Mediadaten kunstart 2016

bitte hier heften
kunst:art
kunst:art
SEO, mit komplettem Namen SooKyoung Seo, wurde 1977 in Seoul
(Südkorea) geboren. Von 1996 bis
2000 studierte sie an der Cho-sun
Universität in Gwangju, von 2001 bis
2004 an der Universität der Künste in
Berlin, davon das letzte Jahr in der
Meisterklasse von Georg Baselitz.
Über diese Zeit erzählt sie, dass sie
westlich zu malen versuchte, Baselitz
ihr aber klar gemacht habe, dass die
Traditionen ihres Landes nicht nur
Ballast seien, sondern auch ihre Wurzeln, die sie nutzen solle, um sich
auszudrücken. So versucht nun SEO,
asiatisch-traditionelle Technik und
westliche Kunstgeschichte zu verbinden. Ihr gelingt es dabei, Brücken
zwischen den Kulturen zu schaffen –
ihr wohl wesentlichstes Anliegen. Seit
2001 lebt SEO nun in Berlin, wo sie
auch seit 2003 bereits von der Galerie Michael Schultz vertreten wird.
Glocken sind für SEO eine dieser
Brücke zwischen den Kulturen. So
sieht sie mit Erstaunen, dass die
Menschen in Europa sich selbst im
Zentrum sehen, in Asien ist es hingegen die Gruppe, die Gemeinschaft,
die als Ideal empfunden wird. In beiden Kontinenten sind Glocken wichtig, jedoch im europäischen Kulturkontext ist der Glockenschlag ein
Signal der Zusammenkunft beispielsweise in der Kirche, im asiatischen
Raum folgt dem Klang der Glocke
das Alleinsein, das ruhige Meditieren.
So verbindet der Ton der Glocke
beide Kulturen über Kreuz. Oder mit
SEO’s Worten: „(...) ein sinnlicher
Umkehrschluss, ohne dass sich die
Grundlagen der Kulturen verändern.“
Und eben Glocken, vier gigantische,
eigens für diese Ausstellung in Südkorea gefertigte Aluminiumglocken,
werden das Herz der Ausstellung im
Koblenzer Ludwig Museum sein. Mit
der Arbeit Das Gefühl in meinem Inneren – die in Koblenz weiter nächste Seite
INHALT
27 Tatiana Trouvé in Nürnberg
Die gebürtige Italienerin Tatiana Trouvé
beschäftigt sich vor
allem mit der Zeit.
Liane Wendt erklärt
Projekte der in Paris
lebenden Künstlerin.
Mit drei großen Gemälden ist Andreas
Schulze (*1955) vertreten. Der in Köln
lebende Künstler steht für farbreiche Bilder mit großen Flächen. Tiermotive sind
nicht sein wichtigstes Motiv, doch immer
wieder tauchen sie in seinem Werk auf.
Diese drei, einmal ein tanzender Oktopuss und zweimal je eine Krake, sind
jüngsten Datums (2013/ 2014). Surreal,
ihrem natürlichen Lebensraum entrückt,
schweben sie auf den Bildern, im Hintergrund kann man das Meer entdecken.
Auch sie sind ihrem Paradies – dem
Wasser – entzogen, das in der
Ferne verlockend schimmert.
Auf den ersten Blick wirkt If A
Store Clerk Gave Me too Much
Change (2009) von Stefan
Panhans (*1967) etwas
deplaziert. In dem etwa 15
minütigen Video kommt
der einzige Mensch der
Ausstellung vor, wenngleich dieser mit einer
Fleder- weiter nächste Seite
Cody Choi, The Thinker, 1996
ISSN 1866-542 X
INHALT
10 Burg Giebichenstein
Die Kunsthochschule
in Halle begeht 2015
ihren 100. Geburtstag. Nadja Naumann
hätte sich dabei mehr
Beschäftigung mit der
Vergangenheit gewünscht.
13
Kahrs in Bremerhaven
Die Kunsthalle Bremerhaven gibt, wie
des öfteren, einem
jungen Talent eine
große Bühne. Vollkommen zu Recht,
wie Peter Engel meint.
14
Sommerakademien 2015
Wer sich für den
Sommer 2015 vorgenommen hat, seine
kreative Ader auszuleben und sich
fortzubilden, für den
hat Bence Fritzsche drei Vorschläge.
18
Karin Kneffel in Köln
Das Käthe Kollwitz
Museum zeigt etwa
130 Kunstwerke der
Münchner Akade mieprofessorin Karin
Knef fel. Ana Sous
bringt uns ihre Bilder näher.
20–23
20
20–2
23
2 ffeb
b 201
2015
5
30 Kunst des Sammelns
Die Reihe „Kunst des
Sammelns“ geht zu
Ende. Peter Engel
hat über fünf Jahre
hinweg die Freuden
und Tücken des
Kunstsammelns dargelegt.
auflage 19 · NEU!
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jetzt mit an
antiquitäten
tiquitäten
moderne kuns
kunstt & antiquitäten des 19.|20.|21. jh
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aus 10 nationen
galerien und kunsthändler
sonderschau francis
frrancis bacon
D
kunnst im Abonnement
42
Die kostenlose Zeitung
für erscheint
Kunst
undjeweils
Kultur
März
kunnst
4 x jährlich,
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8 €, das – April 2015
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Eine Handbreit Staub unterm Kiel
er Beruf des Künstlers erlaubt es
Dinge zu tun, die man normalerweise nicht macht. Daniel Beerstecher
reizt exakt das aus. Seine Projekte und
Videos sind durchdacht, geplant und bedürfen mitunter einer jahrelangen Vorbereitung und wirken dennoch auf den
ersten Blick nicht selten wie ein Schulbubenstreich. So zum Beispiel die frühe
Arbeit Retrograde Umgestaltung (2005),
bei der er eine fast 200 Jahre alte, 35
Meter hohe Eiche fällt, um aus dem Holz
in Verbindung mit Stahl und Bitumen
eine stilisierte 5,80 Meter hohe Baumskulptur am Wegesrand zu errichten.
Daniel Beerstecher wurde 1979 in
Schwäbisch Hall geboren und studierte
von 2003 bis 2009 an der Staatlichen
Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Wandern, das langsame Zurücklegen von Entfernungen, Reisen und das
Erleben der Natur – das sind Begriffe,
die sich wie ein roter Faden durch das
schon recht vielfältige Werk des jungen
Künstlers ziehen. Und dabei immer die
freundliche Provokation – nicht um anzuecken und zu ärgern, sondern um mit
eingefahrenen Strukturen und (Seh-)gewohnheiten aufzuräumen und um den
eigenen Horizont zu erweitern: Die zehntägige Bergtour in einem Designeranzug
(Hugo Boss/Sarek, 2005), die Wanderung über 90 km von Sao Paulo bis zur
Atlantikküste mit einem Vogelkäfig samt
lebendem Vogel auf dem Rücken (Wie
ich meinem Vogel die Welt erkläre,
2013), die Durchquerung der Sahara im
Surferoutfit mitsamt Surfbrett unterm
Arm (Sand am Meer, 2010) oder im
Amazonas Dschungel die Besteigung
eines 70 Meter hohen Baumes, um dann
Mathias Fritzsche
.............................................................................................................................................................................................................
