process news ACHEMA Spezial Juni 2015 | siemens.de/processnews Discover the Potential of Digitalization From Integrated Engineering to Integrated Operation process news ACHEMA Spezial 2015 | Inhalt / Impressum ACHEMA Prozessanalytik 03 Discover the Potential of Digitalization 24 Mehr Module – mehr Möglichkeiten 04Gemeinsam das Potenzial der Digialisierung entdecken 26 Prozessanalytik zuverlässig überwachen Prozessinstrumentierung Software 27 Sonderlösung war gestern 08 Kommandos mit Köpfchen 28 Einer, der alles regelt 10 Von innen betrachtet Industrielle Kommunikation 12 Papier ade! 14Cloud-Lösung für noch größere Benutzerfreundlichkeit 15 Auf dem Weg zur Marktreife 16 Effizienz durch Simulation Prozessautomatisierung 17 E ffizientes Engineering Extrem flexibel für jeden Außeneinsatz entrale Prozessführung 18 Z Belastbare Basis 19 Spezifische Antriebslösung 29 Verteilte Stationen einfach integrieren Stromversorgung 30 Zuverlässige Stromversorgung Industrielle Identifikation 31 Identifizieren hilft optimieren Energieeffizienz 32 Reiner „grüner“ Wasserstoff Integrated Drive Systems 33 Erhöhte Lebensdauer des Antriebssystems Services 20Lifecycle Services lassen Anlagen nie alt aussehen 21 Durchdacht von Anfang an 34Effizienz und Sicherheit in gefährlicher Umgebung 35 Energieeffiziente Antriebssysteme 22 Lückenloser Service process news ACHEMA Spezial 2015 Herausgeber: Siemens AG Division Process Industries & Drives Division Digital Factory Gleiwitzer Straße 555 90475 Nürnberg [email protected] Presserechtliche Verantwortung: Winfried Wittmann Verantwortlich für den Inhalt: Cornelia Dürrfeld Redaktionsbeirat: Peter Berghäuser, Mareike Blettner, Elisabeth Desmet, Ute Forstner, Maik Friedrich, Petra Geiss, Birgit Gottsauner, Martina Haering, Andrea Kerber, Andrea Lüdecke, Alma Mirojevic, Doina Pamfilie, Carolin Remler, Svitlana Schmitt 2 © 2015 by Siemens Aktiengesellschaft München und Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Verlag: Publicis Pixelpark, Postfach 32 40, 91050 Erlangen Redaktion: Kerstin Purucker, Dorit Gunia, Gabriele Stadlbauer Druck: Passavia Druckservice, Passau Auflage: 3.000 Fotos: Siemens AG, soweit nicht anders angegeben Titelbild: Siemens AG Die folgenden Produkte sind eingetragene Marken der Siemens AG: CALOMAT, COMOS, MAXUM, MicroSAM, OXYMAT, PCS 7, S7-300, S7-400, S7-410, S7-1200, S7-1500, SCALANCE, SILYZER, SIMATIC, SIMATIC HMI, SIMATIC IT, SIMIT, SIMOTICS, SINAMICS, SINAUT, SIPAT, SIPROCESS, SITOP, SITRANS, STEP, ULTRAMAT, WinCC Wenn Markenzeichen, Handelsnamen, technische Lösungen oder dergleichen nicht besonders erwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie keinen Schutz genießen. Die Informationen in diesem Magazin enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. klimaneutral natureOffice.com | DE-217-862198 gedruckt ACHEMA | process news ACHEMA Spezial 2015 From Integrated Engineering to Integrated Operation Discover the Potential of Digitalization Siemens zeigt auf der ACHEMA 2015, wie Unternehmen der Prozessindustrie mit integrierten Lösungen die Effizienz und Produktivität und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. D ie Digitalisierung ermöglicht die Integration einzelner Prozessschritte über den gesamten Anlagenzyklus – vom Engineering und Betrieb bis hin zur laufenden Optimierung. Eines der wichtigsten Ziele auf dem Weg zur digitalen Anlage ist der Aufbau einer integrierten Datenlandschaft. Schon jetzt bietet Siemens Datendurchgängigkeit über alle Lebenszyklus-Phasen: Vom Engineering mit dem CAE-Tool Comos über die Inbetriebsetzung mit der Simulationsplattform Simit bis zum laufenden Betrieb mit dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7 und XHQ Operations Intelligence für Unternehmensentscheidungen in Echtzeit. Die Vorteile: höhere Transparenz, Sicherheit und schnelle Markteinführungszeiten. Beim Service trägt der Zugriff auf Daten aus dem Engineering und Betrieb entscheidend dazu bei, Prozesse zu optimieren: Mit datenbasierten Services wie Control Performance Analytics können Prozess- und Zustandsdaten von Regelkreisen analysiert und dann Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden. Highlight-Exponate für die Branchen Für die Pharmaindustrie zeigt eine modulare Chem-APIBatch-Anlage das nahtlose Zusammenspiel von Engineeringund Produktionsplanungssoftware mit Automatisierungssystemen und Prozessinstrumenten in Hygieneausführung und einer neuen Paperless-Manufacturing-Lösung. Das zweite Highlight-Modell mit einer Separationskolonne veranschaulicht den Vorteil einer durchgehenden Datenkommunikation, die nicht nur die Optimierung der Produktion ermöglicht, sondern auch die Anlagenverfügbarkeit und Prozesssicherheit erhöht. Neu zur ACHEMA 2015 • Simatic IT eBR: Ermöglicht die papierlose Produktion in der Pharmaindustrie und beschleunigt die Ausführung, Überprüfung und Freigabe von pharmazeutischen Produktionsprozessen und Chargenprotokollen Seite 12 • Siprocess GA700: Der erweiterte Gasanalysator mit intelligentem modularem Aufbau ist flexibel einsetzbar und leicht instand zu halten Seite 24 • Flender-Kupplung N-Bipex: Sie erhöht die Lebensdauer des gesamten Antriebssystems Seite 33 Mehr auch im Internet: siemens.de/achema Ressourcen- und Energieeffizienz Ein weiterer Schwerpunkt sind integrierte Lösungen für einen effizienten Ressourcenverbrauch – von der Stromversorgung mit Totally Integrated Power (TIP) über Integrated Drive Systems (IDS) bis hin zu Energiedatenmanagementsystemen und modernen Regelkonzepten wie Advanced Process Control für Simatic PCS 7. Weiterer Messeschwerpunkt im Bereich Ressourceneffizienz sind intelligente Lösungen für die Wasseraufbereitung und Desinfektion von Industriewasser sowie energieeffiziente Pumpenapplikationen. 3 process news ACHEMA Spezial 2015 | ACHEMA Siemens auf der ACHEMA 2015 Gemeinsam das Potenzial der Digitalisierung entdecken Peter Herweck, CEO Division Process Industries and Drives 4 Herr Herweck, Sie laden die Besucher ein, gemeinsam mit Siemens das Potenzial der Digitalisierung zu entdecken. Warum ist dieses Thema so relevant für die Prozessindustrie? Peter Herweck: Digitalisierung ist der entscheidende Schlüssel für den zukunftssicheren Erfolg unserer Kunden. Jede Anlage wird zukünftig einen digitalen Zwilling haben, ein virtuelles Abbild. Denn Sie müssen bedenken, dass in der Prozessindustrie Inves titionen zum Teil für mehr als 40 Jahre getätigt werden. In diesem Anlagenlebenszyklus verändern sich natürlich Markt, Technologien und Wettbewerb erheblich. Daher sind die Betreiber gezwungen, ihre Prozesse laufend zu modernisieren und zu erweitern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit den Möglich keiten, die die Digitalisierung bietet, können wir einerseits Anlagen stärker modularisieren, andererseits die Komplexität über den Lebenszyklus besser handhaben. Daher ist es für uns als Partner der Prozess industrie entscheidend, unsere Kunden von der ersten Idee über den gesamten Lebenszyklus zu begleiten. Damit helfen wir, Effizienz und Produktivität nachhaltig zu steigern. ACHEMA | process news ACHEMA Spezial 2015 „From Integrated Engineering to Integrated Operation – Discover the potential of digitalization“: Unter diesem Motto spannt Siemens auf der ACHEMA einen Bogen vom integrierten Engineering zum integrierten Anlagenbetrieb. Welchen Beitrag leistet Siemens für mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in der Prozessindustrie? Ein Interview mit Peter Herweck und Eckard Eberle. Herr Eberle, diese Integration von Prozessen und Systemen über den Lebenszyklus und damit die ersten Ansätze zur Digitalisierung standen schon auf der letzten ACHEMA im Fokus. Wie hat sich dieses Thema seitdem weiterentwickelt? Eckard Eberle: Integrated Engineering – das heißt die Planung und Projektierung aller Komponenten einer Anlage in einem gemeinsamen Tool – ist sicher eine wichtige Basis für die Digitalisierung. Die durchgängige Datenlandschaft geht heute bei uns über die Engineering-Phase hinaus – um hier in Softwareprodukten aus dem Siemens-Portfolio zu sprechen: Von Comos und Simatic PCS 7 bis zur Simulation mit Simit und Visualisierung mit XHQ bieten wir eine starke integrierte Plattform für die Aufgabenstellung der Digitalisierung. Die Infor mationen aus der Planung müssen laufend aktualisiert werden, damit das Tool den tatsächlichen Anlagenzustand abbildet und dazu genutzt werden kann, Instandhaltungsarbeiten und Änderungen bedarfsgerecht und proaktiv zu planen, durchzuführen und zu dokumentieren. So können Betreiber auch Wissen und Erfahrungen weiter nutzen, um eine Eckard Eberle, CEO Process Automation 5 process news ACHEMA Spezial 2015 | ACHEMA Anlage insgesamt zu optimieren. Diesen Ansatz Im Bereich Prozessanalytik stellen wir auf der nennen wir Integrated Operation und wir sind ACHEMA unter anderem eine Baureihe vor, die überzeugt, dass unsere Kunden ihre Prozesse dank ihres intelligenten modularen Aufbaus flexidamit leistungsfähiger machen können. bler einsetzbar und leichter zu warten ist. Ergän Peter Herweck: Softwaretools für die Erfassung zend dazu haben wir auch Lösungen für das zen und Analyse der Daten müssen eng mit den trale effiziente Management von dezentral instalSystemen aus der Automatisierungs- und Prozess lierten Analysegeräten entwickelt. ebene zusammenarbeiten. Daher haben wir unser Zum Thema Wasser haben wir ebenfalls eine breite traditionell starkes Angebot im Bereich der Palette an Produkten und Systemen, die mit dazu Automatisierungstechnik, Instrumentierung, Kom beitragen, dass diese zentrale Ressource für munikation und Antriebstechnik in den letzten Wachstum und Wohlstand effizient und nachhalJahren durch innovative und leistungsfähige tig genutzt werden kann. Ob es sich dabei um Software für die Industrie erweitert und ergänzt. Wasseraufbereitung oder die Desinfektion von Ziel ist es, Datentransparenz im Prozess über alle Industriewasser handelt – die immer höheren Ebenen bis hin zur Managementebene zu schaf- Forderungen an die Überprüfung und Einhaltung fen. Die Informationen sollen unsere Kunden dabei der Wasserqualität können nur mithilfe moderner unterstützen, auf jeder Ebene die richtigen Ent Prozessinstrumentierung und Automatisierung scheidungen zu treffen. sichergestellt werden. Neben der Digitalisierung stehen auf der ACHEMA auch die biobasierte Produktion, das industrielle Wasser-Management und die innovative Prozessanalytik im Fokus. Welche Antworten hat Siemens zu diesen Themen? Eckard Eberle: Biobasierte Prozesse sind ein zentrales Thema, das Wachstumsimpulse setzt. Stark im Kommen sind hier die sogenannten Single-UseTechnologien, die den Trend zu kleineren Pro duktionsmengen, also flexibleren Produktions anlagen, unterstützen. Wir können hier eine sichere und effiziente Prozessführung mit vielen Produkten, Systemen und Lösungen unterstützen, angefangen bei der Prozessanalytik bis hin zu modernen Softwaretools, die die Auswertung von direkten und indirekten Prozessparametern ermöglichen. Denn gerade bei biologischen Vorgängen ist es ja nicht immer möglich, die Produktqualität unmittelbar zu bestimmen, da die entsprechenden Prozesse im Inneren der Zellen ablaufen. Daher brauchen wir hier Tools, die auch andere Infor mationen nutzen und auswerten können. Stichwort Ressourceneffizienz – dieses Thema hat in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Wie kann Siemens seine Kunden in der Prozessindustrie in diesem Bereich unterstützen? Peter Herweck: Ressourceneffizienz ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Neben einem sparsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen gehört dazu auch ein effizienter Umgang mit der Ressource Zeit. Daher bieten wir auch Lösungen, die die Prozesse im Bereich Engineering, Anlagen optimierung und Produktion beschleunigen und die Mitarbeiter von Routineaufgaben entlasten. Mit vielen Produkten und Systemen zur Steigerung der Energieeffizienz sind wir übrigens der führende Anbieter auf dem Markt … Eckard Eberle: … und dazu zeigen wir auch auf der ACHEMA zahlreiche Beispiele. Unsere Lösung für die papierlose Produktion in der Pharmaindustrie verknüpft Informationen aus dem MES und der Automatisierung und ermöglicht es so, alle qualitätsrelevanten Informationen automatisch zu pro- »W ir haben leistungsfähige Werkzeuge, die Daten aus verschiedensten Quellen erfassen und in einem Management Cockpit zusammenführen – eine Anwendung, die zeigt, wie Big Data in der Prozessindustrie wirkt.« Eckard Eberle, CEO Process Automation 6 ACHEMA | process news ACHEMA Spezial 2015 »W ir stehen unseren Kunden über die Gesamtlebendauer ihrer Anlage verlässlich zur Seite, von EngineeringDienstleistungen über Lifecycle-Services bis hin zur Optimierung der Leitsystem-Performance.