Gutachterliche Stellungnahme Turkey Creek

Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG
Geol. Büro / 64839 Münster b. Dieburg
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Dipl.-Geol. Dr. Wolfgang Klotz / Nußbaumweg 1 / 64839 Münster bei Dieburg
OGI AG
Oil & Gas Invest AG
Walter- Kolb- Straße 9-11
Nußbaumweg 1
64839 Münster bei Dieburg
Tel.: 06071 / 7385882
Mtel.: 0171 / 6204957
E-Mail: [email protected]
Bankverbindung:
Sparkasse Langen- Seligenstadt
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60594 FRANKFURT a.M.
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Steuer-Nr.: 008 836 00500
Betr.:
Datum:
05.11.2015
Gutachterliche Stellungnahme
und
aktualisierte Zusammenfassung
des Projektes
Turkey Creek
für die
Oil & Gas Invest AG
Frankfurt a.M.
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Dipl.- Geol. Dr. Wolfgang Klotz BDG
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1.) Inhalt:
2.)
Einleitung und Vorgang……………………………………………………...3
3.)
Legitimation………………………………………………………….............5
4.)
Geologische Situation…………………………………………......................7
5.)
Historischer Rückblick……………………………………………………...10
6.)
OGI Bohrung Global Cinderella 13-10#1 (2012)…………………………..11
7.)
Fernerkundung (Remote Sensing)…………………………………………..12
8.)
Elektromagnetische Materialuntersuchungen
(Passiv Magnetic Resonance)………………………………………………13
9.)
Mikrobiologische Untersuchungen………………………………………...14
10.) Geplante 3- D- Seismik……………………………………………………..14
11.) Wirtschaftliche Einschätzungen…………………………………………….15
12.) Ausblick………………………………………………………………...…..15
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2.) Einleitung und Vorgang:
Die Oil & Gas Invest AG / Walter- Kolb- Straße 9-11 / 60594 Frankfurt am Main
hat sich der Erkundung und der Entwicklung von Erdölprojekten im Südosten der
Vereinigten Staaten von Amerika zugewandt und ist seit einigen Jahren in diesem
Bereich aktiv tätig.
Eines dieser Projekte ist das Turkey Creek Project, ein geografisch im Süden der
USA in der Mitte des Staates Mississippi im Newton County District gelegenes
Prospektionsgebiet. In diesem Gebiet wurden bereits früher von verschiedenen
Betreibern Erkundungsmaßnahmen auf Erdölvorkommen durchgeführt, allerdings
waren die Bohrstellen aufgrund mangelnder Kenntnisse der Vorerkundung zur
damaligen Zeit meistens „trocken“ und es wurde bislang in diesem Gebiet kein
Erdöl gefördert (nähere Einzelheiten im Folgendem).
Abb. 1: Lageskizze des Turkey Creek Projects im Süden Mississippis.
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Grundsätzlich ist durch neuere Erkenntnisse und Vorerkundungsmethoden die
generelle Höffigkeit auf Mineralsölkohlenwasserstoffe im Untergrund gestiegen.
Aufgrund der grundlegenden Änderungen der Förderbedingungen durch neuartige
Fördermethoden und der damit verbundenen geringeren Kosten ist dieses Gebiet
wieder in die Aufmerksamkeit innovativer Unternehmen gerückt. Die OGI AG hat
sich zur Aufgabe gestellt, die Erdölförderung in diesem Gebiet aufzunehmen und
die Erkundung auf weitere vorhandene, lokale Vorkommen auszudehnen.
Hierzu wurden die notwendigen Berechtigungen und rechtlichen Voraussetzungen
auf juristischer Basis geschaffen, sowie in umfangreichen Leasing- und
Mietverträgen die territoriale Voraussetzung zu entsprechenden Unternehmungen
erarbeitet (nähere Einzelheiten und aussagekräftige Tabellenzusammenstellungen
hierzu siehe Anlage 2).
