das pdf mit dem kompletten Interview

Reporter. Paul Sahner
INTERVIEW: STEPHAN SEILER
„Meine
Triebfeder
ist meine
Eitelkeit“
FOTOS: ROBERT HAAS
OLDTIMERFAN SAHNER auf seinem Mercedes
(Kennzeichen: M-PS …) vor seinem Bauernhaus,
wo er zurzeit seine Memoiren schreibt.
Es ist nicht leicht, Paul Sahner zu interviewen. Man ist gewarnt worden. Der „König der
Klatschreporter“ (NZZ am Sonntag), der
„Boulevard-Kavalier“ (taz), der „SchweinePaule“ (diverse Angestellte vermeintlich seriöser Medien) – gleich wie er genannt wird,
einig sind sich die Beobachter, dass er, Sahner,
all die Promis, deren Skandale er in fast 50
Jahren enthüllte, vor allem mit seiner Ausstrahlung geknackt hat.
So fährt die Frage, ob man seinem Charme
erliegen wird, mit von München in den
schneebedeckten Chiemgau. Es ist einer der
letzten Wintertage. Paul Sahner, 70, weißes
Hemd, weiße Haare, öffnet die Tür eines alten
Bauernhauses, in das er mit seiner zweiten
Frau Martina gezogen ist, sagt: „Stephan, ich
grüße dich, komm rein ins Warme.“
Das Charme-Manöver startet. Erst mal die
Räume zeigen. Die Küche, in der er kurz nach
Udo Jürgens’ Tod eine Biografie über den Sänger und Sahner-Freund geschrieben hat. „Ein
toller Erfolg“, sagt der Autor und zitiert die
Verkaufszahlen. Da die Terrasse mit Blick auf
die Chiemgauer Alpen. Man stellt sich vor,
wie er hier in der Sonne seine „Vanity Fair“
liest. Dort der Stall, den er zur Ferienwohnung
für seine 26-jährige Tochter Annabel umbauen möchte. In einer durchsichtigen Plastikbox
stapeln sich Tonbänder. Jedes ein Interview,
einige sogar Titelstorys für Bunte, für die er
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Was macht große Reporter aus –
und wie arbeiten sie? Teil 10 unserer
Interview-Reihe über das Schreiben:
Paul Sahner, Autor bei „Bunte“.
immer noch einen Tag pro Woche arbeitet.
Dann führt Sahner ins Schlafzimmer („komm
ruhig rein, ich habe nix zu verstecken“), im
TV läuft Davis Cup. Überall Fotos. Er und Nelson Mandela. Er und Bill Clinton. Er und Michael Jackson. Er und Iris Berben. Schließlich
weiter ins Wohnzimmer („leg dich hin, wo
du willst, mach’s dir bequem“). Beim Hinsetzen springt Katze Socki von der Couch.
Sahner setzt sich drei Meter weiter neben
einen indischen Schrein. Wie soll da Nähe
aufkommen? Wäre Sahner der Interviewer,
hätte er vermutlich seinem Gesprächspartner
die erste Wahl gelassen, sich direkt daneben
gesetzt. Intimität herstellen. Mit seinen Stofftieraugen jede Scheu aus einem saugen, um
schließlich mit seiner sonoren Stimme klassische Sahner-Fragen zu stellen wie: „Wann
hattest du das letzte Mal Sex?“ Das „Du“ ist
bei Sahner obligatorisch. Noch so ein Mittel.
Sahner verführt einen, ihn zu mögen. Wer
sich dagegen wehrt, verliert. So wie Maxim
Biller, der Sahner mal für „Max“ interviewt
hat und mit jeder Frage offenbarte, dass er
sich auf keinen Fall um den Finger wickeln
lassen wollte. Er beleidigte: „Oh Gott, sind
Sie langweilig.“ Sahner flötete: „Wollen Sie
nicht geliebt werden? Jeder will doch geliebt
werden.“ Biller stand wie ein trotziger Junge
da, der kein Eis bekommen hat, wie die „Welt“
später kommentierte.
Hans Werner Kilz, der ehemalige SZ-Chefredakteur, unternahm im Interview zum 70.
Geburtstag Sahners gar nicht erst den Versuch,
dem stets gebräunten Mann zu widerstehen.
Stattdessen attestierte er „gutes Aussehen“.
Wie schafft der „Gottvater der Intimbeichte“ (taz) das nur? Seine Karriere ist gespickt
mit Scoops und sein Privatleben liest sich
bisweilen wie eine seiner Reportagen: Marcel
Reich-Ranicki plauderte mit ihm über seine
offene Ehe. Horst Buchholz darüber, auch
Männer zu lieben. Udo Jürgens über Selbstbefriedigung. Sahner lud zum Suchtgipfel
zwischen Harald Juhnke und Konstantin Wecker. Rudolf Scharping und Gräfin Pilati
planschten auf sein Geheiß hin in einem mallorquinischen Schwimmbecken. Er begleitete den Dalai Lama und Richard Gere zwei
Wochen durch die Mongolei. Er haute seinen
ehemaligen Chefredakteur Franz Josef Wagner
um, nachdem dieser Sahners damalige Frau
beleidigt hat. Er spielt Tennis mit Hubert Burda, Poldi Prinz von Bayern und Otto Waalkes.
