Qualitätsmanagement in Sportvereinen Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Vereine Dominique Susann Neumann © rosenbaum | nagy unternehmensberatung GmbH – 2015 Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dominique S. Neumann rosenbaum nagy unternehmensberatung GmbH, Stolberger Str. 114a, 50933 Köln, Telefon (0221) 57777-50, Telefax (0221) 57777-51, e-Mail: [email protected] Kurzvorstellung Dominique S. Neumann seit 2005 Beraterin bei der rosenbaum nagy unternehmensberatung GmbH seit 2008 Geschäftsführerin der rosenbaum nagy management & marketing GmbH seit 2005 Verantwortliche für den Bereich Marketing und Sponsorenakquise/-betreuung bei der Köln Marathon Veranstaltungsund Werbe GmbH Projektkoordinatorin für das Projekt Behindertenfußball im DBS Verantwortliche für das Hospitality-Programm und den German Paralympic Club des DBS bei den Paralympics in Beijing (2008) Projektleitung mehrerer Strategie und Marketing-Projekte für den LSB NRW Projektleitung zahlreicher Organisationsprojekte bei unterschiedlichen Sport-Fachverbänden seit 2011 Verantwortliche für den Bereich Sponsorenakquise/-betreuung des Diabetes Programms Deutschland 26.10.2015 2 Kurzvorstellung rosenbaum nagy Partnergeführte Unternehmensberatung mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt Tochterfirma Management & Marketing GmbH Insgesamt rund 25 Beraterinnen und Berater aus den Disziplinen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik, Sportökonomie, Sozial- und Rechtswissenschaft Sitz: Köln, bundesweit aktiv Gründungsjahr 1997, Ausgründung aus einer der deutschen Top 10-Unternehmensberatungen Kernberatungsfelder Strategieentwicklung Marketing + Vertrieb CSR + Fundraising Organisation + Prozesse Steuerung + Controlling Prozessmanagement + Restrukturierung Krisenmanagement + Sanierung Interimsmanagement 26. Oktober 2015 Branchen Sport Sozialwirtschaft + Gesundheitswirtschaft Mittelstand Verbände Öffentliche Hand Seite 3 Agenda 1 Herausforderungen für Sportverbände und Sportvereine 2 Qualitätsmanagement – ein großer Begriff 3 Anwendung des Qualitätsmanagements im Sport 4 Fazit 26. Oktober 2015 Seite 4 Qualitätsmanagement in Sportvereinen ist notwendiger den je… 26. Oktober 2015 Seite 5 … denn die Rahmenbedingungen haben sich verändert! Gestiegene Komplexität von Vereinen Gestiegene Anforderungen hinsichtlich Vorschriften, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Auflagen etc. Rückläufige Finanzierung durch Zuschüsse, Fördermittel, kommunale Finanzmittel Hohe Abhängigkeit von Sponsoring-Einnahmen, deren Einwerbung schwieriger wird Schwierigkeit, ehrenamtlichen Nachwuchs sowie qualifizierte Übungsleiter zu finden Veraltete Sportstätten mit Renovierungsstau Der demographische Wandel mit sich verändernen Zielgruppenstrukturen Große Konkurrenz durch Freizeit- und Sportangebote „auf dem freien Markt“, Sportvereine stehen im Wettbewerb Private Wettbewerber meist professioneller und arbeiten bereits mit Qualitätsmanagementsystemen 26. Oktober 2015 Seite 6 Warum Qualitätsmanagement im Sportverein? Mit steigender Komplexität von Sportvereinen muss die Qualität des Vereins organisiert, also „gemanagt“ werden. Sportvereine müssen herausfinden, welche Qualitäten sie „liefern” müssen, um Sporttreibende/Kunden langfristig zu binden. Qualitätssicherung im Verein braucht jedoch Menschen, die es leben und umsetzen – dies ist oft problematisch für kleinere Vereine. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen brauchen Hilfestellungen, die als Instrumente im Qualitätsmanagement bereitgestellt werden. Qualitätsmanagement im Verein wird daher zukünftig noch wichtiger werden! 