessen Eigentümer, einem Hummerfischer - gesprochen und zum Boot von Borris fahren. Richtig wohl ist mir bei diesem Gedanken nicht, weil ich eine Auseinandersetzung befürchte. Aber Eddie erklärt, er hätte einen weiteren Funkspruch aufgefangen: Borris würde ohnehin in der Stadt nach mir suchen. Also fahre ich hinaus und sehe mir Borris‘ Boot genauer an. AUF DEM BOOT Ich gehe unter das Deck. Mir fällt ein Laptop mit dem ganz neuen Windows (Version 3.1) auf. In einem Verzeichnis finde ich zahlreiche Fotos von Willow Creek, also dem Ort, aus dem meine Mutter regelmäßig Geld erhält. Etwas sehr Seltsames geht hier vor. Was verbindet Borris mit Willow Creek? Und was hat meine Mutter damit zu tun? An der Wand sind Fotos festgemacht, die Borris gestern von mir gemacht hat, als ich in der Stadt unterwegs war und auch eines, das er heimlich aufgenommen hat, als ich mit Angelina im Diner war. Er hat mich und Angelina also permanent verfolgt. Ich stecke die Fotos ein, auch wenn sie mir vermutlich nicht viel weiterhelfen werden. Hinter dem Bild ist ein Tresor versteckt. Die Technik ist offenbar die Gleiche wie bei Fullers Tresor. Aber diesmal habe ich kein Stethoskop dabei um die Mechanik zu hören. Ich muss diesmal also den richtigen Code benutzen und diesen zuvor natürlich herausfinden. In der Schublade unter dem Tresor ist ein Schlüssel. Dieser passt zu einem Schloss im Unterteil des gegenüberstehenden Sofas. Ich schließe auf und finde einen Generator für Notfälle, falls die Batterien des Bootes entladen sein sollten. Auf dem Schreibtisch liegt eine Mappe die mit A. (für Angelina?) beschriftet ist - und tatsächlich finde ich in ihr Fotos, auf denen Angelina etwa 14 Jahre alt ist und auch Kinderfotos von ihr. Weiterhin ist darin eine Notiz: New York, Boston…das beweist, dass Borris schon länger hinter ihr her ist. Außerdem ist eine Folie mit Strichen darauf in der Mappe zu finden. Ich stecke die Mappe ein. Mit der Folie kann ich die Striche auf der Zeichnung unter den Messinstrumenten ergänzen. Wenn ich die Folie richtig verschiebe und richtig drehe ergänzen sich die Striche von der Karte und der Folie zu einer geschlossenen Reiseroute um die Südspitze von Afrika: SW-S-SO-O-NO-NW. Ich notiere mir die Himmelsrichtungen in dieser Reihenfolge und bekomme so den Code für den Tresor, der diesmal statt mit Zahlen mit einer Windrose gesichert ist. Im Tresor finde ich einen keltischen Ring und eine 3,5“-Diskette, die mit Biddeford und dem heutigen Datum beschriftet ist. Die Diskette könnte Beweise liefern, der Ring ist vielleicht später mal interessant. Die Daten der Diskette kann ich mir dem Laptop ansehen. Dann sollte ich mich aber allmählich beeilen, denn ich weiß nicht, wie lange Borris an Land bleiben wird. Ich muss feststellen, dass der Akkumulator leer ist und auch sonst kein Strom auf dem Schiff ist. Aus der Schublade vom Deck hole ich einen Benzinkanister und fülle den Generator im Sofa auf. Dann will ich mir die Diskette mal ansehen. Sie enthält die Krankenakte meiner Mutter. Ihre Verletzungen vom (angeblichen?) Unfall sind aufgelistet: Verbrennungen 2. und 3. Grades, an Händen, Armen und Füßen und die Rückenfraktur. Borris kennt offenbar nicht nur Angelina seit Jahren sondern auch meine Mutter schon lange – auch aus der Zeit, als sie noch in England lebte. Weiterhin sind noch andere Fotos auf der Diskette, die Borris gestern und heute in Biddeford aufgenommen hat: - Angelina, wie sie Fullers Laden betritt, als dieser schon tot war. Das ist der Beweis, dass sie nicht die Täterin sein kann. - Mr. Biba, der Mann von Ms. Biba, wie er sich in Fullers Laden schleicht. Offensichtlich hat er von der Erpressung erfahren, dann seine Frau zugerichtet und danach Fuller erstochen. Aber Borris wollte den Mord Angelina anhängen! Plötzlich erscheint Borris und bedroht mich mit gezogener Waffe – offensichtlich weiß ich inzwischen zu viel. Auf diesem kleinen Boot kann ich ihm schlecht ausweichen. Er treibt mich vor sich her aufs Deck und schreit „Wir gehen jetzt auf eine lange Reise!“ Ich versetze den Quermast in Schwingung, so dass dieser Borris erwischt. Danach schlage ich ihn mit dem Paddel nieder.11 Borris verliert das Gleichgewicht und fällt über Bord. Allerdings glaube ich nicht ihn getötet zu haben. Ich bin ihn sicher nur für den Augenblick los geworden, er wird wieder auftauchen. Die Diskette reicht dem Inspektor als Beweis für Angelinas Unschuld. Sie wird unverzüglich frei gelassen. Noch am Abend treffe ich mich mit ihr am Strand. Sie erklärt, am nächsten Tag nach England zurückzukehren. Dort wird sie als angehende Historikerin herauszufinden versuchen, welche Verbindung meine Mutter zu Willow Creek und zu Borris hat und warum er auch hinter ihr her ist. Sie lädt mich in ein paar Wochen in England zu besuchen. ein paar Tage später… DINER Im Diner fordert mich Ms. Biba auf mich umgehend zum Krankenhaus zu begeben. Dr. Newhouse hat sie nach mir gefragt, weil er mich nicht erreichen konnte - es wäre etwas mit meiner Mutter. Endlich ist sie aus dem Koma erwacht – in Anbetracht der vielen ungeklärten Fragen um ihre Vergangenheit, ist das eine sehr gute Nachricht. Ich hoffe, dass sich nun vieles klären wird. KRANKENHAUS Dr. Newhouse teilt mir mit, dass meine Mutter heute Morgen an Herzversagen verstorben ist. Leider ist das nicht die Nachricht, die ich erwartet habe. Mom ist tot und alle Fragen bleiben offen. Angelina ist wieder in England, möglicherweise ist dieser widerliche Borris weiter hinter ihr her. Grundsätzlich hält mich nichts mehr in Biddeford, denn ich habe nun keine Bezugspersonen mehr. In England jedoch könnte ich die Zusammenhänge zwischen Borris, meiner Mutter und Angelina erforschen – und ich würde Angelina wiedersehen und könnte sie ggf. vor dem widerlichen Kerl beschützen, wenn es nötig sein sollte. 11 Das muss sehr schnell geschehen: Es ist das erste Mal, dass Darren sterben kann. Borris erschießt Darren, wenn dieser nicht schnell handelt. ZU HAUSE Angelina hat auf den Anrufbeantworter gesprochen: Sie ist in England angekommen und tatsächlich ist Borris weiter auf ihrer Spur. Es scheint eine Verschwörung zu geben, bei der Borris eine entscheidende Rolle spielt. Plötzlich reißt die Nachricht ab – Angelina wird bedroht und ruft um Hilfe. Ich treffe den entscheidenden Entschluss: Ich muss nach England. Sofort! WILLOW CREEK Von Portland fliege ich nach London und muss dann in die Bahn in Richtung Worcester im Westen von England umsteigen. Mit dem Taxi fahre ich von Worcester in Richtung Willow Creek. Wenigstens weiß der Chauffeur, wo das liegt. Die Gegend wird immer einsamer und ist geprägt von Tristesse und Langeweile, wobei das Wetter durchaus eine Rolle spielen kann. Nach einer Dreiviertelstunde, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, hält er vor einem alten Gebäude an und erklärt, wir seien nun in Willow Creek angekommen und das Gebäude sei das Hotel des Ortes, wo ich wohnen kann. „Gordon’s Palace“ – ein altes Gebäude, aber es macht einen freundlichen Eindruck, trotz des Regenwetters. Ich frage den Portier Murray nach Angelina. Der besteht aber auf Verschwiegenheit – mit Fremden wird er nicht über andere Gäste sprechen. Zunächst frage ich Murray über die Umstände der Umgebung aus. Informationen von Murray: allgemeine Informationen: Er erklärt, dass dieses Hotel im Sommer sehr gut besucht wird, denn es ist das einzige Hotel in Willow Creek. Robert und Samuel Gordon: In früheren Zeiten war das Hotel ein Krankenhaus für Geisteskranke und wurde von einem gewissen Robert Gordon geleitet, der als berühmter Psychiater bekannt war. Samuel Gordon, der Neffe von Robert, war geistig verwirrt und galt als Serienmörder von Willow Creek. Mindestens fünf Menschen hat er auf dem Gewissen, darunter einen 12jährigen Jungen Vic. Als Familienmitglied musste Samuel natürlich nicht befürchten in Ashburry eingeliefert zu werden. Das Krankenhaus wurde nach den unerfreulichen Vorfällen geschlossen und die Insassen woandershin gebracht. Der Portier hat das Gebäude gekauft und sanieren und renovieren lassen, denn Robert Gordon hatte nicht viel für dessen Erhaltung getan, sodass es am Ende ziemlich baufällig war. Außerdem hat es nun einen neuen Namen: Aus dem alten Sanatorium „Ashburry“ wurde schließlich das Hotel „Gordon’s Palace“. Das muss man dem ansonsten verrückten Murray anerkennen: In das verfallene Sanatorium hat er richtig viel Geld investiert und daraus ein gemütliches Hotel gemacht. Wer von denen, die das alte „Ashburry“ von früher kannten, hätte das für möglich gehalten! VERGLEICH - DAS HOTEL HEUTE UND FRÜHER AUSSENANSICHT Und so sah „Gordon’s palace“ vor 12 Jahren (1981) aus FOYER HOTELFLUR 1993 Im Gordon’s Palace Der Flur vor 12 Jahren: Die Hotelzimmer waren damals Zellen im Sanatorium. ZELLE VON JAMES, einem Patienten Schloss auf dem Hügel: Murray gerät ins Schwärmen. Dieses Schloss ist die einzige Touristenattraktion in der Umgebung und weithin bekannt: das berühmte Black Mirror Castle. Es wurde im 12. Jahrhundert gebaut und gehörte seit dieser Zeit dem Adelsgeschlecht der Gordons. Alle Abscheulichkeiten, die man sich nur vorstellen kann, haben dort stattgefunden: Folter, Hexenverbrennungen, Morde, Selbstmorde, geheime Rituale, Teufelsanbetungen. Black Mirror Castle ist verflucht - genau wie die Familie Gordon verflucht ist. Alle männlichen Familienmitglieder wurden wahnsinnig. Einige dieser grausamen Taten hat Murray selbst miterlebt: den Brand, den Samuel Gordon vor 25 Jahren gelegt hat und in dem seine Frau Cathy umkam, der Selbstmord von dessen Großvater William Gordon vor 12 Jahren die Serienmorde von Samuel nach Williams Selbstmord Jeder, der sich längere Zeit in diesem verfluchten Schloss aufhält, wird selbst von diesem Fluch befallen. Ich antworte ihm, dass Geisteskrankheit auch erblich sein kann und nicht auf Flüche zurückzuführen ist - besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit in solchen alten Adelsfamilien, die sich oft nur unter sich fortgepflanzt haben. Davon will Murray nichts hören, weil Black Mirror Castle so entmystifiziert werden könnte. Auf Black Mirror Castle lebt noch die fast 90 jährige Victoria Gordon, Großmutter von Samuel Gordon und Mutter von Samuels Onkel Robert Gordon und die Witwe von William Gordon, dem früheren Schlossherrn, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Ihr als einzigem weibliches Familienmitglied konnte der Fluch von Black Mirror nichts anhaben. Wenn sie eines Tages stirbt, ist die Familie der Gordons ausgestorben. Willow Creek: Willow Creek ist ein kleines Dorf, in dem niemand wohnen will – wer kann, zieht weg. Nur das Black Mirror Castle lockt noch vorübergehend Leute hierher, aber das sind nur Touristen. Ansiedeln will sich hier keiner. Murray hat aus eigener Initiative das „Heimatmuseum“ zu Black Mirror Castle mit Hotelanschluss erbaut. Es war alles vorhanden, was man als historische Kulisse brauchte: ein unheimliches gruseliges Schloss, 2 Selbstmorde, 5 grausige Morde durch den Serienmörder Samuel Gordon, eine vom Fluch beladene wahnsinnige Familie…Im hinteren Teil des Museum werden von Murray animierte Horrordarbietungen mit dem Hintergrund der Familiengeschichte Gordon inszeniert. In den ersten Jahren kamen die Touristen scharenweise, um sich zu gruseln und mehr über die Gordons zu erfahren. Es entstand ein kurzer „Boom“. Trotz aller Bemühungen von Murray ist der Umsatz aber in der letzten Zeit stark zurückgegangen. Alle Touristen, die sich für die Gordons interessiert haben, waren schon da und alle Informationen sind ausgiebig bekannt. Murray kann keine Neuigkeiten mehr bieten und die Gordons scheinen überdies allmählich in Vergessenheit zu geraten. Die Gordon-Story ist bis zum letzten Detail vermarktet worden und nur noch langweilig. Es wäre durchaus nicht schlecht für das Geschäft, wenn mal wieder etwas Neues geschehen würde, immerhin sind inzwischen wieder 12 Jahre vergangen – also die Zeitspanne, die sonst immer zwischen unheimlichen und grausigen Begebenheiten lag. Sanatorium: Ich will doch noch einmal auf dieses Gebäude hier zu sprechen kommen. Wieder gerät Murray in regelrechte Verzückung. Dieses Gebäude hier war früher das berühmte Sanatorium Ashburry. Erinnerung an die Ereignisse aus BLACK MIRROR I Robert Gordon, Onkel väterlicherseits von Samuel Gordon, hatte hier nachts verbotene und grauenvolle Experimente mit Patienten durchgeführt, wenn er mit ihnen allein war. Die meisten Patienten haben das nicht überlebt. Robert hatte einen Komplizen: Den Pathologen Dr. Hermann, der stets die Leichen von Robert Gordon zur Obduktion bekam und falsche Todesursachen bescheinigte. Die Polizei kam beiden auf die Spur – aber noch bevor man ihnen den Prozess machen konnte, starben auch sie unter grauenvollen Umständen. Roberts schrecklich verstümmelte Leiche wurde am Leuchtturm „Sharpedge“ gefunden. Es konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob Robert von einem Insassen der Zelle Nr. 12, einem gewissen James, getötet wurde – jedenfalls war das die offizielle Version, denn man fand den Schlüssel von Robert in der Tasche von James – oder ob auch Robert von dessen Neffen Samuel umgebracht wurde, denn auch Samuel hatte einige Motive, Robert zu töten. Aber auch James hatte einen Komplizen: In der Nachbarzelle Nr. 13 wohnte Ralph. Er kommunizierte mit James durch ein Loch in der Zellenwand, welches James mit skurrilen Zeichnungen abdeckte, damit es nicht auffällt. So tauschten sich die beiden über einen geheimen Fluchtweg aus, der durch die Kanalisation führte, die James im Gegensatz zu Ralph durch ein Loch unterhalb des Bettes in der Zelle erreichen konnte. Ralph lockerte seinerzeit durch seine unfreiwillige Komik und übertriebene, seiner Verwirrtheit zuzuschreibende Fürsorge um eine kaputte Holzpuppe (die er „Mr. Bubby“ nannte, für lebendig hielt und mit der er „kommunizierte“) die düstere Stimmung in Ashburry wenigstens etwas auf. Samuel musste „Mr. Bubbys“ Einzelteile im Sanatorium