INVESTMENT NEWS Oktober 2015 Unsere Themen: Weltbörsen: Verunsicherung, wohin man blickt +++ Kapitalmarkt-Prognose +++ ETHENEA Independent Investors S.A.: Kapital erhalten und weiterentwickeln +++ Veritas Investment GmbH: Flexibler Ansatz mit Alleinstellungsmerkmalen +++ Gastkommentar: Wann ist die Zeit reif für Investments? Standpunkt Weltbörsen „Dieselgate“ Am 18. September teilte die US-Umweltbehörde mit, der deutsche Automobilriese Volkswagen habe in großem Stil Messergebnisse von Abgastests manipuliert. Es stellte sich heraus, dass bei vielen VW-Dieselfahrzeugen eine spezielle Software zum Einsatz gekommen ist, die den Schadstoffausstoß unter Testbedingungen drosselt. Volkswagen musste sein Fehlverhalten einräumen; Vorstandschef Martin Winterkorn nahm seinen Hut. In Folge des Skandals brach der Kurs der VW-Aktie ein und sank bis Ende September um über 40 Prozent. Das Vertrauen der Anleger (und nicht zuletzt auch das der Autofahrer – ist durch die Abgas-Affäre erschüttert worden) eine Kombination, die den gesamten Automobilsektor auf Talfahrt schickte. Diesem Druck konnte sich zwar auch der DAX nicht entziehen, doch mit einem Minus von etwas mehr als 5 Prozent zeigte sich der deutsche Leitindex noch recht robust. „Dieselgate“ lehrt also einmal mehr, nicht alle Eier in einen einzigen Korb zu legen, sondern auf Risikostreuung zu setzen – ein Aspekt, den Gastautor Detlef Glow in seinem Kommentar auf Seite 5 noch einmal ausführlicher beleuchtet. Verunsicherung, wohin man blickt Bisher war China der zuverlässige Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Dieser ist zuletzt jedoch ins Stocken geraten. Gleichzeitig konnte sich die US-Notenbank bisher noch nicht dazu durchringen, die Zinsen anzuheben, obwohl die Wirtschaft der USA wieder brummt. Kein Wunder, dass sich die Anleger fragen, woran sie sind. Am Börsenplatz China ging es im dritten Quartal äußerst turbulent zu. So gab der Shanghai Composite-Index, der die Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes widerspiegelt, zwischen Anfang Juni und Ende September um mehr als 40 Prozent nach. Die Ursache dafür war die schwächelnde Konjunktur im Reich der Mitte. China steht ein anstrengender Reformprozess weg von der exportbestimmten Industriewirtschaft hin zu einer stärker auf den Binnenkonsum ausgerichteten Konjunktur bevor. Zwar versucht die Staatsführung, die Wirtschaft mit umfassenden Ankurbelungsmaßnahmen zu stützen, aber auch den Regierenden ist bewusst, dass die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten wohl erst einmal vorbei sein dürften. Börsen haben ein paar Federn lassen müssen Auch die übrigen Schwellenländer haben derzeit mit Problemen zu kämpfen. Während das nachlassende Wirtschaftswachstum in China vor allem dessen asiatischen Nachbarn zu schaffen macht, werden andere Emerging Markets durch die niedrigen Rohstoffpreise beeinträchtigt. Das gilt vor allem für die Anlageergebnisse im Vergleich Ölexporteure im Nahen Osten, Wertentwicklung in Prozent über in Lateinamerika und in Afrika. Anlagekategorie 6 M 1 J 3 J 5 J 10 J 15 J Und nicht zuletzt werden viele Aktien Deutschland -19,3 2,033,955,191,542,1 Schwellenländer auch durch Aktien Europa -11,7 0,230,242,127,3-2,2 hausgemachte Probleme in Aktien USA -8,4-4,421,251,055,452,9 Mitleidenschaft gezogen. Aktien Lateinamerika-25,3-25,3-25,3-25,3-12,583,0 Bestes Beispiel dafür ist BraAktien Asien (o. Japan) -18,1 -14,4 -6,9 -9,3 47,3 101,2 