26. Oktober 2015 Seite 7 Agenda 1 Herausforderungen für Sportverbände und Sportvereine 2 Qualitätsmanagement – ein großer Begriff 3 Anwendung des Qualitätsmanagements im Sport 4 Fazit 26. Oktober 2015 Seite 8 Doch was ist eigentlich Qualitätsmanagement? „Qualitätsmanagement ist eine Managementmethode einer Organisation, die sich auf die Mitwirkung und Beteiligung aller ihrer Mitglieder und Mitarbeiter stützt und die die Qualität aller Arbeitsabläufe und Arbeitsergebnisse in den Mittelpunkt stellt, mit dem Ziel, eine möglichst große Zufriedenheit der Nutzer ("Kunden"), der Partner und der Geldgeber zu erreichen.“ 26. Oktober 2015 Seite 9 Qualitätsmanagement – ein großer Begriff Größe des Vereins Qualität Management 26. Oktober 2015 Ab welcher Größe und Komplexität des Sportvereins ist Qualitätsmanagement relevant? Große Vereine Mittlere Vereine Kleine Vereine Welche Qualitäten sind gemeint? Ergebnisqualität Prozessqualität Strukturqualität Wo fängt Management an? Wie viel Management kann ich von Entscheidern und Führungskräften in Sportvereinen erwarten? Seite 10 EFQM Modell EUROPEAN FOUNDATION OF QUALITY MANAGEMENT 26. Oktober 2015 Seite 11 Das EFQM-Modell als Grundlage für erfolgreiche Unternehmen Befähiger/ Potenziale Führung Ergebnisse Mitarbeiter Mitarbeiterbezogene Ergebnisse Politik/ Strategie Organisations-/ Unternehmensergebnisse Prozesse Kundenergebnisse Umfeldbezogene Ergebnisse Ressourcen/ Partnerschaften Innovation und Lernen 26. Oktober 2015 Seite 12 Notizen 1988 von der European Foundation for Quality Management (EFQM) Landessportbund Nordrhein-Westfalen empfiehlt den Sportvereinen das EFQM-Modell für Qualitätmanagement eines der bekanntesten Qualitätsmanagement-Modelle ursprünglich vor allem in der Wirtschaft verbreitet immer mehr auch im Nonprofitbereich und im öffentlichen Sektor eingesetzt Annahme des Modells: "Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit und positive gesellschaftliche Verantwortung und Image durch ein Managementkonzept erzielt (…), welches durch eine spezifische Politik und Strategie, eine geeignete Mitarbeiterorientierung sowie durch das Management der Ressourcen, Partnerschaften und Prozesse zu herausragenden Geschäftsergebnissen führt". 9 Bereiche, in denen Qualitätskriterien realisiert und bewertet werden : Selbstbewertung ermöglicht eine breit angelegte Standortbestimmung des derzeitigen "Qualitätsniveaus" liefert - bei weiteren Bewertungen zu späteren Zeitpunkten - vergleichbare Ergebnisse. "Qualitätsmessung" bei Bedarf sehr aufwendig durchführen o. in einem klein angelegten Projekt daher Modell auch für kleinere Vereine und zum Einsteig in Qualitätsmanagement generell geeignet 26. Oktober 2015 Seite 13 Grundschema erfolgreicher Sportvereine CRISPO 26. Oktober 2015 Seite 14 EFQM - CRISPO Befähiger/ Potenziale Ergebnisse Mitarbeiterbezogene Ergebnisse Mitarbeiter Führung Politik/ Strategie Prozesse Organisations/Unternehmens -ergebnisse Leitbild/ Strategie Sportangebot und Mitgliederservices Kundenergebnisse Marketing und PR Struktur/Organisation/Führung Umfeldbezogene Ergebnisse Ressourcen/ Partnerschaften Finanzen und Rechnungswesen Ausstattung: Sportstätten und Infrastruktur Innovation und Lernen Mitarbeiter Ehren- und Hauptamt Mitglieder / Zielgruppen Bevölkerung 26. Oktober 2015 Seite 15 Agenda 1 Herausforderungen für Sportverbände und Sportvereine 2 Qualitätsmanagement – ein großer Begriff 3 Anwendung des