Exemplar für Prüfer/innen Kompensationsprüfung zur standardisierten kompetenzorientierten schriftlichen Reife- und Diplomprüfung BHS Oktober 2015 Angewandte Mathematik Kompensationsprüfung (Cluster 1) Angabe für Prüfer/innen öffentliches Dokument Hinweise zur standardisierten Durchführung der mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik (BHS) Die alle Fächer betreffenden Durchführungshinweise werden vom BMBF gesondert erlassen. Die nachfolgenden Hinweise sollen eine standardisierte Vorgehensweise bei der Durchführung der mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik unterstützen. –Die vorgesehene Prüfungszeit beträgt maximal 25 Minuten, die Vorbereitungszeit mindestens 30 Minuten. –Falls am Computer gearbeitet wird, ist jede Seite vor dem Ausdrucken so zu beschriften, dass sie der Kandidatin / dem Kandidaten eindeutig zuzuordnen ist. –Erlaubte Hilfsmittel: Die Verwendung eines durch die Schulbuchaktion approbierten Formelhefts und elektronischer Hilfsmittel (grafikfähige Taschenrechner oder andere entsprechende Technologie) ist erlaubt, sofern die Kommunikation nicht nach außen getragen werden kann und keine Eigendaten in die elektronischen Hilfsmittel implementiert sind. Handbücher zu den elektronischen Hilfsmitteln sind in der Original-Druckversion oder in im elektronischen Hilfsmittel integrierter Form zulässig. –Schreiben Sie Beginn und Ende der Vorbereitungszeit ins Prüfungsprotokoll. –Im Rahmen des Prüfungsgesprächs sind von der Prüferin / dem Prüfer die „verbalen Fragestellungen“ verpflichtend zu stellen. –Nach der Prüfung sind alle Unterlagen (Prüfungsaufgabe, Arbeitsblätter etc.) der Kandidaten einzusammeln. Die Prüfungsunterlagen (Prüfungsaufgaben, Arbeitsblätter, produzierte digitale Arbeitsdaten etc.) dürfen nicht öffentlich werden. Das Konzeptpapier zur mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik finden Sie auf der BIFIE-Website: https://www.bifie.at/node/2315. Relevanter Auszug aus dem Schulunterrichtsgesetz (§ 38 Abs. 5) zur Gesamtbeurteilung der beiden Teilprüfungen: Sofern im Rahmen einer Vorprüfung Teilprüfungen abgelegt wurden, hat die Prüfungskommission der Vorprüfung auf Grund der gemäß Abs. 1 festgesetzten Teilbeurteilungen die Beurteilung der Leistungen des Prüfungskandidaten in diesen Prüfungsgebieten festzusetzen. Sofern im Rahmen der Klausurprüfung bei negativer Beurteilung einer Klausurarbeit eine zusätzliche mündliche Kompensationsprüfung abgelegt wurde, hat die Prüfungskommission der Hauptprüfung auf Grund der Teilbeurteilung der Klausurarbeit mit „Nicht genügend“ und der Teilbeurteilung der mündlichen Kompensationsprüfung die Beurteilung der Leistungen des Prüfungskandidaten im betreffenden Prüfungsgebiet mit „Befriedigend“, „Genügend“ oder „Nicht genügend“ festzusetzen. Kompensationsprüfung / Oktober 2015 / AMT Cluster 1 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 2/6 a) Vasen unterschiedlicher Form werden aus Holz gedrechselt. Für 2 unterschiedliche Vasentypen ist das Volumen angegeben: Das Volumen einer zylindrischen Vase wird ermittelt mit: Vz = r 2 ∙ π ∙ h Das Volumen einer kegelförmigen Vase mit r = h wird bestimmt mit: Vk = h³ ∙ π 3 – Formen Sie sowohl die Volumenformel für die zylindrische Vase als auch jene für die kegelförmige Vase nach der Höhe h um. (B) Die Vasen werden mit Wasser gefüllt. Das pro Zeiteinheit zufließende Wasservolumen ist konstant. – Argumentieren Sie, für welche der beiden beschriebenen Vasen die Wasserhöhe direkt proportional zur Fülldauer ist. (R) Lösung: Vz r2 · π 3 · Vk π (B): Vz = r 2 · π · h ⇒ h = Vk = h³ ∙ π ⇒ h = 3 3 (R): Wenn konstantes Volumen zufließt, dann ist das