Newsletter 1/2016 Liebe Leser_innen, 2016 ist unser Jubiläumsjahr: Um das nunmehr zehnjährige Bestehen von novinki gebührend zu feiern, haben wir bereits große Pläne – über die wir Sie selbstverständlich rechtzeitig informieren werden... Zunächst jedoch liefern wir Ihnen hier eine Übersicht über die in diesem Jahr bislang bei novinki veröffentlichten Texte. Neben einem Nachruf auf den Slawisten Norbert Randow und einem Interview mit der Künstlerin und Majdan-Aktivistin Alevtina Kakhidze sind in letzter Zeit auch wieder einige frische Rezensionen erschienen: Besprochen wurden Bücher von Sergej Lebedev, Aleksandar Hemon, Zaza Burchuladze und Arkadij Babčenko, die allesamt auch in deutscher Übersetzung vorliegen. In Kürze rechnen wir außerdem mit einer Rezension zu Dorota Masłowska, neuen Interviews mit Vladimir Sorokin und Matthias Nawrat u.v.m. Wir wünschen Ihnen eine ebenso angenehme wie anregende Lektüre! Insbesondere Veranstaltungsinteressierten mit Berliner Wohnsitz, aber auch allen anderen novinkiLeser_innen, empfehlen wir überdies einen regelmäßigen Klick auf unseren Blog. zurückgefragt: „Wo immer du auch hingehst – deine Erinnerung wirst du mitnehmen.“ Alevtina Kakhidze: Künstlerin, Majdan-Aktivistin, kritische Beobachterin der postsozialistischen Realität in der Ukraine. Über den Majdan als Performance und die Notwendigkeit der künstlerischen Reflexion gemeinsamer Erinnerung sprach sie im Juni 2015 mit einer Berliner Projektseminargruppe. von Susanne Frank & Studierenden der HU Berlin vorgestellt: Über den Sümpfen. Norbert Randow nachgerufen. „Norbert Randow hat an Grenzen gelebt und an Grenzen gearbeitet. Und er beherrscht die Kunst – ohne Verlust an Eigenart – zwischen Fremden, zwischen Welten zu vermitteln. Er versteht es, Bücher zu Grenzübertritten zu fördern.“ So pries Fedja Filkova den Träger des Leipziger Anerkennungspreises zur europäischen Verständigung 2001 in ihrer Laudatio. Am 1. Oktober 2013 hat er die letzte Grenze überschritten. von Thomas Weiler gegengelesen: Die unendliche Schwermut eines Desillusionierten. August 1991. Der Eiserne Feliks schlägt dumpf auf dem Asphalt auf; die UdSSR zerbröckelt in ihre einzelnen Buchstaben. Berauscht vom Wind of Change legen die Menschen ihre Trümmer auf dem Friedhof der Geschichte ab. Doch dass die Toten nicht immer bereit sind zu ruhen, weiß Sergej Lebedev kunstvoll in seinem neuen Roman Menschen im August (Ljudi avgusta) zu zeigen. von Olga Herdt Keine einfache Partie, aber angenehm unbequem. Aleksandar Hemons Buch meiner Leben. Aleksandar Hemons erstes autobiografisches Werk ist eine spannende Partie. Eine, bei der nach dem Schlusspfiff die Halbzeitpause kommt und die auf mehreren Plätzen zugleich gespielt wird. In kurzen Episoden erzählt er von Fußball und Schach, Sarajevo und Chicago, Unbequemem und manchmal Unerträglichem – oder enttarnt ganz nebenbei die westliche Selbstgefälligkeit unter dem Deckmäntelchen multikultureller Öffnung. von Anne-Christin Grunwald Standardisierte Fälschung oder Tiflis am Abgrund des Gefaketen. Zaza Burchuladze bekam in Georgien schon früh den Ruf des geschickten Provokateurs. Sein exzentrisches Auftreten in den Medien und seine direkten Invektiven gegen die orthodoxe Kirche haben nicht nur die Verkaufszahlen seiner Bücher rasch nach oben getrieben, sondern auch seine letztliche Flucht aus Georgien bedingt. Sein Buch Adibas (georgische Erstveröffentlichung 2009) liegt nun in deutscher Übersetzung vor. von Irine Beridze Arkadij Babčenko: Ein Tag wie ein Leben. Krieg, Vaterland & Co. Arkadij Babčenko verzichtet auf Beschönigungen. Er wählt drastische Worte, nennt den Krieg einen Schwanzvergleich und betont, dass er keine positiven Seiten hat. Wer Ein Tag wie ein Leben gelesen hat, wird dem kompromisslos zustimmen müssen. von Jürgen Wald Mit herzlichen Grüßen – im Namen der gesamten Redaktion – Anne Grunwald PS: Falls Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, schreiben Sie einfach eine leere E-Mail mit dem Betreff „kein Newsletter“ an: [email protected]
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