Qualitätsmanagements im Sport 4 Fazit 26. Oktober 2015 Seite 16 Grundschema erfolgreicher Sportvereine 26. Oktober 2015 Seite 17 Vorstellung CRISPO Im Rahmen von Pilotprojekten wurde das Steuerungsinstrument getestet und evaluiert Zwei größere Sportvereine in Norddeutschland dienten als Pilotvereine Ziel des Projektes: • Schnelle Bestandsaufnahme der aktuellen internen und externen Situation des Sportvereins • Identifikation der zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen • Analyse und Bewertung der Chancen und Risiken (Risikomanagement) • Schaffung einer Transparenz über die wirtschaftliche und strategische Situation des Vereins • Grundlage für wichtige Entscheidungen für die Zukunftssicherung bilden 26. Oktober 2015 Seite 18 Beispiel Köln Marathon: Qualitätssicherung in der Praxis Durchgeführte Maßnahmen zur Sicherstellung einer erfolgreichen Veranstaltung Konkurrenzanalyse Umfeld (Wettbewerber) Netzwerkarbeit Leitbild/ Strategie Trendanalyse Leitbild-/Strategieentwicklung Profilbildung Veranstaltungskonzept „Ganz Köln läuft“ Zielgruppenanalyse Teilnehmerbefragung Angebot/ Mitglieder (Teilnehmer) Angebotserweiterung Mediaauswertung Marketing und PR Partner-Jour Fixe Struktur/ Organisation/ Führung PR-Konzept Einheitliches CI/CD Klare Kompetenzverteilung Budgetvergabe Finanzen/ Rechnungswesen Response-Analysen NL und Direct-Mailings Jour Fixe Feedback-Gespräche Operative Steuerungsinstrumente: BAB Operative Steuerungsinstrumente: DBR 26. Oktober 2015 Seite 19 UMFELDANALYSE ALS GRUNDLAGE 26. Oktober 2015 Seite 20 Wie kann eine Umfeldanalyse durchgeführt werden? Analyseart Themen Marktanalyse • • • • • Zielgruppenanalyse • Lokale Zielgruppen • Bedürfnisse der Zielgruppen Konkurrenzanalyse Gesamtmarkt Deutschland Lokale Situation vor Ort Wie entwickeln sich Sportvereine? Wie entwickeln sich Sportarten? Welchen lokalen Bedarf gibt es? • Welche lokale Konkurrenz gibt es? • Welche Stärken und Schwächen gibt es gegenüber der Konkurrenz? Instrumente (Bsp.) • Studien • Sekundärstatistische Erhebungen • Lokale Statistiken und Bedarfspläne • Befragung von Mitgliedern und NichtMitgliedern • Workshops • Befragung von Mitgliedern und NichtMitgliedern • Besichtigungen • Workshops Zudem müssen relevante Akteure am Standort identifiziert und die Möglichkeiten der Vernetzung erörtert werden! 26. Oktober 2015 Seite 21 Beispiel Köln Marathon: Qualität in der Umfeldanalyse Bevölkerung/ Zuschauer Teilnehmer Gastronomie Dienstleister Produzierende Industrie Einzelhandel / Messe Sponsoren Stadt Köln Hotellerie Dienstleistungsbranche Institutionen 26. Oktober 2015 Seite 22 QUALITÄT IN DER STRATEGISCHEN PLANUNG 26. Oktober 2015 Seite 23 Welche Fragen müssen für die Strategie beantwortet werden? Wo wollen wir als Sportverein in 5-10 Jahren stehen? Ausrichtung als Breitensportverein oder Leistungs- u. Spitzensportverein? Welche Sportangebote bieten wir in welcher Qualität an? Welcher Qualitätsanspruch ergibt sich daraus an die eigene Struktur? das eigene Personal? die Finanzierung? die Mitgliederservices? 