Mit Martin Walser telefoniert er regelmäßig.
„Als Rechercheur in seinem Genre ist Sahner
der Größte“, schrieb SZ-Investigativreporter
Hans Leyendecker. Niederlagen? Gab es, Gerichtsprozesse inklusive. Aber Sahner schien
anschließend noch schillernder zu werden.
Sein Telefonbuch? Angeblich das dickste
Deutschlands.
MEDIUM MAGAZIN #05/2015
INFO
Paul Sahner
Der Reporter über …
Typische Texte
Geboren 1944 in Bockum-Hövel. Wollte
Schriftsteller werden und schrieb bereits als
Zehnjähriger Gedichte. Volontierte beim
„Westfalen-Blatt“, wurde Lokalchef für den
Kreis Höxter (übrigens die einzigen Jahre in
Festanstellung). Wechselte 1969 nach München
zu „Bild“, als Polizeireporter unter Franz Josef
Wagner. Entdeckte dort seine Leidenschaft für
Klatsch. Wurde Kolumnist für die tz, ab 1976
Reporter für „Bunte“, „Hörzu“, „Abendzeitung“
und „Stern“. 1992 bis 1994 ein Intermezzo als
Chefredakteur des deutschen „Penthouse“Magazins. Kehrte als Autor zur „Bunten“ zurück,
war bis Ende 2014 auch Mitglied der Chefredaktion. Sahner hat mehrere Künstlerbiografien
verfasst, u. a. über Pink Floyd, Rod Stewart, Karl
Lagerfeld und zuletzt Udo Jürgens. Er lebt mit
seiner zweiten Ehefrau Martina im Chiemgau.
… Alice Schwarzer: Immer noch eine meiner
liebsten Interviewpartnerinnen. Wir trinken
gern Kaffee in Paris. Dann schwärmt sie von
Sartre, bei dem sie Kindermädchen war.
1976 erschien in „Bunte“ eine zwölfteilige Serie
über Silvia Sommerlath, die schwedische
Königin wurde. „Ab da war ich wer“ (Sahner).
Sein Porsche, mit dem er einst durch München brauste? Abgeschafft, weil er in seinem
Alter nicht mehr rauskommt, wie er gerne
erzählt. Seine Offenheit, so heißt es, öffne sein
Gegenüber. Ebenso hilfreich: sein grenzenloses Verständnis für Abgründe. Er lebt vom
Streit und gibt sich als Versöhner, stand in
einem Porträt. Der Hausherr serviert Tee mit
frischem Ingwer. Das Gespräch wird sechs
Stunden dauern – ohne eine Sekunde der
Ungeduld. Stattdessen erzählt Sahner leidenschaftlich, schwärmt, schimpft. Häufigste
Vokabeln seinerseits: „ganz stark“, „großartig“.
getippt. Müller wusste es und antwortete: „Ha,
nun hat sich mein Abitur ja doch gelohnt.“ Da
hatte ich ihn. Mit Joachim Löw habe ich über
Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gesprochen.
Ich wollte wissen, was so ein Mensch mit Kant
anfangen kann, und dachte, er tappt vielleicht
in die Falle. Aber Löw wusste genau Bescheid,
das war großartig. Endlich fragt einer mal nicht
als Erstes: „Was machen Sie, wenn Sie kein
Weltmeister werden?“
Herr Sahner, wie größenwahnsinnig sind Sie
eigentlich?
Paul Sahner: Die Frage kommt mir bekannt
vor.
Sie haben mal Harald Schmidt zum Einstieg
gefragt: „Wie zynisch sind Sie eigentlich?“
Muss die erste Frage immer provokant sein?
Sie muss verblüffen. Die Leute müssen denken: „So eine Frage hat mir noch keiner gestellt.“ Bei Harald Schmidt hat es geklappt. Er
sagte: „Ohne Zynismus könnte ich diesen Beruf nicht ertragen.“ Das war eine gute Antwort.
Thomas Müller habe ich vor der WM nach der
Hauptstadt Brasiliens gefragt. Özil hätte wahrscheinlich auf Sao Paulo oder Rio de Janeiro
… journalistischen Nachwuchs: Nie aufgeben.
Wenn du glaubst, eine Story ist zu groß, solltest
du den Beruf wechseln.
… Festanstellungen: Ich wollte nie eine. Franz
Josef Wagner wollte mir bei „Bunte“ einen
Dreijahresvertrag geben. Ich wollte aber keinen,
sondern habe gesagt: „Wenn du keinen Bock
mehr auf mich hast oder ich keinen auf dich,
bin ich weg.“
… frühe Vorbilder: Ich bin mit Sartre, Camus,
Malaparte groß geworden.
Wie verblüffen Sie Interviewpartner, die Sie
schon viele Male getroffen haben?
