Erfurter Allgemeine TAER Dienstag,.Juli Pfeilerbilder im Mariendom vorgestellt Einblicke in das Berufsleben Vortrag von Falko Bornschein Stiftung bot wieder Exkursionen an Erfurt. Über „Die Funktion der Pfeilerbilder im Dom St. Marien, Erfurt“ spricht am heutigen Dienstag um 19 Uhr der Kunsthistoriker und Kunstgutbeauftragter des Bistums Erfurt, Falko Bornschein, im Angermuseum. Das teilte die Erfurter Kulturdirektion mit. Der Vortrag begleite die aktuelle Sonderausstellung „Kontroverse und Kompromiss. Der Pfeilerbildzyklus des Mariendoms und die Kultur der Bikonfessionalität im Erfurt des 16. Jahrhunderts“ im Museum. Der Pfeilerbildzyklus des Erfurter Doms ist das bedeutendste aus der Reformationszeit in Erfurt erhaltene Gemäldeensemble, das vor allem wegen der dargestellten „katholischen“ Themen (Gregorsmesse, Hostienmühle, Himmelfahrt Mariens etc.) und der kontinuierlich-planvollen Entstehung des Zyklus von 1505 bis ca. 1570 die besondere religiöse und kulturelle Situation von Stadt, Kirche und Universität im 16. Jahrhundert reflektiert. Im Zentrum des Vortrages stehen die Stifter der Pfeilerbilder, größtenteils Kanoniker des Marienstiftes und teils Lehrer an der Universität Martin Luthers, und die Funktion dieser Bilder. Falko Bornschein ist einer der Initiatoren des Ausstellungsprojektes und Mitherausgeber des Katalogs. Erfurt. Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung Bildung für Thüringen sowie des Netzwerk- und Kooperationspartner „Schule-Wirtschaft“ trafen sich vergangene Woche, um Thüringer Unternehmen kennenzulernen. Dabei besichtigten sie das Leibniz-Institut für Photonische Technologien und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena. Um die Welt der Forschung direkt zu erleben, fanden darüber Besuche bei Carl Zeiss in Jena und Avery Dennison Materials in Gotha statt. Im Helios Klinikum in Erfurt bekamen die Stipendiaten einen aufschlussreichen Einblick in die medizinische Berufswelt. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollen bei der anstehenden Berufswahl helfen. „Seit vielen Jahren führen wir engagierte Menschen zusammen, die unsere Jugend auf dem Weg in einen Beruf und damit auch ins Leben begleiten will“, sagt Anette Morhard, Vorstandsmitglied der Stiftung Bildung für Thüringen. Nächste Meilensteine des Stipendiatenprogramms 2015 wären ein mehrtägiger Forschungsaufenthalt im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie der Besuch des Deutschen Bundestages. Erfurter will Westeuropa mit dem Rad umrunden Sieben Kilogramm Gepäck müssen reichen – für Kilometer. Benjamin Link startete gestern vom An- gerbrunnen mit seinem Rad, um Westeuropa zu umrunden. Kilometer täglich plant er ein. Freunde und Kollegen verabschiedeten gestern Mittag den -jährigen Erfurter und gebürtigen Ilmenauer unter Ap- plaus in die Ferne und wünschten ihm alles Gute für die kommenden vier Monate. Foto: Martin Moll Mehr als 100 Leute engagieren sich bei der Willkommensinitiative Sie sammeln zum Beispiel Fahrräder, damit Flüchtlinge besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können Von Maik Ehrlich Die Abbildung zeigt das älteste der acht Pfeilerbilder des Erfurter Doms. Es ist eine Darstellung der wunderbaren Messe des heiligen Papstes Gregor des Großen (-). Das auf eine konvexe Tafel aus Fichtenholz gemalte Bild ist etwa , Meter hoch und etwa , Meter breit. Folk und Blues im Kirchhof Erfurt. Ein Hofkonzert mit Thad Beckman aus Portland (Oregon/USA) gibt es am 24. Juli um 19.30 Uhr im Erfurter Michaeliskirchhof. Der Amerikaner Thad Beckman ist ein international bekannter Folk und Bluessänger mit einer enormen Gitarrentechnik, schreibt die Stadtmission als Veranstalter. Bei kühler oder feuchter Witterung findet das Konzert in der Michaeliskirche statt. Erfurt. Christian Kellner betritt