Bauklimatik und Gebäudetechnik-Tageslicht nützen und vor

Forum Building Science 2015
Tageslicht nützen und vor
Überwärmung schützen.
Optimierung transparenter Bauteile am Beispiel der
Sanierung des BG +BRG Rechte Kremszeile, Krems.
Hannes Gerstmann, Ing.
Repräsentant des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik Österreich
2353 Guntramsdorf, Mühlgasse 7, [email protected], www.bvst.at
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Forum Building Science 2015
Motivation
Zielsetzung
Planung
Umsetzung
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Süd
NW
Checkliste Energie + Klima
Überwärmungsschutz (g) ●
Nachtauskühlung
●
Solare Heizwärme (QSol)
●
Wärmeschutz (U)
●
Tageslichtnutzung (TL)
●
Energiebilanz (g+U+TL)
●
CO2-Fußabdruck
●
SuW
Checkliste Komfort
Behaglichkeit (↙°C)
●
Behaglichkeit (↗°C)
●
Blendschutz
●
Tageslichtqualität (Ra)
●
Ausblick / Einblick
●
Schallhemmend (↙dB)
●
West
Checkliste Sonstiges
☺ Ästhetik
●
Stabilität
●
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Bilder Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Checkliste Energie + Klima
Überwärmungsschutz (g) ●
Nachtauskühlung
●
Solare Heizwärme (QSol)
●
Wärmeschutz (U)
●
Tageslichtnutzung (TL)
●
Energiebilanz (g+U+TL)
●
CO2-Fußabdruck
●
Kein Rendering! Vision eines Raumes - unverfälschtes Tageslicht (farbneutrales Glas)
2. Nov. 10:50
28. Jul. 10:10
Checkliste Komfort
Behaglichkeit (↙°C)
●
Behaglichkeit (↗°C)
●
Blendschutz
●
Tageslichtqualität (Ra)
●
Ausblick / Einblick
●
Schallhemmend (↙dB)
●
Checkliste Sonstiges
☺ Ästhetik
●
Stabilität
●
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Bilder Gerstmann
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Herausforderung Belichtung von Räumen mit Tageslicht
Beleuchten mit Tageslicht
Zenit/Horizont – Verhältnis 3/1
Sonnenschutzlösungen zu
Lasten der Tageslichtnutzung
Lichtfalle 1: Sonnenschutzglas
Lichttransmission ca. 40%
Lichtfalle 2: Gitterost
Lichttransmission ca. 24%
Lichtfalle 3: Großlamellen
Lichttransmission ca. 12%
Lichtfalle 4 Sonnenschutzfolie
Lichttransmission ca. 4%
Kunstlichtbedarf 100%
Konsequenz
1. trotz Ganzglasfassade kaum
Tageslicht und das nur im
Nahbereich der Fassade, nicht
jedoch in der Raumtiefe!
2. Das vorhandene Tageslicht ist
spektral verschoben
(„künstliches Tageslicht“), der
Außenbezug wird verfremdet!
3. Kunstlichtbedarf über den
ganzen Tag!
Einstrahlung West + Ost
Kein Blendschutz bei seitlichem
Lichteinfall von Ost und West
Bilder Gerstmann
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Energieausweis Nicht-Wohngebäude
Der BelEB – Beleuchtungsenergiebedarf muss nicht
nachgewiesen werden! Er wird auf Grund des Nutzungsprofils ermittelt – die Belichtungsqualität (Lichttransmission) der Fassade wird nicht berücksichtigt!
