Thalia und Schule 11. Newsletter 2014 & 2015 Hamburg, den 25. Juni 2015 [email protected] Theaterpädagogik 040.32 81 41 39 Gruppenkarten 040.32 81 44 22 Liebe Lehrerinnen und Lehrer, im letzten Lehrerbrief vor den Sommerferien möchten wir Sie bereits auf die ersten Premieren der kommenden Spielzeit hinweisen, zu Veranstaltungen und Aktionen einladen und auf die Kinder- und Familienstücke (für Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche) der kommenden Spielzeit neugierig machen. Wir spielen ab 8. November 2015 unsere neue Inszenierung Die unendliche Geschichte von Michael Ende Regie Rüdiger Pape und ab Ende November unsere Erfolgsproduktion Geisterritter von Cornelia Funke Regie Christina Rast. Termine entnehmen Sie bitte den Flyern und unserer Homepage. Vorverkauf für beide Kinder- und Familienstücke ab sofort per Email: [email protected] oder per Fax unter 040.32 81 42 12 oder per Telefon unter 040.32 81 44 22. Schülergruppen ab 10 Personen: je 10 Euro, Lehrer erhalten als Begleitperson eine Freikarte. Zu beiden Inszenierungen bieten wir verschiedene Begleitaktionen an. Die ersten Premieren Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht Regie Antú Romero Nunes London, Soho 1928. Hier regiert, wer die Klaviatur der Korruption beherrscht. Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt. Jonathan Peachum, Boss einer Bettlermafia, treibt seinen erfolgreichen Handel mit der Beratung und Ausstattung der Ärmsten und setzt auf das schlechte Gewissen der Menschen. 50% der Einnahmen der Bettler gehen direkt an ihn. Gangsterboss Mackie Messer dagegen hat sich ganz dem dunklen Crime Business von Raub und Mord verschrieben und verbringt seine Zeit am liebsten im Bordell. Durch einen guten Draht zu seinem Jugendfreund „Tiger“ Brown, der mittlerweile oberster Polizeichef Londons ist, hat er sich eingerichtet. Doch als er Peachums Tochter Polly heiratet und damit beide Geschäftsmänner zum ersten Mal aufeinander treffen, müssen die Territorien neu verteilt werden. Bertolt Brecht war gerade 30 Jahre alt, als er seine kapitalismuskritische Oper schrieb, die „so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen“ und „so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können“. Dass gerade dieses Werk zusammen mit der dafür komponierten Musik von Kurt Weill über Nacht zum Überraschungshit wurde, hat er sich selbst kaum ausrechnen können. Antú Romero Nunes, Hausregisseur am Thalia Theater, eröffnet mit Brechts Bild eines Großstadtmolochs die Spielzeit 2015&2016 und erzählt von Menschen, die ums Überleben kämpfen, von korrupten Cops, die über Schicksale richten, und von Huren, die nach Gerechtigkeit dürsten. Premiere Sa 12.9.2015, 20 Uhr Thalia Theater ≈ [ungefähr gleich] von Jonas Hassen Khemiri Regie Anne Lenk „Hat vielleicht jemand ein bisschen Kleingeld in der Hosentasche?“ Peter ist obdachlos und hat ein Problem: Seine Schwester hatte einen Autounfall. Er will sie besuchen, aber ihm fehlt das Geld. Cent für Cent erbettelt er sich ein Vermögen. Das unterstellt ihm zumindest Andrej, der eine Bewerbung nach der nächsten verschickt und fürchtet, dass seine Ausgaben fürs Porto ins Unermessliche steigen. Martina sucht einen Ausweg aus dem Wirtschaftssystem, will sich ein Stück Ackerland kaufen und als Selbstversorgerin leben. Mani wiederum betreibt ökonomische Grundlagenforschung und hofft auf eine Festanstellung an der Universität. Freja, aus der ökonomischen Gemeinschaft ausgestoßen, will sich an der Person rächen, die ihren Platz eingenommen hat. Der schwedische Autor Jonas Hassen Khemiri lässt fünf Schicksale in einer temporeichen