suchen und zusammensetzen („Es hat keinen Zweck, wenn ich Ralph nur den Kopf von Mr. Bubby zeigen würde…“) – doch auch Ralph überlebte die Experimente von Robert Gordon nicht. Er starb durch eine Überdosis tödlicher Injektionen. Wenige Tage nach James‘ Flucht wurde die verstümmelte Leiche von Robert am Leuchtturm „Sharpedge“ von Willow Creek gefunden und James saß singend daneben. Inspektor Collier, der damals die Untersuchungen leitete, verhaftete daraufhin James und brachte ihn wieder in seiner alten Zelle unter. Darüber kam James nicht hinweg und er erhängte sich mit einem Stromkabel in seiner Zelle. Vorher schrieb er mit Blut den Namen des Neffen von Robert Gordon an die Wand: Samuel Dr. Hermann war eines der Opfer von Samuel: Einige Tage nach dem Tod von James und Robert fand man ihn tot in seiner eigenen Leichenhalle. Samuel hatte Dr. Hermann den Kopf abgehackt und in einen Eimer geworfen. Leiche von Dr. Hermann Murray kaufte das alte Sanatorium und baute es aufwändig um – das ist ihm zweifelsfrei gelungen, das muss man anerkennend sagen. Aber noch heute berichten die Hotelgäste von Geistern, die sie auf den Fluren gesehen haben wollen und von Geräuschen aus der Erde, die sie nachts gehört haben wollen. Es wird Zeit, wieder Auf die Gegenwart zu sprechen zu kommen… Über Angelina kann Murray nicht sprechen – die Verschwiegenheit hindert ihn daran. Wenn ich Gast wäre, dann wäre das etwas anderes, aber so… Weil ich ohnehin einige Zeit hier bleiben muss und Angelina sicher auch hier abgestiegen ist, buche ich zunächst 2 Nächte für je 90 £ pro Nacht. (komisch-im Faltblatt des Reiseführers stand 50 £ pro Nacht!) Ich bekomme den Schlüssel für das Zimmer Nr. 12 (der ehemaligen Zelle von James). Angelina wohnt übrigens im Nachbarzimmer (Nr. 13), wo Ralph früher untergebracht war. Angelina: Sie ist gestern Abend nicht in ihr Zimmer zurückgekehrt. Aber Murray sieht das recht locker, denn schließlich hat sie im Voraus bezahlt. Es wird ihr wohl leider auch nichts geschehen sein, denn seit 12 Jahren war hier nichts mehr los… aber ein neuer Mord würde das Geschäft wieder beleben! Den Schlüssel für Angelinas Zimmer gibt er mir nicht – nicht einmal für 50 £ extra. Bestechlich ist er eben nicht. Nach dem denkwürdigen Gespräch schätze ich ein, dass, wenn jemand hier von Flüchen, merkwürdigen Erscheinungen und Mordgedanken besessen und zudem reichlich verrückt ist, derjenige Murray heißt! Ich stelle meinen Rucksack in meinem Zimmer ab und überlege, wie ich in Angelinas Zimmer komme. Wenn ich Murray ablenken könnte, würde ich den Schlüssel zu Angelinas Zimmer vom Brett nehmen können. Die Vermarktung von Black Mirror nebst Familie Gordon hat unter Murray bizarre Auswüchse angenommen. Im Foyer befindet sich ein Ständer mit Postkarten. Sie zeigen blutige Messer, schreiende Frauen und Fotos vom Dorf mit Unterschriften wie „Willow Creek – Heimat der Mörder“. Eine einzige Karte scheint sinnvoll – sie zeigt eine Landkarte von Willow Creek mit den Mordschauplätzen von vor 12 Jahren. Die kaufe ich Murray ab. Weiterhin finde ich Plastikmasken von Samuel Gordon, Plaste-Messer mit blutiger Klinge und noch mehr solchen Mist. Besonders fallen mir merkwürdige kleine Gegenstände aus Plaste auf, die eine Art Schlüssel darstellen. Murray bezeichnet sie als „Seelenschlüssel“. Samuel Gordon soll besessen darauf gewesen sein, möglichst viele davon in Besitz zu bringen und mordete deswegen sogar. 6 dieser Schlüssel soll er besessen haben – sie verschwanden aber mit seinem Selbstmord.12 Heute verkauft Murray Plaste-Imitationen dieser Schlüssel – mit eingelegter Batterie leuchten sie sogar in grellen Farben und geben gruselige Soundeffekte! Werbung: „Jagen Sie Ihren Lieben einen Höllenschrecken ein!“ Die Produktion all diesen Touristenkitsches hatte ihn viel Geld gekostet – aber er musste in der letzten Zeit nichts mehr nachbestellen und wäre froh, wenigstens die vorhandenen Bestände verkaufen zu können. 12 Samuel Gordon musste in BLACK MIRROR I sechs Schlüssel an sich bringen um mit diesen eine wichtige Tür im finalen Teil des Spiels zu öffnen. Mit der Vermarktung von Willow Creek hat Murray eindeutig weit übertrieben – andererseits traue ich vielen Leuten zu solchen Müll tatsächlich zu kaufen. Danach sehe ich mich auf dem Flur um. Im Flur fällt mir eine Uhr auf dem Bücherschrank auf. Sie sieht auf den ersten Blick wertvoll aus, aber schnell stellt sich heraus, dass sie nur ein batteriebetriebenes billiges Imitat ist. Ich würde sie gern näher untersuchen, aber sie ist festgeschraubt. Um sie untersuchen zu können, brauche ich einen Schraubenzieher um sie vom Bücherreal zu bekommen. Auf dem Tisch liegt eine Schachtel mit Streichhölzern und eine Zeitung, die zu lesen sich nicht lohnt: Sie sieht nicht sehr seriös aus und ist auch schon einige Wochen alt. Ich nehme beides mit, vielleicht ist es zu irgendetwas zu gebrauchen. Im hinteren Teil des Flures teilt eine provisorische Wand den Flur. Der Teil des Gebäudes dahinter wurde vermutlich noch nicht renoviert, weil Murray nicht so viele Gäste hat, dass ein weiterer Ausbau des Hotels nötig ist. Mein Zimmer ist eine umgebaute Zelle. Abgesehen vom Preis ist hier nichts „First Class“. Solange ich aber Angelina nicht gefunden habe, werde ich mich hier nicht aufhalten. Weil hier im Moment nichts mehr zu tun ist, sehe ich mich nochmal im Foyer um. Auf dem Tisch steht eine Flasche Schnaps und Geschirr, das Murray vor kurzem benutzt haben muss. Weil er der einzige Angestellte hier ist, kann er beim Essen seinen Arbeitsplatz nicht verlassen. Ich nehme ein Messer vom Geschirr und die Flasche mit. Mit dem Messer kann ich die Uhr auf dem Flur abschrauben. Der Uhr kann ich 2 Batterien entnehmen. Ich schaue mich noch einmal draußen um. Links neben der Tür liegt ein Haufen aus zusammengefegtem Laub. In der Mitte sind noch trockene Blätter – der Haufen kann noch nicht lange hier liegen. Ich lege die Zeitung dazu und zünde die Blätter an. Die äußeren Blätter sind feucht, so gibt es ordentlich Qualm, denn richtig brennen werden sie nicht - genau wie ich das wollte. Ich berichte Murray von dem Feuerchen und er läuft hinaus…Solange Murray das Feuer löscht, nutze ich die Zeit um den Schlüssel einzustecken, der zu dem Zimmer Nr. 13 gehört, welches Angelina gebucht hat. Ich schließe auf Zimmer 13 auf - hoffentlich finde ich hier Hinweise auf Angelinas Verbleib. Das Badezimmer sieht uninteressant aus – wie alle Hotel-Badezimmer eben. Im Schrank, worauf ein altes Fernsehgerät steht, finde ich eine Flasche mit Schlafmittel – es scheint Angelina zu gehören. Ich nehme die Flasche mit. Auf dem Tisch steht ein Teller mit Zitronen, in denen ein Stück Holz steckt. Irgendwoher kenne ich das, weiß aber nicht, wozu es nützlich ist. Von der Bettdecke, die sehr altmodisch ist, nehme ich ein Stück Wolle mit – entweder nützt es mir später noch oder ich hebe es einfach als Andenken auf. Aber das Bett steht irgendwie schief, das kommt mir komisch vor. Das Bett kann ich leicht abrücken und den Teppich hochklappen. Unter dem Bett ist eine Metallabdeckung, das werde ich mir mal genauer ansehen. Sie ist rund, ca. 50 cm im Durchmesser und wahrscheinlich aus Kupfer. Anheben kann ich sie nicht, denn sie ist massiv und macht einen schweren Eindruck. Offensichtlich verbirgt sich unter der Platte der Weg in die Kanalisation, der seinerzeit schon James die Flucht ermöglicht hat und der nun auch von Zimmer 13 aus zugänglich ist. Auf der Platte sind 5 drehbare Ringe, die alle mit Tiersymbolen versehen sind. In der Mitte ist ein Griff. Ich vermute, dass man eine Art Code einstellen muss um sie zu bewegen. Allerdings habe ich nicht den geringsten Hinweis, wie der lauten könnte. An der Wand fällt mir eines der Fotos auf, die ich von Angelina im Hotel von Biddeford gemacht habe. Das soll wohl ein Hinweis für mich sein. Hinter dem Bild finde ich einige weiße Zettel. Die Zettel sind schön doppelt gefaltet aber scheinbar leer. Ich erinnere mich an meine Pfadfinder-Kenntnisse. Botschaften, die mit Zitronensäure auf Papier geschrieben sind, sind solange unsichtbar, bis man das Papier kräftig erwärmt – womit die Zitronenscheiben auf dem Tisch als weiterer Hinweis für mich erklärt sind. In der Schachtel mit den Streichhölzern sind noch 3 Hölzer – mal sehen… Anfangs scheint das zu funktionieren, aber das erste der Hölzer brennt zu schnell ab. Ich kann nur eine kleine Ecke der Botschaft sichtbar machen. Ich brauche etwas, das gleichmäßig und flächendeckend Wärme abgibt. Dazu könnte der Heizkörper nützlich sein-ich probiere es aus. Es klappt nicht. Neue Idee: Ich gieße den Schnaps in das Glas auf dem Tisch. Dort lege ich denn Wollfaden dazu. Dieser saugt den Alkohol auf. Ich kann so eine provisorische Kerze bauen, indem ich den Wollfaden als Docht am Glasrand befestige. 13 Und tatsächlich – ich kann die Botschaft nun lesen. Sonntag, 16 Uhr. Ich weiß wirklich nicht, was das Besondere an Willow Creek sein soll. Alles wirkt verlassen, arm und einsam. Hoffentlich muss ich Darren nicht enttäuschen Er hat mir sehr geholfen und ich hoffe nun wirklich sehr, dass ich auch ihm helfen kann. 13 Die Botschaft ist in der Schriftart „HW_Amano.ttf“ geschrieben – eine der Schriftarten, die speziell für dieses Programm entwickelt wurde. Sie steckt im Verzeichnis, in dem Black Mirror II installiert wurde und dort im Unterverzeichnis GUI\Fonts und muss in Windows\Fonts kopiert werden und ist dann in Anwendungsprogrammen unter „Amano“ zu finden und kann so auch in anderen Dokumenten benutzt werden. Ein Blick in die Familiengeschichte der Gordons: Sie reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. „Der letzte junge Gordon“ … gemeint ist Samuel Gordon, der sich vor 12 Jahren das Leben nahm. 14 Offenbar glauben auch die Einwohner von Willow Creek an einen Fluch, der über dem Schloss „Black Mirror Castle“ liegt – kein Wunder, bei der gnadenlosen Vermarktung von Murray, die schon einer Gehirnwäsche gleicht. 14 Samuel Gordon stürzte sich aus dem Turmzimmer im Black Mirror Castle auf die Spitzen des Zauns, welcher das Gebäude umgab und zog sich tödliche Verletzungen zu. Mit dieser Szene endete das Spiel „BLACK MIRROR I“. Auch der alte Familienzwist zwischen den Ahnen Marcus und Mordred wurde im ersten Teil der Serie thematisiert. Am Wichtigsten erscheint mir der letzte Teil der Botschaft: Borris ist hier und hält Angelina gefangen! Sie wollte mir helfen und es ist meine Schuld, dass sie in Gefahr geraten ist. Offenbar wollte Borris mich herlocken – war es das, was er meinte, als er sagte, „wir müssten auf eine lange Reise gehen?“ Ich sollte ins Dorf gehen und mich dort umhören. Den Code zu dem Deckel habe ich immer noch nicht. Aber hier werde ich ihn wohl auch nicht finden. Vielleicht brauche ich ihn auch gar nicht. Es wird Zeit, dass ich im Ort nach Angelina suche. Außerdem bin ich doch neugierig, ob das Dorf die Versprechungen hält, die Murray und das Faltblatt aus dem Reiseführer angekündigt haben. Das Dorf Willow Creek Unmittelbar nach meiner Ankunft treffe ich die Bibliothekarin von Willow Creek, Ms. Valley. Ich nutze die Gelegenheit und versuche wichtige Informationen zu bekommen. 15 Pub: Der Besitzer hat vor einiger Zeit gewechselt. Der neue Besitzer heißt Tom.15 Ms. Valley empfiehlt mir den Jahrmarkt zu besuchen, der gerade stattfindet. Black Mirror Castle: Von hier aus regierten die Gordons, denen das Land gehört, jahrhundertelang die Geschichte des Landes. Heute leben hier noch die alte Victoria, die etwa 90 Jahre alt ist und ihre Cousine Eleanore, die vor einigen Jahren aus ihrem Schloss in Wales nach Black Mirror Castle übergesiedelt ist. Das sind die letzten beiden Überlebenden aus dem Stamm der Gordons. Außerdem leben im Schloss noch einige Angestellte, z. B. der alte Butler Bates, der seit über 60 Jahren der Familie Gordon zu Diensten ist. Sanatorium: Ms. Valley macht sich über Murray lustig, räumt aber ein, inzwischen überzeugt zu sein, dass auf dem Stamm der Gordons ein Fluch lastet. Willow Creek: der Ort wurde im 10. Jh. gegründet. Ein nennenswertes Wachstum erfolgte aber erst im 13. Jh., als ein Kloster und eine Kirche gebaut wurden und man anfing, das Schloss „Black Mirror Castle“ zu errichten. Museum: Im Museum kann ich viele Details über Black Mirror und Willows Creek erfahren, auch über die Mordserie, die sich hier vor 12 Jahren ereignet hat. Allerdings ist nur der vordere Teil sehenswert, den hinteren Teil hat Murray als Gruselkabinett hergerichtet um mit billiger alberner Effekthascherei den Touristen das Geld abzuknöpfen. Orden: Ich frage sie nach dem Symbol mit dem Baum, welches mir bereits in Biddeford aufgefallen ist. Ms. Valley erschrickt und rät mir, es schleunigst zu vergessen und verabschiedet sich umgehend. So neu ist Tom auch nicht, er bewirtschaftete den Pub bereits vor 12 Jahren in BLACK MIRROR I. Museum Dann will ich mir doch das Museum mal etwas näher ansehen. Ich treffe den Wächter Bobby, der etwas einfältig zu sein scheint. 