Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Dipl.-Geol. Dr. Wolfgang Klotz / Nußbaumweg 1 / 64839 Münster bei Dieburg OGI AG Oil & Gas Invest AG Walter- Kolb- Straße 9-11 Nußbaumweg 1 64839 Münster bei Dieburg Tel.: 06071 / 7385882 Mtel.: 0171 / 6204957 E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Sparkasse Langen- Seligenstadt IBAN: 60594 FRANKFURT a.M. DE69 5065 2124 0005 1295 98 BIC: HELADEF1SLS Finanzamt-Nr.: 2608 Steuer-Nr.: 008 836 00500 Betr.: Datum: 27.10.2015 Gutachterliche Stellungnahme und aktualisierte Zusammenfassung des Projektes Jernigan Mill Creek für die Oil & Gas Invest AG Frankfurt a.M. 1 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 1.) Inhalt: 2.) Einleitung und Vorgang……………………………………………………...3 3.) Legitimation………………………………………………………….............5 4.) Geologische Situation…………………………………………......................7 5.) Historischer Rückblick……………………………………………………...10 6.) Fernerkundung (Remote Sensing)…………………………………………..11 7.) Elektromagnetische Materialuntersuchungen (Passiv Magnetic Resonance)………………………………………………12 8.) Bekannte Bohrdaten………………………………………………………...13 9.) Geplante 3- D- Seismik……………………………………………………..15 10.) Wirtschaftliche Einschätzungen…………………………………………….15 11.) Ausblick………………………………………………………………...…..16 2 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 2.) Einleitung und Vorgang: Die Oil & Gas Invest AG / Walter- Kolb- Straße 9-11 / 60594 Frankfurt am Main hat sich der Erkundung und der Entwicklung von Erdölprojekten im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika zugewandt und ist seit einigen Jahren in diesem Bereich aktiv tätig. Eines dieser Projekte ist das Jernigan Mill Creek Project, ein geografisch im Süden Alabamas im Escambia County an der Grenze zu Florida gelegenes Prospektionsgebiet. In diesem Gebiet wurden bereits früher von verschiedenen Betreibern Erkundungsmaßnahmen auf Erdölvorkommen durchgeführt, sowie an mehreren Bohrstellen bereits Erdöl gefördert (nähere Einzelheiten im Folgendem). Jedoch ist in den vergangenen Jahrzehnten die Erdölförderung in diesem Gebiet aus Kostengründen wieder eingestellt und keine weiteren Aktivitäten sowohl der Förderung als auch der weiteren Erkundung durchgeführt worden. Abb. 1: Lageskizze des Jernigan Mill Creek Project im Süden Alabamas. 3 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Aufgrund der grundlegenden Änderungen der Förderbedingungen durch neuartige Fördermethoden und der damit verbundenen geringeren Kosten ist dieses Gebiet wieder in die Aufmerksamkeit innovativer Unternehmen gerückt. Die OGI AG hat sich zur Aufgabe gestellt, die Erdölförderung in diesem Gebiet wiederzubeleben und die Erkundung auf weitere vorhandene, lokale Vorkommen auszudehnen. Hierzu wurden die notwendigen Berechtigungen und rechtlichen Voraussetzungen auf juristischer Basis geschaffen, sowie in umfangreichen Leasing- und Mietverträgen die territoriale Voraussetzung zu entsprechenden Unternehmungen erarbeitet (nähere Einzelheiten und aussagekräftige Tabellenzusammenstellungen hierzu siehe Anlage 2). Zur weiteren Ausweitung der Aktivitäten und dem konkreten Beginn einer neuen Erdölförderung in diesem Gebiet plant die OGI AG eine Erweiterung ihres finanziellen Engagements. Dabei sind den zuständigen Behörden der Kontrollaufsicht entsprechende Gutachterliche Stellungnahmen mit aktualisierenden Daten zur Beurteilung der Unternehmungen vorzulegen. Die OGI AG hat den Verfasser mit der Erstellung der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme beauftragt. 