Landesbildungsserver Baden-Württemberg, Fach: Kunst Kurzinfo: Expressionistische Malerei Als ‚Expressionismus‘ bezeichnet man eine Stilrichtung der bildenden Kunst, die unter diesem Begriff unmittelbar zu Beginn des 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum erstmals in der Malerei und der Grafik in Erscheinung trat. Die expressionistischen Maler standen im Gegensatz zur Bildsprache des der impressionistischen Malerei: Es ging ihnen nicht mehr um den Eindruck, den ein bestimmtes Motiv aus der Natur bei einem Künstler hinterließ, sondern um den Ausdruck dessen, was dieses gefühlsmäßig bei ihm auslöste. Den Expressionisten lag nicht viel an der wirklichkeitsgetreuen Weitergabe von schönen Formen und Eindrücken aus der Natur; im Gegensatz zu den impressionistischen Malern drückten sie ihre subjektiven Regungen aus. Sie gaben direkt ein durch spontane Gefühle interpretiertes Motiv wieder. Die expressionistischen Maler setzten intensive und stark leuchtende Farben oft großflächig und ungemischt nebeneinander. Die Motive begannen, sich vom Naturvorbild zu lösen. Die Vereinfachung der Formen und die flächenhaften Strukturierung des Bildaufbaus trugen ebenfalls dazu bei, dass die Bilder zunehmend abstrakter wurden. Ein weiteres Merkmal ist die Auflösung der traditionellen Perspektive. Die Themen der expressionistischen Malerei waren die Natur und der Krieg. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen rückten gesellschaftliche und politische Themen in den Mittelpunkt. Der Horror des Krieges und die chaotische Nachkriegszeit hinterließ seine Spuren, vor allem bei Otto Dix. Wassily Kandinsky gründete im Jahre 1909 die Neue Künstlervereinigung München (N.K.V.M), aus der die Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ hervorging. Ihre bekanntesten Vertreter waren Wassily Kandinsky, Paul Klee, Alexej Jawlensky, Franz Marc, August Macke und Gabriele Münter. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 löste sich der Blaue Reiter auf. Die zweite Hauptströmung waren die Maler der „Brücke“, eine ebenfalls sehr bekannte Künstlervereinigung. Die „KG Brücke“ wurde am 7. Juni 1905 in Dresden von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet. Später kamen noch Otto Müller, Emil Nolde und Max Pechstein dazu. Darüber hinaus gab es weitere einzelne Expressionisten, die keiner Künstlervereinigung angehörten, dennoch aber einen großen Bekanntheitsgrad erreichten: Ernst Barlach, Max Beckmann, Otto Dix, Lyonel Feininger und Oskar Kokoschka.
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