« Peter Herweck, CEO Division Process Industries and Drives tokollieren – ohne den bisher üblichen großen Peter Herweck: Bei der Entscheidung über große Aufwand an manuellen Vorgängen und Chargen Investitionen ist der Aspekt der partnerschaftliprotokollen in Papierform. Unsere energieeffizien- chen Zusammenarbeit sehr wichtig. Auch wenn ten Systeme und Lösungen sparen nicht nur der Automatisierungs-, Instrumentierungs- oder Ressourcen, sondern amortisieren sich oft schon Antriebsteil in einer Gesamtanlage vergleichsweise innerhalb kürzester Zeit. Dies gilt insbesondere für niedrig ist, bestimmen diese Komponenten maßdie Antriebstechnik, wo wir mit Integrated Drive geblich die Wirtschaftlichkeit der Investition. In Systems eine innovative Antwort für die Opti einer Mine kann das beispielsweise ein großer mierung des gesamten Antriebsstrangs anbieten. Antrieb sein, der in der Anschaffung durchaus Ergänzend dazu haben wir moderne Softwaretools einen zweistelligen Millionenbetrag kosten kann entwickelt, die den Energieverbrauch detailliert – aber auch jeden Tag eine Million kostet, wenn er erfassen und transparent machen und so den ener- steht. Für uns ist die Beziehung mit unseren gieeffizienten Betrieb der Anlage unterstützen. Kunden nicht mit dem Geschäftsabschluss vorbei Auch im Prozess selbst können moderne Regel – wir stehen unseren Kunden über die Gesamt konzepte wie unsere Lösung Advanced Process lebensdauer ihrer Anlage mit Service, Beratung, Control für Simatic PCS 7 dazu beitragen, dass neuen Ideen und Konzepten zur Anlagenerweite Ressourcen möglichst effizient und produktiv ein- rung und Modernisierung verlässlich zur Seite, von gesetzt werden. Etliche Kunden nutzen bereits Engineering-Dienstleistungen über Lifecycleeine Lösung für Remote Operation, mit der aut- Services bis hin zur Optimierung der Leitsystemarke, verteilte Prozessanlagen von einem zentra- Performance. len Operation Center aus gesteuert werden kön- Wir sind ein Partner, der sein Wissen und seine nen. Wir haben mit namhaften Unternehmen in Expertise einbringt, um das Optimum aus einer der Prozessindustrie Bedienkonzepte entwickelt, Anlage herauszuholen. Kontinuität, Verlässlichkeit die die Informationen aus der Anlage verdichten und Branchenkenntnis sind drei ganz entscheiund das Personal im Produktionsalltag effektiv dende Faktoren, die im Zentrum unserer Positio unterstützen. nierung für die Prozessindustrie stehen. Ich bin Und um die vielfältigen Informationen auch für die stolz darauf, dass wir im Rahmen der ACHEMA die Betriebsleitung und Managementebene zu sam- Möglichkeit haben, uns als dieser starke und vermeln und zu verdichten, haben wir mit Simatic IT lässliche Partner zu präsentieren, und freue mich und XHQ leistungsfähige Werkzeuge auf den Markt sehr auf die Gespräche mit den Besuchern. gebracht, die Daten aus den verschiedensten Quellen erfassen und sie in einem Management Herr Herweck, Herr Eberle, vielen Dank für Cockpit zusammenführen – in meinen Augen eine das Gespräch. hervorragende Anwendung, die zeigt, wie Big Data in der Prozessindustrie wirkt. Abgesehen von neuen Produkten, Systemen und Lösungen, was sind aus Ihrer Sicht weitere Erfolgsfaktoren für Ihre Kunden? Mehr zum Auftritt von Siemens auf der ACHEMA 2015 finden Sie im Internet: siemens.de/achema 7 process news ACHEMA Spezial 2015 | Software Mit der XHQ OperationsIntelligence-Plattform können Unternehmen ihre Prozesse und Abläufe in Echtzeit überwachen und kontinuierlich verbessern XHQ Operations-Intelligence-Plattform Kommandos mit Köpfchen Schon immer ein Fall von Big Data: In praktisch jeder Prozessanlage erzeugen Systeme große Datenmengen, die Prozesse steuern, Lagerbestände verwalten und ganz allgemein die Geschäftsprozesse unterstützen. Doch nur wenige „Power User“ können anhand dieser Daten Entscheidungen treffen. Dazu braucht es eine Plattform, die Informationen in Echtzeit einem größeren Entscheiderkreis zur Verfügung stellt. Solche Operations-Intelligence-Systeme sind ein wichtiger Beitrag zu mehr Effizienz im laufenden Anlagebetrieb. 8 C hargenprozesse spielen eine zentrale Rolle in der chemischen Industrie. Hier ist Vielseitigkeit gefragt: Weil sich die Marktbedingungen ständig verändern, müssen die Hersteller entsprechend oft mit unterschiedlichen Fabrikaten reagieren. Ziel der Chargenprozesse ist es, die Produktionszeiten so gering wie möglich zu halten, dabei aber die Qualitätsvorgaben zu erfüllen. Gleichzeitig wird eine maximale Ausbeute angestrebt, wobei Nebenprodukte und Recyclingbedarf minimiert werden sollen. Die Produktionsumgebung ist aber von verschiedenen Variablen und Bedingungen abhängig. Einige davon lassen sich teilweise von den Anlagenführern und Ingenieuren steuern, andere werden wiederum durch externe Faktoren bestimmt. Plattform unterstützt Verbesserungen All diese Randbedingungen machen die Planung von Abläufen sehr komplex. Verschiedene Produkte müssen mit der- Software | process news ACHEMA Spezial 2015 XHQ Operations Intelligence XHQ Operations Intelligence stellt mehrere Tools zur Verfügung, mit denen sich Prozess- und Unternehmensdaten in Echtzeit verknüpfen, in Beziehung setzen und vorstellen lassen. Dies trägt dazu bei, die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu verbessern. XHQ erfasst alle Informationen in Echtzeit in einer gemeinsamen Darstellung und unterstützt so die Entscheidungsfindung auf betrieblicher und auf Managementebene. selben Anlage, aber unterschiedlichen Rahmenbedingungen produziert werden und beeinflussen sich teilweise gegenseitig. Außerdem müssen auch Zwischenprodukte und Umrüstvorgänge berücksichtigt werden. Die Plattform XHQ Operations Intelligence kann dabei helfen, all diese Abläufe in einer Anlage laufend zu verbessern, und stellt die relevanten Informationen zu sämtlichen Prozessen in Echtzeit zur Verfügung. Für Chargenprozesse bietet XHQ eine Reihe von Tools, die eine eingehende Chargenanalyse erlauben und Einblicke in den Betrieb der Anlagen bieten. Mit XHQ können Prozessingenieure schnell historische Daten analysieren und anschließend für jeden Reaktor bzw. jedes Betriebsmittel die optimalen Maßnahmen, Prozesse und Aufträge festlegen. Da diese auf realen Daten basieren, ist sichergestellt, dass die so definierten Chargen die spezifizierte Ausbeute und Leistung auch erbringen können. Umgekehrt können die Daten als ideales Chargenergebnis genutzt werden, um Prozesse zu vergleichen und zu beurteilen. So lassen sich suboptimale Chargen entdecken und die jeweiligen Qualitätsergebnisse, Prozessmeldungen und manuell eingegebenen Kommentare von Anlagenführern überprüfen. Dies kann dabei helfen, die Ursachen für Abweichungen vom Idealzustand zu erklären. Gegensatz dazu lässt sich die Echtzeit-Informationsplattform XHQ sofort mit den gängigsten in der chemischen Industrie eingesetzten Systemen verbinden. Darüber hinaus stellt die Plattform Anwendungen für das Bestands-, Wartungs- und Qualitätsmanagement zur Verfügung und ermöglicht dadurch eine effiziente und durchgängige Ursachenanalyse. Dabei werden alle Datenquellen zu einer einzigen Informationsquelle zusammengeführt. Diese lässt sich anschließend gemäß gängigen Standards wie ISA-95 und/oder ISA-88 aufbereiten. Sind die Gründe für die Abweichungen der suboptimalen Charge gefunden, kann das Ergebnis der UrsacheWirkungs-Analyse mit den entsprechenden Maßnahmen, Prozessen und Aufträgen abgeglichen und um zusätzliche Informationen zum jeweiligen Fall ergänzt werden. Detaillierte Visualisierung und Auswertung Einmal kategorisiert, können Berichte direkt in XHQ visualisiert werden. Sie liefern dann zusammenfassende Informationen über Schicht, Anlage, Werk, Land oder Region, Geschäftseinheit oder Produktionslinie. Diese Daten bieten wichtige Entscheidungshilfen, weil sie die tatsächlichen Bedingungen der jeweiligen Anlage widerspiegeln. Vor allem für überregionale Unternehmen mit vielen Niederlassungen ist das von Vorteil. Denn die Nutzer haben nun die MöglichZusammenhänge erkennen keit, über mehrere Produktionsstätten hinweg Richtwerte zu Durch die Analyse der Daten im richtigen Kontext ist es ein- definieren und zu vergleichen. Damit können sie Abläufe unfacher, Ursachen für Abweichungen zu identifizieren. Bislang ternehmensweit optimieren und die richtigen Kommandos war dies ein mühsames Unterfangen, da die vorhandenen IT- „mit Köpfchen“ geben. Landschaften, in denen die entsprechenden Daten abgelegt wurden, oft sehr komplex und voneinander isoliert waren. Im siemens.com/xhq 9 Verschiedene Fachdisziplinen können im 3-D-Virtual-RealityModell der Anlage frühzeitig ihr Know-how einbringen 3-D Virtual Reality mit Comos Walkinside Von innen betrachtet Mit Comos Walkinside lassen sich 3-D-Engineering-Daten über den gesamten Anlagenlebenszyklus für 3-D-Virtual-Reality-Darstellungen nutzen. D ie realistische Darstellung hochkomplexer Anlagenmodelle in 3-D erlaubt einen einfachen, schnellen und umfassenden Zugriff auf relevante Projekt- und Anlagendaten während Planung, Betrieb und Wartung. Über die Softwarelösung Comos W alkinside als Teil von Comos stehen aktuelle Anlagendaten jederzeit zur Verfügung. Mittels 3-D-Renderingtechnik werden riesige Datenmengen in Echtzeit visualisiert, sodass sich Anwender wie in einem Videospiel durch die Anlage bewegen können. Die im Engineering erzeugten 3-D-CAD-Daten lassen sich auf diese Weise von vielen Anwendergruppen effizient nutzen, nicht nur für die Planung und Überwachung, sondern auch zu Betriebs- und Schulungszwecken. 10 Datenbasis aus Engineering- und Designphase Während des Engineerings wird der Datenbestand zu den einzelnen Anlagenobjekten mit spezifischen Informationen immer weiter angereichert. Comos fungiert dabei als globales Datenzentrum, das allen Projektbeteiligten weltweit einen Zugang zu stets konsistenten Informationen ermöglicht. In Comos werden sämtliche Anlagenobjekte eindeutig beschrieben und objektorientiert abgelegt und verwaltet. Planungsdaten werden ebenso hinterlegt wie Maschinendokumentationen, Rohrleitungs- und Instrumenten-Fließschemata (P&IDs), Stromlaufpläne, Automatisierungs-, Prozessoder Wartungsinformationen. Mit diesen Informationen kann das mit Comos W alkinside aus den 3-D-CAD-Daten er- Software | process news ACHEMA Spezial 2015 zeugte Virtual-Reality-Modell dann verknüpft werden. Durch diese umfassende und auch ohne CAD- bzw. EngineeringKenntnisse zugängliche Informationsbasis sind das Anlagenprojekt und dessen Fortschritt, zu einem sehr frühen Zeitpunkt für alle Fachdisziplinen nutzbar. So können beispielsweise Sicherheitsaspekte bereits in der frühen Planungsphase umfassend berücksichtigt werden, was zu einer deutlichen Zeit- und Kostenersparnis bei den Sicherheitsbegehungen auf der Baustelle führt. Technische Features • Realistische 3-D-Visualisierung, basierend auf den Engineering-Daten • 3-D-Asset-Portal ermöglicht den zentralen Echtzeitzugang zu sämtlichen Anlagendaten • Visualisierung des Anlagenzustands über den gesamten Lebenszyklus für alle Projektbeteiligten • Effektives und effizientes Training des Betriebspersonals zur schnelleren Inbetriebnahme und verbesserten Anlagensicherheit Inbetriebnahme, Anlagenoptimierung und Training Die Übergabe der Anlage inklusive der gesamten Dokumentation an den Betreiber bildet den „As-built“-Zustand der Anlage ab. Diese Daten sind die Grundlage für die im laufenden Betrieb über den gesamten Lebenszyklus immer wieder erforderlichen Aus- und Umbauten, Reparaturen sowie Moder- Unterlagen zentral in Comos abgelegt, vollständig auffindbar, können eingesehen und bearbeitet werden. Zudem könnisierungsarbeiten. Ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme kann Comos Walkinside nen im virtuellen 3-D-Modell bereits die Zugangsmöglichauch als sogenanntes 3-D-Asset-Portal eingesetzt werden. keiten zu bestimmten Bauteilen evaluiert werden und eine Als 3-D-Asset Portal ermöglicht Walkinside allen Beteiligten, mit RFID-Transpondern ausgestattete Wartungsmannschaft unabhängig von ihrer Rolle oder ihrem Standort ,einen intu- lässt sich exakt lokalisieren und im virtuellen Modell abitiven und unmittelbaren Zugriff auf sämtliche Anlageninfor- bilden. mationen. Bei einem virtuellen Rundgang im virtuellen 3-D- Jeder berechtigte Benutzer hat Zugang zu den InformatioModell lassen sich sämtliche objektorientierten Daten ein- nen in der für ihn bestmöglichen Form. Alle Beteiligten könfach und direkt aufrufen und gegebenenfalls bearbeiten. Arbeitsabläufe lassen sich so bis ins Detail simulieren. So können Prozessabläufe geprobt und optimiert, aber auch Anlagenbediener und Wartungspersonal frühzeitig und gefahrlos trainiert werden. Durch die wirklichkeitsgetreue Abbildung selbst komplexer Anlagen können Trainingsszenarien vollkommen individuell für Einzelschulungen oder Gruppentrainings gestaltet werden. Dabei sind selbst spezielle Szenarien unter Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltaspekten mit simulierten Störfällen wie zum Beispiel Brand oder Gasleckagen in der Anlage möglich. Darüber hinaus lässt sich auch die Zusammenarbeit mit den Operatoren im Kontrollraum effizient schulen, um eine reibungslosen Arbeitsablauf sicherzustellen. Effizienter Betrieb und vereinfachte Wartung Während der Betriebsphase sind mit Comos Walkinside Fernwartung und -bedienung möglich. Mittels dieser sogenannten Remote-Operation von Anlagen können Probleme ohne Einsatz vor Ort schneller identifiziert und gelöst werden. Historische Daten und Echtzeit-Prozessdaten wie Alarme aus dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7 unterstützen das bessere Verständnis der Gesamtzusammenhänge. Störungen können künftig vermieden werden, sodass der gesamte Betrieb effizienter laufen kann. Mit Comos MRO (Maintenance Repair and Overhaul) lassen sich Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten in der Anlage exakt planen. Der zentrale Zugang zu diesen Daten mit exakter Lokalisierung des Anlagenteils innerhalb des 3-D-Abbilds ermöglicht die effiziente Vorbereitung und Ausführung von Wartungseinsätzen. Die Dokumentationen zu ausgeführten Wartungsschritten sind zusammen mit sämtlichen In der virtuellen Anlagenumgebung lassen sich Probleme genau lokalisieren und korrigierende sowie vorbeugende Maßnahmen umsetzen nen sich so einen Überblick über den jeweils aktuellen Anlagenzustand verschaffen und über den gesamten Lebens zyklus der Anlage ihre Ziele effizienter, schneller und sicherer erreichen. Eine höhere Anlagenverfügbarkeit, wirtschaft lichere Auslastung und Rentabilität bedeuten auch mehr Sicherheit für Mensch, Maschine und Umwelt. siemens.de/comos 11 process news ACHEMA Spezial 2015 | Software Simatic IT R&D Suite Produktspezifikationen LIMS Simatic IT Intelligence Suite Preactor APS/GPMS Berichterstellung Dashboard Simatic IT eBR Operations Intelligence Simatic IT LMS Unternehmensintegration Lager XHQ OEE Wiegen & Dosieren eBR Integration Leitsystem Verpackung Integration Steuerung/Befehle DTM Sipat Automatisierung – Simatic BATCH DCS PLC HMI Sensoren, Antriebe, Feldinstrumentierung usw. Simatic IT eBR ist Teil des Siemens-Lösungskonzepts für Industriesoftware und -automatisierung Simatic IT eBR Papier ade! Auf dem Weg zu einer effizienteren Produktion muss die Pharmaindustrie einige Hürden überwinden – unter anderem, dass die Dokumentation der Prozesse häufig auf Papier erfolgt. Um von den Vorteilen einer papierlosen Lösung profitieren zu können, braucht es die passenden IT- und Automatisierungslösungen. Mit Simatic IT eBR erleichtert Siemens nicht nur die Implementierung eines papierlosen Electronic-Batch-Managements, sondern bietet auch zusätzliche Vorteile durch die nahtlose Integration der Manufacturing-Execution-Ebene mit dem Leitsystem. S elbst von behördlicher Seite wird die Pharmaindustrie dazu aufgefordert, die heute verfügbaren Technologien zur Verbesserung von Produktionseffizienz und -leistung bei der Herstellung von Arzneimitteln zu nutzen und eine umfassende elektronische Dokumentation zu gewährleisten. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) und die European Medicines Agency (EMA) haben jeweils entsprechende Richtlinien veröffentlicht. Sie legen fest, wie die entsprechenden Produktionsdokumente in einem elektronischen System erstellt und verwaltet werden sollen, damit der Bericht alle erforderlichen Informatio12 nen zur Herstellung des Medikaments beinhaltet. Ein eBR-System (Electronic Batch Record) zur papierlosen Pro duktion sollte drei Schritte umfassen: D esign, Execution und Review. Um den Prüf- und Freigabeprozess zu vereinfachen und den Aufwand für die Qualitätssicherung zu verringern, sollen nur beanstandete Chargen geprüft werden (Review by Exception). Ein eBR-System ist im Wesentlichen ein elektronisches Abbild der bislang papierbasierten Dokumentation von Produktionsabläufen in der Pharmaindustrie (Paper-to-Glass). Die Produktionsprozesse werden in einem Master Batch Record (MBR) definiert, der als „Grund- rezept“ für die Herstellung eines Medikaments dient. Der MBR enthält die Produktspezifikation („was wird produziert“), die Arbeitsabläufe, die Voraussetzungen, die Ausrüstung und den Workflow („wie wird es produziert“), qualitätskritische Parameter („wie wird der Prozess verifiziert“) sowie die notwendigen Tests zur Sicherung der Produktqualität („wie wird die Produktqualität geprüft“). Wird das eBR-System mit modernen ITSystemen realisiert und werden die elektronischen Chargeninformationen mit anderen Produktionssystemen wie L aborinformationsmanagement (LIMS) und Prozessleit- oder Gebäudeleittech- Software | process news ACHEMA Spezial 2015 Technische Features Dank Simatic IT eBR wird die papierlose Produktion zur Realität. Die Lösung erfasst kritische Daten elektronisch und bietet eine umfassende Funktionalität, die sofort angewendet werden kann: • Vertikale Integration von der ERP-Ebene zur Automatisierungsebene • Verwaltung von Chargen und Operationen (mit Bedienerführung und Produktionsschritten) • Verwaltung von Rohstoffen und Lagerbeständen (Wiegen, Dosieren, Mischen) auf Behälterebene (mit ERP-Integration) • Equipmentverwaltung über den gesamten Lebenszyklus der Anlage • Probenverwaltung (mit Integration in das LIMS) • Verwaltung von Abweichungen, Alarmen und Warnungen • Erstellung von Chargenberichten • Vollständige Genealogie für Chargen und Rohstoffe • Prüfung und Freigabe von abweichenden Chargen Simatic IT eBR ermöglicht eine komplett papierlose Produktion in der Pharmaindustrie nik vernetzt, lassen sich zusätzlich Workflows rationalisieren, Fehler und Abweichungen vermeiden, eine höhere Produktionsqualität (Right-First-Time) erzielen sowie Chargenprüfungen und -freigaben erleichtern. Risiken minimieren, Möglichkeiten für zusätzliche Vorteile nutzen Dass eine papierlose Prozessdokumentation bedeutende Vorteile bietet, ist der Pharmabranche durchaus bewusst. Dennoch zögern viele Unternehmen, solche Systeme in großem Maßstab einzuführen, weil sie Bedenken hinsichtlich der Kosten, Risiken und des tatsächlichen Nutzens der papierlosen Produktion haben. Eine EBR-Lösung muss in der Lage sein, nicht nur alle Prozesse, sondern auch die Anforderungen sowohl der Wirkstoffproduktion als auch der Sekundärprozesse zu berücksichtigen. Außerdem muss das System sehr komplexe Abläufe handhaben können – in nur einer Anlage werden bis zu 300 verschiedene Rezepte mit mehreren Tausend Prozessparametern und einigen Hundert Produktionsschritten ausgeführt. Bis vor Kurzem gab es keine wirklich integrierten Lösungen für MES (Manufacturing Execution System), Produktions- und Automatisierungsebene, die sowohl manuelle als auch automatisierte Prozesse abdecken konnten. Mit Simatic IT eBR präsentiert Siemens jetzt eine Lösung, die die Lücke zwischen den ISA95 und ISA-88 Standards zur Integration von MES, Automatisierung, Chargensteuerung und Produktions-IT schließt. Egal, ob manuell oder automatisiert – Simatic IT eBR unterstützt die Produktionsausführung über eine nahtlose Interaktion zwischen MES, Automatisierungssystem und ERP-System (Enterprise Resource Planning). Die Lösung von Siemens bietet ein EBR-Management, das auf einer nativen Integration von MES und Prozessleitsystem aufbaut. Dies beschleunigt Design, Execution und Review des eBR und macht die MBR-Erstellung flexibler. Im Prozessleitsystem verwaltet eine robuste und leistungsstarke Batch Engine komplexe S88-Rezepte und führt diese aus. Über die Auswahl des Namens und der Version der Grundrezepte stehen die gesamten Rezeptinformationen aus Simatic Batch zur Verfügung und können im MES verwendet werden. Darüber hinaus deckt Simatic IT eBR dank der Integration mit der Simatic IT R&D Suite typische F&EAbläufe ab, wie etwa die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung beste- hender Produkte. Über die Anbindung des Laborinformationsmanagementsystems Unilab lassen sich auch die entsprechenden qualitätsrelevanten Informationen integrieren. Für die Produktionsplanung besteht auch eine Integration mit der Preactor-APS-Software, sodass die Abläufe über den gesamten Produktlebenszyklus rationalisiert werden können. Prozesse optimieren Simatic IT eBR vereinfacht die Einführung einer papierlosen Dokumentation auf der Grundlage von elektronischen MBRs und ermöglicht es den Unternehmen, ihre Prozesse effizienter zu machen, ohne dabei die Qualität und Sicherheit der Produkte zu gefährden – sowohl in manuell gesteuerten als auch in hochautomatisierten Produktionsumgebungen. Durch die nahtlose Integration zwischen der Chargenverarbeitung im Prozessleitsystem und dem WorkflowManagement im MES vereinfacht und beschleunigt Simatic IT eBR die Implementierung einer Lösung zur papierlosen Dokumentation der Prozesse. Dabei wird die gewöhnliche Implementierungsdauer für ein Rezept von einem Jahr auf nur einige Monate verkürzt. siemens.de/pharma 13 process news ACHEMA Spezial 2015 | Software LIMS Simatic IT Unilab Cloud-Lösung für noch größere Benutzerfreundlichkeit Mit dem Labor-Informations- und Management-System (LIMS) Simatic IT Unilab 7.0 bietet Siemens eine umfangreiche Neugestaltung der bisherigen Siemens LIMS für Laborautomatisierung. Dank des neuen Designs ist die bewährte und umfangreiche Software nun auch über mobile Geräte steuerbar. D as neue LIMS Simatic IT Unilab erhöht nicht nur die Benutzerfreundlichkeit und vereinfacht die Handhabung sowie Inbetriebnahme, sondern senkt auch die Kosten. Die neueste Software-Version ist als Cloud-Lösung vollkommen webbasiert und läuft mit jedem gängigen HTML5-Browser. Damit entfallen regelmäßige Systemupdates und Installationsaufwand. Das flexible Web-Design von Simatic IT Unilab 7.0 ermöglicht dem Benutzer einen fliegenden Wechsel zwischen dem Einsatz der Software auf einem PC und einem Tablet. Mit den Darstellungsoptionen „comfort“ und „compact“ können die Nutzer wählen, wie umfangreich die Daten angezeigt werden sollen, wobei sich „comfort“ vor allem für Touch Screens, „compact“ für reguläre PCs mit Tastatur und Maus eignet. Mit Blick auf den Umfang der Darstellung und den Wunsch nach personalisierten Anzeigen ist es zudem in der Version 7.0 möglich, zwischen den Modi „novice“ und „expert“ zu wählen. „Expert“ bildet alle Einzelheiten für die gewünschte Stichprobe ab, während im Anfängermodus nur die notwendigen Daten angezeigt werden. Dazu spezifiziert jeder Nutzer seine Arbeitsoberfläche über den sogenannten Docking-Manager und gestaltet sich damit sein eigenes Arbeitsumfeld. Die Software verfügt außerdem über eine komplett überarbeitete Suchfunktion mit automatischer Vervollständigung, Er14 gebnisfilterung, Volltext- und Zeitstempelsuche. Zudem können Übersichten und Grafiken direkt aus dem Ergebnisfenster erstellt werden. Das für Simatic IT Unilab sowie alle anderen Module der Simatic IT R&D Suite identische Launch Pad lässt sich entsprechend den Zugriffsrechten des jeweiligen Nutzers individuell konfigurieren. So kann der User beispielsweise definieren, welche Dokumente auf der Oberfläche verlinkt und ob eine Internetsuchmaschine angezeigt wird. siemens.de/lims Technische Features • LIMS Simatic IT Unilab erhöht die Benutzerfreundlichkeit • Vereinfachte Handhabung sowie Inbetriebnahme • Kosten werden gesenkt • Software ist als Cloud-Lösung vollkommen webbasiert und läuft mit jedem gängigen HTML5-Browser • Das flexible Web-Design der Simatic IT Unilab 7.0 ermöglicht dem Benutzer einen fliegenden Wechsel zwischen PC und Tablet Software | process news ACHEMA Spezial 2015 Kontinuierliche biologische Prozessführung Auf dem Weg zur Marktreife In der Pharmaindustrie dominieren in der Produktion biologischer Wirkstoffe zurzeit Chargenprozesse, obwohl eine kontinuierliche Prozessführung viele Vorteile bietet. Zwei Schlüsseltechnologien für die kontinuierliche Produktion im großtechnischen Maßstab, die zudem eine prozessinterne Qualitätskontrolle ermöglichen, sind integrierte Automatisierungslösungen und Process Analytical Technology (PAT). D ie Pharmaindustrie arbeitet in vielen Bereichen daran, kontinuierliche Prozesse in der Produktion einzuführen und so agi ler, flexibler und effizienter zu werden. Experten erwarten, dass der Einsatz von kontinuierlichen Prozessen in den nächsten zehn Jahren stark steigen wird – von derzeit 5 % auf bis zu 30 %. Konzepte für einen integrierten Prozess Allerdings erfordern kontinuierliche Produktionsprozesse in der Pharmaindustrie ein Umdenken auf unterschiedlichen Ebenen: Prozess, PAT und Leitsysteme müssen enger integriert werden. Mit dem Leitsystem Simatic PCS 7 und der PAT-Software Simatic Sipat hat Siemens eine Lösung entwickelt, die genau das ermöglicht. Die native Integration der beiden Systeme ergänzt Siemens durch die Zusammenarbeit mit Pharma unternehmen und OEMs, um noch fehlende Schnittstellenstandards und Analysesysteme für die Qualitätskontrolle im Prozess zu entwickeln. Biologische Wirkstoffe