Gesellschaft Macht Geschlecht Aktionstage gegen Sexismus und

Gesellschaft Macht Geschlecht
Aktionstage gegen Sexismus und
Homofeindlichkeit
„Tiefe Wasser“ / „Płynące wieżowce“
Filmvorführung (PL mit Untertiteln)
und anschließende Diskussion
23.11. – 28.11.2015
an der Europa-Universität Viadrina
Dienstag 24.11.2015 – 18 Uhr in GD Hs 5
Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres
Geschlechts ist leider immer noch Realität in unserer
Gesellschaft - auch an Hochschulen kommt es zu
sexistischen, homo- oder trans*feindlichen Angriffen.
Es ist wichtig hiergegen aktiv vorzugehen. Deshalb
organisieren der AStA und das Gleichstellungsbüro
der Europa-Universität Viadrina in Kooperation mit
dem fzs (Freier Zusammenschuss von Studentinnenschaften) und Utopia e.V. Workshops, Diskussionen,
Vorträge, Ausstellungen sowie einen Filmabend
rund um sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung.
Mit den Aktionstagen gegen Sexismus und Homofeindlichkeit 2015 an der Europa-Universität Viadrina sollen emanzipatorische und engagierte Diskussions- und Wissensräume geschaffen werden, die sich
Sexismus entgegen stellen und den Blick öffnen für
queer-feministische Ansätze.
Ausstellung im Atrium GD
Montag 23. - 27.11.2015
Vorstellung der Aktionstage und der Programminhalte.
Ein Leistungsschwimmer Kuba steht unter Druck.
Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben
und will, dass seine Freundin Sylwia auszieht. Sein
Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba
trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den
Erwartungen. Dass er leistungssteigernde Mittel
nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen
Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle. Als er in
einer Kunstgalerie Michal kennen lernt, kommt zum
ersten Mal in Kubas Leben die Möglichkeit auf, sich
in einen Mann verlieben.
Untertauchen und widerstandslos durchs Leben zu
gleiten, funktionieren nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michal ist kein Platz in seinem Leben
reserviert. Verzweifelt sucht Kuba eine Möglichkeit,
sich freizuschwimmen.
Tomasz Wasilewskis visuell meisterhaftes und im
polnischen Kontext erstaunlich offenherzig erzähltes
Drama über die schwule Selbstindung eines jungen
Mannes erhielt auf dem Internationalen Filmfestival
in Karlovy Vary 2013 den Preis der Sektion »East of
the West«. Die überragenden Schauspieler vermitteln auf zupackende Weise die Sehnsucht der
Jugend nach einem selbstbestimmten Leben und
nach sexueller Freiheit.
Workshop zu Selbstbehauptung und
Selbstverteidigung
Mittwoch 25.11.2015 – 17 bis 20 Uhr in der Turnhalle
der Friedensschule, Leipziger Str. 165
Bei diesem Workshop geht es um Empowerment
gegen Sexismus. Das Angebot richtet sich an FLTI*
Personen. Hierbei wollen wir zusammen mit euch
überlegen und ausprobieren, wie wir uns gegen
Sexismus im Alltag wehren können. Leider kann es
uns allen passieren, dass wir uns in einer Situation
wiederinden, in der wir mit verbaler und auch körperlicher Gewalt konfrontiert werden. Wir möchten
an Hand von individuellen Erfahrungen konkrete
Szenarien nachspielen und gezielte Verteidigungstechniken üben. Bringt bequeme Kleidung mit,
aber auch Gegenstände, die ihr im Alltag auf der
Straße bspw. mit euch führt (wie z.B. Rucksack,
Schlüssel, etc.).
Dieser Workshop ist ein „Schnupperangebot“ und
kann nur einen Einblick in das Selbstverteidigungstraining geben und erste Basics vermitteln.
