LITERATUR II

LITERATUR II
Lehrstuhl für Germanistik, Päd. Fakultät der Karls-Universität in Prag
PhDr. Tamara Bučková, Ph.D.
Zeitspanne 1680 - 1805
●
Aufklärung und Empfindsamkeit (1680 - 1770)
●
Sturm und Drang (1771 - 1785)
●
Deutsche Klassik (1785 - 1805)
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Der späte Goethe (1805 - 1832)
Klassifizierung nach
Erika und Ernst von Borries
Literatur
1. Wessels, H.F. (Hrsg.). Aufklärung. Königstein/Ts. : Athenäum-Verlag, 1983.
2. Wiese, B. von (Hrsg.) Deutsche Gedichte. Berlin : Cornelsen Verlag, 1993. ISBN 3-464-57000-2.
3. Baumann, B.; Oberle, B. Deutsche Literatur in Epochen. 2. aktual. vyd. Ismaning : Max Hueber Verlag, 1996.
ISBN 3-19-001399-3.
4. Žmegač, V. Kleine Geschichte der deutschen Literatur. Weinheim : Beltz Athenäum Verlag, 1997. ISBN 3-44508577-3.
5. Pochlatko, H.; Koweindl, K.; Amon, E. Einführung in die Literatur des deutschen Sprachraumes von ihren
Anfängen bis zur Gegenwart. Wien : Wilhelm Braumüller, 1989. ISBN 3 7003 825 6.
6. Wetzel, Ch. Lexikon der Autoren und Werke. Stuttgart : Ernst Klett Schulbuchverlag, 1986. ISBN 3-12-347480-1.
7. Sorensen, B.A. Geschichte der deutschen Literatur. Bd. I : vom Mittelalter bis zur Romantik. München : C. H.
Verlagsbuchhandlung, 1997. ISBN 3-406-42016-8.
8. Slovník spisovatelů německého jazyka a spisovatelů lužickosrbských. Odeon, Praha 1987.
9. Rothmann, K. Kleine Geschichte der deutschen Literatur. Stuttgart : Philipp Reclam jun. 18. (erweiterte
Ausgabe), 2003. ISBN 3-15-010525-0.
10. Böttcher, K.; Geerdts, H.J. Kurze Geschichte der deutschen Literatur. Berlin : Volk und Wissen, 1981.
11. Borries, E. und E. von. Deutsche Literaturgeschichte : Bd.2 Aufklärung und Empfindsamkeit : Sturm und
Drang. München : Deutscher Taschenbuch Verlag, 1991. ISBN 3-423-03342-8.
Themenkreis 1
Historische Voraussetzungen der Aufklärung,
geistige und philosophische Bewegungen, die man
als die die Aufklärung prägende Phänomene
betrachten kann
Situation in Deutschland gegen 1670
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300 Staate
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Absolutismus X aufgeklärter Absolutismus
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Wichtig sind die Staate - die Städte mit den Universitäten
(Leipzig, Frankfurt am Main, Hamburg)
Situation in Deutschland gegen 1670
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300 Staate
●
Absolutismus X aufgeklärter Absolutismus
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–
legitus solutus X der Staatsvertrag verplichtete vernunftsweise nicht nur
die Untertanen, sondern ausdrücklich den Staat (das bedeutet auch den
Adel), den Frieden und Gemeinwohl (aller Bürger) zu garantieren
–
Friedrich II: „Monarch ist nicht mehr als Verkörperung des Staates,
sondern als sein erster Diener zu verstehen“
Wichtig sind die Staate - die Städte mit den Universitäten (Leipzig, Frankfurt am Main,
Hamburg)
–
das neue Bürgertum:
•
•
•
ökonomische Macht (Merkantilismus),
die Ausbilgung und Wissen an sich sind von großer Bedeutung,
Kulturträger
Die geistigen Grundlagen
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René Descartes (1596 - 1650)
●
Rationalismus: „Cogito, ergo sum“
Die geistigen Grundlagen der Aufklärung
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René Descartes (1596 - 1650)
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Philosoph und Mathematiker
–
Zur Erkenntnis der Wahrheit könne man
nur duch logische Schlüsse anlangen;
–
Natur und Geist sind zwei völlig
voneinandergetrennte Bereiche, die sich
im Menschen berühren;
–
Trennung von der Kirche und Welt
(Theologie und Philosophie)
Andere wichtige Phänomene,
die man als Vorläufer geistiger und philosophischer
Bewegungen in der Zeit der Aufklärung betrachten kann
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Die Newtonsche Mechanik
–
Isaac Newton: 1643 - 1727
–
Beobachtungen, Experimente, Berechnungen
Deismus, Theismus
–
Deismus leugnete die Existenz des Gottes nicht, aber sein Wirken wurde
nicht auf das Geschehen auf der Welt bezogen;
–
rationalistischer Theismus arbeitet mit dem Gott, der in der Geschichte
als eine wirkende Kraft vertreten ist, und der sich durch Wunder offenbart
Empirismus, Sensualismus
–
John Locke: 1632 - 1704
–
„Erkenntnis ohne Erfahrung ist nicht möglich: Nihil est in intellectu, quod non
fuerit in sensu“ - „Im Verstand ist nichts, das nicht vorher in Sinnen war.“
Die geistigen Grundlagen der Aufklärung
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Naturrecht
–
Christian Thomasius: 1655 - 1728
–
Vorlesung in Leipzig (1697): „Von Nachahmung der Franzosen“ - erste Vorlesung auf
Deutsch (nicht auf Lateinisch), Beginn der Aufklärung.