werden zumeist in Chargenprozessen hergestellt. Um hier effizienter zu werden, erprobt die Pharma industrie zurzeit kontinuierliche Prozesse Technische Features Die PAT-Software Sipat und das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 ermöglichen • eine multidisziplinäre PAT-Lösung, die Analytik, mathematische Modelle, Prozess- und Steuerungstechnik und IT-Expertise vereint, • ein besseres Prozessverständnis sowie • die Implementierung von Quality-by-Design und eine Produktfreigabe in Echtzeit. Vom Prinzip zur Produktionsreife Obwohl daher noch an mehreren Stellen viel Entwicklungsarbeit nötig ist – sowohl bei den Technologien als auch in den Strukturen und Abläufen –, gibt es keinen Zweifel, dass die Pharmaindustrie mit kontinuierlichen Prozessen einige der drängenden aktuellen Herausforderungen lösen kann. Sie erleichtern es Unternehmen, agiler auf Marktanforderungen zu reagieren, Prozesse effizienter zu fahren und biologische Wirkstoffe lokal zu produzieren, denn kontinuierliche Prozesse ermöglichen einen höheren Automatisierungsgrad, beschleunigen die Medikamentenentwicklung durch eine einheitliche Plattform für die klinische Entwicklung und großtechnische Produktion und verringern den Flächenbedarf sowie die Investitionskosten. siemens.de/pharma 15 process news ACHEMA Spezial 2015 | Software Simit Simulation Framework Version 8.1 Effizienz durch Simulation Simulation für virtuelle Inbetriebnahme und Operator Training sind wichtige Ansätze, um die Wirtschaftlichkeit von Prozessanlagen über ihren gesamten Lebenszyklus zu steigern. Operator Training System (OTS) DCS Trainer-Platz Operator-Station (Server) Simit SF (Simulation Framework) • Simulation Design • OTS Runtime Management • Trainer Dialog Simit VC (Virtual Controller) • Konfiguration „Emulation Manager“ Simulierte I/O-Geräte Simulierte Prozesse TrainingsSzenarien OTS-Trainingsplätze OperatorStation OTS - Virtuelle Automatisierung Simit Virtual Controller EngineeringSystem • Simulation Runtime • Synchronisierung • Virtual Time Management • Remote Control Interface • Interne Kommunikation • Externe Kommunikation (OPC, Shared Memory) Simit Virtual Controller (Configuration) Simulierte Automatisierung Simit Virtual Controller Software (Runtime) Simit Simulation Framework W ährend der Inbetriebnahme und des Anlaufs einer Anlage können Fehler in der Automatisierungskonfiguration nur noch aufwendig korrigiert werden. Diese zeit- und kostenintensiven Änderungen lassen sich durch die virtuelle Inbetriebnahme vermeiden, bei der das Engineering quasi vom Schreibtisch aus getestet wird. Nahezu alle designspezifischen und funktionalen Fehler können erkannt und noch vor der realen Inbetriebnahme behoben werden. Mit der Simit Software-Familie bietet Siemens eine ausgereifte Produktreihe für die virtuelle Inbetriebnahme (VIBN) von Automatisierungssystemen. Trainingsmöglichkeiten inklusive Mit der neuen Version V8.1 erweitert Siemens sein Angebot für virtuelle Inbetriebnahme und Operator Training Systeme. Die Simit Produktfamilie wurde um die Simit Virtual Controller Software ergänzt, mit der Simatic S7‑300, S7‑400 und S7‑410 Controller emuliert werden können. Die neue Schnittstelle zum Simit Virtual Controller V3.0 fügt sich homogen zu den schon vorhandenen Kopplungen ein. Simit Simulation Framework und Virtual Controller sind aufeinander abgestimmt und können zeitlich synchronisiert werden, sowohl in Echtzeit als auch mit virtueller Zeit (für einen schnelleren oder langsameren Simulationsablauf). Die Virtual Controller Software erlaubt eine uneingeschränkte Anzahl von emulierten Controllern, wobei diese auf mehrere Rechner verteilt werden können. Damit bietet sie die notwendige Flexibilität, Skalierbarkeit und Performance, die insbesondere für große 16 Technische Features • Einheitliche Simulationsumgebung: – für virtuelle Inbetriebnahme und Operator Training – f ür reale und virtuelle Automatisierung (reale CPU oder Simit Virtual Controller) • Synchronisierter Ablauf von Simulation und Emulation in Echtzeit oder virtueller Zeit (schneller/langsamer) • Komfort- und Effizienzverbesserungen z.B. bei Verschaltung, Routing und Skalierung von Signalen in den Simulationsmodellen Projekte oder Trainingssysteme erforderlich sind. Die für eine VIBN festgelegte Modellierung kann nahezu direkt als Modell für geplante Trainingsszenarien übernommen werden. Mit dem Softwareangebot und durch die enge Verzahnung aller Tools stellt das Simit Simulation Framework ein Bindeglied dar zwischen Engineering, Simulationsdesign, virtueller und realer Inbetriebnahme, OTS und Anlagenbetrieb. Mit der möglichen Modellierung von Prozessverhalten in Simit kann das gesamte Zusammenspiel von Prozessen, Automatisierungsprogramm und Ausrüstung realistisch abgebildet und getestet werden. siemens.de/simit Multimedia-Präsentation: siemens.de/simit-simulation-entdecken Prozessautomatisierung | process news ACHEMA Spezial 2015 Control Module Type Engineering Effizientes Engineering Ein neues Typenkonzept für die Betreiber und Errichter von Anlagen gewährleistet ein noch effizienteres Engineering, mehr Standardisierung und Sicherheit. F Wiederkehrende Funktionen lassen sich in Simatic PCS 7 als Control Module Type (CMT) definieren und können dadurch leicht vervielfältigt werden ür die Weitergabe der Daten von Planungswerkzeugen an andere Systeme wie beispielsweise Automatisierungssysteme hat Siemens mit dem Ansatz des integrierten Engineerings Möglichkeiten für effizientere Projektierungsworkflows entwickelt. Teil dieses Konzepts ist die engere Verzahnung von Anlagenplanungssystem und Automatisierungs- bzw. Prozessleitsystem mit reduzierten Schnittstellen. Standardisierungen schaffen eine gemeinsame Basis mit einheitlichem Verständnis zur Abstimmung von Anlagenplanern, Betreibern, Verfahrens- und Automa tisierungsingenieuren. Das Engineering wird einfacher, schneller und somit auch kostengünstiger. Wiederkehrende Automatisierungsaufgaben können durch Vervielfältigung standardisierter Softwaremodule für sich wiederholende Funktionen oder Funktionseinheiten in Control Module Types (CMT, Einzelsteuereinheitstypen) zügig umgesetzt werden. Aus den CMT lassen sich durch Ableiten beliebig viele Messstellen erzeugen. Zentrale Änderungen am CMT wirken sich mittels des Typ-Instanz-Konzepts auch auf die Instanzen (Ableitungen) aus. Dadurch lassen sich Typen an einer zentralen Stelle im Simatic PCS 7 Engineering projektübergreifend ändern. siemens.de/pcs7-engineering-system Simatic HMI Comfort Outdoor Panels Extrem flexibel für jeden Außeneinsatz Die neuen Simatic HMI Comfort Outdoor Panels wurden speziell für anspruchsvolle HMI-Aufgaben unter extremen Umgebungsbedingungen entwickelt. Damit wird das Bedienen und Beobachten extrem flexibel – für jeden Außenbereich. durch eine UV-geschützte Gerätefront in Schutzart IP65. Hohe Blendfreiheit, automatisches Dimmen und weite Ablesewinkel ermöglichen ein s icheres und ermüdungsfreies Bedienen und Beobachten bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen. Durch umfangreiche geplante Zertifizierungen, den weiten Temperaturbereich und die Eignung für bis zu 90 % Luftfeuchtigkeit lassen sich die Geräte in nahezu jeder Branche einsetzen. siemens.de/comfort-outdoor O b in der Öl- und Gas-Industrie, auf Schiffen oder in Kühlhäusern: Die Simatic HMI Comfort Outdoor Panels mit 7- oder 15-Zoll Daylight-readable Widescreen-Display verfügen über alles was für das Bedienen und Beobachten im Außenbereich erforderlich ist. Die robusten Geräte bieten den hohen Komfort und die High-End-Funktionalität der Comfort Panels und sind besonders langlebig 17 process news ACHEMA Spezial 2015 | Prozessautomatisierung Simatic PCS 7/Open OS Zentrale Prozessführung Simatic PCS 7/Open OS unterstützt eine effiziente Prozessführung durch intelligente Integration der Systemkomponenten. P rozessanlagen wachsen mit der Zeit zu Systemlandschaften aus heterogenen Automatisierungstechnologien mit Komponenten verschiedener Hersteller. Die Option Simatic PCS 7/Open OS V8.0 ermöglicht die Integration von nicht Simatic PCS 7 konformen Controllern in die Prozessführung von Simatic PCS 7. Messwartenzusammenlegungen oder die Integration von verschiedensten Controllern lassen sich somit schnell und einfach für Simatic PCS 7 realisieren. Der Datenaustausch zwischen der PCS 7 Operator Station und verschiedenen Automatisierungssystemen erfolgt dabei über die vorhandenen WinCC Kanäle oder über den OPC-Kanal. Fremdsysteme, die nur über Letzteren eingebunden werden können, benötigen lediglich den passenden OPC-Server für den jeweiligen Controllertyp. Simatic S71200 und S7-1500 Controller lassen sich über die Basisfunktionalität von Simatic PCS 7/Open OS in die Prozessführung mit der Operator Station einbinden. Die Integration erfolgt mithilfe des Simatic S7-1200 bzw. S7-1500 K anals der PCS 7 Operator Station. So wird es dem Bediener ermöglicht, die komplette Anlage inklusive Package Units mit Simatic S71500 Controllern von nur einer Operator S tation aus zu bedienen und zu beobachten. siemens.de/pcs7 Longtime/Lifetime Support Simatic S7-400 Belastbare Basis Die Simatic S7-400 Automatisierungssysteme sind bis über das Jahr 2030 hinaus in verschiedenen Sicherheits- und Verfügbarkeitsstufen erhältlich. Der reibungslose Betrieb und die langfristige Lieferbarkeit der Komponenten sowie deren Skalierbarkeit werden von Siemens für den gesamten Lebenszyklus der Serie sichergestellt. PCS 7 Operation Station OPC-Kanal Simatic S7 Protocol Suite Simatic S7-1500 Channel OPC-Server Kanal für weitere Systeme Simatic S7-300 S7-1500 18 Steuerung Y Integration maschinennaher Komponenten über Simatic PCS 7/OpenOS Automatisierungskomponenten gesichert. Das gilt für die gesamte Produktfamilie der Simatic S7-400 Automatisierungssysteme, von Standard- über hochverfügbare bis hin zu sicherheitsgerichteten Controllern. Innovationen wie der Controller S7-410 als die gegenwärtig schnellste und leistungsfähigste CPU für die Prozessautomatisierung wurden mit einem erweiterten Temperaturbereich bis +70 °C, für den Einsatz in schwierigen Umgebungen und einer neuen Lackierung gemäß G3 Umweltbedingungen optimiert. Der reibungslose Betrieb und die langfristige Lieferbarkeit der Komponenten sowie deren Skalierbarkeit werden von Siemens bis 2030 und darüber hinaus für den gesamten Lebenszyklus der Serie sichergestellt. siemens.de/s7-400 D ie Sicherheitsgarantie, die wir Anlagenbetreibern und Errichtern in allen Industriezweigen geben, basiert auf der Robustheit, Flexibilität und Zukunftssicherheit unserer modularen Systeme. Ersatzteilversorgung, Kompatibilität und Verfügbarkeit der Komponenten, aber auch Innovationen und Services stehen dabei im Fokus. Über die nächsten Jahrzehnte hinweg ist der Zugriff auf die Steuerung X Zukunftssicher: Simatic S7-400 Prozessautomatisierung | process news ACHEMA Spezial 2015 Das vorkonfigurierte Faceplate für den Umrichter Sinamics G180 Sinamics G180 Spezifische Antriebslösung Mit dem Sinamics G180 bietet Siemens eine Antriebslösung besonders für explosionsgefährdete Bereiche. Über ein spezielles Tool lässt sich der Antrieb leicht in Simatic PCS 7 integrieren. D ie Gerätereihe Sinamics G180 kann in Pumpen und Lüftern bis hin zu anspruchsvollen Antriebslösungen im Leistungsbereich von 2,2 bis 6.600 kW beispielsweise für Zentrifugen, Pressen, Extruder oder Kompressoren eingesetzt werden. Als Weiterentwicklung des Dynavert-TFrequenzumrichters ist Sinamics G180 speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen ausgelegt. Ob als Kompaktgerät, Schrankanlage oder Schrankgerät (luft- und flüssigkeitsgekühlt) sind die Frequenzumrichter speziell auf die Belange von Antrieben mit quadratischer und konstanter Lastkennlinie abgestimmt. Über die Inverter Management Software (IMS) lassen sich die Sinamics G180 in Simatic PCS 7 integrieren, über das System projektieren, bedienen, beobachten und überwachen. Auf Basis der Standardbibliothek Advance Process Library (APL) lässt sich die Integration der Antriebe mit dem präkonfigurierten Lösungstemplate Sinag180 als vollständig projektierter CFC-Plan besonders effizient und mit wesentlich geringerem Engineering-Aufwand gestalten. Der Kanaltreiberbaustein FbDrive der APL ist bereits mit den Funktions- und Logik-Bausteinen logisch verschaltet. Zum Bedienen und Be- obachten steht in der Operator Station ein APL Faceplate zur Verfügung, über das der Sinamics G180 über Profibus DP gesteuert wird. Erforderliche Daten zum Motorzustand und Messwerte wie Drehmoment, Leistung oder Feedback werden klar und übersichtlich angezeigt. Störungen können schnell erkannt und im Vorfeld vermieden bzw. im Fehlerfall schnell behoben werden. siemens.de/sinamics Technische Features • Antriebslösungen im Leistungsbereich von 2,2 bis 6.600 kW • Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen möglich • Geringerer Engineering-Aufwand dank präkonfiguriertem Lösungstemplate 19 process news ACHEMA Spezial 2015 | Services Simatic PCS 7 Lifecycle Services Lifecycle Services lassen Anlagen nie alt aussehen Damit verfahrenstechnische Anlagen während ihres gesamten Lebenszyklus immer auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, sorgt das Update-Management der Simatic PCS 7 Lifecycle Services für eine kontinuierliche Anpassung. D er Lebenszyklus verfahrenstechnischer Anlagen be- cher, immer auf dem neuesten technischen Stand zu sein. trägt heute mindestens 20 Jahre. Das ist sehr lang. Mögliche Obsoleszenz-Risiken, also die Überalterung der Und das hat Folgen: Die Anlage muss während die- Technik, werden so vermieden. Um ihre immer komplexer ses Zeitraums immer auf dem neusten Stand sein. Möglich werdenden Leitsysteme zu pflegen, setzt die chemische Inwird dies mithilfe der Simatic PCS 7 Lifecycle Services. Sie dustrie auf umfangreiche und langfristige Lifecycle-Verträge. verhelfen zu höchster Transparenz und Effizienz, wobei die Zum Teil haben diese eine Laufzeit von 15 Jahren und mehr. Serviceverträge individuell auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden zugeschnitten werden. Damit sind die Sys- Design for Lifecycle sichert Zukunftsfähigkeit von Anlagen tem- und Anlagenverfügbarkeit und ein langfristiger Inves- Ein weiterer wichtiger Baustein innerhalb des Lifecycle Managements ist die Servicefähigkeit leittechnischer Lösungen. titionsschutz gesichert. Für den Investitionsschutz müssen die leittechnischen Funk- Hier spielt der sogenannte Design for Lifecycle eine entscheitionen für einen langen Zeitraum aufrechterhalten werden dende Rolle. In einem System Audit überprüfen die Experten und die Versorgung mit Ersatzteilen sowie die entsprechen- von Siemens auf Basis von Checklisten und Analysetools die den Support-Services müssen gewährleistet sein. Das installierte Lösung und definieren einen Maßnahmenkatalog, ist nicht immer einfach, weil die Innovationszyklen in der Ba- mit dem sich die erforderliche Service- und Upgrade-Fähigkeit sis-Technologie – dazu zählen beispielsweise PCs und Be- erreichen lässt. Die professionelle, weltweite Service-Infratriebssysteme – immer kürzer werden. struktur mit lokalen und zentralen Service-Ressourcen, ErsatzDas Gleiche gilt auch für die Innovation leittechnischer Sys- teillogistik und modernen Service-Tools sind die Basis dafür, teme, die auf PC-Systemen basieren. Neue Funktionen tra- dass sich Anlagenbetreiber auf ihr Kerngeschäft fokussieren gen dazu bei, die Qualität und Produktivität einer Anlage zu und sich auf ihre Anlage jederzeit verlassen können. steigern. Davon wollen Anlagenbetreiber natürlich profitieren. Ein konsequentes Management der Upgrades stellt si- siemens.com/pcs7lcs LifecycleService-Kosten kumuliert LifecycleService-Kosten kumuliert ObsoleszenzRisiko LifecycleService-Kosten per anno Service-Kosten per anno Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Bei einem reaktiven Service-Ansatz (das heißt ohne LifecycleService‑Vertrag) steigt das Obsoleszenz-Risiko stark an. Die Aufwendungen für Unterhalt und Risikoabdeckung schwanken und sind schwer planbar 20 ... 1 2 3 4 5 6 7 8 ObsoleszenzRisiko 9 10 11 12 13 14 15 16 17 ... Im Gegensatz dazu steht der präventive Service-Ansatz mit Lifecycle-Service-Vertrag. Durch die kontinuierliche Betreuung der Anlagen bleibt das Obsoleszenz-Risiko auf niedrigem Niveau, die optimierten Aufwendungen für Wartung und Modernisierung sind konstant und planbar Services | process news ACHEMA Spezial 2015 Siemens Engineering & Consulting Durchdacht von Anfang an Das Dienstleistungsangebot von Siemens Engineering & Consulting unterstützt mit seinen Experten die chemische und pharmazeutische Industrie in der Planung und Investitionskostenschätzung. Dies sorgt auch für mehr Transparenz und Effizienz beim Betrieb einer Anlage. D er Markt der chemischen und pharmazeutischen Industrie ist stark umkämpft. Immer neue Produkte drängen auf den Markt. Die Umsätze steigen enorm, besonders in Asien und Lateinamerika. Wer mithalten will, muss kontinuierlich auf Innovation und Effizienz setzen. Die Anlagen sind ein Herzstück in der Planung, und das von Anfang an. „Manage project costs before they occur“ ist nicht nur ein schönes Schlagwort. Dahinter verbirgt sich ein Businessplan, der den gesamten Lebenszyklus einer Anlage abdeckt. Bereits in der Konzeption setzt das Dienstleistungsangebot von Siemens Engineering & Consulting (EC) an und unterstützt den Kunden bis zur finalen Realisierung von Pilot- und Produktionsanlagen. Die Ingenieure und Chemiker von Siemens entwickeln für die jeweiligen chemischen und pharmazeutischen Produkte die geeigneten Herstellungsverfahren, die sich dann in der konzeptionellen Ausrichtung der Anlage niederschlagen. Auch bei der Optimierung bereits bestehender Anlagen stehen die Experten ihren Auftraggebern zur Seite. Bei Bedarf übernehmen sie das gesamte Projektmanagement für Basicund Detail-Engineering, Bau und Inbetriebnahme. Das Competence Center Cost Engineering innerhalb von Siemens EC sorgt für Transparenz hinsichtlich der zu erwartenden Investitionskosten. Realitätsnahe Investitionskostenschätzung Die Mitarbeiter des Cost Engineering können bereits in frühen Projektphasen die zu erwartenden Investitionskosten abschätzen. Das Competence Center verfügt über eine umfangreiche Datensammlung für Investitionskosten schätzungen, gepaart mit aktuellen Methoden und geeigneten EDV-Werkzeugen. Durch die Auswertung von abgewickelten Projekten werden die Kosten der weiteren Gewerke, je nach Anlagentyp – wie Basis-Chemieanlage, Polymeranlage oder Pharmaanlage – anhand von deren prozentualem Anteil abgeschätzt. Eine weitere Methode basiert auf der Erzeugung von Mengengerüsten für jedes Gewerk. Daraus können die Kosten für das gesamte Equipment und die benötigten Gewerke hochge- Cost Engineering • Das Competence Center Cost Engineering sichert Transparenz bei Investitionskosten • Betrachtung des gesamten Lebenszyklus einer Anlage • Schaffung einer Basis für betriebswirtschaftliche Entscheidungen • Stochastische Analyse zu wahrscheinlicher Kostenabweichung aufgrund projektspezifischer Einflussfaktoren rechnet werden. Des Weiteren werden der Engineering-Aufwand, der Einkauf inklusive Teuerungsraten sowie Zuschläge für „Unvorhergesehenes“ (Contingency) berücksichtigt. Um die erreichte Qualität der Investitionskostenschätzung sichtbar zu machen, verwendet EC eine stochastische Analyse. Diese Risikoanalyse liefert eine mathematische Wahrscheinlichkeit für eine Kostenabweichung basierend auf projektspezifischen Einflussfaktoren. Daraus werden sowohl der Wert für die Contingency abgeleitet als auch die Elemente identifiziert, die den größten Einfluss auf das Über- oder Unterschreiten der geschätzten Investitionskosten haben. Diese Analyse unterstützt das Projektmanagement bei der Identifizierung der risikobehafteten Gewerke. siemens.de/ec 21 process news ACHEMA Spezial 2015 | Services Center of Competence (CoC) Pharma Lückenloser Service Eine gleichbleibende, hohe Produktqualität und Anlagenverfügbarkeit haben in der pharmazeutischen Industrie den höchsten Stellenwert. Dies bedarf schnellstmöglicher Services der Anlagenhersteller und Lieferanten auch über einen reinen Störfall hinaus. V iele Pharmahersteller setzen auf mehrstufige Bereitschafts- und Servicemodelle, um die hohen Anforderungen an kontinuierliche Produktion und hohe Produktqualität zu erfüllen. Je nach Ereignis werden fachlich unterschiedliche Spezialisten benötigt. Diese Experten benötigen spezielles Know-how zu hochautomatisierten Prozessanlagen mit intelligenten S ensoren, verschiedenen Bussystemen bis hin zu virtualisierten Client-/Serveranlagen und anderen modernen Technologien und müssen dieses Wissen ständig auf dem aktuellen Stand halten. Die Softwarelösungen in vernetzten Anlagen adressieren zudem verschiedenste Komponenten von kleinen SPS-Steuerungen über HMI-/SCADA-Lösungen, Prozessleits ysteme, MES-Systeme bis hin zur unternehmensweiten ERP-Ebene. Im Center of Competence (CoC) Pharma in Marburg werden von Siemens seit über 15 Jahren pharmazeutische Projekte der Prozessund Automatisierungstechnik über den gesamten Lebens zyklus der Anlagen abgewickelt. Daraus resultiert ein breites und abgestimmtes Portfolio an speziellen Dienstleistungen, zum Beispiel um Anlagenstörungen schnell zu beheben. Bei einer Störung in der Anlage wird in den meisten Fällen geschultes Personal aus den eigenen Reihen der Pharmahersteller mit eigenen Bereitschaftslinien die Anlagenbereitschaft wieder herstellen können. In den Fällen, in denen der Anlagenbetreiber keine entsprechende Lösung findet, müssen dann weitere Fachspezialisten hinzugezogen werden – allerdings kann dies mehrere Stunden oder gar Tage dauern. Um in solchen Fällen einen Produktionsausfall oder gar Verlust ganzer Chargen zu verhindern, b ietet das CoC seinen Kunden aus der 22 »Bei GxP-Projekten können die wirtschaftlichen KeyPerformance-Indikatoren (KPIs) auch nur dort erzielt werden, wo eine solche Tätigkeitsüberschneidung gezielt gelebt wird und d ie dafür notwendigen Entscheidungen frühzeitig getroffen werden.« Peter Hess, Siemens-zertifizierter Projektmanager und Qualitätsmanager in Projekten im Siemens CoC Pharma Marburg Services | process news ACHEMA Spezial 2015 Pharmaindustrie auch Bereitschaftslinien speziell zur Betreuung der Pro duktionsanlagen aus dem Produkt spektrum Simatic S7, Simatic PCS 7 und Simatic Batch an. Durch ständigen Dialog während und nach den Serviceeinsätzen, aber auch durch Betreuung des Kunden bei Umbauten, Erweiterungen und Optimierungen seiner Anlage bleibt das PharmaKnow-how auf dem aktuellen Stand und der Kunde kann optimal betreut werden. Das Expertenwissen aus dem CoC Pharma steht mithilfe von Remote-Services auch überregio nal zur Verfügung. Know-how über den gesamten Lebenszyklus der Anlage Um sich das Know-how der Lieferanten über Errichtung, Hochrüstung oder Migration von Produktionsanlagen hinaus zu sichern, sind Kunden oft bestrebt, den Systemlieferanten in Instandhaltungsprozesse der Anlagen einzubinden. Nicht selten werden d azu Serviceaktivitäten durch System lieferanten nach einer Anlagenmodifikation vertraglich vereinbart. Die Zusammenarbeit im Störungsfall wird nicht zuletzt aufgrund der regulatorischen Anforderungen verstärkt gewünscht, um die Anlage im gesamten Lifecycle valide zu halten. Ein konsistentes Engineering nach GMP (Good Manufacturing Practices) und die Pflege von Anlagen- und Qualifizierungsdokumenten nach GDP (Good Distribution Practices) sind unerlässlich und erfolgen meist durch Überarbeitung und Versionierung der bereits existierenden CoC-Leistungsmodule Präventive Systemwartung ErsatzteilNotdienst Rufbereitschaft Qualifizierung/ Validierung Lifecycle Management / Consulting pplikationen und Dokumentationen. In der Richtlinie GAMP 5 A wurde die Einbeziehung des Lieferanten in den Prozess der Anlageninstandhaltung manifestiert. Unter dem Liefer antenmanagement werden Möglichkeiten zur Einbindung von externen Dienstleistungen in den Lebens zyklus der Anlage beschrieben. Service nach Projektabschluss Bei Siemens als Systemlieferant sind die drei elementaren Säulen des Projektgeschäfts im pharmazeutischen Umfeld Engineering nach GxP, Validierung und Qualifizierung nach GAMP 5 sowie ein strukturiertes Projektmanagement nach PM@Siemens in den Geschäftsprozessen fest etabliert. Es ergeben sich dabei zusätzliche Module, die additiv einen Servicevertrag ergänzen. Dabei können die Kunden aus unterschiedlichen Leistungsmodulen wählen. Mit einer Rufbereitschaft wird neben der gewünschten Erreichbarkeit sichergestellt, dass bisherige Projektmitarbeiter als anlagenvertrautes Servicepersonal einbezogen werden. So können Klärungszeiten und die Einarbeitung in Anlagen zusammenhänge minimiert werden. Für den Ersatzteil- Notdienst stehen außerdem für alle relevanten und anlagenkritischen Komponenten vertraglich vorbereitete Bestellwege zur Verfügung, sodass die Reparatur schnellstmöglich ausgeführt werden kann. Im Lifecycle Management/ Consulting werden bereits in der Vorbereitung eines Projekts oder während der Umsetzung bei Anlagenmodifikationen die Anforderungen des Kunden mit den Erfahrungswerten bei Siemens abgestimmt. Optimierung und präventive Wartung Ereignisgesteuert oder in festgelegten Zeitintervallen werden sinnvolle Optimierungen wie Standardisierungen, Einsparund Verbesserungspotenziale, neue Technologien oder Beratungen für das Anlagenpersonal proaktiv von Kunden- oder Lieferantenseite angestoßen. Um frühzeitig Fehler zu erkennen, erfolgt im Sinne einer präventiven Wartung eine regelmäßige Analyse der Systeme und deren Diagnosefiles. Für Qualifizierungs-/Validierungsleistungen nach GAMP 5 erleichtern System- und Anlagenkenntnisse