silien, das eine hohe StaatsAktien Japan -9,5 7,596,085,628,110,4 verschuldung, eine steigende Aktien Osteuropa -6,4 -3,2 -6,5 -8,8 -15,2 139,0 Arbeitslosigkeit und politische Gold -6,1 -7,8 -37,1 -14,8 137,7307,4 Rangeleien in die Rezession Aktien Pharma & Ges. -10,6 -1,1 50,3 89,5 90,4 89,2 getrieben haben. Wie geht’s weiter? Angesichts dieser und unzähliger weiterer Krisenherde – dem Ukraine-Konflikt, der Flüchtlingsproblematik oder dem VW-Skandal, um nur einige wenige zu nennen – ließ sich unter den Anlegern zumindest auf kurze Sicht eine noch größere Zurückhaltung im Hinblick auf risikoreiche Anlageformen feststellen. Auch die meisten professionellen Investoren äußerten sich zuletzt eher vorsichtig. Auf lange Sicht spricht man Aktien jedoch nach wie vor ein hohes Wachstumspotenzial zu. Weitere Informationen dazu finden Sie auch in der aktuellen Kapitalmarkt-Umfrage auf Seite 2. Aktien Medien & Kom. -10,5 -12,7 -1,9 3,3 13,8 -29,8 Aktien Technologie -10,1-4,527,756,472,0 -18,6 Anleihen Deutschland-0,2 2,0 8,218,949,249,2 Anleihen USA* -3,717,319,738,464,863,1 USD/EUR -4,6 12,2 14,3 21,1 7,0-21,4 Alle Angaben auf Euro-Basis; Stand: Ende September 2015 *Citigroup US Gov Bond All Maturities Local Cur TR; Quelle: Lipper Als wäre es der Unsicherheit noch nicht genug, gibt auch die US-Notenbank Anlass zu Spekulationen. Hat sie sich bisher doch noch nicht dazu 250 200 150 100 50 Aktien Deutschland Aktien USA Aktien Europa 09/15 09/14 09/13 09/12 09/11 09/10 09/09 09/08 09/07 09/06 09/05 0 Aktien Japan durchringen können, die Zinsen wieder anzuheben. Was bisher als Indikator für mehr Liquidität an den Finanzmärkten betrachtet wurde, löste zuletzt nämlich eher Befürchtungen um den Zustand der USWirtschaft aus. Für Investoren, die trotz (oder vielleicht sogar wegen) der jüngsten Kursrückgänge auf Aktien, aber auch auf eine breite Diversifikation setzen, könnte der Ethna-DYNAMISCH, den Fondsmanager Peter Steffen auf Seite 3 vorstellt, eine Anlagealternative sein. Im Gegensatz dazu zielt der Veri Multi Asset Allocation, den Portfoliomanager Christian Riemann auf Seite 4 präsentiert, auf etwas sicherheitsorientiertere Anleger ab. In seinem Gastkommentar auf Seite 5 geht Lipper-Experte Detlef Glow der Frage nach, wann die Zeit für Investments eigentlich reif ist. 2 INVESTMENT NEWS Oktober 2015 INVESTMENT NEWS Kapitalmarkt-Prognose Fürs letzte Quartal 2015 zurückhaltender Investment News hat in seiner aktuellen Umfrage wieder 31 Fondsgesellschaften nach ihrer Einschätzung der Kapitalmärkte gefragt. Geballtes Prognose-Know-how der wichtigsten Investment-Profis, die ein weltweites Anlagevolumen von insgesamt rund 6.400 Milliarden Euro bewegen. Nach den heftigen Turbulenzen, die das dritte Börsenquartal zwischenzeitlich erschüttert haben, blicken die Anlageprofis dem Jahresende inzwischen etwas zurückhaltender entgegen. Während die Aussichten für die etablierten Aktienmärkte noch vergleichsweise stabil geblieben sind, sind die Schwellenländer ordentlich unter Druck geraten. Da die Börsenplätze China und Brasilien in der Gunst der Anleger zuletzt am meisten verloren haben, überrascht es nicht, dass die Prognosen für Asien und Lateinamerika am pessimistischsten ausfallen. Auch die Anlageregion Osteuropa hat sich von den Auswirkungen der Ukraine-Krise noch nicht befreien können und weist auf kurze Sicht nach wie vor einen negativen INI-Wert auf. Auf Branchenebene liegen die INIs für sämtliche