Geschichte über Strategien zu gesellschaftlichem Aufstieg, Zugehörigkeit und Scheitern aufeinanderprallen. Er blickt dafür an das untere Ende der Gehaltsspirale und setzt Bühnenrealität und die Welt „da draußen“ in ein Spannungsverhältnis. Gleichzeitig hinterfragt er unsere Gesellschaftsform und den immanenten Glauben an Wirtschaftswachstum, Chancengleichheit und Entscheidungsfreiheit. Deutschsprachige Erstaufführung So 13.9.2015, 19 Uhr Thalia Gaußstraße Liebe. Trilogie meiner Familie 1 nach Émile Zola Regie Luk Perceval Unter dem Eindruck der industriellen Revolution beschreibt Émile Zola, 1840 in Paris geboren, in seinem 20 bändigen Romanzyklus „Die Rougon Macquart“ das Schicksal einer Familie, deren einer Zweig es zu Wohlstand und Ansehen bringt, während der andere zugrunde geht. Mit akribischer Neugier und dem Gespür des Bestsellerautors nimmt Zola seine Leser mit in die elende Welt des Proletariats in Städten und Bergwerken, dokumentiert in unterirdischen Kohleminen die gnadenlose Ausbeutung von Mensch und Natur und zeigt Markthallen und Kaufhäuser als neue Tempel eines explodierenden Kapitalismus. Getrieben von ihren Leidenschaften verstricken sich seine Figuren in Mord und Ehebruch, sexueller Hörigkeit und Egomanie, in Aufruhr und Revolution. Regisseur Luk Perceval komponiert aus neun der großen Romane, darunter „Nana“, „Germinal“ und „Bestie Mensch“, eine dreijährige Reise durch den faszinierenden Kosmos des großen französischen Naturalisten. Er lässt Zolas komplexes Figurenarsenal in dieser Theatertrilogie lebendig werden und befragt das literarische Großprojekt für die Gegenwart. In „Liebe“, dem ersten Teil, macht der Arzt Dr. Pascal den Stammbaum seiner Familie zum Studienobjekt. Während er mit seinen Erfindungen und Theorien die Menschheit von Krankheit und Alter erlösen will, versucht die hinkende Gervaise, ein Bastardkind der Familie, mit einer eigenen Wäscherei dem sozialen Elend zu entkommen und ihre Familie zu retten. In den kommenden Jahren werden die beiden weiteren Teile, „Geld“ und „Hunger“, uraufgeführt. Die gesamte Trilogie wird ab 2017 als Marathon zu sehen sein. Uraufführung Sa 26.9.2015, 20 Uhr Thalia Theater Bitte beachten Sie darüber hinaus folgende Angebote: unart sucht kreative Köpfe Wettbewerb für multimediale Performance ausgeschrieben. Jetzt bewerben! Jeweils sieben Bewerbergruppen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und Dresden haben bei unart, dem Wettbewerb für multimediale Performance die Chance, eine selbst entwickelte Performance auf die große Bühne zu bringen. Beim Wettbewerb für Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren. Für die BHF-BANK-Stiftung, Initiator des Wettbewerbs, und für das Thalia Theater steht die kreative Vermittlung zeitgenössischer Kunstformen und das Schaffen von Freiräumen für Jugendliche, die mit ihren eigenen Ideen und Ansichten, Formen und Formaten experimentieren möchten, im Vordergrund des Engagements. Das Konzept von unart hat seit seiner Entstehung 2007 immer wieder nachgewiesen, dass es für viele der Teilnehmer „lebensbiographische Bedeutung“ hat. Die Stiftung hat mit unart seit 2007 mehr als 800 Jugendliche gefördert, die zusammen mit mehr als 100 Künstlern unterschiedlicher Sparten als Coaches Kurz-Performances entwickelt haben. - Ab sofort bewerben für unart 2015/2016: Gruppen mit drei bis zwölf Mitgliedern (zwischen 14 und 20 Jahren) können einen Bewerbungsbogen (siehe www.unart.net) einreichen. Die Gruppen stellen sich dort kurz vor, skizzieren erste Ideen und legen Materialien bei. Berücksichtigt werden Bewerbungen von Gruppen, die