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West
Checkliste Energie + Klima
Überwärmungsschutz (g) ●
Nachtauskühlung
●
Solare Heizwärme (QSol)
●
Wärmeschutz (U)
●
Tageslichtnutzung (TL)
●
Energiebilanz (g+U+TL)
●
CO2-Fußabdruck
●
Checkliste Komfort
Behaglichkeit (↙°C)
●
Behaglichkeit (↗°C)
●
Blendschutz
●
Tageslichtqualität (Ra)
●
Ausblick / Einblick
●
Schallhemmend (↙dB)
●
Checkliste Sonstiges
☺ Ästhetik
●
Stabilität
●
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Bild Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Ost
Ost
Checkliste Energie + Klima
Überwärmungsschutz (g) ●
Nachtauskühlung
●
Solare Heizwärme (QSol)
●
Wärmeschutz (U)
●
Tageslichtnutzung (TL)
●
Energiebilanz (g+U+TL)
●
CO2-Fußabdruck
●
West
Checkliste Komfort
Behaglichkeit (↙°C)
●
Behaglichkeit (↗°C)
●
Blendschutz
●
Tageslichtqualität (Ra)
●
Ausblick / Einblick
●
Schallhemmend (↙dB)
●
Nord
Checkliste Sonstiges
☺ Ästhetik
●
Stabilität
●
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Bilder Gerstmann
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Transparente Bauteile
Zielkonflikte Schutz- und Versorgungsanforderungen
Schutzfunktionen
Versorgungsfunktionen
Privatsphäre
(Einblick, Einbruch)
Blendschutz
Sommerlicher
Hitzeschutz
Durchsicht
Kontakt zur Außenwelt
Tageslichtnutzung
Winterliche
Wärmegewinne
Quelle: Bartenbach Lichtlabor
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Anerkannter Nutzen variabler Beschattungen
Gebäuderichtlinie → Energieeffizienzmaßnahme
Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, 2010
Klimaberichte
→ Maßnahme zur CO2-Reduktion
Karl-Heinz Florenz „2050 Die Zukunft beginnt heute - Empfehlungen für eine künftige integrierte EUKlimaschutzpolitik", 2009
Austrian Panel on Climate Change (APCC) „Österreichische Sachstandbericht Klimawandel 2014“
EN + AT Standards → passive Maßnahme gegen Überwärmung
Austrian Standards Institute ÖNORM B 8110 Teil 3 Ausgabe 2012
IEA & OECD
→ Energieeinsparungen Kühlen + Beleuchten
International Energy Agency „Technology Roadmap: „Technologieleitfaden - Roadmap Energieeffiziente
Gebäudehüllen“, 2013
Green Building
→ Gesundheit und Wohlbefinden
Green Building Council „The Business Case For Green Building”, 2013
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Wir haben unser Leben umgestellt!
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Gutes Licht stimuliert Körper Geist und Seele
Lichtmenge …….
biologischer Taktgeber
Blendungsrisiko (visuelle Qualität)
Tageslichtautonomie - „belichten statt beleuchten!“
Lichtrichtung .…
Schattigkeit (Dynamik des Tages)
Raumwirkung (Qualität des Raumes)
Zeitgeber
Lichtfarbe …….
beeinflusst die Stimmung
stimuliert Hormonbildung
unverfälschter Sichtbezug (Qualität der Information)
Lichtspektrum …. stimuliert Wach / Schlafrhythmus
steuert biologisch Prozesse, z. B. Vitamin D
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Dynamisches Tageslicht informiert und triggert den Menschen
Bilder Arch. Radinger DU-Krems / Grafiken Gerstmann
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Klarer Himmel Ra 99%
2-Scheiben Wärmeschutzglas ohne
Beschattung g 0,65 / TL 80% / Ra 97%
2-Scheiben Wärmeschutzglas mit textiler
Beschattung g <0,10 / TL 10% / Ra 97%
2-Scheiben Sonnenschutzglas 65/38
g 0,39 / TL 65% / Ra 86%
2-Scheiben Wärmeschutzglas mit
Folie g 0,36 / TL 38% / Ra 97%
2-Scheiben Wärmeschutzglas mit
Folie g 0,25 / TL 7% / Ra 78%
Halogenstrahler Ra 89%
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Kompakt-Leuchtstoffröhre Ra 80%
LED-Leiste Ra 65%
Grafiken 14
Gerstmann
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GBC: The Impact of Green Building on Health and Wellbeing.
Net present value analysis of the OPERATIONAL COST and PRODUCTIVITY and HEALTH
BENEFITS of LEED certified buildings. Source: World Green Building Council, 2013 “The Business Case For Green Building”
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Motivation
Zielsetzung
Planung
Umsetzung
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Fallbeispiel Sanierung Gymnasium Rechte Kremszeile, Krems
Bauherr:
Projektleiter:
Architekt:
Bauphysik:
Tageslicht:
BIG
ADir. Ing. Herwig Wolloner
DI. Stefan Nöbauer / Trafo
DI. Ernst Kainmüller / Bauklimatik
Ing. Gerstmann / Geniolux
wesentliche Anforderungen an das Fenster
Frischluft ohne Komfortlüftung
Sommertauglichkeit mittels Sonnenschutz und
Nachauskühlung (ohne Raumkonditionierung)
Beleuchtung vorwiegend mit Tageslicht und
hohem Farbwiedergabeindex
Heizwärmereduktion mittels solaren Gewinnen
Blendschutz (Direkt- und Kontrastblendung)
Sichtbezug – möglichst frei und natürlich
Benutzerfreundlichkeit
„Vandalismustauglich“
Umweltverträgliche Komponenten
Kostenrahmen
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Zielsetzungen Sonne & Licht
Nachhaltigkeit z.B. durch die Ressource Tageslicht
Leistungsförderndes Umfeld – thermischer Komfort
Leistungsförderndes Umfeld – visueller Komfort
Leistungsförderndes Umfeld – artgerechtes Licht
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Die Atmosphäre eine natürlich belichteten Raumes
Bild Gerstmann
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Quelle: Pilkington
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Bilder Gerstmann
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Lichtangebot transparenten Bauteil besser nutzen
Eintrag Sonne und Licht nutzer- und klimagerecht regeln
Sommer Tag
CO2-Bilanz
Belichten
150 kg CO2
Grafiken: Warema
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Gymnasium Krems - Tageslicht in der Schule
KONZEPT TRANSPARENTE BAUTEILE:
1. Glas mit hoher Lichttransmission
2. Bedarfsgerechtes Regeln des Energie
und Lichteintrages (teils manuelle, teils
automatisch)!