Industriezweige weiterhin im Plus. Besonders zuversichtlich gestimmt sind die Experten mittelfristig für den Sektor Pharma und Gesundheit, dicht gefolgt von Technologieaktien. Bei den Rohstoffen Öl und Gold bleiben die Marktkenner allerdings vorsichtig. Beim Zinsniveau gehen die Auguren in den USA, aber auch in Europa weiter von einem Anstieg aus. Gleichzeitig erwartet man, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro insgesamt aufwerten wird. Aktien Deutschland Aktien Europa Aktien USA Aktien Lateinamerika Aktien Asien (ex. Japan) Aktien Japan Aktien Osteuropa Aktien Pharma & Gesundheit Aktien Medien & Kommunikation Aktien Technologie Gold Öl Immobilien Europa Zinsniveau Deutschland Zinsniveau USA USD/EUR kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig kurzfristig mittelfristig – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – kurzfristig = unter 6 Monate; mittelfristig = über 6 Monate – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – stark steigend – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – steigend – – – – – – – – – – – – – – seitwärts – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – fallend – – – – – – – – – – INI* Zeitraum Allianz GI Ampega Investment Barings BlackRock ColumbiaThreadneedle Comgest DJE DNB DNCA Finance ETHENEA Flossbach von Storch FPM Frankfurt-Trust Gothaer AM Henderson HSBC Invesco Lacuna J. Safra Sarasin Jupiter AM LBB Invest LGT Nomura Oddo Meriten IM Pictet AM Pioneer Investments Raiffeisen KAG Reuss Private AG Schroders Veritas Wells Capital Mgt. Markteinschätzungen (Stand: September 2015) 0,07 0,89 0,20 0,93 0,07 0,46 -0,62 -0,14 -0,20 0,36 0,43 0,96 -0,29 0,19 0,45 0,80 0,24 0,59 0,45 0,79 -0,04 0,23 -0,07 0,46 0,56 0,59 0,07 0,33 0,45 0,76 0,24 0,55 stark fallend – keine Angabe *Erläuterungen zur Prognose-Tabelle: Die einzelnen Prognose-Werte der Fondsgesellschaften gehen mit einer bestimmten Gewichtung in den so genannten „Investment News Indikator“ (INI) ein. Die „starken“ Werte, also „stark steigend“ oder „stark fallend“ erhalten jeweils 2 Punkte, die einfachen Werte „steigend“ oder „fallend“ fließen mit nur 1 Punkt ein. Eine positive Einschätzung produziert einen Pluswert, eine negative Einschätzung führt zu einem Minuswert. Eine Seitwärtsbewegung erhält 0 Punkte. Der INI ergibt sich dann als Quotient aus der Summe der Bewertungspunkte geteilt durch die Anzahl der für ein Segment tatsächlich abgegebenen Prognosen. So ist sichergestellt, dass nur „echte“ Vorhersagen in die Bewertung einfließen und der Wert „keine Angabe“ das Ergebnis nicht verfälschen kann. Fazit: Je höher der INI, desto positiver die Aussichten für einen Aktienmarkt beziehungsweise das Zinsniveau in einem Land. Ein wichtiger Hinweis: Wir machen noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es sich bei der Wiedergabe der Markteinschätzungen nicht um eine Anlageempfehlung handelt. Ein individueller Anlagevorschlag kann grundsätzlich erst nach eingehender Analyse der persönlichen Situation des Anlegers erstellt werden. 