Str., No Ästen ein Churrasco-Grill
der Sahara oder, wie es in der Kunstdünnen
INHALT
Sigmar Polke in Köln
Sigmar Polke war in
vielerlei Hinsicht
ein Rätsel.
Dr. Milan Chlumsky
versucht einige
der Fragen zu
beantworten.
in den
halle Göppingen zu sehen sein wird,
zu zelebrieren (Churrasco, 2010). Beerdas Segelschiff auf der Strasse.
stecher macht vollkommen normale
.............................................................................................................................................................................................................
Dinge imPLZ,
nach
Ort gängigen Vorstellungen
Eine Menge Zeit, genaue Planung und
falschen Umfeld. Warum?
viel Kapital verschlang das Projekt Land.............................................................................................................................................................................................................
13 Neue Reihe: Künstlermuseen
Sailor (2011 – 2014), ohne dass Daniel
Werner Meyer,
der Leiter der Kunsthalle
Datum, Unterschrift
Beerstecher wusste, ob er das Projekt
Göppingen, betont zum einen die roIn jeder Ausgabe von
am Ende überhaupt realisieren kann. Er
mantische Seite des Wanderns, bei
kunst:art wird ein Mustellte ein fünfköpfiges Team auf die
dem das Losgehen und das Ankomseum vorgestellt werden,
das einem Künstler
namentlich gewidmet ist.
Die Einführung schreibt
Peter Engel.
14 Jubiläum
men eine große Bedeutung hat. Außerdem, so Meyer weiter, reißt Beerstecher
normale Dinge aus ihrer Umgebung
raus und macht sie dadurch wieder
sichtbar, stellt dadurch Dinge wieder
zur Diskussion, die sonst stillschweigend akzeptiert würden. Niemand hinterfragt in der City den Anzugträger – in
der Natur, Flüsse durchquerend und
auf Berge steigend sieht das anders
aus. Desgleichen mit dem Surfbrett in
bis 1. Februar 2015
messehalle A
fr – so 11 – 20 uhr | mo 11 – 19 uhr
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5
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Vorname, Name
Daniel Beerstecher in der Kunsthalle Göppingen
ISSN 1866-542 X
3 Affichisten in Frankfurt
Die Schirn beginnt
das Jahr mit einer
Pariser Künstlergruppe, die nahezu unbekannt ist und erst langsam wieder entdeckt
wird. Julius Tambornino stellt sie vor.
Cody Choi übernimmt Positionen
von Rodin, Michelangelo, Duchamp
oder Richter und definiert sie im
Sinne der Appropriation Art neu.
Dabei geht es ihm gerade darum,
Werke des westlichen Kunstkanons
durch seinen asiatischen Blick in
einen neuen Sinnzusammenhang zu
bringen, sie auf seine Art weiter nächste Seite
Beine (Technik, Film und Ortskundige
etc.), baute insgesamt zwei Boote zu
Land-Sailor um und glaubte immer fest
an das Ziel: Patagonien ausschließlich
mit Windkraft zu durchqueren! Neben
seinem Team unterstützten ihn aus der
Ferne einige Kuratoren, die bereits im
Vorfeld Ausstellungen zu dem Projekt
zugesagt haben, so die Kunsthalle Göppingen und der Kunstverein Wilhelmshöhe in Ettlingen.
weiter nächste Seite
inHerford
ISSN 1866-542 X
Urban Art bei Saarbrücken
9
Warhol in Süddeutschland
Nicht erst seit Banksy ist
UrbanArt gefragt und wird
mitunter teuer gehandelt.
Ninja Elisa Felske versucht
das Geheimnis um die
häufig illegale Kunst
zu ergründen.
Zwei Warhol-Ausstellungen
in der Kunsthalle Messmer
und im Brandhorst Museum
warten auf Pop Art-Fans.
Dieter Begemann weiß,
was den Besuch besonders lohnenswert macht.
12
Acht mal China in NRW
wird diesen Sommer zum Zentrum der Welt
Engagement, vollster Hingabe und absoluter Überzeu15 Im- und Expressionismus
gungskraft. Dieser Mensch
Mit dem Schlagwort ImEx
geht dann voran und viele folwirbt die Alte Nationalgalegen, damit etwas entsteht,
rie in Berlin für ihre große
was unverwechselbar ist.
Sommer-Schau. Karolina
Und genau das ist in AdelsWrobel hat sich erkundigt,
heim passiert.
Adelsheim ist eine kleine
Stadt mit knapp 5.000 EinWasser in wohnern
Bayern in Baden-WürttemWasser ist ein existenzberg. Sie hat diese Größe, wo
ieller Stoff, der das Leben
richtige Städter von Bauern
erst ermöglicht. Tamara
und Landluft reden und richBranovic stellt Kuratoren
tige Bauern von Stadt und
und Künstler der gemeinVerkehr sprechen. Also ein Ort,
samen Ausstellung
nein, Örtchen, wo man kaum
zweier Museen vor.
mit ernsthafter moderner
Kunst rechnet und mit Lichtund Videokunst schon gar
nicht. Und eben hier ist etwas
entstanden, wie man es sich
kaum besser wünschen kann.
In Adelsheim, dem kleinen, beschaulichen Nest, fand er Mitstreiter. Menschen, die er mit seinen Ideen begeisterte. Erst einige wenige, zuletzt einige
Dutzend, die dem Projekt Adelsheim
leuchtet Jahr für Jahr die Treue halten
stellbarer Energie und auch mit persönlichem finanziellen Risiko, begann
kunnst im Abonnement
Erben in Dresden
INHALT
11
Doug Aitken in Frankfurt
14
Kunst im Norden
18
Frank Auerbach in Bonn
Vermutlich ist die
Schirn genau der richtige
Ausstellungsort für den
amerikanischen Videokünstler. Julia Behrens
beschreibt, welche Kunstwerke er mitgebracht hat.
Die NordArt wächst
von Jahr zu Jahr –
auch qualitativ! Dieter
Begemann ist auch
von der Malerei
in der Carlshütte
begeistert.
Seit 30 Jahren hatte
der britische Künstler
keine Einzelausstellung
in Deutschland.
Ninja Elisa Felske freut
sich, dass das Kunstmuseum ihn nun zeigt.
„“
.27 Kommentar zum Schluss
Das Zentrum für politische Schönheit nimmt
für seine umstrittenen
Aktionen die Freiheit der
Kunst in Anspruch. Vollkommen zu Recht, wie
Mathias Fritzsche meint.
45 Sept. – Oktober 2015
kunnst erscheint 4 x jährlich, jeweils zur Mitte des Quartals. Das Einzelheft kostet 8 €, das
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as spannende, intensive und vor
Datum, Unterschrift
Hieronymus Bosch
schuf ein prägendes
Werk, das viele
Nachahmer hatte.
Nadja Naumann erklärt,
wie die Kopien
entstanden.
Im Sommer 2015 heißt die
Ausstellung Videostadt im
Zentrum der Welt. Louis von Adelsheim erklärt im Gespräch den Titel
augenzwinkernd damit, dass man
eigentlich nicht um die halbe Welt reisen müsse, um zum Zentrum der Welt
zu gelangen, da ja im Grunde für jeden
das Zentrum der Welt sich immer
genau dort befindet, wo man selbst
ist. Daneben natürlich auch ein ernster Ansatz: Warum weiter nächste Seite
undkostenlose
ohne die Louis von Adelsheim
auf für Kunst und Kultur
Die
Zeitung
verlorenem Posten stünde. Mit unvor-
In Seebüll lebte
Emil Nolde und in
Seebüll starb er 1955.
