Donk neuer OP-Technik bleibt

04/09/2015
Kronen Zeitung Stmk Seite 21
Auflage: 151.876 Erscheinung: Täglich Artikelwerbewert 10716.90
Der neun Monate alteJannis mit seiner Mutter Yvonne (I.) und der Physiotherapeutin Katrin Purrer
Eines von 500 Kindern betroffen Nur noch ein Eingriff nötig
Donk neuer OP-Technik bleibt
"Spaltkindem"einiges erspart
Die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, umgangssprachlich Hasenscharte oder Wolfsrachen genannt, gehört zu
den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Abgesehen
davon, dass es nicht schön aussieht, haben die Kinder
Schwierigkeiten beim Schlucken, Essen und später auch
beim Sprechen. Am Grazer LKH kann die Fehlbildung
neuerdings mit nur einer Operation korrigiert werden.
Sie habe in der 26.
Die Ärztin hat eine neue
Schwangerschaftswoche erfahren, dass ihr Sohn Jannis
mit einer Lippen-KieferGaumenspalte auf die Welt
kommen
wird,
erzählt
VON ERNST GRABENWARTER
Yvonne S. Zuerst sei für sie
eine kleine Welt zusammengebrochen. "Aber man muss
es nehmen, wie es ist!"
Die Ursache für die Fehlbildung ist unklar. Bei
Jannis könnte es eine erbliche Veranlagung sein. Es
gibt noch jemand in der Fa-
milie, der eine Spaltbildung
hatte. Faktum ist: Eines von
500 Neugeborerenist betroffen. "15 Kinder kommen in
unserer Region jedes Jahr
mit einer Lippen-GaumenSpalte auf die Welt", sagt die
Kieferchirurgin
Katja
Schwenzer-Zimmerer.
später ganz normal
essen",
sagt die Mutter. Jannis ist
jetzt neun Monate alt und
ein aufgewecktes, quietsch-
vergnügtesBürschchen.
"Er wird eine Zahnregulierung brauchen und später
eventuell eine kosmetische
Operation der Nase und der
Operationstechnik entwi- Lippe", sagt die Kieferorekelt, bei der die Spalte in thopädin Margit Pichlmaynur einem einzigen Eingriff er. Wenn er groß ist, wird
geschlossen wird. Früher man nur noch an der kleinen
waren dafür mehrere Opera- Narbe zwischen der Nase
tionen bis ins Teenageralter und der Oberlippe sehen
nötig. "Dadurch war der Fa- können, dass er anders war
milienalltag immer wieder als andere Kinder.
gestört", erklärt Gernot
Brunner, der ärztliche Leiter
des LKH Graz.
Nach der Geburt bekommen die Babys erst einmal
eine Trink- und Gaumenplatte, damit sie atmen und
trinken können. Im Alter
von nur drei Monaten werden sie dann operiert vorausgesetzt, sie wiegen fünf
Kilogramm. Da Jannis etwas zu leicht war, musste er
vier Wochen länger warten.
Er wurde am 21. April des
heurigen Jahres operiert. Alles ist gut verlaufen. "Er
konnte schon zwei Wochen
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