Indem ich Dinge weiß, mit denen ich sie
überraschen kann. Wolfgang Schäuble habe
ich mit einem Zitat aus der „Süddeutschen“
konfrontiert. Er behauptete, das hätte er nicht
freigegeben. Ich habe aber vorher mit dem
SZ-Kollegen gesprochen. Das Zitat war freigegeben und Schäuble beeindruckt, dass ich
es wusste.
Im „Spiegel“ begann ein Interview mit Böhmermann mit der Frage: „Sind Sie ein Arschloch?“ Böhmermann hat sich darüber in
seiner Radioshow aufgeregt. Zu Recht?
Natürlich, so etwas verbietet sich. Ich sprach
von verblüffenden Fragen, nicht von dämlichen.
Wie interviewen Sie Kunstfiguren wie Böhmermann, Harald Schmidt oder Otto Waalkes?
1996 begleitete Sahner Richard Gere und den
Dalai Lama bei einer Reise durch die Mongolei:
„Bunte mit Richard Gere beim Dalai Lama“
2001 traf Sahner weltexklusiv Angela Ermakova, Boris Beckers Wäschekammer-Affäre, und
Tochter Anna („Boris wollte mir Anna nehmen“)
Die Liebesstory „Und jetzt wird geheiratet“ über
den damaligen Verteidigungsminister Rudolf
Scharping und seine Geliebte Kristina Gräfin
Pilati planschend im Pool erschien 2001 inmitten
des deutschen Kampfeinsatzes auf dem Balkan.
Monate später verlor Scharping sein Amt.
Ich mache ihnen begreifbar, dass ich sie als
Menschen zeigen und zum Beispiel mit Herrn
Waalkes, aber nicht mit Otto sprechen will.
Wenn er wieder zurück in seine Rolle fällt,
sage ich: „Jetzt lass mal den Hampelmann
stecken, der interessiert mich nicht.“ Das
funktioniert meist. Otto ist Vollprofi.
Wollen Sie vom Gegenüber gemocht werden?
Es ist mir egal, ob sie mich mögen oder hassen. Schlimm finde ich nur, wenn ihnen meine Gespräche gleichgültig sind.
Verraten Sie Ihren Interviewpartnern während
des Gesprächs, was Sie über sie denken?
Ich habe noch keinem gesagt, dass mir die
Antworten auf den Sack gehen. Ich will die
Stimmung nicht kaputtmachen und das kann
man auch diplomatischer ausdrücken. Ein
gutes Gespräch bedeutet für mich, sich auch
die Meinung sagen zu können. Je besser ich
die Leute kenne, desto einfacher. Wenn ich
mit Franz Beckenbauer das 27. Interview mache, ist das ein unterhaltsames PingpongSpiel.
Ob Reich-Ranicki, Buchholz oder Jürgens:
Jeder dieser Herren hat Ihnen Intimstes gestanden. Es heißt, Sie wenden stets die gleiche
Methode an, um das zu erreichen: Sie erzählen von sich. Ist das der Paul-Sahner-Trick?
MEDIUM MAGAZIN
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Reporter. Paul Sahner
Es ist einfach meine Art. Ich erzähle gerne
von mir, wenn es der Sache dient. Von meiner
Kindheit, meiner Familie, meiner Frau, meiner Seele, meinen Niederlagen. Klar, das stellt
Vertrauen her und eine Verbundenheit.
Sie erzählen davon, wie Sie sich die Haare
färben lassen oder nach Trennungen Gewicht
abnehmen. Geht es nicht ohne Tauschhandel?
Wie das Kollegen handhaben, weiß ich nicht.
Aber wenn ich etwas von mir erzähle, wird
es für die Leute interessanter und sie verstehen
eher, warum ich diese oder jene Frage stelle.
Mit Udo Jürgens habe ich oft über seinen Atheismus gesprochen. Ich bin kein Atheist, aber
trotzdem Sinnsucher.
Wie oft haben Sie Ihre Lieblingsfrage „Haben
Sie Angst vor dem Tod?“ gestellt?
Klopferfrage, ich kann mich kaum erinnern.
Aber diese Frage beschäftigt die meisten Menschen irgendwann. Sie eint uns. So wie auch
alle Menschen geliebt werden wollen. Diese
universellen Themen sind es, über die man
mit fast jedem Gesprächspartner sprechen
kann.
Viele Interviewpartner verlangen heute die
Fragen vorab. Lassen Sie sich darauf ein?
Nein. Themenkomplexe sind okay, aber
ausformulierte Fragen – no way.
Haben Sie notierte Fragen im Gespräch dabei?
Ich habe alles im Kopf. Dann kann ich besser
improvisieren und die Themen spontan wechseln. Ständiger Blickkontakt ist sehr wichtig,
dann können die Leute nicht ausweichen.
Telefon-Interviews nur, wenn es sein muss,
E-Mail-Interviews bringen gar nichts. Ich will
Emotionen spüren und die Leute sollen meine Verwirrung bei einer nicht beantworteten
Frage sehen.
Schicken Sie Zitate zur Freigabe?
Wenn möglich, lese ich am Telefon vor. Da
kann man feilschen.
Die ganze Geschichte?
Nur die Zitate, ich brauche ja einen gewissen
Spielraum. Aber es geht auch nicht darum,
die Leute mit freigegebenen Zitaten und gemeinen Zwischentexten einzutunken.