26. Oktober 2015 Seite 24 Beispiel Köln Marathon: Qualität in der Strategischen Planung Situationsanalyse Strategische Neue Strategie Steuerung Neues Sponsorenkonzept Neues Markenverständnis Finanzsteuerung Personalsteuerung Neues PRKonzept Operative Steuerung 26. Oktober 2015 Zielgruppenmanagement Seite 25 QUALITÄT DES ANGEBOTS UND DES MITGLIEDERSERVICES 26. Oktober 2015 Seite 26 Qualität des Angebots Implementierung einer regelmäßigen Prüfung des bestehenden Sportangebotes auf Mitgliederzuspruch und Ertragskraft Identifizierung von Entwicklungen (z.B. gesellschaftliche Trends) und Wachstumspotenzialen in einzelnen Sportarten Ggf. Erweiterung des Gesamtportfolios um neue Sportarten Prüfung neuer Geschäftsmodelle wie z.B. das Angebot kostenpflichtiger Kurse für NichtMitglieder auf ihren potenziellen Erfolg und entsprechende Integration in das Angebotsportfolio 26. Oktober 2015 Seite 27 Beispiel: Strategische Stoßrichtungen für das Angebot questionmarks stars Turnen Leichtathletik Badminton +/- 0 Fußball Judo Boxen Schwimmen poor dogs niedrig Attraktivität: Wachstumspotenzial hoch Strategische Stoßrichtungen und neue Sportarten (Beispielhafte Darstellung) cash cows Tischtennis Tennis gering gleich hoch Größe des Kreises: Anzahl der Mitglieder Relative Stärke zu Konkurrenz im Einzugsgebiet 26. Oktober 2015 Seite 28 Qualität im Mitgliederservice Die Zufriedenheit der Mitglieder ist ein Eckpfeiler der Kundenbindung. Die Zufriedenheit der Mitglieder ist maßgeblich für den Erfolg in Sportvereinen! Mitglieder fungieren als wichtigste Multiplikatoren. Die Mitgliederzufriedenheit hängt von einer überschaubaren Anzahl an qualitativen Erfolgsfaktoren ab: • qualifizierte und geschulte Übungsleiter und Trainer • gute Informationsflüsse • gute Sportstätten und Infrastruktur • funktionierende Prozesse (z.B. in den Anmeldeverfahren) • flankierende Freizeitaktivitäten • etc. 26. Oktober 2015 Seite 29 Qualität im Mitgliederservice Wie kann die Zufriedenheit gemessen und verbessert werden? Regelmäßige Mitgliederbefragungen geben Auskunft über den aktuellen Stand der Zufriedenheit. Darüber hinaus können so auch neue Bedürfnisse und Potenziale identifiziert werden. Regelmäßige Kommunikation bzw. Kontaktaufnahme mit den Mitgliedern festigt die Bindung an den Verein. Vereinsfeste und andere Events erhöhen die Identifikation der Mitglieder mit ihrem Verein. 26. Oktober 2015 Seite 30 Beispiel Köln Marathon: Qualität im Kundenservice Differenzierte Angebote für alle Zielgruppen Zielgruppengerechte Ansprache Werbewirksamkeitsanalysen Kundenbindungsmaßnahmen Jubilee-Club Exklusive Events Wertige Marathon-Präsente Teilnehmer-Pakete Kölsche Bestzeit Teilnehmer-Newsletter und Social Media-Plattformen Identifikation von Botschaftern Gewinnspiele 26. Oktober 2015 Seite 31 QUALITÄT VON MARKETING UND PR 26. Oktober 2015 Seite 32 Qualität von Marketing und PR/ Sponsoring Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sind entscheidend für die Profilierung eines Vereins Aktivitäten im Rahmen der Mitgliederwerbung sind neben der Mitgliederbindung die entscheidenden Faktoren des langfristigen Erfolgs von Vereinen. Maßnahmen des Cross-sellings z.B. durch Aktivierung von Familienangehörigen der bestehenden Mitglieder für andere Angebote des Vereins, sollten vorangetrieben werden. Neben neuen Mitgliedern sollten auch passive Mitglieder an den Verein gebunden werden. Nicht nur die Mitgliederwerbung sondern auch die Verankerung und Profilierung in der Region sind wichtige Ziele der Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Zusammenhang wird das Image des Vereins in dem immer härter umkämpften Sportmarkt zunehmende Bedeutung erhalten. Zudem müssen auch wichtige Partner/Sponsoren für den Verein gewonnen werden. Hierfür bedarf es einer professionellen Außendarstellung und Ansprache. Die Festlegung eines Marketing und PR-Budgets sichert den Bereichen die nötige Wichtigkeit zu. 26. Oktober 2015 Seite 33 Beispiel Köln Marathon: Qualität von Marketing und PR Neues PR-Konzept 25.11. Dez PK 1 Jan PM Feb