Exemplar für Prüfer/innen Kompensationsprüfung zur standardisierten kompetenzorientierten schriftlichen Reife- und Diplomprüfung BHS Juni 2015 Angewandte Mathematik Kompensationsprüfung (Cluster 2) Angabe für Prüfer/innen öffentliches Dokument Hinweise zur standardisierten Durchführung der mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik (BHS) Die alle Fächer betreffenden Durchführungshinweise werden vom BMBF gesondert erlassen. Die nachfolgenden Hinweise sollen eine standardisierte Vorgehensweise bei der Durchführung der mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik unterstützen. •Die vorgesehene Prüfungszeit beträgt maximal 25 Minuten, die Vorbereitungszeit mindestens 30 Minuten. •Die Arbeitszeit darf nicht überschritten werden. •Falls am Computer gearbeitet wird, ist jede Seite vor dem Ausdrucken so zu beschriften, dass sie der Kandidatin / dem Kandidaten eindeutig zuzuordnen ist. •Erlaubte Hilfsmittel: Die Verwendung eines durch die Schulbuchaktion approbierten Formelhefts und elektronischer Hilfsmittel (grafikfähige Taschenrechner oder andere entsprechende Technologie) ist erlaubt, sofern die Kommunikation nicht nach außen getragen werden kann und keine Eigendaten in die elektronischen Hilfsmittel implementiert sind. Handbücher zu den elektronischen Hilfsmitteln sind in der Original-Druckversion oder in im elektronischen Hilfsmittel integrierter Form zulässig. •Schreiben Sie Beginn und Ende der Vorbereitungszeit ins Prüfungsprotokoll. •Im Rahmen des Prüfungsgesprächs sind von der Prüferin / dem Prüfer die „verbalen Fragestellungen“ verpflichtend zu stellen. •Nach der Prüfung sind alle Unterlagen (Prüfungsaufgabe, Arbeitsblätter etc.) der Kandidaten einzusammeln. Die Prüfungsunterlagen (Prüfungsaufgaben, Arbeitsblätter, produzierte digitale Arbeitsdaten etc.) dürfen nicht öffentlich werden. Das Konzeptpapier zur mündlichen Kompensationsprüfung in Angewandter Mathematik finden Sie auf der BIFIE-Website: https://www.bifie.at/node/2315. Relevanter Auszug aus dem Schulunterrichtsgesetz (§ 38 Abs. 5) zur Gesamtbeurteilung der beiden Teilprüfungen: Sofern im Rahmen einer Vorprüfung Teilprüfungen abgelegt wurden, hat die Prüfungskommission der Vorprüfung auf Grund der gemäß Abs. 1 festgesetzten Teilbeurteilungen die Beurteilung der Leistungen des Prüfungskandidaten in diesen Prüfungsgebieten festzusetzen. Sofern im Rahmen der Klausurprüfung bei negativer Beurteilung einer Klausurarbeit eine zusätzliche mündliche Kompensationsprüfung abgelegt wurde, hat die Prüfungskommission der Hauptprüfung auf Grund der Teilbeurteilung der Klausurarbeit mit „Nicht genügend“ und der Teilbeurteilung der mündlichen Kompensationsprüfung die Beurteilung der Leistungen des Prüfungskandidaten im betreffenden Prüfungsgebiet mit „Befriedigend“, „Genügend“ oder „Nicht genügend“ festzusetzen. Kompensationsprüfung / Juni 2015 / AMT Cluster 2 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 2/6 a) In der nachstehenden Grafik ist eine elektrische Wechselspannung dargestellt. u(t) in V umax t1 t in s 0,005 Dabei gilt: umax = 110 V, t1 = –0,00365 s – Geben Sie diese Wechselspannung in der Form u(t) = A · sin(ω · t + φ) an. (A, B, R) – Linearisieren Sie die Funktion u an der Stelle t1, d. h., bestimmen Sie die Tangente an den Graphen von u im Punkt (t1 |0). (A, B) Lösung: (A, B, R): u(t) = A · sin(ω · t + φ) A = umax = 110 2π ω= = 314,159… ≈ 314,16 T φ = –t1 · ω = 1,1466… ≈ 1,147 u(t) = 110 · sin(314,16 · t + 1,147) (A, B): g(t) = k · t + d u′(t) = A · ω · cos(ω · t + φ) Steigung: k = u′(–0,00365) ergibt k = 34 557,… ≈ 34 560. Achsenabschnitt: d = u(– 0,00365) + k · 0,00365 ergibt d = 126,13… ≈ 126,1. Kompensationsprüfung / Juni 2015 / AMT Cluster 2 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 3/6 Verpflichtende verbale Fragestellung: Veranschaulichen Sie die Wechselspannung u(t) = 110 ∙ sin(314,16 ∙ t + 1,147) in einem Zeigerdiagramm. (A) Zeigerdiagramm: A = 110 φ = 1,147 = 65,7° y 110 x Kompensationsprüfung / Juni 2015 / AMT Cluster 2 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 4/6 b) Gemäß der geothermischen Tiefenstufe steigt die Temperatur in der Nähe der Erdoberfläche in Richtung Erdmittelpunkt je 100 Meter Tiefe um 3 Kelvin (K). An einer bestimmten Stelle der Erdoberfläche beträgt die Temperatur 290 K. – Stellen Sie eine Funktionsgleichung auf, die die Temperatur in Abhängigkeit von der Tiefe beschreibt. (A) Lösung: (A): T(x) = 3 · x + 290 100 x … Tiefe in Metern (m) T(x) … Temperatur in Abhängigkeit von der Tiefe x in Kelvin Verpflichtende verbale Fragestellung: Die Temperatur in Kelvin kann in Abhängigkeit von der Tiefe in Metern näherungsweise durch T(x) = 0,03 ∙ x + 290 beschrieben werden. Der tatsächliche Wert in einer Tiefe von 1 km beträgt 310 K. – Berechnen Sie den relativen Fehler. (A, B) T(1 000) – 310 = 0,0322... ≈ 3,2 % 310 Kompensationsprüfung / Juni 2015 / AMT Cluster 2 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 5/6 c) Die Temperatur einer Flüssigkeit in einem Raum mit einer Umgebungstemperatur von 24 °C wird gemessen. Das Newton’sche Abkühlungsgesetz besagt, dass die momentane Änderungsrate der Temperatur T einer Flüssigkeit zu jedem Zeitpunkt proportional zur Differenz zwischen der jeweiligen Flüssigkeitstemperatur und der Umgebungstemperatur ist. – Stellen Sie die zugehörige Differenzialgleichung für T auf. (A) – Berechnen Sie die allgemeine Lösung dieser Differenzialgleichung mittels Trennen der Variablen. (B) Lösung: dT (A): = –k · (T – 24) dt dT = – k · dt T – 24 In|T – 24| = –k · t + C (B): ∫ ∫ T – 24 = ℯ –k · t · C T(t) = ℯ –k · t · C + 24 Verpflichtende verbale Fragestellung: Die allgemeine Lösung dieser Differenzialgleichung lautet: T(t) = ℯ –k · t · C + 24 – Berechnen Sie die beiden Parameter k und C, wenn die Temperatur bei 0 Minuten 40 °C und bei 15 Minuten 36 °C beträgt. (B) T(0) = 40 ⇒ C = 16 Anschließend wird die Bedingung T(15) = 36 verwendet, um den Parameter k mittels Technologieeinsatz zu berechnen: 36 = ℯ –k · 15 · 16 + 24 ⇒ k = 0,01917... ≈ 0,0192 Kompensationsprüfung / Juni 2015 / AMT Cluster 2 / Prüfer/in öffentliches Dokument S. 6/6
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