Julia Behrens beschreibt
die 59. Jahresausstellung in
seinen Haus.
21 Boschs
Lüpertz bei Rainer
Mit Markus Lüpertz
und Arnulf Rainer
treffen zwei herausragende Künstler aufeinander. Greta Sonnenschein dokumentiert
das Resultat.
kunst:art
Vor einigen Jahren musste
sich Louis von Adelsheim
(* 1953), Kameramann, Videokünstler und Weltenbummler,
entscheiden, ob er sein elterliches Erbe
antritt und wieder nach Deutschland
geht oder weiter als Künstler umherzieht. Er entschied sich für beides:
Dafür, Verantwortung für sein Erbe zu
übernehmen und wieder in die Stadt
seiner Familie zu ziehen. Doch es war
für ihn auch klar, dass er dann dorthin
die Kunst bringen möchte, die ihn vorher um die Welt ziehen ließ.
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Vorname, Name
in Seebüll
6
Mathias Fritzsche
Louis von Adelsheim 2005
mit dem Projekt Adelsheim
leuchtet, das fortan regelmäßig im Sommer und im
Winter moderne Kunst in die
Provinz bringen sollte.
Mit Projektoren, die in Schlafoder Wohnzimmern aufgestellt sind, werden durch die
Fenster Gebäude der Stadt
angeleuchtet, Videos sind auf
den Mauern zu sehen. Von
Ausstellung zu Ausstellung
wechseln Thema und Projektionen, was bleibt sind die
Akteure und die Hingabe.
Nachdem nun zehn Jahre
lang Louis von Adelsheim
sich als Initiator quasi selber
ausgestellt hat, vollzieht er
dieses Jahr mit Adelsheim
leuchtet einen weiteren Entwicklungsschritt: Verschiedene Video- und Lichtkünstler wurden eingeladen, um
gemeinsam eine Festival
ähnliche Veranstaltung zu
bestücken.
warum beide Stile gemeinsam gezeigt werden.
18
Das MARTa Herford
feiert seinen
10. Geburtstag.
Ninja Elisa Felske
berichtet, wie
das Jubiläum
gefeiert wird.
19 Nolde
Juli – August 2015
Helles Leuchten in der Provinz
Acht Städte in NRW zeigen
in neun Museen zeitgenösAdelsheim
sische Kunst aus China.
Sabine Scheltwort berichtet
s ist faszinierend, was ein
über Malerei, Plastik, InstalMensch alleine in Gang
lation, Video, Kalligrafie und
setzen kann: Mit äußerstem
Angewandte Kunst.
E
44
Die kostenlose Zeitung für Kunst und Kultur
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Str., No
.............................................................................................................................................................................................................
PLZ, Ort
D
allem mitreißende Kunsterlebnis hat
nichts, aber auch rein gar nichts mit großen Namen und hohen Verkaufserlösen
zu tun. Geht man nun in eine Ausstellung
von Gerhard Richter in die Nationalgalerie, von Warhol im Museum Brandhorst
oder van Gogh im Museum Folkwang –
kann man dann drei Monate später noch
sagen, wo man die Bilder gesehen hat?
Kann man sich noch an Gerüche und
Geräusche erinnern? Zu austauschbar
sind die Räume, zu oft gesehen die
Künstler, wenig wirklich greifbares bleibt.
Ganz anders, wenn man in Gera die
Höhler Biennale sieht oder eine Ausstellung im Museum Kunst der Westküste
auf einer kleinen Insel in der Nordsee, da
entstehen bleibende Eindrücke. Und
ähnlich ist die Lichtsicht Biennale in Bad
Rothenfelde einzuordnen, wenngleich
auch dort große Namen Einkehr halten.
Alles, was mit Lichtkunst zu tun hat, benötigt im Grunde zwei Dinge: Dunkelheit
Erleuchtetes Salzwerk
Die 5. Lichtsicht Biennale in Bad Rothenfelde
und eine Projektionsfläche. Da die Lichtsicht eine Open Air-Veranstaltung ist, findet sie notwendigerweise in den Abendstunden statt. Faszinierend ist aber vor
allem die Projektionsfläche – Bad Rothenfelde ist heute ein Kurort, Anfang des 18.
Jahrhunderts war es nicht mehr, als eine
gerade entdeckte salzhaltige Quelle im
Nirgendwo. Um das Salz aus dem Wasser herauszubekommen, wurde um 1773
ein Gradierwerk erbaut und um dieses
herum bildete sich nun ein kleiner Ort.
Das Prinzip der Gradierwerke ist denkbar
simpel und effektiv: Salzhaltiges Wasser
muss – bevor es effizient verkocht werden kann – in seiner Salzkonzentration
erhöht werden, das geschieht durch Verdunstung. In wärmeren Regionen ist die
Verdunstung sehr einfach, hier etwas
komplizierter. In Tropfenform wird das
Mathias Fritzsche
salzhaltige Wasser hohe künstliche
Wände runtergeleitet. Je kleiner die Wassertropfen sind, desto besser verdunstet
ein Teil, weshalb die Wände mit Ästen
verkleidet sind, um die Tropfen immer
wieder zu teilen. In Bad Rothenfelde ist
diese Konstruktion über 400 Meter lang
– und dient alle zwei Jahre während der
Lichtsicht als riesige Leinwand ...
Jede Geschichte hat ihren Anfang und
die Lichtsicht Biennale hat den ihren
2004, als die Unternehmensgruppe heristo AG (vor allem Feinkost und Fleischveredelung) ihren Firmensitz nach Bad
Rothenfelde verlegte. Dort stach den Verantwortlichen das historische Gradierwerk ins Auge und gemeinsam mit dem
Galeristen und Filmemacher Paul Anczykowski wurde die Idee weiter nächste Seite
Kommentar
Eintrittspreise in Museen
– wäre es eine kluge
Lösung, wenn man diese
komplett abschafft, wie
es manche heute schon
fordern? Ein Kommentar
von Mathias Fritzsche.
6 Gursky
ISSN 1866-542 X
üße, den Betrachter anschauende
Hunde, Bauern auf dem Reisfeld
und spielende Kinder – all das selbstverständlich in größter Farbenpracht.
So kannte man bisher SEO. Und nun
das: scherenschnittartige AluminiumReliefs (Kalte Landschaften, 2014)
vor der weißen Wand hängend und
vier riesige Glocken, die auf dem
Boden stehen. SEO hat ihren Stil
nicht verändert, sie hat sich – so
scheint es zumindest, wenn man
lediglich von Äußerlichkeiten ausgeht
– komplett neu erfunden.
Vier Künstler und ein Künstlerduo be-
schäftigen sich im Kai 10, einem spanaktueller
Dieternenden
Roth inAusstellungsraum
Stuttgart
Kunst
in Düsseldorf, mit dem Thema
Kunst und
Literatur
des Lost Paradise. Oder, um den
waren gleichermaetwas irreführenden
Titel beiseite zu
ßen bedeutsam
für
lassen,
mit Tieren, Insekten und mit
Dieter Roth.