das Analysieren und Managen von Änderungen im Lebenszyklus der Anlage. Risiken können so im laufenden Betrieb minimiert und ComplianceForderungen erfüllt werden. Das CoC Pharma Marburg begleitet seit vielen Jahren mit Technologie- und Branchenkompetenz den Lifecycle pharmazeutischer Kundenanlagen. Durch die enge, durchgehende Servicekultur mit den Systemlieferanten lassen sich die geforderte Qualität und die Projektziele der Kunden risikoarm mit hoher Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz erreichen und halten. siemens.de/pid-de 23 process news ACHEMA Spezial 2015 | Prozessanalytik Siprocess GA700 Mehr Module – mehr Möglichkeiten Mit Siprocess GA700 hat Siemens seit 2012 ein modulares Gerätekonzept für die extraktive Gasanalyse im Portfolio. Nach erfolgreichem Start mit d em Oxymat Modul folgen nun mit Ultramat 7 und Calomat 7 zwei weitere Module. Für den Anwender steigt damit die F lexibilität bei gleichbleibend einfacher und durchgängiger Bedienung. Das Grundgerät ist als Version für die Wandmontage (oben) und als Einbaugerät (links) erhältlich D as Plattformkonzept beruht auf der Trennung von Gehäuse inklusive Bedienschnittstellen und eigentlichem Analysator: Ein Grundgerät nimmt die einzelne Module auf. Es ist als Einschub- und als Wandgerätevariante verfügbar und beinhaltet die lokale Benutzerschnittstelle mit hochauflösendem Grafikdisplay und geschütztem Tastenfeld, Kommunikationsschnittstellen, Spannungs v ersorgung sowie Basiselektronik und -software. In dieses Grundgerät selbst lassen sich bis zu zwei einsetzbare A nalysenmodule einbauen, die die sensornahe Elektronik inklusive Auswertesoftware sowie die notwendigen elektronischen Schnittstellen und die Prozess anschlüsse beinhalten. Die Module können jederzeit einund ausgebaut werden, das Grundgerät bleibt an Ort und Stelle. Das erlaubt einerseits eine einfache Nach- bzw. Umrüstung bei veränderten Analytikanforderungen. Andererseits erleichtert das auch Wartungs- und Reparaturmaßnahmen. Die Kombinierbarkeit der Module lässt eine auf die Messaufgabe perfekt abgestimmte Zusammenstellung zu. 24 Zwei neue Teamkollegen Die Messprinzipien der Module haben sich gegenüber der vorangegangenen Baureihe 6 nicht verändert und stehen auch bei den technischen Daten ihren Vorgängern in nichts nach. Der erweiterte Temperaturbereich für Einsätze in Umgebungen mit bis zu 50 °C macht mancherorts sogar Klimatisierungen obsolet. Das erste verfügbare Modul, Oxymat 7, führt Sauerstoffmessungen zuverlässig durch. Mit dem nun erhältlichen Calomat 7 sind quantitative Bestimmungen von Wasserstoff und Edelgasen in binären bzw. quasibinären Gasgemischen möglich. Die Calomat 7 Module nutzen zur Konzentrationsbestimmung die spezifische Wärmeleitfähigkeit des binären Probengemisches aus und besitzen eine hohe Messbereichsdynamik. Calomat 7 Module können bei Rein gaskontrollen genauso eingesetzt werden wie bei Schutzgasüberwachungen oder H2-Bestimmungen in Gichtund Konvertergas sowie in Überwachungseinrichtungen für wasserstoffgekühlte Turbogeneratoren. Das Ultramat 7 Modul kann hochselektiv bis zu vier infra rotaktive Komponenten messen. In der ersten Ausbaustufe Prozessanalytik | process news ACHEMA Spezial 2015 werden mit CO und CO2 die wichtigsten Gase abgedeckt sein, weitere Komponenten werden folgen. Das Modul arbeitet nach dem NDIR-Zweistrahlprinzip (nichtdispersiver Infrarotsensor) und nutzt molekülspezifische Absorptionen von Spektralbanden im Infrarotbereich aus. Dank eingesetztem Zweischichtdetektor und optischem Koppler werden zuverlässige Messergebnisse auch in komplexen Gasgemischen erreicht. Erweiterte Flexibilität – vereinfachte Bedienung Oxymat 7, Ultramat 7 und Calomat 7 Module lassen sich in vielen Kombinationen verwenden. Quergaseinflüsse können in einem Gerät vermessen und gegenseitig verrechnet werden. Durch den Einsatz zweier Module desselben Typs lässt sich eine höhere Verfügbarkeit relevanter Analytikapplikationen erreichen. Ähnliches gilt aufgrund der schnellen Austauschbarkeit von Modulen, die direkt vor Ort ohne Ausbau der Plattform erfolgt. Der Austausch ist ohne besondere Fachkenntnisse möglich; die Module werden automatisch erkannt und konfiguriert. Selbst Reparaturen sind nach Schulung durch Siemens mit eigenem Personal durchführbar. Für die Parametrierung und den Abruf der Diagnosedaten lässt sich Simatic PDM (Process Device Manager), das universelle, herstellerübergreifende Werkzeug zur Projektierung, Parametrierung, Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung von intelligenten Prozessgeräten und Automatisierungskomponenten von Siemens, nutzen. Die Bedienung am Gerät selbst ist angelehnt an die Menüführung der Baureihe 6 und wurde nun über sämtliche Module vereinheitlicht. Dadurch verkürzt sich die Einarbeitungszeit erheblich. Das vollgrafische Display zeigt ausführliche und kontextbezogene Hilfstexte in zehn Sprachen an. Diese Meldungen helfen bei der Inbetriebnahme und im Arbeitsalltag und werden durch NAMUR-gerechte B ediensymbole ergänzt. Siprocess GA700 speichert Wartungsinformationen und sonstige Hinweise in einem Logbuch über 24 Stunden. Das Gerät gibt auch präventive W artungshinweise aus. Dazu können 16 frei konfigurierbare Wartungsintervalle mit Frühwarnfunktion angelegt werden. Das Oxymat Modul verfügt darüber hinaus über eine Messwertdriftüberwachung. Bewährte Qualität, neue Funktionalität Die Siemens-Prozessgasanalysatoren der siebten Generation vereinen technische Innovation mit gewohnter Zuverlässigkeit und R obustheit ihrer weiterhin erhältlichen Vorgängerbaureihe. Zusätzlich zur optimalen Anpassbarkeit an unterschiedliche Messaufgaben lassen sich die Einschubgeräte der beiden Baureihen auch miteinander kombinieren. siemens.de/cga Ultramat 7 kann hochselektiv bis zu vier infrarotaktive Komponenten messen Oxymat 7 führt Sauerstoffmessungen zuverlässig durch Calomat 7 bestimmt quantitativ Wasserstoff und Edelgase in binären bzw. quasibinären Gasgemischen Technische Features • Hohe Messbereichsdynamik für vielseitige Einsatz möglichkeiten bei Calomat 7 • Nutzung molekülspezifischer Absorptionen von Spektralbanden im Infrarotbereich bei Ultramat 7 • Viele Modulkombinationen möglich • Schneller Modultausch, automatische Konfigurierung • Datenzugriff über Ethernet, in einem nächsten Schritt auch über Profibus DP, Modbus, Profinet und Foundation Fieldbus 25 process news ACHEMA Spezial 2015 | Prozessanalytik Analyzer System Manager Prozessanalytik zuverlässig überwachen Der Analyzer System Manager erfasst die Informationen verteilter Analysengeräte in der Leitwarte Analysator Intelligente Probennahme Feldbus z.B. Profibus DP Festverdrahtete Anbindung IO-Modul Simatic ET200M Simatic S7-410 ASM-Server Analysenhaus Ethernet Interface Y-Link Für einen effizienten Anlagenbetrieb sind sichere Angaben zu Gerätezuverlässigkeit und Messwertqualitäten sehr wichtig. Mit dem Analyzer System Manager (ASM) steht ein herstellerunabhängiges Überwachungssystem für Analysegeräte zur Verfügung, das es ermöglicht, zuverlässige und belastbare Aussagen über Messwertqualitäten und Gerätezustand in Prozessanlagen zu treffen. A nalysegeräte stellen hohe Ansprüche an Auswahl, Inbetriebnahme und Wartung. Daher werden in verfahrenstechnischen Anlagen die Wartungs-, Kalibrierungs- und Validierungsmaßnahmen an den Analysatoren von Fachpersonal durchführt. Um diese Experten zu un terstützten, hat Siemens in intensiver Zusammenarbeit mit einem der größten Chemieunternehmen der Welt den Analyzer System Manager (ASM) entwickelt, mit dem Anlagenbetreiber von der Leitwarte aus Analysatorenzustände und Messwertqualitäten beurteilen können. ASM basiert auf Simatic Standardkomponenten und lässt sich optimal an sämtliche Anlagengrößen und Anforderungen anpassen. Maßgeschneiderte Berichte Über die leittechnische Basis hinaus lassen sich kundenspezifische Reports für die jeweiligen Analysatoren über zuvor errechnete Key Performance Indicators (KPIs) übersichtlich in Form von Diagrammen und Tabellen erstellen. ASM kann Prozessdaten praktisch aller marktüblichen Analysegeräte erfassen, die sich auf unterschiedlichste Weise einbinden lassen – entweder über ein vorhandenes Prozessleitsystem, direkt per Feldbus (Modbus RTU, Profibus DP/PA, HART etc.) oder über Industrial Ethernet. Bei Produkten wie den Prozess-Gaschromatographen Maxum edition II oder MicroSAM 26 v on Siemens erfolgt die Anbindung über den Maxum-OPC Server. Basierend auf dem weltweit etablierten Industriestandard ASTM D3764 werden aus den gesammelten Statusinformationen Kenndaten über die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Analysegeräte berechnet. Effiziente Wartungsstrategien ASM bietet Anlagenbetreibern aber auch eine Grundlage für planbare, zustandsbasierte Wartungen, denn durch die Online-Überwachung der Geräte lassen sich nicht nur die turnusmäßigen Kalibrierzyklen, sondern auch die War tungsintervalle verlängern. Über automatisch generierte Trends können die Bediener mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, wann eine Komponente ausfallen wird. Ein weiterer Vorteil: Sämtliche für Wartungsarbeiten notwendige Informationen lassen sich zentral abspeichern. Dadurch können Wartungseinsätze effizienter gestaltet und wartungsbedingte Stillstände minimiert werden. siemens.de/analyzersystemmanager Technische Features • Erfassung von Prozessdaten aller marktüblichen Analysegeräte • Anpassung an sämtliche Anlagengrößen und -anforderungen möglich • Vielfältige Einbindung der Prozessdaten über Feldbus (Modbus RTU, Profibus DP/PA, HART), Ethernet oder Maxum OPC-Server • Verlängerung von Wartungsintervallen durch Online-Überwachung • Verkürzung wartungsbedingter Stillstände durch zentrale Abspeicherung wartungsrelevanter Informationen (Reparaturanleitungen, Handbücher etc.) Prozessinstrumentierung | process news ACHEMA Spezial 2015 Sitrans Library Sonderlösung war gestern Die Sitrans Library unterstützt eine optimale Nutzung der Produktfamilien Sipart und Sitrans in Simatic PCS 7 Anwendungen Die Integration von Feldgeräten in leittechnische Systeme unterstützt den Anwender bei seinen jeweiligen Aufgaben. Sitrans Library stellt Funktions- und Bedienbausteine zur Verfügung, mit denen sich die Funktionen von Sitrans und Sipart Feldgeräten sowohl in der Engineering-Phase als auch bei der Prozessführung optimal nutzen lassen. M oderne Feldgeräte verfügen heute über viele Zusatzfeatures zur Unterstützung des Anlagenfahrers. Für eine einfache und sichere Nutzung ihrer Funktionen über das Leitsystem hat Siemens speziell für die Prozessinstrumente der Produktfamilien Sipart und Sitrans eine neue Bibliothek nach Anwenderwünschen entwickelt. Neue Bibliothek für einfaches Engineering Die Sitrans Library stellt die Funktions- und Bedienbausteine für beide Gerätefamilien bereit und erlaubt eine optimale Nutzung in Simatic PCS 7 Anwendungen. Für einfacheres und sicheres Engineering wurden die in der Advanced Process Library (APL) gebündelten Standardfunktionalitäten um gerätespezifische Funktionen der Sitrans und Sipart Feldgeräte erweitert. Mit der neuen Bibliothek als EngineeringKomponente erfolgt deren Projektierung über Simatic PCS 7 Engineering Stations in CFC (Continuous Function Charts). Im selben “Look and Feel“ wie die APL gewährleistet Sitrans L ibrary eine einheitliche Bedienumgebung für den Operator. Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung erfolgen über den Simatic PDM (Process Device Manager). Spezielle Funktionen sind über entsprechende Faceplates ansteuerbar, wobei Standardfunktionen, die bereits über die APL abgedeckt sind, nicht erneut implementiert wurden, um Doppelungen in der neuen Bibliothek zu vermeiden. Sipart PS2 mit umfangreichen Diagnosemöglichkeiten Der intelligente Stellungsregler Sipart PS2 mit breitem Funktionsspektrum und umfangreichen Diagnosemöglichkeiten lässt sich über die neuen Bibliothekbausteine einfach in Automati- sierungslösungen integrieren. Mit einem einzigen projektierten technologischen Baustein kann beispielsweise ein Ventil von der Leitwarte aus geöffnet oder geschlossen werden. Ebenso sind die Umschaltung von Automatik- auf Handbetrieb oder die Änderung des Stellwertes über Sitrans Library möglich. Die Zustände der binären Ein- und Ausgänge im Stellungsregler werden ohne zusätzliche Peripherie-Hardware im selben Bildbaustein visualisiert. Die gemeinsame Darstellung von Stellwert und Stellungsrückmeldung als Trendkurven in einem Diagramm sorgt für einen transparenten Überblick. Dies gilt auch für andere prozessbezogene Diagnosedaten. Nutzung gerätespezifischer Funktionen über das Leitsystem Bausteinsymbole, Bildbausteine und Funktionsbausteine sind wie die APL-Standardbausteine funktions- und systemgetestet und im Simatic PCS 7 Entwicklungszyklus verankert. Bei Updates bleiben alle Funktionen ohne manuelle Nachkorrektur erhalten. Gerätespezifische Funktionen lassen sich im Leitsystem nutzen, ohne projektspezifisch projektieren zu müssen – für vereinfachtes Engineering, verkürzte Projektierungszeiten und geringere Fehlerquoten. Die Sitrans Library ist grundsätzlich für alle Automatisierungsprojekte mit Simatic PCS 7 ab Version 8 einsetzbar. Für kleinere Versionsnummern lassen sich projekteigene, upgradefähige Lösungen realisieren. Weitere gewünschte Funktionen können dem Entwickler team gemeldet werden. Sie werden nach Evaluation für künftige Versionen der Sitrans Library zur Verfügung gestellt. siemens.de/sitrans 27 process news ACHEMA Spezial 2015 | Prozessinstrumentierung Stellungsregler Sipart PS2 Einer, der alles regelt Der Stellungsregler Sipart PS2 wurde um viele neue Diagnosefunktionen erweitert. Das Aluminiumgehäuse für doppelt wirkende Antriebe ist nach Zündschutzart Ex t zertifiziert. Technische Features • E insetzbar in den verschiedensten Prozessindustrien • A luminiumgehäuse ist nach Zündschutzart Ex t zertifiziert • D iagnose-Cockpit für einen schnellen und übersichtl ichen Einstieg via HART-Kommunikation M it zahlreichen neuen Features erweitert Siemens den seit nunmehr 20 Jahren in der Praxis bewährten Stellungsregler Sipart PS2. Einsetzbar in den verschiedensten Prozessindustrien, bietet der Stellungsregler ab sofort den aktuellsten Kommunikationsstandard HART 7. Die Gehäuseausführungen für einfach und doppelt wirkende Antriebe wurden jetzt auch um ein robustes Aluminium gehäuse mit Sichtfenster für doppelt wirkende Antriebe erweitert. Dieses Aluminiumgehäuse ist nach Zündschutzart Ex t (Staubschutz durch Gehäuse) zertifiziert. Diese Zündschutzart besitzt unter anderem den Vorteil, dass sie ausschließlich auf dem Gehäuse basiert und keine aufwendige Speisung erforderlich ist, was sich direkt in reduzierten Investitionskosten niederschlägt. Neben dem sicheren Ausfallverhalten bietet der Sipart PS2 nun auch die Funktion „Fail in Place“. Sie garantiert, dass die Armatur in der letzten bekannten Stellung vor Ausfall der elektrischen Hilfsenergie verharrt, was insbesondere in Kraftwerken gefordert wird. Für das schnelle Regeln von großen Antrieben sorgt der kompakte Sipart PS2 Booster. Direkt am Stellungsregler montiert, reduziert sich der ma nuelle Verrohrungsaufwand auf ein Minimum. Um die Installation zusätzlich zu vereinfachen, kann der Booster bereits im Werk an den Stellungsregler angebaut werden. Der Booster steigert die Luftleistung des Sipart PS2 auf einen Cv-Wert von 2,0 (Luftmenge pro Zeit). Dadurch meistert der Sipart PS2 dynamische Regelaufgaben bei Antrieben mit großem Volumen spielend. Weiterhin bietet der Sipart PS2 mit dem Diagnose-Cockpit einen schnellen und übersichtlichen Einstieg via HART-Kommunikation. Alle relevanten Informationen der Armatur (Sollwert, Istwert, Regelabweichung, Status der Performance und Partial-Stroke-Tests, Ventilkennwerte) sind auf einen Blick erfassbar. Weitere Fakten und Details sind vom Diagnose-Cockpit nur wenige Mausklicks entfernt. siemens.de/sipartps2 28 Sipart PS2 überzeugt seit 20 Jahren durch seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit Industrielle Kommunikation | process news ACHEMA Spezial 2015 Industrial Remote Communication Verteilte Stationen einfach integrieren Eine umfassende Systemlösungen für Simatic S7-basierte Fernwirktechnik sorgt dafür, dass sich weit verteilten Automatisierungsanlagen von einer zentralen Leitstelle sicher steuern und überwachen lassen. E ine der zentralen Herausforderungen für Anlagenbauer von Versorgungssystemen für Wasser/Abwasser, Gas und Fernwärme ist die weiter wachsende Dezentralisierung der Energieerzeugung. Die entsprechenden Anlagen müssen weiträumiger und flexibler angelegt werden. Damit gleichzeitig die Qualität der Versorgung hoch bleibt, müssen Außenstationen (Remote Terminal Units = RTUs) zuverlässig an die Leitstelle angebunden sein. Einfach von der SPS zur RTU Auf Basis der Simatic S7 Steuerungstechnik lassen sich RTUs einfach und flexibel in die Leitstelle einbinden sowie umfangreiche Fernwirksysteme mit vernetzten Strukturen aufbauen. Eine Kernkomponente ist dabei die Simatic S7-1200. Dieser Controller nutzt einen modularen Ansatz, sodass er die speziellen Anforderungen der Fernwirktechnik gut erfüllen kann. Ein wesentlicher Bestandteil bei der Umsetzung einer Fernwirklösung ist die Übertragung der Daten von der RTU zur Zentrale. Eine solche Lösung ist aufgrund der hohen Anforderungen an Datenkonsistenz, Zwischenspeicherung im Verbindungsausfall bzw. zeitfolgerichtige Einordnung der Werte konventionell nur mit großem Aufwand zu programmieren. Das Kommunikationsmodul CP1243-1 für die S7-1200 muss lediglich an die Steuerung angesteckt werden, und schon verwandelt sich die SPS in eine RTU: Alle in der Steuerung relevanten Messwerte oder IOs können direkt an die Leitstelle übertragen werden. Welche Werte das sind, wird in der Projektierung über die Funktion „Datenpunkt konfiguration“ einmalig festgelegt. Eine zyklische oder ereignisgesteuerte Übertragung von Messwerten, Sollwerten oder Alarmen ist so mit nur wenigen Handgriffen und ohne Programmieraufwand umsetzbar. Als Übertragungsproto kolle können Standards wie DNP3, IEC 60870, aber auch bewährte Protokolle wie Sinaut ST7 verwendet werden. Die Kommunikationsprozessoren binden Außenstationen über eine Simatic S7-1200 an die Leitstelle an Technische Features • Einheitliche Hardwareplattform für Automatisierung und Fernwirktechnik: Durch Anstecken des Moduls CP1243-1 an die S7-1200 verwandelt sich die Steuerung in eine RTU • Einfaches Engineering der Datenübertragung durch die Funktion „Datenpunktkonfiguration“ in Step 7 • Module für Kommunikation über Mobilfunk • Kommunikation über etablierte Standards wie DNP3, IEC 60870 oder bewährte Protokolle wie Sinaut ST7 Fit für Mobilfunk Das Automatisierungssystem Simatic S7 lässt sich zudem So können ohne weiteren Programmierungsaufwand Fern durch spezielle Varianten wie den CP 1243-7 LTE oder über wirkprotokolle, der geeignete Übertragungsweg (DSLextern angeschlossene Industrie-Router wie Scalance M Internet, Mobilfunk etc.) und die Ausfallsicherheit umgeauch für die Kommunikation über Mobilfunk ausrüsten – setzt werden. eine Option, die an Orten eingesetzt werden muss, wo keine Möglichkeit der Anbindung der RTU über Kabel besteht. siemens.de/industrial-remote-communication 29 process news ACHEMA Spezial 2015 | Stromversorgung Sitop für 24 V nonstop Zuverlässige Stromversorgung Produktionsunterbrechungen und Fertigungsstillstände infolge eines Stromausfalls führen zu hohen Folgekosten. Die modularen Sitop Stromversorgungen speisen auch kritische Prozessabschnitte zuverlässig mit 24 Volt und sorgen für einen kontinuierlichen Betrieb. Die Sitop-Stromversorgungen erfüllen die hohen Anforderungen der Prozessindustrie an die Verfügbarkeit von elektrischen Komponenten A ls weltweit meistverkaufte Stromversorgungslösung in der Industrie bieten die effizienten Sitop Netz geräte mit hohen MTBF-Zeiten von bis zu 1.000.000 Stunden bei 40 °C Umgebungstemperatur rund um die Uhr die vor allem in der Prozessautomatisierung geforderte hohe Produktqualität. Redundanz und selektiver Schutz für zusätzliche Sicherheit Mit 1-, 2- oder 3-Phasenanschluss, für Lastströme bis 40 A und mit verschiedenen Zusatzmodulen eignen sich Sitop Stromversorgungen für nahezu jede Anlagenkonfiguration. Der große Temperaturbereich von -25 bis +70 °C und umfangreiche Zertifizierungen ermöglichen einen nahezu universellen Einsatz. Für kritische Prozesse mit hochverfüg barer 24-V-Versorgung gewährleisten Zusatzmodule die gewünschte Sicherheit. So entkoppelt ein Redundanzmodul zwei Netzgeräte gleichen Typs und schließt aus, dass ein Kurzschluss in einem defekten Gerät auf die intakte Stromversorgung rückwirkt. Gegen Kurzschluss oder bei Überlast in einem 24-V-Kreis schützt das Selektivitätsmodul Sitop PSE200U. Es teilt die 24 V jeweils auf vier Abzweige und schaltet selektiv einen fehlerhaften Verbraucherzweig zuverlässig ab. Unterbrechungsfreie Stromversorgung in Simatic PCS 7 Für die Realisierung unterbrechungsfreier Stromversor gungen bietet Sitop DC-USV-Module mit verschiedenen Energiespeichern als kostengünstige und effiziente Lösung. Wartungsfreie Doppelschicht-Kondensatoren wie im Sitop UPS500 ermöglichen die 24-V-Pufferung im Minutenbereich, beispielsweise zur Datenspeicherung und zum sicheren 30 Technische Features • 1-, 2- oder 3-Phasenanschluss in extrem schmalen Bauformen • Großer Temperaturbereich von –25 bis +70 °C • MTBF-Zeiten von bis zu 1.000.000 Stunden • Umfangreiche Zertifizierungen wie ATEX, IECEx und für den Schiffbau • Skalierbarer Ausbau bis zum Rundumschutz für höchste Anforderungen • Sitop Bibliothek für die Integration der DC-USV in Simatic PCS 7 Herunterfahren PC-basierter Systeme. Batterielösungen wie Sitop UPS1600 ermöglichen eine Netzüberbrückung bis in den Stundenbereich für kontinuierlichen Weiterbetrieb des Automatisierungssystems oder der Sensorik. Das DC-USVModul kann über Ethernet und Profinet kommunizieren und über die kostenfreie Sitop Bibliothek direkt in das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 eingebunden werden. Ein Faceplate in der Bedienoberfläche wird mit Betriebs- und Diagnosedaten versorgt. Es werden Meldungen generiert und die Anbindung an das Maintenance-System von PCS 7 gewährleistet. Pufferbetrieb bei Netzausfall, erforderlicher Batterietausch oder andere kritische Anlagenzustände werden schnell erkannt und erhöhen die Anlagenverfügbarkeit. Mit seinem modularen Aufbau ermöglicht Sitop die zuverlässige 24-V-Versorgung von Prozessanwendungen mit höchsten Anforderungen. siemens.de/sitop Industrielle Identifikation | process news ACHEMA Spezial 2015 Simatic RFID Identifizieren hilft optimieren Für die Prozessindustrien bietet Radio Frequency Identification (RFID) interessante Möglichkeiten zur Prozessoptimierung, zum Beispiel beim Management von Flüssigkeitstransportbehältern. Effizienteres Containermanagement mit RFID: Aleris spart durch eine bedarfsgerechte Behälterreinigung Energie und Kosten Die Gerätefamilie des UHF-Systems Simatic RF600 ermöglicht Reichweiten von über 3 Metern und beinhaltet auch Transponder für besondere Applikationen in rauen Umgebungen V om kleinen 20-Liter-Bierfass bis hin zum mehrere bestandsführenden Systeme übertragen. Transponder wieTonnen schweren Aluminiumtiegel werden Container zum Beispiel der neue Container-Tag Simatic RF622T mit vier in der Nahrungsmittel-, Pharma- und Chemieindust- KByte Speicher können zahlreiche Daten dezentral aufzeichrie genutzt, um Flüssigkeiten bzw. geschmolzenes Material nen. Für spezielle Applikationen sind hitzefeste Transponder zu transportieren. Die Transporte finden zwischen einzelnen wie der Simatic RF680T verfügbar, der auch in rauen Prozessschritten, zwischen Werksstandorten oder zum End- Umgebungen zuverlässig eingesetzt werden kann. Die kunden statt und verursachen teilweise hohe Kosten. Zu den Transponder verbleiben dauerhaft an den Containern und hohen Anschaffungskosten (mit entsprechender Kapitalbin- weisen eine entsprechende Robustheit auch für die dung) kommen Kosten für Reinigung, Wartung und Instand- Reinigung auf. In der Praxis nutzt beispielsweise der Aluminium-Recycler haltung hinzu. Eine automatische Behälterhistorie inklusive aktueller Aleris ein derartiges System für seine Flüssigmetalltiegel. Standort- und Verwendungsinformationen kann Abhilfe Um Energiekosten zu sparen, wird die kundenspezifisch erschaffen. Dabei werden alle Bewegungsdaten des Behälters zeugte Aluminiumlegierung im flüssigen Zustand zum und alle Zustandsinformationen (zum Beispiel Befüllung mit Kunden transportiert. Da dabei das Metall nach und nach genauer Stoffangabe) lückenlos und automatisch aufge- e rkaltet, ist ein automatischer Nachweis der genauen zeichnet. Anhand der gewonnenen Daten können Bestände Auslieferungszeit wichtig. Die transportierten Legierungen besser geplant, die Umschlagquote erhöht oder die Service- haben unterschiedliche Schmelzpunkte. Aufgrund des „Wissens“ über die bisherige Verwendung der Transporttiegel und Reinigungsintervalle optimiert werden. Realisieren lässt sich dies mit RFID-Systemen wie Simatic müssen diese zur Reinigung nicht bis zur höchsten RF600. Durch Reichweiten von über drei Metern können ge- Temperatur erhitzt werden. Aleris spart dadurch Kosten und kennzeichnete Behälter während des Transports beispiels- kann aus den genauen Bestands- und Umlaufdaten den opweise mit einem Gabelstapler erfasst werden. Die Anbindung timalen Bestand an Tiegeln bestimmen. an die Simatic S7 erfolgt über Profinet. Über ein klar strukturiertes XML-Protokoll lassen sich Daten auch direkt an die siemens.de/rfid 31 process news ACHEMA Spezial 2015 | Energieeffizienz Silyzer Elektrolysesystem Reiner „grüner“ Wasserstoff Wasserstoff wird von der