Call for Papers zur Tagung: „miteinander – voneinander – füreinander: Ideenwerkstatt Peer Learning“ 2.+ 3. November, Bielefeld Spätestens seit dem Qualitätspakt Lehre sprießen Peer‐Learning‐Programme wie Pilze aus dem Boden. Konsens besteht insgesamt darüber, dass Lernen unter Statusgleichen lernfördernd sein kann, weil die Peers die jeweiligen Schwierigkeiten aus der eigenen Erfahrung nachvollziehen und von dem Wissen profitieren können, das andere Peers bereits erworben haben. Sie sprechen untereinander die „gleiche Sprache“ und stehen nicht in einem Bewertungsverhältnis zueinander, so dass vermeintlich „dumme“ Fragen ohne Hemmungen gestellt werden können. Lernen findet in einem geschützten Raum statt, in dem fachspezifische Wege des Denkens, Sprechens und Schreibens ausprobiert und Lernstrategien erworben werden können, was beim Hineinwachsen in die scientific community (Bruffee 19931) hilft. Dies geht einher mit einer großen Fülle an einzelnen Peer‐Learning‐Konzepten/‐ Formaten (Tutorium, Peer‐Beratung, Peer Assisted Learning, Peer Mentoring, Lernpaten‐ schaften, …) und gipfelt in den Bezeichnungen für die Peers selbst (TutorInnen, TeamerInnen, MentorInnen, Peer‐TutorInnen, LernbegleiterInnen oder ‐KomplizInnen, Buddies, PatInnen, Scouts, …). Um mit Boud et al. (2001: 42) zu sprechen: Peer Learning scheint in der aktuellen Hochschullandschaft „in its broadest sense” definiert zu werden, nämlich „as `students learning from and with each other on both formal and informal ways´.“ (ebd.) Aber was verbirgt sich eigentlich hinter den verschiedenen Konzepten? Also: Wie „gleich“ sind die Statusgleichen? Worin unterscheiden sich die einzelnen Ansätze? Wo verber‐ gen sich gleiche Ansätze hinter unterschiedlichen Begriffen und umgekehrt? Inwieweit sind die einzelnen Konzepte theoretisch verankert und wie genau? Mit welchem Methodenrepertoire und welcher Arbeitsphilosophie arbeiten die einzelnen Peers? Sie sind im Kontext Peer Learning tätig – als MitarbeiterIn einer hochschuldidaktischen Einrichtung, als Peer selbst, als LehrendeR und / oder als ForschendeR und beschäftigen sich ebenfalls mit diesen und ähnlichen Fragen? Wunderbar! Dann laden wir Sie herzlich zur Tagung „miteinander – voneinander – füreinander: Ideenwerkstatt Peer Learning“ ein, auf der wir uns mit Ihnen zu genau diesen Fragen austauschen möchten. Ihre Erfahrungen, Ihre Heran‐ gehensweise, Ihr Methodenrepertoire und Ihr theoretischer Background sind gefragt! Lassen Sie uns gemeinsam genau diese Perspektivenvielfalt auf das Thema, die vielen unter‐ 1 Bruffee, Kenneth A. (1993). Collaborative learning. Higher education, interdependence, and the authority of knowledge. Baltimore & London: The John Hopkins University. 2 Boud, David; Cohen, Ruth; Sampson, Jane (2001). Peer learning in higher education. Learning from and with each other. London: Kogan Page. www.uni-bielefeld.de/pal schiedlichen Ideen und die gesammelte Expertise der Peer‐Learning‐Community nutzen, um einerseits einen „Blick zurück“ zu werfen und die eigene Praxis auszuwerten, auf verschiedenen Ebenen zu sortieren und bewusster zu reflektieren. Andererseits wollen wir Sie aber auch herzlich einladen, um den „Blick nach vorne“ zu richten, die gewonnenen Erkenntnisse an die Praxis rückzukoppeln und für den konkreten Arbeitsalltag nutzbar zu machen – sei es in Hinblick auf ein stärkeres Selbstvertrauen in das eigene professionelle Handeln oder in Hinblick auf den Dialog mit den einzelnen universitären AkteurInnen („Welches Peer Learning‐Format in welchem Fach und warum?“, „Welche Argumente pro Peer Learning für welches Gegenüber?“, „Welches Peer Learning‐Format ist für mich das Richtige?“, „Was hat sich in meiner Praxis bewährt und was kann ich von anderen lernen?“). Wir verstehen die Tagung als „learning conference“ (Ravn 20073), auf der wir voneinander und miteinander lernen. Um das zu ermöglichen, benötigen wir sowohl eine „bunte Mischung“ aus TeilnehmerInnen als auch – vorab – Informationen darüber, welche Fragen Sie mitbringen und was Sie selbst einbringen wollen. Wir laden Sie also als Tandems aus studentischen und „nicht studentischen“ MitarbeiterInnen (angewandte und theoretische HochschuldidaktikerInnen, Lehrende) zum 2. + 3. November 2015 ins Jugendgästehaus Bielefeld (Hermann‐Kleinewächter‐Straße 1, 33602 Bielefeld) ein. Sie möchten dabei sein? Dann bewerben Sie sich pro Projekt als Zweier‐Team über den angehängten Fragebogen und an folgende Adresse: Peer‐Learning‐Tagung@uni‐bielefeld.de Die TeilnehmerInnenzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Eine Tagungsgebühr fällt nicht an. Wir informieren Sie zeitnah über Übernachtungsmöglichkeiten. Organisatorische Daten: 15.06.: Bewerbungsschluss 15.07.: Information über Teilnahme September: Tagungsprogramm 2. +. 3. 11.: Tagung Ort: JGH Bielefeld, Hermann‐Kleinewächter‐Straße 1, 33602 Bielefeld 3 Ravn, Ib (2007). The learning conference. Journal of European Industrial Training, Vol. 31, No. 3, pp. 212‐222. www.uni-bielefeld.de/pal
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