Sabine
unbekannten
Lebewesen aus der
Scheltwort
ergrün Tiefsee.
det das wechselhafte
Leben des Künstlers.
Einer der Künstler ist Mark Dion (*1961),
derKimme
mit 18 Kunstwerken
– Skulpturen,
1 2 Luise
in NRW
Bildernerhält
und Installationen – vertreten ist.
Luise Kimme
posthum Ausgestopfte
eine große Tiere, auf ein Podest gestellt,
sind -ein häufig wiederkehrendes
Ausstellung
im Skulp
des Amerikaners. Bereits 2006
turenparkMotiv
WaldfriezeigteBegeer in Wien sein Teermuseum
den. Dieter
(Tar Museum),
das sich allerdings
mann beschreibt
die
weit weniger
mit Teer als vielmehr
ungewöhnliche
Künstlerin.
mit von Teer überschütteten Tieren
beschäftigte.
Teer, den Dion auch
1 6 Moritzburg
in Halle
schon vor
Die Moritzburg
und2006 in Kunstwerken verwendete,
ist für ihn ein Symbol, wie der
die Feininger
Galenatürliche Rohstoffe (Erdöl)
rie habenMensch
eine neue
verwendet,
Leitung. Nadja
Nau- um daraus Zerstörerisches
zu mit
schaffen
mann hat
den (eben Teer). Der Mensch,
scheint es also, macht sich sein
neuen so
Direktoren
zur Hölle auf Erden.
über ihreParadies
Pläne gesprochen.
4
Mathias Fritzsche
Mathias Fritzsche
David Zink Yi (*1973) kommt ursprünglich aus Peru, lebt aber inzwischen in
Berlin, wo er an der UDK studiert hat. Er
ist mit drei Skulpturen an der Ausstellung beteiligt, zwei etwa dreieinhalb
Meter hohe Palmen, Symbol paradiesischer Südseeinseln, und – sein vielleicht spektakulärstes Werk – mit einem
toten, an Land gespülten Tiefsee-Tintenfisch. Yi sieht den Tintenfisch, den er
hier aus Ton nachmodelliert hat, als
Verbindung zur Tiefsee. Um eine Distanz zwischen Objekt und Betrachter zu
schaffen, hat er ihn mit einer Flüssigkeit
(Kunstharz) übergossen.
225.000 Exemplare
Moderne Tradition
SEO im Koblenzer Ludwig Museum
Vom Leben der Tiere
Themenausstellung im Düsseldorfer Kai 10
ISSN 1866-542 X
40 Nov. – Dezember 2014
41Januar – Februar 2015
Daniel Beerstecher, Land-Sailor, 2013/14 (Collage)
S
Die kostenlose Zeitung für Kunst und Kultur
ost Paradise – Das verlorene Paradies: Die Geschichte ist hinlänglich
bekannt, vom Alten Testament über
John Miltons Paradise Lost von 1667
bis zur Wiederentdeckung der Natur in
der Gegenwart. Was aber bedeutet
heute das Paradies? Ist es mit Thomas
von Aquin die Abwesenheit körperlicher
Bedürfnisse nach dem Tod? Also eine
rein vergeistigte Form des Menschseins? Oder glaubt man an eine andere Form von Paradies nach dem Tod?
Oder ist das Paradies – und der
Gedanke liegt mit der Ausstellung nahe
– die Erde mit Abwesenheit des Menschen? Immerhin zerstört der Mensch
gerade zum zweiten Mal das Paradies
und schaut sich selber dabei zu ...
SEO, work in progress, 2014
200.000 Exemplare
L
Mark Dion, The Tar Museum - Collector, 2006
225.000 Exemplare
kunst:art
kunst:art
kunst:art
Die kostenlose Zeitung für Kunst und Kultur
Nach seinem Studium geht Choi
nach New York, wo er Mitte der
1990er Jahre in der Galerie „Deitch
Projects“ eine Einzelausstellung
hat (1996/7). Bei dieser Ausstellung
präsentierte er erstmals seinen
Denker (siehe Abbildung, Material:
Toilettenpapier, Bepto-Bismol) und
weitere Werke, die er bei anderen
Künstlern entlehnt hat. Toilettenpapier und das in den USA allgegenwärtige Magenberuhigungsmittel
Bepto-Bismol als Material sind
gewollte heiter-ironische Hinweise
auf seinen körperlichen und seelischen Zustand in der Fremde.
Cody Choi wurde 1961 in Seoul
(Südkorea) geboren, ist dort aufgewachsen und geprägt worden,
wenngleich in äußerst privilegierten
Umständen. Durch vor allem amerikanische Sendungen und Filme
geprägt, waren die USA schon sehr
früh sein Traum. 1983, bereits als
Erwachsener, ist Choi mit seiner
Familie nach Amerika, genauer
nach Los Angeles, emigriert. Das
vermeintliche Paradies erweist sich
in der Realität, insbesondere für
einen Koreaner, als nicht mehr so
verheißungsvoll. Der Direktor der
Düsseldorfer Kunsthalle Dr. Gregor
Jansen verwendet dafür den literarischen Bezug zu Lewis Carrolls
Hinter den Spiegeln – kurzum: Cody
Choi leidet am Verlust seiner Heimat und, vielleicht noch schlimmer,
am Verlust des Paradieses. Infolge
dessen leidet er psychisch und physisch; Magengeschwüre sind eine Folge.
INHALT
5
ISSN 1866-542 X
Mathias Fritzsche
Nachdem Choi in Südkorea noch
Soziologie studiert hat, beginnt er
in Los Angeles ein Kunststudium.
Dort wird 1987 – der noch nicht berühmte – Mike Kelley sein Lehrer
und Mentor. Durch ihn versteht es
Cody Choi die kulturellen Gegensätze nicht zu ignorieren, sondern
sie im Gegenteil zu thematisieren,
mit ihnen zu spielen. Dazu gehört
auch, dass er sich als Künstler
nicht hinter seinem Werk versteckt,
sondern mitunter Teil des Werkes
wird, das „ICH“ in den Vordergrund
stellt, seine Erfahrungen teilt.
Ryoji Ikdea, The Radar (Bad Rothenfelde), 2015
Cody Choi-Retrospektive in der Kunsthalle Düsseldorf
Louis von Adelsheim, ATAMAFASAJARAMORGANA, 2013
Künstler zweier Welten
ünstlern, die sowohl von der
westlichen, als auch von der
asiatischen Kultur geprägt wurden,
gelingt häufig ein spannender Mix
aus Beidem. Etwas ganz Neues,
auf den ersten Blick vielleicht Verstörendes, entwickelt sich. Nam
June Paik war wohl der Bekannteste und einer der Ersten, die mit
zwei Kulturen im Gepäck etwas
Eigenes, ganz Wunderbares geschaffen haben. Die darauffolgenden Generationen sollte man nicht
an ihm messen, trotzdem hat er
Türen geöffnet für Künstler wie
SEO, Terence Koh, Chiharu Shiota oder eben Cody Choi.