Zur weiteren Ausweitung der Aktivitäten und dem konkreten Beginn einer neuen
Erdölförderung in diesem Gebiet plant die OGI AG eine Erweiterung ihres
finanziellen Engagements. Dabei sind den zuständigen Behörden der
Kontrollaufsicht
entsprechende
Gutachterliche
Stellungnahmen
mit
aktualisierenden Daten zur Beurteilung der Unternehmungen vorzulegen.
Die OGI AG hat den Verfasser mit der Erstellung der vorliegenden Gutachterlichen
Stellungnahme beauftragt.
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3.) Legitimation:
Die vorliegende Gutachterliche Stellungnahme wurde von Dipl.- Geol. Dr.
Wolfgang Klotz (BDG) erstellt. Als freiberuflicher Geologe bin ich seit 1992
selbständig
mit
meinem
Geologischen
Büro
in
verschiedensten
geowissenschaftlichen Fragestellungen als Gutachter tätig.
Die fachlichen Vorrausetzungen zur Bearbeitung der vorliegenden Gutachterlichen
Stellungnahme erlangte ich durch eine fundierte geologische Grundausbildung an
der Technischen Universität Darmstadt (siehe Unterlagen und Belege in Anlage 1).
Neben der klassischen Ausbildung als Allgemeingeologe erfolgte früh eine
Spezialisierung auf das Gebiet der Erdölgeologie. Als Sedimentologe für
Karbonatgesteine beschäftigte ich mich mit der Stratigrafie und der Sequenzanalyse
sedimentärer Becken und deren zyklischer Abfolgen. Während meiner
Diplomarbeit und meiner Dissertation wurden verschiedene Sedimentabfolgen
feinstratigrafisch
detailliert
untersucht
und
die
verschiedensten
geowissenschaftlichen Untersuchungsmethoden dabei angewandt. Während meiner
Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem Geologischen Institut der Universität
Neuchâtel (Westschweiz) wurde ich von Herrn Dr. Daniel Zweidler betreut, der
später als geologischer Generalrepräsentant der Fa. Shell für den Gesamtbereich
Amerika zuständig war. Hier konnte ich viele wertvolle Erfahrungen und
Anregungen erhalten.
Nach meiner beruflichen Ausbildung war ich für 5 Jahre wissenschaftlicher
Mitarbeiter für Sedimentologie, sowie regionale und allgemeine Geologie am
Geologische- Paläontologischen Institut der Technischen Universität Darmstadt
tätig. In diesem Zeitraum wurden die ersten Gutachten zu aktuellen
geowissenschaftlichen Fragestellungen mit wirtschaftlichem Erfolg erstellt, so dass
ich mich dazu entschloss, ein eigenes Geologisches Büro als freiberuflicher
Geologe zu gründen, welches ich seit 1992 betreibe. Seit 1987 bin ich Mitglied im
Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG) und unterwerfe mich den
dort formulierten berufsständigen Regeln.
Ein Hauptpunkt meiner in den letzten Jahren getätigten Bearbeitungen stellt die
Beschäftigung mit mikrobiologischen Sanierungen kohlenwasserstoffhaltiger
Kontaminationen im Untergrund dar. Viele Aspekte der geologischen Verhältnisse
in Sedimentgesteinen, Porosität, Permeabilität und der Chemie von
Kohlenwasserstoffen, sowie der mikrobiologischen Vorkommnisse sind denen in
der Erdölgeologie vergleichbar.
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Die Ausfertigung der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme erfolgte nach
den Vorgaben der European Securities and Markets Authority (ESMA),
insbesondere den Einzelheiten des Appendix III – Oil and Gas Competent Persons
Report.
Die Aufstellungen von rechtlichen Vereinbarungen, Leasing- und Mietverträgen,
sowie die detaillierten Verzeichnisse der festgestellten und vermuteten Ressourcen
werden nicht expliziert nochmals aufgeführt, sondern sind den nachfolgenden
Anlagen zu entnehmen. Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass die Erkundungen
zur Prospektion des Turkey Creek Projektes aktuell laufen und noch nicht
abschließend zu behandeln sind. Eine Bewertung nach den Vorgaben des ESMAStandards ist demnach nur eingeschränkt möglich. Der aktuelle Stand der
vorliegenden Ergebnisse ist nachfolgend beschrieben und wird in Kapitel 10 und 11
zusammengefasst.
