Insbesondere während des Fellwechsels sind Leber und Nieren bei

Insbesondere während des Fellwechsels sind
Leber und Nieren bei Pferden stark belastet!
Dr. Christina Fritz, Berlin
Der Fellwechsel und der sich damit mehr beanspruchte Stoffwechsel kann zu einer
Überbelastung von Leber und Niere führen.
Mögliche Symptome einer Leber und Nieren Überbelastung sind:
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Stumpfes Fell, vor allem wenn das Haar am Ende „Häkchen“ macht
Schlechter oder verlangsamter Fellwechsel, schlechtes Winterfell
Hautprobleme wie
- Ekzeme, Sommerekzem
- Mauke, Raspe
- Neigung zu Phlegmone
- Nesselfieber
- Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche, Waschmittel etc.
- Genereller Juckreiz
- Warzen und Sarkoide
- Neigung zu Pilzen, Haarlingen und andere Ektoparasiten
- Generelle Überempfindlichkeit der Haut
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Hufrehe
Hufabszesse, Strahlfäule
Ödeme, z. B.
- Angelaufene Beine, „Ruhetagsphlegmone“
- schwammige Sprung- oder Karpalgelenke
- angelaufener, fester Halskamm
- Ödem-Polster an den Flanken, oft mit Fettpolstern verwechselt
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Allergien
Schlechte Wundheilung
Untypisches Schwitzverhalten, also zu starkes oder zu schwaches Schwitzen,
Hyperventilation durch mangelndes Schwitzen
Erhebliches oder zu schwaches Saufen, zu viel oder zu wenig Urin
Gieriges Fressen von Salz- oder Minerallecksteinen
Beachtet man die Frühsymptome nicht, so können sich die Stoffwechselprobleme in
Krankheiten manifestieren. Zu den Krankheiten, bei denen der Stoffwechsel und die Fütterung
als Ursache in Fachkreisen diskutiert werden, gehören neben den nahe liegenden Magen-DarmErkrankungen wie Magengeschwüre, Koliken etc. auch:
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Equines Cushing-Syndrom
Equines Metabolisches Syndrom
Insulinresistenz („Diabetes“, meist in Zusammenhang mit Cushing oder EMS)
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Polysaccharid-Speicher Myopathie (PSSM)
Kreuzverschlag
Hufrehe (Laminitis)
Hufrolle-Entzündung (Podotrochlose)
Osteochondrosis dissecans (OCD, Chips, Gelenkmäuse)
Strahlbein- und Gleichbein-Erkrankungen sowie Wobbler-Syndrom v. a. des jungen
Pferdes
Sommerekzem
Arthrosen und Knochenzysten bei jungen Pferden
Um solche schweren und zum Teil kaum oder nicht mehr therapierbaren Krankheiten zu vermeiden,
sollte frühzeitig auf Symptome von Leber- und Nierenüberlastung geachtet werden. Insbesondere
während des Fellwechsels sind die Nieren bei Pferden stark belastet. Gerade in diesen Zeiten findet
meist zusätzlich die Futterumstellung von Heu auf Weide bzw. von Weide auf Heu sowie die
regelmäßigen Wurmkuren und Impfungen statt. Eine Unterstützung der Nieren in diesen Phasen ist
notwendig und sinnvoll, um sein Pferd lange gesund zu erhalten.
Ist die Leber durch Stoffwechselüberlastung erst einmal in ihrer Funktion eingeschränkt, so
kann sie ihrer Entgiftungsfunktion nicht mehr ausreichend nachkommen.
Diese Störung kann sich langfristig als Kryptopyrrolurie (KPU) manifestieren. Diese ist im
Blutbild nicht nachweisbar, allerdings mit Hilfe einer Urinprobe und der Bestimmung des
Kryptopyrrol- und des Indikan-Werts. Aus diesem Zustand kommt das Pferd ohne Hilfe von
außen nicht mehr heraus, hier muss therapeutisch eingegriffen werden, bis das Pferd sich
wieder stabilisieren kann.
Hinweise auf erhebliche Entgiftungs-störungen:
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Alle Symptome für Leber- und Nieren-Probleme
Wiederkehrende Koliken, trotz optimaler Haltung und Fütterung
Probleme im Bewegungsapparat wie intermittierende Lahmheiten,
Rückenverspannungen, die nicht muskulär oder osteopathisch erklärbar sind
Kotwasser, Durchfälle trotz pferdegerechter Fütterung
Chronischer Husten, therapieresistenter Husten
Anfälligkeit für Überbeine, Knochendemineralisierung, Zahndemineralisierung
Multimorbide Pferde, d. h. viele verschiedene, z. T. schwer definierbare
Krankheitszustände
Non-responder, also Pferde, die auf Therapien nicht oder viel zu schwach ansprechen
Quelle: http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/pferde/beitrag/teil-2-symptome-fuer-stoffwechselueberlastung.html