3 INVESTMENT NEWS Oktober 2015 INVESTMENT NEWS Investmentstrategen im Exklusiv-Gespräch Kapital erhalten und weiterentwickeln Ethna-DYNAMISCH ist der aktienorientierte Fonds der Luxemburger Kapitalanlagegesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A. Peter Steffen, Mitglied des Portfoliomanagement-Teams bei ETHENEA und Leadmanager des Ethna-DYNAMISCH, spricht mit „Investment News“ über die Stärken des Fonds, seine Anlagestrategie und die Entwicklung der Aktienmärkte. Fonds-Fakten: Ethna-DYNAMISCH T Stand: 31.08.2015 FondswährungEuro ISIN/WKN LU0455735596 / A0YBKZ Leadmanager Peter Steffen Erstausgabedatum10.11.2009 Fondsvolumen 217,36 Mio. Euro Investment News: Was sind die Stärken Ihres Fonds? Steffen: Wie alle Fonds von ETHENEA ist der Ethna-DYNAMISCH ein aktiv gemanagter Mischfonds, der teilweise in Anleihen, Aktien und liquide Mittel investiert. Durch die Kombination mehrerer Anlageklassen und die Diversifikation der Titel innerhalb einer Klasse werden Wertschwankungen vermindert. Unser Grundsatz ist es, das Kapital unserer Anleger zu erhalten und das uns anvertraute Vermögen langfristig zu mehren. Daher passen wir auch die Gewichtung der Anlageklassen an die jeweilige Marktlage an. In Bezug auf die Risikofreude sind wir nämlich eher so wie unsere Partner: Wir mögen Schwankungen nicht und nehmen sie so gut wir können raus. Investment News: Wie treffen Sie Anlageentscheidungen? Wertentwicklung des Ethna-DYNAMISCH T Steffen: Wir treffen alle Investitionsbeschlüsse besonders sorgfältig und vorausschauend. Unsere Anlageentscheidungen sind dabei zunächst makroökonomisch motiviert: Wir identifizieren Trends in Aktien, Zinsen und Währungen und setzen unsere Strategien dementsprechend um. Wir stellen dabei zwar nicht jeden Tag das komplette Portfolio auf den Kopf, verfügen jedoch über die nötige Flexibilität, um jederzeit Korrekturen vornehmen zu können. Investment News: Welche Anlagestrategie setzen Sie im Ethna-DYNAMISCH um? Steffen: Der Ethna-DYNAMISCH ist ein aktienorientierter Mischfonds, dessen Aktienquote bis zu 70 Prozent betragen kann – und das bei einer angemessenen Volatilität. Der Fonds ist somit ein passendes Produkt für chancenorientierte Anleger. Durch die hohe Flexibilität seiner Aktienquote sind wir aber auch stets in der Lage, auf mögliche Wertschwankungen an den Aktienmärkten zu reagieren und die Aktienquote entsprechend anzupassen. Besonders im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist der aktiv gemanagte Fonds bestens positioniert, um Renditemöglichkeiten wahrzunehmen. Investment News: Wie beurteilen Sie die Entwicklungen an den Aktienmärkten? Steffen: Unser Ausblick für den Aktienmarkt war seit Monaten sehr vorsichtig, was die niedrigen Investitionsquoten in unseren Fonds bestätigen. Nach sieben Jahren Hausse sind die Bewertungen inzwischen sehr ambitioniert. Gleichzeitig schwächen sich die Wachstumsaussichten weltweit ab, und es gibt jede Menge ökonomische Verwerfungen. Während sich die Märkte in den USA und Europa ETHENEA Independent Investors S.A. Ein starker und unabhängiger Partner ETHENEA Independent Investors S.A. ist eine unabhängige Kapitalanlagegesellschaft mit Hauptsitz in Luxemburg. Die Leitmotive der von ETHENEA verwalteten Ethna Funds sind die langfristige Bewahrung und Entwicklung der Vermögenswerte. Dabei stehen mit dem EthnaDEFENSIV, dem Ethna-AKTIV und dem EthnaDYNAMISCH drei wertorientierte Anlageprofile zur Auswahl: risikominimiert, ausgewogen und gewinnorientiert. ETHENEA Independent Investors S.A. beschäftigt derzeit 75 Mitarbeiter an diversen Standorten in Europa. Mit den Portfoliomanagern Luca Pesarini, Arnoldo Valsangiacomo, Guido Barthels, Daniel Stefanetti, Peter Steffen und ihrem Team stehen den Ethna Funds ausgewiesene Anlageexperten mit langjähriger Erfahrung im Finanzbereich vor. Das aktiv verwaltete