Wer sind die schlimmsten Wegautorisierer?
Ab C-Prominenz abwärts ist es ganz
schlimm. Deren Berater halten sich für su38
perschlau. Grundsätzlich sind Pressesprecher
und geldgeile Berater oft das Problem. Es hilft,
direkt mit den Interviewten zu reden. Ich
habe ein Gespräch mit Ferdinand Piëch geführt. Eigentlich waren nur Fragen zum Unternehmen erlaubt, dann wurde es ein munteres Interview. Der Pressesprecher wollte
verhindern, dass es sein Chef bekommt. Ich
meinte, okay, dann faxe ich es direkt an Piëchs
Büro. „Unterstehen Sie sich“, schrie der Pressesprecher. „Also, ich geb’s ihm, er wird es
zurückziehen.“ Eine halbe Stunde später war
alles durch – fast unverändert. Piëch ist ein
Profi. Nachdem ich mit Udo Jürgens für „Penthouse“ das berühmte Interview über Frauengeschichten und Onanie gemacht habe, hat
er tagelang überlegt, ob er es freigibt. Sein
Manager erklärte ihn für verrückt. Udo blieb
aufrecht: „Gesagt ist gesagt.“
Feilschen gehört zum Geschäft.
Klar. Naddel wollte mal meine Fragen umschreiben. Irgendwann habe ich ihr gesagt:
„Geht’s noch?! Dann machen wir gar nichts.“
Sie wollte aber unbedingt einen Titel und wir
haben es gemacht, wie ich es wollte. Auch
wenn mich dafür einige Leute hassen werden:
Ich versuche, eine Art Fairtrade-Journalismus
zu machen.
Was bedeutet das?
Geschichten zu schreiben, bei denen ich die
Betroffenen überzeugen konnte, dass es auch
in ihrem Interesse ist, das erste Mal öffentlich
über etwas zu sprechen.
Wie gelingt Ihnen das?
Ich gehe anständig mit den Leuten um. Ich
wusste zum Beispiel, dass der Sohn von Gunter Sachs, Rolf Sachs, geschieden wurde. Das
sollte eigentlich geheim bleiben. Ich habe ihm
erzählt, dass ich es weiß, und ihm klargemacht, dass nicht nur wir recherchieren. Ich
habe ihm zweimal die Zitate vorgelesen, er
bat um Bedenkzeit. Schließlich hat er gesagt,
dass das fair ist und ich es machen soll. Eigentlich klappt es immer.
Aber es ist immer auch ein Deal.
Jeder macht Deals. Aber mir ist eine saubere, ausrecherchierte Geschichte, in der vielleicht nicht alles steht, lieber, als nicht mit
den Betroffenen gesprochen zu haben und
nur mit Gerüchten zu arbeiten. Die Leute fragen mich immer, ob ich alles schreiben würde. Natürlich nicht.
Wo ziehen Sie die Grenze?
Es geht um die Frage, was ich mit meiner
Moralvorstellung vereinbaren kann. Ich wäge
ab, ob ich mit der Veröffentlichung jemanden
fertigmache und wen ich mit reinziehe. Wer
entgegen der eigenen Moral Geschichten veröffentlicht, sollte seinen Beruf hinterfragen.
Auf Teufel komm raus Skandalgeschichten
rauszuhauen, geht gar nicht.
Geht es bei der „Bunten“ nicht gerade darum,
Skandale auf den Titel zu bringen?
Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber
wenn die Fakten stimmen, ist alles erlaubt.
Mein erster „Bunte“-Chefredakteur Hubert
Burda hat mich gelehrt: „Nichts interessiert
den Menschen mehr als der Mensch.“ Nach
meiner Zeit als Polizeireporter bei „Bild“ habe
ich auch nur noch einmal an einer Tür geklingelt. Das war bei Susi Hoeneß, nachdem bekannt wurde, dass Uli ein Verhältnis mit einer
Stewardess hatte. Sie war sehr höflich und
fand es nett, dass mich ihre Meinung interessiert. Ich habe eine Tasse Kaffee bekommen,
dann bin ich wieder abgehauen. Gesagt hat
sie nichts. Ich kann damit leben, wenn die
Leute nicht mit mir reden wollen.
Sie sagten mal, dass Ihnen nur die Geschichte über Bernd Tewaag leidtun würde.
Ja, das verfolgt mich bis heute. Nachdem
Uschi Glas und Tewaag die Scheidung bekannt
gegeben haben, habe ich mit ihm eine halbe
Stunde lang gesprochen. Wir waren befreundet damals, sind in die Sauna gegangen, spielten Squash und Backgammon. Ich habe wortgetreu wiedergegeben, was er mir erzählt hat.
Aber er hat mich verklagt und gewonnen – zu
Recht. Es war eine Mischung aus Dummheit
und Geilheit, eine Titelgeschichte zu haben.
Wo lag das Problem?