16 16 Wer Black Mirror I gespielt hat, fühlt sich bei Bobby sofort an den Patienten Ralph aus Ashburry erinnert: Stimme und Sprache von Bobby sind nahezu identisch. Ob es da später noch Zusammenhänge gibt? Informationen von Bobby: Museum: Schön, aber im hinteren Teil zu gruselig. Es kommen jeden Tag viele Leute, manchmal bis zu 6 an einem einzigen Tag. Bobby: Er ist der Bruder von Tom, dem Wirt im Pub. Dort darf Bobby auch wohnen. Tom macht aber kein Geheimnis daraus, dass Bobby für ihn eine große Belastung darstellt: Tom sagt, Bobby sei dumm und würde außerdem zu viel essen. Deswegen muss Bobby alle Einnahmen aus dem Museum an Tom abführen und außerdem auch im Pub mithelfen. Früher hat Bobby seinem Bruder Tom beim Stehlen geholfen. Seinen Job hat ihm Ms. Puft aus dem Rathaus verschafft. Ms. Puft, sagt Bobby ist groß und stark. (Das wird sie wohl eher gesagt haben um Bobby das hören zu lassen, was der hören will – wie man das mit einfältigen Leuten eben so macht. Aber Bobby nimmt das eben ernst.) Über die Ausstellungsstücke kann ich mich nur wundern. Es ist irgendwelches Gerümpel, wie man es überall finden kann. Entweder sind die Milchkannen von Willow Creek weltberühmt oder einfach nur Schrott. Auch die kaputte Vitrine, die man angeblich neben der Leiche von Samuel fand und das Fass könnten überall auf der Welt stehen, aber eigentlich scheint es doch nur Sperrmüll zu sein. Gläser mit Erde und ein Regal mit Tellern…(vielleicht hätte Eddie seine Freude daran), ein komisches Gerät, dass vielleicht aus einem römischen Streitwagen und einem Rasenmäher zusammengebaut ist und ein altes Telefon, die Totenglocke aus der Kirche von Warmhill. Vermutlich gibt es die Kirche nicht mehr, sonst würde die Glocke nicht hier stehen. Interessant könnte allerdings das Buch in der rechten Vitrine sein: „Die Familienchronik der Gordons“. Das will ich mir mal näher ansehen. Ein Buch mit Regeln über einen geheimnisvollen Orden, verziert mit dem merkwürdigen Baum-Symbol. Ich will es mal lesen: Der Orden soll außerhalb der Kirche, außerhalb jeglicher Konventionen und irdischer Gerichtsbarkeit arbeiten…wörtlich: Und bei diesem Text liegt das Buch so offen herum, sodass jeder Außenstehende über die Existenz des Ordens informiert wird? Die wichtigsten Informationen müssen auf den Seiten zuvor stehen – ich muss das ganze Buch lesen können. Dazu müsste ich es zumindest ausgeliehen bekommen. Auch Angelina hat in ihrer Botschaft vor diesem Geheimbund gewarnt. Und auch Miss Valley weiß, was es mit diesem Orden auf sich hat - ihrer Reaktion nach, nichts Gutes. Ich muss nochmals mit Bobby sprechen. Kaputte Vitrine: Die Vitrine ist vor 27 Tagen kaputtgegangen. Die Polizei hat sich nicht dafür interessiert, umso mehr aber Ms. Valley. Sie untersuchte eine schwarze Kugel, die in der Vitrine lag und neben Samuels Leiche gefunden wurde. Warum und was sie herausgefunden hat, kann Bobby nicht sagen. Chronik: Sie enthält die Familiengeschichte der Gordons. Lady Victoria hat sie dem Museum zur Verfügung gestellt aber Auflagen gemacht: Das Buch darf nur auf der aufgeschlagenen Seite gezeigt werden und nur im vorderen Teil des Museums. Bobby hat von Ms. Puft einen Schlüssel zur Vitrine erhalten, gleichzeitig aber das Verbot einzuhalten die Vitrine aufzuschließen. Ich schlage Bobby vor Ms. Puft selbst zu fragen, ob sie für mich eine Ausnahme macht. Davon ist Bobby absolut nicht angetan und er erklärt, dass das Buch unter gar keinen Umständen angefasst werden darf, denn es sei ein „böses Buch“. Auf einem Schrank im rechten Teil des Raumes finde ich eine weitere Chronik, in der berichtet wird, wie ein gewisser Verner Gordon 1867 eine neue Kanalisation anlegte, um künftige Überschwemmungen der Moorlandschaft um Willow Creek und die damit einhergehenden Hungersnöte zu vermeiden und außerdem wird ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg erwähnt. Wenn ich ihn weglocken könnte, könnte ich den Schlüssel aus seiner Jacke nehmen. Ich versuche nebenbei mit den beiden Touristen ins Gespräch zu kommen, die gerade im Museum sind. Sie sind enttäuscht: Das ehemalige gruselige Irrenhaus Ashburry ist nun ein gemütliches Hotel, im Museum gibt es nichts wirklich Interessantes. Sie wollen sich nachher noch das Schloss ansehen. Hinein darf man wohl nicht, aber immerhin soll im seinerzeit abgebrannten Flügel nachts noch der Geist von Samuel Gordon spuken. Sie erwarten aber auch hier enttäuscht zu werden. Sie sind verärgert, weil deren Reiseführer veraltet ist. Jetzt will ich mir doch mal den hinteren Teil mit den billigen Sensationen ansehen. - - 17 Mir fällt ein Häcksler auf, aus dem in regelmäßigen Abständen eine Fontäne aus roter Flüssigkeit aufsteigt. Dazu die Aufschrift „Welche blutrünstigen Verbrechen wurden mir diesem Häcksler verübt – ein Mysterium, das vermutlich niemals geklärt werden wird.“17 Ein Bericht über Samuel Gordon, der den berühmten Arzt Heinz Hermann in seiner Leichenhalle enthauptet hat Ein Bericht über den 12 jährigen Vic, der von Samuel in einem Steinkreis im Wald in Form eines Ritualmordes hingerichtet wurde. Dazu Zeitungsausschnitte über die Ermittlungen von damals. Was bringt jemanden dazu, ein Kind abzuschlachten? Es muss furchtbar gewesen sein. In Black Mirror I wurde im Garten von Black Mirror ein Häcksler sichergestellt, der mit Blut gefüllt war. Wie das Blut dort hineinkam und auch, ob es sich um einen Unfall oder ein Verbrechen handelte, konnte nicht geklärt werden. Tatsache war, dass noch in der folgenden Nacht der Gärtner Henry tot auf dem Grund des Gartenteiches gefunden wurde. - Die 2 Schalter lösen einige dümmliche Effekte aus: Es wird simuliert, wie Dr. Hermann von Samuel der Kopf abgesägt wurde oder Vic von Samuel abgeschlachtet wurde. Nun muss ich herausfinden, wie ich Bobby weglocken kann. Ich spreche ihn auf sein Seifenblasenspiel an. Er hat heute schon so lange damit gespielt, bis das Wasser aufgebraucht war. Nun hat er keine Lust mehr, auch nicht, als ich ihm anbiete, neues Wasser zu holen. Stattdessen hat er aber Hunger. Er hat heute noch nichts gegessen, weil Tom kein Brot gekauft hat. Der Pub läuft schlecht - es ist einfach nicht viel Geld da und wenn doch, setzt Tom es in Bier statt in Brot um. Ich werde Tom suchen und bei ihm etwas zu essen kaufen. Ich treffe ihn als Verkäufer in einer Bude auf dem Jahrmarkt. Ein Volksfest – nur das Volk fehlt. Bei der Gelegenheit werde ich Tom etwas ausfragen. Informationen von Tom: Pub: Tom ist darüber erstaunt, dass ich weiß, dass er der Eigentümer der Kneipe ist. Ich erkläre ihm, dass mir Ms. Valley das gesagt hat, worauf Tom antwortet, ich solle ihr nicht alles glauben und mich nicht mit ihr einlassen. Er sagt, dass der Pub derzeit nicht gut läuft, was u. a. daran liegt, dass der Bürgermeister ihn zwingt, während des Jahrmarkts die Bude von 11 bis 17 Uhr geöffnet zu halten. Darüber ist er sehr erbost. Museum: Die Einrichtung dieses Museums ist wieder so eine blöde Idee aus dem Rathaus. Die Angestellte Ms. Puft hatte das Museum eingerichtet und Bobby einen sinnlosen Job gegeben. Von dem Museum hält er nichts, denn dort gibt es nach seiner Meinung nur Schrott und Scheiße (womit er eigentlich nicht so falsch liegt). Das Bobby dort Wache hält, ist ein Witz, denn erstens gibt es dort nichts zu stehlen und zweitens würde sich kein Einbrecher von Bobby, der nicht einmal eine Waffe hat, aufhalten lassen. Außerdem hetzt Ms. Puft Bobby bei jeder Gelegenheit gegen ihn auf. Tom über sich: nichts Bemerkenswertes, steht derzeit den ganzen Tag hier. Bobby: sein Bruder – ein bescheuerter Idiot, der ihm seit dem Tod der Eltern auf der Tasche liegt. Alle unterstützen ihn, weil er bekloppt ist. Man sollte ihn einfach in ein Irrenhaus stecken, dann wäre er ihn los. Jahrmarkt: eine dumme Idee aus dem Rathaus. Willow Creek ist einfach viel zu klein für einen Jahrmarkt. Das Geschäft ist jedes Jahr schlechter geworden. Versprochen wurden Touristenmassen aus ganz England, die sich das „Mörderdorf“ ansehen wollten. Aber die wenigen die früher kamen, besuchten die anderen Attraktionen und kamen selten auf den Jahrmarkt. Heute kommt fast keiner mehr, denn Willow Creek ist bedeutungslos geworden. Ms. Valley: Sie ist über den Tod ihres kleinen Bruders nicht hinweggekommen. Ihr Bruder Vic war 12 Jahre alt, als er von Samuel Gordon nachts an einem Steinkreis in den Wäldern von Willow Creek abgeschlachtet wurde. Sie versuchte sich mit Rattengift das Leben zu nehmen, wurde aber noch rechtzeitig gerettet. Danach wurde sie für einige Jahre ins Irrenhaus eingeiesen, und dort gehört sie nach Toms Meinung auch wieder hin. Sie lebt seit einigen Jahren wieder in Willow Creek. Willow Creek: Viele Leute haben hier viel Geld investiert, weil sie dachten, dass Willow Creek nach der Mordserie vor 12 Jahren ein Touristenzentrum werden würde. Es kam aber anders und diejenigen, die hier investiert hatten, gingen pleite, als nach 2 Jahren die Besucher wegblieben. Drei haben sich deswegen aufgehängt. Nur Murray aus dem Hotel hat es nicht so getroffen, weil er überall geschäftlich beteiligt ist. Schwarze Kugel aus dem Museum: wurde vor etwa 4 Wochen gestohlen, aber das interessiert Tom nicht. Schließlich kaufe ich ihm noch eine Portion mit einem Chiligericht ab und bringe es zu Bobby. Er freut sich und gibt mir eine Wunderkerze, denn er hat kein Geld, um das Gericht zu bezahlen. Außerdem nehme ich sein Seifenblasengerät mit um das Wasser zu erneuern. Das freut ihn. Ich gehe zwischenzeitlich ins Hotel zurück und erfahre von Murray, dass ein Obdachloser im Schloss den Geist von Samuel Gordon gesehen haben will und daraufhin ins Hotel flüchtete um dort zu übernachten. Auch Bobby fürchtet sich vor Samuels Geist, Tom jedoch hält das für einen neuen Einfall vom Murray um das Geschäft am laufen zu halten. Am Steg vor dem Pub steht ein kleiner Eimer, der an einem Seil befestigt ist. Mit dem Eimer kann ich Wasser aus dem Kanal schöpfen und Bobbys Spielzeug damit befüllen. In der Besenkammer im Museum finde ich Flüssigseife. Die gieße ich dazu und gebe das Ding Bobby. Der macht begeistert Seifenblasen und ist abgelenkt. So kann ich den Schlüssel zur Vitrine aus seiner Jacke nehmen. An die Chronik komme ich jetzt aber nicht, weil es gerade 20 Uhr ist und das Museum schließt. Ich soll morgen Vormittag um 11 wiederkommen. Tatsächlich ist es draußen dunkel geworden. Vor dem Museum begegne ich einem verstörten Penner, der mich für den Tod hält…ich werde mich an diesem Abend mal im Pub umsehen. Vor dem Pub kommt es zu einer weiteren verbalen Auseinandersetzung mit dem Penner. Im Pub treffe ich Bobby und Tom und die Touristen, die ich schon im Museum gesehen habe. Sie berichten, dass sie sich das Schloss angesehen haben und es dort sehr gruselig fanden. Nur Samuels Geist sind sie nicht begegnet. Im Hotel – Brief an Angelina Hier im Pub lässt sich wohl derzeit auch wenig erledigen. So gehe ich zurück ins Hotel. Vor dem Hotel treffe ich Ms. Valley, die verstört ist. Sie hat sich gerade mit Murray über den 12-Jahres-Rhythmus unterhalten, in welchem hier die denkwürdigen Ereignisse stattfinden. Immerhin ist ihr kleiner Bruder Vic vor 12 Jahren von Samuel Gordon ermordet worden. Murray hat einen Brief an Angelina erhalten. Er ist gestern hier ganz in der Nähe aufgegeben worden. Ich bitte ihn mir den Brief zu geben, aber Murray beruft sich auf das Postgeheimnis. Prinzipiell hat er Recht, trotzdem möchte ich unbedingt an Brief gelangen. Wer wusste schon, dass sie sich hier aufhält? Bestimmt hat der Brief etwas mit ihrem Verschwinden zu tun. So ist fraglich, ob sie den Brief überhaupt persönlich entgegennehmen kann. Murray schließt den Brief in einem Schließfach ein. Mit der Nachtruhe dürfte es also bis auf Weiteres vorbei sein. Ich muss Murray ablenken und danach brauche ich Werkzeug um die Schließfächer zu öffnen. Solches Werkzeug bekomme ich aber nur im Dorf - aber von wem? Es muss jemand sein, der auf Einbrüche spezialisiert ist. Da fällt mir eigentlich nur Tom ein…Tom will aber bei Einbrüchen nicht mitmachen. Nachdem ich ihm 2 Bier spendiert habe, komme ich nochmal auf die Technik von Einbrüchen zu sprechen und auf das Werkzeug, dass Tom zweifellos hat – ganz theoretisch natürlich. Wenn ich 200 $ drauflege, lallt Tom …aber so viel habe ich nun auch nicht. Tom wird sauer, weil das Geschäft nicht funktioniert, das er da gerade gesehen hat. Nach weiteren 3 Flaschen Bier für Tom wird der weinerlich und klagt, dass man doch nur mit Einbrüchen weiterkommt, vor allem, wenn man so einen Klotz am Bein hat wie Bobby. Für 50 $ Pfand leiht mir Tom schließlich sein Einbrecherwerkzeug – einen simplen Haken. So was hätte ich mir auch selber bauen können. Zurück im Hotel gieße ich Murray das Schlafmittel in den Tee – kurz danach schläft er tief und fest. Nun muss ich den Draht so biegen, dass die Stifte im Schloss eine geschlossene Linie bilden. Es dauert eine geraume Zeit, biss ich den Draht entsprechend zurechtgebogen habe. Wenigstens wacht Murray nicht auf. Hoffentlich ist der Brief auch die Mühe wert. Angelina hat den Brief an sich selber geschrieben: Wenn ihr etwas passiert wäre, dann wäre der Brief übrig geblieben und dieser Umstand mit der Zeit aufgefallen. Das also war die Versicherung, welche sie am Ende ihrer Notizen im Hotelzimmer erwähnt hat. Hoffentlich ist ihr nichts passiert: Geräusche unter dem Deckel in ihrem Zimmer, Reginald Borris, der ums Hotel schleicht und 2 Geschichten erzählende Brüder aus Deutschland…klingt alles sehr seltsam. Angelina hat den Deckel öffnen können. Seine Kombination muss mit den Zahlen in diesem Brief zusammenhängen. Aber wie? Der Lösungsansatz findet sich in der Formulierung „zwei Geschichten erzählende Brüder aus Deutschland, KHM…“, was im Klartext heißen müsste „Kinder- und Hausmärchen („KHM“) der Brüder Grimm“ – möglicherweise ist Angelina auf diese Zifferncodierung mit Hilfe eines entsprechenden Märchenbuches aus dem Bücherschrank auf dem Flur gekommen. Das wäre naheliegend, da sie und ich ohne weiteres Zugang zu den Büchern haben. Tatsächlich finde ich ein solches Märchenbuch im Schrank, der Gedanke war wohl richtig. Ich sehe mal im Inhaltsverzeichnis nach. Ich nehme mal das Inhaltsverzeichnis heraus – das ganze Buch will ich nicht mit mir herumschleppen und es wird wohl auch niemand mehr lesen. Na, dann will ich mal die Kombination aus Angelinas Brief an dem Deckel ausprobieren. Inwieweit mir das Märchenbuch dabei hilft, weiß ich auch nicht – denn die Kombination 62/17/1/25 steht doch schon in dem Brief. Ich muss die mittlere Scheibe offensichtlich so drehen, dass deren Zahlen auf die entsprechenden Tiersymbole der Märchen aus dem Inhaltsverzeichnis des Märchenbuches zeigen. Hierfür lassen sich die 4 äußeren Scheiben der Abdeckung ebenfalls drehen. Das muss solange durchgeführt werden bis folgende Übereinstimmung nach Abgleich mit dem Inhaltsverzeichnis aus dem Märchenbuch vorliegt: 62- Bienensymbol; 17-Schlangensymbol; 1-Froschsymbol; 25-Rabensymbol. Das bedeutet letztlich, dass die Konstrukteure dieses Mechanismus‘ sich ebenfalls am Inhaltsverzeichnis dieses Märchenbuches orientiert haben und es so demjenigen, der den Code herausfinden muss, ziemlich einfach gemacht haben – zumindest, solange das Buch noch im Schrank steht. Jedenfalls bekomme ich nun den Deckel auf. Dem widerlichen Gestank nach zu urteilen, muss das der Weg in die Kanalisation sein. 18 Irgendwie muss ich aber hinunter, denn ich vermute, dass Angelina irgendwo dort unten gefangen gehalten wird. Zunächst brauche ich aber mal Licht um in den dunklen Schacht hinabsteigen zu können. Ich muss mich mal umsehen. Im Foyer treffe ich auf die beiden Touristen, welche sich offenbar auch hier einquartiert haben. Sie sind erbost, dass Murray einerseits immer noch schläft und andererseits der Flur nach Gülle stinkt und verlangen ein anderes Zimmer. Murray gibt ihnen einen anderen Schlüssel. Notwendigerweise nehme ich nun doch einen der symbolischen „Seelenschlüssel“ mit, denn immerhin leuchten sie in verschiedenen Farben und geben so etwas Licht. Vorher muss ich die Batterien einsetzen. Nun kann ich an den Stufen an der Wand des Schachtes hinabsteigen – kein einladender Ort.19 Ich verschaffe mir folgende Gegenstände aus den verschiedenen Räumen: eine Eisenstange, einen Holzbalken hinter dem Raum wo eine Ratte durch den Gang läuft. Ich gehe wieder zurück und folge der nächsten Ratte nach rechts hinten, bis ich an ein Gitter komme. 