Vermögen der Ethna Funds beträgt derzeit mehr als 13,58 Mrd. Euro (per 31.08.2015). Portfoliomanagement-Team von ETHENEA vergleichsweise gut gehalten haben, hat es in vielen Schwellenländern bereits erhebliche Einbrüche gegeben. Der Abschwung in den BRIC-Staaten – und insbesondere in China – geht auch an den westlichen Unternehmen und Volkswirtschaften nicht spurlos vorüber. Und nachdem es uns gelungen ist, die aktuelle Korrektur gut zu umschiffen, sehen wir kurzfristig wieder etwas mehr Potenzial und haben unsere Aktienquote wieder etwas erhöht. Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 16, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main. Zur Person Peter Steffen Peter Steffen ist Diplom-Kaufmann (FH) sowie CFA Charterholder und verfügt über knapp 10 Jahre Erfahrung im Portfoliomanagement. Sein beruflicher Weg führte ihn zunächst unter anderem zu Dresdner Kleinwort und zur Varengold Wertpapierhandelsbank. 2007 nahm er seine Tätigkeit bei der Deutschen Asset & Wealth Management Investment GmbH in Frankfurt und New York auf. Drei Jahre lang arbeitete er als Analyst für amerikanische Bank- und Versicherungsaktien, bevor er 2010 die Funktion des Portfoliomanagers für amerikanische und globale Value-Fonds übernahm. Seit Januar 2015 ist er Portfoliomanager bei ETHENEA. In seiner Freizeit widmet er sich seiner Familie und seinen beiden Kindern. Zu seinen Hobbys zählen Taekwondo, Free Ride-Ski und Segeln. 4 INVESTMENT NEWS Oktober 2015 INVESTMENT NEWS Investmentstrategen im Exklusiv-Gespräch Flexibler Ansatz mit Alleinstellungsmerkmalen Multi Asset-Produkte sind seit einigen Jahren im Aufwind. Mit welchen Eigenschaften sich einzelne Fonds von ihren Mitbewerbern abheben können und welche Instrumente bei der Verwaltung eines Multi Asset-Fonds eingesetzt werden, erläutert Veritas-Fondsmanager Christian Riemann im Exklusiv-Interview. können wie es vom Anleger erwartet und gewünscht wird. Wir haben uns 2013 deshalb dafür entschieden, beim Veri Multi Asset Allocation etwaige Verluste von FondswährungEuro vornherein zu begrenzen, und deshalb ein Risikobudget von 10 Prozent festgesetzt. ISIN/WKN DE0009763235 / 976323 Investment News: Wie setzen Sie das in der Praxis um? FondsmanagerVeritas-Investmentteam Riemann: Das jeweilige Risikobudget bestimmt, wie Fondsauflegung03.08.1970 hoch der maximale Verlust des Fonds gegenüber dem Übernahme 17.05.1993 Jahresanfangswert sein darf. Damit das auch funktidurch Veritas oniert, werden die Positionsgrößen in den einzelnen Fondsvolumen 125 Mio. Euro Anlageklassen auf wöchentlicher und monatlicher Basis auf das Risikobudget abgestimmt. Die Steuerung Investment News: Multi Asset-Fonds sind in den letz- dieser Grenzen übernimmt das hauseigene Modell ten Jahren sehr häufig auf den Markt gebracht wor- „Risk@Work“. Es soll darüber hinaus die Rendite optimieren. Nach jeweils 3 Prozent Ertrag greift die Geden. Warum jetzt noch von Veritas? Riemann: Wir haben den Fonds schon 1993 übernom- winnsicherung, die Wertuntergrenze wird um diese 3 men. Multi Asset ist bei Veritas Investment also kein Prozent nachgezogen und das Risikobudget somit auf aktueller Trend, sondern bereits seit über 20 Jahren den Startwert von 10 Prozent zurückgesetzt. Investment News: Wie lange setzen Sie schon auf gelebte Philosophie. Investment News: Weshalb wird der Fonds denn erst Risk@Work? Riemann: Das Modell wurde 2007 von der Schwesjetzt verstärkt