chemischen und pharmazeutischen Industrie als Synthesegas genutzt, hat heute aber auch eine große Bedeutung als „grüner“ Energieträger. Denn für die Gewinnung von Wasserstoff per Elektrolyse wird zunehmend überschüssiger Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen verwendet. M it dem Silyzer Elektrolysesystem bietet Siemens Wasserstoff viel zu bieten. Wasserstoff dient unter anderem eine Technologie auf Basis der Proton Exchange in der Flachglasherstellung als Schutzgas und in der chemiMembrane (PEM) mit wesentlichen Vorteilen ge- schen Industrie als Synthesegas. Er wird in metallverarbeigenüber dem konventionellen alkalischen Verfahren. Wann tenden Betrieben als Reduktionsmittel und in der Nahrungs immer Strom, zum Beispiel aus erneuerbaren Energien, ver- mittelindustrie beispielsweise zum Aushärten von Fetten fügbar ist, kann der Silyzer destilliertes Wasser durch elek verwendet. Die On-Site-Produktion spart dabei nicht nur trischen Strom in Sauerstoff und Wasserstoff spalten. Er Transport- und Logistikkosten, sie steht auch für maximale kann innerhalb von Millisekunden auch auf große Sprünge Betriebssicherheit bei hoher Verfügbarkeit. bei der Stromproduktion von Wind- und Solaranlagen reagieren. Selbst für diese hohe Dynamik müssen die Elektroly- Effizient produzieren mit PEM seure nicht auf einer bestimmten Betriebstemperatur gehal- Bei der PEM-Hochdruck-Elektrolyse wird im Silyzer 200 eine ten werden. Zudem sind sie vollständig abschaltbar und Protonenaustausch-Membran verwendet. Dies ist eine relabrauchen keine Vorwärmphase vor dem Einschalten. tiv junge Technologie zur Wasserstofferzeugung – und eine klare Verbesserung der klassischen Elektrolyse, sowohl hinErzeugen und verbrauchen für die Industrie sichtlich Effizienz als auch in puncto Umweltverträglichkeit. Von der Optimierung des Strombedarfprofils bis zur dynami- Profitieren Außerdem punktet die PEM-Technologie durch schen Produktion von Wasserstoff: Silyzer ist eine saubere folgende Vorteile: Sie ist wartungsarm, funktioniert ohne und effiziente Lösung für moderne Industriebetriebe. So Gefahrenstoffe und der gewonnene Wasserstoff ist sehr rein, müssen selbst erzeugte Überschüsse aus eigener Energie ohne Schwefel-, Stickstoff- oder Kohlenstoffrückstände. produktion nicht vergeudet, sondern können sinnvoll genutzt werden. Silyzer hat auch für reine Verbraucher von siemens.de/hydrogen-electrolyzer Technische Features Das Silyzer Elektrolysesystem wandelt elektrischen Strom auf Basis der PEM-Technologie in Wasserstoff um 32 • CO2-freie On-Site-Produktion, keine Transport- und Logistikkosten • Schneller On/Off-Betrieb ohne Vorwärmen, hohe Verfügbarkeit • Maximale Betriebssicherheit – Verzicht auf ätzende Laugen • Nahezu wartungsfreier Betrieb mit bewährten Komponenten • Stromsparend im Stand-byModus • Einfache Integration in vorhandene Leitsysteme Integrated Drive Systems | process news ACHEMA Spezial 2015 Elastische N-Bipex-Kupplungen Erhöhte Lebensdauer des Antriebssystems Die Elastomere für die N-Bipex-Kupplungen sind in drei Shore-Härten verfügbar Als zuverlässige Verbindungselemente bei spielsweise zwischen Motoren und Getrieben tragen Kupplungen wesentlich dazu bei, den Antriebsstrang zu schonen. Neben dem Versatzausgleich nehmen sie Stöße auf und sorgen für die drehschwingungsdämpfende Kraftübertragung. M it der Flender N-Bipex-Kupplung erweitert Siemens sein Produktportfolio um eine neue elastische Klauenkupplung. Die Kupplung aus hochwertigem Sphäroguss wird in zehn Baugrößen von Gr. 19 bis 90 hergestellt. Durch das Gießverfahren können im Vergleich zur Fräsung die Nocken optimal geformt werden. SphärogussKupplungen erlauben deutlich höhere Drehzahlen als Grauguss-Produkte und bieten eine mit Stahl vergleichbare Sicherheit gegenüber Gewaltbruch. Der neu entwickelte Elastomerwerkstoff für die N-BipexKupplung ist auf Spitzenleistung getrimmt und in drei Shore-Härten verfügbar. Bei den für die Kupplungsfunktion wichtigen Kriterien Druck-Belastbarkeit, Abriebresistenz, Formstabilität und Verformungswilligkeit werden Bestwerte erzielt. Zusammen mit dem optimierten Curved Design wird je nach Baugröße ein um 10 bis 20 % höheres Drehmoment mit geringeren Rückstellkräften als bei bisherigen Lösungen ermöglicht. Dies erlaubt den Einsatz für dynamische Beanspruchungen bei hoher Betriebssicherheit. Die Elasto mere sind ohne temperaturbedingte Einschränkungen für das Nenndrehmoment im Bereich von -50 °C bis +100 °C einsetzbar. In Summe bietet das Gesamtpaket der N-BipexKupplungen mit modifizierter Normgeometrie und hochwertigen Materialeigenschaften der Elastomere eine längere Standzeit als marktübliche Lösungen. Im Vergleich zu gefrästen Nocken bietet das Gießverfahren höhere Freiheitsgrade für die optimale Form der Nocken siemens.de/kupplungen 33 process news ACHEMA Spezial 2015 | Integrated Drive Systems IDS für Ex-Anwendungen Effizienz und Sicherheit in gefährlicher Umgebung Integrated Drives System (IDS) für den Ex-Bereich ermöglicht mit minimalem Engineering-Aufwand maximale Sicherheit bei höchster Effizienz. A uf Basis von effizienten und zuverlässigen Antriebskomponenten vereint IDS bewährte und standardisierte Produkte mit branchenspezifischen Lösungen. Das Angebot wurde nun auch für Applikationen im explo sionsgeschützten Bereich erweitert. IDS für den Ex-B ereich besteht aus einem Frequenzumrichter Sinamics G180 und einem Ex-Motor Simotics XP. Perfekt abgestimmt ist der Engineering-Aufwand minimal und macht die sonst übliche Zertifizierung überflüssig. Die hohe Energieeffizienzklasse IE2 und der Umrichterbetrieb halten zudem die Betriebskosten niedrig. Produktfeatures • Frequenzumrichter Sinamics G180 und Ex‑Motor Simotics XP sind perfekt aufeinander abgestimmt • Minimaler Installations- und Zertifizierungsaufwand • Integrierte Systemmechanismen unterstützen das Zusammenspiel mit Steuerung, H MI u nd Simatic PCS 7 • Komfortables Engineering über Sizer for Siemens Drives bzw. den DT‑Konfigurator • Energieeffizienzanforderungen nach IES‑Norm EN 50598 werden erfüllt Anforderungen nach EN 50598 erfüllt Entsprechend der horizontalen, vertikalen und der kompletten Lifecycle-Integration sind auch die Ex-Schutz-Antriebe des IDS in allen drei Dimensionen optimiert. Für die horizontale Integration im Antriebsstrang erfüllen die Komponenten die Energieeffizienzanforderungen nach der neuen IES-Norm quenzen zur effektiven Motorausnutzung und die Umrichter- EN 50598 und schöpfen durch ihre hohe Systemeffizienz Ausgangsströme sind an die Motor-Bemessungsströme (ab sämtliche Energiesparpotenziale vollständig aus. Die Verlust- 2,2 kW) angepasst. leistungen des gesamten Antriebssystems werden reduziert. Bei der vertikalen Integration in die Automatisierungsum Dazu verfügt der Sinamics G180 über optimierte Pulsfre gebung überzeugt das Antriebssystem durch integrierte Systemmechanismen, die das Zusammenspiel mit der Steuerung, dem HMI und auch mit dem Prozessleitsystem Simatic PCS 7 perfekt unterstützen. Die durchgängige Systemkon figuration von Motor und Umrichter ermöglicht ein einfaches und komfortables Engineering über Sizer for Siemens Drives bzw. den DT-Konfigurator. Bei den Serviceleistungen während des gesamten Lebenszyklus der Anlage, der sogenannten Lifecycle-Integration, punktet IDS auch für den Ex-Bereich. Für eine hohe Effizienz bei der Anlagenplanung sorgt die Möglichkeit, garantierte Performancewerte abzurufen und eine kundenspezifische Dokumentation erstellen zu lassen. Integrierte Diagnose und Fernwartung sowie ein weltweiter After-Sales-Support sichern eine hohe Verfügbarkeit während des Betriebs der Anlage. Nicht zuletzt profitieren die Anlagenbetreiber bei der Modernisierung durch Retrofit-Lösungen, inklusive spezifischer Anpassungen wie Plug-and-play, und Energieeffizienz-Services. Optimierte Komponenten und abgestimmte Antriebsstränge aus einer Hand erhöhen die Produktivität, die Zuverlässigkeit und Energieeffizienz der Gesamtanlagen. siemens.de/ids 34 Integrated Drive Systems | process news ACHEMA Spezial 2015 Energieeffizienznorm EN 50598 Energieeffiziente Antriebssysteme In diesem Jahr tritt die neue Norm EN 50598 in Kraft. Damit soll es Anwendern von Antriebssystemen möglich sein, auf Basis der applikationsspezifischen Belastungsprofile den Energiebedarf zu bestimmen. D ie neue europäische Norm EN 50598, „Ökodesign für Energieeffizienz-Anforderungen an das Motorsystem Antriebssysteme, Motorstarter, Leistungselektronik Zur Verlustbestimmung sind insgesamt acht Arbeitspunkte und deren angetriebene Einrichtungen“, wurde im De- festgelegt, die von den Herstellern für Motorsysteme und zember 2014 veröffentlicht und setzt den Fokus von der ein- CDM zu dokumentieren sind. Der Anwender kann so künfzelnen Komponente hin zum System unter Berücksichtigung tig den Energiebedarf seiner Arbeitsmaschine mit dem jeder Anwendung. Sie ist anzuwenden für Antriebskomponen- weiligen Antrieb ermitteln. Für die CDM werden die Effiziten und Motorsysteme im Niederspannungsbereich von 100 V enz-klassen IE0, IE1 und IE2 festgelegt. In der Norm sind bis 1000 V und im Leistungsbereich von 0,12 kW bis 1000 kW. die Werte für die Klasse IE1 als Referenz-CDM zu finden. Ein CDM mit 25 % weniger Verlusten erreicht die Effizienzklasse Die drei Teile der Norm IE2, ein CDM mit 25 % höheren Verlusten die Effizienzklasse Die ersten beiden Teile der Norm befassen sich mit dem IE0. Analog zu den bereits vorhandenen Motorklassen steThema Energieeffizienz und ermöglichen es dem Anwender, hen höhere Ziffern für geringere Verluste und damit für den Energiebedarf seiner Arbeitsmaschine mit dem jeweili- höhere Energieeffizienz. Die Motorsysteme werden zukünfgen Antrieb auf Basis applikationsspezifischer Belastungspro- tig mit den Effizienzklassen IES0, IES1 und IES2 gekennfile zu bestimmen. Der erste Teil beinhaltet den allgemeinen zeichnet (siehe Abbildung). Ansatz zur Ermittlung der Verluste von elektrisch angetriebenen Arbeitsmaschinen und beschreibt die Verantwortlichkei- Profitabel für Hersteller und Anwender ten und Anforderungen sowie den dazu notwendigen Daten- Durch Anwendung der EN 50598 wird es möglich, die Verfluss für die Komponentenhersteller, Maschinenbauer und lustleistung der Einzelkomponenten und deren ZusammenSystemintegratoren. Der zweite Teil beschreibt die Methoden wirken im Motorsystem mit vertretbarem Aufwand zu bezur Ermittlung der Verluste im Teillastbetrieb für das Motor- stimmen bzw. deren Energieeffizienz zu vergleichen. Damit system (Motor mit Umrichter oder Motorstarter) und dessen ist die Voraussetzung zur Bestimmung des Energiebedarfs im Komponenten und legt die Effizienzklassen für Motorsystem tatsächlichen Betrieb der Anwendung gegeben. Siemens bieund Umrichter (in der Norm als Complete Drive Module tet seinen Kunden optimal aufeinander abgestimmte An[CDM] definiert) fest. Auch die Mess- und Kalkulationsmetho- triebskomponenten für die Effizienzoptimierung ihrer elekden für die Complete Drive Module werden beschrieben und trisch angetriebenen Arbeitsmaschinen in allen relevanten festgelegt. Der dritte Teil befasst sich mit den Themen Öko- Betriebspunkten. Energieeffizienz ist einer der vielen Vorteile, design und Umweltdeklaration. Dies ermöglicht die einheit- die ein Integrated Drive System (IDS) bietet. liche Erstellung von produktspezifischen Ökobilanzen unter Berücksichtigung der wesentlichen Umweltaspekte durch Festlegung von Produktkategorieregeln. siemens.de/gesetze-und-normen Effizienzklassen für Power Drive System (PDS*) – Motorsystem Bestimmung der Effizienzklassen IES 0 – IES 2 PDS relatives Drehmoment / % 100 50 25 P L, PDS (0; 100) P L, PDS (50; 100) P L, PDSM (0; 50) P L, PDS (50; 50) P L, PDS (0; 25) P L, PDS (50; 25) 50 P L, PDS (100; 100) P L, PDSM (100; 50) P L, PDS (100; 100) P L, RPDS (100; 100) Referenzwert (Referenzsystem = Referenzumrichter + Referenzmotor) IES 0 20 % höhere Verluste als Referenzwert IES 1 Referenzwert ± 20 % IES 2 20 % niedrigere Verluste als Referenzwert 120 % 100 % 80 % 50 % 0% 100 PDS relative Drehzahl / % PDS = Motor mit Umrichter * Motorsystem = Motor mit Umrichter oder Motorstarter 35 Aktuelle Informationen Online Magazine multimedial Über das process news Online portal gelangen Sie schnell zu allen früheren Ausgaben, weiteren Fallbeispielen, detail lierten Technologieartikeln und Videos. Bleiben Sie auf dem Laufenden: siemens.de/processnews Weitere Veröffentlichungen zum Thema „Zukunft der Industrie“: siemens.de/industriemagazine Siemens-Tweets für Industriekunden auf Twitter @siemensindustry Viele Siemens-Kundenmagazine können Sie sich auch über die App „Siemens Publications“ kostenfrei auf Ihr Android Tablet oder iPad laden: siemens.de/publications-app Blog Wettbewerbsfähige Industrie: https://blogs.siemens.com/ wettbewerbsfaehige-industrie Social Media
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