Die verwendeten Schriften, Unterlagen und Sachdaten wurden dem Verfasser von
der OGI Invest AG ausschließlich zur Anfertigung der vorliegenden
Gutachterlichen Stellungnahme zur Verfügung gestellt. Die rechtliche
Rechtfertigung zur Verwendung der internen, aber insbesondere der externen
Schriften, Unterlagen und Sachdaten anderer Unternehmen oder Personen obliegt
nicht dem Verfasser, sondern ausschließlich der OGI Invest AG.
Verwendete Unterlagen:
a.)
(Anlage 2):
Diverse interne Unterlagen und Zusammenstellungen der bestehenden
vertraglichen Vereinbarungen und Übersichten der Leasing- und
Mietverträge der territorialen Geländenutzungen.
b.)
(Anlage 3):
Verschiedenen Unterlagen und Bohrdaten zur Bohrung OGI Global 13-10#1
Wildcat Field, Newton County, State Mississippi.
c.)
(Anlage 4):
A Remote Sensing Direct Detection of Hydrocarbons („Terra Ex“) /
Exploration Survey
of The Newton County District, Mississippi, USA.
Report Number WF/2013/OGI/002 prepared by
White Falcon Petroleum Technologies AG / 14th April 2013.
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d.)
(Anlage 5):
Turkey Creek Hydrocarbon Survey Project / Newton County / Mississippi;
Surveyed October- November 2014.
Passive Magnetic Resonance / Hydrocarbon Survey Report.
Prepared for Oil & Gas Invest AG
By White Falcon Petroleum Technologies AG.
Contract Appendix No. 5 / Dated October 16, 2014
December 2014
e.)
(Anlage 6):
Microbiological Prospecting for Oil and Gas (MPOG*)
Geo- Microbial Surface Exploration Survey
„Turkey Creek“
Mississippi – United States _ 2015
f.)
(Anlage 7):
Interne fachspezifische Berichte:
Turkey Creek Field Prospect
Oil & Gas Invest AG
g.)
(Anlage 8):
Interne fachspezifische Kartendarstellungen :
Turkey Creek Field Prospect
Oil & Gas Invest AG
4.) Geologische Situation:
Das Vorkommen des Turkey Creek Prospects ist seit mehr als 50 Jahren bekannt.
Obwohl das Gebiet im Bereich des Mississippi Salz Beckens liegt (siehe
Kartenmaterial Anlage 4) basiert die Struktur nicht auf evaporitisch bedingte
tektonische Ausbildungen von Antiklinalen, wie in den weiter südlich gelegenen
Gebieten, sondern auf vulkanische Tätigkeiten im Untergrund, die mit dem
Zeitraum der Bildung des Golfes von Mexico zusammenfallen.
So sind in dem gesamten Gebiet mehrere basaltische Vulkane ausgebildet, die aber
nicht alle mit ihrem Magma an die Oberfläche durchgedrungen sind. Dadurch
wurden mehrere Strukturen erzeugt, die die überlagernden paläozoischen
Sedimentgesteine darüber domartig aufgewölbt haben (vgl. umseitige Abb 2.).
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Abb. 2: Schematische Skizze des Ablagerungsraumes Turkey Creek Prospect.
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In den Randbereichen dieser Aufwölbungen haben sich in den mesozoischen
Sedimentgesteinen ideale Strukturfallen für Mineralölkohlewasserstoffe ausbilden
können. Bei geeigneter tektonischer Gliederung und ausreichender Porosität und
Permeabilität der Gesteine sind ideale Lagerstätten entstanden, wie sie für diesen
Teil der Erdölfelder in den USA typisch sind.
So wurden in den 1990-er Jahren südlich des Turkey Creek Prospects im Bereich
des Monroe County Prospects / Alabama in einem vergleichbaren geologischen
Umfeld mit identischen Gesteinsvoraussetzungen Lagerstätten aufgefunden, die zu
den Feldern mit den höchsten Flussraten in den südöstlichen USA gehören, die in
den letzten 25 Jahren entdeckt worden sind. Dieses Feld ist als Frisco City Sand
Play allgemein bekannt. Das geologische Umfeld und die sonstigen
Voraussetzungen des Turkey Creek Prospects im nördlichen Teil des Mississippi
Salz Beckens entsprechen diesen bekannten und bewiesenen Daten.