PK 2 Mar Apr PK 3 PM HR ST Start HR SM VS ST Jun PK 4 PM HR LS ISM Mai PM Aug PK 6 Sep 08.10. PM PK 7 PK 8 HR SM VS ST Jul PK 5 PM Neues CD ISM ST VS ST ST MRC HR = Hidden Run Serie SM = Lauf mit Sabrina Mockenhaupt JL = Journalistenlauf mit der Laufschule MC = Start Marathon Gold Club ISM = Internationaler Schulmarathon VS = Verpflegungsstände an Kölner Laufstrecken ST = Serie über Teilnehmer und deren Vorbereitung LS = Werbeaktion der Köln Marathon Laufschule PV = Prominenten-Vorbereitung PR-Konzept und einheitliches CD zur Stärkung der Markenbekanntheit Herausstellung des Profilierungsmerkmals „Erlebnis“ durch die Werbemittel und über eine entsprechende Kommunikation in den Medien 26. Oktober 2015 Seite 34 Beispiel Köln Marathon: Qualität von Sponsoring Unternehmen 1. Passfähigkeit Strategic Fit 2. Glaubwürdigkeit 3. Nachhaltigkeit 4. Sympathie 5. Einzigartigkeit 6. Emotionalität 7. Dauer Credibility Sustainability Sympathy Uniqueness Emotion Duration Engagement 26. Oktober 2015 Seite 35 QUALITÄT IN STRUKTUR UND FÜHRUNG 26. Oktober 2015 Seite 36 Qualität in Struktur und Führung Klare Entscheidungsbefugnis und motivierende Führung als wichtige Erfolgsbausteine Die verschiedenen Vereinsgremien müssen klare Entscheidungsbefugnisse haben. Das Entscheidungsprozedere sollte nicht zu kompliziert und damit langwierig sein. Die wesentlichen Geschäftsprozesse sollten bekannt und entsprechend dokumentiert sein Institutionalisierte Gespräche mit Führungskräften / Übungsleitern stärken die Motivation. Mögliche Weiterbildungsangebote für Übungsleiter erhöhen nicht nur die Qualität des Angebots sondern auch die Motivation der Leiter. Die jeweiligen Supportleistungen des Landessportbundes sollten geprüft und ggf. noch stärker eingefordert werden. 26. Oktober 2015 Seite 37 Beispiel Köln Marathon: Qualität in Struktur und Führung Kompetenzverteilung und Feedback-Gespräche als Instrument der Qualitätssicherung Verantwortung von Entscheidungen Aufgabenbereiche Sensibilisierung der Mitarbeiter für wirtschaftliches Arbeiten Vergabe von Budgets Diskussion von Einsparpotenzialen nächsthöhere oder die betroffene Ebene in jedem Fall in Entscheidungen Rückkopplungseinbeziehen Transparenter Umgang mit finanzwirtschaftlichen Zahlen operative Durchführung einzelner Aufgaben in weitgehender Eigenständigkeit der Ausführung (zeitnahe) Überprüfung der Zielerreichung Budgetbesprechungen schleifen Jour Fixe bei Nichterfüllung Sanktionierung Projektleitung Voraussetzung: Berichtswesen/Austausch Einzelgespräche 26. Oktober 2015 Seite 38 QUALITÄT IN FINANZEN UND RECHNUNGSWESEN 26. Oktober 2015 Seite 39 Qualität in Finanzen und Rechnungswesen Was sind allgemeine Qualitätskriterien? Anwendung des Prinzips der Doppelten Buchführung (versus Kameralistik) Sinnvoller Umgang mit Anforderungen der Besteuerung Trennung des ideellen Bereichs vom wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb Möglichkeit des Ausweises Mitglieder-bezogener Kennzahlen Einsatz spezieller EDV zur Effizienzsteigerung Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers für den Jahresabschluss 26. Oktober 2015 Seite 40 Qualität in Finanzen und Rechnungswesen Wie sollte das Rechnungswesen optimal ausgestaltet sein? Vereine sollten folgende Instrumente nutzen • Kostenrechung • Liquiditätsplanung • Wirtschaftplan Die Kostenrechnung sollte nach verschiedenen Kostenstellen differenziert sein => bei mehreren Sparten sollten die Kosten und Erträge optimalerweise diesen auch zugerechnet werden können. Eine unterjährige Liquiditätsplanung ist