sich auf einen künstlerischen Prozess einlassen möchten, der mit unterschiedlichen Mitteln auf der Grundlage von eigenen Ideen und Materialien Formen und Haltungen sucht, die performativ umgesetzt werden können. Der Einsendeschluss für Hamburg ist Fr 16.10.2015. Jurys: Experten für Performance, Theater, Musik, Video, Choreografie etc. wählen aus den Einsendungen jeweils sieben Gruppen aus. Coaches: Jeder ausgewählten Gruppe wird ein künstlerischer Coach an die Seite gestellt, der bei der Entwicklung der Performance berät und mit seiner Erfahrung unterstützt. Fragen und weitere Infos bei Nehle Mallasch, Thalia Theater T. 040.32 81 42 20; [email protected] www.unart.net 1. Lehrer-Lounge im September 2015: Spielplan. – Die neue Chefdramaturgin Julia Lochte stellt die Stücke und die Pläne des Theaters, Regisseure und Schauspieler für 2015 & 2016 vor. Im zweiten Teil vermittelt die Theaterpädagogin Alina Gregor am Beispiel von Schillers „Die Räuber“ Praxis-Einblicke. Sie zeigt, wie Stücke aus dem Thalia Spielplan für die Arbeit mit Schülergruppen Vorlage und Anregung für eigene Spielversuche und künstlerische Spielprozesse sein können. Mo 21.9.2015, 17.30 Uhr Thalia Nachtasyl Bitte anmelden unter 040.32 81 41 39 oder [email protected] Lehrer-Fortbildungen Theater – Grundlagen für Lehrer in Modulen Die Fortbildungen bieten neue Impulse und Anregungen für den eigenen Theaterunterricht oder die Möglichkeit selbst ins Spiel zu kommen. Behandelt werden grundlegende Aspekte für die Theaterarbeit (nicht nur) in der Schule... Diese Reihe setzt sich aus fünf Modulen zusammen, die sowohl einzeln als auch als Gesamtpaket gebucht werden kann. Die Teilnehmer erhalten Literaturhinweise, sowie eine Teilnahmebescheinigung als Fortbildungsnachweis. Leitung Alina Gregor, Regisseurin und Schauspielerin Kosten pro Modul 60 €. Teilnahme nur mit Ticket möglich, das Sie an der Thalia Tageskasse erhalten. Modul 1: Performative Aktionen oder das Spiel mit dem Moment Anders als im Sprechtheater steht in der Performance weder eine Geschichte, noch ein Text im Vordergrund, sondern die Persönlichkeit und der Körper des Performers in Aktion zu einem frei gewählten Thema. Dabei kommen vier Grundelemente ins Spiel: Zeit, Raum, Körper und die Beziehung zwischen Performer und Zuschauer. Unterschiedliche Medien wie Tanz, Film, Malerei, Fotografie, Literatur u.a. können Verwendung finden. In dieser Fortbildung werden Übungen und Prinzipien für die künstlerische Arbeit mit Schülern erprobt. Vorgestellt wird auch das Unart JugendPerformance Festival, als Möglichkeit neue künstlerische Wege mit Schülern zu wagen. So 11.10.2015, 11-17 Uhr Thalia Gaußstraße Modul 2: Vom Kinderbuch zum Stück. „Frerk Du Zwerg!“ Frerk ist klein, nicht besonders stark und gekleidet wie sein Vater, der wortkarge Schuhverkäufer. Aber in Frerks Kopf wohnen wilde Gedanken, bunte Wörter, er träumt von Abenteuern und zotteligen Hunden. Als Frerk ein seltsames Ei findet und aus Versehen in seiner Hosentasche ausbrütet, fühlt es sich so an, als ob sein Leben Anlauf nehmen würde... Am Beispiel des Kinderbuches „Frerk Du Zwerg!