mit seiner Familie den Stadtnaturgarten Lagune in der WernerUhlworm-Straße. Der Erfurter hat sein Töchterchen Flora auf dem Arm und hält eine Radfelge in der Hand. Mit dabei hat der junge Mann auch noch diverse Ersatzteile. Christian Kellner möchte die Teile spenden. Die Willkommensinitiative Erfurt sammelt für Geflüchtete Fahrräder und Ersatzteile an mehreren Stellen. „Ich halte das einfach für eine gute Sache“, erklärt Christian Kellner und ergänzt: „Warum sollen die alten Sachen bei mir rumliegen? Viel lieber möchte ich die Sachen abgeben und hoffe, dass sie gebraucht werden.“ Zweite Fahrradwerkstatt soll es im August geben Ingrid Werner und Christian Werner helfen in der Lagune und hören solche Sätze oft. In letzter Zeit wurden viele Fahrräder und Ersatzteile abgegeben. „Da ist schon einiges zusammengekommen“, erzählt Ingrid Werner. Fahrtüchtige Räder, kaputte Räder, Rahmen, allerhand Ersatzteile, Schlösser, Helme. Nathanael Falk ist Mitglied im Verein Flüchtlingsrat Thüringen und engagiert sich in der Willkommensinitiative Erfurt. „Wir sind ein Zusammenschluss von Erfurtern, die sich über Geflüch- Ingrid Werner und Christian Werner haben schon viele Fahrräder und Ersatzteile in der Lagune entgegengenommen. Die Lagune ist eine von fünf Annahmestellen, mit deren Hilfe die Willkommensinitiative Räder für Flüchtlinge sammelt. Foto: Maik Ehrlich tete informieren und Geflüchtete mit verschiedenen Aktionen unterstützen möchten“, sagt Nathanael Falk. Privatpersonen, Vereine wie MitMenschen, Plattform, Spirit of Football oder Verbände wie das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt bilden die Willkommensinitiative Erfurt. Mehr als 100 Personen engagieren sich ehrenamtlich. Anfang des Jahres rief die Willkommensinitiative Erfurt die Fahrrad-Sammelaktion ins Leben. Räder – egal ob fahrtüchtig oder kaputt –,Ersatzteile und Zubehör können an fünf Stellen in Erfurt abgegeben werden: in der Lagune in der Werner-Uhlworm-Straße, am Moskauer Platz beim Verein MitMen- schen, im Stadtteilzentrum Herrenberg, bei Spirit of Football in der Josef-Ries-Straße und im Autonomen Jugendzentrum in der Vollbrachtstraße. „Mit der Fahrrad-Sammelaktion wollen wir erreichen, dass auch die Geflüchteten am Rande der Stadt die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe in Erfurt bekommen“, erklärt Nathanael Falk. Im Juni hatte die Willkommensinitiative in einer Gemeinschaftsunterkunft im Südosten von Erfurt eine erste Fahrradwerkstatt durchgeführt. Aus gut 30 alten Fahrrädern, die an den Sammelstellen abgegeben wurden, stellten freiwillige Helfer mit den Flüchtlingen gut 20 funktionstüchtige Räder zusammen. Einige Erfurter Fahrradläden unterstützten das Ansinnen. Im August soll es wieder eine Fahrradwerkstatt geben. „Von der Resonanz auf die Sammelaktion bin ich positiv überrascht. In Erfurt ist die Solidarität mit Geflüchteten groß. Sie könnte natürlich auch noch größer sein“, erzählt Nathanael Falk. Die Fahrrad-Sammelaktion soll in Erfurt fortgeführt werden. Die Willkommensinitiative möchte zukünftig einen festen Raum haben, wo die Geflüchteten jederzeit Räder zusammenstellen oder reparieren können. Die Willkommensinitiative trifft sich immer jeden ersten Mittwoch im Monat um Uhr im L in der Lassallestraße . ! Verteidiger wollen die Mordwaffen sehen In der ersten Etage dieses Hauses an der Neuwerkstraße befand sich das Geschäft „R.O.O.F.