Der Frisco City Sand ist ein Synonym für den bekannten Haynesville Sand, der
außer in Monroe auch in den produzierenden Feldern in Covington und in den
Escambia Counties in Alabama auftaucht. Ebenso ist der Bay Springs Sand
bekannt, der in einem Erdölfeld 27 Meilen südlich des Turkey Creek Prospects
gefördert wird.
Generell kann davon ausgegangen werden, dass die Möglichkeit der Speicherung
von Mineralölkohlenwasserstoffen in Strukturfallen vom Typ der
Vulkanflankensituation durch die reduzierte porositäre Durchlässigkeit der
überlagernden Karbonatsedimente der Smackover- Formation begünstigt, oder
sogar erst ermöglicht werden.
Die heutige Tiefenlage jurassischen Sedimente liegt im Bereich von etwa 4.300 –
4.800 Metern (14.000 – 14.800 Fuss).
Im Bereich der Ölfelder in Mississippi und im beschriebenen Turkey Creek Project
ist es daher notwendig durch besondere Erkundungsverfahren die existierenden
Hot- Spots der geologischen Strukturfallen zu erkunden, an denen sich mögliche
Ansammlungen von Mineralölkohlenwasserstoffen und explizit auch wirtschaftlich
ergiebige Erdölvorkommen befinden können. Die lokalen Vorkommen sind nach
den bisherigen Erkundungen kreisförmig entlang und um dir der Vulkanstrukturen
verteilt und durch die verschiedenen Erkundungsmethoden der modernen
Exploration der Erdölgeologie auch relativ sicher zu bestimmen.
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5.) Historischer Rückblick:
Im Bereich des Turkey Creeks Projects wurden bereits in der Vergangenheit
umfangreiche Explorationen durchgeführt und mehrere Produktionsbohrungen
abgeteuft.
So wurde nach Angaben von Unterlagen (siehe Anlage 3,7 und 8) im Umfeld
dieses Erdölfeldes zwei erste Bohrungen abgeteuft (Dalton 1-Majure 1932 und
Dalton 2-Majure 1934), die nach den heutigen Kenntnissen aber beide weit
außerhalb der möglichen Erdölfelder liegen und keine Mineralölkohlenwasserstoffe
lieferten.
Danach wurde mit den erweiterten Kenntnissen der damaligen Zeit von der Fa.
Texaco im Jahre 1961 eine Bohrung zentral in die Domartige Struktur der
aufgewölbten paläozoischen Sedimente bis zu einer Tiefe von 8.693 Fuß abgeteuft.
Durch die gewonnen Daten der paläozoischen Sediment, besonders der möglichen
ölführenden ordovizischen Karbonatgesteine, konnte die Struktur genauer erkannt
werden. Hier wurde auch die stratigrafische Stellung und fazielle Einordnung
untermauert, dass diese Hochlage bereits zu Sedimentationszeiten der SmackoverFormation existierte und somit flachmarine Sedimentationsräume erzeugte.
Eine weitere wichtige Bohrung wurde im Jahre 1964 von der State Exploration #1
Johnson weiter im westlichen Außenbereich der Struktur bis in eine Teufe von
13.005 Fuß abgeteuft, die den gesamten lithologischen und stratigraphischen
Aufbau der Sedimente erfasste.
Im weitern Umfeld der Turkey Creek Struktur wurden noch mehrere andere
Bohrungen in unterschiedliche Tiefen ausgeführt, die nach den heutigen
Kenntnissen aber alle außerhalb der möglichen Lagerstättenzone lagen und alle als
„trocken“ verzeichnet wurden.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die ehemaligen
Aktivitäten verschiedener Firmen das Vorkommen von Öl und Gaskondensaten im
Bereich des Turkey Creek Projects durch die erkundeten Daten als sehr
wahrscheinlich anzusehen ist, aber durch weitere moderne Vorerkundungen
untermauert und präzisiert werden muss.