18 Als James in Black Mirror I hier eingesperrt war, war dies tatsächlich der Weg in die Kanalisation, welcher ihm zur Flucht verhalf. 19 Eine Skizze des Dungeons kann nicht erstellt werden, weil die Wege nicht konsistent sind: Man kommt je nach Laufrichtung gelegentlich in Räume, welche man bei anderer Laufrichtung bei der gleichen Anzahl von Schritten nicht erreichen dürfte. Folglich sind die Schritte im Programm von einem Raum zum nächsten je nach Laufrichtung unterschiedlich lang oder man kommt nach mehreren Schritten in die gleiche Richtung wieder am Ausgangsort an, was eine Bewegung „im Kreis“ simuliert.. Dieses kann ich mit der Eisenstange aushebeln und versuche durch die Öffnung zu kriechen. Vorher klemme ich den Holzbalken darunter, damit das Gitter nicht auf mich herabfallen kann während ich darunter durchkrieche. Hinter dem Gitter gehe ich nach links hinten, denn alle anderen Wege führen wieder in die Räume vor dem Gitter. Danach gehe ich so lange nach rechts, bis ich an eine große Röhre komme. Am Rand der Röhre hängt ein Stofffetzen – wahrscheinlich von Angelinas Bluse, vom wem denn sonst…Ich rufe nach ihr, bekomme aber keine Antwort. Ich krieche todesmutig in die Röhre und rutsche nach unten. Es geht sehr steil hinab und schließlich lande ich unsanft ziemlich tief. Dabei geht der Seelenschlüssel kaputt und nun ist es absolut dunkel. Wirklich richtig dunkel! Ich sehe schwarz wie noch nie! Die einzige Idee ist das Blitzlicht des Fotoapparates zur Orientierung zu benutzen, aber auch damit muss ich sparsam umgehen. Für einige Millisekunden erkenne ich, dass ich in einem geschlossenem bunkerartigem Raum gelandet bin. Aber ich brauche eine andere Lichtquelle. Auch die Wunderkerze würde mir nicht helfen, denn so lange brennt sie nicht. So muss ich im Dunklen den Raum abtasten. Hoffentlich fasse ich nicht in einen gefährlichen Gegenstand.20 Ich finde einen Lappen und danach einen Eimer mit einer schleimigen Flüssigkeit darin. Ich vermute, dass es Öl ist und tränke den Lappen. Weiterhin finde ich ein Metallrohr. Mit dem Lappen baue ich eine Art Fackel und stecke sie in die Wand. Dann zünde ich das Ding mit dem letzten Streichholz an. Endlich kann ich etwas sehen! 20 Hier wird die Hotspot-Anzeige sehr nützlich sein, vgl. Bild Ich entdecke 2 riesige Tanks für Treibstoff, Öl oder Wasser und eine mit einer Stange gesicherte Tür. Im linken Tank scheint Wasser zu sein, denn vor dem Tank hat sich eine Wasserpfütze gebildet. Am Schaltkasten muss ich zunächst die Kabel einstöpseln. Dann kann ich sogar Licht einschalten. An der Tür entferne ich die Metallstange und drücke am Schaltkasten den richtigen Knopf und die Tür öffnet sich. Ich gehe durch die Tür und komme in einen weiteren ungemütlichen Raum. Ein maskierter Typ empfängt mich und erklärt mir, schon lange auf mich gewartet zu haben. Ich werde nun einige Tage hier bleiben bis man mich holt. Er erklärt, die Anlage sei ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg. An Flucht sei nicht zu denken. Es liegen meterdicke Betonwände, Stahl und Felsen zwischen mir und der Außenwelt. Man hat offenbar Angelina als Köder benutzt um mich hierher zu lotsen. Vom nächsten Raum trennt mich ein massives Stahlgitter mit einem ebenso massiven Schloss. Für etwa 5 Tage finde ich Konserven und Wasservorräte. Länger wollen die mich also wohl nicht warten lassen und umkommen soll ich auch nicht. Sie brauchen mich als noch. Aber wer sind die eigentlich? Den Schraubenzieher und die Kette auf dem Regal stecke ich ein. Die einzige Möglichkeit dem Gitter beizukommen besteht darin das Schloss zu schmelzen. Dazu bräuchte man eine entsprechende chemische Mischung: beispielsweise Eisenoxid (das als Rost hier reichlich vorhanden ist) und Aluminiumpulver erzeugt eine Temperatur von etwa 2500 °C. Das sollte reichen. Ich kratze mit dem Messer Rost von den Gitterstäben. Den sammle ich auf der Seite von dem Märchenbuch, die ich immer noch mit herumtrage und schneide dann einige Streifen Aluminium von einer der Aluminiumschalen auf dem Tisch, pulverisiere auch sie und vermische sie mit dem Rostpulver. Die Mischung schütte ich in das Schloss. Auf dem Regal liegt ein Gasanzünder, mit dem ich den Campingkocher in Betrieb nehme. Ich entzünde die Wunderkerze am Campingkocher und mit ihr das Pulver im Schloss. Das Schloss schmilzt und fällt herab. Dann trete ich gegen das Gitter und gehe in den Nachbarraum. Zunächst mache ich Licht und untersuche den mittleren Spind. Da fällt mir die Borris aus dem Spind entgegen! Er ist schwer verletzt und stöhnt, dass ich „das Böse aufhalten müsse.“ Dann stirbt er. Wie kommt denn der hierher? Bisher dachte ich, dass er mein Verfolger wäre – aber hier scheinen höhere Mächte am Werk zu sein. In seiner Jacke finde ich einen zerissenen Zettel mit einer Art Gedicht, irgendwas von „Wut und Blut“ kann ich entziffern, aber ich kann es nicht deuten. Außerdem finde ich im Spind noch eine Rolle Isolierband, die ich mitnehme. Wenigstens Borris kann mir nun nicht mehr gefährlich werden. Ich stopfe seine Leiche wieder in den Spind und mache wieder zu. Soll er da drin vergammeln. Er war wohl vor mir hier angekommen und forschte an den gleichen Tatbeständen wie ich. Offenbar war mir ein gleiches Schicksal zugedacht worden. Die 3 Hebel an der Wand dienen bei richtiger Einstellung wohl zum Öffnen von Türen. ↑↓↓ öffnet erneut die Tür zum Raum mit den Tanks. 21 Im rechten Spind fällt mir ein kleines Kästchen auf und ein Zündkabel. Das Kabel nehme ich mit, denn der weitere Weg ist durch eine massive Panzertür versperrt, die ich wohl aufsprengen muss. Außerdem finde ich ein Päkchen mit Magnesiumfackeln, dass ich auch mitnehme. Im linken Spind finde ich Dynamitstangen. Ich nehme zunächst eine davon mit. Ein Zündapparat steht auf dem Tisch. Wenn ich passende Kabel anschließe, könnte ich mit hm vielleicht die Panzertür ausprengen. Ein solches Kabel habe ich schon Außerdem ist eine Druckluke wie in einem Unterseeboot in den Boden eingelassen. Neben dem Spind liegt ein weiterer Wasserschlauch – den nehme ich auch noch mit und außerdem liegt ein Schlauchboot daneben, welches sich selbst aufbläst, wenn man irgendwo dran zieht. Ich verbinde die beiden Wasserschläuche zu einem langen Schlauch und öffne die Luke. 21 Blaue Markierung Ich klettere hinein und entdecke eine weitere Luke. Das könnte mein Weg in die Freiheit sein. Diese Luke kann ich nicht so einfach öffnen, denn sie ist verrostet. Ich lege die Dynamitstange auf den Deckel und schließe das Zündkabel an. Links neben der Leiter liegen ein Paar Handschuhe und ein Schraubenschlüssel. Ich nehme beides mit. Oben befestige ich das Zündkabel am Zündapparat und löse die Sprengung aus. Die untere Luke hat aber kaum einen Kratzer abbekommen. Ich entnehme dem linken Spind eine weitere Stange Dynamit und dem rechten Spind ein weiteres Zündkabel. Diesmal bringe ich das Dynamit im unteren Raum links neben dem Einstieg am Betonträger an und binde die zweite Zündkapsel an den Zündapparat. Beim zweiten Versuch kann ich die Luke im unteren Raum aufsprengen. Der Betonträger, an dem ich das Dynamit befestigt habe, fällt aber genau auf die Öffnung. Da passe ich nicht vorbei, ich muss den Betonträger wegräumen. Ich verbinde die Kette mit dem Schlauchboot. Dann schlinge ich die Kette um das Betonstück im unteren Raum und blase das Schlauchboot auf. Es drückt den Betonträger nach oben. Nun kann ich in der unteren Luke weiter hinabklettern und komme in eine Röhre. Links komme ich aber wieder nicht weiter. Oben entecke ich ein Gitter, das eventuell nach draußen führt, aber wie komme ich dahin? Ich umwickele die Handschuhe mit dem Isolierband. Danach verlege ich die beiden roten Stromkabel in den Tankraum. 22 Nun klettere ich wieder ganz nach oben und gehe in den Raum mit den beiden Wassertanks und befestige die verbundenen Schläuche mit dem Auslassventil. Durch hinreichendes Manipulieren am Schlauchende, welches mit dem Ventil verbunden ist kann ich das Wasser ausfließen lassen und in den Schlauch leiten. Das müsste die Röhre unter Wasser setzen. Tatsächlich steht die gesamte Röhre bis oben unter Wasser. Der einzige Weg, der nun weiterführen kann, besteht in der Beseitigung des Gitters. Unter Zeitdruck, weil das Wasser 22 Blaue Markierung weiter steigt, gelingt es mir zwei Schrauben am Gitter zu lösen und es wegzuräumen. Dann kann ich nach oben in einen weiteren Raum klettern. Ich sehe zwei weitere Eisentüren, einige Felsen neben einer mit einem Eisengitter bedeckten Erdspalte und eine kaputte Lore, an der ein Rad fehlt. Wenn ich die Lore bewegen will, muss ich das Rad finden und befestigen. Beim Untersuchen der Bretter im vorderen Teil des Raumes geben diese nach, sodass ich fast nach unten stürze. Darunter ist ein dunkler Schacht. Ich räume die Bretter beiseite, der Schacht ist jetzt offen. Ich kann aber trotzdem nicht sehen, wohin er führt. Ich untersuche die rechte Tür, die ich über eine mit weiteren Brettern belegte Treppe erreiche. Sie liegt oberhalb der Ebene des Raumes in dem ich mich gerade befinde. Sie führt angeblich zum Hauptraum. Nach längerem Suchen fällt mir links neben der Tür ein Knopf auf, der die Tür öffnet.23 Überraschenderweise ist der „Hauptraum“, genau der Raum mit den Spinden, den ich schon kenne. Die Metalltür links neben dem Tisch mit dem Zündapparat war also die Verbindungstür zwischen dem Raum hinter der unteren Röhre und dem „Hauptraum“. Weil ich einige Stufen zwischen dem unteren Raum und der Tür zum Hauptraum liegen, ist der Höhenunterschied erklärt. 23 Blaue Markierung Hauptraum mit oberer Luke (S.100, oben) Raum mit unterer Luke (S.100, unten) Zwischenraum (S.102) Röhrenförmiger Raum mit Gitter oben links (S.101) Der Betonträger ist in die Röhre gerutscht, nachdem das Schlauchboot geplatzt ist. Darum ist in dem röhrenförmigen Raum das Wasser so schnell gestiegen. Den Zwischenraum erreiche ich nun bequem durch die geöffnete Metalltür. Den Umweg über die Luken kann ich ohnehin nicht mehr benutzen, denn diese Räume habe ich schlielich geflutet.24 Mit dem Schraubenschlüssel montiere ich im Hauptraum vom Kompressor das Rad ab, denn ich will versuchen, ob es an die Lore passt. Das Rad passt glücklicherweise an die Lore und ich kann sie ein wenig in Richtung des offenen Schachtes schieben. Weil das Rad aber kleiner als die anderen ist, bricht die Konstruktion schnell zusammen. Ich nehme eines der vorhin weggeräumten Bretter. Weil mir nun gar nichts Gescheites einfällt, nehme ich einige Steine mit, die bis 40 Kilogramm wiegen dürften und lade sie in die Lore, bis ich schätze, dass sie nun mit den Steinen etwa eine halbe Tonne wiegt. Nach langem Suchen, einfach, weil es doch irgendwie weitergehen muss, finde ich in der Umgebung der erreichbaren Räume eher zufällig eine weitere Eisenkette im Zwischenraum in der Nähe der Metalltür.25 Ein Ende der Kette befestige ich an der Lore und das andere Ende am Eisengitter. Nun schiebe ich mit dem Holzbrett als Hebel die Lore in den Schacht. Sie reißt durch ihr Gewicht beim Fallen das Eisengitter heraus, welches mit der Lore in den Schacht fällt. Ich klettere durch den Spalt und lande in einem weiteren Raum, welcher offenbar der Versammlungsraum des Ordens ist. Das Feuer in der Schale brennt noch. Es sieht so aus, als wenn noch vor Kurzem jemand hier war. Hoffentlich kommt derjenige nicht zurück, solange ich noch hier bin. 24 25 Blaue Pfeile Grüne Markierung, Seite102 – sehr unauffällig Ich öffne die Holztür in der Mitte des Raumes – und werde von hinten beschossen und dann entführt. Als ich nach einem Albtraum erwache, befinde ich mich an Händen und Füßen gefesselt in einem spärlich eingerichteten Raum. Als einzigen Gegenstand habe ich noch den Wasserschlauch, der immer noch am Tank aus Kap. III befestigt ist. Durch die geschlossene Jalousie dringt Sonnenlicht. Von irgendwo unten klingt ein Fernseher herauf. Mit dem Drehstuhl kann ich mich im Raum fortbewegen. Ich finde einen alten Putzlappen26, den ich aber nicht aufheben kann, weil ich gefesselt bin, eine Flasche mit Petroleum und unter dem Tisch eine Holzleiste. Unterhalb des Fensters finde ich eine Glasscherbe. Mit ihr könnte ich versuchen die Fesseln zu lösen, aber das kann nicht funktionieren, weil ich auch an den Händen gefesselt bin und deshalb die Scherbe nicht in die Hand nehmen kann. Mit den Füßen, die beschränkt beweglich sind, kann ich die Scherbe auf die Flasche platzieren und sie so aufschneiden. Nun ergießt sich aus der Flasche eine Petroleumpfütze auf den Boden. Nun stoße ich mit den Füßen den Lappen in die Pfütze, bis der Lappen mit Petroleum getränkt ist. Ich angele erneut nach der Scherbe mit den Füßen und halte sie in das Sonnenlicht, das spärlich durch die geschlossene Jalousie in den Raum dringt. Sie wirkt wie eine Konvexlinse27 und ich halte sie so, dass der Brennpunkt auf die Petroleumpfütze gerichtet ist. Diese entzündet sich dann. Ich halte die Holzleiste in das brennende Petroleum und entzünde sie so an einem Ende. So bekomme ich ein überdimensionales Zündholz und kann damit meine Fesseln lösen. Nun kann ich den Raum verlassen. Ich stelle fest, dass ich in einer Dachkammer eingesperrt war, denn ich muss einige Stufen hinabgehen. Ich treffe auf eine Frau und Bobby, die im Fernsehen ein Kinderprogramm verfolgen. Die Frau hält mich für Samuel hält und Bobby freut sich, dass ich angeblich von Tom gefesselt sei, andererseits findet er das aber irgendwie auch unfair. Bobby beschwert sich telefonisch, dass ich nicht nett zu ihm gewesen sei. (Dabei habe ich ihm sein kindisches Seifenblasenspiel wieder aufgefüllt.) Offenbar haben mich Tom und Bobby entführt. - Wo bin ich hier und wie komme ich weg? Zum Glück ist Bobby die einzige Wache hier. Wie ich schon bemerkt habe, ist er dämlich und müsste sich irgendwie überlisten lassen. Ich war zwar noch nie hier – aber der Raum da unten kommt mir irgendwie bekannt vor. 26 Merkwürdigerweise verschwindet der Lappen immer wieder aus dem Inventar. Es scheint sich um einen Bug zu handeln. 