225.000 Exemplare
K
Mai – Juni 2015
225.000 Exemplare
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Die kostenlose Zeitung für Kunst und Kultur
225.000 Exemplare
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Hö prü e im t
ge flag ark
Au nstm
Ku
INHALT
in Baden-Baden
Die Fotografien von
Gursky sind einmalig!
Dr. Milan Chlumsky
beschreibt den Fotografen und welche Bilder in
Baden-Baden gezeigt
werden.
8 Daten
in Erlangen
Verschiedene Künstler
beschäftigen sich mit
Kassette, USB-Stick und
MP3. Sabine Scheltwort
stellt vor, was sie mit den
Datenträgern gemacht
haben.
12
Nolde in Hamburg
20
Paradies in Goch
Wie verhielt sich Emil
Nolde während der NaziZeit? Die Nolde-Stiftung
Seebüll hat sich an die
Spitze der Bewegung
gesetzt und lässt das
unabhängig erforschen.
Das Schweizer Künstlerpaar M.S. Bastian und
Isabelle L. werden in
Goch gezeigt. Ninja Elisa
Felske hat sich mit ihrem
Werk ausführlich
beschäftigt.
internationale
interna
ationale messe für zeitz
genössisch
äten
genössische
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antiquitäten
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»Ins unermesslichste Vielleicht!«
Wilhelm Morgner. Malerei 1910–1913
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Klassische Moderne
Silber, Juwelen, Uhren
Palais Dorotheum, Wien
Tel. +43-1-515 60-570, [email protected]
Düsseldorf, Tel. +49-211-210 77-47
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Mediadaten kunst:art 2016
Gerhard Richter, Grün-Blau-Rot, 1993, Öl auf Leinwand,
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Atelier Verlag
Dieter Begemann
der schlaff und wie ausgeleert wirkende
hängende Hautsack an die Figur des
Heiligen Bartholomäus aus Michelangelos Jüngsten Gericht denken, in dem
sich der Renaissancemeister möglicherweise selbst porträtiert hat.
Man sieht also, Bezüge über Bezüge.
Die Bildhauerei ist hier nur ein Beispiel,
aber ein nahe liegendes, weil sie in
Büdelsdorf reichlich und in hervorragenden Vertretern repräsentiert ist.
Wobei, das bleibt noch nachzutragen,
die Figürlichkeit stark vertreten ist, aber
den verschiedensten Formen der Abstraktion ist gleichermaßen Raum gegeben.
Ein neuer (Kunst-)kontinent in alten Hallen
Kunstwerk Carlshütte lockt in die Mongolei, Frankreich, Finnland, Ägypten undundund…)
Dieser Spagat findet sich auffällig, in
ganz unterschiedlichen Ausprägungen,
in den heutigen Exponaten der NordArt
wieder. Denn anders als die fortschrittstrunkenen 1960er-Jahre mit ihrem utopischen Überschwang tritt unsere
Gegenwart angesichts von Umbrüchen
und ungewissen Herausforderungen
zögerlicher auf: Wenn die Zukunft nicht
mehr das ist (oder sein kann), was sie
einmal war, vermag wohl nur die kriti-
Dmitry Zhukov, Objekt ohne Titel, 2013
Die imposante Kulisse des Hüttenwerks aus dem 19. Jahrhundert, des
ersten großen Industrieunternehmens
in den damals noch dänischen Herzog-
tümern Schleswig und Holstein, ist ein
wunderbarer Ort für diese Präsentation
zeitgenössischer Kunst und das nicht
nur ästhetisch gesehen: Denn als
Zeugnis der frühen Produktion der
Carlshütte führt heute noch eine kleine
Brücke über einen Wasserlauf dem
Besucher anschaulich vor Augen, dass
Epochenumbrüche nicht erst ein Phänomen unserer Tage ist. Geradezu
emblematisch vereint nämlich die
zierliche Konstruktion von 1834,
damals hochmoderne Technik, den
Eisenguss, mit der Suche nach
adäquater Form: Da sucht sich der
Schwung der Moderne mit gotisierenden Details historische Legitimation …
sche Befragung der Vergangenheit
Orientierung auch nach vorn zu bieten.
Neu- oder Um-Interpretation und ReEnactment stehen auf dem Programm,
so beispielsweise, wenn der russische
Bildhauer Alexander Taratynov Rembrandts berühmte Nachtwache in Form
eines 22-teiligen Bronzeensembles in
die lebensgroße Dreidimensionalität
überführt oder beim gleichfalls gigantischen Werk des Chinesen Lv Shun.
Dessen Festmahl versammelt hinter
einer langen Tafel eine Gruppe von –
Schweinen. Ob da ein provokativer
Bezug zu Leonardos Abendmahl vorliegt – die Aufreihung der Tiere an einer
Längsseite, ihre Symmetrie um eine
dominante Zentralgestalt legte das
nahe – oder ein Reflex auf das Animalische als das Ganz-Andere des Menschen, das manchmal doch so beunru-
higend nahe kommt, das bleibt offen;
spektakulär ist die zehn Meter lange
Stahlgussplastik allemal. Auch die
Arbeit des in Deutschland und Kanada
lebenden Reinhard Skoracki ist viel-
deutig oszillierend: Seine lebensgroße
Menschenfigur hängt, wie ein Textilstück mittels zweier Klammern fixiert,
über einer Leine, der Titel kalauert Von
links waschen. Gleichzeitig aber lässt
NordArt 2015
bis zum 4.10.2015
Kunstwerk Carlshütte
Vorwerksallee 3
D-24782 Büdelsdorf
Tel.: +49-4331-354695
Di – So 11 – 19 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 9 €
www.nordart.de
Chefkurator Wolfgang Gramm hat sich
seine Aufgabe nicht leicht gemacht,
aus der kaum übersehbaren Fülle der
Einzelpositionen ein schlüssiges, so
buntes wie immer wieder überraschendes Gesamtbild zu formen.
bis zu neueren Ansätzen finden sich
alle Möglichkeiten des Mediums. Das
überlagert sich teilweise auch mit
Malerei: Diego Gammutos (Italien)
PsychEmerging-Serie. Ganz unaufgeregt dokumentarisch kommen die Aufnahmen von Ludivine Large-Bessette
(Frankreich) daher, erst beim zweiten
Blick entdeckt man den kopfüber
neben dem Eingang seines verbretterten Häuschens platzierten Bewohner
… Und Video, versteht sich, ist aus keiner Ausstellung wegzudenken, die sich
vornimmt, den aktuellen Stand der bildenden Kunst von heute darzustellen.