4 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 3.) Legitimation: Die vorliegende Gutachterliche Stellungnahme wurde von Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz (BDG) erstellt. Als freiberuflicher Geologe bin ich seit 1992 selbständig mit meinem Geologischen Büro in verschiedensten geowissenschaftlichen Fragestellungen als Gutachter tätig. Die fachlichen Vorrausetzungen zur Bearbeitung der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme erlangte ich durch eine fundierte geologische Grundausbildung an der Technischen Universität Darmstadt (siehe Unterlagen und Belege in Anlage 1). Neben der klassischen Ausbildung als Allgemeingeologe erfolgte früh eine Spezialisierung auf das Gebiet der Erdölgeologie. Als Sedimentologe für Karbonatgesteine beschäftigte ich mich mit der Stratigrafie und der Sequenzanalyse sedimentärer Becken und deren zyklischer Abfolgen. Während meiner Diplomarbeit und meiner Dissertation wurden verschiedene Sedimentabfolgen feinstratigrafisch detailliert untersucht und die verschiedensten geowissenschaftlichen Untersuchungsmethoden dabei angewandt. Während meiner Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem Geologischen Institut der Universität Neuchâtel (Westschweiz) wurde ich von Herrn Dr. Daniel Zweidler betreut, der später als geologischer Generalrepräsentant der Fa. Shell für den Gesamtbereich Amerika zuständig war. Hier konnte ich viele wertvolle Erfahrungen und Anregungen erhalten. Nach meiner beruflichen Ausbildung war ich für 5 Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sedimentologie, sowie regionale und allgemeine Geologie am Geologische- Paläontologischen Institut der Technischen Universität Darmstadt tätig. In diesem Zeitraum wurden die ersten Gutachten zu aktuellen geowissenschaftlichen Fragestellungen mit wirtschaftlichem Erfolg erstellt, so dass ich mich dazu entschloss, ein eigenes Geologisches Büro als freiberuflicher Geologe zu gründen, welches ich seit 1992 betreibe. Seit 1987 bin ich Mitglied im Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG) und unterwerfe mich den dort formulierten berufsständigen Regeln. Ein Hauptpunkt meiner in den letzten Jahren getätigten Bearbeitungen stellt die Beschäftigung mit mikrobiologischen Sanierungen kohlenwasserstoffhaltiger Kontaminationen im Untergrund dar. Viele Aspekte der geologischen Verhältnisse in Sedimentgesteinen, Porosität, Permeabilität und der Chemie von Kohlenwasserstoffen, sowie der mikrobiologischen Vorkommnisse sind denen in der Erdölgeologie vergleichbar. 5 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Die Ausfertigung der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme erfolgte nach den Vorgaben der European Securities and Markets Authority (ESMA), insbesondere den Einzelheiten des Appendix III – Oil and Gas Competent Persons Report. Die Aufstellungen der rechtlichen Vereinbarungen, Leasing- und Mietverträgen, sowie die detaillierten Verzeichnisse der festgestellten und vermuteten Ressourcen werden nicht expliziert nochmals aufgeführt, sondern sind den nachfolgenden Anlagen zu entnehmen. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass die Erkundungen zur Prospektion des Jernigan Mill Creek Projektes aktuell laufen und noch nicht abschließend zu behandeln sind. Eine Bewertung nach den Vorgaben des ESMAStandards ist demnach nur eingeschränkt möglich. Der aktuelle Stand der vorliegenden Ergebnisse ist nachfolgend beschrieben und wird in Kapitel 10 und 11 zusammengefasst. Die verwendeten Schriften, Unterlagen und Sachdaten wurden dem Verfasser von der OGI Invest AG ausschließlich zur Anfertigung der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme zur Verfügung gestellt. Die rechtliche Rechtfertigung zur Verwendung der internen, aber insbesondere der externen Schriften, Unterlagen und Sachdaten anderer Unternehmen oder Personen obliegt nicht dem Verfasser, sondern ausschließlich der OGI Invest AG. Verwendete Unterlagen: a.) (Anlage 2): Diverse interne Unterlagen und Zusammenstellungen der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen und Übersichten der Leasing- und Mietverträge der territorialen Geländenutzungen. b.) (Anlage 3): A Remote Sensing Direct Detection of Hydrocarbons („Terra Ex“) / Exploration Survey of The Jernigan Mill Creek District, Escanbia County, Alabama, USA. Report Number WF/2013/OGI/001 prepared by White Falcon Petroleum Technologies AG / 17th March 2013. c.) (Anlage 4): Jernigan Mill Creek Hydrocarbon Survey Project / Escambia County / Alabama; Surveyed October- November 2014. Passive Magnetic Resonance / Hydrocarbon Survey Report. Prepared for Oil & Gas Invest AG 6 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== By White Falcon Petroleum Technologies AG. Contract Appendix No. 5 / Dated October 16, 2014 December 2014 d.) (Anlage 5): Interne fachspezifische Berichte: Jernigan Mill Creek Field Prospect Oil & Gas Invest AG 4.) Geologische Situation: Die erkundete Erdöllagerstätte Jernigan Mill Creek Prospect entspricht einer für den Südosten der Vereinigten Staaten typischen Lagerstättensituation. In einem weiten Bogen spannen sich vom Südosten Texas über Lousiana und Alabama bis in den Westen von Florida die oberjurasischen Sedimente eines ehemaligen flachmarinen Sedimentationsbeckens. Im Randbereich eines hypersalinen Lagunenbeckens wurden oberhalb der früher sedimentierten Evaporite der LouannSalt- Sedimente küstennahe Sandsedimente abgelagert, die die späteren Norphlet Sandstones bildeten (siehe Abb. 2). Abb. 2: Schematische Skizze des Sedimentationsraumes der Norphlet- Sandstones. 7 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Die küstennahen Ablagerungen der Norphlet Formation sind in den meisten Bereichen der Bundesstaaten Mississippi, Alabama und Louisiana abgelagert worden. Nach den vorliegenden seismischen Daten von geologischen Untersuchungen wurden bereits zur Ablagerungszeit größere Mächtigkeitsschwankungen durch Erosionsereignisse des unterlagernden LouannSalzes erzielt, die im weiteren zeitlichen Ablauf immer größeren Einfluss auf die Sedimentationsbedingungen der Sedimente hatte. So sind unter den damaligen ariden Klimabedingungen mindestens drei Fazieszonen auszukartieren. So sind an der Basis oftmals schwarze Schiefergesteine (Basal Norphlet Shale) ausgebildet, die bis zu einer Mächtigkeit von ca. 20 Metern abgelagert sein können. Allerdings sind die Vorkommen sehr unterschiedlich ausgebildet, manchmal können die Schichten lateral verjüngen und manchmal sogar auskeilen. Dabei erscheint es sehr wichtig zu bestimmen, in welchen Bereichen dieser Basisteil nicht sedimentiert wurde, da dort durch die direkte Transgression des Smackover- Meeres mir seinen dolomitischen Kalksedimenten grundlegend andere Faziesbedingungen zur Ausbildung kamen. Die mittlere Norphlet- Faziesablagerungen bestehen hauptsächlich aus arkosischen Sandablagerungen, die der Erosion des ehemaligen Appalachian Hochlands zugerechnet werden kann. Hier wurden vorwiegend rosa-rote Sandsedimente abgelagert, die besonders Plagioglas- und Feldspat- reiche Sedimente erschaffen hat. Durch spätere Erosion hat sich in diesen