Hierzu wurden von der OGI AG in den letzten Jahren die im Folgenden
beschriebenen Vorerkundungen durchgeführt.
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6.) OGI Bohrung Global Cinderella 13-10#1 (2012):
Ausgehend von den 2012 zusammengefassten Erkundungsdaten wurde von der
OGI AG beschlossen eine weitere Erkundungsbohrung abzuteufen. Hierzu wurden
die Standorte der beiden Bohrungen von 1961 und 1964 mit dem Idealbild einer
rundlichen, domartigen Wölbungsstruktur verbunden und eine Zone der vermuteten
Erdölhöffigkeit auskartiert (vgl Abb. 2 und 3). Durch die Annahme einer größeren
Mobilität der Mineralölkohlenwasserstoffe in den permeablen Sedimentgesteinen
durch den damals beauftragten Subunternehmer wurde der Bohransatzpunk weiter
in Richtung der inneren Domstruktur verschoben. Dies gestaltete sich leider als
nicht sehr hilfreiche Interpretation, da die Bohrung nach den heutigen vorhandenen
Kenntnissen der neueren umfangreicheren Voruntersuchungen genau außerhalb der
vermuteten Lagerstätte angelegt wurde.
Nicht zuletzt aus diesem Grunde hat sich die OGI AG in den letzten Jahren jeweils
für umfangreiche Voruntersuchungen in ihren geplanten Lagerstätten entschieden,
die zwar im Vorfeld finanziell zu Buche schlagen, aber deutlich mehr Sicherheit
zur Bestimmung der geeigneten Produktionsstandorte bringt (siehe nachfolgende
Kapitel 7 bis 9). Durch die Bohrung OGI Global Cinderella 13-10#1 sind eine
Vielzahl von modernen Messdaten erarbeitet worden, die zur Übersicht in der
Anlage 3 dieser Gutachterlichen Stellungnahme beigefügt sind.
Abb. 3: Korrelation der existierenden Bohrdaten (Turkey Creek Prospect).
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7.) Fernerkundung (Remote Sensing):
Im Jahre 2013 wurde von der White Falcon Petroleum Technologies AG im
Auftrag der OGI AG ein Großteil des Turkey Creek Prospects mit den in der
Erdölexploration etablierten Prospektionsverfahrens der Fernerkundung (Remote
Sensing) untersucht (siehe Anlage 4).
Auf einer Fläche von ca. 1.087 km² wurden die erarbeiteten Satelitendaten
bearbeitet und durch die Verwendung von Falschfarbenkontrasten nach Anomalien
in der Oberflächenstruktur abgescannt. Durch Vergleich und Interpretation der
unterschiedlich erstellten Karten mit anderen vorhanden Datenbeständen (z.B.
Bodenkennwerten), sowie den topographischen und geologischen Kartenwerken
können Rückschlüsse auf die potentiellen Vorkommen von Kohlenwasserstoffen
im Untergrund geschlossen werden.
Einzelheiten der verwendeten Methode sind in dem in der Anlage 4 beigefügten
Bericht genau beschrieben. Als darstellendes Ergebnis können im Turkey Creek
Prospect eine Reihe von unterschiedlichen Zonen mit verschieden großer
Höffigkeit auf Mineralölkohlenwasserstoffe auskartiert werden. Die Bandbreite der
Zielgebiete reicht dabei von Bereichen mit relativ sicheren Vorkommen
(„Prospects“) über insgesamt fünf Abstufungen bis in weniger gesicherte Zonen
(„Low Prospectivity Zones“).
In den angefügten Übersichtkarten sind die einzelnen Gebiete der Vorkommen im
Umfeld der Stadt Newton und entlang der Ost- West ausgerichteten Straße nach
Lawrence gut zu erkennen, die die Vulkanstrukturen im Untergrund und ihre
domartigen Strukturfallen der Smackoverformation an deren Flanken
wiederspiegeln. Gut zu erkennen ist auch die bereits oben erwähnte relative
homogen statistische Verteilung der Strukturen, wobei die Höffigkeit auf
Mineralölkohlenwasserstoffen im Einzelnen unterschiedlich verteilt sind (siehe
Kartenmaterial Anlage 4 und 7).