“ von Finn Ole Heinrich werden exemplarisch Wege zur spielerischen Umsetzung aufgezeigt. Schritt für Schritt zu möglichen Inszenierungsformen mit künstlerischen Mitteln. – Diese Fortbildung richtet sich insbesondere an Lehrer der Grundschule und der Jahrgänge 5 und 6. Sa 21.11.2015, 15.30-21.30 Uhr Thalia Gaußstraße Fortbildung für Lehrer zu „Die unendliche Geschichte“ Wir geben mit Motiven und Figuren aus dem Stück Anregungen für eine Unterrichtseinheit zur Vorbereitung des Theaterbesuches oder für eine Projektwoche: Spielerisch, mit Übungen und szenischen Umsetzungsideen. Die Teilnehmenden erhalten einen Fortbildungsnachweis und eine Materialmappe mit zusätzlichen Informationen rund ums Stück. Do 12.11.2015, 17-19 Uhr Thalia Gaußstraße Leitung Anne Katrin Klinge/Judith Mannke, Theaterpädagogik Kosten 13 €. Teilnahme nur mit Ticket möglich, das Sie an der Thalia Tageskasse erhalten. Unsere Angebote zu unseren Kinder- und Familienstücken für Schulen Geisterritter spielen. Für Schüler ab 10 Jahren Eine Theaterpädagogin kommt in die Klasse und bereitet die Schüler auf die Inszenierung „Geisterritter“ von Cornelia Funke (Wiederaufnahme November 2015 UA) vor. Das Stück von Cornelia Funke handelt von Ängsten und deren Überwindung, von Problemen in der Patchwork-Familie und von der ersten großen Liebe. Es wird erprobt, wie durch Körper und Sprache die Figuren des Stücks entstehen. So werden Themen des Stücks wie Loslösung vom Elternhaus, Suche nach dem eigenen Platz in der Welt und Freundschaft in einfache Spiele übersetzt. Dauer 60 Minuten Ort Ihre Schule Kosten 2 € pro Schüler Ab November 2015 Termine nach Vereinbarung unter T: 040.32 81 41 39 oder [email protected] Die unendliche Geschichte spielen. Für Schüler ab 10 Jahren Eine Theaterpädagogin kommt in die Klasse und bereitet die Schüler auf die Inszenierung vor. „Die unendliche Geschichte“ ist eine fantasievolle Abenteuergeschichte über Bastian Balthasar Bux, der in einem gestohlenen Buch liest, in das er schließlich ganz eintaucht. In diesem Workshop wird erprobt, wie durch Körper und Sprache die Figuren des Stücks entstehen. Themen der Geschichte werden in Spiele übersetzt und Grundelemente der Inszenierung kennengelernt. Dauer 60 Minuten Ort Ihre Schule Kosten 2 € pro Schüler Ab November 2015 Termine nach Vereinbarung unter T: 040.32 81 41 39 oder [email protected] Kunstaktion für Schulgruppen: Mein Glücksdrache Fuchur Phantásien ist in Gefahr! Der Glücksdrache Fuchur kann Atréju und Bastian helfen, über das vom Nichts bedrohte Reich der Fantasie zu fliegen und es zu retten. Fuchur ist ein Geschöpf der Luft und Wärme. Seine Schuppen glitzern und schimmern, er hat eine Mähne und Zotteln an Schweif und Beinen. Sein langer, geschmeidiger Körper ist so leicht, dass er keine Flügel braucht, um zu fliegen. Er schwimmt durch die Luft, wie ein Fisch im Wasser. Glücksdrachen verlieren nie die Hoffnung und verstehen alle Sprachen der Freude. Zeichne deinen Glücksdrachen, so wie du ihn dir vorstellst, auf schwarzes Tonpapier oder dünnen Fotokarton, schneide die Konturen aus und klebe ihn im Querformat auf sehr stabilen, weißen Fotokarton (ca. 200 g/qm) in DIN A3. Achtung: Es können nur Bilder ausgestellt werden, die die Vorgaben erfüllen! Die Blätter nicht knicken. Name, Alter, Klasse und Schule auf die Rückseite schreiben. Die Bilder werden zur Premiere im Mittelrang des Thalia ausgestellt. Idee Annette Kurz, Ausstattungsleiterin. Bitte die Bilder in einer Mappe bis Fr 16.10.2015 beim Pförtner des Thalia Theaters (Bühneneingang), Raboisen 67, abgeben. Stichwort: „Die unendliche Geschichte“ Wir möchten Sie bitten, die beiliegenden Informationen zu unserer Kinderstücken weiterzureichen. Lehrerkarten-Reservierungen für alle Vorstellungen (außer Premieren) unter 040.32 81 41 39. Karten für Schülergruppen zu je 7,50 Euro erhalten Sie unter 040.32 81 44 22. Lehrerinnen und Lehrer erhalten als Begleitperson eine Freikarte. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Leporello. Mit freundlichen Grüßen Herbert Enge Anne Katrin Klinge
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