27 Konvexlinsen wirken als Vergrößerungsglas mit der Eigenschaft, das Licht in einem Brennpunkt zu bündeln. Ich gehe wieder in den Raum zurück, in dem ich aus dem Albtraum erwacht war. Ich kann nicht einfach wieder hinaus. Bobby sitzt immer noch „vor den Fernseher“28. Ich komme nicht unbemerkt an ihm vorbei. Ich nehme zunächst das Seil mit, mit dem ich gefesselt war und auch die anderen Seilstücke und sehe mir nun die Bilder an der Wand an. Das obere trägt die Aufschrift „Cardiff 1812“. Cardiff ist die Hauptstadt von Wales.29 28 Noch ein Bug im Programm: „Vor“ verlangt als Präposition den Dativ. Also muss es „vor dem Fernseher“ heißen. 29 Im Spiel „BLACK MIRROR I“ spielte das 3. Kapitel komplett in einem Schloss in Wales. Es gehörte Richard, dem Mann von Eleanor, die wiederum die Cousine von Victoria, der Witwe des ehemaligen Schlossherrn William Gordon war. Auf dem Boden liegt ein Ballen aus Textilien, der mindestens 30 Kilogramm wiegt. Den lasse ich liegen, denn ich will ihn nicht mit mir herumschleppen, zumal ich nicht weiß, wozu er mir nützlich sein sollte. Im Regal steht ein Modellkopf dem man Perücken aufsetzen kann damit sie sich nicht verformen. Den kann ich gut gebrauchen und nehme ihn mit. In einem Geheimfach rechts neben der Tür finde ich ein Spielzeugauto. Offenbar hat es ein Kind hier versteckt (oder Bobby, der spielt doch auch gern mit albernem Kinderkram, etwa einem Seifenblasengerät). Dann stecke ich den Kleiderständer ein und auch das Laken an der Wand. Hinter dem Laken finde ich ein Bild mit einem Stammbaum der Gordons. Also gehört das Gebäude, in dem ich mich befinde wohl zum Familienbesitz der Gordons. Der Stammbaum selbst scheint recht aktuell zu sein, denn an seiner Spitze sind Samuel und Cathy Gordon eingetragen. An den Wurzeln des Baumes stehen die Urväter der Familie aus dem 13. Jahrhundert Markus und Mordred. 30 Ich muss Bobby überlisten und das, solange er noch allein Wache hält. 30 Die Familiengeschichte der Gordons wurde in BLACK MIRROR I thematisiert. Besonderen Aufschluss gab eine Chronik der Familiengeschichte, die Samuel in der Gruft der Kirche von Warmhill im Sarg von Marcus Gordon fand. Bobby ist dumm aber sehr kräftig. Er lässt sich bestimmt ins Zimmer locken, aber um ihn dann KO zu schlagen, muss ihm schon ein ziemliches Gewicht auf den Kopf fallen. Ich werfe das Seil über einen der Deckenbalken. Das andere Ende binde ich am Stoffballen fest. Nun setze ich die Kleiderpuppe auf den Stuhl und stecke ihr den Perückenkopf auf. Es wackelt etwas aber die Stuhllehne stützt den Kopf. Das sieht schon ganz gut aus, aber Bobby ist nicht blind. Er wird sofort erkennen, dass nicht ich auf dem Stuhl sitze. Ich könnte ihm mit dem Spielzeugauto anlocken – aber dann bemerkt er auf den ersten Blick, dass ich nicht mehr auf dem Stuhl sitze. Wenn ich Pech habe, verriegelt er die Tür von außen. Oder er ist so wachsam, dass er die Falle entdeckt. Ich werfe das Laken über den Dummy auf dem Stuhl. So ist nicht mehr sofort erkennbar, wer auf dem Stuhl sitzt. Jetzt muss ich Bobby hineinlocken. Ich werfe das Spielauto hinaus und Bobby kommt sofort. Ich lasse das Seil los, der Ballen fällt ihm auf den Kopf. Bobby fällt um und ich kann werde ihn statt der Puppe auf den Stuhl fesseln. Nun kann ich hinaus. Dann muss ich allerdings als nächstes die Gegenstände finden, die ich hatte bevor ich in diesen Raum gesperrt wurde. Auf dem Tisch ist ein recht aktuelles Mobiltelefon, es wiegt nur ½ Kilogramm und ist nur 20 cm groß und hat sogar ein Display. 31 Aber was sollte ich sagen? Ich weiß doch nicht mal, wo ich bin. Interessant ist der große Kamin, dessen Esse offenbar bis zum Dach führt. Einige verkohlte Holzstücke liegen darin. Außerdem steht dort ein alter Flügel. Außerdem steht eine Truhe herum. Ich schätze, dass darin meine Gegenstände liegen – Ich muss sie näher untersuchen: Ein Ziffernschlosses mit 3 Ziffern. Auf dem Deckel sehe ich zahlreiche Kreise und Linien eingraviert, die nach oberflächlichem Betrachten wie Verzierungen aussehen. Wenn ich sie aber genauer ansehe, könnten die Kreise und Linien aber auch wie Noten aussehen. Ich schätze, dass sie in codierter Form die Kombination des Schlosses beinhaltet. Ich müsste die Noten, welche eine Melodie ergeben mit dem Flügel nachspielen – möglicherweise bekommt man dann die Kombination heraus. Ich müsste die Noten zunächst einmal aufschreiben, merken kann ich sie mir nicht. Auf dem Tisch finde ich ein Stück Papier, zum Teil mit fettigen Stellen. Ich schätze, dass Bobby zuvor sein Essen darin eingepackt hat. Ich lege das Blatt über die vermeintlichen Noten und pause das Muster mit einem verkohlten Holzstück auf das Papier. Nun habe ich das Muster auf dem Papier - alle Noten und die Linien welche in Kombination die einzelnen Töne und so auch die gesamte Melodie ergeben. In der Notenschrift gibt man einen bestimmten Ton an, indem man die Note auf einer bestimmten Linie bzw. in dem Zwischenraum bestimmter Linien einträgt. 31 Die Handlung spielt 1993 und da war das Telefon aktuell, heute (2011) wäre es natürlich völlig veraltet. Jeder einzelne Ton wird am Flügel mit einer eindeutig zugeordneten Taste erzeugt. Man kann mit dem Notenblatt die Melodie nachspielen. Eine andere wichtige Komponente in der Notenschrift ist die Länge des Tones. Ein Standardlänge ist eine ¼-Note, eine hohle Note als ½-Note und mit einem Anstrich („Notenfähnchen“) an der Notenhals mit 1/8-Länge gespielt, allgemein mit k Fähnchen mit Länge oder 2-k-2 Länge. Die Summen der Länge der Noten ergibt immer 1 und ist ein so genanntes „Takt“ 32. In meiner Melodie: Wenn eine Codierung genutzt wird - ist denn dann die erste Note tatsächlich der erste Ton im Code? Vielleicht sind die Notenschrift auf dem Blatt nur die relativen Tonhöhen im Vergleich wichtig statt der üblichen Notenschrift? (eine Note auf der unteren Linie bedeutet ein e-Ton, je Zwischenraum oder Linie nach oben je 1 Ton nach oben und somit 1 jeweils eine weiße Taste nach rechts). Nach der ganzen Theorie versuche ich es einfach mal auf dem Klavier: Die erste Taste, welche sich aktivieren lässt, spiele ich für die erste Note. Für den nächsten Ton aktiviere ich im Vergleich zur vorangegangenen Note eine nach n Tasten rechts auf dieser Tastatur des Flügels, wobei n die Anzahl der Zwischenräume und der Anzahl der Linien nach oben angibt (1 Linie höher ergibt Tasten nach rechts: 1 Zwischenraum und 1 Linie, 1+1=2). Analog spiele ich gemäß der Anzahl der n Zwischenräume und der Linien nach unten im Vergleich zur vorangegangenen Note n Tasten nach links. Tatsächlich funktioniert es – die Melodie scheint richtig zu sein. Musik (oder Mathematik) ist offensichtlich doch einfach. Um die Länge der Töne muss ich mich gar nicht kümmern. Mit dieser Melodie kann ich zunächst überhaupt mal das Ziffernschloss bedienen. Aber die Kombination kenne ich immer noch nicht. Jedenfalls waren es 3 mal die gleichen Töne, dann 2 gleiche Töne und dann noch mal 5 – ob die 325 der Code ist? Tatsächlich, es geht. Und ich finde alle Gegenstände in der Truhe und ich nehme sie natürlich mit. Ich gehe hinaus und gehe in einen verwilderten Garten. Wo ich bin weiß ich eigentlich immer noch nicht. Und Tom könnte auch zurückkommen. Für eine Dokumentation „Die Natur nach den Menschen“ im Privatfernsehen auf N24 wäre es genau passend, die Frösche und die Vegetation können nach 10 Jahren ohne die Menschen wieder siegen. 32 Wer hätte gedacht, dass so viel Mathematik in Musik steckt, besonders Bruchrechnung! Außerdem gibt es in der Tonlänge noch eine Regel: Wenn man die Länge statt einer doppelten Länge nur 3/2 der Länge gespielt werden soll, wird ein Punkt an der Note angefügt, aber das brauchen wir an dieser Stelle nicht. Details: Notenschrift eine Ruine, ein altes Gartenhaus… Am interessantesten ist der Turm im rechten Teil des Hauses. Ich kann mir nicht vorstellen, nicht dort etwas interessantes zu finden. Unterhalb der Mauer ist ein Burggraben, ca. 4 bis 5 Meter und voll Unrat. Vielleicht liegt Zeug aus dem Mittelalter drin, etwa Rüstungen, Waffen, Münzen – das sollen Archäologen untersuchen. BLACK MIRROR I 3. Kapitel „Verborgenes vermächtnis“ Offensichtlich sind wir tatsächlich im Anwesen von Eleanor in Wales, hier vor dem ehemaligen Labor von Richard wo Samuel eine Explosion grob fahrlässig herbeiführte, weil er für Richard nicht die richtigen Chemikalie „BOR-EX52“ (eine blaues Oxydationsmittel) aus der Apotheke in Leechdale (dem Ort in der Nähe) brachte. Stattdessen nahm er blaue Tinte aus dem Füllhalter in einer Schublade unter einem Tisch im Vorraum des Labors. Das Experiment misslang wegen der falschen Zutat (Tinte) und eine Explosion ereignete sich. Das Laboratorium wurde verwüstet. BLACK MIRROR I, aus Wales (Laboratorium) Dort finde ich einen kaputten Schlauch mit einem Riss über ca. 1 Meter. Vor der Mauer um das Haus steht einen alter Wasserhahn, der wider Erwarten noch funktioniert. Ich versuche den alten Schlauch anzuschließen, aber ich kann dann das Wasser auch gleich auf den Boden plätschern lassen. Davor sehe ich einen ausgetrockneten aber immer noch stinkenden Morast, das ziemlich ausgetrocknet ist. Dort kann ich zur Hinterseite am Gartenhaus. Links neben der Tür ist ein stabiler Haken. Ich gehe vorsichtig am Rand des Morasts weiter und komme zu einer Gruft – das noch am wenigsten zerstörten Gebäude, fast etwas wildromantisch. Damals 1981 in Black Mirror I Jetzt ist der rechte Sarkophag leicht beschädigt und der Deckel verschoben. Ich schätze, er ist kürzlich geöffnet worden. Der linke sieht aus wie in Geschichten, in denen es unterirdische Gänge und Räume gibt. In der Realität scheint es aber wohl nicht so sein: Hier gibt es allenfalls widerliche Käfer und leichenfressende Maden. Vor der mittleren Statue nehme ich neue, reißfeste Tragegurte auf. Ich gehe nochmals durch den verwilderten Schlossgarten- vielleicht finde ich etwas, was mir auffällt oder etwas finde. Vor dem Schloss finde ich einen etwa 12jährigen Jungen. Ich sage, dass ich ein bekannter Physiker sei und er lacht: „Dann bin ich Van Helsing, der bekannte Vampirjäger.“ Junge: Spielzeug: Ich frage ihn, ob das Spielzeugauto ihm gehört. Er bestätigt es und er erzählt, dass er noch viele andere Spielsachen dort hat. Aber seit diese unfreundlichen Leute dort hausen, traut er sich nicht mehr hinein. Ich sage ihm, dass es auch besser so ist, denn die haben mich entführt und dort eingesperrt. Er antwortet „Hey - das ist cool.