Da durch die jahrzehntelange Erfahrung dieser Methodik im Explorationsbereich
sehr viel Erfahrung in der Interpretation von Fernerkundungsdaten vorliegen, sind
die erarbeitet Ergebnisse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als
gegeben anzusehen. Aufgrund dieser Sicherheit werden in dem Bericht für einzelne
Prospects und Leads konkretere Angaben zu Umfang und potentieller Höffigkeit
der Vorkommen gegeben. Einzelheiten und Zahlen sind direkt dem in der Anlage
beigefügten Bericht zu entnehmen.
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8.) Elektromagnetische Materialuntersuchungen
(Passiv Magnetic Resonance):
Basierend auf den vorliegenden Daten wurden im Zeitraum 2014 von der White
Falcon Petroleum Technologies AG im Auftrag der OGI AG weitere
Untersuchungen im Turkey Creek Prospect mit der in der Erdölexploration erst in
den letzten Jahren entwickelten und eingesetzten Erkundung des Passiv Magnetic
Resonance Verfahrens durchgeführt. Die Unterlagen aus dem hierzu erstellten
Bericht ist in der Anlage 5 dieser Gutachterlichen Stellungnahme beigefügt.
In einem ersten Schritt wurde das zu untersuchende Gebiet im Bereich der Städte
Lawrenz und Newton mit einem Hubschrauber in systematischem Muster
überflogen und eine Karte der existierenden MineralölkohlenwasserstoffAnomalien an der Oberfläche erstellt, die Rückschlüsse auf im Untergrund
existierende Vorkommen zulassen. So konnten mehrere Anomalien festgestellt
werden, wobei einige Anomaliebereiche besonders in Betracht gezogen wurden,
die für die geplanten Lokationen der nachfolgenden Untersuchungen mit dem
Passiv Magnetic Resonance Verfahrens als Standorte ausgesucht wurden.
Die verwendete Explorationsmethode beruht auf der natürlichen Streuung von
elektromagnetischem Verhalten einzelner Minerale die von der Oberfläche aus
gemessen und in ihrer Tiefenlage bestimmt werden können. Auf diese Weise
können vertikale Profile des anstehenden Untergrundes mit seinem
stratigraphischen Aufbau und bestehenden Anomalien aufgenommen werden, ohne
teurere Bohrungen durchführen zu müssen.
Im Turkey Creek Prospect wurden insgesamt neun lokale Standorte ausgewählt, an
denen die Messeinrichtungen eingesetzt wurden („Sounding Locations“). Nähere
Einzelheiten hierzu sind dem beigefügten Originalbericht zu entnehmen. An den
neun Standorten konnten so detaillierte Profilaufnahmen bis in Tiefen von ca. 5.000
Metern (ca. 15.000 Fuss) erstellt werden, die den lokalen Aufbau der
Schichtenabfolge im Untergrund zeigen.
Neben der detaillierten lithologischen Erfassung der anstehenden Schichten liefern
die gewonnenen Daten auch Informationen über die mineralogische
Zusammensetzung der Sedimente, sowie die wichtigen Daten über die Verteilung
von Porosität und Permeabilität und der Bestimmung von Dichte und Wassergehalt
der relevanten Sedimentlagen im Bereich der Smackover- Sedimentformationen
mit potentiellen Mineralölkohlenwasserstoffvorkommen.
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9.) Mikrobiologische Untersuchungen:
Aufbauend auf die vorliegenden Vorerkundungsdaten wurde von der Fa. MicroPro
GmbH im Jahre 2015 auch noch eine umfangreiche Mikrobiologische
Untersuchung der Oberflächenbereich des Turkey Creek Prospects vorgenommen.
Hierbei werden die mirkobiologischen Aktivitäten in einer Vielzahl von
entnommen Bodenproben bestimmt und die Ergebnisse den bekannten
Anomaliebereichen
der
anderen
Voruntersuchungen
gegenübergestellt.