Um Voranmeldung gebeten: asta-nachhaltigkeit@
europa-uni.de
*Die Abkürzung FLTI* steht für FrauenLesbenTransInter
Antifeminismus von „Rechts“
Vortrag von Juliane Lang
Forumtheaterworkshop zum Thema
Sexismus
Donnerstag, 26.11.2015 – 18 Uhr in GD 102
Samstag, 28.11.2015 – 12 bis 18 Uhr in AM 105
Im selbsterklärten „Kampf gegen den Genderismus“ und mit populistischen Forderungen zur
Besserstellung „deutscher Familien“ hat die extreme
Rechte strömungsübergreifend Themen ausgemacht, von denen sie sich Anschluss an Diskurse im
bürgerlichen Mainstream verspricht. Unter Schlagwörtern wie „Frühsexualisierung“ von Kindern,
„Raubtierfeminismus“ und angeblichen „Beziehungen der Beliebigkeit“ machen antifeministische
Akteure auch jenseits der extremen Rechten Stimmung gegen die Gleichstellungspolitiken, die „Ehe
für alle“ und die Anerkennung vielfältiger Lebensformen. Auch wenn eine offene Zusammenarbeit
bislang nur punktuell zu beobachten ist, zeugen
gegenseitige Bezugnahmen und geteilte Argumentationslinien von Schnittmengen im organisierten
Antifeminismus diesseits und jenseits der extremen
Rechten.
Der Vortrag diskutiert Schnittmengen und Unterschiede in den Strategien des in sich heterogenen
Milieus antifeministischer Akteure und fragt, inwieweit es der extremen Rechten gelingt, aktuell
Einluss in gesellschaftliche Debatten etwa um die
Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare zu gewinnen.
Sexismus erleben wir alltäglich in Form von verbalen
und nonverbalen Anmachen, durch Grenzüberschritte in Form von Aufdrängen, durch aggressive
oder subtile beleidigende und demütigende Äußerungen, bis hin zu körperlichen Übergriffen. Überhaupt entscheidet unser (wahrgenommenes bzw.
zugeschriebenes) Geschlecht in einem hohen Maß
darüber, wie wir leben können. So kommt es immer
wieder zu konkreten Konliktsituationen. Dieser Workshop soll einen geschützen Rahmen bieten in dem
wir solche Konliktsituationen aufgreifen und mit Hilfe
des Forumtheaters die eigene Handlungsmächtigkeit erfahrbar machen.
Juliane Lang, M.A. Geschlechter- und Erziehungswissenschaft und Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen
und Rechtsextremismus, beschäftigt sich seit Jahren mit
Geschlechterpolitiken in der extremen Rechten und beobachtet aktuelle Renaissancen im Antifeminismus einer
breiten Zahl an Akteuren auch außerhalb der extremen
Rechten.
„Das Theater der Unterdrückten geht von zwei Grundsätzen aus:
Der Zuschauer, passives Wesen und Objekt, soll zum Protagonisten
der Handlung, zum Subjekt werden. Das Theater soll sich nicht nur
mit der Vergangenheit beschäftigen, sondern ebenso mit der Zukunft. Schluss mit einem Theater, das die Realität nur interpretiert;
es ist an der Zeit, sie zu verändern.“ [Augusto Boal]
In dem Workshop wollen wir uns zunächst mit dem
theoretischen Hintergrund auseinandersetzen. Dem
folgt eine Einführung in einzelne Methoden Boals mit
Hilfe von praktischen Übungen.
(Vorgestellt werden die Methoden des Statuen-, Zeitungs-, Forumtheaters und das Unsichtbare Theater).
Der zweite Teil ist eine rein praktische Phase. Hier
wird der Schwerpunkt auf die Methode des Forumtheaters gelegt und diese erprobt.
Um Voranmeldung gebeten: asta-nachhaltigkeit@
europa-uni.de
Sozialarb./Sozialpäd. Mona Seer, B.A. und aktuelle AstAReferentin für Nachhaltigkeit und Gleichstellung, ist seit
mehreren Jahren in der politischen Jugendbildung mit
den Schwerpunkten Antisexismus und Antirassismus tätig.