wahrgenommen? Riemann: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich tergesellschaft Veritas Institutional entwickelt und bei starre Multi Asset-Strategien in extrem schwierigen Spezialfonds eingesetzt. Seit 2013 profitieren auch die Jahren Abwärtstendenzen nicht so weit entziehen Publikumsfonds Veri Multi Asset Allocation und Veri ETF-Allocation DefenVeri Multi Asset Allocation seit Strategieänderung sive davon. Es kommt ohne Prognosen aus. Investment News: Wie sieht die Umsetzung beim Veri Multi Asset Allocation genau aus? Riemann: Beim Veri Multi Asset Allocation soll das Risikomodell dafür sorgen, dass das Risikobudget des Quelle: Veritas Investment GmbH Fonds immer auf der Fonds-Fakten: Veri Multi Asset Allocation R Zur Person Christian Riemann kam im August 2010 zur Veritas Investment und verwaltet als leitender Portfoliomanager die Aktien- und Mischfonds des Unternehmens. Vor seiner Tätigkeit bei Veritas war Riemann in der Vermögensverwaltung der BHF-BANK für die Selektion und Allokation von traditionellen und alternativen Investmentfonds verantwortlich. Außerdem managte er einen nachhaltigen Dachfonds. Seine berufChristian Riemann liche Laufbahn begann der Diplom-Volkswirt 2005 als Wertpapierhändler bei der FINOV€STA GmbH in Düsseldorf. Veritas Investment GmbH Unabhängige Investmentboutique Die Veritas Investment GmbH wurde 1991 als Kapitalanlagegesellschaft nach deutschem Recht gegründet. Firmensitz von Veritas Investment in Frankfurt Als bankenunabhängige Investmentboutique konzentriert sich Veritas Investment auf ihre Kernkompetenz: das Asset Management. Die Produktpalette umfasst vermögensverwaltende – überwiegend ETF-basierte – Asset Allocation-Fonds mit institutioneller Risikosteuerung sowie nach dem Quality-Value-Modell gesteuerte, konzentrierte Aktienfonds mit Governance- und Tail Risk-Filtern. Sämtliche Fonds zeichnen sich durch systematische, prognosefreie Investmentansätze aus. „Ideallinie“ fährt. Entsprechend gibt Risk@Work die Allokation vor und adjustiert wöchentlich und monatlich die Positionsgrößen in den Anlageklassen, um die Abweichungen von dieser „Ideallinie“ möglichst gering zu halten. Unterstützt wird die Allokation durch das Trendphasenmodell von Veritas Investment, das mit Signalen in Krisenphasen den tatsächlichen Investitionsgrad der Aktienquote taktisch absenken kann. Investment News: Investieren Sie im Veri Multi Asset Allocation Fonds mehr über ETFs oder nutzen Sie auch Einzeltitel? Riemann: Die Investitionen erfolgen weitgehend über Einzeltitel. ETFs ergänzen die Allokation nur in den Spezialthemen Hochzins- und Schwellenländeranleihen. Im Aktienbereich setzt der Fonds vor allem auf unterbewertete Qualitätstitel, die zusätzlich einen Risikofilter durchlaufen müssen. Dieser Risikofilter baut auf den Extreme Value@Risk und auf ESG-Kennziffern, bei denen wir den Aspekt gute Unternehmensführung zu zwei Dritteln gewichtet haben. Die regionale Aufteilung des Anteils ist fix: Je 40 Prozent entfallen auf die USA und Europa, 20 Prozent auf Japan. Investment News: Kann man sagen, dass der Veri Multi Asset Allocation auch ein Fonds verschiedener Risikomanagementstile ist? Riemann: Um in Zeiten extrem niedriger oder gar negativer Zinsen noch auskömmliche Renditen erzielen zu können, sind höhere Portfolioanteile in riskanteren Anlageklassen erforderlich. Um deren Risiken im Griff zu behalten, bedarf es jedoch neuer Ansätze. Aus diesem Grund sind im Fonds Steuerungselemente wie das Trendphasenmodell, Risk@Work oder auch Aktienfilter auf Basis von Extreme VaR oder ESG berücksichtigt. Damit dürfte er sich auch von den meisten Multi AssetFonds unterscheiden. 