“ Schloss: Er sagt, dass es das alte Anwesen der Eleanor und Richard in Wales ist (der Ort der Handlung aus dem 3. Kapitel „Verborgenes Vermächtnis“ aus dem 3. Kap. des I. Teils. Eleanor ist die Schwester von Victoria, der alten Schlossherrin in Black Mirror, dem Schloss in Willow Creek und deren Mann Richard.) Entführer: Er findet, dass es fiese Typen sind, jedenfalls die Männer. Die Frau war aber hübsch und freundlich. Sie war vor etwa 4 Wochen, kurz vor seinem Geburtstag hier um Blutkonserven von den Männern zu holen. Ich fragte ihn, wozu sie Blutkonserven brauchte. Er sagte, sie bräuchte sie für eine Forschungsarbeit für Angelina. Also kennt auch Angelina dieses Schloss! Ich frage den Jungen, wie die Frau aussah und ob sie etwa so aussah auf meinem Foto von Angelina. Er meint, es könnte schon sein, aber andererseits hatte sie zumindest, als sie hier war lange blonde Haare – Nun ja, Frisuren können sich ändern. Ich gehe davon aus, dass diese Frau tatsächlich Angelina ist. Angelina: Ich frage ihn, was sie ganz genau alles gemacht hat. Sie untersuchte das alte Gartenhaus, besonders das Labor. Danach besuchte sie die Gruft und das Grabmal davor. Am nächsten Tag bekam sie Blutbeutel von den Typen. Sie war damit glücklich und zufrieden und fuhr weg. Danach kam sie nicht mehr. Gartenhaus: Sein Vater war gut bekannt von Richard und er sagt mir, was sein Vater von Richard erzählt hat: Dort hatte der Richard sein Labor eingerichtet. Der Junge glaubt, dass Richard wohl ein Vampir war, denn Richard experimentierte mit Blutproben. Vor etwa 10 Jahren gab es eine Explosion, bei der Richard umkam. (Nach den Recherchen muss es vor 12 Jahren passiert sein). Mit der Explosion war das Gartenhaus zerstört und war seither leer. Beil: Der Junge hat ein Beil bei sich – das könnte ich sicher gebrauchen. Ich frage ihn, ob ich es mal ausleihen könnte. Das möchte er nicht, denn ein Vampirjäger trennt sich niemals von seinen Waffen. Weil er nicht mehr derzeit an sein Spielzeug im Schloss kommt, kann er auch nichts anderes spielen. Ich frage ihn, weil er schon so viel Zeit hat, mir ein Gefallen tun kann. Das will er gern tun. Ich bitte ihn als Späher aufzupassen, ob diese fiesen Typen wieder kommen während er sich im Anwesen umtut. Weil er mir helfen will, gebe ich ihm das Spielzeugauto. Das macht ihn glücklich und nun gibt er mir auch das Beil. Das ist alles mysteriös. Die Aussage des Jungen hat mich geschockt. Während ich in Biddeford warte, währenddessen glaubte, dass sie nach ihrer schnellen Abreise nach England gefahren sei, hat sie hier Untersuchungen angestellt. Wenn ich genauer nachdenke, muss sie hier schon vorher einmal gewesen sein – lange, bevor wir uns in den USA getroffen hatten, auch lange, bevor ich ihr von Willow Creek und den Gordons erzählte. Sie muss von alldem gewusst haben und dann hat sie mich angelogen! Sie war niemals entführt. Ihr Job war mich zu umgarnen und nach England zu führen. Oder sollte sie mich angelogen haben – sie ist in diesen 4 Wochen gar nicht in England? Vielleicht arbeitet sie sogar zusammen mit Tom und Bobby und sie ist am Ende ein Mitglied dieses Ordens? Ich muss das auf jeden Fall genauer wissen, bevor ich hier weg fahre! Ich gehe davon aus, dass Angelina einen Geheimgang zwischen dem Labor und der Gruft gefunden hat. Der eine Ein-/Aus-Gang ist der Sarkophag. Es kommt auch gar keine anderer in Frage, der den Sarkophag geöffnet haben kann. Ich gehe also wieder zur Gruft. Der Deckel wiegt mehrere hunderte Kilogramm. Dazu musste sie geeignete Ausrüstung gehabt haben. Mit den Gurten kann ich den Deckel öffnen aber nicht herunterziehen. Mit dem Beil fälle ich die Bäume vor der Gruft und stutze sie auf 1 ½ Meter. Das dauert eine längere Zeit. Diese Holzstücke zerre ich dann mit dem Seil zur Gruft und errichte ein Gestell vor dem Sarkophag. Links vor der Gruft liegt ein Flaschenzug. Ich hänge es an das Seil am Gestell und nun kann ich damit den Deckel herunterziehen. Tatsächlich ist dort ein Geheimgang. Über 5 Stufen nach unten komme ich schließlich in eine Fundament eines Turmes. Das ist wohl der Rest des Labors. Ich finde ein altes Schweißgerät, ein Plasterohr unterhalb des Plakats und eine Mappe mit Zeitungsartikeln über Artikel über die Mordserie vor 12 Jahren: William Gordon und sein Enkel Samuel, die beide mit erfolgreichem Selbstmordversuch vor dem Schlossturm in Black Mirror stürzte, Informationen um den Ritualmord des 12jährigem Vic sowie Einzelheiten von Willow Creek. An der Wand hängt ein Plakat zum Thema der Häufigkeiten der Blutgruppen. Ein alter Tresor liegt herum. Der Junge erklärte, die Frau war sehr zufrieden – also konnte sie den Tresor (vermutlich mit dem Schweißgerät) öffnen. Ich will es auch mal versuchen. Diesmal ein Buchstabenschloss (statt Zahlenschoss). 5 Buchstaben mit den möglichen 10 Buchstaben C,U,D,F,E,O,A,S,B,R – also 510= 100000 Möglichkeiten. Ich nehme mal das Plakat als Code mit den Häufigkeiten der Blutgruppen AB, B, A, O. Tatsache: ABBAO und schon geht das Ding auf. Darin sind Blutkonserven, die offenbar Angelina hineingestellt hat, säuberlich mit Nummern und einer Liste mit eindeutig zugeordneten Namen zu diesen Nummern. Nr. 1 und Nr. 5 fehlen – und das sind nach der Liste Richard Gordon und William Gordon. Was wollte sie mit ausgerechnet diesen Proben? Sie hat sich mit den Gordons schon lange zuvor beschäftigt als ich ihr von den Gordons erzählte und sie hat mich angelogen. Ich kann ihr nicht mehr vertrauen. Ich sollte mich schnellstens wieder nach Willow Creek begeben. Zunächst gehe ich zurück zur Gruft. Dort wartet schon der Junge um mich zu warnen, so wir das vereinbart haben: Tom ist zurückgekommen. Ich bitte ihn, zur Polizei zu gehen, damit sich umgehend die Justiz um Tom kümmert. Während ich den Einfall ausbrüte, sein Auto kurzzuschließen und wegzufahren kommt Tom fluchend heraus. Er würde nun natürlich bemerken. Außerdem hat er eine Waffe und ich schätze, dass er sie einsetzt, wenn er mich sieht. Es gibt zwei Möglichkeiten: Auf die Polizei zu warten, aber das kann stundenlang dauern oder ihn in eine Falle zu locken und ihn festzusetzen und dann ebenfalls mit dem Auto von hier zu verschwinden. Ich schätze, dass er noch nicht in den hinteren Teil des Gartens gegangen ist und dann kennt er auch noch nicht den Morast zwischen dem Gebäude und der Gruft. Mit dem Beil trenne ich den kaputten Schlauch vor und hinter dem Riss. Nun habe ich zwei kurze Stücke, die ich aber benutzen kann. Allerdings sind beide zu kurz um sie an den Wasserhahn anzuschließen und dann irgendwo am anderen Ende des Schlauches etwas Sinnvolles bewässern zu können. Wenn ich einen langen Schlauch daraus machen will, muss ich die beiden Stücke verbinden oder sie mit einem anderen Schlauch verlängern. Mit dem Beil löse ich den Haken neben der Tür am Gartenhaus. Ich gehe nochmals zum Labor und erhitze das Rohr. Nun passt es auf die Stücke des Schlauchs. So kann ich diese einzelne Stücke zu einem langen geflickten Schlauch konstruieren. Nun schließe ich ihn am Wasserhahn an und das andere Ende in den ausgetrockneten Morast. Dann schließe ich den Wasserhahn und flute das Morastloch. Nun gehe ich am Rand des Morasts entlang bis zur Gruft und rufe Tom. Er rennt wie geplant mitten in den Morast und bleibt stecken. Er schreit, dass ich ihn herausziehen solle. Zunächst verlange ich, die Pistole weit weg in den Morast zu werfen und die Autoschlüssel zu mir zu werfen. Danach verlange ich Informationen. Tom: Angelina: Er leugnet, sie gesehen zu haben. Orden: Er leugnet zunächst ebenfalls, ihn zu kennen. Ich drohe ihm, dass ich ihn im Sumpf allein lasse. Nun sagt er, dass er den Orden gesehen habe, aber dass er nicht dazu gehört. Er hatte die Mitglieder nur einmal in der Nähe einer Mine gesehen und das alle maskiert waren. Danach erklärt er, dass diese Frau (offenbar Angelina) verlangte, dass er mich finden und betäuben sollte und er mich danach hierher zu bringen. Ich lasse ihn zurück, die Polizei wird sicher bald hier sein und eigentlich ist er dort ganz gut aufgehoben, denn so kann er mich nicht verfolgen. Außerdem kann er bei dem niedrigen Wasserstand nicht ernsthaft in Gefahr kommen zu ertrinken bis die Polizei da ist. Mit dem Auto fahre ich zurück nach Willow Creek. Im Hotel liegt ein Brief von Angelina: HOTEL IN WILLOW CREEK Sie räumt ein, dass sie mich tatsächlich angelogen hat, allerdings aus einer Notlage. Außerdem hatte sie sich wirklich schon lange mit Willow Creek und das Schloss „Black Mirror“ beschäftigt. Sie warnt mich vor Leuten, die mir nach dem Leben trachtet – die gleichen, die schon im Maine nach dem Leben abgesehen haben. Das dürfte Borris sein – bei anderen aus Biddeford weiß ich bislang nicht, dass jemand mich verfolgt hat. Aber Borris ist selber inzwischen aus ungeklärten Gründen gestorben, ich hatte seine Leiche im Spind in den Katakomben von Willow Creek selbst gefunden. Auch sie wird verfolgt (so sagt sie zumindest) und deshalb versteckt sie sich. Sie musste damals in Biddeford überhastet nach England abreisen, den sie hatten diese Typen auch dort schon gefunden und sie musste fliehen. Heute am Abend soll ich sie am Leuchtturm treffen. Dort möchte sie mir alles andere erklären. Aber soll ich ihr trauen? Auf welcher Seite steht sie wirklich- und welche Ziele verfolgt sie? Es ist unbedingt nötig, sie zu treffen, aber ich muss mich absichern. Zunächst muss ich mehr um den Orden herausfinden. Das geht nur, wenn ich die Chronik im Museum lesen kann. Also muss ich an diese Chronik herankommen. Im Inventar habe ich eine Ansichtskarte mit einer Zeichnung des Ortes Willow Creek. Diese Karte funktioniert als Teleporter zu den einzelnen Örtlichkeiten (allerdings nur zu den bisher erschlossenen). MUSEUM Zu nächst gehe ich zum Pub: Der ist geschlossen – kein Wunder, Tom steckt im Sumpf in Wales fest. Ich versuche, die Chronik zu lesen – den Schlüssel zur Vitrine habe ich immer noch. Aber die Touristen sind immer noch da. Solange die da sind, kann ich das Buch nicht entnehmen. Ich müsste sie weglocken oder mich bis nach Öffnungsende verstecken und mich dann einschließen, damit ich in aller Ruhe das Buch nehmen kann, allerdings darf das nicht endlos dauern, denn ich muss spätabends am Leuchtturm sein. Ich kann mich in einem unbeobachteten Moment im Schrank verstecken, dort muss ich bis kurz nach 21 Uhr warten. Nun kann ich die Chronik lesen. Zunächst kann ich das lesen, was ich bereits schon am ersten Besuch gelesen hatte. Ich kann jetzt zurückblättern. So kann ich die anderen Informationen lesen. Nun schnappe ich das Brett und legen es auf den Häcksler im hinteren Raum und klettere hoch zum Fenster im hinteren Raum. Ich sehe, dass das Kippfenster einen Spalt geöffnet ist. Mit der Stange könnte ich es aushebeln, aber das macht zu viel Lärm, ich mache es doch besser nicht so. Dann erkenne ich, dass das Fenster mit Alarmgeräten versehen ist. Am Fenster sind kleine Kontakte zu erkennen. Bestimmt war es also keine gute Idee, mit einer Stange das Fenster aufzubrechen. Mit einem Metallstreifen müsste ich einen Kurzschluss auslösen und dann so die Alarmanlage außer Betrieb setzen. Aus dem Mülleimer nehme ich das Kaugummipapier. Jetzt kann ich auf den Häcksler stellen und bemerke, dass das Kippfenster alarmgesichert ist. Mit Hilfe des Kaugummipapiers kann ich die Kontakte verbinden und unbemerkt das Fenster öffnen. 33 Ich kann nun das Museum verlassen. MINE Sofort treffe ich auf den Betrunkenen, der mich damals schon mit Teufel verwechselte. Er rezitierte dabei vollständig das Gedicht, das ich bruchstückhaft auf dem Zettel bei Borris‘ Leiche gefunden habe. Es muss also ein im Orden bekanntes Gedicht sein. Außerdem rief er unzusammenhängend, dass seit hundert Jahren einen Fluch lastet und er Waldgeister im Wald in der Nähe der Mine in weißen Gewändern gesehen hatte. Das letzte hat durchaus Sinn: Nach der Chronik gemäß sollen die Ordensmitglieder maskiert sein. Die „Waldgeister“ dürften die Ordensmitglieder sein. Außerdem ist mir nun auch klar, dass der Typ, den ich damals im Bunker getroffen hatte auch ein Ordensmitglied war, den er hatte eine weiße Maske. Ich sollte mir bevor ich zum Leuchtturm gehe nochmals den Ort ansehen, wo sich der Orden trifft und ich bemerke, dass es genau der Raum ist, aus welchem ich nach Wales entführt wurde. Dieser Raum war also die Heimstatt des Ordens. Wiederum werde ich dort sofort beobachtet und ich soll auch sofort wieder ausgeschaltet werden. Ich verstecke mich hinter dem Fahrstuhlschacht. 33 Es ist unbedingt nötig, die Chronik zurückzublättern, denn anderenfalls bemerkt man nicht die Kontakte am Fenster. Außerdem verliert man den Schlüssel, der liegt wieder in der Vitrine und ich kann ihn nicht nochmals herausnehmen, aber ich brauche ihn auch nicht mehr. Immer mehr kommen Maskierte. Außerdem sehe ich Ms. Valley. Das allerdings hatte ich mir denken können: Als Bibliothekarin kennt sie die Historie, die Geschichten um die Gordons und auch die Angelegenheit des Todes des kleinen Vics. 34 Außerdem war Vic sein kleiner Bruder. Ms. Valley erklärt, das Boriss tot ist. Außerdem schnüffelt sie (sie meinen sicher Angelika) immer noch herum und auch „unser amerikanischer Freund“, der in Wales eingesperrt wurde läuft wieder herum. Mit letzterem meint sie sicher mich. Nun sehen sie sich und sofort nehmen sie die Verfolgung auf. 35 Ich fliehe in den Minen-Raum und sofort zum Hauptraum. Dann verrammele ich die Tür mit der Metallstange. Die Hebel stelle ich wieder zurück, als ich den Raum seinerzeit betreten habe: ↑↓↓ . Nun komme ich durch die geöffnete Tür zum Raum mit den Tanks. Ich schließe die Tür von außen mit dem Knopf am Schaltkasten. Die Metallstange, welche damals die Tür verriegelte und die ich seinerzeit neben der Tür gestellt hatte, steht noch da. Eine neuer Schlauch steht auch da. Den nehme ich und verknote ihn mit der Stange. Dann werfe ich so einen improvisierter Wurfanker in die Röhre und hoffe, dass sich diese Konstruktion oben verkeilt. Das funktioniert sogar: Die Stange steckt quer über das obere Ende der Röhre und der lange Schlauch baumelt heraus. So kann ich an dem Schlauch hoch in die Röhre klettern – genau in diesem Moment, als die Schurken den Raum auch erreichen. Sie schießen sofort, aber im letzten Moment war ich schon völlig in der Röhre drin. So können mich nicht mehr erreichen, aber das war wirklich ganz knapp. 34 Vic kam seinerzeit nach einem Ritualmord durch Samuel Gordon um. Wenn man sich nicht schnell und vor allem richtig flieht, wird man ums Leben kommen. Die Leute vom Orden finden dich: „Es tut mir Leid Darren, aber wir können sich nicht mehr leben lassen…“ 35 HOTEL UND KANALISATION Ich bin wieder in der Kanalisation und laufe zurück bis zum Eingang unterhalb Angelinas Zimmer. Dort erregt sich Murray: „Was sind Sie in diesem Zimmer und was für einen fürchterlichen Gestank haben Sie hier angestellt, das stinkt durch das ganze Hotel!“ Komisch, als ich vorhin den Brief von Angelina nach der Rückkehr aus Wales empfangen habe, störte er sich daran nicht. Dabei war die Kanalisation schon die gesamte Zeit, als ich in der Kanalisation und dann im Bunker war und auch während meiner unfreiwilligen Ausflug in Wales schon offen. Offenbar hatte er soeben eine Spontangenesung an längerem Schnupfen erlebt. Jedenfalls echauffiert er sich weiter: „Packen Sie sofort ein und verschwinden Sie aus meinem Hotel!“ Ich packe, denn mich interessiert, was Angelina zu sagen hat und kann mich jetzt nicht lange mit Murray beschäftigen – es ist schon so reichlich spät, denn halb 11 soll ich da sein. LEUCHTTURM Bei Gewitter erreiche ich den Leuchtturm – ich habe schon auf dem Bild in Mutters Wohnzimmer in Biddeford gesehen. Nur Angelina sehe ich nicht. Weder in der Ruine noch draußen – bis ich sie im hohen Gras finde. Angelina ist nicht mehr am Leben - und wie es aussieht ist das schon länger so. Was ist ihr zugestoßen? Bestimmt ist der Orden dafür verantwortlich! Arme Angelina…Als ich sie in Biddeford zuletzt gesehen habe, sah sie besser aus und vor allem lebendig. Ich kam zu spät! Und offenbar ist sie nicht erst vor 10 Minuten verstorben. LEUCHTURM Ich erlebe Halluzinationen: Mehrere identische Geister, die mich verfluchen und dann höre ich die Stimme meiner Mutter, die mich ebenfalls verflucht: „Du bist nicht mehr mein Sohn!