PRESSEMITTEILUNG Jänner 2016 Das Leben der HEDY LAMARR 88 Secret Communication von Alexander Mitterer und Erik Jan Rippmann Sbg Erstaufführung am 17. Februar 2016 Auf der Bühne im Shakespeare (Hubert Sattler Gasse 3) Sie war die schönste Frau des 20. Jahrhunderts. Sie war die erste Nackte der Filmgeschichte. Sie war die Hollywood - Diva der 1940er Jahre. Sie war die Erfinderin der Mobilfunkkommunikation. Sie war Österreicherin. Liebe Damen und Herren der Presse, Es ist bald schon wieder Premierenzeit bei der Theater (Off)ensive. Am 17. Februar 2016 kommt das neue Stück „Das Leben der Hedy Lamarr“ auf die Bühne im Shakespeare. Wir würden uns freuen wenn Sie unsere Veranstaltung großzügig ankündigen und besuchen. Adresse Dr Karl Renner Str 4 5020 Salzburg Österreich Karten & Infos +43 (0)662 641 333 Mobil +43 (0)699 1770 5800 URL www.theateroffensive.at Beste Grüße, Alex Linse Künstlerischer Leiter Theater (Off)ensive Salzburg Email alex@theateroffensive.at Anbei finden Sie Informationen und Pressetexte KÜNSTLERISCHER LEITER Alexander Linse w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t MIT Anja Clementi | Klaudia Reichenbacher | Diana Paul | Alex Linse | Stefan Bischoff Regie: Alexander Mitterer Assistenz & Technik: Patrick Lutz Fotocredit DERFRITZ Salzburger Erstaufführung am 17. Februar 2016 Auf der Bühne im Shakespeare Weitere Vorstellungen: 21. Feb | 26. Feb | 3. Mär | 6. Mär | 7. Mär | 10. Mär | 21. Apr | 23. Apr 2016 Beginn immer 19:30 Uhr PRESSETEXTE ZUR PRODUKTION Das Leben der HEDY LAMARR 88 Secret Communication von Erik Jan Rippmann & Alexander Mitterer Eine österreichische Persönlichkeit, die durch die Erfindung des „Frequenzsprungverfahrens“, zusammen mit dem Musiker Georges Antheil, die Sozialund Kommunikationsgeschichte der Menschheit verändert hat. Diese Erfindung, eine der revolutionärsten Entdeckungen des 20. Jhdts, dient als Grundlage aller moderner mobiler, militärisch wie zivil genutzter Kommunikation. “Die Welt ist mir was schuldig !“ empört sich die Diva lautstark, als sie völlig verarmt 1991 wiederholt bei einem Kaufhausdiebstahl ertappt wird. Diese Begebenheit bildet den Ausgangspunkt für dieses Stück Sie war die schönste Frau des 20. Jahrhunderts. Sie war die erste Nackte der Filmgeschichte. Sie war die Hollywood - Diva der 1940er Jahre. Sie war die Erfinderin der Mobilfunkkommunikation. Sie war Österreicherin. Premiere am 17. Februar 2016 in der Bühne im Shakespeare Infos & Karten unter www.theateroffensive.at | 0662 641 333 w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t WER WAR HEDY LAMARR? Als am 28.01.1966 eine etwa 50-jährige Frau bei einem Ladendiebstahl am Wilshire-Boulevard- Los Angeles- ertappt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten wurde, war dies wohl ein neuerlicher schmerzhafter Tiefpunkt im Leben der ehemaligen Hollywood-Diva und schönsten Frau der Welt, Hedy Lamarr. Ihr wechselhaft, vielschichtiges Leben lässt sich wie ein Kaleidoskop der Kultur- Film- und Technikgeschichte des 20.Jhds.lesen. Als Hedwig Maria Kiesler am 9.Nov. 1914 zur Welt kam (beide Eltern jüdischer Herkunft,Vater der aus Lemberg stammende geschäftige Direktor der Wiener Creditanstalt Emil Kiesler, Mutter, die aus Budapest stammende ausgebildete, den Beruf allerdings nie ausübende Konzertpianistin Gertrud Kiesler geb.Lichtwitz), tobte gerade der „Grosse Krieg“ im alten Europa. Dieser schreckliche, das bisherige Europa grundlegend verändernde Krieg, wurde schon Jahre zuvor von der damaligen neuen Kunst- und Kulturbewegung der Futuristen (Marinettis Gründungsmanifest des Futurismus erschien 1909 in Paris) gefordert. Sie verstanden den Krieg und den Tod im Krieg als Katharsis der bürgerlichen Gesellschaft und sahen im Tod auf dem Schlachtfeld die höchste ästhetische Vollendung der Kunst. Dieser neuen revolutionären Kunstrichtung, die formal einen Zusammenschluss von