Bereichen eine relativ gute Porosität / Permeabilität ausbilden können, die in manchen Bereichen bis zu 20 % des Gesteinvolumens erreichen kann. Dies sind ideale Voraussetzungen als ErdölSpeichergestein. Die oberste Faziesablagerungen der Norphlet- Formation werden aus äolischen, teilweise umgelagerten älteren Sedimenten der oben beschriebenen Einheit gebildet. Durch die bereits stark ausgebildeten tektonischen und erosionsbedingten Umlagerungen der unterlagernden Louann- Evaporite wurden umfangreiche morphologische Spezialbildungen wie z.B. Canyons ausgebildet, die das Ablagerungsgebiet individuell formten. So bildete sich ein umfangreiches Areal aus Schwemmkegeln, Inselbergen und Tälern heraus, die bereits zur Ablagerungszeit den Sedimentationsraum relativ kleinräumig aufgliederten. Die obersten Ablagerungen der Norphlet- Formation bestehen aus einzelnen Dünensedimenten aus äolischen Feinsanden, die in klassischer Dünengestaltung bis zu 30 Kilometern lang und bis zu 800 Meter breit sein können. Diese Gebilde wurden in mehreren Untersuchungen in der Seismik nachgewiesen. Die Sedimente der NorphletFormation ziehen sich im Untergrund bis weit in den Bereich des Golfes von Mexiko hinein, wo sie kontinuierlich in größere Tiefen abtauchen 8 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Neben der ursprünglichen detaillierten Aufgliederung des Sedimentationsraumes der Ablagerungen der sandigen Ablagerungen der Norphlet- Formation haben die nachträglichen Deformationen der Evaporittektonik der unterlagernden LouannSalze den heutigen Zustand der geologischen Gestaltung des Untergrundes mitverantwortet. Nur so konnte eine Vielzahl von lokalen Strukturen entstehen, die als sogenannte „Strukturfallen“ für die Bildung von Erdöllagerstädten geeignet sind. Im Bereich der südwestlichen USA sind die Erdölvorkommen vom Typ der Lagerstätten der Norphlet- Formation als Standard anzusehen. In weiten Bereichen zeigen sich an den Flanken tektonischer Hochlagen und der antiklinalen Ausbildungen, oder bei besonderen Ablagerungsbedingungen ehemaliger geeigneter Sedimentstrukturen, ideale Bedingungen zur Anreicherung von Mineralölkohlenwasserstoffen. Hinzu kommt die ideale Ausbildung der NorphletSandsteine mit einer hohen Porosität / Permeabilität. Entsprechend hierzu kommt das spezielle Auftreten der Sedimente der überlagernden Smackover- Formation. Die organisch reichen Sedimente der späteren Dolomite sind teilweise das Ausgangssediment der Mineralölkohlenwasserstoffe als Erdölmuttergestein, größtenteils sind sie jedoch für die Entwicklung der Norphlet- Sedimente als Erdölspeichergestein entscheidend. Generell kann davon ausgegangen werden, dass die Möglichkeit der Speicherung von Mineralölkohlenwasserstoffen in Strukturfallen der Norphlet- Formation durch die reduzierte porositäre Durchlässigkeit der überlagernden Karbonatsedimente der Smackover- Formation begünstigt, oder sogar erst ermöglicht werden. Die heutige Tiefenlage der Norphletsedimente liegt im Bereich von etwa 4.500 – 4.800 Metern (14.500 – 14.800 Fuss). Im Bereich der Ölfelder im Süden Alabamas und im beschriebenen Jernigan Mill Creek Project ist es daher notwendig durch besondere Erkundungsverfahren die existierenden Hot- Spots der geologischen Strukturfallen zu erkunden, an denen sich mögliche Ansammlungen von Mineralölkohlenwasserstoffen und explizit auch wirtschaftlich ergiebige Erdölvorkommen befinden können. Die lokalen Vorkommen sind nach den bisherigen Erkundungen homogen statistisch entlang der Antiklinalstrukturen verteilt und durch die verschiedenen Erkundungsmethoden der modernen Exploration der Erdölgeologie auch relativ sicher zu bestimmen. 