Projekt im Fokus, September 2015 „Engagement braucht Leadership“ im Chattengau, Hessen Der Chattengau ist eine ländliche Region im südlichen Speckgürtel von Kassel gelegen und gehört zum Schwalm-Eder-Kreis, dem zweitgrößten Flächenkreis des Landes Hessen. Zum Chattengau gehören die beiden Städte Gudensberg und Niedenstein sowie die Gemeinde Edermünde. In den insgesamt 16 Ortschaften der drei Kommunen wohnen rund 22.000 Menschen. Da die drei Kommunen bereits in vielen kommunalen Bereichen zusammen arbeiten, hat man sich auch im Bereich des Ehrenamtes vorgenommen, noch enger zusammen zu arbeiten. Daraus ist die gemeinsame Trägerschaft des Projektes entstanden. Neben den drei Kommunen sind sechs weitere Vereine an dem Projekt beteiligt: TSV Eintracht Gudensberg, Ehrenamtsbörse „Mach mit“ Gudensberg, Karnevalsgesellschaft 1965 Holzhausen/Hahn, Volkstanzgruppe Besse, Geschichts- und Heimatverein Metze und das Freiwilligenzentrum Niedenstein. Wieso wir bei „Engagement braucht Leadership“ dabei sind Eine lebendige Vereinsstruktur wird auch noch in Zukunft ein wesentlicher Indikator für das soziale Leben im ländlichen Raum darstellen. Trotz wachsender Herausforderungen in der Vereinstätigkeit und veränderter Kommunikationsstrukturen, sehen wir in der vorhandenen Vereinsstruktur ein hohes Maß an Lebendigkeit und Ideenreichtum. Als Kommune gehört es daher zu unseren Aufgaben die örtlichen Vereine bei der Bewältigung ihrer Aufgaben aktiv zu unterstützen und vorhandenes Potential zu fördern. Dabei sind Kooperationen wie mit der Ehrenamtsbörse „Mach mit Gudensberg“, die den Vereinen als Anlaufstelle zur Verfügung steht, ein wichtiger Bestandteil der Vereinsförderung. Mit der Bildung des regionalen Werkstatt-Teams „Chattengau“ wollen wir die regionale Vernetzung und den Austausch zwischen den Vereinen der verschiedenen Kommunen aktiv fördern. Die Vereinslandschaft der gesamten Region soll so nachhaltig gestärkt werden. Was wir uns für den Projektzeitraum vorgenommen haben Wir wollen die Vereinslandschaft im Chattengau nachhaltig stärken. Zum einen wollen wir den Vereinen Qualifizierungsseminare anbieten, zum anderen wollen wir aber auch Hilfen zur Selbsthilfe anbieten. Wir wollen eine Art Handwerkskoffer zur Vereinsführung mit verschiedenen Themeninhalten wie beispielsweise Vereinsrecht erstellen. Weiterhin gehören Vereinsstammtische zu unserem Netzwerkkonzept. Dort sollen sich Vereine untereinander aber auch mit den Vertretern der Kommune treffen und sich austauschen. Unser Projekt steht unter der großen Überschrift Haus der Vereine, welches wir bis zum Ende des Projektes und darüber hinaus mit Leben füllen wollen. Was für Erfahrungen wir bislang gemacht haben Das Arbeitsklima in unserem Werkstattteam Chattengau ist sehr gut. Es ist beeindruckend mit wie viel Engagement die Ehrenamtlichen in diesem Projekt mitarbeiten und wie viel Wissen und Erfahrung sie aus der Vereinsarbeit einbringen. Dies bestärkt uns in der Annahme, dass in unseren Vereinen ein hohes Maß an Know-How und Ideenreichtum vorhanden ist, trotz sich ändernder äußerlichen Bedingungen für die Vereine. Nach einer intensiven konzeptionellen Phase sind unsere verschiedenen Arbeitsgruppen bereits in der Umsetzungs- bzw. Testphase der verschiedenen Teilbereiche unseres Haus der Vereine. Es werden Checklisten und „Stellenbeschreibungen“ zu verschiedenen Vorstandsposten erstellt, die ersten Qualifizierungsangebote sind gelaufen und der erste Vereinsstammtisch ist terminiert. Kontakt: „Engagement braucht Leadership“ im Chattengau Marcel Klitsch E-Mail: [email protected] Über “Engagement braucht Leadership” Vereine sind die wichtigste Organisationsform für ehrenamtliches Engagement. Nahezu jeder Zweite in Deutschland ist Mitglied in einem Verein. Die Zahl der Engagierten, die als Funktionsträger tätig sind, verringert sich jedoch stetig. Für viele Vereine ist es zunehmend eine Herausforderung, ehrenamtliche Vorstandsposten nach zu besetzen. Dies liegt oft an einem verstaubten Bild von Vorstandsarbeit, aber manchmal auch an fehlender Offenheit in Vereinen für frischen Wind von außen oder zeitgemäße Strukturen.Um auf diese Herausforderung zu reagieren führt die Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern (LBE) das Programm „Engagement braucht Leadership“ (EbL) durch. Ziel des Programms ist es, amtierende Vereinsvorstände für ihre Aufgaben zu qualifizieren und neue Menschen für die ehrenamtliche Vorstandstätigkeit zu gewinnen. Die Robert Bosch Stiftung fördert deshalb seit 2014 bis Ende 2016 drei engagementfördernde Netzwerke in BadenWürttemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, die an insgesamt 26 lokalen Projektstandorten Maßnahmen zur Vorstandsqualifizierung und –gewinnung durchführen. Die operative Leitung des hessischen EbL-Netzwerkes liegt bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) in Kooperation mit der LandesEhrenamtsagentur. Weitere Partner des Landesnetzwerkes unterstützen die Vorhaben in einem Fachbeirat. Diesem gehören Vertreter aus Ehrenamtsorganisationen sowie Kommunen an. Seite 2
© Copyright 2024 ExpyDoc