Wolfs systematisierter Rationalismus
–
Christian Wolf (1679 - 1754)
–
Leibniz'schen Gedanken als systematisierte Ordnung - Grundlagen für die Entfaltung
(Begründung und Entwicklung) der Philosohie an den deutschen Universitäten (Leipzig);
–
Vernunft sei zur Grundlage allen Denkens und Handelns: Ethik,Politik, Recht;
–
alle Bereiche der Wirklichkeit sollen dem Vernunft unterworfen werden = Prinzipien des
aufgeklärten Absolutismus (Friedrich II).
Rousseau Kulturpessimisusmus, der Gesellschaftsvertrag
–
Jean Jaque Rousseau (1712 - 1778)
–
„Bürger von Genf“, Philosoph, Staatsrechter und Pädagoge, er revolutionierte das Denken
und die Wertvorstellungen seiner Zeit. Er rief zu einer neuen Natürlichkeit zurück, auf
Rückbesinnung, auf ursprüngliche Qualitäten des Menschen - Unabhändigkeit, Einfachheit
und Mitmenschlichkeit;
–
„Émile ou De l' éducation“ (1762).
Die geistigen Grundlagen der Aufklärung
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Pietismus, Empfindsamkeit
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Pietismus: Phillip Jakob Spenner (1635 - 1705); August Hermann
Franke (1663 - 1727)
–
protestantische Bewegung, neue Reformationsbewegung (da Luther in
seinem orthodoxen Dogmatismus erstarrt schien)
–
Mit Franke wurde Pietismus zu einer päd. Bewegung: Erziehung sollte
dem Kind „nützliche Kenntnisse“ für einen „gottseligen Wandel“ vermitteln
–
im praktischen Leben bedeutete es Entstehung eines neuen Arbeitsethos
(Fleiß, Pfichtbewußtsein, Gehorsam und Disziplin)
–
Sensualismus als Empfindsamkeit: gegen Intelect steht Intuition, wichtig
sind Gefühle und Sprache des Herzens;
–
moralische Zeitschriften;
–
Qualität der Innerlichkeit, Rückzug ins Private, ICH als Kompensation der
eigenen Bedeutungslosigkeit in der politischen und gesellschaftlichen
Realität
Die geistigen Grundlagen
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Wilhelm Leibniz (1646 - 1716)
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Monadengesetz: Gesetz von der prästabilisierten Harmonie
Die geistigen Grundlagen
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Christian Wolf (1679 - 1754)
Leibniz'-Gedanken und Philosophie-System
(Philosophie als Universitätslehre)
Die geistigen Grundlagen
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Einfluss aus Frankreich
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Voltaire
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(1694 - 1798)
Jean- Jacque Roussau
(1712 - 1778)
Die geistigen Grundlagen der Aufklärung
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Immanuel Kant (1724 - 1804)
Aufklärung ist der Ausgang des
Menschen aus seiner selbst
verschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich
seines Verstandes ohne Leitung eines
anderen zu bedienen.
Selbstverschuldet ist diese
Unmündigkeit, wenn die Ursache
derselben nicht am Mangel des
Verstandes, sondern der Entschließung
und des Mutes liegt, sich seiner ohne
Leitung eines andern zu bedienen.
Sapere aude! Habe Mut, dich deines
eigenen Verstandes zu bedienen! ist
also der Wahlspruch der Aufklärung.
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