9 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 5.) Historischer Rückblick: Im Bereich des Jernigan Mill Creeks Projects wurden bereits in der Vergangenheit umfangreiche Vorerkundungen durchgeführt und auch Produktionsbohrungen abgeteuft. So wurde nach Angaben von Unterlagen (siehe Anlage 5) im Bereich dieses Erdölfeldes eine Bohrung in 15.000 Fuss durch die Wynn-Crosby Energy Inc. abgeteuft, die erfolgreich 300 Barrel und 1.500.000 Kubikfuss Gas Kondensat pro Tag zu Tage förderte. Gefunden wurde diese Lagerstätte Mithilfe der Voruntersuchung durch seismische Messungen. Besonders ergiebig war die Bohrung der Pacific Enterprises Oil Conpany (PEOC) im Bereich der Bohrung „Jones Trust 21-7“ die in ihrem einzigen Jahr der Produktion Werte von 93.790 Barrel Kondensat und 578.452.000 Kubikfuss Gas förderte, bis die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen von den Betreibern eingestellt wurde. Bereits 1975 wurden am Rande des Jernigan Mill Creeks Bereiches Erkundungsbohrungen durch die Fa. Exxon ausgeführt. Ebenso erfolgte 1985 durch die Fa. Inexco eine weitere Bohrung (Jones Trust 21-3 #1), die zwar in Produktion ging, aber nicht so erfolgreich wie die oben beschriebene Bohrung der PEOC war. Dies lag wahrscheinlich an der Randlage der Bohrung zu dem eigentlichen Lagerstättenbereich, wie an späteren Bohr – und Seismikdaten nachvollzogen werden konnte. Durch die in weiteren Vorerkundungen erkundeten Eckdaten wurden entlang der Linie Pickens- Pollard für die einzelnen Vorkommen potentielle Reserven von mehr als 550 Millionen Barrels Öl und 610 Billionen Kubikfuss Gas postuliert. In mehreren angrenzenden Ölfeldern wurden in den 1990- er Jahren erfolgreich Öl und Gas gefördert, deren Produktion aber ebenso um 1994 eingestellt wurde. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die ehemaligen Aktivitäten verschiedener Firmen das Vorkommen von Öl und Gaskondensaten im Bereich des Jernigan Mill Creek Projects nachgewiesen ist, aber durch weitere moderne Vorerkundungen untermauert und präzisiert werden muss. Hierzu wurden von der OGI AG in den letzten Jahren die im Folgenden beschriebenen Vorerkundungen durchgeführt. 10 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 6.) Fernerkundung (Remote Sensing): Im Jahre 2012 wurde von der White Falcon Petroleum Technologies AG im Auftrag der OGI AG ein Großteil des Jernigan Mill Creek Prospects mit den in der Erdölexploration etablierten Prospektionsverfahrens der Fernerkundung (Remote Sensing) untersucht (siehe Anlage 3). Auf einer Fläche von ca. 94 km² wurden die erarbeiteten Satelitendaten bearbeitet und durch die Verwendung von Falschfarbenkontrasten nach Anomalien in der Oberflächenstruktur abgescannt. Durch Vergleich und Interpretation der unterschiedlich erstellten Karten mit anderen vorhanden Datenbeständen (z.B. Bodenkennwerten), sowie den topographischen und geologischen Kartenwerken können Rückschlüsse auf die potentiellen Vorkommen von Kohlenwasserstoffen im Untergrund geschlossen werden. Einzelheiten der verwendeten Methode sind in dem in der Anlage 3 beigefügten Bericht genau beschrieben. Als darstellendes Ergebnis können im Jernigan Mill Creek Prospect eine Reihe von unterschiedlichen Zonen mit verschieden großer Höffigkeit auf Mineralölkohlenwasserstoffe auskartiert werden. Die Bandbreite der Zielgebiete reicht dabei von Bereichen mit relativ sicheren Vorkommen („Prospects“) über insgesamt fünf Abstufungen