5 INVESTMENT NEWS Oktober 2015 INVESTMENT NEWS Gastkommentar Wann ist die Zeit reif für Investments? Derzeit fragen sich viele Anleger, ob und wie sie überhaupt noch investieren sollen oder ob ihr Geld auf einem Festgeldkonto nicht vielleicht doch besser aufgehoben ist. Lipper-Experte Detlef Glow hat sich mit dem Für und Wider beschäftigt. Neben den niedrigen Zinsen, die Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren zurzeit unattraktiv erscheinen lassen, sind die Aktienmärkte nach ihrem Aufwärtstrend, der 2011 begonnen hatte, in den letzten Wochen wieder deutlich schwankungsanfälliger geworden. Deshalb kommt es vielen Investoren so vor, als würde es an den Kapitalmärkten im Moment mehr Risiken als Chancen geben. Diese Sicht auf das aktuelle Marktumfeld ist sicherlich nicht ganz falsch. Allerdings müssen sich die Anleger dann auch die Frage stellen, wann denn der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in die Wertpapiermärkte ist. Denn sind die Märkte erst einmal eine Weile angestiegen, wirken sie automatisch überbewertet und teuer. Sind die Preise für Wertpapiere jedoch gefallen, scheuen sich die Investoren häufig zu kaufen, da der Absturz ja noch weitergehen könnte. Somit ist die Zeit eigentlich nie reif für Investments in Wertpapiere. Einmalanlagen aufteilen Bei dieser Diskussion wird aber leider häufig übersehen, dass es sich bei Engagements in Aktien oder die meisten festverzinslichen Wertpapiere um langfristige Anlagen handelt und der Einstiegszeitpunkt somit eine untergeordnete Rolle spielt. Dies bedeutet aber nicht, dass die Investoren ihr Kapital bei Einmalanlagen „in einem Rutsch“ anlegen sollten. Gerade bei größeren Anlagesummen ist es sinnvoll, das Kapital in mehreren Schritten über einen längeren Zeitraum hinweg zu investieren. Diese Vorgehensweise hat bei steigenden Märkten zwar den Nachteil, dass der Investor von Kurssteigerungen nicht in vollem Umfang profitiert, dafür hat er aber bei einem Markteinbruch immer noch Geld in der Kasse, mit dem er Fondsanteile zu gesunkenen Preisen nachkaufen und so einen niedrigeren Einstandskurs realisieren kann. Zudem bietet es sich an, eine Einmalanlage – auch wenn diese auf mehrere Investitionszeitpunkte aufgeteilt wird – durch einen Sparplan zu ergänzen, um so zusätzlich den sogenannten „Cost-Average-Effekt“ zu nutzen. Hierbei profitiert der Anleger durch regelmäßige (zum Beispiel monatliche) Einzahlungen von den allfälligen Schwankungen an den Wertpapiermärkten. Vermögensaufteilung beachten Getreu dem Motto „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ sollten Anleger bei der Aufteilung ihrer Investitionen auf unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere – der sogenannten „Asset Allocation“ – immer darauf achten, dass ihr Kapital breit gestreut in verschiedene Märkte und Segmente investiert wird. Die so erreichte Diversifikation soll dabei helfen, die Schwankungsbreite des Portfolios zu reduzieren und Verluste zu begrenzen. Ebenso sollten Investoren darauf achten, nicht zu große Teile ihres Vermögens in Fonds Ihr Ansprechpartner: Zur Person Detlef Glow, MBA (UoW), kam im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich zu Thomson Reuters/Lipper. Anfang 2007 übernahm er dann die