Ausstellung: „Ich bin eine Pflanze – Naturprozesse in der Kunst"

Ausstellung: „Ich bin eine Pflanze –
Naturprozesse in der Kunst"
Bei dieser aktuellen Ausstellung geht es um die Schulung der SinnesWahrnehmung, es soll ein Gefühl vermittelt werden, wie Mensch
und Natur miteinander verbunden sind.
Unterrichtstipps:
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele, welche praktischen Arbeiten
im Anschluss an einen Ausstellungsbesuch und in direkter Anlehnung
an das Gesehene mit Schülern gemacht werden könnten.
Diese Aufgaben können variiert und mit leichten Abänderungen für
alle Altersstufen eingesetzt werden.

Frottage – ist eine Abriebtechnik, mit der Oberflächenstrukturen
von Gegenständen auf Papier übertragen werden können. Diese
Strukturen können dann Ausgangsmaterial für eine (surrealistische)
Collage sein. (siehe Arbeiten von Max Ernst in der Ausstellung)
a)
Wähle einen oder mehrere Gegenstände zum Durchreiben aus, z.
B. Holz, Blätter, Schnüre, Münzen etc. Halte das Papier beim Durchreiben
gut fest, nimm am besten einen Grafitstift oder Wachskreide und halte
den Stift waagerecht. Du kannst Motive doppelt und in verschiedenen
Farben durchreiben.
Stelle aus deinem Fundus an Motiven, die du nun ausschneidest,
eine fantasievolle Collage zusammen. Es kann ein Fantasiebaum mit
Baumgeist sein o.a. – lass dich von den surrealistischen Bildern von Max
Ernst hier in der Ausstellung inspirieren!
b)

Mensch-Baum-Gestalt – gestalte eine Collage + Zeichnung. Als
Ausgangsmaterial bekommst du Kopien mit verschiedenen
Baummotiven. Schau sie dir genau an und suche dir ein Baummotiv aus.
Nun soll zeichnerisch in diesen Baum ein Mensch oder ein Gesicht
eingefügt werden. Die Figur kann auch teilweise „versteckt“ werden,
sodass sie nur schemenhaft zu erkennen ist. Lass dich für diese Aufgabe
von Bildern in der Ausstellung inspirieren, z. B. „Apollo und Daphne“ van
Kessel nach A. Schiavone, „Anthropomorphe Menschen-Baum-Gestalt“,
Radierung, Künstler unbekannt, „Landschaft mit Frau im Baum“ von
Giovanni Segantini, u.a.

Haptisches Zeichnen: Dinge aus der Natur, wie z. B. ein Stein, ein
Stück Holz, ein Naturschwamm, eine Muschel werden einzeln in einen
Stoffbeutel gelegt.
a)
Nun ertastest du zunächst das Teil. Dabei geht es aber nicht im
Vordergrund darum zu erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt,
sondern vielmehr darum, die Besonderheiten wie z. B. eckig, kratzig,
weich etc. wahrzunehmen.
b)
Danach beginnst du, den Gegenstand tastend mit einem Bleistift zu
zeichnen. Das, was gefühlt wird, wird versucht zeichnerisch darzustellen,
ohne den Gegenstand anzuschauen! Hierbei geht es auch nicht darum,
ein „schönes Bild“ zu gestalten.
c)
Nachdem die Zeichnung fertig ist, kann sie eventuell mit
Aquarellbuntstiften oder/und einem Grafitstift weiter, sehr vorsichtig
ausgestaltet werden.
d)
Im Anschluss daran könnte nun auch noch der Gegenstand SEHEND
gezeichnet werden.
Was ist nun anders? Was war leichter für dich?

Aststrukturen mit Tusche zeichnen: trockene, verschieden große
und lange Äste werden auf ein großes Papier gelegt, eventuell auch zu
einem BAUM angeordnet. Dann werden die einzelnen Äste mit einem
dünnen Pinsel und Tusche oder auch Wasserfarbe (Braun, Schwarz)
„umfahren“. Nimm die Äste vom Blatt. Nun wird, solange die Linien noch
feucht sind, der Pinsel nur in Wasser getaucht und das Innere der
gezeichneten Äste wird aquarellartig ausgemalt.
(Siehe Foto! Siehe ebenfalls die Arbeiten in der Ausstellung von
Christiane Löhr!)

Abklatschtechnik: kleine Kleckse von Gouachefarbe (beschränke
dich auf zwei bis drei Farben) werden auf einem angefeuchteten
Papier/Karton verteilt. Danach wird ein zweites angefeuchtetes Papier
darüber gelegt und hin und her verschoben.
Nun wird das obere Papier abgenommen und beide Papiere müssen
trocknen. Nach dem Trocknen schaue dir die Blätter genau an! Was
kannst du entdecken? Fantasiewesen, Wolkenstrukturen? O.a.? Mit
einem schwarzen Filzstift kannst du einzelne Dinge/Fantasiewesen
hervorheben, sodass sie auch für andere sichtbar werden.

Zeichnen in der Ausstellung: suche dir ein Bild mit einem
besonders schönen bzw. interessanten Baum. Versuche einen Ausschnitt
des Baumes, der Rinde, ein Astloch zeichnerisch umzusetzen – du kannst
den Ausschnitt vergrößert darstellen! Nimm Bleistifte mit verschiedenen
Härtegraden (2 B – 6 B)

Styropordruck: (Gruppenbild): in Anlehnung an die Holzschnitte
von Matthias Mansen hier in der Ausstellung, werden Aststrukturen,
Blattformen etc. mit einem Bleistift in dünne Styroporplatten
(Styreneplatten, bei GERSTÄCKER erhältlich) geritzt. Die Platten können
dann unterschiedlich farbig eingewalzt werden. Diese einzelnen Platten
werden dann auf einem großen Blatt Papier nebeneinander abgedruckt.
So kann ein neuer „Fantasiewald“ entstehen.

Blumenaquarelle: in Anlehnung an die Blumenaquarelle von Emil
Nolde, werden sehr freie, experimentelle und farbenfrohe Blumen oder
auch nur große Blüten von oben betrachtet, gemalt. Eventuell kann ein
bunter Wiesenblumenstrauß als Inspiration dienen. Für diese Aufgabe ist
es wünschenswert, dass Aquarellpapier und Aquarellfarbe als Material
vorhanden sind.
Für die nass-in-nass-Technik wird zunächst das Aquarellpapier
angefeuchtet. Danach werden mit intensiver Aquarellfarbe die Blumen
bzw. nur die großen Blüten gemalt. Hierbei dürfen/sollen die Farben
ineinander verlaufen, sodass experimentelle Formen und neue, auf
dem Papier gemischte Farben entstehen.