bis in weniger gesicherte Zonen („Low Prospectivity Zones“). In den angefügten Übersichtkarten sind die einzelnen Gebiete der Vorkommen im Umfeld der Stadt Pollard und entlang der Südwest- Nordost ausgerichteten Flussrichtung des Conecuth Rivers gut zu erkennen, die die Antiklinalstruktur und ihre domartigen Strukturfallen der Norphletformation an deren Flanken wiederspiegeln. Gut zu erkennen ist auch die bereits oben erwähnte relative homogen statistische Verteilung der Strukturen, wobei die Höffigkeit auf Mineralölkohlenwasserstoffen im Einzelnen unterschiedlich verteilt sind (siehe Kartenmaterial Anlage 3). Da durch die jahrzehntelange Erfahrung dieser Methodik im Explorationsbereich sehr viel Erfahrung in der Interpretation von Fernerkundungsdaten vorliegen, sind die erarbeitet Ergebnisse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als gegeben anzusehen. Aufgrund dieser Sicherheit werden in dem Bericht für einzelne Prospects und Leads konkretere Angaben zu Umfang und potentieller Höffigkeit der Vorkommen gegeben. Einzelheiten und Zahlen sind direkt dem in der Anlage beigefügten Bericht zu entnehmen. 11 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 7.) Elektromagnetische Materialuntersuchungen (Passiv Magnetic Resonance): Basierend auf den vorliegenden Daten wurden im Zeitraum von Oktober bis November 2014 von der White Falcon Petroleum Technologies AG im Auftrag der OGI AG weitere Untersuchungen im Jernigan Mill Creek Prospect mit der in der Erdölexploration erst in den letzten Jahren entwickelten und eingesetzten Erkundung des Passiv Magnetic Resonance Verfahrens durchgeführt. Der hierzu erstellte Bericht ist in der Anlage 4 dieser Gutachterlichen Stellungnahme beigefügt. In einem ersten Schritt wurde das zu untersuchende Gebiet nördlich der Stadt Pollard mit einem Hubschrauber in systematischem Muster überflogen und eine Karte der existierenden Mineralölkohlenwasserstoff- Anomalien an der Oberfläche erstellt, die Rückschlüsse auf im Untergrund existierende Vorkommen zulassen. So konnten mehrere Anomalien nördlich der Stadt Pollard festgestellt werden, wobei vier Anomaliebereiche besonders in Betracht gezogen wurden, die für die geplanten Lokationen der nachfolgenden Untersuchungen mit dem Passiv Magnetic Resonance Verfahrens als Standorte ausgesucht wurden. Die verwendete Explorationsmethode beruht auf der natürlichen Streuung von elektromagnetischem Verhalten einzelner Minerale die von der Oberfläche aus gemessen und in ihrer Tiefenlage bestimmt werden können. Auf diese Weise können vertikale Profile des anstehenden Untergrundes mit seinem stratigraphischen Aufbau und bestehenden Anomalien aufgenommen werden, ohne teurere Bohrungen durchführen zu müssen. Im Jernigan Mill Creek Prospect wurden insgesamt drei lokale Standorte ausgewählt, an denen die Messeinrichtungen eingesetzt wurden („Sounding Locations“). Nähere Einzelheiten hierzu sind dem beigefügten Originalbericht zu entnehmen. An den drei Standorten konnten so detaillierte Profilaufnahmen bis in Tiefen von ca. 5.000 Metern (ca. 15.000 Fuss) erstellt werden, die den lokalen Aufbau der Schichtenabfolge im Untergrund zeigen. Neben der detaillierten lithologischen Erfassung der anstehenden Schichten liefern die gewonnenen Daten auch Informationen über die mineralogische Zusammensetzung der Sedimente, sowie die wichtigen Daten über die Verteilung von Porosität und Permeabilität und der Bestimmung von Dichte und Wassergehalt der relevanten Sedimentlagen im Bereich der Smackover- und NorphletSedimentformationen mit potentiellen Mineralölkohlenwasserstoffvorkommen. 