Prof. Dr. Schütz Rauchschutzdruckanlagen Februar 2016 Prof. Dr. Schütz Folie-1 Prof. Dr. Schütz Muster-Hochhaus-Richtlinie, 2008 4.2 Notwendige Treppenräume, Sicherheitstreppenräume 4.2.8 Vor den Türen innenliegender Sicherheitstreppenräume müssen Vorräume angeordnet sein, in die Feuer und Rauch nicht eindringen kann. Öffnungen in den Wänden dieser Vorräume sind zulässig 1. zum Sicherheitstreppenraum, 2. zu notwendigen Fluren. Der Abstand von der Tür zum Sicherheitstreppenraum zu anderen Türen muss mindestens 3 m betragen. Folie-2 Prof. Dr. Schütz Muster-Hochhaus-Richtlinie, 2008 6.2 Druckbelüftungsanlagen 6.2.1 Der Eintritt von Rauch in innenliegende Sicherheitstreppenräume und deren Vorräume sowie in Feuerwehraufzugsschächte und deren Vorräume muss jeweils durch Anlagen zur Erzeugung von Überdruck verhindert werden. Ist nur ein innenliegender Sicherheitstreppenraum vorhanden, müssen bei Ausfall der für die Aufrechterhaltung des Überdrucks erforderlichen Geräte betriebsbereite Ersatzgeräte deren Funktion übernehmen. Folie-3 Prof. Dr. Schütz Muster-Hochhaus-Richtlinie, 2008 6.2 Druckbelüftungsanlagen 6.2.2 Druckbelüftungsanlagen müssen so bemessen und beschaffen sein, dass die Luft auch bei geöffneten Türen zu dem vom Brand betroffenen Geschoss auch unter ungünstigen klimatischen Bedingungen entgegen der Fluchtrichtung strömt. Die Abströmungsgeschwindigkeit der Luft durch die geöffnete Tür des Sicherheitstreppenraums zum Vorraum und von der Tür des Vorraums zum notwendigen Flur muss mindestens 2,0 m/s betragen. Die Abströmungsgeschwindigkeit der Luft durch die geöffnete Tür des Vorraumes eines Feuerwehraufzugs zum notwendigen Flur muss mindestens 0,75 m/s betragen. Folie-4 Prof. Dr. Schütz Muster-Hochhaus-Richtlinie, 2008 6.2 Druckbelüftungsanlagen 6.2.3 Druckbelüftungsanlagen müssen durch die Brandmeldeanlage automatisch ausgelöst werden. Sie müssen den erforderlichen Überdruck umgehend nach Auslösung aufbauen. Folie-5 Prof. Dr. Schütz Schutzziel nach Hochhausrichtlinie Luftgeschwindigkeit: mindestens 2,0 m/sec bei einer offenen Tür Treppe-Vorraum und Vorraum-Flur Luftgeschwindigkeit: mindestens 0,75 m/sec bei einer offenen Tür Vorraum-Flur zum Feuerwehraufzug Türöffnungskraft 100 N Folie-6 Prof. Dr. Schütz Messtechnik Flügelrad: 16mm 100mm Messbereich: +0,6 – 40 m/sec 0,3 – 20 m/sec Genauigkeit: ±(0,2+1,5 % v. Mw.) ±(0,1+1,5 % v. Mw.) 0,75+- 0,211 m/sec 0,75 +- 0,11 m/sec Schwankungen mitteln Anströmrichtung beachten Mindestens: an allen Stellen über 2 m/sec Folie-7 Prof. Dr. Schütz 12 10 8 Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 6 4 2 0 Zeile 1 Zeile 2 Zeile 3 Zeile 4 Folie-8 Prof. Dr. Schütz Folie-9 Prof. Dr. Schütz Folie-10 Prof. Dr. Schütz Folie-11 Prof. Dr. Schütz Der Luftdruck in der Atmosphäre wird durch Luftdichte und Höhe bestimmt h p= p0− g h p0 p Folie-12 Prof. Dr. Schütz Bei geringerer Dichte ist die Neigung steiler p= p0− g h Dichte niedrig, innen h Dichte hoch, außen p0 p Folie-13 Prof. Dr. Schütz Der Differenzdruck innen – außen und Druckausgleich am Fuß des Gebäudes, Überdruck im Gebäude Winterfall p= g h pinnen h p p aussen p0 p Folie-14 Prof. Dr. Schütz Der Differenzdruck innen – außen und Druckausgleich am Fuß des Gebäudes, Unterdruck im Gebäude Sommerfall p= g h p aussen p h pinnen p0 p Folie-15 Prof. Dr. Schütz Der Differenzdruck innen – außen (hGeschoss=3m) t i =20 ° C , t a = −10 ° C / 35° C i =1,19 kg /m3 , a = 1,32 kg /m3 / 1,13 kg /m3 p= 3,8 Pa / −1,8 Pa pro Geschoss Folie-16 Prof. Dr. Schütz Der Differenzdruck innen – außen und Druckausgleich am Kopf des Gebäudes, Unterdruck im Gebäude p= g h h p p0 p Folie-17 Prof. Dr. Schütz Der Differenzdruck innen – außen und Durchströmung des Gebäudes, Druckdifferenzen an der Ein- und Ausströmung Überdruck zur Umgebung h p Unterdruck zur Umgebung p0 p Folie-18 Prof. Dr. Schütz Fazit: Durch die Dichteunterschiede am Hochhaus ergeben sich Druckunterschiede (Auftrieb) Überdruck zur Umgebung h p Unterdruck zur Umgebung p0 p Folie-19 Prof. Dr. Schütz Die Durchströmung im Treppenraum erzeugt einen Druckverlust pro Geschoss V˙ 2 p Reibung = 2 A2eff p Reibung =0,05 0,15 V˙ 2 p Reibung =0,35 3,75 Pa Überdruckbelüftungsanlagen für Sicherheitstreppenräumen in Hochhäusern Ostertag 2002 Folie-20 Prof. Dr. Schütz Einflussfaktoren für den Druckverlust: Breite Treppe Breite Treppenauge Geschoßhöhe Geländerform möglicher Bypass Überdruckbelüftungsanlagen für Sicherheitstreppenräumen in Hochhäusern Ostertag 2002 Folie-21 Prof. Dr. Schütz Druck über der Höhe 50 Pa 50 Pa Winterfall h mit Druckverlust Druckverlust gleich Auftrieb ohne Druckverlust p0 p Folie-22 Prof. Dr. Schütz 50 Pa Druck über der Höhe 50 Pa Sommerfall h ohne Druckverlust mit Druckverlust p0 p Folie-23 Prof. Dr. Schütz Abhilfemaßnahmen Sommer obere Druckregelklappe niedrigerer Differenzdruck einstellen Volumenstrom Ventilator verkleinern, Mindestvolumenstrom einhalten Volumenstrom in verschiedenen Höhen einbringen Winter obere Druckregelklappe auf ca. 30 – 50 Pa einstellen Volumenstrom Ventilator so vergrößern, dass Auftrieb durch Druckverlust kompensiert wird Folie-24 Prof. Dr. Schütz Abhilfemaßnahmen Volumenstrom so einstellen, dass Überdruck begrenzt wird, Differenzdruck abhängig von Außentemperatur Druckverlust Treppenraum planen Mindestvolumenstrom beachten Folie-25 Prof. Dr. Schütz Beispiel Anzahl Geschosse Geschosshöhe effektiver Querschnitt Treppenraum geringe Undichtigkeiten Treppenraum 25 3 Meter 2,5 m² n50<1,0 1/h • Winterfall • Sommerfall • ausgeglichene Temperaturen Folie-26 Prof. Dr. Schütz Druckdifferenz über der Höhe 60,00 Druckdifferenz Druckdifferenz 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 Geschoß Winterfall ta=-10°C Vp=21000 m3/h Folie-27 Prof. Dr. Schütz Druckdifferenz über der Höhe 70,00 60,00 Druckdifferenz 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 Geschoß Sommerfall ta=+35°C Vp=15.000 m3/h aufgeteilt auf zwei Geschosse Folie-28 Prof. Dr. Schütz Druckdifferenz über der Höhe 60,00 50,00 Druckdifferenz 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 Geschoß ausgeglichene Temperaturen ta=+20°C Vp=15.000 m3/h Folie-29 Prof. Dr. Schütz Anforderungen an die Konstruktion Luftansaugung ohne Kontamination von Rauch und Feuer Leitungen zum Überdruckbereich zur Verteilung der Luft Türschließer an allen „beteiligten“ Türen Druckentlastung bei geschlossenen Türen Entlüftung zur Außenluft Trennung von bedruckten und nicht bedruckten Treppenräumen durch Raum mit Entlüftung Folie-30 Prof. Dr. Schütz Anforderungen an die Konstruktion Überdruckentlastung sollte in 3 sec sich angepasst haben Geregelte Ventilatoren sollten nicht eingesetzt werden (3 sec kaum möglich) Redundanz der Ventilatoren Gesicherte Stromversorgung Leitung in L90 außerhalb des Aufstellungsraumes keine BSK in der Leitung Folie-31 Prof. Dr. Schütz Anforderungen an die Konstruktion Außenluftklappen als selbsttätig öffnende Jalousienklappe mit Federrücklauf (öffnet bei Stromausfall) Folie-32 Prof. Dr. Schütz Anforderungen an die Konstruktion Außenluftklappen als selbsttätig öffnende Jalousienklappe mit Federrücklauf (öffnet bei Stromausfall) Aufstellungsraum: Separater Raum L90-Wände oder im Treppenraum mit Abtrennung der Regelung Rauchauslöseeinrichtungen in der Zuluft sind umstritten: - Schutz vor Rauchansaugung (Großstadt ?) - wenn Störung, dann Schutzziel nicht erreicht Folie-33 Prof. Dr. Schütz Folie-34 Prof. Dr. Schütz Prüfung einer RDA Bemessung, Anlagenkonzept Anforderungen an Ansaugung, Ausblasung, Abströmung Aufstellungsraum Ventilator, Steuerung Funktionsprüfung - Volumenströme - Türkräfte - Türschließung - Steuerung, Auslösung, Meldung Sicherheitsstromversorgung Folie-35 Prof. Dr. Schütz Entnommen aus VDMA 24188 Folie-36 Prof. Dr. Schütz Bauordnungsrechtliche Grundlagen für RDA-Anlagen Hochhausrichtlinie oder Brandschutzkonzept mit genauer Beschreibung der Funktion und der einzuhaltenden Parametern Produkte ohne Leistungserklärung bisher DIN EN 12101-6 Kenntnis notwendig aber nicht allgemein anerkannt Sprinklerschaltung ist keine gesicherte Stromversorgung Folie-37 Prof. Dr. Schütz Unterschieden, Erläutern Rauchschutzdruckanlagen Spülanlagen Spülanlagen mit Druckhaltung Leckagen temperaturgesteuerte Zulufteinbringung …... 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