Einzelheiten sind dem beigefügten Bericht der Anlage 6 zu entnehmen.
Die gewonnenen Ergebnisse werden mit Sicherheit mithelfen, die Auswahl der
geeigneten Produktionsstandorte zu treffen.
10.) Geplante 3-D- Seismik:
In naher Zukunft ist von der OGI AG geplant, das Turkey Creek Prospect einer
weiteren Voruntersuchung zu unterziehen. Dazu soll die ausgereifte und in der
Erdölexploration erfolgreich verwendete Aufnahme der 3- D- Seismik zum Einsatz
kommen.
Ziel der Voruntersuchung wird es sein, die Erkenntnisse aus den vorangegangenen
Untersuchungen zu überprüfen und zu untermauern und aus den lokalisierten HotSpot- Bereichen diejenigen Lokalitäten auszuwählen, die für eine Bohrung zur
Produktion am besten geeignet sind. Durch Abschätzung und fachliche
Interpretation der erarbeiteten Daten insgesamt ist die Festlegung der möglichen
Bohrstellen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit positivem Ergebnis zu erwarten.
Im Detail werden die Erkenntnisse zu den bereits bestimmten Anomalien und HotSpot- Bereichen im Untergrund überprüft und verbessert werden. Mit Hilfe der 3D- Seismik können die lokalen Verhältnisse der tektonischen Ausbildung und der
Mächtigkeitsschwankungen der einzelnen Sedimentlagen im dreidimensionalen
Raum erkundet und in Karten und Computersimulationen visualisiert werden.
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11.) Wirtschaftliche Einschätzung:
Im Zuge der vorliegenden Gutachterlichen Stellungnahme liegt der Schwerpunkt
auf der aktuellen Zusammenfassung der fachlichen geowissenschaftlichen Daten
aus den Vorerkundungen.
Aus diesem Grunde werden keine eigenen Daten zur wirtschaftlichen Einschätzung
des Turkey Creek Prospects erhoben, sondern auf die jeweiligen Darstellungen der
Bearbeiter der Voruntersuchungen verwiesen. Die dort veröffentlichen
Einschätzungen zur Wirtschaftlichkeit der Mineralölkohlenwasserstoffvorkommen
sind in den einzelnen Berichten in den Anlagen dieser Gutachterlichen
Stellungnahme meist in übersichtlicher Tabellenform vorhanden und können dort
eingesehen und überprüft werden.
Generell dürfen die Annahmen der Bearbeiter unter fachlichen Gesichtspunkten als
gesichert angesehen werden, zumal in angrenzenden Gebieten mit vergleichbarer
stratigrafischer und lithologischer Ausbildung bereits erfolgreich Gas, Kondensat
und Erdöl gefördert werden.
Infolge der relativ kleinräumigen tektonischen Ausbildung des Untergrundes am
Rand der Antiklinalen des unterlagernden Evaporites und den oben beschriebenen
Besonderheiten in der lithofaziellen Ausbildung sollte zu den erhobenen Zahlen aus
Sicherheitsgründen jedoch ein Abschlag erfolgen, der erfahrungsgemäß in der
Größenordnung von ca. 10- 20 % anzusiedeln ist. Doch auch hierdurch wird die
generelle Leistungsfähigkeit und das Entwicklungspotential des Turkey Creek
Prospects nicht in Frage gestellt.
12.) Ausblick:
Die aktualisierte Darstellung der fachlichen und geowissenschaftlichen Fakten der
beschriebenen Vorkommen ist zur Erstellung einer Übersicht nach ESMARichtlinien noch nicht vollständig gegeben. Insbesondere können zum jetzigen
Zeitpunkt noch keine Angaben zur letztlich einzusetzenden Fördermethode und den
damit verbundenen Randbedingungen abgegeben werden. Die Auswahl der
möglichen Methoden, die genaue Bestimmung der Standorte und des Equipments
werden von der OGI AG nach Abschluss der weiteren geplanten Vorerkundungen
erfolgen.
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