Füllvolumen direkt proportional zur Zeit. In der zylindrischen Vase ist die Höhe direkt proportional zum Volumen, daher auch direkt proportional zur Fülldauer. Verpflichtende verbale Fragestellung: – Wie verändert sich das Volumen eines Drehzylinders, wenn der Radius halbiert und die Höhe verdreifacht wird? (R) Vneu = ( 2r ) · π · 3h = r4 · π · 3h = 34 · V 2 2 alt Das Volumen verringert sich dadurch um 25 %. Kompensationsprüfung / Oktober 2015 / AMT Cluster 1 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 3/6 b) Durch Rotation des Graphen der Funktion y = –0,00005 ∙ x 4 + 0,0047 ∙ x 3 – 0,14 ∙ x 2 + 1,3 ∙ x + 5 im Intervall [0; 22] um die x-Achse wird eine Vase beschrieben, deren Boden am unteren Intervallrand liegt. x, y ... Koordinaten in Zentimetern (cm) – Zeichnen Sie den Funktionsgraphen. (B) – Kennzeichnen Sie im Funktionsgraphen den kleinsten und den größten Vasenradius. (R) – Berechnen Sie diese Radien. (B) Die Vase ist mit 2 Litern Wasser befüllt. – Berechnen Sie die Höhe des Wasserstandes in der Vase. (A, B) Lösung: (B, R): y in cm 8,75 7,5 6,25 5 3,75 2,5 1,25 x1 0 2 4 6 x2 x in cm 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 (B): y ′ = 0: x1 = 6,67... cm ⇒ rmax = 8,738... ≈ 8,74 cm minimaler Radius am oberen Rand der Vase: x2 = 22 cm ⇒ rmax = 4,172... ≈ 4,17 cm (A, B): Berechnung des Wasserstandes: h π ∙ ∫ y 2 dx = 2 000 ⇒ h = 10,016... ≈ 10,02 cm 0 Kompensationsprüfung / Oktober 2015 / AMT Cluster 1 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 4/6 Verpflichtende verbale Fragestellung: Der Graph einer Funktion f erzeugt bei Rotation um die x-Achse einen Rotationskörper. Die Formel zur Berechnung des Volumens dieses Rotationskörpers lautet: b V = π ∙ ∫ [f(x)]² dx a – Erklären Sie, wie man diese Formel herleiten kann. (R) Den Rotationskörper kann man näherungsweise durch Zylinderscheiben der Breite ∆x beschreiben. Der Funktionswert an einer Stelle x stellt den Radius der entsprechenden Zylinderscheibe dar. Die Querschnittsfläche der Zylinderscheibe wird mit [f(x)]² π berechnet. Bei beliebiger Verfeinerung der Zerlegung, also ∆x → dx , erhält man das Volumen des Rotationskörpers als Grenzwert. Das Aufsummieren der Volumenelemente entspricht dabei der Integration. Kompensationsprüfung / Oktober 2015 / AMT Cluster 1 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 5/6 c) Erfahrungsgemäß kann die Arbeitszeit von Studierenden an einem Projekt als annähernd normalverteilt mit dem Erwartungswert μ = 136 min und der Standardabweichung σ = 9 min angesehen werden. – Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeitszeit um höchstens ±15 Minuten vom Erwartungswert abweicht. (B) Jemand behauptet, dass der Anteil der Studierenden, die mindestens 136 Minuten am Projekt arbeiten, 50 % beträgt. – Begründen Sie mithilfe der Dichtefunktion, warum diese Behauptung richtig ist. (R) Lösung: (B): P (121 ≤ X ≤ 151) = 0,9044... ≈ 90,4 % (R): 136 Minuten entsprechen dem Erwartungswert μ. Die Dichtefunktion ist symmetrisch um μ. Der gesamte Flächeninhalt unter dem Graphen der Dichtefunktion ist 1. Also gilt: P(X ≥ μ ) = 0,5 = 50 %. Verpflichtende verbale Fragestellung: – Beschreiben Sie, wie sich der Graph der Dichtefunktion ändert, wenn die Standardabweichung bei gleichbleibendem Erwartungswert kleiner bzw. größer wird. (R) Bei einer kleineren Standardabweichung wird die Gauß’sche Glockenkurve schmäler und höher. Bei einer größeren Standardabweichung wird die Gauß’sche Glockenkurve breiter und niedriger. Kompensationsprüfung / Oktober 2015 / AMT Cluster 1 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 6/6
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