Er argumentierte vor Gericht, dass er mir
die Geschichte als Freund erzählt habe. Weil
ich ihm nach dem Gespräch aber gesagt habe,
dass ich Uschi jetzt auch anrufen muss, dachte ich, ich hätte meine journalistische Pflicht
erfüllt und er wüsste Bescheid. Ich war damals
bereits 40 Jahre im Job, das hätte mir nicht
passieren dürfen.
Und was ist mit Scharping?
Wieso?
War er Ihnen nicht böse nach der Pool-Story?
Überhaupt nicht, im Gegenteil.
MEDIUM MAGAZIN #05/2015
„Die besten
Journalisten sind
Straßenköter.“
Paul Sahner, in seinem Garten
mit Donna Summer. Ich war dauernd dort.
Das war ein anderes Leben, das war Glamour.
Ich war ja ein Provinzfuzzi. Zu Hause in Hamm
haben auch alle gekifft, da hat es mich aber
einen Scheißdreck interessiert. Als mir Donna Summer eine Tüte rüberschob, war das
was anderes. Mit Jack Nicholson habe ich auch
mal gekifft, das gehörte damals dazu. Das hat
mich, als gelernten Ministranten, fasziniert.
Ich war in einer Welt angelangt, von der ich
glaubte, dass sie mein Leben werden könnte.
Damit war der Zug für politischen Journalismus abgefahren, aber mir war das egal.
Sie war ein PR-Desaster für ihn 2001.
Er hat das anders gesehen, eher als Befreiungsschlag. Er war politikverdrossen – und
wie ein Pennäler in seine Gräfin verliebt. Ich
habe übrigens auch die Geschichte über ihre
Hochzeit gemacht und danach noch einige
andere mit den beiden. Zu meinem 70. Geburtstag bereicherte Rudi mein ARD-Porträt.
Ihr größter Scoop?
Nein. Ich habe als einziger Journalist den
Dalai Lama und Richard Gere in der Mongolei begleitet. Das hatte ich weltweit exklusiv,
davon zehre ich, auch weil die Weisheiten des
Gottkönigs mein Leben verändert haben.
Nie diese Entscheidung bereut?
Warum? Ich habe mir nie Gedanken darüber
gemacht, wo ich im Journalismus gelandet
bin. Die besten Journalisten sind Straßenköter, egal ob sie bei der SZ, beim „Spiegel“ oder
beim „Stern“ sind. Mir ist nur wichtig, dass
ich meinen Job professionell mache.
Wieso sind Straßenköter die besten Journalisten?
Weil die unterwegs sind, recherchieren,
teilnehmen, bellen, nicht im Elfenbeinturm
abhängen. Ich will draußen sein. Ich wäre
gerne Kriegsreporter geworden. Seit meiner
Hirnhautentzündung mit 14 habe ich keine
Angst vor dem Tod. Ich hatte mal das Hirngespinst, ein Interview mit Bin Laden zu führen und ihn danach mit einer reingeschmuggelten Uzi abzuknallen. Ich wollte als Held
dastehen.
Sind Sie wegen des Drangs nach solchen Geschichten nicht ins Feuilleton der SZ gegangen,
als das Angebot Anfang der 70er-Jahre kam?
Entscheidend für mich war immer weiterzukommen. Unter Franz Josef Wagner und
dem damaligen Chefredakteur Peter Bönisch
habe ich bei „Bild“ in München viel gelernt.
Krawall, Populismus, dem Volk aufs Maul
schauen, sich auch hinter das Volk stellen. Die
Arbeit als Polizeireporter wurde allerdings
schnell langweilig und ich habe gemerkt, dass
München ein Biotop war für das, was später
unter dem Namen Kir Royal berühmt wurde.
Ich hatte einen Hang zum Exhibitionismus,
das gefiel mir.
Also doch Größenwahn?
Gewissermaßen. Sie doch auch, Herr Seiler?
Was genau?
Das Unkonventionelle. Mit 27 war ich Kolumnist der tz, lernte die Rolling Stones, Klaus
Kinski, Mario Adorf, Senta Berger kennen.
Das war meine Welt. Es lief das Musical „Hair“
Es verkaufte sich bisher mehr als 50.000 Mal.
ARD-Literaturkritiker Denis Scheck bezeichnete es dennoch als „ein Buch zum Kotzen“.
Ja, der Herr Scheck, dafür reichte ihm bisher
ein Blick in den „Spiegel“, jetzt muss er auch
Ist mir nicht fremd, Herr Sahner. Aber nun
stelle ich die Fragen. Also?
Großkotzigkeit nicht, aber temperierter
Größenwahn, ja. Meine Antriebsfeder war es
immer, besonders gut zu sein und von niemandem Grenzen gesetzt zu bekommen. Dass
man sich damit nicht nur Freunde macht, ist
mir klar. Nun biete ich wieder Angriffsfläche,
weil ich binnen 14 Tagen nach Udo Jürgens’
Tod ein Buch geschrieben habe, das auch noch
Bestseller wurde. Da sagen viele Leute, was
für ein Absahner.
noch in die „Spiegel“-Bestsellerliste gucken.
Als ich Marcel Reich-Ranicki mal um eine
Einschätzung von Scheck bat, blaffte er mich
an: „Was soll das sein?“
Viele Kollegen denken darüber nach, wie sie
nach der Recherche wieder Distanz zu ihren
Protagonisten aufbauen können. Sie nicht?