Voraussetzung für eine optimierte Kosten- und Einnahmensteuerung (Cash-Management). Das Cash-Management beinhaltet u.a. die Wahl der besten Anlage-Alternative für Überschüsse. Die Aufstellung eines Wirtschaftsplans und ein damit verbundenes unterjähriges Controlling ermöglicht die Identifikation potenzieller Reserven sowie die rechtzeitige Einleitung von Gegensteuerungsmaßnahmen bei neuen Entwicklungen. Ergänzung der Instrumente um eine mittelfristige Finanzplanung (3-Jahresplanung), um mittelfristige Strategien ableiten zu können 26. Oktober 2015 Seite 41 Qualität in Finanzen und Rechnungswesen Wie sollten die Prozesse optimal ablaufen? Eingangs- und Ausgangsrechnungen sollten zeitnah und zügig bearbeitet werden. Die Rechnungsstellung bei Mitgliederbeiträgen kann durch einen erhöhten Anteil an Einzugsermächtigungen optimiert werden. Zur Schaffung von Liquiditätsreserven sollte der Anteil der Mitglieder erhöht werden, die jährlich zahlen Staffelung der Mitgliedsbeiträge nach Zahlweise Die Kontrolle der Rechnungen und Auszahlungen sollte stets nach dem vier-AugenPrinzip erfolgen. Eine regelmäßige Prüfung der Kasse anhand des Kassenbuchs und der Belege sollte durchgeführt werden. Großes Augenmerk sollte auf die Umsetzung eines situationsbezogenen aber konsequenten Mahnwesens gerichtet werden. 26. Oktober 2015 Seite 42 Beispiele für Kennzahlen in Sportvereinen Es kommt auf einen sinnvolle Kombination von Finanz- und Leistungskennzahlen an. Finanzdaten Leistungsdaten Kennzahlen (Beispiele) • Mitgliedsbeiträge • Mitgliedszahlen • Ø-Beitrag pro Mitglied • lfd. Kosten von Sportstätten • Fläche in m² …………….. • Energiekosten pro qm • Kosten für Sportgeräte (je Abteilung) • Anzahl Mitglieder je Abteilung • Materialkosten pro Mitglied • Verwaltungskosten Geschäftsstelle • Anzahl Mitglieder • Overheadkosten pro Mitglied 26. Oktober 2015 Seite 43 Beispiel Köln Marathon: Qualität in Finanzen und Rechnungswesen Beispiel für eine effiziente Steuerung mit Hilfe des BABs • Verwaltungs- und Logistikkosten lassen sich mit Hilfe geeigneter Schlüssel auf die entsprechenden Events umlegen • Der BAB ermöglicht die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit jedes einzelnen Teil-Events. Kostenarten Vorkostenstellen Verwaltung Logistik Schlüssel Marathon Halbmarathon Schulmarathon Plan Netto 2006 Hauptkostenstellen Kölsch-Walk RahmenAusdauer- Messe Pasta- VIPprogramm forum Party Empfang Laufschule Summe Erträge Meldegelder Sponsorengelder Merchandising sonst. Erträge Aufwendungen Personal KFZ Miete Verwaltung Zinsen/Steuern/Gebühren sonst. Aufwendungen Dienstleister Dienstleister Logistik Messe Bewirtung/Helferparty Hotels Veranstaltungskosten Erträge Auwendungen Ergebnis 26. Oktober 2015 Seite 44 QUALITÄT DER SPORTSTÄTTEN UND DER INFRASTRUKTUR 26. Oktober 2015 Seite 45 Qualität der Sportstätten und der Infrastruktur Hohe Bedeutung von Sportstätten zur Mitgliedergewinnung und -bindung Wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb mit anderen Sportvereinen sowie privater Konkurrenz Bedarf an Sportstätten sowie Renovierungszeitpunkte müssen rechtzeitig in die Planung einbezogen werden (Neue) Refinanzierungsquellen müssen rechtzeitig erschlossen werden (inkl. Sale-and-leaseback-Lösungen) 26. Oktober 2015 Seite 46 Agenda 1 Herausforderungen für Sportverbände und Sportvereine 2 Qualitätsmanagement – Ein großer Begriff 3 Anwendung des Qualitätsmanagements im Sport 4 Fazit 26. Oktober 2015 Seite 47 Ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunftssicherung QUALITÄTSMANAGEMENT