Aber nun zur eingangs erwähnten
Mongolei: Parallel zum zeitgleichen
Auftritt des Landes auf der Biennale in
Venedig, wird das Kunstwerk Carlshütte zur Bühne des ersten groß angelegten Auftritts mongolischer Gegenwartskunst in Europa. In einem eigenen
Pavillon (unter der Schirmherrschaft
des mongolischen Ministers für Bildung
und Kultur und unter separater Kuratorenschaft) zeigen 34 Künstler ihre
Arbeiten. Sie spiegeln eine bewegte
Umbruchphase einer Gesellschaft: von
den 1980er-Jahren an bis zur mühsa-
nordart kunst:art 15
men Suche nach demokratischer
Form, von der Sicherheit wie von der
Enge traditioneller Kultur, vom Einbruch der Moderne, den dadurch freigesetzten destruktiven Kräften und den
im gleichen Prozess möglich gewordenen neuen Freiheiten. Die Tuschemalereien von Samandbadraa Tamir sind
in der asiatischen Kalligrafie verwurzelt, kontrastieren dazu aber explosiv
nach außen drängende Energien, die
Plastik Bewußtstein von Ayurzana
Ochirbold zeigt eine über eine schwarzen Scheibe (einen Spiegel?) gebeugt
stehende Menschengestalt, während
die perfekt altmeisterlich gemalten
Rückenakte von Banzraghch Orkhontuul Reißverschlüsse auf dem Rückgrat aufweisen und lakonisch betitelt
sind: Ich bin ein Kleid. Die Plastikerin
Batmunkh Namuun (sie lebt heute in
Münster) befragt in dreidimensionalen
bunten Puzzles die Verständlichkeit
der Welt und der Dinge in ihr. Allesamt
eindrucksvolle Werke zwischen Rückbesinnung und Aufbruch!
Dieter Begemann interessiert sich (auch) für die
angewandte Gestaltung, Kunsthandwerk oder
Design: kurz, für die Raffinessen der Dinge!
Die Malerei auf Leinwand ist da, vom
gestischen Schwung eines Wolfgang
Gramm (Deutschland) bis zu den seltsam kühlen Kinderbildern der Lettin
Anna Baklãne, die altmeisterliche Präzision mit fast bedrängender Dingwelt
vereinen. Der Pole Jaroslaw Kweclich
beschwört in seinen großformatigen
magisch-stillen Landschaften eine Art
Hodler fürs 21. Jahrhundert, wohingegen der US-Amerikaner Ben Boothby
mit übereinander geschichteten architektonischen Elementen der Funktionsweise unseres Gedächtnisses auf die
Spur zu kommen sucht (und dafür den
so abstrusen wie politisch unkorrekten
Titel Gebratener Fisch & Zigarettenrauch findet).
Ute Lehner & Hans Thurner, Die Erde ist keine vollkommene Kugel, 2006
er kennt hierzulande schon die
Kunstszene der Mongolei? Da
werden die meisten passen müssen …
Ein Besuch im schönen Norden der
(bundesdeutschen) Republik kann jetzt
leicht Abhilfe schaffen, denn das zentralasiatische Land bildet den Länderschwerpunkt der diesjährigen NordArt
im Kunstwerk Carlshütte. Nun führt ja
der Druck auf Großausstellungen,
Sensationelles offerieren zu müssen,
um im zunehmend schneller sich drehenden Kunstkarussell Aufmerksamkeit zu generieren, gelegentlich zu
etwas zwanghaften Ergebnissen, aber
die NordArt setzt hier nur konsequent
eine Linie fort, die in den vergangenen
Jahren in der internationalen Zusammenarbeit mit Künstlern, Kuratoren
und Institutionen aus den baltischen
Staaten, Russland und China angelegt
wurde. Tatsächlich vermag ein solches
Schwerpunktthema die Fülle des Angebots zu fokussieren: keine leichte Aufgabe, versammelt doch die diesjährige
Auflage der NordArt, die siebzehnte ist
es schon, auf den 22.000 Quadratmetern der historischen Industriearchitektur und im weitläufigen Freigelände
rund 250 Künstler aus 50 Nationen
über den ganzen Globus.
LV Shun, Festmahl, 2009
W
Simone Fezer, Verhausungen, fleischlich, o.J.
14 kunst:art nordart
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6 kunst:art ausstellung
Wettstreit unter Freunden oder Gegensätze, die sich ergänzen
Was aus dieser Künstlerverbindung entsteht, ist
monumental und diffizil
zugleich. Die expressiven Skulpturen Lüpertz
bieten eine Parallele zu
den teils archaischen und
nicht minder ausdrucksstarken Bildern des Übermalens Rainers – und
beruft sich gleichzeitig
auf einen allein im Material klaren Gegensatz.
Ist es beim Bildhauer das
unbehandelte, raue Material Gips, durch das die Form und
die Energie, die das Werk dem
Künstler abringt, unmittelbar und fast
schon plakativ zu sehen ist; sind es
beim Maler Rainer die zwar expressiven, doch auch filigranen Pinselstriche, die teils unermüdlich das zuvor
Vorhandene übermalen und Neues
erschaffen. So gilt Rainer mit seiner
Technik des Übermalens als Begründer des Informel in Österreich und
erregte bereits in den 50er Jahren mit
dieser Art des Malens großes Aufsehen. Eindrucksvoll archaisch mit
Schwarz. Wobei Schwarz für Rainer
keine Farbe an sich ist, sondern nur
die Tradition eine relevante Rolle
spielt. So ist die Antike für sie nicht alt,
sondern Basis und stets aktuell. Und
beide nehmen immer wieder Bezug
auf sie. Lüpertz – wie gleich zu Beginn
Greta Sonnenschein
unter dem Vorbild der Antike, vor dem
Hintergrund der Anatomie der Werke
Rainers in Bezug zueinander. Wobei
dies ist nicht allein der grundsätzlichen Affinität Lüpertz der Antike
gegenüber geschuldet, sondern stellt eine Verbindung
von Tradition und Gegenwart
dar bezugnehmend zum klassizistischen Bau des Museums, das zuvor als Badehaus
„Frauenbad“ bereits zu einem
Ausstellungszentrum renoviert worden war. Es wurde
2009 getreu des namensgebenden Künstlers Leitspruch
entsprechend „Neues aus
Altem schaffen“ so umgebaut,
dass es der klassizistischen
Form des Architekten Charles
Ritter von Moreaus keinen
Abbruch leistet, gleichwohl
alle architektonische Gegebenheiten optimal für Ausstellungszwecke angepasst wurden. Dabei mag es auch gut
für die ein oder andere kleine
Überraschung für die Besuchenden sein. So kann die
Schau teils als Wettstreit, aber
doch viel mehr als sich ergänzende Werkoffensive zwei
bedeutender Zeitgenossen
verstanden werden.
Arnulf Rainer und Markus Lüpertz, Bildmitte Arnulf Rainer, o.T., o.J.
E
Markus Lüpertz und Arnulf Rainer im Arnulf Rainer Museum in Baden
s könnte als Kräftemessen zweier älterer Herrn verstanden werden, doch es ist die Ehrung eines
kollegial wertgeschätzten Freundes:
Die Einladung Arnulf Rainers an Markus Lüpertz, die nunmehr
aktuelle Schau im Personalmuseum Baden bei
Wien zu kuratieren. Dabei
ging es dem Gastgeber
vor allem anderen um
einen neuen Blick auf
seine eigenen Werke.
Den zu finden war ihm
vorstellbar, wenn Lüpertz
sich der Konzeption annahm. Ausgestattet mit
der Freiheit sich aller
Werke aus dem Œvre des
bedeutenden österreichischen Künstlers Rainer
bedienen
zu
dürfen,
machte sich Lüpertz ans
Werk.
in Schwarz-Weiß besteht. Insgesamt
kann für ihn nur die Beziehung der
Farben untereinander eine Farbmelodie und so folglich eine gewollte Aussage erzielen.