Leben (alltäglichen Lebensumständen) und künstlerischer Ver- und Bearbeitung dessen, forderte, schlossen sich viele Schriftsteller, Musiker, Maler, Architekten, Theaterschaffende und Aktionisten an. U.a. auch der aus Trenton/New York stammende Pianist und Komponist George Antheil, dessen 1926 uraufgeführtes Werk „ Ballet mecanique“ ein großer Skandal, der Saaltumulte zur Folge hatte, war. In formaler Hinsicht scheiterte Antheil aber bei der Umsetzung dieser rhythmisch äußerst exakten und handwerklich hervorragenden Komposition für 16 Pianolas, zwei Flugzeugturbinen, Propeller und großem Schlagwerk, an der Unmöglichkeit, die Frequenzen der 16 Pianolas zu synchronisieren. Hedwig Kiesler brach ihre Schulbildung ab, da ihr Schulweg sie an den SaschaFilmstudios (einer der Teilhaber an der Sascha Filmprod. Gesellschaft war ihr späterer Mann und Chef der „Hirtenberger Patronenfabrik“ Fritz Mandl) in Sievering vorbeiführte, in denen im Jahr 1930 gerade der erste österreichische Tonfilm „Geld liegt auf der Strasse“ mit Rosa Albach-Retty und Hans Moser (Regie: Georg Jacoby) gedreht wurde und sie als w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t Filmbegeisterte als Scriptgirl anheuerte und auch mit einer Nebenrolle betraut wurde. Es folgte ein weiterer Film (Sturm im Wasserglas) und alsbald wurde man auch in Berlin auf die junge Schauspielerin aufmerksam und engagierte sie für die Hauptrolle in der Zeitsatire „ Man braucht kein Geld“ neben Heinz Rühmann. In der New York-Times (der Film lief unter dem Titel „ His Majesty, King Ballyhoo“ auch in den USA) stand zu lesen: “The Girl, who neatly demonstrates that German and Austrian movie actresses need not necessarily all be Marlene Dietrich.“ In Berlin fundierte sie ihr schauspielerisches Talent, indem sie Unterricht bei Max Reinhardt nahm, der sie auch in zwei seiner Inszenierungen einsetzte (Das schwache Geschlecht und Private Lives). Nach weiteren Filmrollen wurde ihr, sie war 17 Jahre jung, die Hauptrolle in Gustav de Machatys (Prager Regisseur) Film „ Ekstase – Symphonie der Liebe“ angeboten. Der 1933 uraufgeführte Film geriet zum Skandal und Welterfolg, da er die erste Nacktszene der Filmgeschichte enthielt. Hedwig Kiesler, die erste Nackte auf der Leinwand, erlangte damit Weltruhm. 1932 kehrt sie nach Wien zurück und spielt im Theater an der Wien die Hauptrolle und Titelfigur (als Zweitbesetzung von Paula Wessely) in Fritz Kreislers Operette „Sissi“ (mit dem Vater von Romy Schneider, Wolf Albach Retty, hatte sie, auch er bei Reinhardt engagiert, in Berlin ein freundschaftlichintimes Verhältnis). Dort heiratet sie am 10. August den Milliardär, Waffenproduzenten und Chef der Hirtenberger Patronenfabrik Fritz Mandl, der wie sie jüdischer Herkunft war. Beide konvertierten zum Katholizismus und wurden nach katholischem Ritus in der Wiener Karlskirche getraut. Auf Geheiß ihres Gatten muss sie Ihren Beruf aufgeben und sie lebt unter ständiger Kontrolle im goldenen Käfig. Ihre Rolle beschränkt sich auf die Gastgeberin und Dame des Hauses bei den geschäftlich wichtigen Abendgesellschaften im Hause Mandl. Bei den Diners dort wird oft die Möglichkeit der technischen Realisierung funkgesteuerter Waffensysteme erörtert, deren Frequenzen nicht sofort vom Feind mithilfe von Ortungsgeräten abgetastet und decodiert werden können. Hedwig Kiesler-Mandl nimmt als schweigende Zuhörerin an diesen Diskussionen teil, merkt sich technische Detailinformationen, angedachte, aber noch nicht realisierbare Möglichkeiten der Problemlösung und beschäftigt sich autodidaktisch mit dem Problem der Synchronisierung von Frequenzen, dessen Lösung sie einige Jahre später zusammen mit dem Musiker George Antheil als Patent unter dem Titel „Frequenzsprungverfahren“ beim amerikanischen Patentamt einreicht. 