3. Hoher Komfort funktioniert nur mit
informierten NutzerInnen.
Quelle. Schlotterer
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Motivation
Zielsetzung
Planung
Umsetzung
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Klassenraum vor der Sanierung
Desolate Fenster und Verschattungen mit geringem Außenbezug
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Bild: Gerstmann
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Musterklasse - Entwicklung des finalen Fensters
Fenster mit Tageslichtraffstore
Fenster mit Lichtlenkung ohne Verschattung
Fenster mit Lichtlenkung und Blendschutz
Bilder: Gerstmann
Fenster „nackt“
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Tageslichtberechnung und Simulation
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Motivation
Zielsetzung
Planung
Umsetzung
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Tageslicht in der gesamten Schule
Bilder: Gerstmann
6.5.2015 | H. Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Bilder: Gerstmann
6.5.2015 | H. Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Bilder: Gerstmann
6.5.2015 | H. Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Bilder: Gerstmann
6.5.2015 | H. Gerstmann
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Forum Building Science 2015
Klassenraum nach der Sanierung
Verschattung mit Tageslicht und Transparenz
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Bild Gerstmann
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6.5.2015 | H. Gerstmann
13:39:16
13:33:16
13:27:16
13:21:16
13:15:16
13:09:16
13:03:16
12:57:16
12:51:16
12:45:16
12:39:16
12:33:16
12:27:16
12:21:16
12:15:16
12:09:16
12:03:16
11:57:16
11:51:16
11:45:16
11:39:16
11:33:16
11:27:16
11:21:16
11:15:16
11:09:16
11:03:16
10:57:16
10:51:16
10:45:16
10:39:16
10:33:16
10:27:16
10:21:16
10:15:16
5000
10:09:16
6000
10:03:16
7000
09:57:16
09:51:16
09:45:16
Forum Building Science 2015
Tageslichtprofil: Lichtmenge absolut (zeitlich und räumlich)
9000
8000
0,25m
2,5m
4,5m
4000
3000
2000
1000
0
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Bilder: Gerstmann
Positionierung Lamellen und Behanghöhe je nach Erfordernis
Sonnenschutz mit Tageslichtnutzung mit
eingeschränktem Außenbezug (Blendschutz)
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Blendschutz gegen gleißenden Himmel mit sehr
gutem Außenbezug
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Tageslichtverteilung über den gesamten Raum
Eine hohe Lichttransmission der Verglasung ist entscheidend!
Vorteil: kostengünstiger als Glas mit komplexen Beschichtungen!
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Bilder: Gerstmann
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Tageslichtquotient und Lichtverteilung
12%
0%
freier Lichteinfall
F4-6/33%/Tlo
Tagelichtnutzung Winter
10%
F4-6/33%/AS
Tagelichtnutzung Sommer
Blendschutz gegen Himmel
F4-6/33%/0°
8%
Tagelichtnutzung < 20 kLx
F4-6/100%/Tlo
Sonnenschutz + Tageslicht
F4-6/100%/AS
6%
4%
2%
0%
1,5m
2,5m
3,5m
4,5m
5,5m
Der Raum wird sehr gleichmäßig ausgeleuchtet – auch in der Raumtiefe!
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Optimierung
Die Steuerung lässt sich sehr leicht anpassen
Die Bedienung ist z. Z. bewusst sehr einfach gehalten:
Automatik bei Sonne und Zeitsteuerung für Reset (Ausgangsposition)
Manuelle Bedienung Auf / Ab / Stopp / Abdunkeln!
Optimierung der Steuerung
nach Fassadenorientierung, Raumnutzung, Positionierung Behänge bzw. Lamellen
sonstigen Erfahrungen
Voraussetzung für Optimierung
Check ob mit den Jalousien der Raum richtig belichtet werden kann
probieren – fragen - kritisieren - notieren
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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