Beide Künstler gehören zumindest
altersmäßig mittlerweile schon der
älteren Künstlergeneration an. Nichtsdestoweniger lassen sie sich nicht
unter gestrig verbuchen, auch wenn
der Ausstellung zu sehen ist, mit seinem archaisch präsentierten Mercurius – auf Europaletten – inhaltlich wie
proportional eine Anspielung auf die
Antike und bei Rainer wiederzufinden
in seinen anatomischen Abbildungen
zugrundeliegenden übermalten Bildern.
Der Bildhauer und Maler Lüpertz stellt
hier seine Skulpturen, geschaffen
Greta Sonnenschein
ist eine freie Autorin und
interessiert sich besonders
für zeitgenössische
österreichische Kunst.
Markus Lüpertz | Arnulf Rainer
bis zum 26.10.2015
Arnulf Rainer Museum
Josefsplatz 5
A-2500 Baden
Tel.: +43-2252-20919611
täglich 10 – 17 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.arnulf-rainer-museum.at
Mediadaten
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Druckauflage 2016: Erhöhung auf 250.000 Expl. (Verlagsangabe)
Erscheinungsweise zweimonatlich
(erste Woche der ungeraden Monate)
Druckverfahren Zeitungsrotationsdruck
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Beilagen
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Termine 2016
48 (März/April 2016)
49 (Mai/Juni 2016)
50 (Juli/Aug. 2016)
51 (Sept./Okt. 2016)
52 (Nov./Dez. 2016)
6.1.2016
2.3.2016
4.5.2016
bungen wohl immer zwei Hauptmotive,
nämlich die eigene Augenfreude an den
Werken und die Möglichkeit, sie aus
unmittelbarer Nähe für wie auch immer
geartete eigene „Studien“ zu nutzen.
2.11.2016
Peter Engel
Maler Friedrich Kunath und die mit
„Interventionen“ arbeitende Karin Sander. Jedem der Künstler stellt das Museum einen eigenen Raum zur Verfügung,
den sie nach eigenen Vorstellungen mit
Karin Sander in ihrem Atelier
Einen neuen Anlauf zur Aufarbeitung
des interessanten Themas unternimmt
jetzt das Museum MARTa Herford mit
dem Ausstellungsprojekt Freundliche
Übernahme – Künstler zeigen ihre
Sammlung. Beteiligt sind daran so
bekannte zeitgenössische Maler wie
Herbert Brandl, Katharina Grosse und
Jonathan Meese, der Objektkünstler
Bogomir Ecker, der Schweizer Maler
Helmut Federle, der Objektkünstler und
Werken aus ihrer jeweiligen Sammlung
und manchmal auch im Dialog mit dem
eigenen Schaffen gestalten können.
Ihr persönliches Museum der Leidenschaften haben die Beteiligten ganz
unterschiedlich bestückt und damit
Fährten gelegt, die Bezüge zwischen
dem gesammelten „Fremden“ und dem
eigenen Werk offenbaren – oder auch
verschleiern. Der Österreicher Brandl
19.2.2016
22.4.2016
17.6.2016
17.8.2016
19.8.2016
19.10.2016
etwa, der mit fast monochromen Werken und Bergmotiven bekannt wurde,
sammelt neben zeitgenössischer Kunst
historische Schwerter aus Indien,
Afghanistan oder Persien, auch chinesische Tuschmalerei. Bogomir Ecker hingegen hat es besonders die Fotografie
angetan, und er zeigt aus seiner
Sammlung auch Aufnahmen aus dem
19. Jahrhundert. Der Schweizer Federle ist ein Liebhaber von Keramiken, so
aus Asien, Nordafrika und Lateinamerika, dazu von historischen Teppichen
und Kimonos.
Manchmal sammeln Künstler ihre
Werke auch gegenseitig. So zeigt
Katharina Grosse in ihrer Herforder
Auswahl etwas von ihrer Kollegin Karin
Sander, die wiederum etwas von Grosse präsentiert. Beide Künstlerinnen bieten in ihren Räumen Ausschnitte aus
ihren Kollektionen zeitgenössischer
Kunst, darunter Arbeiten von „angesagten“ Kollegen. Bei Katharina Grosse
sind das etwa Manfred Pernice und
Remy Zaugg, bei Karin Sander HansPeter Feldmann und Anselm Reyle.
mit Werken ihrer Kollegen umgaben,
kennt man schon seit der Renaissance,
der erste Namhafte ist der Bildhauer
Lorenzo Ghiberti (1378-1455), der „zur
eigenen Freude und zu intensiven Studien“ eine bedeutende Kunstsammlung
erwarb. Auch für alle nachfolgenden
Meister, darunter etwa Dürer und Rembrandt, Gustave Caillebotte und Max
Liebermann, Sol LeWitt und Georg
Baselitz, gab es für solche Kunsterwer-
18.12.2015
15.6.2016
31.8..2016
Was Künstler sammeln und zeigen
n einer breiteren Öffentlichkeit ist
wenig bekannt, dass es unter Malern
und Bildhauern geradezu manische
Sammler gab und nach wie vor gibt.
Bedeutende bildende Künstler, die sich
16.12.2015
20.4.2016
29.6.2016
Ein spannendes Ausstellungsprojekt von MARTa Herford
späteste Datenabgabe
17.2.2016
6 kunst:art ausstellung
I
Anzeigenschluss
Der jetzt in Los Angeles lebende und
arbeitende Friedrich Kunath bietet in
seinem Raum eine recht breite Spanne
von Ernst Ludwig Kirchner über Martin
Kippenberger und Hanne Darboven bis
zu einem Kamel aus Leder oder einem
Mantel aus Holz. Mit Kuriositäten – wen
wundert es – wartet auch der allgegenwärtige Jonathan Meese auf, der neben
Alltagsgegenständen eine umfangreiche Büchersammlung, dazu Filme und
Objekte darbietet. Die Freundliche
Übernahme von Sammlungsstücken
der sieben beteiligten Künstler changiert also zwischen Wunderkammer
und „künstlerischem Labor“.
Freundliche Übernahme
Künstler zeigen ihre Sammlung
28.6. – 5.10.2014
MARTa Herford
Goebenstr. 2 – 10
D-32052 Herford
Tel.: +49-5221- 9944300
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 7 €, erm. 4,50 €
www.marta-herford.de
21.10.2016
Berliner Kunstwoche
18 kunst:art ausstellung
B
erlin ist nicht nur aus deutscher Perspektive eine herausragende Stadt
ihre
der Kunst. Durch ihren freien Geist,
Geschichte, die dadurch bedingt besonInterdere Immobiliensituation und ihre
nationalität hat sich die deutsche Hauptstadt schon lange zu einer Kunstmetroentwickelt,
Ranges
pole weltweit ersten
ohne dabei jedoch ihre ganz spezifiEine
schen Eigenheiten aufzugeben.
aber
solche internationale Bedeutung
h aus
ergibt sich niemals ausschließlic
der Bündelung des kreativen Ausstoßes
aus
einer Stadt, sondern vielmehr auch
und
ihrer Fähigkeit sich zu vermarkten
Rolle
ihrer
in
auch
sich entsprechend
Es ist
als Marktort weiter zu entwickeln.