“ Danach sehe ich einen Grabstein – mit der Inschrift „Fuller“. Wie kommt der hierher? Und dann steigt er blutverschmiert und entstellt selber aus dem Grab… Bin ich denn völlig verrückt geworden? Ich wache auf - die Halluzinationen waren nur ein Alptraum! Allerdings ist der Leuchtturm und auch der mysteriöse Tod von Angelina real. RUINE Als ich munter bin, finde ich mich in einer Ruine. Ein verstörter Mann mit Sprachfehler namens „Ralph“ erklärt mir, dass dieses Gebäude die Akademie ist.36 Er erklärt, dass er mich hierher geschleppt hat, während ich mit Alpträume geschlafen habe. Ich werde mich mit Ralph mal genauer unterhalten: Ralph: 36 Akademie: Sie ist sehr baufällig. Besonders im Gewitter oder bei Wind glaubt er, dass das Gebäude völlig einstürzt. Aber mit „Mr. Bubby“ lässt es sich dort wunderbar Verstecken lassen.37 Ralph war in BLACK MIRROR I ein Patient im Irrenhaus „Ashburry“, dem ehemaligen Hotel „Gordens Palace“. Ralph konnte durch die Kanalisation, die ich auch schon kennengelernt habe, fliehen – es war der Einzige, dem das in diesem Irrenhaus gelang. Damals hatte man Ralph nie zu sehen bekommen, sondern man konnte nur durch die Zellentür sprechen. Seine einfältige „Logik“ sorgte oft unfreiwillig für Schmunzeln. 37 Ralph hatte bereits bei BLACK MIRROR I „Mr. Bubby“ bei sich: es ist eine kleine Holzpuppe, die er für lebendig hält. Ralph kam sein „Mr. Bubby“ in Ashburry abhanden, Samuel fand die Puppe in mehreren Teilen und musste „Mr. Bubby“ wieder zusammensetzen und Ralph die Puppe intakt zurückgeben, bevor Ralph Informationen geben wollte (Samuel: „Es hat keinen Zweck, wenn ich Ralph nur den Kopf von Mr. Bubby zeigen würde…“) Mr. Bubby: Er wohnt mit mir hier, nach dem er aus dem „bösen Haus“ geflohen bin. Das „böse Haus“ gibt es nicht mehr. - Nach Nachfrage erklärt er, dass es nun ein Hotel ist.38 - Nach weiterer Nachfrage leitet Sir Robert Gordon dieses Haus. 39 Feuer: Angelina war öfter hier, sie kümmerte sich um ihn. Aber als sie zum Leuchtturm kam, gab es dort einen Brand, bis der Regen im Gewitter das Feuer löschte. Dann kam ein Polizist um ihn zu vertreiben, aber er konnte sich verstecken. Danach kam noch ein schönes altes schwarzes Auto, aber er konnte nicht erkennen, wer drin war. Angelina: Ich frage Ralph, wann sie zuletzt hier war. Er erklärt, das war in kürze, genau 100 Jahre – nun ja… Es müsste gestern sein! Mr. Bubby hat nicht genau beobachtet, denn er hatte sich frisiert, denn Mr. Bubby hat sich ein wenig in Angelina verliebt. Sie begutachtete die Ruine und suchte nach einer Tür nach unten in die Erde. Black Mirror: Das wohnen böse Menschen, so etwa Sir Robert. Aber auch sein Freund Samuel wohnte zeitweilig dort, er half ihm damals einmal. 40 Andere behaupteten, dass auch Samuel böse gewesen sei, aber Ralph glaubt das nicht. LEUCHTURM Zunächst untersuche ich nochmal den Leuchtturm. Ich finde eine Schachfigur: ein schwarze König und ein Messer. Danach sehe ich mir nochmal die Stelle an, wo Angelinas Leiche lag: Sie wurde mit Benzin übergossen und dann lebendig verbrannt – man sieht es an den unnatürlich verkrümmten Körper. Sicher ein qualvoller Tod – ich werde Angelina rächen. Der Brand hat sich nicht ausgebreitet und nach dem Regen war er gelöscht. RUINE Nun sehe ich die Ruinen an. Im Raum sehe ich ein Tisch mit einem Schachbrett. Gleichzeitig sehe ich einen Raben. Ich schätze, dass er nach einer Felsspalte kommen kam. Das bedeutet, dass wohl ein weiterer Raum dahinter liegt. Ich stelle den König neben das Brett in eine Vertiefung im Sockel und im Sockel klickt es leise. Ich vermute, dass das Schachspiel und der Sockel ein Mechanismus ist, der ein Schlüssel zum Tor ist. Aber es fehlen noch alle Figuren. 38 Er meint das Irrenhaus „Ashburry“ - jetzt das Hotel „Gordens Palace“ BLACK MIRROR I: Robert war der Onkel von Samuel und der Sohn von William und Victoria, Samuels Großeltern. William hat Robert enterbt, als er festgestellt hat, dass Robert grausame Experimente an Patienten im Irrenhaus vornahm, u.a. mit seinem Adoptivsohn James. 40 Er half ihm, „Mr. Bubby“ wieder zusammenzusetzen. 39 Ich kann 4 Figuren neben das Brett in einzelne Vertiefungen aufstellen und dann kann ich diese Figuren nach links oder rechts drehen. In einem Loch im Sockel ist ein Schalter versteckt, der bei der richtigen Kombination aus Figuren in der richtigen Vertiefung und den einzelnen Drehungen der Figuren die Tür öffnet. Dahinter ist eine massive Steinplatte. Sie scheint die Tür zu sein, dahinter wird wohl ein weiterer Raum sein. . Ich frage mal Ralph, was er dazu sagen kann: Ralph: Schachfiguren: Ich erkläre ihm, dass Schachfiguren u. a. Pferde oder Türme sind und frage ihn, ob er solche Figuren gefunden hat. Ralph sagt, Mr. Bubby hat so ein schönes kleines Pferd, damit spielt er. Ich frage ihn, ob Mr. Bubby mir mal das Pferd ausleiht. Ralph erklärt, dass Mr. Bubby das Pferd nicht ausleihen möchte, denn dann hat Mr. Bubby nichts mehr zum Spielen. Ich frage ihn, ob er statt des Pferdes ein anderes Spielzeug haben möchte. Ralph sagt, Mr. Bubby würde auch ein anderes Spielzeug nehmen – aber es mus schön sein. Ich Frage Ralph, womit Mr. Bubby gern spielen möchte. Ralph sagt, Mr. Bubby mag Musik. Er möchte deshalb ein kleines Musikinstrument, ein Klavier. Das wird ein kleines Problem sein. Rabe: Er und Mr. Bubby mögen ihn nicht. Er kreischt und flattert immer. Außerdem klaut er meine Sachen, so etwa einen Deckel einer Dose, die ihnen gehört. Mit dem Messer säge ich einen Ast am Busch vor dem Tor ab. Dann trenne ich mit dem Messer einen Zweig ab und schnitze eine Pfeife daraus. Ralph gibt im Tausch die Pfeife gegen den Springer. Ich setze den Springer mit auf das Schachbrett. Da passiert nichts, also stecke ich den Springer wieder ein. Unter den aufgeschichteten Steinen rechts neben der Steinplatte finde ich ein Schachbauer. Den Bauer stelle ich neben das Schachbrett und wieder klickt es aus dem Sockel. Direkt neben dem Sockel im Gras finde ich eine Schachdame und wiederum klickt es aus dem Sockel, als ich sie neben das Brett stelle. Jetzt habe ich wohl alle Figuren zusammen, aber der funktioniert der Mechanismus öffnet die Tür noch nicht. Sicher stehen die Figuren nicht auf den richtigen Felder. Ich brauche einen Hinweis, der mir erklärt, welche Figuren auf welche Felder gehören. Ich schaue mich noch mal um, hier finde ich nichts. Daher gehe ich nochmal zum Leuchtturm. LEUCHTURM Dort finde ich im Baum eine Notiz: „Der König muss nach Norden, der Bauer nach Süden“ Wohin die Dame und der Springer muss, kann man nicht mehr lesen. Aber prinzipiell kann es nur noch 2 Varianten geben: Springer nach Osten, Dame nach Westen oder andersherum. Das finde ich sicher schnell heraus. RUINE Ich stelle den Springer einfach auf die rechte Vertiefung und die Steinplatte geht sofort auf. Der Rabe flattert hinaus, ich habe ihn gestört. In dem Raum finde ich einen Sockel mit 3 Rillen und eine weitere Tür. Offenbar eine weiterer Mechanismus. Außerdem habe ich den Raben dort gestört. Ich finde einen Rucksack, den wohl der Rabe angefressen hatte, als er nach glitzernden Dingen suchte. Im Rucksack liegt ein Tagebuch von Angelina: Wie ich vermutet habe: Angelina wusste mehr als sie mir sagte - und sie wollte mich schützen, als sie allein nach England abreiste. Sie hatte mich bereits gesucht, als ich in Biddeford war – es war keine zufällige Begegnung. Außerdem war wohl Borris derjenige, der Fuller getötet hat und er hatte Angelina in eine Falle gelockt, so dass sie in Verdacht geriet. Meine Mutter hatte keinen Autounfall. Sie hatte einen Affäre und musste in die USA reisen und Schweigegeld in Form einer Rente bekommen. Daher kamen die regelmäßigen Einkommen, nicht aus einer Versicherung. Der Mann auf dem Foto von 1969 sei ein Diener von Black Mirror Castle, ein gewisser Bates. Ob das mein Vater ist? Außerdem finde ich ein Zettel an mich: Angelina schreibt, dass tatsächlich im Rhythmus von 12 Jahren schreckliche Dinge geschehen. Der Schlüssel zum Übel liegt unterhalb dieser Ruine, welche damals die Akademie war. Schon seit Jahrhunderten wurden dort Rituelle geübt. Dazu wurden Seelenschlüssel benutzt. Ich soll alles zerstören, damit neue schlimme Geschehnisse vermieden wird, es muss ein Ende geben. Angelina schreibt, dass nur ein Mann aus dem Stamm der Gordons diesen Raum öffnen kannund ich sei ein Gordon. Nur deswegen hatte mich Angelina gesucht: Sie glaubt, ich sei ein Nachfahre der Gordons! Ich sei in Gefahr, bis der Beschwörungsraum nicht geöffnet und zerstört wird. Sie konnte das nicht, denn sie war kein Gordon und auch nicht männlich. Man braucht dazu 3 Scheiben, eine liegt im Rucksack und die beiden anderen liegen im Black Mirror Castle. Eine der Scheiben hat mit einem Bewohner namens Maximilian Mortimer Gordon, also ein weiterer Verwandter, zu tun. Außerdem gehört einer der Bewohner des Schlosses zum Orden und man ist dort in höchster Gefahr. Ich sollte mich daher nicht zu erkennen geben. Zur Belohnung bekomme ich die Chance, wer mein Vater ist oder war. BLACK MIRROR Ich werde in die Rolle eines „Polizisten“ schlüpfen und die Bewohner „verhören“ und außerdem das Schloss zu erforschen. Nur nach meiner Mutter kann ich nicht einfach fragen, denn das würde meine Tarnung auffliegen lassen. Ein düsterer Ort ist das und die Zeit scheint seit der Zeit, als das Foto mit Mutter 1969 gemacht wurde, stillgestanden. Ein leerer Briefkasten - aber wer sollte schon hier noch Post bringen. 3 Nymphen und eine defekte Klingel. Im Gebüsch finde ich einen großen Ast. Damit kann ich das Tor aushebeln und ich komme herein. Zunächst finde ich den Gärtner Louis. 41 Er sagt, das Gör lässt immer die Tür auf, er hätte schon 100 mal ihr erklärt, dass die Gauner hereinkommen, wenn man das Tor auflässt. Ich erkläre ihm, dass ich Polizist sei und kein Gauner. Dann kommt der Diener Bates – ich erkläre ihm, dass ich ein Polizist sei und ich hieße Falk. Er solle sich nicht von meinem Akzent nicht stören – ich sei vom Austauchprogramm und die Polizisten seien neuerdings ständig von Großbritannien, USA, Kanada ausgetauscht. Bates findet dass in Ordnung, aber er wundert sich, wo der Inspektor Collier 42 ist – denn der käme sonst immer in Begleitung. Ich sage Bates, dass Collier krank sei. 41 Er könnte der Gärtner des früheren Schlosses in Wales sein – in BLACK MIRROR I hieß der Gärtner in Wales auch Louis. Ich spreche ausführlich mit Bates: Bates: schwarzes Auto (das Ralph erwähnte): Ein solches Auto aus den 30ern gibt es bei den Gordons. Aber die Ladies waren gestern nicht ausgefahren - und Louis wird es auch nicht. Louis pflegt das Auto immer – im Gegensatz zum Garten. Louis: Er wäre Gärtner in Wales. Als Richard in einer Explosion umkam und seine Frau Eleanor, die Cousine der alten Victoria (die Schlossherrin in Black Mirror) nach Black Mirror umzog, zog auch der Louis als Gärtner zu Black Mirror um und das Schloss in Wales verfiel. 43 Black Mirror: Ich frage ihn nach den Gordons und nach den Morden und Bluttaten und warum das Haus so baufällig ist. Gordons waren tatsächlich vom Schicksal geprüft, aber der Zustand des Hauses dürfte nicht zu den Fragen des Polizisten gehören. Samuels Geist (den Murray erwähnte): Seit 12 Jahren hatte Bates nichts derart hier gesehen (also zuvor doch?). Ein Ehepaar fragte erst vorgestern, ob sie sich mal nach Samuels Geist im Garten umsehen dürften und Bates gewährte ihnen das. (Das werden wohl die Touristen sein, die ich im Museum getroffen habe.) Aber sie waren ebenfalls enttäuscht gegangen. Ladies: Das sind Victoria und Eleanor. Wenn ich mit diesen sprechen möchte, soll ich mit Bates sprechen – mehr können die beiden auch nicht sagen und die Ladys sollten nicht aufgeregt werden, denn sie sind schon älter (Victoria gemäß Murray über 90 Jahre). Angelina: Dazu meint Bates, dass sollte ich dann doch mit den Ladys besprechen. Er sagt, sie zu kennen. Victoria sieht sehr rüstig, um nicht jung zu sein – jedenfalls nicht, wie eine 90jährige ältere Dame. 42 Collier war der Stadtpolizist und Inspektor in BLACK MIRROR I,. Die Vermutung, dass der Louis der ehemalige Gärtner des Schlosses in Wales war, ist also richtig. Richard kam ums Leben, weil Samuel aus Bequemlichkeit Richard in seinem Laboratorium eine falsche Zutat brachte (Tinte statt Oxydationsmittel) und sein Experiment missglückte und das Laboratorium im Gartenhaus verwüstete. 