12 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Aufgrund der gewonnenen Daten können die Gehalte an Mineralölkohlenwasserstoffen annähernd erfasst werden, wobei es auch möglich ist den Gehalt von Gasen (hauptsächlich Methangas) und flüssigen Ölbestandteilen, sowie festen Produkten zu unterscheiden und zu bestimmen. Die Ergebnisse der drei Untersuchungsstellen sind in dem in der Anlage 4 beigefügten Bericht in Tabellenform detailliert aufgeführt und beschrieben. Ebenso können hiervon untermauerte Daten zu den erkundeten Vorkommen vorgenommen werden. Interessanterweise zeigt sich auch in dieser Untersuchungsmethode die lokal differenzierte Ausbildung der Norphlet- Sedimente als Erdölspeichergestein. Während in der Lokation S1 im Norden des Untersuchungsgebietes die Mineralölkohlenwasserstoffe hauptsächlich in den sandigen Sedimenten der Norphlet- Formation bestimmt wurden, liegen in der Lokation S2 die Vorkommen an Mineralölkohlenwasserstoffen hauptsächlich in dem Bereich der überlagernden Smackover- Formation. Dies wird von den Autoren des Berichtes einer lokal ausgebildeten Störungszone zugerechnet. Auch hier zeigt sich die Abhängigkeit der lokal begrenzten Mineralölkohlenwasserstoffvorkommen von der jeweils speziellen Ausbildung der domartigen Fallenstrukturen entlang der Antiklinalachsen, wie bereits im geologischen Überblick beschrieben. 8.) Bekannte Bohrdaten: Wie bereits erwähnt, liegen durch die in früherer Zeit abgeteuften Bohrungen umfangreiche Bohrdaten des Aufbaues des anstehenden Untergrundes vor. Insbesondere die Bohrung des Jones Trust 21-3 der Inexco Oil Co mit den in den 1990-ern produzierenden Schichten belegen die in den oben angeführten Voruntersuchungen erlangten Eckdaten der mineralölkohlenwasserstoffführenden Norphlet-Sedimente. Die Zusammenstellung der Bohrdaten aus den Bohrungen Johnson 16-13 der Exxon Corp., der Bohrung Jones Trust 21-3 der Inexco Oil Corp. und die Bohrung Jones Trust 21-7 der Pacific Enterprises Oil Co. (siehe umseitige Abb. 3) belegen eindeutig den idealen Sedimentaufbau im Bereich des Jernigan Mill Creek Projects im Profilschnitt (Cross- Section) im Vergleich zu dem Standardprofil der geologischen Gesamtsituation (siehe Abb. 2). Auch hierdurch werden die erarbeiteten Vorerkundungen der oben beschriebenen Untersuchungsmethoden untermauert. Daneben liegen eine Vielzahl von weiteren Explorationsdaten der durchgeführten Bohrlochuntersuchungen vor, von denen einige ausgewählte Datensätze in der Anlage 5 der Gutachterlichen Stellungnahme beigefügt sind. 13 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Abb. 3: Korrelation der existierenden Bohrdaten (Norphlet- Formation). 14 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== 9.) Geplante 3-D- Seismik: Aufbauend auf die vorliegenden Daten ist in naher Zukunft von der OGI AG geplant, das Jernigan Mill Creek Prospect einer weiteren Voruntersuchung zu unterziehen. Dazu soll die ausgereifte und in der Erdölexploration erfolgreich verwendete Aufnahme der 3- D- Seismik zum Einsatz kommen. Ziel der Voruntersuchung wird es sein, die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Untersuchungen zu überprüfen und zu untermauern und aus den lokalisierten HotSpot- Bereichen diejenigen Lokalitäten auszuwählen, die für eine Bohrung zur Produktion am besten geeignet sind. Durch Abschätzung und fachliche Interpretation der erarbeiteten Daten insgesamt ist die Festlegung der möglichen Bohrstellen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit positivem Ergebnis zu erwarten. Im Detail werden die Erkenntnisse zu den bereits bestimmten Anomalien und HotSpot- Bereichen im Untergrund überprüft und verbessert werden. Mit Hilfe der 3D- Seismik können die lokalen Verhältnisse der tektonischen Ausbildung und der Mächtigkeitsschwankungen der einzelnen Sedimentlagen im dreidimensionalen Raum erkundet und in Karten und Computersimulationen visualisiert werden. 