den
letztlich dieser Aspekt der Kunst,
als
eine Stadt auf die direkteste Weise
Profit zu spüren bekommt. Zwischen
sich,
den Jahren 1996 und 2010 hatte
dem
sicher zur Freude des Senats, mit
Art Forum Berlin eine bedeutende Kunstweltweit
als
sich
die
messe etabliert,
endkonkurrenzfähig erwies. Mit ihrem
eine
gültigen Ende 2011 hinterließ sie
Lücke, die es auch im Sinne der Kulturfüllen
metropole Berlin schleunigst zu
dass
galt. Es nimmt also kaum Wunder,
sich die 2012 zum ersten Mal ausgetrasgene Berlin Art Week als Vermarktung
aus
Plattform für zeitgenössische Kunst
Jahr
der Hauptstadt auch in diesem
g der
auf die großzügige Unterstützun
TechSenatsverwaltung für Wirtschaft,
kann.
verlassen
nologie und Forschung
zuAls Besucher kann einem dies nur
gute kommen, da nicht zuletzt dadurch
dank
eine Infrastruktur ermöglicht wird,
taderer sich gleichsam hochkarätig-e
in
blierte wie unverbraucht-junge Kunst
ungeahnter Dichte auf engstem Raum
bestaunen lassen wird.
Art Forums vergessen zu machen
Berlins Versuch den Verlust des
Julius Tambornino
Sands, 2010
47 (Jan./Feb. 2016)
Erscheinungstermin
Hamish Fulton, Walk 2: Margate
Ausgabe
Art
Den Kernbauste in der Berlin
das
Week bildet auch in diesem Jahr
conMesseformat der abc - art berlin
temporary, ein Zusammenschluss
seit
Berliner Galeristen, die schon
2008 in der Station-Berlin eine exquisite Auswahl städtischer und internanen
tionaler Galerien mit Einzelpositio
präsentieren. Die meisten teilnehzur
menden Galerien werden parallel
ihre
Messe selbstverständlich auch
erenkorrespondi
mit
eigenen Räume
den Ausstellungen bespielen und
Angebot zusätzlich bereichern.
das
ausDie Teilnahme an der abc erfolgt
Proschließlich auf Einladung, das
den
gramm bildet einen entsprechen
Querschnitt durch die etablierten Kunstenthäuser. Damit das Taufrische und
als
sprechend auch die Möglichkeit
zu
Besucher eine Neuentdeckung
erhalten,
Platz
landen ebenfalls ihren
zum
stellt man der abc in diesem Jahr
ersten Mal eine völlig neue Kunstmesse
zur Seite: Die Positions Berlin möchten
abc art berlin contemporary
18. - 21.9.2014
Station-Berlin
Luckenwalder Str. 4-6
D-10963 Berlin
Tel.: +49-30-70038771
Do 16 – 21 Uhr,
Fr – So 12 – 19 Uhr
Tages Ticket: 12 €, erm. 8 €
www.artberlincontemporary.com
schlaglichtartige Einblicke in alle BereiIm
che der Berliner Kunstszene bieten.
Zuge dessen werden im historischen
Gründerzeit-Kaufhaus Jandorf in Berlinauch
Mitte neben etablierten Galerien
Kunstvon
Positionen
aufstrebende
hochschulen zu sehen sein. Die größte
Liste,
Berliner Kunstmesse, die Berliner
von
findet zeitgleich, aber unabhängig
der Berlin Art Week statt.
sich
Wie auf jeder Veranstaltung werden
auch beim diesjährigen Berliner Kunstherbst viele der interessantesten Begeg
Positions Berlin
18. - 21.9.2014
Kaufhaus Jandorf
Brunnenstr. 19-21
D-10119 Berlin
Tel.: +49-176-80386224
Do 18 – 22 Uhr, Fr + Sa 13 – 20 Uhr,
So 11 – 18 Uhr
Tages Ticket: 10 €, erm. 6 €
www.positions.de
diese
nungen in der Peripherie rund um
Epizentren ergeben: Eine fachkundige
kleiJury wird im Vorhinein eine Auswahl
, Offnerer wie größerer Projekträume
Spaces und Künstlerinitiativen bestimebenmen, die ihre Arbeit anschließend
Week
falls unter den Fittichen der Art
düreinem größeren Publikum vorstellen
fen. Ein weiteres Novum bildet in diesem
KonJahr außerdem eine internationale
und
ferenz zum Thema bildende Kunst
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heimatete ARTfi gastiert am 17. Septemls.
ber im Hauptquartier des Tagesspiege
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Tel.: +49-30-24749775
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7,1 %
5,0 %
5,0 %
1,3 %
1,1 %
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Auswahl: Deutschland Deichtorhallen Hamburg, Deutsche Bank Kunst Halle (Berlin),
Galerie für Zeitgenössische Kunst (Leipzig), Hamburger Bahnhof (Berlin), Hamburger Kunsthalle,
Haus der Kunst (München), Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf), Kunsthalle
Bielefeld, Kunsthalle Bremen, Kunsthalle Düsseldorf, Kunsthalle Erfurt, Kunsthalle
Fridericianum (Kassel), Kunsthalle Kiel, Kunsthalle Mannheim, Kunsthalle Nürnberg, Kunsthalle
Rostock, Kunsthalle Würth (Schwäbisch Hall), Kunstmuseum Bochum, Kunstmuseum Bonn,
Kunstmuseum Dieselkraftwerk (Cottbus), Kunstmuseum Wolfsburg, Kunstsammlung Jena,
Ludwig Forum (Aachen), MARTa Herford, Mathildenhöhe Darmstadt, Museum am Ostwall
(Dortmund), Museum für Moderne Kunst (Frankfurt a.M.), museum kunst palast (Düsseldorf),
Museum Ludwig (Köln), Neues Museum Nürnberg, Neues Museum Weimar, Pinakotheken
(München), Portikus (Frankfurt a.M.), Schirn Kunsthalle Frankfurt, Staatliche Kunsthalle BadenBaden, Von der Heydt-Museum (Wuppertal), Wallraf-Richartz-Museum (Köln), ZKM (Karlsruhe)
u.v.a.m. (insgesamt 1.635 Auslageorte in 482 Städten). Österreich Ars Electronica Linz,
Bank Austria Kunstforum (Wien), BAWAG Contemporary (Wien), Dorotheum, Generali
Foundation (Wien), Kunsthalle Krems, Kunsthistorisches Museum (Wien), Kunstraum
Innsbruck, Kunstraum Niederösterreich (Wien), LENTOS (Linz), MAK (Wien), MUSA
(Wien), Museum Moderner Kunst Kärnten (Klagenfurt), Museum Moderner Kunst Stiftung
Ludwig (Wien), MuseumsQuartier Wien, Rupertinum (Salzburg), Sammlung Essl
(Klosterneuburg) u.v.a.m. (insgesamt 183 Auslageorte in 52 Städten). Schweiz Centre
PasquART (Biel), Fotomuseum Winterthur, Kirchner Museum Davos, Kunst Halle Sankt
Gallen, Kunsthalle Basel, Kunsthalle Bern, Kunsthalle Zürich, Kunstmuseum Bern,
Kunstmuseum Winterthur, Museum Franz Gertsch, Museum Jean Tinguely (Basel),
migros museum für gegenwartskunst (Zürich) u.v.a.m. (insgesamt 91 Auslageorte in 41
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