Schon auch. Aber wenn ich mit Hannelore
Elsner auf der kalten Terrasse des Bayrischen
Hofs sitze, sie mir eine Decke holt und wir
dann darunter kuscheln, schreibe ich darüber.
Können Geschichten überhaupt objektiv sein?
Jeder Journalist ist angehalten, objektiv zu
sein. Wenn man subjektiv ist, verfängt man
sich. Zwischentöne sind natürlich möglich,
aber eine grundsätzliche Objektivität ist eine
Frage der Fairness. Ich versuche, Leute so zu
zeichnen, wie sie wirklich sind. Ich bin kein
abstrakter Maler, aber weichzeichnen will ich
auch niemanden.
Geht nicht bereits bei der Auswahl der Figuren die Objektivität teilweise verloren?
Ein Porträt beinhaltet, dass ich Leute aus
dem Umfeld des Porträtierten befrage. Für
das Udo-Jürgens-Buch habe ich auch mit
Wolfgang Joop gesprochen, der hat ihn sprichwörtlich abgeknallt. Das ist Wolfgangs subjektive Meinung, aber ich habe ihn nicht
deshalb ausgewählt. Es ist die Aufgabe des
Journalisten, diese verschiedenen Nuancen
am Ende einzuordnen. Aber zunächst nähere ich mich objektiv. So habe ich es gelernt
und das entspricht meinem Selbstverständnis.
Woran leiden Sie mehr, am Recherchieren
oder am Schreiben?
Weder noch. Ich mache meinen Beruf mit
wachsender Leidenschaft. Leiden würde ich,
wenn ich vor dem Schreiben nicht mehr recherchieren dürfte. Ich bedauere Kollegen,
die nur noch schreiben. Udo Jürgens war mal
sauer auf mich, weil ich auch mit seiner Frau
gesprochen habe. Da habe ich ihm gesagt,
dass ich immer auch die Gegenseite anhöre.
Ein Journalist sollte nie zufrieden sein, bevor
er mit allen Beteiligten gesprochen hat.
Lassen Sie auch andere für sich recherchieren?
Nein, ich bin Solist.
Wann und wie beginnen Sie zu schreiben?
Meistens noch im Flugzeug nach Hause, da
entsteht das Gerippe. Ich frage mich, was
MEDIUM MAGAZIN
39
Reporter. Paul Sahner
mich selbst am meisten interessiert hat und
welche Geschichten für die Agenturen inter­
essant sein könnten. Ich versuche von Anfang
an, eine Dramaturgie für die ganze Geschichte zu finden. Daraus entsteht das Gerüst.
Dann fehlen nur noch das Richtfest und das
Hochziehen der Mauern. Im Grunde weiß
ich aber schon, wie die Geschichte aussehen
wird.
Wie viel Zeit vergeht danach?
Ich schiebe nichts auf die lange Bank. Am
nächsten Tag fange ich mit dem Schreiben an.
Schreibblockaden?
Habe ich keine.
Nie?
Die besten Einfälle kommen mir nachts.
Johannes Mario Simmel hat mir mal erzählt,
dass er immer zwei Aufnahmegeräte neben
dem Bett liegen hatte. Das habe ich mir abgeschaut, bei mir ist aber ein Notizblock. Wenn
ich aufwache, kritzle ich da rein. Meine Frau
hat sich zum Glück daran gewöhnt, dass
mehrmals pro Nacht das Licht angeht.
Transkribieren Sie Ihre Tonbänder selbst?
INFO
Serie „Große Reporter“
In unserer Serie sind zuvor erschienen:
1. Heike Faller, „Zeit-Magazin“
(„medium magazin“ Nr. 11/2013)
2. Holger Gertz, „Süddeutsche Zeitung“
(Nr. 12/2013)
3. Alexander Osang, „Der Spiegel“
(Nr. 1/2014)
4. Wolfgang Bauer, „Die Zeit“
(Nr. 2-3/2014)
5. Jan-Christoph Wiechmann, „Stern“
(Nr. 4-5/2014)
6. Wolfgang Büscher, „Welt“-Gruppe
(Nr. 7/2014)
7. Özlem Gezer, „Spiegel“ (Nr. 9/2014)
8. Michael Obert, freier Reporter
(Nr. 1/2015)
9. Malte Henk, „Zeit“-Reporter
(Nr. 3/2015)
Einzelne Ausgaben können Sie hier
nachbestellen: [email protected]
40
Ich leiste mir den Luxus, lange Gespräche
abtippen zu lassen.
Einige Kollegen sagen, sie brauchen das Reinhören, um noch einmal in die Stimmung des
Gesprächs zu kommen.
Ich habe den Sound nicht im Ohr, sondern
im Kopf.
Grübeln Sie lange über dem Einstieg?