IN SPORTVEREINEN 26. Oktober 2015 Seite 48 Qualitätsmanagement schafft Mehrwert für Sportvereine Mit steigender Komplexität von Sportvereinen muss die Qualität des Vereins organisiert, also „gemanagt“ werden. Sportvereine müssen herausfinden, welche Qualitäten sie „liefern” müssen, um Sporttreibende/Kunden langfristig zu binden. Qualitätsmanagement im Verein wird daher zukünftig noch wichtiger werden. Die Vereinsführung ist Hauptträger der Implementierung von Qualitätssicherungsmaßnahmen. Qualitätsmanagement im Verein braucht jedoch Menschen, die es leben und umsetzen – dies ist problematisch für kleinere Vereine. • Es erfordert eine neue Organisation der Arbeit. • Es erfordert neue Denkweisen. • Es erfordert den Mut, jahrzehntelange Traditionen und Strukturen in Frage zu stellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen brauchen daher Hilfestellungen, um Qualitätsmanagement umzusetzen. Instrumente des professionellen Qualitätsmanagements aus der Privatwirtschaft können hier (teilweise in vereinfachter Form) adaptiert werden. 26. Oktober 2015 Seite 49 Agenda Raum für… …Diskussion und Austausch! 26. Oktober 2015 Seite 50 Agenda Weiterhin… …spannende Vorträge! 26. Oktober 2015 Seite 51 Notizen Warum? Zeit des raschen und ständigen Wandels gilt auch für gesellschaftliche und sportbezogene Entwicklungen In immer kürzeren Abständen neue, interessantere und vielseitigere "Produkte" / deswegen muss man sich auch als Verein immer aufs Neue behaupten Voraussetzung: ständige Verbesserung seines Angebotes/ seines Umgangs mit den Nutzern, den "Kunden„ Entscheidender Wandel: nicht länger die Fachleute, die Vorstandsmitglieder, die Trainer, die Übungsleiter, die darüber entscheiden, was und wie Qualität ist - es sind vielmehr die Teilnehmer, die Nutzer, die Kunden der Vereinsangebote und der Vereinsdienstleistungen Erwartungen und Wünsche als Maß aller Dínge http://lsb-brandenburg.vibss.de/vereinsentwicklung/qualitaetsmanagement/sicherstellung-und-optimierung/sportvereine-auf-demweg-zu-einem-umfassenden-qualitaetsmanagementsystem-qms/ Kernbereiche zwei Kernbereiche für das Qualitätsmanagement: 1. Qualitätsstandard der Sportangebote im Verein auf hohen Niveau etablieren 2. Animation der Mitglieder, vorhandenes schätzen zu lernen und an der effizient arbeitenden Vereinsstruktur aktiv mitzuarbeiten Grundsätzliche Qualitätsmerkmale im Turn- und Sportverein 1. Potentialqualität: (Mitarbeiter, Sportstätten, Ausstattung. Andererseits ist die Prozessqualität gemeint: Organisation, Ablauf der Trainingsstunden, und Veranstaltungen) 2. Ergebnisqualität (Mitgliederzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit, wirtschaftlicher Erfolg) Ergebnisqualität basiert auf einer hohen Prozessqualität. http://www.experto.de/verein/qualitaetsmanagement-im-verein-ist-das-noetig.html Ziel eines Qualitätsmanagementsystems einheitliches System der Qualitätssicherung und der Qualitätsverbesserung verschiedenen Arbeitsbereiche (z.B. Geschäftsführung, Abteilungen, Vorstandsmitglieder, Übungsleiter und Trainer) die gleichen Arbeitsinstrumentarien einsetzen, Qualitätsvergleiche der einzelnen Arbeitsbereiche möglich werden als auch eine Aussage und entsprechende Darstellung der Leistungsfähigkeit des Vereins als Gesamtorganisation möglich werden. http://lsb-brandenburg.vibss.de/vereinsentwicklung/qualitaetsmanagement/sicherstellung-und-optimierung/sportvereine-auf-demweg-zu-einem-umfassenden-qualitaetsmanagementsystem-qms/ 26. Oktober 2015 Seite 52
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