43 Victoria und Eleanor: Angelina: Victoria kannte Angelina nicht, aber sie war erschreckt, weil der neue Mord in der Nähe geschah und genau seit 12 Jahren als die Mordserie geschah. Sie vermutet, dass der Fluch sich wieder erfüllt. Eleanor meint, ich solle mich nur mit den aktuellen Dingen beschäftigen, sie hätten mit den alten Fluchen und Gordons nichts zu tun. Bates: Er ist seit Jahrzehnten hier und immer um das Wohlergehen besorgt, auch wenn er inzwischen selbst krank ist. Black Mirror: Die Ladys haben nichts dagegen, mich im Schloss umzusehen. Nur die Privaträume solle ich nicht besuchen – das verspreche ich ihnen. Aber mit Louis möchte ich nochmal sprechen. Eleanor bestätigt, dass Louis nach ihrem Umzug von Wales mit ihr umgezogen war, weil er sonst allein geblieben wäre. Nun pflegt er den Garten von Black Mirror Castle. Louis sei recht schwierig, aber er erledigt seine Arbeit – recht und vor allem schlecht. Schloss in Wales: Eleanor wollte nach dem tödlichen Unfall ihres Mannes nicht allen mit dem Gärtner in Wales bleiben und zog zu ihrer Cousine Victoria in Black Mirror Castle. Ihr Schloss war etwas kleiner und auch nicht so alt. Sie befürchtet, dass ihr Schloss nun verfällt und der Sumpf sich wieder ausbreitet. Alle ihre Beschreibungen passen zu dem Schloss, in welchem ich festgehalten wurde – und letztlich habe ich in der Rumpelkammer, in der ich eingesperrt war ein Bild von Cardiff gefunden und natürlich bin ich nach meiner Befreiung von Wales nach Willow Creek gefahren. Also hat Eleanor Tom und Bobby ihr Schloss zur Verfügung gestellt, denn die Schurken werden sicher nicht zufällig das Schloss gefunden haben. Deshalb ist sie Hauptverdächtige, Mitglied des Ordens zu sein – denn Angelina schrieb in der Notiz, dass mindestens einer der Bewohner von Black Mirror Castle zum Orden gehören solle. Richard: Er versuchte wissenschaftlich zu begründen, dass das Blut der Gordons sich unterscheidet als das Blut anderer Menschen. Er forschte weiterhin, ob diese Anomalien des Blutes der Gordons die Grundlage ist, dass die Gordons seit Jahrhunderten in Flüchen und Untaten verstrickt sind. - Angelina war also auf der richtigen Spur, als sie sich mit Richard beschäftigte und sie hatte auch einiges Interessantes herausgefunden. Louis: Er ist schwierig und undurchschaubar. Obwohl er über 20 Jahre im Dienst von Eleanor steht, weiß sie von ihm nicht viel. Sie meint, dass er sie als Schuldige am Tod von Richard hält. Eleanor bat ihn, wieder nach Wales zu ziehen und den Garten von Wales zu betreuen. Aber er wollte nicht mehr nach Wales zurück. Eleanor bot Louis schließlich eine beträchtliche Menge von Geld an um wieder die Geschicke von Wales zu leiten. Auch dieses Angebot lehnte er ab und war nicht zu bewegen, wieder nach Wales zurückzukehren. Am Ende des Gespräches nehme ich einen 2 Meter lange Bindfaden aus dem Strickkorb. Nun interessiert mich noch der große Globus mitten in der Halle. Auf dem Sockel stehen Namen: der erste ist Maximilian Mortimer Gordon. Es fällt mir sofort ein, was Angelina in der Notiz schrieb: Ich vermute, dass es ein Geheimfach an dem Sockel gibt. Ich muss herausfinden, wie ich die alten Schachteln bzw. die „Ladys“ ablenken kann, sonst kann ich es nicht untersuchen. Nach links komme ich in die Bibliothek. Ich finde ein Bild mit Stammbaum der Gordons, er ist sehr ähnlich wie der in der Rumpelkammer vom Schloss in Wales. Im Detail fällt mir etwas merkwürdiges auf: Ganz oben wurde jemand getilgt – ich schätze, dass das kein Zufall ist. Es müsste noch irgendeinen geben, dessen Identität noch nicht klar ist. Es muss gemäß des Stammbaums ein Enkel von Wilhelm und Victoria und Vater von Samuel sein. Weil das der jüngste Nachfahre ist, kann dieser durchaus noch am Leben sein. Und Angelina schrieb, sie hat nach mir geforscht, weil sie meinte, ich wäre der einzige Nachfahre der Gordons und ich hätte so als Einziger die Serie der Flüche zu beenden. Das würde in Kombination des unkenntlichen Namens im Stammbaum und den Andeutungen von Angelinas, dass nur ich di ese Person sein kann! Jetzt wird es nun doch etwas verrückt - ich darf mich nicht so hineinsteigern, sondern nur meine Aufgaben lösen! Ich sehe mich in der Bibliothek weiter um: In den Bücherregalen sind Bibeln, englische Literatur, meist von Shakespeare, Märchenbücher und Abenteuerromanen, u. a. von Dickens, Defoe und Verne. Ich gehe zurück in die Haupthalle. Ein weiterer Raum ist verschlossen. Streng ruft Victoria, dass ich dort nichts zu tun habe. Warum hat sie sich so, wenn ich zu diesen Raum gehe? Eine Treppe führt nach oben und rechts von der Haupthalle liegt die Küche. Dort finde ich die Putzfrau Sally. Sally: Black Mirror Castle: Sie arbeitet mit Bates hier im Schloss. Bates lässt sie aber nur die Drecksarbeiten und Putz-Arbeiten. (Ist das aber nicht als Putzfrau ihre Arbeit?). Sie hatte sich jedenfalls die Arbeit anders vorgestellt. Außerdem dachte sie, dass es in einem Schloss öfter Feste geben würde und dann oder bei anderen Gelegenheiten prominente Gäste kommen würden. In diesem Zusammenhang bedauerte sie, dass Prinz Charles nie hier her gekommen wäre und das wird nun auch künftig nicht mehr passieren, weil er inzwischen verheiratet sei. Ich sehe keinen Zusammenhang, er könnte theoretisch mit seiner Frau Diana zusammen doch her kommen, außerdem hätte Diana sicher mit Eleanor unendlich die gemeinsame walisische Adelsgeschichte debattieren können. Allerdings haben sich Charles und Diana vor einem Jahr (1992) schon wieder geschieden, das hat sich wohl bis hierher nicht herumgesprochen. Mutter: Ich frage sie, ob sie meine Mutter kennt, denn meine Mutter war hier Köchin. Das negiert sie, auch weil es wohl schon lange her sein müsste, dass es eine Köchin hier geben würde. Victoria: Sie hatte Victoria einige Vorschläge zum Zweck der Beseitigung des „alten Miefs und Muffs“ unterbreitet und bot ihr an, den alten Krempel zu entfernen - im Klartext: sie wollte alles einfach wegschmeißen, woran Victoria seit 90 Jahren hängt. Außerdem hatte Sally ihr gleich noch neue Ideen vorgebracht. Lady Victoria war freundlich gesagt „not amused“: Victoria und Sally sind seither in einem gespannten Verhältnis zueinander. Bates als Chef von Sally und seit Jahrzehnten im Dienst von Victoria hält von ihr auch nicht mehr viel. Auch zwischen diesen ist nach diesem Vorkommnis ein eisiges Verhältnis entstanden. Als einige der Konsequenzen darf Sally nun nur noch mit Lady Victoria sprechen, wenn Bates seine Genehmigung dazu gibt, damit Victoria sich nicht nochmal über Sally aufregen kann – aber diese Genehmigung gab es nicht mehr. Eleanor: Sie schnarcht meistens, wenn sie aber munter ist, dann strickt oder liest sie. Manchmal, wenn sie ausgelassen ist, spielt sie Klavier und Victoria hört zu. Louis: Er ist widerlich, langweilig, wortkarg und immer schlecht gelaunt. Angelina: Als ich Sally das Foto zeige, sagt sie, sie hätte diese Frau nie gesehen. Sie wäre aber nett, aber etwas eingebildet. Samuels Geist: Den hat sie schon gesehen, als sie im verbotenen Flügel gegangen war. Es wäre eine furchtbare Fratze und sie möchte ihn nie wieder treffen. Eine weitere verriegelte Tür führt vermutlich zum Keller und eine andere zu den Ställen. Ich gehe zunächst wieder zur Haupthalle. Victoria habe ich nun einige neue Fragen. IDENTITÄTSKRISE Victoria: Sally: Sally sei das völlige Gegenteil von Bates. Sie sei disziplinlos, unzuverlässig, unordentlich und geschwätzig. Sie ist eher eine Belastung statt eine Unterstützung des guten alten Bates. Victoria verspricht, dass sie künftig genauer prüft, wer sie in ihre Dienste nimmt. verschlossener Raum: - Victoria meint, dahinter liegt ein alter Flügel des Gebäudes. Dort wäre die Gefahr des Einsturzes besonders hoch und deshalb darf niemand mehr hinein, es sei zu meiner Sicherheit, dass sie dieses Verbot ausgesprochen hat. 44 44 Bei BLACK MIRROR I kam man rechts im Obergeschoss zum alten Flügel, nicht aus der Haupthalle. Es muss daher die Zwischendecke abgetragen oder eingestürzt sein. - Eleanor ergänzt, dass damals ein Brand im Obergeschoss ausbrach, aber trotzdem die Räume unten im alten Flügel am schwersten betroffen waren und die Beschädigungen im Obergeschoss weniger schwer waren. Bei diesem Brand kam Cathrin, die Frau von Samuel ums Leben. Auch sie möchte, dass der Raum nicht mehr geöffnet werden soll, denn die Erinnerungen waren für sie zu schwer. Ich vermute, dass es für Victoria dort etwas zu verbergen gibt und ich hauptsächlich deshalb nicht zum alten Flügel hinein darf. Was für Erinnerungen kann Eleanor denn eigentlich haben können? Sie wohnte doch in Wales! Hier sollen also nur wegen des Brands verwüstete Räume geben. Solange ich keinen Schlüssel habe, kann ich das nicht widerlegen – aber nur so lange. Black Mirror: Sie findet, dass das Schloss langsam zerfällt und seine Familie auch. Sie empfindet das nicht einmal als Verlust auf Grund der Flüche und Mordtaten der Gordons. Andererseits erklärt sie, dass es auch keine Nachfolger gibt, wenn sie stirbt, ist sie der letzte der Gordons und die Familie ist ausgestorben. Das allerdings sah Angelina anders: Und sah mir nicht Victoria so seltsam nach? Einen Moment fand auch ich, sie könnte meine Ur-Großmutter oder so etwas ähnliches sein. Aber das ist doch völliger Unsinn, dann wäre Samuel mein Vater und auch Mom wäre die Enkelin von Victoria. Aber im Stammbaum ist der letzte Nachfahre unkenntlich gemacht - bin ich am Ende ein Gordon? Heiße ich nicht Michaels? Natürlich, Angelina hat sich wohl doch geirrt. Übrigens bin ich der Sohn von Mom und die steht nicht im Stammbaum. Und die getilgte Person ist das Kind von Samuel und Cathrin. Andererseits traut Angelina nur mir zu, den Familienfluch zu brechen! Außerdem schrieb sie, dass ich hier möglicherweise erfahre, wer mein Vater ist. Es gäbe die verrückte Lösung, dass Samuel mein Vater ist und Mutter als Köchin von Black Mirror ein Verhältnis mit Samuel hatte. Im Schreibtisch im Haus von Mutter fand ich einen Brief mit „C…“ u. a. mit dem Inhalt „Du hast deine Sache großartig gemacht“! mit „C…“ unterschrieben. Es hat Sinn, wenn „C“ für Cathrin steht: Mutter betrog Samuel! Samuel hat nie erfahren, dass dessen Kind (also ich) von einem Seitensprung mit einer Köchin stammt, statt von Cathrin. Mom bekam Schweigegeld (statt Rente aus einem Unfall, wie sie immer erklärte) von „C(athrin)“. Zu klären wäre, warum man eine andere Frau, zumal Bedienstete, als Ersatzmutter engagiert oder billigt und außerdem die andere Frau bezahlt. Und am Sterbebett im Krankenhaus rief Mutter, dass ich nie in den Spiegel (englisch „Mirror“) gehen darf - das hat alles plötzlich Sinn! Und Victoria wäre meine Ur-Großmutter, nur glaubt sie wohl, dass ihre Schwieger-Enkelin Cathrin sei. Auch Angelina schreibt, ich sei ein Gordon – und das Foto muss schließlich auch gar nicht meinen Vater darstellen, dafür gibt es bisher keinen einzigen Hinweis. Andererseits erklärte Angelina (im Tagebuch im Rucksack in der Ruine), dass Bates auf dem Foto dargestellt ist. Und sie schreibt, dass Mom eine Affäre mit Bates hatte. Dann wäre ich kein Gordon (was ich sehr erleichternd fände). weitere Erkundungen Auf jeden Fall kann ich diese verrückte Idee nur verfolgen, wenn ich weiter Polizist „Mr. Falk“ bleibe. Ich erstelle nun mal einen Lageplan: blau zu den Innenräumen und grün für die Lokalitäten draußen. Garten Haupteingang Haupthalle Bibliothek Schlosseingang Küche verschlossener Raum (baufälliger Flügel) Treppe nach oben Keller(?) nach außen zum Stall Ich gehe als nächstes zu den Ställen. Zunächst finde ich den Raben und sein Nest oben auf einem Brunnen. Vermutlich hat er eine der Scheiben entführt als er den Ruckzuck zerfleddert hat. Ich müsste mal herausfinden, wie ich da hinauf kommen kann. Also habe ich zwei vielversprechende Stellen gefunden um zumindest zwei der Scheiben zu finden: im Sockel des Globus‘ und im Rabennest. Um den Brunnen ist Morast, es ist zweckmäßig Gummistiefel zu benutzen – in der Küche finde ich welche, die sicher Louis gehören. Ich hole sie mal – sie sind schön geputzt. Aber nach wenigen Schritten zum Brunnen, zum Schlamm davor und dem spätherbstlichen Wetter sehen sie aus, wie Stiefel aussehen müssen – dreckig! Nun gehe ich mit den Stiefeln an den Füßen hinaus zum Brunnen. Außerdem steht dort ein altes schwarzes Auto, vermutlich das, von dem Ralph und Bates erzählt hatten. Es ist immer noch nicht klar, wer zum Schloss zur Akademie gefahren ist, wie Ralph berichtete. Außerdem finde ich ein altes Wagenrad, eine Leiter an der Stallwand und ein Wappen auf der Tür des Stalls. Was wird es bedeuten? Vielleicht „Wir sind eine alte Familie, aber sehr verrückt - bitte Abstand halten!“ Letztlich finde ich eine Werkzeugkiste. Daraus nehme ich einen Hammer, notfalls als Waffe. Um an das Nest zu kommen hole ich die Leiter. Ab das Vieh will mir sofort die Finger abhacken, wenn ich an das Nest fasse. Ich habe keine Chance, solange das Vieh in dem Nest ist. In den Stall möchte ich zunächst nicht – sicher finde ich dort auch nichts um den Raben zu vertreiben. Hier finde ich wohl nichts weiter und gehe um das Schloss herum zum Haupteingang. Jetzt kann ich es mir mal in Ruhe betrachten, beim Betreten des Schlosses als Louis mich hereingeführt hat, war für mich kaum Gelegenheit. Eigenartige Dekoration in der Architektur, z. B. Totenköpfe an den Simsen, ein schöner Turm, ganz oben mit einem achteckigen Zimmer mit großen Fenstern nach allen Seiten – da hat man sicher eine hervorragende Aussicht um die ganze Gegend hier. Weiter um das Gebäude herum kommt man zum Garten. Er scheint dank der Pflege Louis‘ verwildert zu sein. Ich halte mich besser fern. Ich gehe über den Haupteingang und gehe nun über die Treppe nach oben. Links von der Treppe entlang kommt man zum Badezimmer und danach zu Bates Privatzimmer. 45 Zunächst interessiert mich das Badezimmer. Sehr großzügig mit antiker Ausstattung und irgendwie recht einladend. Sogar ein Fenster gibt es im Badezimmer. Außerdem gibt es hier einen glänzenden Fliesenboden. Der braucht Aufwand – ich stelle mir vor, wie Sally hier schrubbt und Bates zweimal pro Tag in jeder Ecke herumkriecht, um jede Fussel zu entdecken. Andererseits würde ich nicht gern dort baden – wer weiß, ob das dann man letztes Bad gewesen wäre. Jedenfalls funktionieren die Wasserhähne. Aber ein Stöpsel finde ich nicht – ein Vollbad wird also schwer. Im Badezimmer finde ich übliche Dinge, wie Handtücher in der Kommode und natürlich einiges überflüssiges Zeug in Flaschen, Dosen und Töpfen was man ins Gesicht, die Haare oder sonst wohin kippen könnte sowie Seife – kurz: alles, was ich noch nie benutzt habe und sicher auch künftig nicht brauchen werde (Ich bin immer noch Student!) Im Badezimmer finde ich aber keine Toilette – also vermute ich, dass es noch mindestens ein anderes Badezimmer geben wird oder die Bewohner haben die Toiletten innerhalb ihrer Privaträume. Der Raum von Bates ist wie erwartungsgemäß abgeschlossen. 45 Hier muss es einen gründlichen Umbau der Innenarchitektur gegeben haben: Seinerzeit (BLACK MIRROR I) kam man zunächst zu Roberts Raum und dann zum Raum von Samuel. Jetzt hat Bates also das Zimmer von Samuel in Besitz.
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