Die Idee für den Einstieg habe ich meistens
schon bei der Recherche. Dann schreibe ich
erst einmal etwas hin, ich muss was auf dem
Blatt haben. Erst nach 30, 40 Zeilen komme
ich ins Komponieren. Ich schreibe alle Texte
per Hand, Claudia, meine Assistentin, tippt
sie dann ab. Beim Lesen merke ich, wenn der
Einstieg scheiße ist. Oder Claudia hat es mich
schon wissen lassen. Sie sagt dann immer,
das hätten wir auch einfacher haben können.
Aber so ist es natürlich nicht, wenn mir nichts
Besseres einfällt. Dann schreibe ich ihn noch
einmal. Im Blatt lassen mich einige meiner
Einstiege leider kalt. Da hätte ich mir mehr
Mühe geben sollen.
Schreiben Sie in einen Block?
Bei Burda wird gespart, deswegen schreibe
ich auf die Rückseite von Agenturmeldungen.
Wie sieht Ihr Schreibtag aus?
Ich bin Frühaufsteher, wir stehen jeden Tag
um sieben Uhr auf. Dann treffe ich Eva und
Horst Köhler im Wössener See. Meine Frau
macht Kaffee und Obstsalat. Danach fange
ich an zu lesen, SZ, FAZ, „Bild“. Später überlege ich, was ich schreiben könnte.
Um wie viel Uhr fangen Sie an?
Wenn ich das Gefühl habe, ich müsste an
einem Buch weiterschreiben, zwischen neun
und halb zehn. Dann leichtes Mittagessen, im
Sommer lege ich mich gerne ein bisschen in
die Hängematte und lese den „Spiegel“, die
„Zeit“, „Wallpaper“ oder „Vanity Fair“. Je
nach Lust schreibe ich auch nachmittags und
abends. Wenn ich keine Lust habe, spiele ich
Tennis oder fahre Boot. Ich kann mir das zum
Glück relativ komfortabel einrichten. Den
Komfort hatte ich bei Udo Jürgens nicht. Da
habe ich jeden Tag zwölf Stunden geschrieben
und telefoniert.
Wie lange schreiben Sie an einer Geschichte?
Wenn ich den abgeschriebenen Text habe,
mache ich Notizen an den Rand, eine Art In-
haltsverzeichnis. Danach lese ich ihn noch
einmal durch und komponiere daraus die
Geschichte. Bis zu einer ersten Version sind
es ungefähr eineinhalb Stunden.
Hören Sie Musik beim Schreiben?
Nie.
Welche Kleidung tragen Sie bei der Arbeit?
Bequeme Jeans und ein T-Shirt. Im Winter
einen Pullover, gerne aus Kaschmir. Im Sommer habe ich im Garten nur einen Pareo um.
Da haben wir eine Außendusche. Wenn mir
nichts mehr einfällt, dusche ich eiskalt.
Wie viele Geschichten produzieren Sie gleichzeitig?
Ich versuche immer, eine durchzuziehen
und nebenher andere anzustoßen.
Zeigen Sie jemandem den Text, bevor er zu
Patricia Riekel geht?
Zunächst geht er zum Textchef, aber da gibt
es eigentlich nie Beanstandungen. Dafür bin
ich zu lange im Job. Außer meiner Assistentin
zeige ich die Texte aber niemandem.
Einige Boulevard-Reporter haben den Anspruch, dass ihre Texte so auch im „Spiegel“
hätten erscheinen können. Sie auch?
Ein junger Kollege, der neu war, hat sich mal
bei mir beklagt, dass er mit der „Bunte“Schreibe nicht zurechtkommt. Das ist
Quatsch, es gibt keine „Bunte“-Schreibe.
Jeder soll seinen eigenen Stil behalten. Klar,
im Grunde sollten meine Geschichten auch
im „Spiegel“ stehen können. Andererseits
schreibe ich für die SZ oder „Dummy“ anders
als für die „Bunte“.
Wie würden Sie Ihren Ton beschreiben?
Ich versuche, Filme zu komponieren. Der
Leser soll das Gefühl haben, im Kino zu sitzen.
Ob es ein besonders wertvoller Film ist, weiß
ich nicht. Im Udo-Jürgens-Buch habe ich zum
Beispiel beschrieben, wie ich von seinem Tod
erfahre. Wir gehen sonntags immer essen.
Diesmal konnten wir uns nicht zwischen Thailänder und Italiener entscheiden – und sind
dann zum Österreicher. Meine Frau hatte ein
Wiener Schnitzel, das hat auch Udo immer
gegessen. Der Wirt, wie Udo aus Kärnten stammend, wollte uns noch einen Kaiserschmarrn
machen, dann hat mein Handy geklopft. Ich
beschreibe das im Buch eher lakonisch, aber
diese Szenerie war schon verrückt.
MEDIUM MAGAZIN #05/2015
„Am eitelsten sind
jene, die behaupten,
nicht eitel zu sein.“
Paul Sahner
Wo lagern Sie eigentlich Ihre Tonbänder?
Gerade sind sie noch in sieben Umzugskisten, aber ich will eine Plexiglassäule dafür
haben. Die sind ja alle beschriftet und da
kommen die dann so rein, dass man sie von
außen gut sehen kann.
macht der jetzt? Wie lebt der? Was treibt ihn
an? Das ist eine spannende Spurensuche.