1937 flüchtet sie auf abenteuerliche Weise aus der Ehe und lässt sich in Paris von Mandl wegen seelischer Grausamkeit scheiden. w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t Kurze Zeit später in London trifft sie auf Louis B. Mayer, dem Chef der weltgrössten Filmproduktionsfirma „MGM“ (Metro Goldwyn Mayer). Er nimmt sie unter Vertrag, ändert ihren Namen zu Ehren des verstorbenen Stummfilmstars Barbara LaMarr in Hedy Lamarr um. Mit ihrem ersten Streifen „ Algiers“ versetzte sie die Kinobesucher in Erstaunen und machte sich über Nacht einen Weltnamen. In den folgenden Jahren wurde sie zur Trendsetterin, zur Stil- und Modeikone, galt als die schönste Frau der Welt und wurde zur bestbezahlten Schauspielerin Hollywoods. Ehen (6) und Scheidungen wechselten einander ab. 1940 sucht sie George Antheil, den Bad Boy der Musik, auf, der sie als Endokrinologe über die Möglichkeit einer Brustvergrößerung beraten soll. Zusammen mit ihm entwickelt sie das Gerät zur abhör -und steuerungssicheren Funksteuerung für Torpedos. Nachdem sie sich auch als Filmproduzentin versucht, erleidet sie finanziellen Schiffbruch. 1958 ist ihre Karriere in Hollywood zu Ende und auch die Rechte am Patent des Frequenzsprungverfahrens laufen aus, dessen technische Umsetzung jedoch nicht bis zu jenem Zeitpunkt stattfand. Das Verfahren erfährt erst im Jahr 1962 während der „Kubakrise“ seine erste militärische Nutzung. Im Jahr 1997 wird sie dafür mit dem EFF-Pioneer-Award der Electronic Frontier Foundation ausgezeichnet, nachdem sie auch als Schauspielerin vergessen, sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Der „Tag der Erfinder“ wird ihr zu Ehren an ihrem Geburtstag am 9.November gefeiert. Am 19. Jänner 2000 verstarb die Diva und Erfinderin, die kalte Marmorgöttin und ehemals schönste Frau der Welt in Altamonte Springs/Florida. w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t DER AUTOR ÜBER SEIN STÜCK: Ausgehend vom bisher noch unbeachteten Grundgedanken in der Literatur über Hedy Lamarr, dass eine der revolutionärsten Erfindungen bzw. Entdeckungen des 20. Jhds., das „Frequenzsprungverfahren“, welches die Grundlage für alle Formen moderner - mobiler, militärisch und zivil genutzter Kommunikation darstellt, seinen geistigen Ursprung in den futuristischen Manifesten Filippo Tommaso Marinettis hat, versuche ich das spannende, wechselvolle Leben der einstmals schönsten Frau des 20.Jhds., der Filmdiva, Entdeckerin und vielschichtigen Persönlichkeit Hedy Lamarr zu erzählen. Aufgrund der Tatsache, dass diese Entdeckung Resultat einer musiktheoretischen Überlegung (der Schlüssel zur Lösung des Problems waren die 88 Tasten der Klaviatur) war, näherte ich mich dem Mythos Hedy Lamarr auch über die Musik. Kernpunkt dieser Auseinandersetzung mit dieser großartigen Persönlichkeit stellt das Spannungsfeld von Gewalt und Sex, Krieg und Kunst dar. So wie einstmals im jüdisch-christlichen Schöpfungsmythos Gott die Erde und den Menschen schuf, waren die Futuristen, insbesondere deren ideologischer Anführer F.T.Marinetti, davon überzeugt, mithilfe der neuen Technik (Verbrennungsmotoren) und unbeugsamer Willenskraft einen neuen Menschen, ein in der Vielheit aufgehendes Subjekt zu kreieren. Mit ihrer Forderung nach freier Syntax und drahtloser Phantasie nehmen sie schon alltägliche Gebrauchsformen unserer heutigen Kommunikationsmöglichkeiten visionär vorweg. „Laßt uns das Unsichtbare erspähen und das Unerhör te vernehmen!“(Marinetti) ALEXANDER MITTERER Der Autor, ALEXANDER MITTERER, ist 1968 in Bruneck, Südtirol/ Italien geboren und lebt als freier Schauspieler und Regisseur in Graz und Wien. Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien, Abschluß 1993 Engagements in Theater, Film, Hörfunk und Fernsehen (u.a. seit 2000 als Komissar Pfurtscheller in der ORF Tatortreihe Tirol von Felix Mitterer) www.alexandermitterer.at w w w . t h e a t e r o f f e n s i v e . a t
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