Leitung für die Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Oktober 2010 ist Glow inzwischen Leiter der Fondsanalyse von Lipper in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Bis dahin war er in seiner Detlef Glow, Head of Funktion als Direktor im Portfoliomanagement bei der Lipper EMEA Research Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanager für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Detlef Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war. zu schleusen, die in spezielle Märkte oder Marktsegmente investieren (wie etwa Technologieaktien oder Anleihen aus Schwellenländern), da diese Fonds von Natur aus eine erhöhte Schwankungsanfälligkeit aufweisen. Außerdem neigen diese Papiere dazu, sich in Krisen, in denen die Anleger das Risiko auf Portfolioebene reduzieren, ähnlich zu verhalten. Fazit Auch wenn niemand vorhersagen kann, wann der richtige Zeitpunkt für ein Engagement an den Wertpapiermärkten gekommen ist, können Anleger ihren Investitionszeitpunkt durch die Aufteilung einer Einmalanlage auf verschiedene Termine optimieren. Zudem sollte das Vermögen immer auch dem Risikoprofil des Anlegers entsprechend auf die unterschiedlichen Anlageklassen aufgeteilt werden. Dies bedeutet in der Praxis, dass ein Investor mehr als einen Fonds in seinem Portfolio halten sollte. Denn selbst wenn es sich bei einem Fonds um einen Misch- oder einen Multi Asset-Fonds handelt, der in verschiedene Anlageklassen investiert, muss der Anleger das Managerrisiko berücksichtigen, das sich durch die Aufteilung des Vermögens auf Fonds mit verschiedenen Managementansätzen minimieren lässt. Somit liegt die größte Herausforderung für Anleger und ihre Berater nicht darin, den optimalen Einstiegszeitpunkt zu finden, sondern vielmehr darin, die richtigen Fonds miteinander zu kombinieren, um so das Rendite-/Risikoprofil des Portfolios zu optimieren. Hinweis: Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Dieser Kommentar gibt ausschließlich die Meinung des Autors wider, nicht die von Thomson Reuters. Bitte beachten Sie: Gastkommentare werden von anerkannten Finanzmarktexperten verfasst, deren Meinung nicht mit der der „Investment News“-Redaktion übereinstimmen muss. Impressum Investment News wird von der FONDSNET Vermögensberatung & -verwaltungs GmbH herausgegeben und informiert Kunden und Interessenten über die Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie Investmentfonds, Versicherungsprodukte, geschlossene Beteiligungen und Finanzierungen. FONDSNET Vermögensberatung & -verwaltungs GmbH Steinstr. 33 • 50374 Erftstadt Tel.: 02235 956610 • Fax: 02235 956611 E-Mail: [email protected] Vertreten durch die Geschäftsführer K. Scheidt • W. Becker • G. Kornmayer Sitz und Registergericht: Köln - HRB 26889 Erlaubnis nach § 34f GewO; Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln Unter Sachsenhausen 10-26 • 50667 Köln Tel.: 0221 1640334 • Fax: 0221 1640339 Internet: www.ihk-koeln.de Registrierungs-Nr.: D-F-142-C811-84, einsehbar unter www.vermittlerregister.org Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. V.i.S.d.P.: Georg Kornmayer Wichtig: Den besten Rat kann Ihnen Ihr vertrauter Anlageberater geben. Nur er kennt Ihre persönliche Situation ganz genau und kann Ihnen dabei helfen, Ihre individuellen Anlageziele zu erreichen. Bildquellen: FONDSNET Sämtliche Inhalte sind sorgfältig recherchiert.
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