Wie viele haben Sie?
Grob geschätzt 3.500.
bandaufzeichnung und eine Menge Fotos.
Nachdem die „Bunte“ mit der Geschichte
erschien, hat er in einer Pressekonferenz
behauptet, nie mit mir gesprochen zu haben.
Das war gelogen. Ratzinger erzählte später,
meinetwegen geweint zu haben. Da wollte
ich ihn verklagen. Aber wie hätte das ausgesehen: der Burda-Verlag verklagt den Vatikan.
Stimmt das Gerücht, dass Sie ein paar Tausend Nummern von Prominenten haben?
Das ist lächerlich. Wenn ich die Nummern
wirklich wichtiger Leute zähle, die ich Tag
und Nacht anrufen kann, aus der Politik, der
Wirtschaft, dem Sport und dem Showbusiness, dann komme ich auf vielleicht 400.
Welche Gesprächspartner fehlen Ihnen?
Ich würde gerne das letzte Gespräch mit
Fidel Castro führen. Am besten als Doppelinterview mit ihm und mit dem Fußballer
Maradonna. Ich glaube, das sind vergreiste
und beknackte Leute, die mal die größten
Idole waren.
Sie erzählten mal, dass Papst Benedikt Ihre
größte journalistische Enttäuschung war.
Als Joseph Ratzinger noch Kardinal war,
begleitete ich ihn in Rom zur Malteserkapelle. Ein nettes Gespräch. Ich hatte eine Ton-
Und aus Deutschland?
Joschka Fischer. Dessen finale Geschichte
habe ich noch nicht gelesen. Der hat etwas
länger gewartet als Gerhard Schröder, bis er
das große Geld ins Haus gelassen hat. Was
Um das Gespräch mit einer typischen
„Bunte“-Frage abzuschließen: Im Herbst
2015 erscheint Ihre Biografie. Was daraus
können Sie schon heute, exklusiv und vorab,
enthüllen?
Dass Gerhard Schröder ein lupenreiner Demokrat ist, der sich noch nie die Haare gefärbt
hat. Auch wenn seine Mutter das anders sah.
2006
2007
2008
Noch einmal zurück zum Größenwahn. Ist
dieser Ihre Triebfeder?
Ich heiße nicht Middelhoff. Ich sage, meine
Eitelkeit ist meine Triebfeder. Sie ist die Triebfeder jedes guten Journalisten. Am eitelsten
sind jene, die behaupten, nicht eitel zu sein.
STEPHAN SEILER
ist Journalist in Hamburg.
[email protected]
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Die Ausschreibung 2015: Flüchtlinge in Hessen.
DIE FAKTEN
Bereits zum 10. Mal wird in diesem Jahr der Hessische
Journalistenpreis ausgelobt. Auch 2015 ist er mit
insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird bundesweit
ausgeschrieben.
stellen aber auch das vielfältige Engagement der
Hessen in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung.
Diesen Qualitätsjournalismus zu fördern, ist das Ziel
des Hessischen Journalistenpreises.
Jährliche Preisverleihung
Dotierung: insg. 10.000 Euro
Kategorie: Wortjournalismus
(Print/Online)
DAS ZIEL
DIE TEILNAHME Alle Journalistinnen und Journalis-
Ehrenpreis für das bisherige Lebenswerk
Thema 2015: Flüchtlinge in Hessen
Unabhängige Jury: Vertreter der
Wissenschaft und Medienpraxis
Teilnahmeberechtigt: Journalisten
(bundesweit) mit deutschsprachigen
Beiträgen
Veröffentlichung: in den
Jahren 2014 und 2015
Einsendeschluss: 31. Juli 2015
Der Preis würdigt journalistische
Beiträge, die zur Stärkung der unverwechselbaren
Identität Hessens beitragen. Das Thema 2015:
Flüchtlinge in Hessen. Menschen werden vertrieben,
flüchten vor Krieg, Gewalt, Verfolgung, Hunger. Sie
sind auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit,
nach einem Leben in Würde. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist die Aufnahme und wertschätzende Behandlung von Menschen, die oft mit
traumatischen Erfahrungen aus fremden Ländern
nach Hessen kommen. Land, Kreise, Kommunen
erfüllen ihre Aufgaben aufseiten der Verwaltung.
Zahlreiche Menschen engagieren sich in Arbeitskreisen, häufig ehrenamtlich, um zu helfen. Die Medien
wiederum haben die Aufgabe, die Entwicklungen und
Gegebenheiten vor Ort zu beschreiben und zu analysieren. Sie weisen auf Verbesserungsbedarf hin –
ten aus dem Bereich Wortjournalismus können sich
bis zum 31. Juli 2015 um den Hessischen Journalistenpreis bewerben. Die Beiträge sollten in den Jahren
2014 oder 2015 veröffentlicht worden sein. Weitere
Informationen zur Teilnahme und Bewerbungsunterlagen erhalten Sie auf:
www.hessischer-journalistenpreis.de
Weitere Informationen erhalten Sie per
E-Mail an [email protected], auf
unserer Website oder unter: 0 69 / 75 37 - 0
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