“ Records. Einer der Geschäftsführer wurde ermordet. Foto: Marco Schmidt Erfurt. Im Prozess zum Mord an einem 20-jährigen Erfurter 1994 in Tschechien haben die Verteidiger gestern am Landgericht Beweisanträge gestellt. Die Anträge beziehen sich auf die vermeintlichen Mordwaffen, Akten und Zeugenaussagen. Als Mordwaffen gelten Feldund Pflastersteine mit Blutspuren, die am 14. September 1994 im Umfeld des Tatorts zwischen Karlsbad und Sokolov gefunden wurden. Sie wurden von der tschechischen Polizei beschrieben, fotografiert und auf Video aufgenommen, sind inzwischen aber verschollen. Die Anwälte des Hauptangeklagten Marco St. beantragten, die tschechischen Behörden zur neuerlichen Suche nach den Steinen aufzufordern. „Die Untersuchung wird zeigen, dass an keinem der Steine die DNASpuren oder Fingerabdrücke meines Mandanten sind und er daher als Täter ausscheidet“, gab sich Anwalt Thomas Ulrich überzeugt. Sein Mandant Marco St. wurde im Verlauf des Verfahrens von Zeugen und durch die Aussagen der Mitangeklagten bei der Polizei mehrfach als Haupttäter belastet. Ein Antrag der Verteidiger von Steffen S. zielte auf die Abstellkammer des Musik- und Klamottenladens „R.O.O.F.-Records“ an der Neuwerkstraße, das vom Opfer und einem Partner betrieben worden war. In diesem kleinen Zimmer will der Hauptzeuge von einigen der Angeklagten eine Schilderung der Tat gehört haben, worauf der Zeuge Erfurt aus Angst verließ. Erfurt. Um „Candlelight und Liebestöter“ geht es am kommenden Sonntag, dem 26. Juli, auf der Parkbühne im Erfurter Egapark. Das Theater im Palais feiert ab 16 Uhr die Premiere der pointenreichen und kabarettistischen Komödie. Im Stück von Sabine Misiorny und Tom Müller wird kein Thema im Kampf der Geschlechter zwischen Fußball und Busenfreundin, Warmduschern und Sitzpinklern, verführerischen Dessous und einem urkomischen Striptease ausgelassen. Exkursion in die Rhön Erfurt. Zu einer Exkursion nach Berkach/Rhön lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für den 25. Juli ein. Die Teilnehmer können dort unter Leitung von Prof. Hermann H. Saitz die renovierte Synagoge, die Mikwe und den jüdischen Friedhof besichtigen. Anschließend wird noch Walldorf angesteuert. Pfarrer von Berlepsch informiert über den Stand des Wiederaufbaues der einem Brand zum Opfer gefallenen Kirche. Treffpunkt 11 Uhr vor der Synagoge in Berkach. Um vorherige Anmeldung wird unter & (0361) 540 32 12 oder (0361) 654 83 81gebeten. Orgelkonzert in der Cruciskirche Im Prozess zum Mord in Tschechien 1994 gehen die Anwälte mit Beweisanträgen auch Aussagen zu einer Kammer und zu einem Einbruch nach Von Holger Wetzel Liebestöter im Egapark Ein weiterer Zeuge beschrieb die Kammer aber als nur zwei Quadratmeter groß. Der damalige Gebäudebesitzer soll nun sagen, wie groß die Kammer damals wirklich war und ob die vom Zeugen geschilderte Anzahl der Gesprächsteilnehmer überhaupt alle dort Platz gefunden hätten. Indes zielte der Antrag der Verteidiger von Torsten V. auf Polizeiakten aus dem Jahr 1994, die dem Thüringer Hauptstaatsarchiv übergeben worden sein sollen. Nach der Überzeugung des Anwalts belegen sie, dass ein Einbruch in das Geschäft an der Neuwerkstraße erst eine Woche nach dem Mord geschah. Die Staatsanwaltschaft sieht in einem Einbruch mit dem Ziel des Versicherungsbetruges, den das spätere Opfer der Polizei melden wollte, ein Tatmotiv. Erfurt. Zu einem besonderen Orgelsommerkonzert, bei dem christliche und jüdische Musik zusammengeführt werden, lädt der „Thüringer Orgelsommer“ ein. Unter dem Titel „Church meets synagogue“ musizieren dabei am 1. August um 17 Uhr in der Erfurter Cruciskirche Irith Gabriely (Haifa/Darmstadt) und Hans-Joachim Dumeier (Michelstadt), wie Gottfried Preller als „Vater“ des Thüringer Orgelsommers mitteilt. Dumeier ist Dekanatskirchenmusiker in Michelstadt und hat dort diverse musikalische Aktivitäten aus der Taufe gehoben. Gabriely gilt als „Königin der Klarinette“ und ist weltweit bekannt. Sie hat mehrere Preise gewonnen. Dieses Duo konzertiert seit 1997 zusammen. Eintrittskarten zum Preis von zehn Euro, ermäßigt acht, gibt es am Konzerttag ab 16 Uhr an der Abendkasse.
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