10.) Wirtschaftliche Einschätzung: Im Zuge der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme liegt der Schwerpunkt auf der aktuellen Zusammenfassung der fachlichen geowissenschaftlichen Daten aus den Vorerkundungen. Aus diesem Grunde werden keine eigenen Daten zur wirtschaftlichen Einschätzung des Jernigan Mill Creek Prospects erhoben, sondern auf die jeweiligen Darstellungen der Bearbeiter der Voruntersuchungen verwiesen. Die dort veröffentlichen Einschätzungen zur Wirtschaftlichkeit der Mineralölkohlenwasserstoffvorkommen sind in den einzelnen Berichten in den Anlagen dieser Gutachterlichen Stellungnahme meist in übersichtlicher Tabellenform vorhanden und können dort eingesehen und überprüft werden. Generell dürfen die Annahmen der Bearbeiter unter fachlichen Gesichtspunkten als gesichert angesehen werden, zumal in dem beschriebenen Gebiet bereits erfolgreich Gas, Kondensat und Erdöl gefördert wurden. 15 Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg ================================================================================== Die Existenz des Vorkommens ist in den öffentlichen Katastern für bewiesene Vorkommen explizit ausgewiesen (siehe Anlage 6). Da seit dem Einstellen der Förderungen aus wirtschaftlichen Gründen in den 1980er und 1990-er Jahren nun in neuerer Zeit effizientere Fördermethoden in der Erdölindustrie vorhanden sind (z.B. Fracking- Methoden) ist in naher Zukunft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit erfolgreichen Förderungen aus dem Jernigan Mill Creek Prospect zu rechnen. Infolge der relativ kleinräumigen tektonischen Ausbildung des Untergrundes am Rand der Antiklinalen des unterlagernden Evaporites und den oben beschriebenen Besonderheiten in der lithofaziellen Ausbildung sollte zu den erhobenen Zahlen aus Sicherheitsgründen jedoch ein Abschlag erfolgen, der erfahrungsgemäß in der Größenordnung von ca. 10- 20 % anzusiedeln ist. Doch auch hierdurch wird die generelle Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotential des Jernigan Mill Creek Prospects nicht in Frage gestellt. 11.) Ausblick: Die aktualisierte Darstellung der fachlichen und geowissenschaftlichen Fakten der beschriebenen Vorkommen ist zur Erstellung einer Übersicht nach ESMARichtlinien noch nicht vollständig gegeben. Insbesondere können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben zur letztlich einzusetzenden Fördermethode und den damit verbundenen Randbedingungen abgegeben werden. Die Auswahl der möglichen Methoden, die genaue Bestimmung der Standorte und des Equipments werden von der OGI AG nach Abschluss der weiteren geplanten Vorerkundungen erfolgen. Erst dann kann eine genaue Beschreibung der Rahmenbedingungen in einer weiteren Stellungnahme erarbeitet werden. Mit Sicherheit werden durch die OGI AG die zukünftigen Förderungen im Rahmen der aktuellen gesetzlichen Vorgaben erfolgen und dabei Equipment nach dem neuesten Stand der Technik zum Einsatz kommen. Hierbei werden auch die geltenden Standards des Umweltschutzes, des Arbeitsschutzes und der sozialen betrieblichen Abläufe eingehalten. 16
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